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Industriegeschichte zum Anfassen

Tourenkarte | Übersichtskarten

Sveti Stefan Bulgar Kilisesi Aynalıkavak Kasrı Rahmi-M.-Koç-Museum Restaurant Sadrazam Mahmut

Start: H Hasköy (Fähre; Fähre Haliç Hatti oder Bus Nr. 47 ab Eminönü)

Ziel: H Hasköy (Fähre)

Wann: Das Museum ist Mo geschlossen.

Distanz: 3,3 km

Man muss kein Technikfan sein, um im Rahmi-M.-Koç-Industriemuseum am Goldenen Horn seinen Spaß zu haben. Eine Fahrt mit einem echten U-Boot, eine Oldtimerausstellung und zahlreiche Dinge zum Anfassen und Ausprobieren machen dieses teils überdachte, teils offene Museum zu einem der besten der Stadt – auch und besonders für Familien mit Kindern.

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1 Aynalıkavak Kasrı

2 Rahmi-M.-Koç-Museum

3 Sadrazam Mahmut

 

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Goldenes Horn

Die Fähre der Haliç Hattı kreuzt von Eminönü aus in gemütlichem Tempo das Goldene Horn hinunter und gibt einem unterwegs die Möglichkeit, die schönen Uferviertel vom Wasser aus zu betrachten. Kurz hinter dem Anleger des Viertels Fener zieht links die sehenswerte, aber für Besucher geschlossene Kirche Sveti Stefan Bulgar Kilisesi vorbei. Auch, wenn man es ihr auf den ersten Blick nicht ansieht, ist die so genannte Eisenkirche das einzige ganz und gar gusseiserne Gotteshaus der Welt. Nachdem die eigentlich hölzerne Sankt-Stephans-Kirche abgebrannt war, wurden die Teile des geplanten Neubaus 1871 in Wien gegossen, nach Istanbul verschifft und erst hier zusammengeschweißt. Stolze 500 Tonnen Eisen sollen seitdem in der bulgarischen Kirche stecken – abbrennen wird sie so leicht also nicht mehr.

Bevor Sie sich vom Fähranleger in Hasköy nach links zum Rahmi-M.-Koç-Museum wenden lohnt sich ein kleiner Abstecher nach rechts zum im Grünen gelegenen Aynalıkavak Kasrı 1. Das »Spiegelschlösschen« mit seinen schönen venezianischen Spiegeln, den verzierten Holzdecken und goldbesetzten Möbeln entstand im 17. Jh. als Sommerpalais für die osmanischen Sultane (und einige ausgewählte Haremsdamen). Heute befindet sich im Untergeschoss des Gebäudes das Türk Müzik Aletleri Müzesi, ein Museum für alte türkische Musikinstrumente, die damals am Hof gespielt wurden (Aynalıkavak Cad., www.millisaraylar.gov.tr, tgl. 9–17 Uhr).

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Tourenkarte

Eine ausrangierte Bosporusfähre aus dem Jahr 1952 liegt direkt vor dem Museum im Wasser und dient nicht nur müden Besuchern als schwimmendes Café: das Fenerbahce-Vapuru-Café.

Auf der anderen Seite des Fähranlegers liegt nun auf dem Gelände einer ehemaligen Eisenfabrik das spannende Rahmi-M.-Koç-Museum 2, in dem der technikbegeisterte Industrielle Rahmi M. Koç seine durch Leihgaben und Schenkungen erweiterte Privatsammlung ausgestellt hat (Hasköy Cad. 5, www.rmk-museum.org.tr, Di–So 10 bis 18 Uhr). Die Industriellenfamilie Koç gehört seit Generationen zu den reichsten Familien der ganzen Türkei. Zu den Highlights für Besucher zählt sicherlich das U-Boot aus dem zweiten Weltkrieg, in das man hinabsteigen kann, sowie Fahrten mit einem fast 100 Jahre alten Segelboot auf dem Goldenen Horn oder mit einer historischen Dampflock am Ufer entlang. Autofans wird die umfangreiche Oldtimerkollektion begeistern, darunter ein dampfbetriebenes Auto von 1898. Aber auch historische Straßenbahnwaggons, Flugzeuge sowie ein Londoner Doppeldeckerbus sind zu bewundern, ferner alte Messinstrumente, Telegrafen und Schiffsmodelle. In dem vorbildlich durchkonzipierten Museum gibt es auch einen Bereich speziell für Kinder. Außerdem finden sich über das ganze Gelände verteilt zahlreiche Cafés, Bars und Restaurants – so zum Beispiel der mit Gegenständen aus Rahmi Koçs Antiksammlung dekorierte urige English Pub Bar Bar Rosa.

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Rahmi-M.-Koç-Museum

Den Tag kann man schön mit einem Abendessen am Ufer des Goldenen Horns ausklingen lassen. Dafür ist das innerhalb der Museumsanlage gelegene Halat Restaurant (€€€) genau richtig.

Wer weniger Wert auf elegantes Ambiente legt, stattdessen aber eine kulinarische Istanbuler Institution entdecken möchte, dem sei das nicht weit entfernte Restaurant Sadrazam Mahmut 3 empfohlen. Aber Achtung: Für Vegetarierer ist das eine weniger gute Adresse! Seit mehr als 50 Jahren werden hier 100 Prozent frische Innereien- und Fleischspezialitäten zubereitet. Berühmt ist vor allem das ausschließlich in den Frühjahrsmonaten angebotene Lammbries (uykuluk), das schon so manchen prominenten Gourmet überzeugt hat. Nicht nur ein geschmacklickes Erlebnis ist es außerdem, eine Portion Bulgur (Hartweizen) zu bestellen, denn dieser wird hier mit frischer Butter und geschmortem Fleisch über einem Kohlenfeuer direkt am Tisch der Gäste zubereitet (Kumbarhane Cad. 64, tgl. 12–23 Uhr, €€).