Mit Portsmouth und Southampton liegen zwei der bedeutendsten englischen Seehäfen in der Grafschaft Hampshire. Die beiden anderen Attraktionen sind der New Forest und die altehrwürdige Bischofsstadt Winchester.
Werftsiedlung Buckler's Hard
Der Name der Grafschaft Hampshire stammt aus dem Altenglischen und bedeutet so viel wie „wasserreiche Wiesenlandschaft“. Southampton hieß ursprünglich Hamptun, also „die Farm in der Flusslandschaft“. Leider trifft diese liebliche Beschreibung nicht mehr auf die moderne Hafenstadt zu. Ähnlich wie in Portsmouth wurde der historische Stadtkern durch deutsche Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört. In beiden Städten dominieren heute verkehrsreiche Schnellstraßen sowie moderne Wohn-, Büro- und Einkaufsblöcke das Stadtbild. Die ruhmreiche Vergangenheit lebt nur in den Museen und einigen gut erhaltenen oder restaurierten Gebäuden fort. Doch Portsmouth und Southampton schrieben Seefahrtsgeschichte, die es in jedem Fall zu erkunden lohnt.
Wer dem städtischen Trubel aus dem Weg gehen will, der kann im New Forest, einem ehemaligen königlichen Jagdrevier im Südwesten von Southampton, die Natur auf ausgedehnten Wanderungen und Radtouren genießen. Der unter Naturschutz stehende New Forest ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Südenglands. Die Eichenforste und Buchenhaine wechseln sich mit Lichtungen und Heiden ab, die von den „Commoners“, den Bewohnern des Forest, traditionell als Weiden genutzt werden. Ihnen gehören auch die frei umherziehenden New Forest Ponys, die auf allen Straßen des Waldes Vorfahrt genießen. Seit den Zeiten Wilhelms des Eroberers haben die Commoners das sich weiter vererbende Recht, im New Forest Brennholz und Baumaterial für ihre Cottages zu sammeln und ihre Tiere weiden zu lassen. Allerdings kann heute fast niemand mehr seinen Unterhalt allein durch Pferde- und Schafzucht bestreiten, sodass die Commoners gezwungen sind, noch einen Hauptberuf auszuüben. Auch Hampshires Hinterland ist landschaftlich recht abwechslungsreich mit seinen fruchtbaren Tälern, die die Kreidehügel der North und South Downs durchziehen. Am Ufer des River Itchen, dreißig Kilometer von der Küste entfernt, liegt Winchester, die einstige Hauptstadt des Königreichs Wessex. Die längste mittelalterliche Kathedrale Europas und andere bedeutende historische Bauten erinnern noch an die Zeit, als die englischen Könige in Winchester Hof hielten.
Portsmouth
Die moderne Hafenstadt ist stolz auf ihre große Seefahrertradition. Wo sich heute die Docks mit ihren zahlreichen Lagerhallen, Kränen und Masten befinden, stachen vor Jahrhunderten Abenteurer und Admirale in See, um für England Geschichte zu schreiben.
Durch einen schmalen Kanal vom Festland getrennt, erstreckt sich Portsmouth auf einer Landzunge (Portsea Island), die in Form einer Spitze nordöstlich der Isle of Wight in den Ärmelkanal hineinragt. Flankiert von zwei weiteren Landzungen stellte dieser Küstenabschnitt seit jeher einen optimalen, leicht zu verteidigenden Naturhafen dar. Schon die Römer legten mit ihren Galeeren hier an. Später förderte Richard Löwenherz die Einrichtung einer Werft, aber erst als Heinrich VII. Ende des 15. Jahrhunderts Portsmouth zum „Royal Dockyard and Garnison“ machte und hier das erste Trockendock der Welt in Betrieb nahm, begann der ruhmreiche Aufstieg der Hafenstadt. Von Portsmouth aus stachen Entdecker, Kauffahrer, Admirale, Freibeuter und Abenteurer in See. Wer ein Faible für historische Kriegsschiffe hat, sollte einen Besuch der aufwendig sanierten Royal Dockyards nicht versäumen. Drei Schiffe und ein Marinemuseum künden von der großen Vergangenheit der Royal Navy.
Noch heute ist Portsmouth in erster Linie Hafenstadt; Dockanlagen mit georgianischen Lagerhäusern aus Ziegelstein gibt es zwar noch einige, doch wird das Stadtbild in erster Linie von Industrieanlagen, Bürohäusern und viel Verkehr dominiert. Strandleben bietet Southsea, ein sich nach Südosten erstreckender Stadtteil, der sich überraschenderweise als angenehmes Seebad mit dem obligatorischen Pier und einem hellen Kieselstrand entpuppt. Aufgrund seiner militärischen Bedeutung wurde das Zentrum von Portsmouth im Zweiten Weltkrieg von den Bomben der deutschen Luftwaffe schwer verwüstet und bietet daher wenig Historisches, sieht man einmal vom Southsea Castle und dem Round Tower ab, der 1418 zur Verteidigung der Hafeneinfahrt errichtet wurde und für Besucher geöffnet ist. Wer den Turm erklimmt, kann den Schiffsverkehr mitsamt den Fähren zur Isle of Wight beobachten. Im Rahmen eines Millenniumsprojektes wurden 86 Millionen Pfund bereitgestellt, um das alte Hafengebiet mit Promenaden, einem Einkaufszentrum (Gunwharf Quays), mit Bars und Restaurants sowie Wohnungen und einem Multiplex-Kino für das neue Jahrtausend aufzupeppen. Der optische Fixpunkt des Areals ist der 170 Meter hohe futuristische Spinnaker Tower. Und schon jetzt steht fest: ein gelungener Versuch, wieder Leben in die Hafenregion zu bringen.
Basis-Infos
InformationTourist Information Centre, Museum Road, Hampshire PO5 3PB, 023/92826722. www.visitportsmouth.co.uk.
Ein weiteres Informationsbüro befindet sich beim Blue Reef Aquarium in Southsea an der Seafront, Clarence Esplanade.
Einwohner 205.000 Einwohner.
VerbindungenZug - In Portsmouth gibt es zwei Bahnhöfe, in der Stadtmitte (ausgeschildert) und am Hafen. Von beiden fahren Züge entlang Englands Südküste, so nach Brighton, aber auch nach Salisbury. Regelmäßige Anbindung an Londons Waterloo Station. www.nationalrail.co.uk. Bus - National Express fährt von der Haltestelle Hard (neben dem Bahnhof am Hafen) regelmäßig alle größeren Städte an. Im 90-Minuten-Takt nach London. www.nationalexpress.com. Tickets gibt es im Sealink Office. Fähren - Stündlich legen vom Hafen Passagier- bzw. Autofähren zur Isle of Wight ab (Dauer ca. 35 Min., Preise → Isle of Wight). Von Southsea fahren die schnellen Hovercraft-Boote innerhalb von 9 Min. zur Isle of Wight (£ 16.50 Day return, nur für Fußgänger). www.hovertravel.co.uk.
BowlingAMF Bowl, Arundel Street, 023/92591018.
City Museum Multimediale Stadtgeschichte, Museum Road, tgl. 10-17 Uhr. Eintritt frei! www.portsmouthcitymuseums.co.uk.
Hafenrundfahrt Von Ostern bis Okt. finden tgl. mehrere 45-minütige Hafenrundfahrten statt. Abfahrt: The Hard. Kosten £ 7, erm. £ 5. www.portsmouth-boat-trips.co.uk.
Markt Do, Fr und Sa, Charlotte Street.
SchwimmenThe Pyramids, Freizeitbad mit Riesenrutschen, Clarence Esplanade, Southsea, 023/92799977, www.pyramids.co.uk; Victoria Swimmingpool, Anglesea Road, 023/9283822.
Übernachten/Essen & Trinken
ÜbernachtenIbis4 Günstiges Kettenhotel mitten im Zentrum von Portsmouth, unlängst renoviert. Leider ist das Frühstück recht lieblos. DZ ab £ 79.Winston Churchill Avenue, 023/92640000. www.ibishotel.com.
Keppel’s Head Hotel2 Altertümliches Hotel direkt beim Eingang zum Royal Navy Historic Dockyard. Einige Zimmer haben einen schönen Blick auf die Schiffe und das Meer. WLAN. DZ ab £ 79, EZ £ 65 (inkl. Frühstück).24-26 The Hard, 023/92833231. www.keppelsheadhotel.co.uk.
Übernachten
1
The George Hotel
2
Keppel's Head Hotel
4
Ibis
7
Fortitude Cottage
9
Southsea Caravan Park
Essen & Trinken
3
Jamie's Italian --- Wagamama --- Pizza Express --- Slug and Lettuce & Co
5
Spice Island Inn
6
The Still & West Country House
8
Bistro Montparnasse
The George Hotel 1 Eine unspektakuläre Unterkunft, dafür aber sehr zentral gelegen. Insgesamt acht ordentliche Zimmer ohne Charme, über einem Restaurant gelegen. EZ £ 45, DZ £ 70. Kostenloses WLAN. Das Restaurant ist montags geschlossen. 84 Queen Street, 023/92753885. www.thegeorgehotel.org.uk.
Mein Tipp: Fortitude Cottage7 Nettes B & B direkt am Hafen auf Spice Island, modern und geschmackvoll eingerichtet. Das Zimmer im 3. Stock verfügt sogar über eine Dachterrasse, zwei andere haben Hafenblick. Übernachtung je nach Reisezeit pro Person £ 30-60 (£ 75 mit Dachterrasse), EZ ab £ 45.51 Broad Street, 023/92823748. www.fortitudecottage.co.uk.
CampingSouthsea Caravan Park9 In Southsea die Küstenstraße (A 288) in östlicher Richtung entlang; Ganzjährig geöffnet. Zelt, zwei Personen ab £ 17.Melville Road, 023/92735070. www.southsealeisurepark.com.
Essen & TrinkenSpice Island Inn 5 Einladendes Gasthaus am alten Hafen, von den großen Fenstern oder von der Terrasse kann man die Schiffe in den Hafen einfahren sehen. Gutes Fischangebot, und wie der Name schon andeutet, liebt es der Koch, die Gerichte kräftig zu würzen. Tgl. ab 11 Uhr geöffnet. Bath Square, 023/92870543.
The Still & West Country House 6 Ein Pub direkt an der Seafront mit herrlicher Terrasse. Serviert werden einfache Gerichte, günstiges Preisniveau. Bath Square, 023/821567. www.stillandwest.co.uk.
Jamie’s Italian, Wagamama, Pizza Express, Slug and Lettuce & Co 3 Zahlreiche englische Restaurantketten befinden sich
beim großen Einkaufszentrum am Spinnaker Tower.
Bistro Montparnasse 8 Gute französische Küche zu angemessenen Preisen, lobenswert sind die Fischgerichte. 3-Gang-Menü mittags £ 21.50, abends £ 39.50. So und Mo Ruhetage. 103 Palmeston Road, Southsea, 023/92816754. www.bistromontparnasse.co.uk.
Sehenswertes
Flagship (Royal Navy Historic Dockyard):Seit rund fünf Jahrhunderten ist Portsmouth einer der wichtigsten Stützpunkte der Royal Navy. Diesem Umstand trägt auch das Flagship-Areal Rechnung. Die Hauptattraktionen auf dem Royal Navy Historic Dockyard sind drei berühmte historische Kriegsschiffe (Mary Rose, HMS Victory und HMS Warrior) sowie das National Museum of the Royal Navy mit einer Nelson-Ausstellung. Es besteht zudem die Möglichkeit, das Areal mithilfe einer Tonbandführung oder vom Wasser aus (Warships by Water) zu erkunden.
Queen Street. Tgl. 10-18 Uhr, im Winter nur bis 17.30 Uhr (HMS Victory nur bis 17 bzw. 16.30 Uhr). Eintritt £ 26, erm. £ 24.25 bzw. 17.75, Familienticket £ 64.80 (günstiger im Internet). www.flagship.org.uk; www.hms-victory.com.
Hinter Booten versteckt: HMS Warrior
HMS Warrior: Gleich in der Nähe des Visitor Centres liegt die 120 Meter lange HMS Warrior - HMS steht für Her Majesty’s Ship - vor Anker. Der 1860 vom Stapel gelaufene Dreimaster galt bei seiner Indienststellung als der Stolz der englischen Flotte. Rundum mit Eisen gepanzert und mit Dampfmaschinen angetrieben, galt das Schiff mit seiner 700 Mann starken Besatzung als eine schwimmende Festung. Da die Dampfmaschinen bei voller Fahrt pro Stunde elf Tonnen Kohle benötigten, war der Aktionsradius des Schiffes auf 3500 Kilometer begrenzt - bei einer Atlantikpassage musste man wohl oder übel auf die bewährten Segel zurückgreifen. Die HMS Warrior gehörte bis 1883 zur viktorianischen Kriegsflotte, war jedoch nie in ein Gefecht verwickelt. Interessant ist auch der Vergleich zwischen den Mannschafts- und Offizierskajüten des noch immer voll ausgestatteten Schiffes: Während die einfachen Seeleute auf engstem Raum schlafen und essen mussten, verfügte der Kapitän über eine luxuriöse Suite. Bevor die Warrior ab 1979 restauriert und ab 1987 als Museumsschiff vor Anker ging, fristete sie ein tristes Dasein als Verladeponton in Milford Haven.
Mary Rose: Die Mary Rose erinnert an einen der schmachvollsten Tage der königlichen Flotte. Am 19. Juli 1545 sollte das Flaggschiff Heinrichs VIII. einen Schiffsverband anführen, der die vor der Isle of Wight liegende französische Flotte angreifen sollte. Bei starkem Seegang geriet die zu schwer und wahrscheinlich auch falsch beladene Mary Rose in eine gefährliche Schieflage; durch die geöffneten Geschützluken drang Wasser ein und der Viermaster versank vor den Augen des entsetzten Königs mitsamt seiner 700 Mann Besatzung im Solent.
Lord Nelsons HMS Victory
Im Oktober 1982 wurde das Wrack in einer aufwendigen Aktion gehoben und restauriert. Um zu verhindern, dass das Schiff verrottet, wird es unter besonderen Bedingungen in dem 2013 eröffneten Museumsneubau gehegt und gepflegt. Steter Seewassersprühregen und eine konstante Temperatur von fünf Grad Celsius simulieren die Bedingungen auf dem Meeresgrund; diese Behandlung ist nötig, bis geeignete Konservierungsmethoden entwickelt sind und das Wrack getrocknet werden kann. Ausgestellt sind auch zahlreiche Objekte, die auf dem Meeresgrund neben der Mary Rose gefunden wurden. Neben Videoaufnahmen über die Bergung erfährt man auch viel über das Leben auf einem Kriegsschiff vor 500 Jahren.
HMS Victory: Die HMS Victory ist das mit Abstand berühmteste Kriegsschiff der Welt, untrennbar verbunden mit Admiral Lord Horatio Nelsons Triumph bei der Schlacht von Trafalgar. Lord Nelsons 1765 erbautes Flaggschiff ist rund 60 Meter lang und besitzt fünf Decks, die Platz für 104 Kanonen bieten. Die traditionsliebenden Engländer haben die HMS Victory nicht einfach abgewrackt, sondern halten den schmucken Dreimaster bis heute in Ehren (wenngleich inzwischen die alten Eichenhölzer durch Tropenholz ersetzt wurden): Das Schiff hat einen Kapitän, gilt als voll einsatzfähig und ist das Flaggschiff des Lord Lieutenant der Royal Navy, Home Command. Selbstverständlich werden die Besucher hin und wieder von einem Kadetten ihrer Majestät durch das Schiff geführt. Zwischen Steuerrad und Achterdeck ist die Stelle mit einer Messingtafel markiert, an der Lord Nelson gestorben ist. Eindrucksvoll ist die Admirals’s Cabin mit Nelsons Nobel-Hängematte. Wer mehr Details zum Verlauf der Schlacht von Trafalgar erfahren möchte, sollte sich unbedingt die Sonderausstellung im National Museum of the Royal Navy ansehen.
National Museum of the Royal Navy: Das in einer historischen Lagerhalle untergebrachte Museum widmet sich der militärischen Vergangenheit der englischen Marine, wobei allerdings der Falkland Krieg sehr unkritisch dargestellt ist. Ausgestellt sind zahllose Schiffsmodelle, Seekarten, Uniformen, Galionsfiguren sowie Dioramen von Seeschlachten, und Lord Nelson darf selbstverständlich auch nicht fehlen.
„England erwartet, dass jeder Mann seine Pflicht erfüllt“
Seit der normannischen Invasion wussten die Engländer, dass sie sich nur durch eine schlagkräftige Flotte gegen zukünftige Invasoren wappnen konnten. Wer über den Ärmelkanal herrscht, der ist auch vor einem feindlichen Einmarsch sicher. Wiederholt entschied sich das englische Schicksal auf dem Meer, so 1588, als Francis Drake die spanische Armada besiegte. Und auch am 21. Oktober 1805 stand Englands Zukunft spitz auf Knopf. Napoleon plante bereits eine Invasion, als vor Trafalgar die von Admiral Lord Nelson geführte englische Flotte auf einen zahlenmäßig überlegenen französisch-spanischen Flottenverband stieß. Nelson war sich der Dramatik der Situation bewusst und ließ seinen Schiffen signalisieren: „Englandexpects that every man will do his duty.“
Der militärischen Überlegenheit seines Gegners zum Trotz gelang es Nelson, die feindliche Linie zu durchbrechen, das französische Flaggschiff manövrierunfähig zu schießen und Napoleons Flotte in drei Teile zu spalten und aufzureiben. Die Franzosen konnten vernichtend geschlagen werden, wodurch nicht nur die Gefahr einer Invasion gebannt war, sondern England hatte zugleich seine maritime Vorrangstellung auf Jahrzehnte hin gefestigt. Nur Nelson musste den Sieg teuer bezahlen: Kurz nachdem sein Flaggschiff die feindliche Linie durchbrochen hatte, wurde er von einer Kugel getroffen und unter Deck getragen. In der Gewissheit des Sieges erlag Nelson drei Stunden später seinen schweren Verletzungen.
Spinnaker Tower: Anlässlich des 200. Jahrestags der Seeschlacht von Trafalgar am 27. Juni 2005 wurde das neue Wahrzeichen von Portsmouth am Hafen eröffnet. Sein Name und seine Form „Spinnaker“ sollen an die maritime Tradition der Hafenstadt erinnern. Der Entwurf - er stammt vom Design-Büro Scott Wilson - wurde mit zahlreichen Architekturpreisen ausgezeichnet. Der Turm besitzt drei übereinanderliegende Aussichtsplattformen in 100, 105 und 110 Metern Höhe und ist damit das höchste öffentlich begehbare Bauwerk Großbritanniens außerhalb Londons. Der Zugang zu den Plattformen erfolgt entweder über einen im Turm befindlichen High-Speed-Fahrstuhl oder einen gläsernen Außenfahrstuhl. Der Besucher hat von den Plattformen (eine mit Glasboden!) aus einen Panoramablick über den Hafen von Portsmouth und die umliegende Gegend bis hin zur Isle of Wight.
Tgl. 10-18 Uhr, im Aug. 9.30-18.30 Uhr. Eintritt £ 8.55, erm. £ 7.55 oder £ 6.75. www.spinnakertower.co.uk.
Charles Dickens Birthplace Museum:Charles Dickens erblickte am 7. Februar 1812 in Portsmouth das Licht der Welt, zu der Zeit, als sein Vater bei der Marine beschäftigt war. Dickens Geburtshaus wurde später renoviert, mit Möbeln des frühen 19. Jahrhunderts ausgestattet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zu sehen sind Briefe, Erstausgaben, Portraits und persönliche Erinnerungsstücke. Das einzige Ausstellungsstück, das wirklich Dickens gehörte, ist das samtgrüne Sofa, auf dem er starb.
395 Old Commercial Road. April bis Sept. tgl. 10-17.30 Uhr, Okt. bis März tgl. außer Mo bis 17 Uhr. Eintritt £ 4, erm. £ 3.50 oder £ 3. www.charlesdickensbirthplace.co.uk.
Der Spinnaker Tower überragt den Hafen
Southsea Castle: An der Clarence Esplanade steht eine Festung, die Heinrich VIII. 1545 zur Sicherung der Küste erbauen ließ. Der Überlieferung nach beobachtete er von hier den Untergang der Mary Rose. Das neu erbaute Flaggschiff der königlichen Flotte ging am 19. Juli 1545, kurz nach dem Auslaufen, mit 700 Mann Besatzung unter.
März bis Okt. tgl. 10-17.30 Uhr. Eintritt frei! www.southseacastle.co.uk.
D-Day Museum: Unter dem Codewort „D-Day“, das als Abkürzung für Deliverance Day („Tag der Erlösung“) steht, bereiteten die Alliierten an der Südküste Englands das größte Landungsunternehmen der Kriegsgeschichte vor.
D-Day
Begonnen hatte alles 1943 auf einer Konferenz im kanadischen Quebec; dort wurde der Entschluss gefasst, durch eine, in ihrer Größe bis dato noch nicht da gewesene Landungsoperation („Overlord“) die Befreiung Europas einzuleiten. Die Deutschen, die einen Angriff auf den französischen Küstenabschnitt bei Calais erwartet hatten, wurden von der sorgsam vorbereiteten Offensive an der normannischen Küste vollkommen überrascht. In den frühen Morgenstunden des 6. Juni 1944 betraten die ersten alliierten Landungstruppen französischen Boden; bereits am Abend hatten sie weite Teile der Küste erobert. Innerhalb weniger Wochen brach die deutsche Verteidigung zusammen, der Zweite Weltkrieg erhielt eine entscheidende Wende: Hitlers Ende war nur noch eine Frage der Zeit; die nun folgende Befreiung Frankreichs mündete in die elf Monate später vollzogene Befreiung Deutschlands vom nationalsozialistischen Joch.
Das 1984, am vierzigsten Jahrestag der Landung eröffnete Museum veranschaulicht mithilfe von Videos, Ton- und Bilddokumenten sowie Fotos und Landkarten die dramatischen Ereignisse jenes denkwürdigen 6. Juni. Neben zahlreichem Kriegsgerät (Panzer, Gewehre etc.) gilt es auch einen 83 Meter langen Wandteppich („Overlord Embroidery“) zu bewundern. Als modernes Gegenstück zum Teppich von Bayeux, der die normannische Eroberung Englands verherrlicht, thematisiert der Overlord-Teppich die einzige kontinentale Invasion, die von England ausging.
Clarence Esplanade, Southsea. April bis Okt. tgl. 10-17.30 Uhr, Nov. bis März tgl. außer Mo 10-16 Uhr. Eintritt £ 6.50, erm. £ 5.50 oder £ 4.50. www.ddaymuseum.co.uk.
Blue Reef Aquarium:Das moderne Seewasseraquarium begeistert nicht nur Kinder und Jugendliche mit seiner bunten Unterwasserwelt. Neben einigen seltsam anmutenden Meeresbewohnern können auch ein paar Haie bestaunt werden.
Clarence Esplanade, Southsea. Tgl. 10-17 Uhr, im Winter nur bis 16 oder 15 Uhr. Eintritt £ 9.75, erm. £ 8.75 bzw. 7.50, Familienticket £ 32.50. www.bluereefaquarium.co.uk.
Keine Hafenstadt ohne zünftige Kneipen
Royal Naval Submarine Museum: Eine äußerst interessante Ausstellung zur Geschichte der U-Boote - vom ersten (1902) bis hin zu modernen, atomar angetriebenen U-Booten. Erst wenn man in die Submarines hineinsteigt, sieht man, wie eng und beklemmend es innen ist. Das Museum liegt in Gosport und ist mit dem Auto über die M 275 und die A 32 oder per Fähre (ab The Hard) zu erreichen.
Haslar Jetty Road. Tgl. 10-17.30 Uhr, Nov. bis März bis 16.30 Uhr. Eintritt £ 12.50, erm. £ 10 bzw. £ 9. www.rnsubmus.co.uk.
Umgebung
Portchester Castle
Zehn Kilometer nordwestlich von Portsmouth (an der M 27) liegt ein Kastell, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Im 3. Jahrhundert von den Römern als Portus Adurni errichtet, ist diese Anlage so massiv konstruiert, dass die Normannen es nicht für nötig hielten, sie zu erweitern. Das Gemäuer zählt zu den am besten erhaltenen römischen Forts des nördlichen Europa. Heinrich II. ließ später innerhalb der Mauern eine Burg errichten, Heinrich V. sammelte hier seine Truppen für einen Feldzug gegen Frankreich.
April bis Sept. tgl. 10-18 Uhr, im Winter tgl. bis 16 Uhr. Eintritt £ 5, erm. £ 4.50 oder £ 3 (EH).
Meon Valley
In der Nähe von Portchester Castle, nördlich von Wickham, erstreckt sich das malerische Meon Valley bis hinauf nach West Meon und den South Downs. Viele Einheimische halten dieses Tal für den schönsten Teil der Grafschaft Hampshire. Lohnenswert ist ein Abstecher in das kleine Dorf East Meon. Reetgedeckte Häuser, ein Fluss plätschert durch den Ort und am Rande wacht eine stattliche Kirche über das Seelenleben der Gemeinde.
Übernachten Ye Olde George Inn. Dieser mitten in East Meon gelegene Gasthof aus dem 15. Jahrhundert begeistert mit seinen geschmackvoll-modern eingerichteten Zimmern. Ein gutes Restaurant ist ebenfalls vorhanden. WLAN. DZ £ 90-110, EZ £ 59.50 (jeweils inkl. Frühstück). Church Street, 01730/823481. www.yeoldegeorgeinn.net.
Lesertipp: The Long House. Ebenfalls in East Meon befindet sich dieses B & B in herrlicher ländlicher Lage, das uns Birgit Dahlke-Sieblist empfohlen hat: „Die Zimmer sind sauber, die Betten ein Traum und es gibt sogar eine richtige ‚Powerdusche’. Extraküche zum Selbstverpflegen vorhanden, aber dann würde man Marjories Superbreakfast verpassen!“ DZ £ 80-85, EZ £ 45. Oxenbourne Lane, 01730/823239. www.thelonghouseeastmeon.co.uk.
Winchester
Das kleine Winchester, nicht etwa Southampton oder Portsmouth, ist die Hauptstadt der Grafschaft Hampshire. Wer die mächtige Kathedrale erblickt, ahnt, dass dieser Umstand historische Gründe hat.
Winchester ist ein beschauliches Landstädtchen am River Itchen, das wegen seiner Kathedrale einen festen Platz im Besichtigungsprogramm aller kunstinteressierter Englandreisenden hat. Zu Ehren Alfreds des Großen, dem Winchester seinen Aufstieg zur englischen Hauptstadt zu verdanken hat, ließ die Stadt am östlichen Ende des Broadways eine Bronzestatue errichten. Der Broadway und seine Verlängerung, die bis zum Westgate führende High Street, markieren noch den Verlauf der einstigen römischen Hauptstraße (Decumanus). Gesäumt wird die High Street von mehreren stattlichen Fachwerkhäusern. Beim Einkaufsbummel kommt man auch am Buttercross vorbei, einem imposanten Marktkreuz aus dem 14. Jahrhundert. Durch die Ansiedlung mehrerer Betriebe aus der High-Tech-Industrie befindet sich Winchester seit einem Jahrzehnt im Aufwind - dies spiegelt sich auch in den Auslagen der Geschäfte und dem kulinarischen Angebot wider. Selbst Bulthaup und Bang & Olufsen haben ihren Weg nach Winchester gefunden.
Geschichte
Unter dem Namen Caer Gwent muss Winchester bereits in vorrömischer Zeit eine exponierte Stellung in Südengland eingenommen haben. Als Venta Belgarum war Winchester eine der bedeutendsten Römerstädte Britanniens. Die römische Infrastruktur nutzend, ließen sich die eingewanderten Sachsen in Wintanceaster nieder, das alsbald zur Hauptstadt des Königreiches Wessex aufstieg. Nachdem Alfred der Große, der König von Wessex, im Jahre 886 in ganz England als König anerkannt worden war, avancierte Winchester zur Hauptstadt des englischen Königreiches. Winchesters herausragende Bedeutung lässt sich auch daran erkennen, dass in der Kathedrale neben Alfred dem Großen und Eduard dem Älteren auch der Däne Knut der Große und der Normanne Wilhelm II. Rufus begraben liegen. Die am 3. April 1043 in der Kathedrale von Winchester vollzogene Krönung von Eduard dem Bekenner
England’s Jane
Jane Austens Haus in Chawton
In der Kathedrale von Winchester fand auch Jane Austen (1775-1817) ihre letzte Ruhestätte. Eine Grabplatte - England’s Jane gewidmet - und ein Gedenkfenster erinnern im nördlichen Seitenschiff an die in Winchester gestorbene Schriftstellerin. Austens realistische Romane besitzen viel Lokalkolorit und sind geprägt von der Vernunft der Aufklärung und einem modernen klassizistischen Geschmack. Über die romantischen Exzesse der Schauerromane macht sie sich genauso lustig wie über den sentimentalen Gefühlskult. Sensibility heißt Austen nur gut, wenn diese Empfindsamkeit durch einen vernünftigen sense kontrolliert wird. Ihre Romane, so beispielsweise „Stolz und Vorurteil“, sind geprägt von einer subtilen Didaktik und schildern Menschen, die von einem Fehlverhalten abgebracht und zu einem normativen Verhalten hingeführt werden. Jane Austen stammte aus Hampshire, lebte dann mehrere Jahre mit ihrer Familie in dem mondänen Bath, gegen das sie aber eine tiefe Abneigung hegte. Im Jahre 1809 kehrte sie nach Hampshire zurück, um bei ihrem Bruder Edward in Chawton zu leben. Erst kurz vor ihrem Tod zog sie nach Winchester, weil sie sich in der Stadt eine bessere ärztliche Versorgung erhoffte. Sie mietete eine kleine Wohnung in der College Street Nummer 8. Eine Plakette an dem unscheinbaren hellgelben Haus mit dem zierlichen Erker erinnert daran, dass sie hier am 18. Juli 1817 ihrem Leiden erlag, bei dem es sich wahrscheinlich um ein Versagen der Nebennieren gehandelt haben dürfte. Ihre geliebte Schwester Cassandra stand ihr bis zuletzt bei.
war ein letzter, glanzvoller Höhepunkt in der Stadtgeschichte, danach verlagerte sich das englische Machtzentrum immer mehr nach London. Wilhelm der Eroberer ließ sich, um seinen Anspruch auf den englischen Thron zu unter
streichen, in Winchester ein zweites Mal zum König krönen. Der Kronschatz und das Domesday Book wurden weiterhin in Winchester aufbewahrt.Als Wallfahrtsort für die Gläubigen, die zum Grab des heiligen Swithun pilgerten, sowie als Residenz der einflussreichen Bischöfe von Winchester blieb Winchester im Mittelalter eine der bedeutendsten Städte Englands. Und so begannen die Normannen 1079 mit dem Bau der größten englischen Kathedrale. Richard von Devizes, der im 12. Jahrhundert zahlreiche englische Städte von ihrer schlechtesten Seite charakterisiert hatte, kannte nur eine Ausnahme: Winchester - schließlich lebte er als Mönch im dortigen Kloster Saint-Swithun. In seiner „Chronik“ lobte er das „Jerusalem der Juden“ in höchsten Tönen: „Allein hier genießen sie dauernden Frieden, es ist eine wahre Schule des Wohlergehens und Wohlverhaltens; hier findet man wirkliche Menschen. Brot und Wein kosten fast gar nichts. Und in der Stadt gibt es Mönche von solcher Milde und Erbarmen, freizügig gesinnte Kleriker, die gerne Rat geben, schöne und tugendhafte Frauen, sodass es mir schwer fällt, nicht in diese Stadt zu gehen und dort als Christ unter solchen Christen zu leben. Dort musst du hin, in die Stadt der Städte, die Mutter von allen und die beste von allen.“
Winchesters Niedergang begann 1645 mit der Schlacht von Naseby, als Oliver Cromwells Truppen die Stadt eroberten. Die Puritaner beabsichtigten kurzzeitig sogar, die Kathedrale dem Erdboden gleichzumachen, was aber im letzten Moment durch das beherzte Eingreifen couragierter Bürger verhindert werden konnte. Der unaufhaltsame Abstieg war dennoch nicht aufzuhalten, den Schlusspunkt setzte im 19. Jahrhundert die Verlegung der Bischofsresidenz nach Farnham; Winchester verkam zum reizvollen Provinzstädtchen.
Basis-Infos
InformationTourist Information Centre, Guildhall, High Street, Winchester, Hampshire, SO23 9LJ, 01962/840500. www.visitwinchester.co.uk.
Einwohner 44.700 Einwohner.
VerbindungenZug - Bahnhof an der Stockbridge Road (eineinhalb Kilometer nordwestlich der Kathedrale); regelmäßige Verbindungen nach Londons Waterloo Station (1 Std.), Bournemouth, Poole, Portsmouth und Southampton. www.nationailrail.co.uk. Bus - Busbahnhof am Broadway, Information unter 01256/464501; sieben Busse tgl. nach London-Victoria über Heathrow Airport, weitere Busse nach Bournemouth über Southampton sowie nach Oxford, Portsmouth, Romsey und Salisbury. www.nationalexpress.com.
Fahrradverleih Bei der Tourist Information.
Hampshire Technology Centre/Intech Zahlreiche Animationen zu den Themen Wissenschaft und Technik. Ideal für Kinder. Romsey Road. Tgl. 10-16 Uhr. Eintritt £ 9, erm. £ 6.50. www.intech-uk.com.
Markt Mi, Fr und Sa auf der Middlebrook Street. Sehenswert ist der Famers’ Market am zweiten und letzten Sonntag des Monats. www.hampshirefarmermarkets.co.uk.
Parken Für £ 5 kann man den ganzen Tag am Chesil Multi-Storey parken (5 Min. zum Zentrum).
Stadtführungen Alle Führungen beginnen am Tourist Office. Mai bis Sept. Mo-Sa um 11 und 14.30 Uhr, So nur 14.30 Uhr; Apr. und Okt. Mo-Sa um 11 und 14.30 Uhr; Nov. bis März nur Sa um 11 Uhr (£ 4.50).
Veranstaltungen Nach Ostern findet in Winchester das beliebte Folk Festival statt. Zwei Monate später, nämlich Ende Juli, sind die Straßen von Gauklern und Artisten bevölkert: „It’s Hat Fair“. Ein Wochenende lang werden dann Theateraufführungen angeboten, und überall in der Stadt sind die merkwürdigsten Kopfbedeckungen zu begutachten.
Übernachten/Essen & Trinken
ÜbernachtenThe Winchester Royal4 Angenehmes Hotel in einem Haus aus dem 16. Jahrhundert mit prächtigem Garten. Zentrale Lage. 75 gemütliche Zimmer mit allem Komfort, wobei die Zimmer im Haupthaus vorzuziehen sind; in den schönsten schläft man in einem Himmelbett. Kostenloses WLAN. B & B ab £ 85.50 für 2 Personen im DZ.St Peter Street, 01962/840840. www.thewinchesterroyalhotel.co.uk.
Mein Tipp:Wykeham Arms18 Das beste Pub in der Nähe des Winchester College ist nicht nur für ein Bier gut. Ausgezeichnete Lunches (12-14.30 Uhr) ab £ 7, exzellente Bedienung und gute Weine. Abendessen ab £ 15, herrlich der Lammrücken mit Kartoffelgratin und mediterranem Gemüse! Dazu flackert das Feuer im Kamin! Im Sommer sitzt man im Garten hinter dem Haus. Wer zu tief ins Glas geschaut hat, kann in einem der 14 DZ ab £ 139 nächtigen (B & B); EZ ab £ 85. Die Zimmer sind nicht allzu groß, aber haben Charme und ein tolles Bad. Hunde und Kinder unter 14 Jahren sind nicht erwünscht!Achtung: Anfahrt nur über die Southgate Street möglich, kleiner Parkplatz im Hof. 75 Kingsgate Street, 01962/853834. www.accommodating-inns.co.uk/wykeham.
Hotel du Vin & Bistro12 Wunderschönes Designhotel in einem georgianischen Gebäude unweit des Zentrums. Nicht nur Weintrinker werden von dem Flair begeistert sein. Toller Garten hinter dem Haus. Empfehlenswertes Restaurant, dessen Einrichtung einen glauben macht, man sitze mitten in Frankreich. Die Küche ist selbstverständlich auch französisch inspiriert. Mittagsmenü für zwei Personen £ 20, Hauptgerichte ab £ 15. Alle Zimmer sind mit einem CD-Player ausgestattet, kostenloses WLAN sowie Parkplätze vorhanden. DZ ab £ 129 (am günstigsten im Internet), meist ab £ 149.14 Southgate Street, 01962/841414. www.hotelduvin.com.
Winchester Hotel1 Komfortables Kettenhotel am Stadtrand mit beheiztem Hallenbad, Fitnesscenter, Sauna und Whirlpool. Einen Kilometer vom Zentrum entfernt. EZ ab £ 99, DZ ab £ 99.Worthy Lane, 01962/709988. www.thewinchesterhotel.co.uk.
Mein Tipp: No. 5 Bridge Street 14 Eine traumhafte Adresse! Über einem Restaurant mit dominierendem Tresen werden sechs sehr ansprechende Design-Zimmer vermietet. Im Lokal gefallen die Ledersofas und das lockere Ambiente. Wer will, kann hier auch frühstücken. Kostenloses WLAN. DZ £ 114-119 inkl. Frühstück, EZ £ 75. Bridge Street, 01962/863838. www.no5bridgestreet.co.uk.
Westgate Inn Hotel 3 Unspektakulär, aber für Winchester vergleichsweise günstig. DZ ab £ 70, mit eigenem Bad ab £ 75. 2 Romsey Road, 01962/820222. www.westgateinn.co.uk.
B & B. Winchesters Unterkünfte sind fast ausschließlich in der gehobenen Preisklasse zu finden. Selbst die Jugendherberge in der Water Mill wurde 2005 geschlossen.
Camping****Morn Hill Caravan Club Site7 Fünf Kilometer östlich des Stadtzentrums, auf einem zweigeteilten Wiesengelände, durch Bäume und Hecken geschützt. Von Ende März bis Okt. geöffnet.Morn Hill, 01962/869877.
Old Chesil Rectory 16 Dieses Restaurant in einem zünftigen, altertümlichen Steinhaus bietet französische Küche auf höchstem Niveau und wird von einigen Gourmets sogar als das beste in der Grafschaft Hampshire bezeichnet. Ein Gedicht war das Rump of Hampshire Lamb, Peas & Lettuce, Potato Fondant and Mint Emulsion. Sehr günstig ist das zweigängige Mittagsmenü für £ 15.95. Sonntagabend geschlossen. 1 Chesil Street, 01962/851555. www.chesilrectory.co.uk.
Cafe Monde 10 Sehr nettes Café unweit der Kathedrale, ideal für einen Kaffee oder einen kleinen Snack. 22 The Square, 01962/877177.
Slug and Lettuce 13 Schräg gegenüber trifft man vorzugsweise jüngeres Publikum, das seinen Hunger an leckeren Snacks stillt. Salate, Wraps und Hauptgerichte ab £ 7. 5 Great Minster Street.
Ask 8 In einem alten Fachwerkhaus in der Fußgängerzone werden annehmbare Pizzen und Pasta zu angemessen Preisen serviert (ab £ 7.50). Straßenterrasse. High Street.
El Sabio 6 Leckere spanische Küche im zeitlosen Ambiente. Mittags gibt es drei Tapas für £ 8.99. Schöne Terrasse am Fluss. 60 Eastgate Street, 01962/820233. www.elsabio.co.uk.
Cathedral Refectorium 17 Unweit der Kathedrale, mit schönem, sonnigem Garten. Preisgünstige und leckere Lunches (£ 8), Kuchen und Tee. Mo-Sa 9.30-17 Uhr, So ab 10 Uhr. 01962/857258.
Übernachten
1
Winchester Hotel
4
The Winchester Royal
7
Morn Hill Caravan Club Site
12
Hotel du Vin & Bistro
14
No. 5 Bridge Street
15
The Bridge Patisserie
18
Wykeham Arms
Essen & Trinken
2
Loch Fyne
3
Westgate Inn Hotel
5
Greens Wine Bar
6
El Sabio
8
Ask
9
The Old Vine
10
Café Monde
11
Eclipse Inn
12
Hotel du Vin & Bistro
13
Slug and Lettuce
16
Old Chesil Rectory
17
Cathedral Refectorum
18
Wykeham Arms
Loch Fyne 2 Das stimmungsvolle Restaurant in einem mehr als 500 Jahre alten Fachwerkhaus hat sich auf Seafood spezialisiert, das teilweise direkt aus Schottland eingeflogen wird. Täglich wechselnd gibt es als Angebot ein Menü für £ 9.95 (2 Gänge) oder £ 11.95 (3 Gänge). 5 Jewry Street, 01962/872930. www.lochfyne-restaurants.com.
Greens Wine Bar 5 Eine Weinbar im Stil eines französischen Bistros. Nette Straßenterrasse. 4 Jewry Street, 01962/860006.
Eclipse Inn 11 Kleines Pub mit Straßenterrasse, die Küche hat sich auf deftige Kost wie Steak and Ale Pie spezialisiert (£ 9.50). The Square, 01962/865676.
Ökotipp: The Bridge Patisserie 15 Eine ansprechende Adresse mit angenehm modernem Ambiente für alle Schleckermäuler! Kaffee und Tee sind meist bio und fair trade! Mittags gibt es auch warme Gerichte. Kostenloses WLAN. Tgl. 8-18 Uhr, So 10-16 Uhr geöffnet. 5 Bridge Street, 01962/890767. www.thebridgepatisserie.co.uk.
The Old Vine9 Beliebtes Restaurant unweit der Kathedrale. Die Gäste loben das gute Bier und Essen gleichermaßen. Eine langsam gebratene Lammschulter kostet £ 14.95. Es werden auch ein paar geschmackvolle großzügige Zimmer vermietet. DZ inkl. Frühstück £ 100-170. 8 Great Minster Street, 01962/854616. www.oldvinewinchester.com.
Sehenswertes
Eine der schönsten Kathedralen Englands
Cathedral: Winchesters Kathedrale beeindruckt alleine durch ihre Ausmaße. Das Kirchenschiff ist mit 170 Metern Länge nach der Peterskirche in Rom das zweitlängste in Europa! Trotz der verschiedenen Baustile, von der Romanik bis zur Spätgotik, präsentiert sich das Gotteshaus als eine harmonische, aber prunklose Einheit. „Das Äußere der Kirche ist schlicht und rau, als hätten die Gründer alle Ornamente verabscheut, oder als wäre William of Wykeham Quäker gewesen oder zumindest Pietist. Da kann man am ganzen Außenbau nicht eine Statue sehen oder auch nur eine Nische für eine Statue, keine Steinmetzarbeiten, keine Turmspitzen, Türme, Fialen oder Balustraden oder etwas dieser Art, sondern nichts als nackte Wände, Strebepfeiler, Fenster und Vorsprünge, wie sie zur Abstützung und Gliederung des Baues notwendig sind: Sie hat auch keine spitzen Turmhelme, sondern nur einen kurzen, flachgedeckten Stumpf, als wäre seine Spitze abgebrochen und man habe ihn in Eile neu gedeckt, damit es nicht hereinregne, bis man einen neuen Turm errichten kann“, so resümierte Daniel Defoe, dessen Beschreibung noch heute zutrifft.
Winchesters erste Kathedrale datiert zurück in die Mitte des 7. Jahrhunderts, sie wurde ein paar Jahrzehnte, nachdem die Sachsen zum Christentum übergetreten waren, errichtet. Der Grundriss dieses den angelsächsischen Königen als Grablege und Krönungskirche dienenden Gotteshauses ist im Rasenboden nördlich des Langhauses markiert. Nach der normannischen Eroberung wurde im Jahre 1079 ein Neubau der Kathedrale in Angriff genommen. Der Chor und das Querhaus mit seinen Rundbögen und Würfelkapitellen strahlen noch spürbar den Geist der klaren romanischen Architektur aus. Auch der Vierungsturm zählt - obwohl er recht flach und stumpf ausgefallen ist - zu den typischen Kennzeichen der anglonormannischen Sakralarchitektur. Schön ist das geschnitzte Chorgestühl mit Baldachinen, hinter dem Altar steht der frühgotische Schrein des heiligen Swithun. Letzterer soll gegen seinen Willen in der Kathedrale begraben worden sein. Aus Verärgerung ließ er es vierzig Tage lang in Winchester regnen. Sollte es also am St Swithun’s Day (15. Juli) regnen, so wird jeder Einwohner Winchesters bestätigen können, dass das trostlose Wetter noch weitere vierzig Tage anhalten wird. Im südlichen Querschiff befindet sich die Triforium Gallery & Library (s. u.). Die imposante Länge des Kirchenschiffs liegt in ihrer mittelalterlichen Doppelfunktion als Kathedrale sowie als Klosterkirche einer Benediktinerabtei begründet. Während die Laien im Langhaus beteten, blieb den Mönchen der östliche Teil der Kirche vorbehalten. Um diesen sogenannten Retrochor samt Totenmessekapellen (Chantry Chapels) und die abschließende Marienkapelle wurde die Kathedrale an der Wende zum 13. Jahrhundert erweitert, die gotische Umgestaltung des normannischen Langhauses mit den hierfür typischen großen Fenstern, Spitzbögen und Fächergewölben folgte zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch den Baumeister William Wynford. Aufmerksamkeit verdient das normannische Taufbecken aus schwarzem Tournai-Marmor (12. Jh.). Die schon erwähnten Chantry Chapels sind freistehende Grabmäler mit aufwendigen Baldachinen und wurden vor allem für hoch stehende Persönlichkeiten, egal ob Kleriker oder Laien, errichtet. Von Winchester ausgehend, verbreiteten sich die Kapellen in ganz England. Besonders stimmungsvoll ist eine Besichtigung, wenn der Knabenchor seinen evensong ertönen lässt (tgl. außer So, Mi und Schulferien um 17.30 Uhr).
Kunst in der Krypta
Die normannische Krypta strahlt eine tiefe Harmonie aus und gilt zurecht als die schönste ihrer Art in ganz England. Sie ist fast ausschließlich im Sommer zugänglich, da sie die meiste Zeit des Jahres unter Wasser steht (der feuchte Untergrund ließ den Bau eines mächtigen Chors nicht zu). Wer das Glück hat, an einem solchen Tag hier zu sein, der kann eine im Jahre 1992 aufgestellte, lebensgroße Bleifigur (Sound II) des Bildhauers Antony Gormley bewundern, die der Krypta eine besondere Aura verleiht.
Die herausragende mittelalterliche Stellung von Winchester und seiner Kathedrale lässt sich vor allem daran erkennen, dass das Gotteshaus zur letzten Ruhestätte vieler bedeutender englischer Herrscher wurde. Neben den Gebeinen von Alfred dem Großen und den Dänenkönigen Knut und Hardiknut, die man in die neue normannische Kathedrale überführte, wurde auch Wilhelm II. Rufus in der Bischofskirche beigesetzt. Der Sohn von Wilhelm dem Eroberer war wegen seiner hohen Steuern verrufen, die er dem Klerus aufzwang. Als der Vierungsturm sieben Jahre nach Rufus’ Tod über seinem Sarkophag zusammenbrach, deuteten die Gläubigen dies als ein Zeichen Gottes, der damit gegen dessen Beisetzung in der Bischofskirche protestierte.
The Close. Tgl. 9.30-17 Uhr, So 12.30-15 Uhr. Eintritt prinzipiell frei, aber ohne eine „Spende“ von £ 7.50 (erm. £ 5.50 oder £ 4) kommt man nicht rein. www.winchester-cathedral.org.uk.
Tauchen in der Kathedrale
Neben Königen, Bischöfen und anderen berühmten Persönlichkeiten wurde auch William Walker, genannt „Will the Diver“, die Ehre zuteil, in der Kathedrale bestattet zu werden. William Walker hatte sich diese Ehre hart erarbeitet, tauchte er doch fünf Jahre lang im Grundwasser der normannischen Krypta. „Will the Diver“ war kein spleeniger Brite, der sich einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde sichern wollte, sondern er rettete die Kathedrale vor dem drohenden Einsturz, indem er von 1901 bis 1906 in harter Arbeit die maroden Holzfundamente durch Beton und Ziegel ersetzte.
Triforium Gallery & Library:Im südlichen Querschiff befinden sich Skulpturen sowie Metall- und Holzarbeiten, die die über tausendjährige Geschichte der Kathedrale dokumentieren. Wertvollstes Exponat der Bibliothek ist die berühmte Winchester-Bibel (um 1160), ein eindrucksvolles Beispiel mittelalterlicher Buchkunst. Winchester war im Hochmittelalter ein Zentrum der Buchmalerei in Europa.
Ostern bis Sept. tgl. außer So 10.30-16.30 Uhr. Im Winter Termine unter 01962/857209.
Wolvesey Castle and Palace: An die einstige Burg des Bischofs Henry de Blois, in der Maria I. Tudor ihre Flitterwochen mit Philipp II. von Spanien verbrachte, erinnert heute nur noch ein Ruinenensemble; der Westflügel wurde von Christopher Wren zu Beginn des 18. Jahrhunderts erneuert und diente danach als Bischofspalast.
Tgl. 10-18 Uhr, im Winter nur bis zum Einbruch der Dämmerung. Eintritt frei.
Winchester College:Winchester College ist die älteste englische Public School. Die von Bischof William of Wykeham - Wykeham war zweimal englischer Kanzler - gestiftete Lehranstalt datiert ins Jahr 1382 und wurde zwölf Jahre später eröffnet! Die Schulkapelle, einige Schulräume und Teile des Speisesaals stammen noch aus dem Spätmittelalter, während die nach Süden angrenzenden Trakte erst im 19. Jahrhundert errichtet wurden. Im Kreuzgang haben sich Generationen von Schülern verewigt, indem sie ihren Namen in die Säulen ritzten. Im College selbst wohnen derzeit 70 scholars, hinzu kommen rund 500 Externe, die zumeist aus wohlhabenden Familien stammen, denn Winchester College ist eine teure Privatschule.
College Street. Führungen: Mo, Mi, Fr und Sa um 10.45, 12, 14.15 und 15.30 Uhr, Di und Do 10.45 und 12 Uhr, So 14.15 und 15.30 Uhr. Eintritt £ 6, erm. £ 5. www.winchestercollege.org.
Great Hall & King Arthur’s Round Table: An der Stelle, wo bereits Wilhelm der Eroberer einen mächtigen Bergfried errichtete, ließ im Mittelalter Heinrich III. eine Burg erbauen. Nach der Eroberung durch Oliver Cromwell blieb nur noch die dreischiffige Great Hall, ein schönes Beispiel für die gotische Profanarchitektur, stehen. An der Stirnwand hängt der sagenumwobene runde Tisch („Round Table“), an dem sich König Arthurs Tafelrunde versammelt haben soll. Allerdings stammt der Tisch nur aus dem 14. Jahrhundert und wurde 1522 in den Tudorfarben Grün und Weiß bemalt, um als Tisch für ein Festmahl zu dienen, das Heinrich VIII. zu Ehren Kaisers Karl V. gab.
Castle Avenue. Tgl. 10-17 Uhr, im Winter bis 16 Uhr. Eintritt frei!
Blickfang: Round Table
Guildhall: Das aus viktorianischer Zeit stammende Rathaus beherbergt neben der Tourist Information die Guildhall Gallery, in der Wechselausstellungen (Bildende Kunst, Fotografie und Handwerk) stattfinden.
City Museum:Das stadtgeschichtliche Museum bietet einen interessanten Einblick in die lokale Historie von der Römerzeit bis in die Gegenwart, inklusive zweier rekonstruierter Geschäfte aus dem 19. Jahrhundert. Ein Besuch lohnt sich, zudem ist der Eintritt kostenlos.
The Square. Mo-Sa 10-17 Uhr, So nur 12-17 Uhr. Im Winter nur bis 16 Uhr. Eintritt frei!
Westgate Museum:Das aus dem Spätmittelalter stammende Stadttor - es wurde im 17. Jahrhundert zum Schuldturm umfunktioniert - beherbergt eine umfassende Sammlung alter Maße und Gewichte. Was nicht verwundert, waren doch Winchesters Eichmaße im Mittelalter neben den Eichmaßen von London in ganz England bindend. Das Museum bietet zudem einen netten Blick über die High Street.
High Street. April bis Okt. Mo-Sa 10-17 Uhr, So 12-17 Uhr, im Winter nur bis 16 Uhr. Eintritt frei!
City Mill: Die 1744 an Stelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus errichtete Wassermühle liegt direkt am River Itchen. Ausführlich wird die Funktionsweise einer wieder in Betrieb genommenen historischen Getreidemühle erklärt.
Bridge Street. März bis Nov. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 3.90, erm. £ 1.95 (NT).
Hospital of St Cross: Das mittelalterliche Armenhaus wurde von dem schon erwähnten Henry de Blois im Jahre 1136 gegründet und nahm seiner Statuten gemäß 13 Bürger als Brüder auf. Im 14. Jahrhundert kam noch der Orden „of noble poverty“ hinzu, der sich aus 25 verarmten Adeligen zusammensetzte. Bekannt ist die älteste Wohlfahrtseinrichtung Englands, die noch heute existiert (als Seniorenheim), wegen des noch immer gepflegten Brauchs, jedem Bedürftigen auf dessen Wunsch hin „a horn of beer and a crust of bread“ zu reichen. Jeder Besucher, der möchte, bekommt diese „Wayfarer’s Dole“ angeboten. Das Hospital of St Cross liegt eineinhalb Kilometer südlich des Colleges in der Nähe des River Itchen.
Tgl. 9.30-17 Uhr, So 13-17 Uhr (Sommer), im Winter tgl. außer So 10.30-15.30 Uhr. Eintritt £ 4, erm. £ 3.50 oder £ 2. www.stcrosshospital.co.uk.
Winchester’s Military Museums:In den Peninsula Barracks hinter der Great Hall befinden sich gleich fünf militärgeschichtliche Museen, die sich mit den verschiedenen Facetten des englischen Militärs auseinandersetzen: The King’s Royal Hussars Museum, The Light Infantry Museum, The Gurkha Museum, The Royal Green Jackets Museum sowie The Royal Hampshire Regiment Museum.
Romsey ist ein kleines Städtchen im Südwesten von Winchester, das aus einer im Jahre 907 gegründeten Benediktinerinnenabtei hervorging. Die Abteikirche hat sich, als eine der wenigen Kirchen Englands, bis heute ihre normannische Formensprache bewahren können und ist die einzige größere Sehenswürdigkeit des Ortes. Die späteren Veränderungen im Perpendicular Style stören den Gesamteindruck nur unwesentlich. Fast wäre die Kirche 1539 der Zerstörungswut Heinrichs VIII. zum Opfer gefallen, doch konnten die Bürger Romseys dem König das Kloster für 100 Pfund abkaufen. Im Inneren sticht das um 1650 errichtete prachtvolle Grabdenkmal der Familie Saint Barbe ins Auge.
Broadlands
Drei Kilometer südlich von Romsey steht Broadlands, ein vornehmer Herrensitz im palladianischen Stil, umgeben von einem schönen Landschaftspark. Dies allein würde wahrscheinlich nur wenige Besucher anlocken, doch Broadlands ist in Großbritannien vor allem als einstiger Wohnsitz von Louis Lord Mountbatten (1900-1979) bekannt. Mountbatten - 1917 wurde der ursprüngliche Name Battenberg in Mountbatten anglisiert - zählte zu den bedeutendsten englischen Militärs: Er war Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Südostasien, Vizekönig von Indien, Erster Seelord und bis zu seiner Pensionierung fungierte er als Chef des britischen Verteidigungsstabes. Im Jahre 1979 ging der Name Mountbatten ein letztes Mal durch die Weltpresse: Die IRA hatte im August ein Boot, auf dem sich der Urenkel von Königin Victoria und Großonkel von Prinz Charles befand, in die Luft gesprengt. Mehr über das bewegte Leben von Lord Mountbatten erfährt man in einer Ausstellung und in einer audiovisuellen Schau.
Von Mitte Juni bis Anfang Sept. Mo-Fr 13-17.30 Uhr. Eintritt £ 8, erm. £ 7 oder £ 4. www.broadlandsestates.co.uk.
Schmuck: Mottisfont Abbey
Mottisfont Abbey
Die ehemalige Augustinerabtei im Tal des River Test besitzt einen herrlichen Landschaftsgarten, der vor allem für seine umfangreiche Sammlung alter Rosenarten (350) im Walled Garden berühmt ist. Besonders eindrucksvoll ist daher ein Besuch im Juni, wenn der Garten seine ganze Blütenpracht entfaltet. Wer will, kann sich mit Samen für den heimischen Garten eindecken. Lohnend ist auch ein kurzer Spaziergang am Fluss bis zu einer Fischerhütte.
Von der mittelalterlichen Mottisfont Abbey zeugen noch die Kellergewölbe. Die anderen Räumlichkeiten sind immer wieder verändert worden, so der sogenannte Whistler Room, der 1938 von Rex Whistler vollständig in trompe-l’oeil ausgemalt wurde. Whistler gelang es dabei, zahlreiche dekorative Elemente so meisterhaft in Szene zu setzen, dass man sie für echt hält. Besonders gelungen ist eine Nische mit einer rauchenden Urne - die perfekte Illusion.
Busse ab Romsey oder Zugverbindung von Southampton nach Dunbridge (15 Fußmin. entfernt). März bis Sept. 11-17 Uhr, Garten ab 10 Uhr. Eintritt £ 9.90, erm. £ 4.95 (NT). www.nationaltrust.org.uk/mottisfont.
Marwell Zoo
Der südöstlich von Winchester gelegene Tierpark schmiegt sich in die typische englische Countryside ein. Ein schönes Areal mit Tigern, Leoparden, Giraffen, Nashörnern, Gibbon-Affen, Pinguinen und den seltenen Przewalski-Pferden sowie zahlreichen anderen Tierarten.
Tgl. ab 10 Uhr bis zwei Stunden vor Dämmerung. Eintritt £ 16.35, erm. £ 14.08 bzw. £ 12.72. www.marwell.org.uk.
Bishop’s Waltham
Bishop’s Waltham gefällt durch sein unverbautes Straßenbild; die Szenerie in der High Street ist geprägt von stattlichen georgianischen Häusern. Der Name der Kleinstadt erinnert noch daran, dass das Gebiet einst dem Bischof von Winchester gehörte, der sich hier einen Palast errichten ließ, von dem heute allerdings nur ein paar frei zugängliche Ruinen zeugen.
Crawley
Das kleine Dorf mit seinem Ententeich zählt zu den schönsten in der Grafschaft Hampshire. Abgesehen von dem Herrensitz Crawley Court sticht zwar kein Gebäude besonders hervor, doch zeigt sich Crawley als nettes, verträumtes Gesamtensemble.
Chawton
Chawtons (bei Alton, etwa 25 Kilometer nordöstlich von Winchester gelegen) größte Attraktion ist ein rotes Backsteinhaus aus dem 17. Jahrhundert, besser bekannt als Jane Austen’s House. Die als Schriftstellerin zu Weltruhm gekommene Pfarrerstochter aus Hampshire lebte von 1809 bis 1817 bei ihrem Bruder in Chawton. Während dieser Zeit schrieb sie beispielsweise an den Romanen „Pride and Prejudice“ und „Emma“. Das Haus birgt ein kleines Museum, das Gegenstände aus dem Besitz der Dichterin zeigt. Die alten Dielen knarren, wenn man von Zimmer zu Zimmer geht, weiße Spitzendeckchen, historische Filmkostüme, Familiengeschirr und Erstausgaben ihrer zahlreichen Werke gilt es zu bewundern. In einer Ecke steht ein Pianoforte, auf dem Jane jeden Morgen spielte, und auf einem runden Schreibtisch steckt ein Gänsekiel demonstrativ in einem leeren Tintenfass.
Lohnend ist ein Spaziergang durch den zugehörigen Garten: Die Gartenmauer wird von Margeriten gesäumt, in einer Ecke haben sich Akeleien mit ihren violett gelappten Fiederblättchen ausgebreitet, und ein kleiner Küchengarten mit lavendelgesäumten Wegen darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Hier zogen die Austens ihr Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Kartoffeln, aber auch Erd- und Stachelbeeren.
März bis Dez. tgl. 10.30-16.30 Uhr, Juni bis Aug. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 7.50, erm. £ 6 bzw. £ 2.50. www.jane-austens-house-museum.org.uk.
The Vyne
Ein paar Kilometer nördlich von Basingstoke liegt das Herrenhaus The Vyne. Ursprünglich wurde es in der Tudor-Zeit für Lord Sandys of the Vyne, den Haushofmeister Heinrichs VIII., errichtet. Lord Sandys war einer der wenigen hohen Würdenträger, die der despotische König nicht dem Henker überantwortete. Sehenswert sind die repräsentative, holzgetäfelte Long Gallery sowie die Hauskapelle im spätgotischen Stil. Der an der Nordseite angebrachte klassizistische Portikus stammt übrigens aus dem Jahre 1645 und dürfte damit der älteste in ganz England sein. In den Gartenanlagen geht Blumenliebhabern das Herz auf: Stolze blau blühende Rittersporne stehen neben gelben Sonnenblumen, dazwischen zeigen Fingerhut, zahllose Astern und Glockenblumen ihre farbenfrohe Pracht. Umgeben sind die Rabatten von einem so tiefgrünen wie samtweichen Rasen, von dem man in Deutschland gerne träumt.
April bis Okt. tgl. 11-17 Uhr (das Haus ist erst ab 12 Uhr geöffnet, ab 11 Uhr nur Garten und Restaurant). Eintritt £ 10.90, erm. £ 5.40, Familien £ 27.20, nur Garten £ 6.80 und £ 3 (NT). www.nationaltrust.org.uk/vyne.
Southampton
Seit jeher spielte der Hafen von Southampton eine zentrale Rolle. Im Mittelalter schifften sich die Kreuzritter - unter ihnen Richard Löwenherz - ein, später brachen die Pilgerväter mit der Mayflower in die Neue Welt auf, und auch für die Titanic war Southampton der Ausgangspunkt zu ihrer tragischen Jungfernfahrt.
Southampton liegt auf einer Halbinsel am Ende einer schmalen, langen Bucht, die in den Solent mündet. Zusammen mit Portsmouth bildet Southampton den größten städtischen Ballungsraum an der englischen Südküste. Seit kurzem haben beide Hafenstädte sogar eine gemeinsame telefonische Vorwahl. Wer aus dem Westen nach Southampton reist, dem fallen sofort die riesigen modernen Dockanlagen auf, die sicherlich wenig einladend wirken. Zusammen mit dem Kabel- und Maschinenbau sind die Docks noch immer der größte Arbeitgeber der Stadt. Der Transatlantik-Passagierverkehr spielt zwar längst keine große Rolle mehr, doch ist Southampton immer noch der Stammsitz der Reederei Cunard, zu deren Flotte auch das größte Passagierschiff der Welt, die Queen Elizabeth 2, gehört. Doch keine Sorge, als Universitätsstadt bietet Southampton viel Freizeitvergnügen für jüngere Semester. Überall in der Stadt gibt es Discos, Bars und Kneipen mit viel Livemusik, die zu ausgedehnten Streifzügen durch das Nacht- und Kulturleben einladen.
Geschichte
Southamptons historische Relikte
Schon die Römer hatten sich im heutigen Stadtteil Bitterne niedergelassen, die Sachsen nannten die Siedlung Hamwic oder Hamptun und gaben der Stadt so ihren Namen. Die Normannen errichteten um den Hafen eine Mauer, die dann im 14. Jahrhundert bis zu einer Höhe von 12 Metern aufgestockt wurde, um drohende französische Angriffe besser abwehren zu können. Diese teilweise noch erhaltene Stadtmauer und einige schöne Fachwerkhäuser lassen das ehemalige Stadtbild erahnen, das in den letzten Jahrzehnten zusehends verschwunden ist. Was nicht im deutschen Bombenhagel zu Bruch gegangen ist (30.000 Bomben zerstörten 4000 Häuser), fiel in der Nachkriegszeit einer katastrophalen städtischen Baupolitik zum Opfer, die erst in den letzten Jahren mit modernen Baumaßnahmen in der Altstadt ein wenig korrigiert wurde. Bei einem Spaziergang um die Town Walls kommt man an sieben Stadttoren vorbei. Das eindrucksvollste ist das Bargate am nördlichen Ende der High Street; es wurde früher als Rathaus und Gefängnis genutzt. Der Überseehandel stellte bereits damals eine wichtige Einkommensquelle für die städtische Wirtschaft dar. So verwundert es auch nicht, dass sich die Pilgerväter gerade hier, am Zusammenfluss von Itchen und Test, auf der Mayflower einschifften, um über Plymouth nach Amerika aufzubrechen. Southampton war auch der Hafen, von dem aus die Titanic am 10. April 1912 ihre Jungfernfahrt startete, die bekanntlich nicht sehr lange dauerte.
Basis-Infos
InformationTourist Information Centre, 9 Civic Centre Road, Southampton, Hampshire SO14 7FJ, 023/80833333. www.discoversouthampton.co.uk.
Einwohner 235.000 Einwohner.
VerbindungenBus - National Express Coach Station (Informationen unter 0871/7818181, www.nationalexpress.com), Western Esplanade, fährt in 2,5 Std. nach London Victoria sowie nach Bournemouth und weiter die Südküste entlang. Auch Verbindungen nach Salisbury, Oxford, Liverpool, Plymouth, Exeter, Bristol und Bath. Zug - Hauptbahnhof an der Blechynden Terrace, Information unter 0345/484950. Verbindungen nach Bournemouth, Portsmouth, Bristol, Exeter, Winchester, Salisbury und Londons Waterloo Station (1 Std.). www.nationalrail.co.uk. Fähre - Zur Isle of Wight fahren regelmäßig die Red Funnel Ferries, 023/80334010. Ein Day-Return-Ticket nach East Cowes kostet ab £ 18.75 (www.redfunnel.co.uk). Für £ 5.50 kann man mit der Fähre nach Hythe und zurück fahren (www.hytheferry.co.uk). Flugzeug - Etwa sechs Kilometer nördlich befindet sich der Southampton International Airport (Eastleigh). Anfahrt mit Airlink (Zug) vom Bahnhof. Inlandsflüge nach Manchester, Birmingham, Glasgow und zu den Kanalinseln, 023/80620021.
Cricket Wer typisch englischen Sport sehen möchte, sollte im Sommer zum Cricket gehen (und Zeit mitbringen - ein Spiel kann manchmal recht lange dauern): Hampshire County Cricket Ground, Northlands Road, 023/80333788. www.rosebowlplc.com.
Fußball Fußballfreunde kommen im Stadion „The Dell“ auf ihre Kosten. Der Spielort der rotweißen Saints, wie die Kicker des Southampton Football Clubs von ihren Anhängern genannt werden, liegt an der Milton Road. Anstoß ist samstags um 15 Uhr oder bei Abendspielen um 17.30 Uhr. 023/80220505. www.saintsfc.co.uk.
Hallensport Squash, Tischtennis, Sauna und Solarium im St Mary’s Leisure Centre in der gleichnamigen Straße; 023/80227579.
KinoHarbour Lights, Ocean Village (am Jachthafen), Information unter 023/80234234, Kartenbestellung unter 023/80335533 (www.picturehouses.co.uk); Odeon, Ocean Village, 0870/5050007; Cineworld, Ocean Village, 0870/1555132 (www.cineworld.co.uk).
Konzerte Wer klassische Musik mag, kommt bei den Konzerten in der Turner Sims Concert Hall (ebenfalls an der Universität; 023/80595151) auf seine Kosten. www.turnersims.co.uk.
Markt Do, Fr und Sa auf dem Kingsway.
SchwimmenThe Quays Eddie Read, 27 Harbour Parade, 023/80720900.
Skifahren Für alle, die auf künstlichen „Schneematten“ den Hang hinabwedeln wollen. Sports Centre, Basset, 023/80790970. www.skisasa.co.uk.
Stadtführungen Die informativen Stadtführungen durch Southampton starten von The Bargate und sind kostenlos! Termine: Juli, Aug. und Sept. tgl. 10.30 Uhr, im Aug. auch tgl. 14.30 Uhr, sonst jeden So um 10.30 Uhr. www.stga.org.uk.
Theater Oper, Ballett, Musical und Theater bietet das Mayflower Theatre (Commercial Road, 023/80711811, www.the-mayflower.com). Gute Theateraufführungen auch im Nuffield Theatre an der Universität ( 023/80671771, www.nuffieldtheatre.co.uk).
Veranstaltungen Neben den üblichen Veranstaltungen (Theater, Galerien) gibt es noch ein anderes Highlight. Ende Oktober findet die Southampton Film Week statt. Im Kino „Harbour Lights“ (Ocean Village, → Kinos) werden dann Filme der Extraklasse gezeigt. www.southamptonfilmweek.com.
Übernachten
The Dolphin (Mercure)12 Nur 200 Meter vom Meer entfernt, ist dieses Hotel die erste Wahl für all jene, die Wert auf Komfort und Design legen. Das Haus hat Charakter, und die jeweils individuell eingerichteten DZ sind keineswegs überteuert. Im Ballroom soll übrigens Jane Austen 1793 ihren 18. Geburtstag gefeiert haben. Restaurant- und Barbetrieb. WLAN und Parkplatz vorhanden. DZ ab £ 100. 33 High Street, 023/80386460. www.mercure.com.
Übernachten
1
The Pig
2
Banister House Hotel
3
Southampton Park Hotel
4
Linden Guest House
6
Landguard Lodge
12
The Dolphin (Mercure)
13
White Star
14
Cargo
Essen & Trinken
5
The Vestry
7
Buon Gusto
8
The Arthouse
9
Lupa
10
Duke of Wellington
11
Red Lion Pub
15
Kuti's Royal Thai Pier
The White Star 13 In einer Straße mit vielen Lokalen begeistert diese Brasserie mit ihrer mediterranen Küche und ihren modernen Zimmern im Stil eines Boutique-Hotels. DZ £ 105-155. Kostenloses WLAN. Straßenterrasse. 28 Oxford Street, 023/80821990. www.whitestartavern.co.uk.
Mein Tipp: Cargo 14 Ein paar Häuser weiter eine Kneipe mit ebenfalls sehr ansprechenden Zimmern samt tollen Duschen in einem Gebäude mit historischem Flair. Hauptgerichte um die £ 15, es gibt auch witzige English Tapas für £ 3-5. Straßenterrasse. DZ inkl. Frühstück £ 75-85. 20-22 Oxford Street, 023/80829042. www.cargosouthampton.com.
The Pig 1 Komfortable zeitgenössische Zimmer zu gehobenen Preisen: DZ £ 115-185. WLAN. 8 Western Esplande, 023/80636900. www.thepighotel.com.
Southampton Park Hotel3 Zentral gelegenes Hotel, zu dessen Gästen auch viele Geschäftsreisende zählen. Geräumige Zimmer, guter Service. Hallenbad, Sauna und Fitnessstudio vorhanden. Kostenloses WLAN. DZ ab £ 62.10.Cumberland Place, 023/80343343. www.southamptonparkhotel.com.
Banister House Hotel2 Preiswertes, familiär geführtes Hotel mit 23 Zimmern, etwas außerhalb des Stadtzentrums. B & B ab etwa £ 27 pro Person.Banister Road, 023/80221279. www.banisterhotel.co.uk.
Landguard Lodge6 Zehn gemütliche und saubere Zimmer mit TV und eigenem Bad (auch EZ). B & B ab £ 34 pro Person.Nordwestlich des Zentrums. 21 Landguard Road, 023/80636904. www.landguardlodge.co.uk.
Linden Guest House4 13 einfache Zimmern mit TV, Waschgelegenheit und Teekocher für Reisende ohne große Ansprüche. B & B ab £ 22.50 pro Person. 51-53 Polygon Street, 023/80225653. www.lindenguesthouse.net.
Weitere B & Bs in der gleichen Straße, beispielsweise das Claremont (claremontguesthouse.co.uk).
Essen & Trinken
Lupa 9 Modernes italienisches Restaurant in guter Lage. Lichtdurchflutetes Ambiente. Auf der Karte stehen auch Klassiker wie Bucatini alla Carbonara für £ 9.25. Mittags kostet jede Pizza und jedes Pastagericht nur £ 6.95. 123-124 High Street, 023/80331849. www.luparestaurant.co.uk.
Medieval Merchant's House
Kuti’s Royal Thai Pier 15 In einem weißen herrschaftlichen Pavillon am Meer wird eine ansprechende Thaiküche serviert. Schöne Terrasse mit Meerblick. Montagmittag geschlossen. Royal Pier, 023/80339211. www.kutis.co.uk.
Duke of Wellington 10 Eines der wenigen historischen Bauwerke im Zentrum, sehenswertes Fachwerk. Für Traditionalisten gibt es u. a. Ploughman’s Lunch für £ 6.95, Lasagne und Spaghetti für etwa £ 7-9. Buggle Street, 023/80339222.
Ökotipp: The Arthouse 8 Alternativ angehauchtes Tagescafé. Serviert werden Wraps und Salate sowie vegane und vegetarische Gerichte. Straßenterrasse. Mi-Fr 11-21.30 Uhr, Sa 12-22 Uhr, Di und So 12-17 Uhr. 178 Above Bar Street, 023/80238582. www.thearthousesouthampton.co.uk.
Buon Gusto 7 Empfehlenswerter Italiener in der Nähe des Theaters. Gehobenes Preisniveau. Pizza und Pasta ab £ 10. So geschlossen. 1 Commercial Road, 023/780331543.
Red Lion 11 Noch aus dem 12. Jahrhundert stammen Bauteile des ältesten Pubs von Southampton. Hunderte von Möglichkeiten, den Durst zu stillen! In dem stilvollen, holzgetäfelten Court Room soll schon Heinrich V. Gericht gehalten haben. Lamb chops with new potatoes für £ 10.95. 55 High Street, 023/80339860.
The Vestry 5 Die Bar besitzt ein ungewöhnliches Ambiente, befindet sie sich doch in einer mittelalterlichen Kirche. Breites Angebot an englischer sowie internationaler Küche, Hauptgerichte ab £ 11. Große Terrasse. 61 Commercial Road, 023/80231101. www.thevestryrestaurantandbar.co.uk.
Sehenswertes
Seacity Museum: Southampton hat eine lange maritime Geschichte. Das 2012 eröffnete Museum erinnert an die Titanic, die am 10. April 1912 den Hafen von Southampton verließ, um zu ihrer verhängnisvollen Atlantiküberquerung aufzubrechen. Eine interessante multimediale Ausstellung erinnert an den Untergang der Titanic, wobei der Fokus vor allem auch auf das Leben an Bord und auf die 897 Besatzungsmitglieder gerichtet wird. Anhand von sechs Personen wird die Geschichte lebendig dargestellt, neben interaktiven Displays gibt es auch Interviews mit den Überlebenden sowie historische Dokumente und eine Uhr, die genau beim Untergang stehengeblieben ist. Eine andere Ausstellungsabteilung schildert Southampton als „Gateway to the World“, wobei Emigration und Immigration im Vordergrund stehen.
St Michael’s Church: Die kurz nach der normannischen Eroberung errichtete Kirche ist das älteste Bauwerk von Southampton. Sehenswert ist ein aus dem 12. Jahrhundert stammendes Taufbecken aus Tournai-Marmor.
St Michael’s Square. Tgl. 11-16 Uhr.
Statt Wolle werden Erinnerungen aufbewahrt: Maritime Museum
Medieval Merchant’s House: In England sowie in ganz Europa gibt es nur noch wenige spätmittelalterliche Fachwerkhäuser. Aus diesem Grund ist das im Jahre 1290 erbaute Kaufmannshaus in Southampton eine Rarität, die trotz mehrfacher Beschädigung (zuletzt im Zweiten Weltkrieg) bis in unsere Zeit erhalten geblieben ist. Das Haus wurde aufwendig renoviert und ist im Stil des 13. Jahrhunderts mit bunten Möbeln und Wandbespannungen eingerichtet. Im Rahmen einer Audioführung erhält man interessante Einblicke in das Alltagsleben einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie im Spätmittelalter.
58 French Street. April bis Okt. So 12-17 Uhr. Eintritt £ 4, erm. £ 3.60 oder £ 2.40 (EH).
Museum of Archaeology: Ganz im Süden der Altstadt, in der Winkle Street, erhebt sich der God’s House Tower, ein Wehrturm aus dem 15. Jahrhundert. In seinem Inneren ist das Archäologische Museum untergebracht: Interessierte finden hier überwiegend Exponate aus der römischen Vergangenheit, daneben gewinnt man mithilfe von Stadtmodellen einen Eindruck von Southamptons Aussehen in römischer, sächsischer und mittelalterlicher Zeit.
Winkle Street. Di-Fr 10-16 Uhr, Sa 10-12 und 13-16 Uhr, So 13-16 Uhr. Eintritt frei!
Maritime Museum: Das Marinemuseum ist im Wool House, einem Wollstapelhaus aus dem 14. Jahrhundert, untergebracht, in welchem später napoleonische Gefangene inhaftiert wurden. Heute kommen die Besucher freiwillig in das städtische Seefahrtsmuseum - ein kleines, aber interessantes Museum. Ein Modell verschafft Überblick über die modernen Dockanlagen. In einer anderen Abteilung sind die Antriebsmaschinen einiger alter Dampfboote ausgestellt. Selbstverständlich wird auch der Titanic und ihrem Schicksal viel Platz eingeräumt. Tonbandaufzeichnungen von Zeitgenossen, die den Untergang miterlebten, sorgen für ein authentisches Flair. Weiterhin ist auch ein Modell der Queen Mary zu sehen, ein anderer Ozeanriese, der 1936 von Southampton zu seiner, allerdings glücklicheren Jungfernfahrt aufgebrochen ist.
Bugle Street. Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa und So 11-18 Uhr. Eintritt £ 2.50, erm. £ 1.50.
Tudor House Museum and Garden: Das im typischen Tudor-Stil gehaltene Fachwerkhaus mit seinen senkrecht verlaufenden Balken wurde 1495 errichtet; es beherbergt ein Museum, dessen Räume im Stile des 16. bis 19. Jahrhunderts eingerichtet sind. Mithilfe originaler Gegenstände wird das Leben einer Familie im Viktorianischen Zeitalter nachgestellt. Neben den Ausstellungen zur Lokalgeschichte lohnt noch ein Blick auf den nach historischen Vorbildern angelegten Kräutergarten; zudem gibt es ein Museumscafé.
St Michael’s Square. Tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 4.75, £ 3.75 bzw. £ 3. www.tudorhouseandgarden.com.
City Art Gallery: Ein Besuch der hochkarätigen städtischen Galerie sollte nicht versäumt werden. Neben Werken von Michelangelo und Leonardo da Vinci (Leihgaben von Windsor Castle) sowie Gemälden von englischen Klassikern wie Gainsborough und Reynolds gehören auch Werke moderner Maler wie Graham Sutherland und Paul Nash zum Fundus der Galerie.
North Guild Arts Complex, Commercial Road. Tgl. außer Mo 10-17 Uhr, So 13-16 Uhr. Eintritt frei!
Umgebung
Netley Abbey
Netley ist ein Vorort von Southampton, etwa fünf Kilometer südöstlich am Southampton Water gelegen, dessen größte Attraktion die Ruinen einer 1239 gegründeten Zisterzienserabtei sind. Seit den Zerstörungen während der englischen Reformation blicken nur noch imposante Fassaden gen Himmel und erinnern an den klösterlichen Geist, der das strenge Gemäuer einst erfüllte. Angeblich lastet auf der Ruine ein Fluch, der jeden trifft, der Steine von hier wegschleppt. Also Vorsicht ... Im Royal Victorian Country Park picknicken viele Leute aus Southampton. Anfahrt per Bus oder Zug möglich.
Tgl. bis zum Einbruch der Dämmerung. Eintritt frei!
New Forest
Der New Forest, eines der letzten großen Waldgebiete Englands, erstreckt sich zwischen dem River Avon und Southampton. Wilhelm der Eroberer erklärte den „Nova Foresta“ vor mehr als 900 Jahren zu seinem königlichen Jagdrevier. Noch heute gelten hier seine Gesetze zum Schutz des Rotwilds.
Der Name forest, mit dem inzwischen alle Waldgebiete bezeichnet werden, signalisierte einst ein ausschließlich dem König vorbehaltenes Jagdrevier. Wilderern, die sich erwischen ließen, wurden damals die Hände abgehackt oder die Augen ausgestochen. Die eigentliche Bedrohung für den Wald und dessen Flora und Fauna stellte jedoch nicht der Jägersmann dar. Im 18. Jahrhundert benötigte England eine Kriegsflotte, um die drohende Invasion der Franzosen abwehren zu können. So entstanden im nahen Buckler’s Hard aus dem Holz des New Forest unter anderem jene Schiffe, mit denen Lord Nelson die spanisch-französische Flotte vor Trafalgar vernichtend schlug. Und wäre man nicht Mitte des 19. Jahrhunderts dazu übergegangen, Dampfschiffe aus Eisen zu bauen, bestünde der New Forest heute wohl ausschließlich aus Weideland. Gegenwärtig besitzen noch etwa zwei Drittel des Naturschutzgebietes eine ursprüngliche Flora und Fauna. Seit 2006 gilt der New Forest als Nationalpark; ein insgesamt 571 Quadratkilometer großes Gebiet steht unter Naturschutz.
Der New Forest ist ein Paradies für Pferde
Das kräftige Grün der Eichen, Birken, Kiefern, Stechpalmen, Eiben und Buchen sowie die eigenwilligen Erdfarben der Heide prägen die Szenerie. Bei einer Wanderung trifft man oft auf die halbwilden New Forest Ponys sowie auf Kühe, Ziegen und Wildschweine, seltener auf Rotwild. Des Öfteren kommen die Tiere bis an die Straße heran, weshalb Autofahrer sehr umsichtig und zurückhaltend fahren sollten. Auf den meisten Straßen im New Forest gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 40 Meilen pro Stunde (64 km/h). Eine ungewohnte englische „Waldesruh“, die sich regen Zuspruchs erfreut. Jährlich verzeichnet das Erholungsgebiet nämlich bis zu acht Millionen Besucher, die auf der Suche nach Einsamkeit und unberührter Natur sind. An den Wochenenden, in den Ferien und besonders im Hochsommer ist diese Suche allerdings nicht allzu Erfolg versprechend. Den Menschenmassen kann man jedoch vor allem im Frühjahr und Spätherbst entgehen. In dieser Zeit lädt der New Forest zu ausgedehnten Wanderungen ein.
Ein kleiner Jagdunfall ...
Fünf Kilometer nordwestlich von Lyndhurst kommt man zu einem vielbesuchten Denkmal, dem Rufus Stone. Im Jahre 1745 wurde der Stein zum Gedenken an Wilhelm II., genannt Wilhelm Rufus, errichtet. Der Stein markiert die Stelle, an der Wilhelm II. Rufus am 2. August 1100 bei der Jagd im New Forest gestorben ist - ein verirrter Pfeil soll ihn getroffen haben. Wahrscheinlicher als ein Jagdunfall erscheint aber ein politisch motiviertes Attentat auf den bei Adel und Klerus verrufenen König. „Glücklicherweise“ gehörte auch sein jüngerer Bruder Heinrich zur Jagdgesellschaft, um sogleich zielstrebig nach der verwaisten Krone zu greifen ...
Ein beliebtes Wanderziel ist zum Beispiel die 600 Jahre alte Knightwood Oak, eine Eiche, deren Umfang rund sieben Meter misst. Sie steht im Mark Ash Wood, knappe fünf Kilometer südwestlich von Lyndhurst. Angeblich ist sie die älteste und größte Eiche Englands. In dieser Gegend um Lyndhurst steht auch der dichteste Wald. Zahlreiche markierte Wanderrouten bieten die Möglichkeit, die Schönheit der Natur zu Fuß zu erkunden. Lohnenswert ist auch eine Fahrradtour zu den kleinen Orten im Forest. Wer keinen eigenen Drahtesel besitzt, kann sich ein Fahrrad ausleihen.
InformationNew Forest Visitor Information Centre, Lyndhurst, The Main Car Park, Hampshire SO43 7NY, 023/80282269. www.thenewforest.co.uk oder www.newforest-nationalpark.com.
VerbindungenZug - Durch den New Forest führen die Bahnstrecke Southampton-Bournemouth und die Stichbahn nach Lymington. Bahnhöfe befinden sich in Totton, zwischen Beaulieu und Totton sowie zwischen Lyndhurst und Beaulieu, in Sway, Lymington, New Milton, Hinton und Brockenhurst; alle zwei Stunden fahren Züge über Southampton und Winchester nach London Waterloo. www.nationalrail.co.uk. Bus - Die Wiltshire-Dorset-Busse fahren von Bournemouth nach Southampton durch den New Forest. Der County-Bus bedient von Lyndhurst und Brockenhurst aus fast jede Ecke des New Forest. www.nationalexpress.com.
Baden Entlang der Küste gibt es Sandstrände in Calshotund Lepe. In Milford-on-Seasowie Barton-on-Sea tummeln sich die meisten Strandliebhaber.
FahrradverleihNew Forest Cycle Experience, 2-4 Brookley Road, Brockenhurst, 01590/624204, www.cyclex.co.uk, Fahrräder ab £ 10 pro Tag, auch Tandem- und Mountainbike-Verleih sowie Helme und Kindersitze. Bike Hire New Forest, vergleichbares Angebot in Lyndhurst ( 023/80283349, www.aabikehirenewforest.co.uk). Zum Ausleihen von Fahrrädern ist in jedem Fall ein Ausweis vonnöten, außerdem muss eine Kaution hinterlegt werden! Fern Geln, Gosport Lane, Lyndhurst, 023/80283349. Weitere Leihmöglichkeiten auch in Beaulieu ( 01590/611029) bzw. Burley ( 01425/403584), beide www.forestleisurecycling.co.uk.
JugendherbergeBurley Youth Hostel. Die einzige Jugendherberge im New Forest (Okt. bis März geschlossen). Im Sommer empfiehlt es sich, vorher anzurufen oder zu reservieren. Hübsches Anwesen aus Viktorianischer Zeit. Anfahrt: A 35 von Lyndhurst nach Burley Dorfmitte, dann die Brockenhurst Road hinauffahren, an der Gabelung links vorbei am Golfplatz. Mit dem Bus X34/5 (Bournemouth-Southampton) an der Durmast Corner aussteigen, von dort noch etwa einen halben Kilometer. Betten ab £ 19, Zimmer ab £ 69. Cottesmore House, Cott Lane, Ringwood, 0845/3719303. www.yha.org.uk/hostel/new-forest.
Camping Es gibt insgesamt zehn Campingplätze im New Forest. Eine Übersicht kann man sich unter www.campingintheforest.co.uk verschaffen.
Hollands Woods. Besonders schön, mitten im Wald, einen Kilometer nördlich von Brockenhurst. Ende März bis Ende Sept. geöffnet. Lyndhurst Road, 01590/622967.
Lyndhurst
Lyndhurst mit seinen 3000 Einwohnern ist der zentrale Ort im New Forest. Neben vielen Geschäften, die zu einem Bummel entlang der Hauptstraße einladen, hat auch die Forstverwaltung im Queen’s House, einer ehemaligen königlichen Jagdresidenz aus der Tudorzeit, ihren Sitz. Lohnend ist ein Besuch der viktorianischen Gemeindekirche St Michael. Die Buntglasfenster sind von Edward Burne-Jones entworfen und von William Morris angefertigt worden. Ein Schmankerl für Literaturliebhaber gibt es auch noch: Mrs Reginald Hargreaves liegt auf dem Friedhof von Lyndhurst begraben. Who’s that? - Keine Geringere als jenes bezaubernde Mädchen namens Alice Liddell, für die Lewis Carroll seine wundersamen Geschichten von „Alice im Wunderland“ geschrieben hat. Südwestlich von Lyndhurst kann man dem an der A 35 gelegenen New Forest Reptile Centre einen Besuch abstatten und einen Blick auf die Schlangenvielfalt des Waldes werfen.
InformationNew Forest Museum & Visitor Centre, Main Car Park, Lyndhurst, Hampshire SO43 7NY, 023/80282269. www.thenewforest.co.uk.
Einwohner 3000 Einwohner.
Museum Das New Forest Museum in der High Street informiert über die Geschichte des Waldes und seiner Bewohner. Tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 4, erm. £ 3. www.newforestmuseum.org.uk.
Übernachten/EssenBeaulieu Hotel. Ein schmuckes Landhotel abseits des Trubels. DZ ab £ 105 inkl. Frühstück, ab £ 145 inkl. Halbpension. Kostenloses WLAN. Beaulieu Road, 023/80293344. www.newforesthotels.co.uk/hotels/beaulieu-hotel.
Ormonde House. Ebenfalls gut ausgestattete Unterkunft mit Restaurant, einen Kilometer außerhalb des Dorfzentrums. Mit B & B ab £ 39.50 pro Person. Southampton Road, 023/80282806. www.ormondehouse.co.uk.
Burwood Lodge. Ansprechendes B & B in einem viktorianischen Haus im Ortszentrum. DZ £ 80 inkl. Frühstück. 27 Romsey Road, 023/80282445. www.burwoodlodge.co.uk.
Mein Tipp: Oak Inn. Herrlicher alter Gasthof, etwa eine Meile außerhalb in dem Weiler Bank. Zünftig gutes Essen und einen tollen Garten gibt es auch noch. Pinkney Lane, 023/80282350. www.oakinnlyndhurst.co.uk.
Lymington
Lymington ist ein beliebtes Seebad mit viel Flair. Vom Hafen führen kopfsteingepflasterte Gassen vorbei an georgianischen Häusern durch die Altstadt. Ältestes Gebäude der Stadt ist die Kirche St Thomas the Apostle, die zum Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt. Von Lymington setzen alle halbe Stunde Auto- und Passagierfähren nach Yarmouth über. Die Fahrt zur Isle of Wight dauert etwa eine halbe Stunde.
Einwohner 13.000 Einwohner.
Markt Samstagvormittag in der High Street.
Museum Das St Barbe Museum (tgl. außer So 10-16 Uhr, £ 4, erm. £ 3) zeigt eine ansprechende Dauerausstellung zur Lokalgeschichte. www.stbarbe-museum.org.uk.
Übernachten/EssenStanwell House Hotel. Keine Frage: das erste Haus am Platz mit gutem Restaurant (leckere Fischgerichte, Hauptgerichte £ 15). Die Zimmer sind mit wuchtigen Holzmöbeln ausgestattet. B & B ab £ 70 pro Person im DZ bzw. £ 99 im EZ.High Street, 01590/677123.www.stanwellhousehotel.co.uk.
The Angel and Blue Pig. Mitten im Zentrum werden in der einstigen Postkutschenstation auch einige Zimmer vermietet. Die Räumlichkeiten wurden unlängst angenehm renoviert. Empfehlenswertes Restaurant, Hauptgerichte ab £ 10. B & B ab £ 39.50 pro Person.108 High Street, 01590/672050. http://angel-lymington.com.
The Olde Barn. Fünf Kilometer östlich von Lymington vermieten Julie und Simon Benford zwei Zimmer in einem umgebauten Stall aus dem 17. Jahrhundert. Kinder erst ab 10 Jahren. B & B ab £ 25 in der Nebensaison, sonst £ 37.50. Christchurch Road, Downton, 01590/644939. www.theoldebarn.co.uk.
Mein Tipp: Ship Inn. Nicht nur wegen der sonnigen Terrasse ist das traditionsreiche Pub eine tolle Adresse. Im Inneren gefallen die unverputzten Ziegelsteinmauern und das stimmige Mobiliar. Serviert wird Modern British, aber es gibt auch selbstgemachte Burger zu angemessenen Preisen. The Quay, 01590676903. www.theshiplymington.co.uk.
Beaulieu
Beaulieu: Pittoreske Ruinen
An einem Fjord gelegen, bildet die Ortschaft Beaulieu (ausgesprochen wie „Bjulie“) den südöstlichsten Rand des New Forest. Mitten in einem schönen Waldgebiet erheben sich die Ruinen von Beaulieu Abbey. Im Jahr 1204 ließ Johann Ohneland eine Abtei für die Zisterziensermönche erbauen. Diese wurde jedoch im 16. Jahrhundert weitgehend zerstört. Das ehemalige Torhaus der Anlage wird heute als Palace House bezeichnet und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Seit dem 16. Jahrhundert residiert in dem „schönen Ort“ die geschäftige Familie der Montagu. Um verstärkt Besucher nach Beaulieu zu locken, öffnete Lord Montagu in den 1950er-Jahren seine private Oldtimersammlung als National Motor Museum für das Publikum. Seither reist alljährlich rund eine halbe Million Autoliebhaber in den New Forest. Mit derselben Eintrittskarte wie für das Palace House kann man in einer modernen Ausstellungshalle rund ein Jahrhundert Automobilgeschichte sowie 250 Fahrzeuge bewundern. Das Spektrum reicht von Rolls Royce über Bugatti, Cadillac und einen Sunbeam von 1927 bis hin zu einem McLaren F1, der einen Wert von einer Million Euro haben soll. Zudem zeigt die Ausstellung „Bond in Motion“ die weltgrößte Sammlung von Fahrzeugen aus James-Bond-Filmen.
Im Zweiten Weltkrieg war Beaulieu übrigens das Hauptquartier des englischen Geheimdienstes MI 6, der in der Abgeschiedenheit zukünftige Auslandsagenten in das Geschäft der Sabotage einwies.
Tgl. 10-18 Uhr, Okt. bis April bis 17 Uhr. Eintritt £ 20, erm. £ 12 oder £ 9.95, Familienticket £ 52.50. www.beaulieu.co.uk.
Buckler’s Hard
Buckler’s Hard ist gewissermaßen eine vorindustrielle Mustersiedlung für die Arbeiter des 2. Duke of Montagu. Dieser plante 1724 an der Küste von Hampshire eine riesige Zuckerraffinerie zu errichten, um den kostbaren Rohstoff von seinen Ländereien auf den Westindischen Inseln sofort nach seiner Ankunft weiterverarbeiten zu können. Bedingt durch neue politische Konstellationen - die Franzosen hatten St Lucia erobert - platzte das Geschäft, doch Rettung nahte: Um sich die Vorherrschaft auf den Weltmeeren zu sichern, musste England seine Flotte ausbauen. Das am River Beaulieu gelegene Buckler’s Hard eignete sich geradezu ideal für die Inbetriebnahme einer neuen königlichen Werft, da das Holz, das wichtigste Material für den Schiffsbau, im New Forest mehr als reichlich vorhanden war (zum Bau einer Fregatte benötigte man rund 2000 Eichen). Und so zogen ab 1749 Werftarbeiter in die leer stehenden Ziegelreihenhäuser von Buckler’s Hard ein. Bis die königliche Werft Mitte des 19. Jahrhunderts geschlossen wurde, liefen mehr als 50 Kriegsschiffe vom Stapel, darunter auch Nelsons Flaggschiff HMS Agamemnon. Ein letztes Glanzlicht fiel 1966 auf den Ort, als Sir Francis Chichester mit seiner Gipsy Mouth IV von hier aus zur ersten Einhandumseglung der Welt aufbrach.
Heute liegt ein nostalgisches Flair über Buckler’s Hard, im Maritime Museum ist die Geschichte der Werft anschaulich dokumentiert.
Tgl. 10.30-17 Uhr, im Winter 11-16 Uhr. Eintritt £ 6.20, erm. £ 5.80 oder £ 4.40. www.bucklershard.co.uk.
Exbury Gardens
Gartenliebhaber sollten unbedingt einen Abstecher zu den Exbury Gardens unternehmen. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Lionel de Rothschild angelegte Parkanlage - der Bankier beschäftigte für das 80 Hektar große Areal mehr als 250 Gärtner! - ist berühmt für die Farbenpracht ihrer mehr als einer Million Rhododendren und Azaleen. Im Jahre 2001 wurde sie als „Garden of the Year“ ausgezeichnet. Die beste Besuchszeit ist daher zwischen Mitte April und Mitte Juni. Der Steingarten zählt zu den größten in ganz Europa. Im zugehörigen Gartencenter kann man Samen für den heimischen Garten erwerben.
Von Mitte März bis Okt. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 10, erm. £ 9.50. www.exbury.co.uk.