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Kadıköy Sahil
Tourenkarte | Übersichtskarten
Moda Teegarten › Waffelbäcker Kemal Usta › Tarihi Moda İskelesi › Yoğurtçu Parkı › Fenerbahçe-Stadion › Kalamış Parkı
Start: H Kadıköy (Fähre)
Ziel: H Kalamış (Bus)
Wann: nicht in der Mittagzeit, kaum Schatten unterwegs
Distanz: 5 km
Wasser, an dem man entlang spazieren kann, findet man im Zentrum Istanbuls vielerorts. Fast immer aber stören Autolärm und Abgase das Idyll. Nicht so am autofreien und teilweise schön begrünten Ufer des Marmarameers im Stadtteil Kadıköy. Jenseits vom Großstadtrummel trifft man hier sogar Inlineskate- und Fahrradfahrer.
1 / Moda Çay Bahçesi
Am frühen Abend lassen sich oft Studenten mit ihren Gitarren auf den Felsen unterhalb des Moda Çay Bahcesi nieder. Wer Glück hat, bekommt ein Gratiskonzert à la Turca zum mitgebrachten Dosenbier.
Nur wenige Minuten vom lebhaften Fähranleger Kadıköy entfernt beginnt eine Promenade, die ab hier viele Kilometer am Ufer entlang führt und (zumindest unter der Woche) himmlische Ruhe bietet. Stundenlang kann man hier an Spielplätzen, Cafés und Jachthäfen vorbei flanieren, ohne vom Alltagslärm der Stadt gestört zu werden. Fliegende Händler versorgen Spaziergänger unterwegs mit Sonnenblumenkernen, Sesamkringeln und eisgekühlten Getränken. Blumenverkäuferinnen versuchen ihre rote Rosen loszuwerden, und auf am Ufer aufgeschütteten Felsen genießen Liebespaare, Büroangestellte oder streunende Katzen den Sonnenschein. Wer Glück hat, kann hier sogar ein paar Delfine im Wasser entdecken. Einziger Wermutstropfen: Es gibt keine schattigen Plätze, im Hochsommer kann man diesen Spaziergang praktisch nur für frühmorgens oder abends empfehlen.
Waffel von Kemal Usta
Vorbei an mehreren am Ufer gespannten Luftballonketten – für ein paar Lira dürfen Sie sich hier im Schießen üben – geht es nach etwa 2 km über eine steile Treppe hinauf in den grünen Moda Çay Bahçesi 1 /. In diesem wunderschönen Teegarten lässt es sich selbst an heißen Tagen unter den Schatten spendenden Bäumen ausgiebig frühstücken. Und das bei Aussicht auf das schräg gegenüber liegende Sultanahmet. Das Konzept der traditionellen Teegärten stirbt in Istanbul leider langsam aus. Hier aber gilt noch: Lediglich Getränke müssen Sie bei den herumschwirrenden Kellnern bestellen. Essen jeglicher Art darf mitgebracht werden (tgl. 7–24 Uhr, €).
Süßmäuler erreichen weiter landeinwärts in wenigen Minuten den Waffelbäcker Kemal Usta 2. Waffeln sind wahrscheinlich eigentlich keine türkische Spezialität, aber was ist schon typisch türkisch im schicken Moda? Sogar Fahrradwege gibt es hier! Bei Kemal Usta dürfen Sie von einem Büfett voller Schokosoßen, frischem Obst, Krokantstreuseln etc. die Füllung für ihre Waffel wählen – wunderbare Kalorienbomben, für die man (gerade am Wochenende) gern mal etwas Schlange steht (Moda Cad. 176, tgl. 9–24 Uhr, €€). Der Weg, der linker Hand zurück ans Wasser führt, stößt auf den Steg der Tarihi Moda İskelesi 3. Diese historische Anlegestelle von 1917 ist heute ein Café-Restaurant, das weniger für seine Speisekarte als für seine herrliche Lage berühmt ist (tgl. 9–23 Uhr, €€). Heute ist das Wasser des Marmarameers an dieser Stelle leider zu verschmutzt zum Baden. Früher aber beherbergte Moda ausschließlich die Wochenendhäuser reicher Istanbuler. Rund um den Anleger lag ihr Sandstrand.
Eine Weile folgen wir der hier schön begrünten Uferpromenade, bis der Weg nach einem Linksknick in den kleinen Yoğurtçu Parkı 4 führt. Die vielen Schalen von geknackten Sonnenblumenkernen unterwegs lassen erahnen, wie voll es hier vor allem an den Wochenenden wird. Die von der Bezirksregierung aufgestellten Basketballkörbe, Fitnessgeräte und Spielplätze locken auch zahlreiche Familien an. Während der Gezi-Demonstrationen vom Sommer 2013 diente der Yoğurtçu Parkı als eine eine Art Protestzentrum auf der asiatischen Seite. Außerdem sammeln sich hier allwöchentlich die Fans des Istanbuler Fußballvereins Fenerbahçe. Denn das 52.000 Menschen fassende Fenerbahçe-Stadion 5 liegt nur einen Steinwurf entfernt
(www.fenerbahce.org/eng).
Kalamış Parkı
Auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals geht es zurück zur Uferpromenade, die nach wenigen Hundert Metern zum ruhigen Kalamış Parkı 6 führt. Die selbstgemachte Zitronenlimonade im dortigen Café Khalkedon ist eine Pause wert. Auch alkoholische Getränke, Snacks und gegrillter Fisch stehen auf der Speisekarte (tgl. 8–24 Uhr, €€). Jenseits der großen Münir Nurettin Selcuk Caddesi, die hinter dem Café verläuft, gelangt man durch eine kleine Gasse zum Beginn der schicken Bağdat Caddesi, die in ihrem Verlauf zur beliebtesten Shopping- und Ausgehmeilen des asiatischen Istanbuls wird. Wer zurück ins Zentrum von Kadıköy möchte, besteigt einen der Busse, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite halten.