p IMG IMG Kunst – Museen und Galerien

Türkische Gegenwartskunst – vom Bosporus in die Welt

Tourenkarte | Übersichtskarten

Bankalar Caddesi Kamondo-Treppe Kulturzentrum SALT Galata Krampf-Galerie Depo-Istanbul .artSümer Mimar-Sinan-Universität der schönen Künste Istanbul Modern

Start: H Karaköy (Tram)

Ziel: H Tophane (Tram)

Wann: nicht montags!

Distanz: 2,5 km

Dass Istanbuls Museen mehr zu bieten haben, als Geschichte der Osmanen, ist längst kein Geheimnis mehr. Zahlreiche Künstler lassen sich heute von der Bosporusmetropole inspirieren, die Zahl der Ateliers und Ausstellungsräume wächst ständig. Ein Spaziergang zur inoffiziellen Nationalgalerie der Stadt, dem Istanbul Modern.

Klicken und auf Google Maps finden:

1 Kamondo-Treppe

2 ? Kulturzentrum SALT Galata

3 Krampf-Galerie

4 Depo-Istanbul

5 .artSümer

6 Mimar-Sinan-Universität der schönen Künste

7 8 Istanbul Modern

 

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Kamondo-Treppe

Trotz der wachsenden Bedeutung, die die zeitgenössische Kunst in der Türkei seit einigen Jahren spielt: Staatliche Kulturförderung gibt es am Bosporus so gut wie keine. Künstler und Kuratoren sind fast immer auf die Unterstützung der Privatwirtschaft angewiesen. Und so macht es durchaus Sinn, diesen Spaziergang in der Bankalar Caddesi, dem einstigen Finanz- und Geschäftszentrum der Osmanen, zu beginnen.

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Kulturzentrum SALT

Einer der frühen Kulturstifter, der hier seine Spuren hinterließ, war der osmanisch-jüdische Bankier Abraham Salomon Kamondo. Um von seinem weiter oben gelegenen Wohnhaus bequemer zu seinem Arbeitsplatz zu gelangen, ließ er 1850 die schöne Kamondo-Treppe 1 bauen. Bis heute kann man sie bewundern und natürlich auch benutzen. Nur wenige Meter entfernt liegt das einstige Gebäude der Ottomanischen Bank. Da sich in dem großartigen Bau seit dem Jahr 2011 das Kulturzentrum SALT Galata 2 ? befindet, dürfen Sie hineingehen und sich umschauen. Selbst die Toiletten dieser ehemaligen Zentralbank sind ein Kunstwerk. Ebenso die Bibliothek, in der man vor allem an Regentagen Stunden verbringen kann. Neben einem öffentlich zugänglichen Archiv für Kunst, Architektur, Design etc. finden sich im SALT Räume für Ausstellungen, Filmvorführungen, Lesungen und Workshops (Bankalar Cad. 11, www.saltonline.org, Di–So 12–20 Uhr).

Weniger einflussreich als das landesweit bekannte SALT, aber ebenfalls erwähnenswert ist die vierstöckige Krampf-Galerie 3. Regis Krampf, Kunsthistoriker und Sohn eines Pariser Kunsthändlers, verliebte sich im Jahr 2010 in die noch junge türkische Kunstszene und beschloss, sich mit seiner Galerie in Istanbul niederzulassen (Kemeraltı Cad. 41, www.krampfgallery.com, Di–Sa 11–19 Uhr).

Bis zum Jahr 1950 war das Depo-Istanbul 4 ein Tabaklager. Gut 50 Jahre später wurde es zu einem der Ausstellungsräume der Istanbul-Biennale und machte sich damit einen Namen. Ob als Diskussionsplattform, offenes Atelier oder Ausstellungshaus für zeitgenössische Kunst – das vor allem auf sozialpolitische Fragen spezialisierte Programm des Kulturzentrums ist so vielfältig wie sehenswert (Lüleci Hendek Cad. 12, www.depoistanbul.net, Di–So 11–19 Uhr).

Die kleine aber feine Galerie .artSümer 5 hat sich auf Ausstellungen von türkischen Nachwuchstalenten spezialisiert. Egal ob Gemälde, Zeichnungen, Skulpturen oder Foto- und Videoarbeiten – Gründerin Aslı Sümer gibt vor allem denen Raum, die noch am Anfang ihrer Karriere im internationalen Kunstbetrieb stehen (Mumhane Cad.67, www.artsumer.com, Di–Sa 11–18 Uhr).

Viele dieser Talente sind Absolventen der staatlichen Mimar-Sinan-Universität der schönen Künste 6, die nicht weit von hier auf der linken Seite der vielbefahrenen Uferstraße liegt. Die renommierteste Kunsthochschule der Türkei ist in einer osmanischen Kanonenfabrik aus dem 15. Jh. untergebracht. Sowohl das Gebäude als auch die Ausstellungen von türkischen und internationalen Künstlern sind sehenswert (Meclis-i Mebusan Cad. 24, Di–So 10–17 Uhr).

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Tourenkarte | Google Maps

Das Museumscafé des Istanbul Modern mit seinem wunderbaren Bosporusblick und internationaler Speisekarte begeistert selbst Kunstmuffel. Zugang auch ohne Eintrittskarte!

Dreh- und Angelpunkt der türkischen Gegenwartskunst ist jedoch das Istanbul Modern 7 8, die heimliche Nationalgalerie der Türkei. Das erste zeitgenössische Museum des Landes wurde 2004 von der einflussreichen Eczacıbaşı-Familie mit dem Anspruch gegründet, der Welt die bis dahin reichlich unbekannte türkische Kunstszene zu präsentieren. Den Hauptraum des 8000 m² großen Gebäudes am Bosporusufer nimmt deswegen eine permanente Ausstellung der wichtigsten türkischen Künstler der Gegenwart ein. Das regelmäßig wechselnde Programm der übrigen Räume enthält auch Namen von internationalem Rang (Meclis-i Mebusan Cad. Antrepo 4, www.istanbulmodern.org, Di–So 10–18 Uhr; Museumsshop s. Shopping, >>).

Tour im Anschluss: G