Dorset ist eine der kleinsten, dafür aber umso abwechslungsreicheren südenglischen Grafschaften. Das landschaftliche Spektrum reicht von eher altmodischen Seebädern mit schönen Sandstränden über schroffe Kalksteinklippen bis hin zu einem sanft gewellten Hinterland. Aber auch kulturelle Highlights fehlen nicht.
Viel Trubel in der Swannery von Abbotsbury
Genau genommen ist Dorset eine beschauliche Region mit verschlafenen malerischen Kleinstädten und Dörfern. Die meisten Touristen zieht es meist gleich weiter ins herbere Cornwall, und für Tagesausflügler aus London scheint die Grafschaft glücklicherweise eine Ewigkeit entfernt zu sein. Im Zentrum von Dorset liegt Dorchester, die Hauptstadt der Grafschaft, deren einzige Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern Bournemouth und Poole an der Südküste sind. Bereits in römischer Zeit war Dorchester eine bedeutende Stadt, und noch heute kreuzen sich hier die wichtigsten Landstraßen. Auch die anderen traditionsreichen Städtchen, beispielsweise Sherborne und Shaftesbury, liegen im Landesinneren. Dorset war lange Zeit eine dem Meer abgewandte Grafschaft, Hafenstädten wie Lyme Regis, Swanage und Poole kam nur eine regionale Bedeutung zu, und Bournemouth, das übrigens erst seit 1974 zu Dorset gehört, ist ein Produkt des neuzeitlichen Küstentourismus.
Weymouth, das zweite große Seebad, besitzt zwar weniger schöne Strände als Bournemouth, dafür aber eine attraktivere Altstadt und einen lebendigen Hafen. Landschaftlich besonders reizvoll ist die felsige Isle of Purbeck mit dem Corfe Castle und der fast kreisrunden Lulworth Cove, die nicht nur Geologen fasziniert. Literaturfreunde wandeln auf den Spuren von Thomas Hardy, dessen „Wessex-Romane“ alle im ländlichen Dorset angesiedelt sind. Wer sich für die keltischen Hinterlassenschaften interessiert, sollte die gigantische Hügelfestung Maiden Castle sowie den nackten Riesen von Cerne Abbas - eine mysteriöse Kreidezeichnung - näher in Augenschein nehmen. Noch viel älter sind die Fossilien, die Lyme Regis berühmt gemacht haben. Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckte man hier das versteinerte Skelett eines Ichthyosaurus. Aufgrund der zahllosen Fossilienfunde wurde die Küste von Dorset und dem benachbarten East Devon im Jahre 2001 von der UNESCO als „Jurassic Coast“ sogar zum Weltkulturerbe erklärt. Gewerkschaftsmitglieder pilgern vorzugsweise nach Tolpuddle, wo die Wiege der englischen Gewerkschaftsbewegung stand. Der schönste Adelssitz der Grafschaft ist zweifelsohne Kingston Lacey, ein klassizistischer Bau mit ausgedehnten Gartenanlagen.
InformationDorset Tourism, County Hall, Collinton Park, Dorchester, Dorset DT1 1XJ, 01305/221001 und 01305/267992. www.visit-dorset.com; West Dorset District Council, Leisure & Tourism Division, Stratton House, High West Street, Dorchester, Dorset DT1 1UZ, 01305/252241. www.westdorset.com oder www.dorset-newforest.com.
Bournemouth
Das touristische Kapital von Bournemouth ist ein zehn Kilometer langer, goldgelber Sandstrand. Keine Industrie, kein Hafen - dafür besitzt die Stadt zahlreiche Parks und Gärten, die das Auge mit ihrem satten Grün erfreuen. Das Areal hinter dem Pier ist allerdings ziemlich verbaut und wenig attraktiv.
Es ist nur schwer vorstellbar, dass dort, wo heute 160.000 Menschen leben und mehr als doppelt so viele ihre Ferien verbringen, noch vor 200 Jahren nur eine unbewohnte Heidelandschaft existierte. Im Jahre 1811 verliebte sich Henrietta Tregonwell in den einsamen Küstenabschnitt und überredete ihren Mann Captain Lewis Tregonwell, an der Mündung des River Bourne ein Sommerhaus zu errichten. Das Beispiel machte Schule und schon nach ein paar Jahrzehnten galt Bournemouth als kleine, vornehme Sommerfrische, die von ein paar hundert Menschen bevölkert wurde. Doch dann kam die Eisenbahn und ein schier grenzenloser Bauboom setzte ein, der Bournemouth - laut Thomas Hardy - zu einem „fashionablen Bad, einem mediterranen Ort des Müßiggangs und der Erholung“ werden ließ. Der englische Dichter John Betjeman charakterisierte Bournemouth einst als „eine der wenigen englischen Städte, die man getrost als weiblich bezeichnen kann.“ Weniger gute Erfahrungen machte sein an Tuberkulose erkrankter Schriftstellerkollege D. H. Lawrence; bitter von Bournemouth enttäuscht, wandte er sich 1912 an einen Freund: „Ich rate Dir, niemals hierher zu kommen. ... Dieser Platz existiert nur für die Kranken. ... Er ist wie ein riesiges Hospital. ... An jeder Ecke kreuzt man den Weg von Invaliden, die gerade vorbeigeschoben oder -gezogen werden.“
Wer heute nach Bournemouth kommt - was 2010 sein 200-jähriges Bestehen gefeiert hat -, trifft auf ein vornehmes Seebad mit weißen und pastellfarbenen Villen, die noch vom Flair des viktorianischen Zeitalters zeugen und auf bunte „beach huts“ (Strandhütten), die für schlappe £ 30.000 den Besitzer wechseln. Zum Stadtteil Boscombe mit seinem Pier (Landebrücke) kann man sich mit einer kleinen Bimmelbahn am Strand entlangfahren lassen. Ein breites Angebot an Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten wartet auf das Zerstreuung suchende Publikum. Dies sind vor allem Sprachschüler, denn Bournemouth gilt als das britische Sprachschulzentrum schlechthin, sowie die Teilnehmer der zahlreichen alljährlich abgehaltenen Konferenzen und Pensionäre, die ihren Lebensabend nicht im verregneten Manchester, sondern an der sonnenverwöhnten Südküste verbringen wollen. Neueste Zielgruppe sind die Surfer, für die eigens am Strand von Boscombe Europas erstes künstliches Riff aufgeschüttet wurde, damit es beim Wellenreiten höher hinaus gehen kann. Traditionellere Unterhaltung wie Musicals, Konzerte, Shows und andere kulturelle Veranstaltungen finden im Pavilion, im Pier Theatre und im modernen BIC (Bournemouth International Centre) statt. Freunde klassischer Musik sollten sich ein Konzert des Bournemouth Symphony Orchestras (in Poole zu Hause) nicht entgehen lassen, das auf Festivals und auch in zahlreichen Landhäusern der Umgebung Gastspiele gibt. Zum Shoppen lädt die großzügige Fußgängerzone ein. Im Gegensatz zu Brighton und anderen Seebädern an der Südküste ist der Strand von Bournemouth durch steil aufragende Klippen von der Stadt abgegrenzt, sodass er einerseits von den kalten Nordwinden geschützt ist, andererseits eine naturbelassene Stimmung ausstrahlt. Zum Strand hinunter gelangt man über Treppen sowie zwei Lifte. Für Naturfreunde interessant ist eine Erkundung der sogenannten „Chines“. Die hügelige Küstenlandschaft wird von Schluchten durchzogen, die mit ihren Kiefern (als Wahrzeichen auch im Stadtwappen zu finden) und mehr als 100 verschiedenen Rhododendren eine wohltuende Abwechslung zum Strandleben bieten. Besonders schön sind der Alum Chine, wo man sich in einem subtropischen Gärtchen die Beine vertreten kann, während die Kinder auf einem großen Spielplatz Beschäftigung finden, und der Durley Chine.
Freunde des Gruselromans können auf dem Friedhof der Gemeindekirche St Peter’s das Grab von Mary Shelley aufsuchen. Sie war die Autorin von „Frankenstein“ und ihres Zeichens Ehegattin des romantischen Dichters Percy Bysshe (sprich: Beischie) Shelley, der mit 30 Jahren bei einem Segelunglück im Mittelmeer ertrank. Sein mitreisender Freund Lord Byron ließ ihn noch am Strand kremieren, doch das Herz wollte einfach nicht in Flammen aufgehen. Man brachte es daher nach England zurück, wo es Shelleys Witwe übergeben und später neben ihr bestattet wurde. Der turbulenten Literatenfamilie wurde auch mit dem Shelley Park in Boscombe ein Denkmal gesetzt. Vielleicht sollten noch zwei Große der Literaturgeschichte hier Erwähnung finden: Robert Louis Stevenson, Verfasser der „Schatzinsel“, suchte in Bournemouth drei Jahre lang Heilung von seiner Tuberkulose und J. R. R. Tolkien, der „Herr der Ringe“, fand hier den Tod.
Von Hennen und Hirschen
Eine besondere Klientel steuert Bournemouth gern an lauen Sommerwochenenden an. Dann begegnen einem mitunter Nonnen, Krankenschwestern, Playboy-Hasen oder Teufel, die in den Pubs und Clubs der Stadt ihr Unwesen treiben. Es handelt sich um Freundeskreise, die sich um eine Braut oder einen Bräutigam geschart haben, um mit diesen so richtig Abschied vom Junggesellendasein zu feiern. Die Erwartungshaltung bei allen Beteiligten ist hoch, und so sind diese Hennights und Stagnights allzu oft mit eher schlüpfrigen Mutproben verbunden, die nur unter dem Einfluss sinnesbenebelnder Substanzen zu ertragen sind. Unbeteiligte üben sich in Toleranz oder voluntieren in „selbstloser“ Unterstützung. Das Nachtleben hat sich mit entsprechenden Angeboten wie Striplokalen und Tabledancing auf diesen Poltertourismus eingestellt.
Basis-Infos
InformationBournemouth Visitor Information Bureau, Westover Road, Dorset BH1 2BU. Hilfreiches Informationsmaterial zu Sportmöglichkeiten, Veranstaltungen usw. 0845/0511700. www.bournemouth.co.uk.
Einwohner 183.000 Einwohner.
VerbindungenBus - Stadtbusse sind die Yellow Buses (www.yellowbuses.co.uk). Nahverkehrsbusse ab The Square; an der Travel Interchange beim Bahnhof (Holdenhurst Road) fahren die Regionalbusse und die National Express-Fernbusse (u. a. nach London) ab. Günstig ist ein Dayrider Ticket (£ 8, erm. £ 5), mit dem man alle Wiltshire-&-Dorset-Busse ( 01202/673555, www.wdbus.co.uk) nach Lyndhurst und Poole einen Tag lang benutzen kann. Ein Open Top Bus (Nr. 140) fährt von Sandbanks zur Purbeck Halbinsel nach Swanage. Bus Nr. 50 geht von Bournemouth nach Swanage.
Zug - Der Hauptbahnhof liegt in der Holdenhurst Road, eineinhalb Kilometer östlich des Zentrums (Busse vor dem Bahnhof). Stündlich Verbindungen nach Southampton, Portsmouth (in Farnham umsteigen), Winchester und Bristol; zwei Züge stündlich nach London Waterloo Station (ca. 2 Std.). South West Train Zugauskunft: 0845/6000/650. www.southwesttrains.co.uk.
Flughafen - Bournemouth International Airport, fünf Kilometer nördlich der Stadt, wird u. a. von Ryanair, easyJet, flybe und bmi angeflogen. Mit dem neuen Terminal kamen auch neue Routen in beliebte Urlaubsdestinationen, etwa nach Ägypten und in die Türkei. 01202/364000. www.bournemouthairport.com.
AusflügeDiscover Dorset Tours bietet Ausflüge (halbe und ganze Tage) von Bournemouth nach Stonehenge, in den New Forest, zur Juraküste oder auf die Isle of Purbeck, sowie weiter bis nach Bath oder London. Kleine Gruppen bis zu 16 Personen, Kommentar auf Englisch. 01202/557007. www.discoverdorset.co.uk.
BICBournemouth International Centre: Exeter Road, 01202/456400, www.bic.co.uk.
BootsfahrtenSpeed-boat-Fahrten und Cruise-Fahrten mit der Dorset Belles nach Brownsea Island vom Pier. www.dorsetcruises.co.uk.
FahrradverleihFront Bike Hire, Bournemouth Pier. Tgl. 10-17 Uhr; ab £ 7.50/Std. und £ 15/Tag. 01202/557007. Auch Hotelservice. www.front-bike-hire.co.uk.
Golf Dorset ist ein Paradies für Golfer, es gibt 46 Golfplätze für alle Handicaps (z. B. Solent Meads Golf Club, Rolls Drive, Hengistbury Head; 01202/420795; www.solentmeads.com). Tipps geben die Touristen-Information oder der Golf Superstore in der Nähe des Bahnhofs (American Golf Discount, Holdenhurst Road 130-138).
HeißluftballonBournemouth Balloon im Lower Garden, fasst bis zu 30 Personen, tgl. 9-22 Uhr. Erw. £ 12.50, Senioren/Studenten £ 9.50, Kinder £ 7.50. 01202/314539. www.bournemouthballoon.com.
Markt Do und Sa.
Pier Der Besuch des Piers kostet £ 0.60, erm. £ 0.40.
Pavilion Theatre and Ballroom Veranstaltungssaal aus den 1920ern, wo Theater, Ballett, Opern und Musicals aufgeführt werden. Derzeit entsteht ein regionales Zentrum für Tanz. Westover Road, 01202/456400, Box Office/Kasse: 0844/5763000. www.bic.co.uk.
SchwimmenLittledown Sports Centre, zwei Pools, Rutschen und Wellness. Chaseside, 01202/417600. www.littledowncentre.co.uk.
SightseeingOpen Top Bus, von Ende Mai bis Ende Sept. mit Stopps an 19 Haltestellen, hop-on/hop-off ab Bournemouth Pier. Das Ticket ist 24 Std. gültig, der Kommentar in Englisch. £ 8, erm. £ 4. www.city-sightseeing.com.
Surfen Surfsteps, 0800/0437873, mobil 07733/895538. www.bournemouthsurfschool.co.uk. Anfängerkurs im Sommer tgl. 10 und 14 Uhr.
VeranstaltungenPowerboat Racing an verschiedenen Wochenenden im Sommer; jeden Freitag im August gibt es Feuerwerk am Pier, und mittwochs wird der Park mit Kerzen beleuchtet. Mitte Juni oder im Juli findet auch ein Schwimmwettkampf von Pier zu Pier statt und zum Bournemouth Air Festival fliegen Düsenjets Formationen während das Volk am Boden 4 Tage lang Rummel genießt.
Übernachten
Außerhalb der Sommersaison lässt sich problemlos ein Plätzchen in einem der zahlreichen Hotels und B & Bs von Bournemouth oder Poole finden. Während der Saison ist eine Reservierung ratsam, ansonsten wendet man sich gleich an die Tourist Offices, die gegen eine geringe Gebühr Zimmer vermitteln. In Poole gibt es einige preisgünstige B & Bs in der Bournemouth Road, Richtung Parkstone. In Bournemouth sucht man am besten in folgenden Straßen: Christchurch Road, Lansdowne Road oder Almhurst Road (etwas teurer). Am East Cliff befinden sich große Hotels.
Langtry Manor7 Das einstige Domizil Eduards VII. und seiner Mätresse Lillie Langtry wurde in ein komfortables Hotel verwandelt. Die Zimmer in dem von einem großzügigen Garten umgebenen Fachwerkhaus sind in üppiges Dekor gehüllt. Im King’s Room schlief Eduard, die Lillie Langtry Suite gehörte seiner Mätresse und die Princess Alexandria Suite seiner Frau. Sehr gutes Restaurant mit Buntglasfenstern und Sängergalerie, 3 Gänge £ 35. B & B £ 72.50-160 pro Person.26 Derby Road, East Cliff, 01202/553887. www.langtrymanor.co.uk.
Cumberland Hotel8 Direkt am Eastcliff gelegen, wurden das Haus und seine 102 Zimmer kürzlich im Art-déco-Stil eingerichtet: Der Aufenthalt ist eine Zeitreise. Blickfang ist der Außenpool mit Deck und toller Lounge, es gibt Parkplätze, ein gutes Bistro und eine Cocktailbar. Kostenloses WLAN. Zimmer £ 35-80 pro Person. East Overcliff Drive, 01202/290722. www.cumberlandbournemouth.co.uk.
The Bondi11 Eine der preisgünstigeren Unterkünfte im Zentrum von Bournemouth mit fünf Zimmern, vor allem schwules Publikum. Kostenloses WLAN. EZ ab £ 35, DZ ab £ 65.43 St Michael’s Road, 01202/554893. www.thebondi.co.uk.
Balincourt3 Dieses kleine B & B-Hotel in englischem Landhausstil wurde von unseren Lesern Josef Loibl und Barbara Karling entdeckt. Das 5-Sterne-Haus verdient diese auch. Wirtin Alisons Frühstück ist ebenfalls preisgekrönt. Nur 5 Minuten bis zum Strand, gegenüber liegt ein gemütliches Pub. B & B ab £ 40 pro Person. 58 Christchurch Road, 01202/552962. www.balincourt.co.uk.
Topaz14 Liebevoll gepflegte viktorianische Stadtvilla mit 12 modernen, hellen Zimmern, Parkplatz und Fahrradverleih. Kostenloses WLAN. £ 20-40 pro Person. 79 St Michael’s Road, West Cliff, 01202/553714. www.topazhotel.co.uk.
Bonnington Beach Hotel 16 Moderne, helle, funktionale Räume in zentraler Lage. Kostenloses WLAN und Parkplätze. Übernachtung ohne Frühstück ab £ 20, am Wochenende ab £ 25. 44 Tregonwell Road, 01202/553621. www.bonningtonbeach.co.uk.
The Cransley2 Arts-&-Crafts-Villa der 1930er-Jahre, Lounge und Frühstücksraum mit Zugang zum hübschen Garten. 11 mit Liebe fürs Detail eingerichtete Zimmer. Wer länger bleibt, bekommt das größte Sonnenzimmer. Etwa 5 Minuten bis zum Strand. Kostenloses WLAN. B & B ab £ 37.50 pro Person. 6 Knyveton Road, 01202/290067. www.cransley.co.uk.
Camping Eine Liste mit Zeltplätzen der Umgebung ist im Tourist Office erhältlich. Es gibt zwar in Bournemouth einen Campingplatz, doch dort sind nur Wohnmobile und Wohnwagen erlaubt. Ausweichen kann man in den östlich gelegenen Vorort Christchurch oder auf die Isle of Purbeck:
Übernachten
2
The Cransley
3
Balincourt Hotel
7
Langtry Manor
8
Cumberland Hotel
11
The Bondi
14
Topaz
16
Bonnington Beach Hotel
Essen & Trinken
1
Bistro on the Beach
5
The Print Room
9
The Slug and Lettuce
10
Wagamama
13
Café Obscura
15
Urban Reef
17
Westbeach Restaurant
18
Vesuvio Bar & Ristorante
Bars & Clubs
4
Lava Ignite
6
Bliss Bar
12
Sixtymillionpostcards
****Mount Pleasant Touring Park. März bis Okt. geöffnet, 95 Stellplätze. Ab £ 10 pro Zelt und zwei Personen.Matchams Lane, Hurn, Christchurch, 01202/475474. www.mount-pleasant-cc.co.uk.
Essen & Trinken/Nachtleben
Essen & Trinken Bournemouth hat rund 250 Restaurants und Bistros, einige liegen direkt am Strand:
Mein Tipp: The Print Room 5 Das Restaurant begeistert mit seinem Art-déco-Style der 1920er-Jahre. Tolle Atmosphäre mit violetten Sofas und hohen Decken. Serviert wird eine regionale Küche, das Kalbsfilet stammt aus dem New Forest, und die Krabben für das Risotto wurden in Lyme Regis gefangen. The Echo Building, Richmond Hill, 012027789669. www.theprintroom-bournemouth.co.uk.
Wagamama 10 Eine gestylte japanische Noodle Bar. Healthy food and good prices! Hauptgerichte £ 7-10. 31 Westover Road, 01202/296850. www.wagamama.com.
Vesuvio Bar & Ristorante 18 Moderner Italiener in einem Glaspavillon direkt am Strand, klasse Atmosphäre und immer viel los. Von Fisch bis Pizza, besonders lecker sind die Farfalle Vesuvio mit geräuchertem Lachs für £ 9.95 oder die Linguine al Aragosta - Spaghetti mit Hummer in einer Knoblauchweinsoße - für £ 13.95. Alum Chine, 01202/759100. www.vesuvio.co.uk.
Westbeach Restaurant 17Nur etwa 100 m vom Pier entfernt wird Seafood aufgetischt (Austern: £ 2.40/pro Stück). Hauptgerichte £ 11-17 (Sea Bass), man kann auch draußen auf einer Beachveranda sitzen. Do ab 20 Uhr Live-Jazz. Pier Approach, 01202/587785. www.west-beach.co.uk.
Bistro on the Beach 1 Moderne englische Küche mit viel Fisch, Panoramablick über Bournemouth Bay bis zu den Needles der Isle of Wight. Café tagsüber, nur Fr-Sa Dinner von 18.30-21 Uhr. Solent Promenade, Southbourne Coast Road, 01202/431473. www.bistroonthebeach.com.
Urban Reef 15 Bar, Café, Feinkostgeschäft und Restaurant im neuen Viertel am Beach von Boscombe. Informell und funky mit Blick vom Sonnendeck über Bournemouth Bay. Die Saison und das lokale Angebot bestimmt die Speisekarte, viel Fisch. WLAN. Undercliff Drive, 01202/443960. www.urbanreef.com.
The Slug and Lettuce 9 Mischung aus Bar, Café und Lounge. Auf der Balkonterrasse lässt sich das Treiben im Zentrum gut beobachten. Sandwiches und eine große Salatauswahl zwischen £ 5 und £ 9. Auch Brunch. The Square, 4-15 Bourne Avenue/11 Richmond Hill. www.slugandlettuce.co.uk.
Café Obscura 13 Der Pavillon mit der sonnigen Straßenterrasse ist ideal für eine kurze Pause. Die Camera Obscura im ersten Stock ist auch ganz witzig (wenn sie denn funktioniert). The Square.
Nachtleben Am besten besorgt man sich das Listed Magazin (www.domoremag.com) mit dem vollständigen und sehr hilfreichen Programm für Bournemouth und Poole. Viele Discos und Clubs in der Firvale Road (Lava Ignite 4 Di Ruhetag) sowie Glen Fern Road zwischen Old Christchurch und St Peter’s Road (Bliss Bar 6www.blissclubrooms.com). Hen- und Stagparties (Junggesellenabschied) u. a. bei: FYEO, For Your Eyes Only, Tabledance-Bar, 136 Old Christchurch Road, geöffnet bis 4 Uhr, Fr-Sa bis 6 Uhr, So geschlossen (www.fyeo.co.uk). Wer weniger Mainstream bevorzugt, gehe ins Sixtymillionpostcards 12 19-21 Exeter Road. www.sixtymillionpostcards.com.
Sehenswertes
Russel-Cotes Art Gallery and Museum:Das nach einer umfangreichen Renovierung wieder eröffnete Museum befindet sich in einer verspielten Villa. Zu der Sammlung, die auf den einstigen Bürgermeister Sir Russel-Cotes zurückgeht, gehören viktorianische Gemälde sowie ostasiatische Kunstgegenstände. Zudem werden Wechselausstellungen gezeigt. Es gibt ein Café mit Tischen im traumhaften Garten, wo der beste Cream Tea von Bournemouth serviert wird.
Tgl. außer Mo 10-17 Uhr. Eintritt frei! www.russel-cotes.bournemouth.gov.uk. Samstags oft Gallery Talks.
Mit der Bimmelbahn am Strand von Bournemouth entlang
Christchurch Priory: Christchurch, der östliche, mittlerweile aber längst mit Bournemouth zusammengewachsene Nachbarort, besitzt eine mächtige Pfarrkirche, die von ihrer Dimension schon fast an eine Kathedrale erinnert. Der Bau des Gotteshauses wurde Ende des 11. Jahrhunderts von den Normannen begonnen und 100 Jahre später von Augustinermönchen vollendet (www.christchurchpriory.org).
Oceanarium:In diesem interaktiven Aquarium am Pier geht man auf eine Reise zu den berühmtesten Gewässern der Welt - samt ihrer Bewohner, versteht sich: Von der Karibik über die Korallen des Great Barrier Reef kann man den afrikanischen Nil mit exotischen Tigerfischen oder den Amazonas mit Fleisch fressenden Piranhas besuchen. Nach dem Erfolg des Disney-Zeichentrickfilms „Findet Nemo“ wurden jüngst zwei Clownfische (Amphiprion ocellaris) angeschafft, die zusammen mit Seeponys und dem Löwenfisch im Research Laboratory zu finden sind. Witziger Zeitvertreib für einen verregneten Tag.
Pier Approach, West Beach. Tgl. 10-17 Uhr, Schließzeiten je nach Saison variabel. Eintritt £ 9.95, erm. £ 8.50, Kinder £ 6.50. www.oceanarium.co.uk.
Alice in Wonderland Park: Das Wunderland von Lewis Carroll wurde Anfang der 1990er-Jahre in Hurn, gleich neben dem Flughafen von Bournemouth, von einem Jungbauern ins Leben gerufen, der genug von Milchquoten und Butterbergen hatte. Es handelt sich um einen Themenpark für Familien, in dem man auf Elefanten fliegen oder Rollercoaster fahren kann, dessen Hauptattraktion aber ein fast zwei Kilometer langes Heckenlabyrinth darstellt, in das man stilecht durch ein Kaninchenloch gelangt. In den Buchenhecken begegnet man den Illustrationen vieler der traumhaften Helden der Kindergeschichte, bis man irgendwann hoffentlich durch eine Kaskade von Spielkarten den Ausgang findet.
Ostern bis Mitte Sept. tgl. 10-18 Uhr (letzter Einlass 16 Uhr), im Okt. nur an Wochenenden. Eintritt £ 11.95, Senioren £ 9.50, Kinder unter 2 Jahren frei, Familienticket £ 39.99. www.adventurewonderland.co.uk.
May Day
Einen traurigen Rekord hält Poole in Sachen Seenot. Im Jahr 2008 mussten die Rettungsboote der RNLI (Royal National Lifeboat Institution, die hier ihren Firmensitz hat) landesweit 8300-mal auslaufen, um vor allem unerfahrene Wassersportler aus dem Atlantik zu fischen, die Lifeguards zählten 9500 Vorfälle. Mit am häufigsten geschieht etwas in der Bucht von Poole, wo 90 Einsätze nötig waren. Die Geretteten (22 Menschen am Tag landesweit!) haben ihr Leben den ehrenamtlich arbeitenden Helfern zu verdanken, die oft umsonst mahnen, die zerklüftete Küste Englands mit ihren extrem starken Strömungen nicht zu unterschätzen. Die Institution ist über 180 Jahre alt und verfügt von der millionenschweren Hochseejacht bis hin zum orangefarbenen Gummischlauchboot über eine Flotte von mehr als 400 Rettungsbooten in 235 Stationen. Die Kosten für ihren Einsatz: 139 Millionen Pfund pro Jahr. Um dem stetig wachsenden Bedarf an furchtlosen und erfahrenen Seeleuten für diesen Dienst gerecht zu werden, wurde im Juli 2004 in Poole beim RNLI Hauptquartier das erste College für den Rettungsnachwuchs eröffnet.
Poole
Die Bucht von Poole gilt mit ihren sage und schreibe achtzig Kilometern verschlungener Küste nach Sydney als zweitgrößter Naturhafen der Welt. Poole selbst ist ein ehemaliges Seeräubernest, eine Hafenstadt mit langer Tradition, netten Kneipen und einem gut erhaltenen historischen Zentrum.
Obwohl Poole bereits im 12. Jahrhundert gegründet wurde, steht die Stadt heute zu Unrecht im Schatten von Bournemouth, denn mit seinen alten Lagerhäusern und urigen Pubs - in der Altstadt stehen mehr als hundert denkmalgeschützte Häuser - besitzt Poole mehr Flair als Bournemouth. Doch auch an Poole sind die Jahrhunderte nicht spurlos vorübergegangen: Heute sind es nicht mehr die Neufundlandfischer (die ihre Netze in den Gewässern von Großbritanniens ältester Kolonie nach Kabeljau auswarfen) und Handelsschiffe, sondern in erster Linie die Freizeitkapitäne, die den Naturhafen okkupieren. Der Jachthafen von Poole ist einer der beliebtesten an der englischen Südküste! Besonders oft sieht man die luxuriösen Motorjachten von Sunseeker, die seit rund 40 Jahren in Poole gebaut werden. Hier werden 20 verschiedene Wassersportarten praktiziert, und wen es nicht aufs Wasser treibt, den laden die sandigen Buchten im Stadtteil Sandbanks zum Sonnenbaden und Picknicken ein. Ein Besuch der Compton Acres Gardens gehört zum Pflichtprogramm aller Gartenliebhaber. Wer von Poole nach Swanage fahren will, kann von Sandbanks mit einer Fähre über den Poole Harbour übersetzen. Dort kann man an traumhaften Sandstränden baden. Nicht versäumen sollte man auch die Austern (schlürf), die hier gezüchtet werden und so gut sind, dass sie ihren Weg bis in die Nobelrestaurants von Paris (!) finden. Ein Anflug von Dekadenz kann ja nicht schaden.
Basis-Infos
InformationPoole Welcome Centre, Enefco House, Poole Quay, Poole, Dorset BH15 1 HJ, 01202/253253. www.pooletourism.com.
Einwohner 140.000 Einwohner.
VerbindungenZug - Verbindungen nach Bournemouth (10 Min.), Weymouth (37 Min.) oder London Waterloo (1 Std. 55 Min.) von Poole Station in der Serpentine Road, Southwest Trains, 0845/6000650. Bus - Zahlreiche Busverbindungen von der 2-8 Parkstone Road nach Bournemouth, Wimborne und Wareham, 01202/673555. Fähren - Condors bedienen St Malo und die Channel Islands (www.condorferries.co.uk), Britanny fahren nach Cherbourg (www.britanny-ferries.com).
FestivalsSummer Breeze Fireworks, Beachparty jeden Donnerstagabend von Anfang Juni bis Ende Aug. mit Beach-Sport, Grillen und spektakulärem Feuerwerk am Strand von Sandbanks. British Beach Polo Championships im Juli, eine Woche später Sandbanks Beach Volleyball Festival.
BootsfahrtenBlue Line Cruises, Poole Quay, 07802/435654. www.bluelinecruises.co.uk. Jurassic Coast Cruises, Fahrten zu den Old Harry Rocks und nach Swanage. Greenslade Pleasure Boats, Poole Quay. www.greensladepleasureboats.co.uk. Ähnliches Programm, das Unternehmen fährt auch nach Brown Sea Island.
HochseefischenSea Fishing Poole, Fisherman’s Dock, Halbtages- und Ganztagestrips für Anfänger und erfahrene Angler. 01202/679666. www.seafishingpoole.co.uk.
Markt Farmers Market im Falkland Square, Do 9-14 Uhr.
Poole Pottery Studio Verkauf von Töpferwaren und Einblick in die lokale Töpfertradition. Man kann sogar seinen eigenen Pott designen. Mo-Sa 9.30-18 Uhr, So 10-16.30 Uhr. The Quay, 01202/668681. www.poolepottery.co.uk.
SchwimmenSplashdown, mit elf Riesenrutschen, Sauna und vielem mehr. Tower Park Leisure Complex, 01202/716123. www.splashdownpoole.com.
SurfenPoole Harbour Boardsailing, Sandbanks Road 284, 01202/700503. www.pooleharbour.co.uk. The Watersports Academy, auch Kitesurfen und Wakeboarding. Sandbanks, 01202/708283. www.thewatersportsacademy.com.
Übernachten/Essen
Antelope Hotel4 Eine der ältesten Unterkünfte in Poole, im historischen Zentrum gelegen und frisch renoviert. Serviert wird traditionelle englische Küche zu günstigen Preisen. Biergarten hinter dem Haus. Kostenloses WLAN. B & B ab £ 40 im DZ.High Street, 01202/672029. www.antelopeinn.com.
Mein Tipp: Corkers7 Im Erdgeschoss eine beliebte Café-Bar mit Straßenterrasse und Meerblick, darüber ein elegantes Restaurant. Viele Fischgerichte, so eine Seezunge in Zitronen-Petersilien-Butter. Hauptgerichte £ 10-20. Es werden auch fünf schmucke Zimmer vermietet, der Brownsea Room gar mit Dachterrrasse! Kostenloses WLAN, Parken gegen Gebühr. B & B im EZ ab £ 61, im DZ ab £ 41.50. 1 High Street, 01202/681393. www.corkers.co.uk.
Hotel du Vin5 Die vornehmste Adresse in Poole, mitten im historischen Zentrum gelegen. Ideal für Freunde französischer Lebensart und schöner Hotelzimmer. Hauptgerichte im ausgezeichneten Restaurant rund £ 15. WLAN. DZ ab £ 170. Thames Street, 01202/785570. www.hotelduvin.com.
Ökotipp: Storm3 Die beste Adresse für delikate Fischgerichte in verschiedenen Variationen. Der Besitzer ist Fischer und fängt das Menü selbst! Auch das Gemüse kommt aus dem eigenen Garten und der Honig von den eigenen Bienen. Hauptgerichte ab £ 18. Nettes, rustikales Ambiente mit wuchtigen Holztischen und offenem Bruchsteinmauerwerk. Auch Kochschule. Sonntagmittag geschlossen. 16 High Street, 01202/674970. www.stormfish.co.uk.
King Charles6 Historisches Pub in unmittelbarer Hafennähe, serviert werden einfache Gerichte von Chilli con Carne bis zu einer vegetarischen Lasagne. Thames Street.
Cafe Shore1 Das minimalistische Restaurant bietet moderne Küche mit mediterranem Einschlag, gut zum Sehen und Gesehenwerden. 10-14 Banks Road, Sandbanks, 01202/707271. www.cafeshore.co.uk.
Branksome Beach Restaurant and Terrace Bar2 Wirbt mit dem besten Seeblick des Landes - und er ist schön, wenngleich im Stadtteil Sandbanks gelegen. Moderne britische Küche je nach Saison, viel Fisch. Hauptgerichte zwischen £ 12 und £ 20. Mittwochs Jazz von 19.30-21.30 Uhr, freitags wechselnde Livemusik 20-22 Uhr. Pinecliff Road, Branksome Chine, 01202/767235. www.branksomebeach.co.uk.
Übernachten
4
Antelope Hotel
5
Hotel du Vin
7
Corkers
Essen & Trinken
1
Cafe Shore
2
Branksome Beach Restaurant
3
Storm
5
Hotel du Vin
6
King Charles
7
Corkers
Sehenswertes
Poole (Waterfront) Museum:Das in einem Lagerhaus aus dem 18. Jahrhundert und in mehreren mittelalterlichen Kellergewölben untergebrachte Museum wurde kürzlich modernisiert und bietet einen umfangreichen Überblick über die maritime Vergangenheit der Stadt. Viel bestaunt ist ein unlängst entdecktes Boot aus der Eisenzeit. Im Foyer steht ein beeindruckendes neues Modell des Hafens von Poole, den man auch von der neuen Aussichtsterrasse im Blick hat.
April bis Okt. tgl. 10-17 Uhr, So erst ab 12 Uhr, Nov. bis März Di-Sa 10-16 Uhr, So ab 14 Uhr. Eintritt frei !
Scaplen’s Court Museum:Eines der ältesten mittelalterlichen Häuser von Poole beherbergt eine Ausstellung zur Stadtgeschichte samt einer historischen Apotheke und einer viktorianischen Küche.
Nur im Aug. tgl. 10-17 Uhr, So erst ab 12 Uhr. Eintritt frei!
Poole: Hafenstadt mit Flair
Compton Acres Gardens: Die etwa fünf Kilometer südöstlich von Poole gelegene Gartenlage wird zu Recht als eine der schönsten von Südengland bezeichnet. Genau genommen handelt es sich um mehrere verschiedene Gärten, die unterschiedliche Stile (italienisch, englisch, japanisch etc.) zeigen und einen weiten Blick auf die Bucht bis zur Halbinsel von Portland freigeben. Mit ihren Skulpturen, einem Seerosenteich und vielen anderen liebevoll arrangierten Details strahlen die Compton Acres Gardenseine zauberhafte Atmosphäre aus. Angelegt wurde der nur vier Hektar große Garten von dem Finanzier Thomas William Simpson, der das Areal im Jahre 1918 erwarb, um seinen persönlichen Gartentraum zu verwirklichen. Starbucks Coffee bietet nicht nur ein neues Café, sondern auch einen herrlichen Blick über die Bucht von Poole.
164 Canford Cliffs Road, von Poole Bus Station mit den Bussen 150 und 151. April bis Okt. tgl. 10-18 Uhr, im Winter 10-16 Uhr. Eintritt £ 7.95, erm. £ 6.95, Kinder £ 4.25. www.comptonacres.co.uk.
Umgebung
Brownsea Island
Die unter Verwaltung des National Trusts stehende Vogelschutzinsel liegt in der Hafenbucht von Poole. Ursprünglich gehörte das kleine Eiland der Abtei von Cerne, nach mehrfachen Besitzerwechseln - im Jahre 1907 hielten die von Lord Robert Baden-Powell gegründeten Pfadfinder ihr erstes Boy Scout Camp auf der Insel ab - erbte 1961 der National Trust Brownsea und hat sich in vorbildlicher Weise für das Seevogelparadies engagiert. Besucher können auf ausgewiesenen Wanderwegen über die Insel streifen. Es gibt auch ein Schloss auf dem Eiland, dieses steht allerdings nur den Angestellten der Kaufhauskette John Lewis offen, die hier fortgebildet werden. Seit 2007 sitzt Lord Baden-Powell lebensgroß im Hafen von Poole Quay und blickt auf die Insel hinüber.
Mit dem Schiff von Poole Harbour (mit Brownsea Island Ferries: 25 Min., £ 9.50, erm. £ 6. www.brownseaislandferries.com) oder von Sandbanks (£ 6, erm. £ 5). Schiffe fahren von April bis Sept. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 5.80, erm. £ 2.90 (NT).
Wimborne Minster
Wimborne Minster ist eines der ältesten Marktstädtchen der Grafschaft Dorset und ist - wie der Ortsname bereits andeutet - aus einem Münster hervorgegangen.
Die Ursprünge des Münsters reichen bis ins frühe 8. Jahrhundert zurück. Lassen Sie sich von dem eher düster und unscheinbar wirkenden Äußeren nicht abschrecken, eine Innenbesichtigung lohnt sich. Das Kloster war mit Schenkungen reich begütert und hatte als Ort der Bildung einen so guten Ruf, dass zeitweise 500 Nonnen auf einmal hier unterrichtet wurden und viele von ihnen als Missionarinnen durch Europa zogen. Handwerker und Bauern ließen sich im Umkreis nieder, und im Laufe der Jahre entstand ein kleines Städtchen. Seit Heinrich VIII. landesweit die Klöster aufgelöst hatte, diente das Minster als Pfarrkirche. Man sollte nicht nur das Minster besichtigen, sondern noch ein wenig durch Wimborne bummeln, denn die unspektakuläre Kleinstadt am Stour besitzt einige schöne Winkel und einen niedlichen Markt, den Grand Bazaar.
InformationTourist Information Centre, 29 High Street, Wimborne Minster BH21 1HR, 01202/886116. www.visit-dorset.com.
Einwohner 15.000 Einwohner.
VerbindungenBus - gute Verbindungen nach Bournemouth und Poole.
Bootsverleih Ruderboote für Spritztouren auf dem Fluss Stour (£ 12.50/Std.) verleiht Dreamboats vom Riverside Point nahe dem Markt. Ostern bis Sept. am Wochenende 11-17 Uhr. 07794/507001. www.dream-boats.org.uk.
Markt Farmers Market Fr 6.30-14 Uhr, Market Sa 7.30-13 Uhr, Flohmarkt Sa 7.30-14 Uhr und So 8-14 Uhr. www.wimbornemarket.co.uk.
StreichelfarmDorset Heavy Horse Centre, Fahrten mit Kutsche, Zigeunerwaggons oder Traktor, Streichelzoo und Lamas. Bei Verwood auf der B 3081. Ostern bis Okt. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 7.95, Familien £ 30.95. www.dorset-heavy-horse-centre.co.uk.
ÜbernachtenThe Kings Head. 27 unspektakuläre englische Zimmer in massivem Bau aus dem 18. Jahrhundert, direkt im Ortszentrum. Im Restaurant liegt der Schwerpunkt auf Grillgerichten. DZ ab £ 65 (inkl. Frühstück samt leckerem Pain au chocolat). Kostenloses WLAN und Parkplätze im Hof. The Square, 01202/880101. www.kingsheadhotel-wimborne.co.uk.
Ashton Lodge. Modernes B & B mit nettem Garten und hausgemachter Marmelade zum Frühstück. EZ ab £ 40, DZ ab £ 37 pro Person. Südlich des Stadtzentrums und des River Stour gelegen. 10 Oakley Hill, 01202/883423. www.ashton-lodge.co.uk.
Camping*****Shorefield Court Touring Park. Gut ausgestatteter und blitzend sauberer Platz, zweieinhalb Kilometer südöstlich von Wimborne. Hat 2004 den „5 Star Loo of the Year Award“ gewonnen, einen Preis für Toiletten! Im Jan. geschlossen. Zelt/Caravanplatz £ 15-40.Merley House Lane, 01590/648331. www.shorefield.co.uk.
Sehenswertes
Minster of St Cuthburga: Die namensgebende, ehemalige Klosterkirche präsentiert sich trotz ihrer verschiedenen Stilarten als einheitliches Gebilde. Aus normannischer Zeit stammen noch die Arkaden, Teile des Querschiffs und der Vierungsturm, der Chor ist im Early English Style ausgeführt. Den spätgotischen Westturm (um 1450) ziert eine astronomische Uhr aus dem späten 16. Jahrhundert, an der eine um einen Erdball kreisende Sonne die Stunden zeigt und ein Mond die Tage. Eine weitere Attraktion stellt die Chained Library über der Sakristei dar; sie wurde 1686 als eine der ersten Bibliotheken des Landes für die Gemeindemitglieder zugänglich gemacht und ist somit eine der ältesten öffentlichen Bibliotheken Englands. Die wertvollsten Bücher wurden angekettet, um sie vor Diebstahl zu schützen. Das Design ist eine Kopie Michelangelos für die Medici Bibliothek in Florenz. Ein berühmter Besucher war Charles Dickens, der die Namen „Snodgrass“ und „Wardell“, die er in den „Pickwick Papers“ verwandte, auf Grabsteinen in dieser Kirche fand.
Die Klosterkirche von Wimborne Minster
Chained Library Ostern bis Ende Oktober Mo-Fr 10.30-12.30 und 14-16 Uhr. Minster Mo-Sa 9.30-17.30 Uhr, So ab 14.30 Uhr. www.wimborneminster.org.uk.
Priest’s House Museum: Unweit des Münsters befindet sich das Priest’s House Museum in einem Gebäude aus dem 15. Jahrhundert. Alle Räume sind originalgetreu im Stil vergangener Epochen (viktorianische Küche, georgianischer Empfangsraum etc.) eingerichtet.
High Street 23-27. April bis Okt. Mo-Sa 10-16.30 Uhr. Eintritt £ 4.50, erm. £ 3.50; Kinder frei. www.priest-house.co.uk.
Umgebung
Kingston Lacy
Südengland ist reich an großartigen Landsitzen und schönen Gartenanlagen, und Kingston Lacy ist einer der prächtigsten! Dementsprechend groß ist der Besucherandrang. Nachdem Cromwell Corfe Castle in Schutt und Asche gelegt hatte, ließ sich die Familie Bankes 1663 im Nordwesten von Wimborne Minster ein Landschloss von Sir Roger Pratt errichten. Sein heutiges, klassizistisches Aussehen erhielt Kingston Lacy aber erst eineinhalb Jahrhunderte später, als William John Bankes (1786-1855) Sir Charles Barry mit dem Umbau beauftragte. William John Bankes war ein begeisterter Kunstsammler, der aufgrund seiner Sammelleidenschaft und seines Forscherdrangs selbst Reisen durch den unsicheren Orient nicht scheute. Zu seinen „Errungenschaften“ zählten unter anderem ein Obelisk, ein Sarkophag sowie ein kürzlich restauriertes Fresko des Italieners Guido Reni, das die Trennung von Tag und Nacht zeigt. Bankes ließ kaum eine Gelegenheit aus, um wertvolle Gemälde, beispielsweise von Rubens, Tizian, Velázquez, Rembrandt, Van Dyck, Veronese, Murillo und Ribalta zu „erwerben“. Als Mitglied von Wellingtons siegreicher Armee in Spanien riss er sich bei Plünderungen einige exquisite Kunstwerke unter den Nagel, um seinen Landsitz zu verschönern. Vieles davon ist in dem spanischen Zimmer mit der vergoldeten Ledertapete zu sehen. Da Bankes aufgrund seiner Homosexualität in einen Skandal verwickelt wurde und außer Landes fliehen musste, war es ihm nicht vergönnt, den Abschluss der Umbauarbeiten bewundern zu können.
Prachtvoll: Kingston Lacy
Die Familie Bankes war im Gegensatz zu anderen Adelsfamilien glücklicherweise nicht gezwungen, das kostbare Interieur zu verkaufen, sodass Kingston Lacy nach dem Tod von Ralph Bankes 1981 komplett eingerichtet in den Besitz des National Trust überging. Zu der überaus großzügigen Schenkung gehörten auch ein Landbesitz im Wert von damals umgerechnet 50 Millionen Euro sowie die Ruinen von Corfe Castle und die eisenzeitlichen Badbury Rings. Allerdings hatte die Übereignung einen Hasenfuß: Kingston Lacy befand sich in einem ruinösen Zustand; der National Trust musste Millionen investieren, bis das Schmuckstück für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Insgesamt fünf Jahre hatten die Restauratoren benötigt, um die Schäden zu beheben. Sicherlich genauso sehenswert wie das Schloss ist der 100 Hektar große Landschaftsgarten mit seiner Zedernallee und dem rosafarbenen Obelisk - den der weit gereiste William Bankes aus Ägypten mitgebracht hatte - sowie der japanische Garten.
Haus: Mitte März bis Ende Okt. Mi-So 11-17 Uhr. Gärten: März bis Okt. tgl. 10.30-18 Uhr, Nov./Dez. tgl. 10.30-16 Uhr, Febr./März Fr-So 10.30-16 Uhr. Eintritt £ 11.70, erm. £ 5.85, Familienkarte £ 29.25; nur Garten und Park £ 6.30, erm. £ 3.15, Familien £ 15.75 (NT). Achtung: An Sommerwochenenden werden teilweise zeitlich begrenzte Tickets ausgegeben. www.nationaltrust.org.uk/main/w-kingstonlacy.
Pilgerstätten
Wenn je ein Wissenschaftler nicht zu den ihm gebührenden Ehren kam, so muss das für Alfred Russel Wallace gelten. Das lag vor allem an seinem miesen Timing, weshalb seine bahnbrechende Theorie von der „natürlichen Selektion“ nicht als solche, sondern als „Evolutionstheorie“ oder „Darwinismus“ in die Geschichte eingegangen ist. Wallace hatte seine Erkenntnisse auf zahlreichen Reisen zu den Südpazifischen Inseln und in den Amazonas erworben. Mit Darwin stand er in regem Briefwechsel, und so schickte er ihm sein Manuskript vor der Veröffentlichung zur Durchsicht und Korrektur. Nicht, dass Darwin ihm die Idee geklaut hätte, die beiden Wissenschaftler hatten sie schlicht zur gleichen Zeit entwickelt. Als Darwin klar wurde, dass ihm Konkurrenz erwachsen war, die ihn um die Früchte seiner eigenen Arbeit bringen würde, ließ er seine 20 Jahre lang zurückgehaltenen Theorien kurzerhand als Erster drucken. Der Freundschaft tat das keinen Abbruch, man schrieb sich weiter und bezog sich anerkennend aufeinander. Alfred Russel Wallace starb am 7. November 1913 und liegt in Broadstone nahe Wimborne begraben, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Das Grab wurde im Jahr 2000 restauriert und mit einer Gedenktafel versehen.
Badbury Rings
Die mehrere Meilen nordwestlich von Wimborne Minster an der B 3082 gelegene, 100 Meter hohe Hügelfestung besteht aus drei kreisförmigen Erdwällen, die ein heute baumbestandenes Plateau von sieben Hektar umschließen. Von seiner Bedeutung mit Maiden Castle und Old Sarum vergleichbar, diente das Fort nach seiner Eroberung den Römern zur Sicherung der Handelsstraße zwischen Dorchester und Salisbury. Der Artuslegende zufolge soll der legendäre König hier im Jahre 516 die Sachsen in der ersten von zwölf Schlachten besiegt haben. Eine Seite ist Teil des Kingston Lacy Anwesens und gehört dem National Trust.
Isle of Purbeck
Die Isle of Purbeck ist keine echte Insel, sondern eine Halbinsel. Der „Inselstatus“ ist historisch bedingt, denn Purbeck war jahrhundertelang nur über eine einzige, an Corfe Castle vorbeiführende Straße zu erreichen. Als „Area of Outstanding Natural Beauty“ eingestuft, ist die Isle of Purbeck ein Paradies für Naturliebhaber.
Bekannt ist die Isle of Purbeck vor allem für den gleichnamigen „Purbeck-Marmor“, ein schwarzer muschelhaltiger Kalkstein, der für den Bau zahlreicher Kathedralen und Kirchen in Südengland verwendet wurde. Im polierten Zustand glänzt er tiefschwarz, wie man an den Säulen der Salisbury Cathedral sehen kann. Eine pittoreske Küstenlandschaft mit skurrilen Gesteinsformationen (Durdle Door) und die unter Naturschutz stehende Heidelandschaft Studland Heath sind weitere „Markenzeichen“ der Isle of Purbeck. Eine Küstenstraße existiert nicht, das Meer und kleinere Ansiedlungen erreicht man über enge, kurvige Straßen, die von mannshohen Hecken gesäumt werden. Oft bilden nur wenige Natursteinhäuser, zum Teil mit Reet gedeckt, und eine gedrungene Kirche ein Dörflein.
Purbeck Tourist Information and Heritage Centre, Holy Trinity Church, South Street, Wareham, Dorset BH20 4LU, 01929/552740. www.dorsetforyou.com.
Mit der Swanage Steam Railway über die Isle of Purbeck zockeln
Nicht nur Eisenbahnfreunde begeistern sich für eine Fahrt mit der Dampflok von Swanage, die fast 10 Kilometer an Corfe Castle vorbei über die Isle of Purbeck bis zur Ortschaft Norden führt. Schon von weitem sind die weißen Rauchschwaden der durch die Landschaft zockelnden Railway am Himmel auszumachen. Wenn die Restaurierungsarbeiten einmal abgeschlossen sind, soll die Swanage Steam Railway bis nach Wareham verkehren.
Betriebszeiten:April-Okt. tägl., im Winter nur am Wochenende. Hin- und Rückfahrt £ 10.50, erm. £ 7. Booking Line: 01929/425800. www.swanagerailway.co.uk.
Swanage
Swanage, das sich gerne als „Dorsets Perle“ rühmt, ist ein unspektakulär beschauliches Seebad mit einem schönen Sandstrand, das sich gut als Ausgangsbasis für die Erkundung der Isle of Purbeck eignet.
Bereits in angelsächsischer Zeit als Hafenort bekannt, kam Swanage vor allem als Umschlagplatz für den Purbeck-Mamor zu Reichtum. Als sich London im 19. Jahrhundert anschickte, sich zur Weltstadt zu entwickeln, lieferten John Mowlem und George Burt, zwei ortsansässige Steinbruchbesitzer, das Rohmaterial in die Themsemetropole. Auf dem Rückweg transportierten sie Fragmente abgerissener Häuser nach Swanage, um diese zum Bau verschiedener Gebäude zu verwenden. So wird beispielsweise das Rathaus von Swanage von dem von Christopher Wren für die Londoner Mercers’ Hall entworfenen Frontispiz geziert. Wer mit offenen Augen durch das Seebad läuft, kann einen Torbogen vom Hyde Park, dorische Säulen vom Zollhaus der Waterloo Bridge und vieles mehr entdecken, ein Architekturpuzzle, das der Stadt den Spitznamen „Old-London-by-the-Sea“ bescherte. Der malerischste Flecken ist der Mühlenteich, Mill Pond, wo sich eine kleine Künstlerkolonie angesiedelt hat. Das Wasser ist glasklar, der goldene Sandstrand fällt sanft ab und bietet ein preisgekröntes Badevergnügen.
Enid Blyton im Fünf-Freunde-Land
Nein, geboren wurde die Kinderbuchautorin in Kent, nicht in Dorset, doch verbrachte sie 20 Jahre lang mindestens drei Urlaube im Jahr in der Grafschaft und pflegte genau die Dinge zu tun, die auch heute noch bei den meisten Touristen auf dem Programm stehen. Die Erlebnisse, Erfahrungen und Erzählungen von Land und Leuten sind in ihre Bücher eingeflossen, vor allem in die berühmte „5 Freunde“ Serie. Zum Teil wurden die Örtlichkeiten von Mrs Blyton selbst enträtselt, sie hinterließ entsprechende Anmerkungen in den älteren Originalausgaben. So bekennt sie, für die Whispering Island oder Keep-away Island in „Five have a Mystery to Solve“ (5 Freunde und der Zauberer Wu) Brownsea als Vorbild genutzt zu haben. Heute liegt die größte Insel in der Poole Bay friedlich da, doch in den 1960er-Jahren hauste dort eine Einsiedlerin namens Florence Bonham Christie, die niemanden auf ihrem Eiland duldete und über die zahlreiche Gerüchte kursierten. Auch das Geraune von unterirdischen Geheimpassagen und die Geschichten von Schmugglern, die ihre Kontrabantenware in Nacht- und Nebelaktionen an der zerklüfteten Küste anzulanden und im Labyrinth der Steinbrüche zu verstecken wussten, beflügelten die Fantasie der Schriftstellerin. Heraus kam „Moonfleet“. Schließlich kaufte Enid Blyton mit ihrem Mann Kenneth sogar eine Farm in der Nähe von Sturminster Newton, die eingefleischte Blyton Fans vielleicht als „Finniston Farm“ zu ident ifizieren wüssten. Am 11. August wird alljährlich Enid Blytons Geburtstag im Corfe Castle gefeiert.
VerbindungenBus - Busbahnhof in der King’s Road bei der Swanage Railway Dampfeisenbahn. Zug - Verbindungen ab Wareham, dorthin etwa stündlich mit den Wilts & Dorset Bussen 142 und 143 ( 01202/673555), zudem regelmäßige Busverbindungen nach Bournemouth (Bus 150) und Poole (Bus 40; www.wdbus.co.uk). Boot - Bootsverbindungen im Sommer mit Bournemouth und Poole. www.bluelinecruises.co.uk.
FahrradverleihThe Globe Inn & Cycle Hire, £ 15/Tag, für 2 Erw. nur £ 25, Kids-Bikes £ 8. 3 Bell Street, 01929/423515. Die Fahrt einmal um die Purbeck Halbinsel herum beträgt 47 Meilen.
Markt Di 8-15 Uhr auf dem Strandparkplatz.
Übernachten/EssenPurbeck House Hotel. Stattliches Anwesen, nur fünf Fußminuten vom Strand entfernt. Teile des Gebäudes stammen aus abgerissenen Londoner Bauten und erinnern mit ihren Türmchen an eine Burg. Restaurantbetrieb, B & B im DZ bis £ 50-70 (Hauptsaison) pro Person.91 High Street, 01929/422872. www.purbeckhousehotel.co.uk.
Swanage Haven Guest House. Designerunterkunft mit Spa zu fairen Preisen. Kostenloses WLAN. DZ ab £ 75 mit Frühstück. 3 Victoria Road, 01929/423088. www.swanagehaven.com.
Town Hall Lodge. Etwas versteckt beim Rathaus gelegen, bietet diese Unterkunft moderne und komfortable Räume mit bester Ausstattung. Kostenloses WLAN. DZ ab £ 75. Town Hall Lane, 01929/421027. www.town-hall-lodge.co.uk.
Ocean Lodge. Preisgünstige Unterkunft in einem hellgelben Haus im Zentrum. B & B ab £ 25. 3 Park Road, 01929/422805. www.oceanlodgeswanage.co.uk.
Mein Tipp: Gee Whites. Eine traumhafte Adresse für alle Liebhaber von Seafood! Am Kai mit Blick aufs Meer werden in dieser Seafood-Bar unter freiem Himmel Meeresfrüchte wie Austern und Muscheln oder fangfrischer Fisch kredenzt. Thunfischsteak für £ 9.50. April bis Okt. 12-21 Uhr, im Winter nur am Wochenende (wetterabhängig). 1 The High Street, 01294/25720. www.geewhites.co.uk.
Bull Boat. Außerhalb des historischen Zentrums am nördlichen Ende des Strandes befindest sich dieses modern gestylte Restaurant mit Lounge-Atmosphäre. Tolle Lage, ausgezeichnetes Essen. 2 Ulwell Road, 01929/422222. www.oceanbayrestaurant.com.
JugendherbergeCluny. Eine der attraktivsten Jugendherbergen Englands. Der Gemeinschaftsraum gleicht einem Clubzimmer mit Holzvertäfelung und Ledergarnituren. Aus einigen Zimmern der viktorianischen Villa hat man einen tollen Blick aufs Meer. 100 Betten in 2-bis-8-Bett-Zimmern. Betten ab £ 20, Zimmer ab £ 48.Cluny Crescent, 0845/3719346. www.yha.org.uk/hostel/swanage.
Camping Beim Tourist Office ist ebenfalls eine Liste mit Campingplätzen der gesamten Halbinsel erhältlich. Sehr gut ausgestattet sind:
****Ulwell Cottage Caravan Park. Schicke Anlage eine Meile außerhalb mit Indoor-Pool, außen Spielplatz; im Febr. geschlossen. Das Village Inn Bar & Restaurant bietet eine abwechslungsreiche Küche. Standplatz ab £ 29, Zelt ab £ 7.50 pro Person. Ulwell, 01929/422823. www.ulwellcottagepark.co.uk.
Swanage Coastal Park. Nicht nur zelten, auch Zelte mieten, kann man hier. Von Ostern bis Okt. geöffnet. Priestway, 01929/421822, Buchungen: 01590/648331. www.shorefield.co.uk.
Dorset Coast Path
Der Dorset Coast Path ist die beste Möglichkeit, die Isle of Purbeck zu erkunden. Der mit dem South West Coast Path identische Wanderweg führt an der Küste von Studland bis Osmington entlang, wobei man Swanage sowie die Naturschönheiten Lulworth Cove und Durdle Door streift. Achtung: Der knapp neun Kilometer lange Küstenabschnitt zwischen Kimmeridge und Lulworth Cove ist militärisches Sperrgebiet (Schießübungen!) und nur am Wochenende und in den Ferien passierbar. In dem 1943 zwangsweise für D-Day-Manöver geräumten und bis heute verlassenen Dorf Tyneham üben die Militärs sogar den bewaffneten Häuserkampf. Zur Warnung werden gelbe Wimpel gehisst. www.jurassiccoast.com.
Studland Heath
Wer nicht die Zeit hat, von Swanage oder Poole aus einen Ausflug in die Heide- und Dünenlandschaft der Studland Heath zu unternehmen, sollte zumindest die Straße durch das Naturschutzgebiet benutzen. Einige Wiltshire & Dorset-Busse fahren durch dieses reizvolle Gebiet, sodass man einen kleinen Eindruck von dieser eigenartigen Landschaft aus Seen und Sümpfen, Sandstränden und Heide bekommt. Zu Fuß geht es weiter über den Dorset Coast Path die Küste entlang oder mit dem Auto über die Straße nach Studland, einem Dorf mit normannischer Kirche. Von hier aus führt ein ausgeschilderter Weg in einer knappen Stunde zu den Old Harry Rocks, einer grellen Kalksteinformation, umspült vom tiefblauen Meer.
Corfe Castle
Die Bilderbuchruine Corfe Castle liegt im Herzen der Isle of Purbeck. Schon vor der Jahrtausendwende befand sich hier eine bedeutende sächsische Festung, in der im Jahre 978 König Eduard im Auftrag seiner Stiefmutter Elfrieda ermordet wurde, da sie ihren leiblichen Sohn auf dem Thron sehen wollte. Nach sechswöchiger Belagerung von den Parlamentstruppen im Bürgerkrieg (1646) zerstört, stehen heute nur noch die Ruinen der einstmals weitläufigen Anlage. Schöner Tea Room vom National Trust. Zu Füßen der Burg liegt das nicht minder attraktive Örtchen Corfe, das häufig Ziel ganzer Besucherscharen ist.
Corfe Castle April bis Sept. 10-18 Uhr, März und Okt. 10-17 Uhr, Nov. bis Febr. 10-16 Uhr. Eintritt £ 7.72, erm. £ 3.86, Familienticket £ 19.31 (NT). Führungen tgl. 11 und 14.15 Uhr. www.nationaltrust.org.uk/corfe-castle.
Übernachten/EssenLesertipp:Mortons House Hotel. „Schöner kann es kaum sein. Wir sahen aus einem Fenster auf die Burg und aus dem anderen Zimmer auf den historischen Bahnhof mit den Dampflokomotiven“, schrieb uns Ute Zumholte und lobte das komfortable Hotel, das in einem Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert untergebracht ist. Hunde sind nicht erlaubt. Und ein stilvolles Restaurant gibt es auch noch. Kostenloses WLAN. B & B ab £ 80 pro Person im DZ.East Street, 01929/480988.www.mortonshouse.co.uk.
Die tapfere Lady Mary Bankes
Die prominente Bankes Familie ist uns bereits in Kingston Lacy begegnet, doch geht es diesmal um die Gattin von Sir John Bankes. Die Mutter seiner 13 Kinder blieb nämlich während des Bürgerkrieges gezwungenermaßen allein in Corfe Castle zurück. Ihr Mann war Karl II. und dessen Hof nach Oxford gefolgt. Im nahen Wareham wurde sogleich ein Parlamentsbeschluss verlesen, der Böses ahnen ließ. Der Bevölkerung wurde untersagt, Lady Bankes Nachrichten zukommen zu lassen oder sie mit Proviant zu versorgen. Sie sollte auf der Burg isoliert und ausgehungert werden. 13 Wochen lang hielt sie mit einer kleinen Mannschaft Getreuer stand, bis endlich Hilfe in Gestalt königlicher Truppen nahte. Auch fiese Tricks der parlamentarischen Truppen Oliver Cromwells, wie sich als Jagdgesellschaft zu verkleiden, hatte sie spielend enttarnt. 1644 starb ihr Mann, ein halbes Jahr später wurde die Burg zum zweiten Mal belagert. Diesmal jedoch gab es kein Happy End, denn die Burgherrin wurde von ihrem eigenen Offizier, der bestochen worden war, verraten. Dennoch: Als Anerkennung für ihren Mut und ihre Tapferkeit wurde ihr von den Gegnern das Leben geschenkt und sie durfte Schlüssel und Siegel der Burg behalten. Die Burg wurde mit Dynamit in die Luft gesprengt. Schlüssel und Siegel befinden sich bis heute in Lady Bankes einstigem Landsitz Kingston Lacy.
Lulworth
Auf halbem Weg zwischen Bournemouth und Weymouth liegt Lulworth. Lulworth existiert genau genommen nicht. Es gibt nur die beiden Dörfer East und West Lulworth sowie Lulworth Cove, eine fast kreisrunde Bucht, die für ihren Fossil Forest
Corfe Castle
bekannt ist. Versierte Geologen können den ertrunkenen, versteinerten Wald rund um die Bucht wie ein offenes Buch lesen. Vor Millionen Jahren wucherten hier Riesenfarne und andere tropische Gewächse. Allen anderen ist ein Besuch des am gebührenpflichtigen Parkplatz (ab £ 3) gelegenen Heritage Centre (Eintritt frei, www.lulworth.com) zu empfehlen. Die informative Dauerausstellung widmet sich den geologischen Besonderheiten der Region. Lohnenswert ist noch ein knapp einstündiger Spaziergang (sehr steil!) entlang der Küste nach Westen zum Durdle Door, einem malerisch verwitterten Felstor, das in das Meer ragt. Die Ruine des ein Stück landeinwärts bei East Lulworth gelegenen Lulworth Castle (17. Jh.) ist nur von marginalem Interesse. Die Burg war ursprünglich als Hunting Lodge, als Jagdhütte, gedacht.
Verbindungen Im Sommer Busverbindung Purbeck Coastlinx X43 von Swanage nach Weymouth. Oder man kommt mit der Jurassic Coast Day Minibus Tour, die von Bournemouth und Poole die Buchten der Juraküste anfährt (→ Bournemouth).
Übernachten/EssenMein Tipp: Lulworth Cove Inn. In unmittelbarer Meeresnähe gelegen, gibt es hier eine handvoll farbenfroher Zimmer, die teilweise auch eine Terrasse besitzen. Abends, wenn der Strom der Ausflügler abgereist ist, herrscht herrliche Ruhe. Zeitlos modernes Restaurant. Kostenloses WLAN. DZ inkl. Frühstück und Parkplatz £ 95-110. Main Road, 01929/400333. www.lulworth-coveinn.co.uk.
JugendherbergeLulworth Cove. Kleine Herberge (eher eine Holzhütte) in West Lulworth mit nur 34 Betten, die auf sieben Zimmer verteilt sind. Für Kinder ist das Tower Park Leisure Centre in der Nähe. Betten ab £ 20, Zimmer ab £ 78.School Lane, 0845/3719331. www.yha.org.uk/hostel/lulworth-cove.
Wareham
Das die Isle of Purbeck nach Norden hin abschließende Städtchen besitzt noch einen gut erhaltenen Wall aus angelsächsischer Zeit; auffällig ist auch der schachbrettartige Grundriss des an der Mündung des River Frome gelegenen Wareham. In der St Mary’s Church befindet sich der steinerne Sarg von Eduard dem Märtyrer. Ein weiteres Grabmal erinnert an einen anderen berühmten Toten: Thomas Edward Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien, liegt allerdings auf dem Friedhof von Moreton begraben. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Lawrence im elf Kilometer entfernten Landhaus Cloud’s Hill, nach Wareham kam er oft, um im Coffee Shop an seinen „Seven Pillars of Wisdom“ zu schreiben. Das Grabmal hätte eigentlich in der Kathedrale von Salisbury stehen sollen, doch lehnte dies der dortige Dekan ab, da er Lawrence’ sexuelle Neigungen zutiefst verabscheute. (→ Kasten S. 453)
Übernachten/EssenWorgret Manor Hotel. Der klassische Landsitz nordwestlich von Wareham an der A 352 Richtung Dorchester ist im englischen Countrystil gehalten. Nur noch B & B: EZ ab £ 65, DZ £ 95.Worgret Road, Wareham, 01929/552957. www.worgretmanorhotel.co.uk.
Old Granary. Das direkt am Uferkai des Fromes gelegene Pub/Restaurant gehört der Dorset Brauerei Hall & Woodhouse. Modernes britisches Pubessen, schöner Blick durch die Glastüren. The Quay. 01929/552010. http://theoldgranarywareham.co.uk.
Camping*****Wareham Forest Tourist Park. Komfortabler Campingplatz mit beheiztem Swimmingpool, Café, Laden und Waschsalon - ein paar Kilometer nordwestlich von Wareham gelegen. Ganzjährig geöffnet. Stellplatz £ 16.90 in der Hochsaison.Bere Road, North Trigon, 01929/551393. www.warehamforest.co.uk.
Dorchester
Dorchester, eine römische Gründung, steht heute ganz im Zeichen von Thomas Hardy. Als „Casterbridge“ literarisch verewigt, sonnt sich die gemütliche Hauptstadt der Grafschaft Dorset im Glanz ihres berühmtesten Sohnes, der 1840 im nahen Higher Bockhampton das Licht der Welt erblickte.
„Charlieville“ - Prinz Charles’ Lieblingsprojekt
In Poundbury am Stadtrand von Dorchester hat Prince Charles mithilfe des Städteplaners Leon Krier begonnen, seine Vorstellungen vom urbanen Wohnen im 21. Jahrhundert zu verwirklichen. In dem Retortendorf, in welchem weder Ampeln noch Vorgärten gewünscht sind, sollen auf 168 Hektar Land, die ihm als Duke of Cornwall gehören, einmal 5000 Menschen leben. Gern führt der Prinz Politiker und Journalisten durch die Mustersiedlung, um ihnen seine Philosophie zu erklären. Eine „altmodische Sache namens Charakter“ wolle er hier einführen, schwärmt er, und dem Leben ein bisschen „charm“ wiedergeben. Einer der Grundpfeiler von Prince Charles’ Konzept ist, dass in der Siedlung alle sozialen Schichten in derselben Straße nebeneinander wohnen. Jedes fünfte Haus ist sozialer Wohnungsbau. Die aus traditionellem Baumaterial errichteten Häuser (Baubeginn war 1993) verfügen über Zentralheizung und Isolierglasfenster - Solarpaneele sind verboten, die mag der Prinz optisch nicht. Aber Fußgängerfreundlichkeit wird groß geschrieben. Die meisten Bewohner sollen ihren Arbeitsplatz in der direkten Umgebung finden, wozu Büros und Werkstätten angesiedelt wurden. Inzwischen gibt es ein eigenes Krankenhaus, Kindergarten, Freizeitcenter, Schulen und sogar einen eigenen Fernsehsender. Allerdings gibt es auch strenge Vorschriften, so müssen die Fensterrahmen einheitlich weiß gestrichen sein, Telefonleitungen und Antennen unsichtbar verlegt bzw. angebracht werden. Dass Satellitenschüsseln verboten sind, versteht sich fast von selbst. Obwohl der Baustil von vielen Kritikern als konservativ und wenig innovativ bezeichnet wird, erfreut sich Poundbury großer Beliebtheit, was auch an den immens gestiegenen Immobilienpreisen deutlich wird.
Vom römischen Durnovaria zeugen nur noch wenige Spuren. Neben den als Amphitheater genutzten Maumbury Rings ist der einzige erhaltene Teil der römischen Stadtmauer an der Albert Road zu finden. Hinter der County Hall wurden das komplette Fundament sowie der Mosaikboden eines römischen Stadthauses freigelegt, Reste eines römischen Aquädukts finden sich im Nordosten der Stadt. An drei Seiten wird Dorchester von Kastanien- und Ahornalleen gesäumt, den „walks“, die anzeigen, wo einst die Mauer der Römerstadt verlief. Auch in sächsischer und normannischer Zeit war Dorchester kontinuierlich besiedelt, allerdings war die erst 1685 mit Stadtrechten ausgestattete Siedlung nur von regionaler Bedeutung. Daran hat sich bis heute nichts geändert: Obwohl Dorchester die Hauptstadt der Grafschaft Dorset ist, gibt sich die Atmosphäre sehr kleinstädtisch. Es gibt kaum Industrie und auch von einem Nachtleben kann nicht die Rede sein. Wenigstens tut das Bier seine Wirkung. Das lokale Gebräu zeichnet sich durch seinen hohen Alkoholgehalt aus. Als der Weinhandel mit Frankreich Anfang des 18. Jahrhunderts wegen einer der vielen Kriege brachlag, etablierte sich in Dorchester eine Firma, die den besten Malzlikör herstellte. Das Bier heißt selbstredend „Hardy Ale“ und wird hier immer noch gebraut. Statt bedeutender kunsthistorischer Schätze hat Dorchester immerhin drei Museen zu bieten. Noch heute kann man der Beschreibung des Schriftstellers Karl Philipp Moritz beipflichten, der 1782 durch England reiste und seine Eindrücke in Briefen festhielt: „Dies ist nur ein kleiner Ort, hat aber eine große und ansehnliche Kirche. Indessen standen die Damen mit frisiertem Haar vor den Häusern, wo ich vorbei ging, und es schien mir hier wieder alles ein viel zu vornehmes Ansehen zu haben, als dass ich hätte bleiben sollen, wie ich anfänglich willens war.“
InformationTourist Information Centre, Unit 11, Antelope Walk, Dorchester, Dorset DT1 1BE, 01305/267992. www.westdorset.com. Zimmervermittlung, Wanderkarten und Wegbeschreibungen, Stadtführer „All about Dorchester“ mit Beschreibung der Sehenswürdigkeiten.
Poundbury: www.poundburyvillage.com.
Einwohner 20.000 Einwohner.
VerbindungenBus - Dorset ist leicht mit dem Bus zu erreichen. Verbindungen nach London (NatEx, 08717/818178; www.nationalexpress.com) sowie Exeter, Truro, Oxford, Southampton, Poole oder Weymouth. Die meisten Busse starten vom Parkplatz an der Acland Road oder vom Südbahnhof. Zug - Südbahnhof, Weymouth Avenue, regelmäßige Verbindung nach London Waterloo Station (2 Std. 15 Min.) und nach Exeter. Westbahnhof nahe der Maumbury Road, Züge nach Bristol, Bath und Weymouth (15 Min.).
Einkaufen Die Fußgängerzone befindet sich in der South Street.
FahrradverleihDorchester Cycles, 31a Great Western Road, 01305/268787. Mountainbike oder Hybridbike £ 12 pro Tag. Dazu gibt es eine kopierte Karte und Routenvorschläge. www.dorchestercycles.co.uk.
Film Jane Austens Emma (1996) mit Gwyneth Paltrow und Ewan McGregor wurde in Evershot, Mapperton/Beaminster und Dorchester gedreht.
Ghost Walks Jeden Di und Do um 20 Uhr, Treffpunkt am Kings Arms Pub. Kosten: £ 6, erm £ 3.
LiteraturThomas Hardy: Der Bürgermeister von Casterbridge. Insel Taschenbuch 2001.
Markt Mi an der South Railway Station.
WandernHardy Way, eine Pilgerroute aus dem 19. Jahrhundert auf den Spuren des Dichters Thomas Hardy. Beginnt an seinem Geburtshaus in Higher Bockhampton und endet 320 Kilometer später an seinem Grab in Stinsford, wo sein Herz bestattet liegt. Hardy selbst liegt in der Abtei von Westminster in der Poet’s Corner.
ÜbernachtenThe Casterbridge Hotel. Zentral gelegenes, wuchtiges georgianisches Haus mit 15 unterschiedlich eingerichteten Zimmern. EZ £ 65-85, DZ £ 99-150 (jeweils inkl. Frühstück).49 High East Street, 01305/264043. www.casterbridgehotel.co.uk.
Mein Tipp:Yalbury Cottage Hotel. Sehr angenehmes, kleines Landhotel (acht geschmackvolle Zimmer) im Südosten von Dorchester. Das Restaurant (nur abends geöffnet) gilt als eines der besten in Dorset und versteht sich auf eine kreative Küche mit regionalen Zutaten. Das dreigängige Menü belastet die Reisekasse allerdings mit £ 36, eine Reservierung ist ratsam. Achtung: Der kleine Weiler Lower Bockhampton ist nicht einfach zu finden. EZ £ 85, DZ ab £ 120. 01305/262382, mobil 0791/8760537. www.yalburycottage.com.
King’s Arms. Traditionsreiche Unterkunft (Best Western) mit großzügigen Zimmern. Kostenloses WLAN und Parkplätze. B & B ab £ 52.50 pro Person. 30 High East Street, 01305/265353. www.kingsarmshoteldorchester.com.
Westwood House. Ebenfalls mitten im Ortszentrum werden in einem georgianischen Haus sieben ansprechende Zimmer vermietet, die viel Komfort besitzen. Kostenloses WLAN. DZ je nach Saison £ 85-95 inkl. Frühstück. 29 High West Street, 01305/268018. www.westwoodhouse.co.uk.
The White House. Gepflegtes Haus im Art-déco-Stil (grüner Flur) mit Vorstadt-Charme (ruhig) und drei großzügigen Zimmern mit Blick ins Grüne. B & B £ 30 pro Person.9 Queens Avenue, 01305/266714. www.whbandb.co.uk.
Lesertipp: Lower Rew Farmhouse. Das 200 Jahre alte Farmhaus mit schönem Garten (fünf Kilometer von Dorchester) wurde von unseren Lesern Alice und Axel Pater entdeckt. Zwei Zimmer, besonders gemütlich ist die Lounge mit Kamin. B & B EZ £ 40-45, DZ £ 65.Martinstown, Dorchester, 01305/889291. www.bandbmartinstown.co.uk.
CampingGiant’s Head Zeltplatz. Etwa elf Kilometer nördlich liegt dieser sehr einfache Zeltplatz, März bis Okt. geöffnet. Zelt und zwei Personen £ 8-13, mit Elektrik £ 11-16.Old Sherbourne Road, Cerne Abbas, 01300/341242. www.giantshead.co.uk.
Sienna. Der Gourmettempel von Dorchester wurde von den Michelin-Testern mit einem Stern ausgezeichnet! In den zeitlos modernen Räumlichkeiten wird eine kreative Küche (Modern British) kredenzt, die mit dem langweiligen Sunday Roast nichts gemein hat. Abendmenü £ 43, Mittagsmenü £ 28.50 für drei Gänge oder £ 22.50 für zwei Gänge. Sonntag, Montag und Dienstagmittag geschlossen. 36 High West Street, 01305/250022. www.siennarestaurant.co.uk.
Prezzo. In dem restaurierten Haus von Judge Jeffrey’s (Blutrichter nach der Monmouth Rebellion) verkauft eine italienische Restaurantkette ihre Pizzen und Pasta. In den stilvollen Räumen aus dem 15. Jahrhundert mit Holzbalken oder dem kleinen Garten schmeckt es bestimmt. Hauptgerichte kosten zwischen £ 7.95 und £ 15. 6 High West Street, 01305/259678. www.prezzorestaurants.co.uk.
Nappers Mite. In dem einstigen Armenhaus (almshouse) aus dem 17. Jahrhundert wohnten nach dem Brand von Dorchester im Jahre 1613 zehn obdachlose Senioren. Heute wird in den historischen Gemäuern morning coffee, lunch und afternoon tea serviert, in der Weinbar wird auch Kräftigeres ausgeschenkt. Schöner Garten. Mo-Sa 9-17 Uhr. 19 South Street. www.nappersmite.co.uk.
Taste. In der italienischen Coffeebar werden auch kleine Snacks serviert. Trinity Street.
Old Ship Inn. Das älteste Pub der Stadt aus dem 16. Jahrhundert wurde komplett renoviert. Ansprechendes Interieur. WLAN. Es werden auch einfache Zimmer vermietet (B & B £ 30 im EZ, £ 25 im DZ). 16 High West Street, 01305/264455. http://theoldshipinndorchester.co.uk.
Sehenswertes
Dorchesters Pfarrkirche
Maumbury Rings: Die Römer gründeten Durnovaria im Jahre 70 unserer Zeitrechnung. Doch weisen Ausgrabungsfunde in und um Dorchester darauf hin, dass hier schon in der Steinzeit Menschen siedelten. Auch die Maumbury Rings (nahe des Südbahnhofs) stammen aus dieser Epoche. Die Römer bauten die prähistorische Kultstätte zu einem Amphitheater aus, das rund 10.000 Zuschauern Platz bot. Als solches ist es heute auch noch zu erkennen. Im Mittelalter nutzte man das Areal als Gerichtsort und zum Vollzug öffentlicher Hinrichtungen. Auch die 74 Rebellen, die der berühmt-berüchtigte Richter George Jeffreys nach dem Scheitern des Monmouth-Aufstandes in Dorchester zum Tode verurteilte, wurde hier hingerichtet (www.maumburyrings.co.uk).
Roman Town House: In der nunmehr aufwendig restaurierten römische Stadtvilla, die bereits 1937 beim Bau der County Hall entdeckt worden war, erhält man einen kurzen Einblick in die Lebenswelt der Bewohner Durnovarias. Einige Mosaike sowie die Fußbodenheizung (Hypokaustum) wurden freigelegt.
Colliton Park hinter der County Hall. Eintritt frei! www.romantownhouse.co.uk.
Dorset County Museum: Das Grafschaftsmuseum bietet einen interessanten Überblick über Naturgeschichte, Geologie, Archäologie und Lokalhistorie der Grafschaft Dorset von der Jungsteinzeit bis zur Gegenwart. Die Geschichte des Maiden Castle darf ebenso wenig fehlen wie das Arbeitszimmer von Thomas Hardy. Mit den Originalmöbeln eingerichtet, kann man einen Eindruck von Hardys Arbeitsatmosphäre gewinnen. Eine schöne Raumwirkung erzeugt die doppelstöckige viktorianische Ausstellungshalle, in der ein großer Teil der Exponate präsentiert wird.
High West Street. April bis Okt. Mo-Sa 10-17 Uhr, im Winter nur bis 16 Uhr. Eintritt £ 5.85, erm. £ 3, Kinder frei. www.dorsetcountymuseum.org.
Dinosaur Museum:Ein Besuch des Dinosaurier-Museums ist nicht nur bei schlechtem Wetter eine Alternative. Vor allem Kinder haben ihren Spaß an den lebensgroßen Rekonstruktionen der Urviecher, die neben Skeletten und Fossilien die Hauptattraktion des Museums sind.
Icen Way. April bis Okt. tgl. 9.30-17.30 Uhr, Nov. bis März nur bis 16.30 Uhr. Eintritt £ 6.99, erm. £ 5.99, Kinder £ 5.50, Familienticket £ 23.50. www.thedinosaurmuseum.com.
Tutankhamun the Exhibition: Eine Ausstellung ganz anderer Art ist die Tutankhamun Exhibition (nicht von der Schreibweise ablenken lassen, er ist es!). Detailgetreu ist das Grab im Tal der Könige nachgebildet, in dem der Engländer Sir Howard Carter 1922 den goldenen Sarkophag des Pharaos gefunden hat. Angesichts der kleinen und insgesamt dürftig präsentierten Ausstellung kommen allerdings Zweifel auf, ob der Eintrittspreis nicht doch etwas überteuert ist ...
High West Street. Tgl. 9.30-17.30 Uhr, Nov. bis März Mo-Fr 9.30-17 Uhr, Sa/So 10-17 Uhr. Eintritt £ 6.99, erm. £ 5.99, Kinder £ 5.50, Familienticket £ 23.50. www.tutankhamun-exhibition.co.uk.
Terracotta Warriors Museum: Als achtes Weltwunder gelten die Tonfiguren, die das Grab des ersten Kaisers von China bewachten. Chin She Huang Di, der Erbauer der Chinesischen Mauer, war von der Idee seiner Unsterblichkeit besessen. Er ließ sich von 70.000 Arbeitern eine Gruft bauen, die mit Schätzen gefüllt wurde, und in die ihm seine 3000 Frauen und Konkubinen folgen mussten. Er ließ das grausige Grab von 6000 Tonkriegern bewachen. Die Restauratoren dieser Original Warrior schufen auch die Gruppe von Kopien, die in Dorchester zu sehen sind. Die Nachbildungen der Krieger sind lebensgroß und tragen authentische Kostüme und Waffen. Mit Soundeffekten! Im selben Haus befindet sich auch das Teddymuseum.
High East Street. Tgl. 10-17.30 Uhr, Nov. bis März bis 16.30 Uhr. Eintritt £ 5.99, erm. £ 4.99, Kinder £ 3.99 (unter 5 Jahren frei), Familienticket £ 18. www.terracottawarriors.co.uk. Teddymuseum: Tgl. 10-17 Uhr, Nov. bis März bis 16.30 Uhr. Eintritt £ 5.99, erm. £ 4.99, Kinder £ 3.99. www.teddybearmuseum.co.uk.
Hardy Country
Was Theodor Fontane für die Mark Brandenburg, ist Thomas Hardy für Dorset. Der Schriftsteller ist in und um Dorchester beinahe allgegenwärtig. Sein von Eric Kennington geschaffenes Bronzedenkmal steht am westlichen Ende der High West Street und zeigt Hardy als alten Mann. Unweit von Dorchester ist sein Geburtshaus (Thomas Hardy’s Cottage) zu bewundern. Max Gate, Hardys letzter Wohnsitz. steht ebenfalls für Besucher offen. Von 1885 bis zu seinem Tod im Jahre 1928 lebte er zurückgezogen in dem von ihm selbst entworfenen Haus.
Thomas Hardy, der wie kaum ein anderer Dichter mit der südenglischen Landschaft in Verbindung gebracht wird, wurde 1840 in Higher Bockhampton als Sohn eines Steinmetz’ geboren. Bis auf fünf Jahre, die Hardy in London wohnte, verbrachte er sein gesamtes Leben in Dorset, die meiste Zeit im Umkreis von Dorchester. Und so verwundert es auch nicht, dass die dörfliche und kleinstädtische Atmosphäre seiner Heimat im Zentrum seines Œuvres steht. In seinen Erzählungen und Romanen entwarf Hardy ein eigenes literarisches Koordinatensystem - „Wessex“. Aus Dorchester wurde Casterbridge, Weymouth mutierte zu Budmouth Regis, Swanage zu Knollsea, Bournemouth zu Sandbourne usw. Von seiner Mutter literarisch gefördert, macht er zuerst eine Lehre bei einem Architekten, doch konnte er seinen Beruf schon in jungen Jahren aufgeben und sich dank seines Erfolgs ausschließlich der Schriftstellerei widmen. Trotz seines viktorianischen Hintergrundes war Hardy aber durchaus zur Gesellschaftskritik fähig. So verursachte er 1895 mit seinem Roman „Jude the Obscure“ (dt. „Juda der Unberührbare“)einen Skandal, da er die Protagonistin Sue Bridhead nicht nur als geistig emanzipierte Frau darstellte, die sich von ihrem Mann trennt, sondern auch in wilder Ehe lebend an den gesellschaftlichen Zwängen scheitert. Thomas Hardy war über den Aufruhr, den der Roman auslöst, derart entsetzt, dass er sich bis zu seinem Tod ausschließlich der Lyrik widmete. Seine letzte Ruhestätte fand Thomas Hardy in der Poet’s Corner von Westminster Abbey, sein Herz wurde seinem Wunsch gemäß auf dem kleinen Friedhof von Stinsford beigesetzt.
Thomas Hardy’s Cottage: April bis Okt. tgl. außer Di und Mi 11-17 Uhr. Eintritt £ 5.50, erm. £ 2.50 (NT); Max Gate: April bis Sept. Mi-So 11-17 Uhr. Eintritt £ 5.50, Kinder £ 2.50 (NT).
Umgebung
Maiden Castle
Maiden Castle ist die größte und bedeutendste keltische Hügelfestung in Großbritannien. Bis zu einer Höhe von 27 Metern erheben sich die gewaltigen Erdwälle drei Kilometer südlich von Dorchester. Das zwanzig Hektar große Hügelplateau, das von den Wällen umschlossen wird, war wahrscheinlich schon in der frühen Bronzezeit besiedelt und diente Mensch und Tier im Kriegsfall als Rückzugsgebiet. Errichtet wurden die terrassenförmigen Erdwälle von den Kelten, die von hier aus das Umland beherrschten. Dem Ansturm der römischen Legionäre war Maiden Castle allerdings nicht gewachsen. Im Jahre 44 unserer Zeitrechnung eroberten die Römer Maiden Castle und massakrierten die keltische Bevölkerung; die Überlebenden wurden im neu gegründeten Durnovaria (Dorchester) angesiedelt. Auf dem Plateau errichteten die Römer später einen kleinen Tempel, dessen Grundriss noch heute zu erkennen ist.
Maiden Castle ist jederzeit frei zugänglich, ein Eintritt wird nicht erhoben.
Athelhampton House
Das unweit von Puddletown gelegene Athelhampton House ist einer der wenigen spätmittelalterlichen Landsitze, die in der Grafschaft Dorset zu finden sind. Ursprünglich für den Londoner Bürgermeister Sir William Martyn errichtet, gilt Athelhampton House als Musterbeispiel für die Profanarchitektur im Perpendicular-Stil. Besonders schön ist die holzgetäfelte Great Hall mit einer Sängergallerie und ein oder zwei Geistern. Thomas Hardys Vater war einer der an der Restauration beteiligten Arbeiter, und der Dichter verewigte das Haus in seinem Gedicht „The Dame of Athel Hall“. 1971 wurde hier Joseph L. Mankewicsz’ „Mord mit kleinen Fehlern“ mit Michael Caine und Laurence Olivier gedreht. Der Westflügel beherbergt eine Galerie mit den Werken der russischen Kubistin Marevna, die hier eine zeitlang mit ihrer Tochter Marika von Diego Rivera lebte. Nach einer Besichtigung bieten sich die französischen Gartenanlagen für einen erholsamen Spaziergang an.
März bis Okt. So-Do 10.30-17 Uhr, Nov. bis Febr. nur So 10.30 Uhr bis Sonnenuntergang. Eintritt £ 12.50, Senioren £ 10.50, Studenten £ 7.50, Kinder bis 16 Jahre £ 2.50. www.athelhampton.co.uk.
Tolpuddle
Sechs Landarbeiter aus dem kleinen Dörfchen Tolpuddle haben Geschichte geschrieben, als sie sich 1831 zusammenfanden, um eine kleine Lohnerhöhung zu fordern, weil ihre Familien Hunger leiden mussten. Aufgrund dieses Vorfalls gilt Tolpuddle als der Geburtsort der englischen Gewerkschaftsbewegung. Damals war die Festsetzung der Löhne eine Staatsangelegenheit, und die sechs Männer wurden 1834 in Dorchester zu sieben Jahren Verbannung nach Australien verurteilt. Erst als der öffentliche Unmut über das Urteil nach zwei Jahren zu einem richtigen Entrüstungssturm anschwoll, wurden die Deportierten begnadigt und in ihre Heimat zurückgebracht. Wissenswerte Informationen zu den damaligen Vorfällen gibt es im Tolpuddle Martyrs Museum. Jedes Jahr im Juli findet ein einwöchiges Festival statt mit Vorstellungen der Volksoper „Tolpuddle Man“ und Rummel.
April bis Okt. Di-Sa 10-17 Uhr, So erst ab 11 Uhr. Im Winter Do-Sa 10-16 Uhr, Sonntag ab 11 Uhr. Eintritt frei! www.tolpuddlemartyrs.org.uk.
Cloud’s Hill
Wer sich für T. E. Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien, interessiert, sollte einen Abstecher zum 16 Kilometer von Dorchester entfernten Cloud’s Hill erwägen. Der Besuch des spartanisch eingerichteten Landarbeiterhäuschens mit seinen drei Zimmern, die seit den 1930er-Jahren fast unverändert blieben, gibt wahren
Lawrence von Arabien
Dichterklause
Als der am 15. August 1888 in Wales geborene Thomas Edward Lawrence in Oxford sein Studium der Orientalistik und Archäologie aufnahm, hätte sich keiner seiner Professoren und Kommilitonen träumen lassen, dass der schlaksige Jüngling zehn Jahre später als Wüstenheld gefeiert werden würde. Bereits im Rahmen seines Studiums nahm Lawrence an Ausgrabungen im Nahen Osten teil und lernte die arabische Sprache. Aufgrund seiner guten Kenntnisse von Land und Leuten nahm der britische Geheimdienst Lawrence „unter Vertrag“. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges war er zuerst in Kairo stationiert, bevor er ab 1916 zusammen mit dem späteren irakischen König Feisal den arabischen Aufstand gegen die mit den Deutschen verbündeten Türken organisierte. An die Stelle des Osmanischen Reiches sollte ein arabischer Staat treten. Entgegen aller Erwartungen war den Beduinenkämpfern mit der von Lawrence erfundenen Guerillataktik Erfolg beschieden. Lawrence, der sich zutiefst mit dem arabischen Unabhängigkeitskampf identifizierte, gelang es nach einem spektakulären 1000-Kilometer-Ritt durch die Wüste Aqaba zu nehmen, wenig später eroberten die von ihm geführten Beduinen Damaskus.
Aus Protest gegen die britische Nahostpolitik, die sich rigoros über ihre Versprechungen hinwegsetzte, degradierte sich Oberst Lawrence selbst und trat unter dem Namen John Hume Ross als einfacher Soldat in die Royal Air Force ein. Als er von der Presse entlarvt wurde, unternahm Lawrence unter dem Namen T. E. Shaw einen zweiten Versuch und leistete seinen Dienst im Royal Tank Corps von Bovington Camp. Wenige Wochen, nachdem sich Lawrence endgültig vom Militärdienst verabschiedet hatte, verunglückte er mit seinem Motorrad am 13. Mai 1935 unter nie ganz aufgeklärten Umständen nur eine Meile von Cloud’s Hill entfernt; sechs Tage später erlag Lawrence seinen schweren Verletzungen im Militärkrankenhaus von Bovington Camp. Als er auf dem Friedhof der St Nicholas Church im nahen Moreton beigesetzt wurde, war unter den Trauergästen auch der irakische König Feisal. Seinen Platz unter den britischen Nationalhelden hat T. E. Lawrence spätestens durch den 1962 gedrehten Monumentalfilm „Lawrence von Arabien“ mit Peter O’Toole in der Hauptrolle gefunden.
Verehrern von T. E. Lawrence einen Einblick in sein Leben, seine Persönlichkeit und seine Liebe zum Orient. Er selbst beschrieb es allerdings einmal als „so hässlich wie meine Sünden“. Der wohl letzte und zugleich mysteriöseste Abenteurer des britischen Empire hat zusammen mit seinem Freund und Lebensgefährten John Bruce seine letzten Lebensjahre in dem kleinen Cottage verbracht. Und das von Rhododendren umgebene Cloud’s Hill ist fürwahr ein bescheidenes Anwesen, im Erdgeschoss steht ein großer lederbezogener Diwan, umgeben von Bücherregalen und ein paar Fotografien. Eine schmale, enge Treppe führt hinauf zu zwei weiteren Zimmern: einer kargen Küche, die diesen Namen kaum verdient und dem Music Room, dessen wichtigste Utensilien ein Grammophon und Schallplatten mit klassischer Musik sind.
April bis Okt. jeweils Mi-So 11-17 Uhr. Eintritt £ 5.50, erm. £ 2.50 (NT).
Achtung: Da Cloud’s Hill nicht allzu gut ausgeschildert ist, sollte man sich an den Wegweisern zum Bovington Camp orientieren. Freunde von Militaria können im Bovington Camp das älteste Panzermuseum der Welt besichtigen.
Cerne Abbas
Der keulenschwingende Riese von Cerne Abbas ist schon von weitem an einem Hang der North Downs auszumachen. Umso erstaunlicher, dass die Figur erst 1764 das erste Mal schriftlich erwähnt wurde: im Männermagazin „Gentleman“. Die Umrisse des knapp sechzig Meter großen Cerne Giant wurden in grauer Vorzeit in den Kalk geritzt. Manche sehen in dem Riesen mit dem sechs Meter erigierten Phallus ein keltisches Fruchtbarkeitssymbol aus dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert, andere halten die Zeichnung für eine Herkulesfigur und datieren sie auf das 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, als der römische Kaiser Commodus einen Herkuleskult einführte und sich selbst als einen Nachfahren des griechischen Helden ausgab. Überliefert ist, dass Frauen, die sich Nachwuchs wünschten, jahrhundertelang den Riesen aufsuchten, um sein Fruchtbarkeit verheißendes Glied zu berühren.
Die meisten Besucher sind von dem Riesen so fasziniert, dass sie fast vergessen, das Dörfchen Cerne Abbas zu besuchen. Aus einer im 9. Jahrhundert gegründeten Benediktinerabtei hervorgegangen, von der heute allerdings nur noch Ruinen zeugen, besitzt Cerne Abbas schön herausgeputzte Tudor-Häuser und einladende Pubs, beispielsweise Red Lion oder Royal Oak.
Milton Abbas
Was macht ein englischer Adeliger, der sich in seinem neuen Herrenhaus, einer umgebauten Abtei, von den im nahen Middleton wohnenden Untertanen belästigt fühlt? Diese Frage stellte sich Joseph Damer, seines Zeichens 1. Earl of Dorchester, im Jahre 1780, und er fand eine ungewöhnliche und wenig demokratische Lösung: Da ihm das Dorf auch die Aussicht auf seine von Lancelot „Capability“ Brown entworfenen Gartenanlagen verstellte, ließ er einen Kilometer entfernt das Musterdorf Milton Abbas errichten, siedelte die Bewohner zwangsweise um und befahl anschließend, alle Häuser von Middleton kurzerhand abzureißen. Aus diesem Grund gibt es heute nur zwei Sehenswürdigkeiten: die zweistöckigen reetgedeckten Häuser von Milton Abbas, die sich mit ihren offenen Vorgärten die Dorfstraße entlangreihen sowie den mittlerweile eine Public School beherbergenden Landsitz Milton Abbey. In der einstigen Abteikirche lohnt das marmorne Grabdenkmal von Lady Caroline Milton einen Abstecher. Sanft schlummert die Tote in wallenden Gewändern, von ihrem geliebten Gatten schwermütig betrauert.
Shaftesbury
Der kopfsteingepflasterte Gold Hill von Shaftesbury entspricht dem Klischee vom ländlichen England bis aufs i-Tüpfelchen und ist auf den Reklameplakaten einiger Immobilienmakler wiederzufinden. Über reetgedeckte Häuser hinweg schweift der Blick bis zu den grünen Hügeln des Blackmore Vale.
Der berühmte Gold Hill von Shaftesbury
Die Keimzelle von Shaftesbury ist ein im Jahre 888 von König Alfred gegründetes Kloster der Benediktinerinnen, dem Alfreds Tochter Ethelgiva als Äbtissin vorstand. Als in der Abtei 980 die sterblichen Überreste von Edward dem Märtyrer ihre letzte Ruhestätte fanden, wurde Shaftesbury zu einem beliebten Pilgerort, auch König Knut setzte man 1035 in der Abtei bei. Zwölf Kirchen, von denen nur noch die St Peter’s Chuch übrig geblieben ist, soll das Marktstädtchen im Mittelalter gezählt haben. Der immense Landbesitz des Klosters begründete die geflügelte Redensart: Wenn die Äbtissin von Shaston (Shaftesbury) den Abt von Glaston (Glastonbury) heiraten würde, wäre sie reicher als jedes Königshaus. Doch dann kam das Ende der klösterlichen Pracht: Heinrich VIII. löste 1539 die über 100 Nonnen zählende Abtei auf, und Shaftesbury sank zum unbedeutenden Marktflecken herab.
Die meisten Reisenden streben heute dem Gold Hill zu, der genau genommen kein Hügel, sondern eine kopfsteingepflasterte Gasse ist, die sich einen Steilhang hinunter windet. Die reetgedeckten Häuser mit ihren markanten Schornsteinen heben sich malerisch von der hügeligen Weidelandschaft im Hintergrund ab. Der Name „Gold Hill“ hat übrigens nichts mit verborgenen Goldschätzen zu tun, sondern ist nur eine Abwandlung von „Guildhall Hill“. Landesweit berühmt wurde der Gold Hill 1974 durch einen Werbefilm des Brotproduzenten Hovis.
Verbindungen Shaftesbury ist nicht besonders gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Busverbindungen nach Salisbury, Dorchester und Gillingham.
Markt Donnerstags, Farmers Market am 1. Samstag des Monats.
ÜbernachtenGrosvenor Hotel. Seit 400 Jahren werden in dem stattlichen Haus Gäste bewirtet, mit dem einzigen Unterschied, dass diese heute nicht mehr mit der Postkutsche vorfahren. 16 super-schicke Boutique-Zimmer. Schöner Innenhof, gute englische Küche, Bar mit Terrasse. WLAN. EZ ab £ 75, DZ ab £ 110 (jeweils inkl. Frühstück).The Commons, 01747/850580. www.hotelgrosvenor.com.
The Chalet. Modernes Haus, von Architekten für die Vorbesitzer entworfen. Drei Zimmer, fünf Minuten vom Stadtzentrum entfernt, toller Ausblick. Kostenloses WLAN. B & B EZ ab £ 47.50, DZ ab £ 75, Triple ab £ 95.Christy’s Lane, 01747/853945. www.thechalet.biz.
CampingBlackmore Vale Caravan & Camping Park. Kleiner, intimer Campingplatz, drei Kilometer westlich des Ortszentrums. Sherbourne Causeway, 01747/851497. www.bmvcaravans.co.uk.
Essen & TrinkenLa Fleur de Lys. Ansprechendes Hotel und Restaurant in einem alten Mädcheninternat mit Kerzenbeleuchtung, gekocht wird Modern British zu gehobenen, aber angemessenen Preisen. Zwei-Gang-Menü £ 27, drei Gänge £ 33. Montag bis Dienstagmittag sowie Sonntagabend geschlossen, Lunch nur mit Buchung Mi-So 12-14.30 Uhr. Zimmer je nach Saison und Ausstattung ab £ 120. 25 Salisbury Road, 01747/853717. www.lafleurdelys.co.uk.
Salt Cellar. Mit seiner wunderbaren Aussicht (Terrasse!) auf den Gold Hill gehört eine Einkehr in den Salt Cellar zum Pflichtprogramm eines Shaftesbury-Besuchs. Glücklicherweise ist das Restaurant keine Touristenfalle und zudem günstig. Auch wer nur Kaffee und Kuchen wünscht, ist willkommen. Mo-Sa 9.30-17 Uhr, So ab 10 Uhr. Gold Hill Parade, 01747/851838.
The Mitre. Das attraktivste Pub der Stadt. Herrliche Terrasse hinter dem Haus! Bodenständige Küche. High Street, 01747/853002.
Sehenswertes
Shaftesbury Abbey Museum & Garden:Das Museum widmet sich der Benediktinerinnenabtei von Shaftesbury, die einst zu den bedeutendsten Klöstern des Landes gehörte. Mithilfe eines Modells kann man sich einen guten Eindruck von der Größe des Klosters verschaffen.
April bis Okt. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 3, erm. £ 2.50. www.shaftesburyabbey.org.uk.
Goldhill Museum:In sieben Räumen wird einekleine interessante Ausstellung zur Lokalgeschichte präsentiert. Einen kurzen Besuch lohnt auch der zugehörige Garten.
April bis Okt. tgl. außer Mi 10.30-16.30 Uhr. Eintritt frei! www.goldhillmuseum.org.uk.
Die ein paar Kilometer östlich von Shaftesbury in einem einsamen Waldstück gelegene Ruine von Old Wardour Castle gehört eigentlich schon zur Grafschaft Wiltshire. Die Burg mit ihrem ungewöhnlichen sechseckigen Grundriss wurde 1393 errichtet, im Bürgerkrieg allerdings schwer beschädigt, sodass sich die Besitzer später ein Schloss im palladianischen Stil bauen ließen, das heute als Mädchenpensionat genutzt wird. Die Hollywoodversion von „Robin Hood - König der Diebe“ aus dem Jahre 1991 wurde zum Teil hier gedreht.
April bis Sept. tgl. 10-18 Uhr, Okt. 10-17 Uhr, im Winter nur Sa/So 10-16 Uhr. Eintritt £ 4.10, erm. £ 3.70 oder £ 2.50 (EH). Audioguide.
Sherborne
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten hat Sherborne gleich zwei prächtige Herrensitze aufzuweisen. Wer lieber nach kleineren Kulturschätzen sucht, wird vielleicht in einem der Antiquitätengeschäfte entlang der Cheap Street fündig.
Seit dem Bürgerkrieg nur noch eine Ruine: Old Castle
Sherborne ist eine verträumte Kleinstadt in den warmen Farbtönen des Ham-Hill-Steins am nordwestlichen Rand von Dorset, die bis 1077 Sitz des Bischofs von Wessex war. Von Neubauten kaum verschandelt, eignet sich das am River Yeo gelegene Sherborne auch als Ausgangspunkt für Streifzüge durch die Umgebung. Die Pfarrkirche diente einst als Kathedrale, das Old Castle und das Sherborne Castle erinnern noch an Sir Walter Raleigh, den erklärten Liebling von Elizabeth I.
VerbindungenBus - Verbindungen nach Dorchester und Yeovil. Zug - Verbindungen nach London und Exeter. Busse und Züge halten südlich des Ortszentrums.
Markt Do und Sa in der Cheap Street (9-16 Uhr).
Übernachten/EssenHalf Moon Inn. Etwas günstigere Alternative. Hübsches Pub mit 13 Zimmern. Parkplätze hinter dem Haus. DZ mit Frühstück ab £ 83.95.Half Moon Street, 01935/812017. www.marstonsinns.co.uk.
Ökotipp: Eastbury Hotel. Traditionelles georgianisches Stadthaus mit stilvoll eingerichteten Zimmern. Ausgezeichnetes Restaurant, viele Gewürze kommen aus dem eigenen Garten oder von regionalen Produzenten. Gourmetmenü £ 45, mit korrespondierenden Weinen £ 65. EZ ab £ 75, DZ ab £ 105 (So-Do), sonst ab £ 145 (jeweils inkl. Frühstück, Halbpension zuzügl. £ 20 pro Person).Long Street, 01935/813131. www.theeastburyhotel.co.uk.
Alweston Post Office. Eine ganz ungewöhnliche Post mit einem Eckladen in Alweston (südöstlich von Sherbourne). Hier werden Produkte von mehr als 50 umliegenden Farmern und Produzenten verkauft: Fleisch, Obst, Gemüse, Oliven, Brot, Eier und Honig - alles von umliegenden Höfen. Auch Schmuck und Taschen stammen von den Nachbarn. Alweston, 01963/23400.
Mein Tipp:Oliver’s. Das in einer ehemaligen Metzgerei untergebrachte Coffee House ist ein beliebter Treff, um delikate selbst gemachte Kuchen zu genießen. Alle Gäste finden sich an einer einzigen langen Tafel zusammen. Mo-Sa 9.30-17 Uhr, So 10-16 Uhr. 19 Cheap Street.
Ökotipp: The Green. In dem hochgelobten, eleganten Restaurant werden einfache Gerichte aus lokalen Zutaten (Fisch aus West Bay) mit europäischem Einschlag serviert. Mo und So Ruhetag. Zwei-Gang-Menü £ 20. 2 The Green, 01935/813821.
Sehenswertes
Sir Walter Raleigh: Zum Dank aufs Schafott
Im Ohrensessel soll er gesessen und gemütlich eine Pfeife geschmaucht haben, als plötzlich sein Lakai in Panik angerannt kam, und ihm einen Eimer Wasser über den Kopf schüttete. Der Diener hatte noch nie in seinem Leben eine Pfeife gesehen, dachte folglich, sein Herr stehe in Flammen und wollte ihn löschen. Nicht nur den Tabak, auch die Kartoffel haben wir in Europa Sir Walter Raleigh zu verdanken, dem Höfling Elizabeth I., der für seine Queen nicht nur Virginia gründete, sondern ihr auch seinen kostbaren Umhang auf den verschlammten Boden warf, damit sie trockenen Fußes weitergehen konnte. Er war einer der Lieblingscourtiers der jungfräulichen Königin, bis er heimlich und ohne ihre Erlaubnis zu erbitten ihre Kammerzofe heiratete, auch eine Elizabeth, allerdings Throckmorton, genannt Bess. Die eifersüchtige Queen warf die beiden für dieses Vergehen einige Monate in den Tower, mit unerwünschtem Nebeneffekt: Bess gebar ihren ersten Sohn Walter. Die Familie wurde ins Exil nach Sherborne verbannt. Raleigh rief die Monarchin bald wieder zu sich, Bess wurde nie verziehen. Doch das Glück sollte nicht lange währen: Als Elizabeth I. starb, ließ ihr Nachfolger Jakob I. Raleigh wegen Hochverrats zum Tode verurteilen, konfiszierte seinen Besitz und warf ihn erneut in den Tower. Dort verfasste Raleigh nicht nur seine Weltgeschichte, sondern auch Sohn Nummer zwei wurde geboren. Der König gab ihm eine letzte Chance. Er sollte auf einer Expedition nach Südamerika einen Goldschatz bergen, dann würde er begnadigt. Doch die Mission lief schief, Raleigh kam gescheitert zurück und das Todesurteil wurde vollstreckt. Bevor die Axt des Henkers auf ihn niedersauste, soll er die Klinge geprüft und befunden haben, dass sie „starke Medizin sei, die alle seine Leiden heilen werde“. Als der Henker schließlich den vom Hals getrennten Kopf wie damals üblich in die Menge hielt, brach kein Jubel aus, sondern es herrschte eisiges Schweigen. Endlich rief ein Mann respektvoll aus der Menge: „England hat keinen zweiten solchen Kopf zu verlieren!“ Der vom Volk so verehrte Schopf ging an die Witwe, die ihn bis zu ihren Tod in einer Ledertasche mit sich herumtrug.
Abbey Church: Die Abteikirche St Mary The Virgin wurde bereits im Jahre 705 gegründet und diente zeitweise als Kathedrale, bevor der Bischof nach Salisbury umzog. Das heutige Gotteshaus, ein ansehnlicher Bau aus gelbbraunem Stein, stammt größtenteils aus dem 15. Jahrhundert und besitzt ein außergewöhnlich feingliedriges Fächergewölbe. Die nahe der Abtei gelegenen St John’s Almshouses gehören zu den wenigen erhaltenen spätmittelalterlichen Hospitälern.
Führungen: Di 10.30 und Fr 14.30 Uhr; im Mai steigt das Abbey Festival. www.sherborneabbey.com.
Abbey Church: Filigranes Fächergewölbe
Old Castle: Das Old Castle wurde im 12. Jahrhundert für den Bischof Roger von Salisbury errichtet. Später verliebte sich Sir Walter Raleigh, der Günstling von Queen Elizabeth I., in die Burg. Raleigh muss seiner Königin damit so sehr in den Ohren gelegen haben, dass diese den Besitz 1593 konfiszieren ließ und ihrem galanten Favoriten zum Geschenk machte. Wie das Schicksal so will, verlor Raleigh die Burg wenige Jahre später ebenfalls durch Konfiskation. Seine Renovierungsarbeiten hatte Raleigh schon vorher eingestellt, da er ins komfortablere Sherborne Castle übersiedeln wollte. Die Mühe wäre auch umsonst gewesen: Im Bürgerkrieg 1645 schossen die Truppen Oliver Cromwells das Old Castle sturmreif, sodass heute nur noch eine Ruine übrig geblieben ist.
April bis Juni und Sept/Okt. tgl. 10-17 Uhr, Juli/Aug. 10-18 Uhr. Eintritt £ 3.60, erm. £ 3.20, Kinder £ 2.20 (EH).
SherborneCastle: Da das Old Castle den Ansprüchen von Sir Walter Raleigh nicht genügte, erteilte er 1594 den Auftrag, auf den zugehörigen Ländereien ein neues Schloss zu errichten. Nachdem Raleigh am Hof noch während der Herrschaft Elizabeth I. in Ungnade gefallen war, wurde der charmante Abenteurer von König Jakob I. enteignet; der König verkaufte Sherborne Castle an einen Getreuen, bevor es 1617 schließlich von John Digby, dem Earl of Bristol, erworben wurde. John Digby - bis heute ist das Sherborne Castle im Besitz der Familie Digby geblieben - ließ vier Flügel anbauen, wodurch das Schloss einen H-förmigen Grundriss erhielt. Keinem Geringeren als Lancelot „Capability“ Brown ist die im 18. Jahrhundert erfolgte Neugestaltung des Landschaftsgartens zu verdanken, wobei die Ruine des Old Castle als Staffage geschickt integriert wurde.
April bis Okt. Di, Do, Sa und So 11-16.30 Uhr (letzter Einlass). Eintritt £ 10, erm. £ 9.50, Kinder bis 15 Jahre frei. Nur Garten £ 5. www.sherbornecastle.com.
Weymouth
Die alte Hafenstadt an der Mündung des Wey kann auf eine mehr als 200-jährige Tradition als Seebad zurückblicken. Ein breiter Sandstrand mit lang gestreckter Promenade und ein überschaubares Zentrum sind die touristischen Aktivposten, zudem lockt das Naturschutzgebiet Chesil Beach.
Chesil Beach - Kies bis an den Horizont
Weymouth besitzt viel Charme, obwohl die Stadt keine großen Sehenswürdigkeiten vorzuweisen hat und daher heute eher als ein Seebad für die „kleinen Leute“ gilt. Rund um den alten Hafen stehen ein paar Tudorhäuser, an der Esplanade hat das georgianische Zeitalter seine Spuren hinterlassen. Obwohl weniger betriebsam als das benachbarte Bournemouth, tummeln sich in den Sommermonaten zahllose Familien mit Kleinkindern am Sandstrand, der am Nachmittag zudem von vielen Sprachschülern bevölkert wird. Trotz aller Liebe zu Weymouth ist es schwer nachvollziehbar, warum Virginia Woolf 1936 in einem Brief an Vanessa Bell Weymouth als „schönsten Küstenort Europas“ pries, der „die Anmut Neapels mit der Besonnenheit Georg des Dritten verbindet“.
Geschichte
Am Anfang der Geschichte Weymouths steht ein tragisches Ereignis: Wahrscheinlich wurde die Pest 1348 nach England von einem Handelsschiff eingeschleppt, das in Weymouth seine Ladung löschte. Das nächste größere Ereignis, das die Stadtchronik vermerkt, ist erfreulicher: Im Jahre 1628 segelte John Endicott von Weymouth in die Neue Welt und gründete den Ort Salem in Massachusetts. Weymouths Aufstieg zu einem populären Seebad ist eng mit dem Herzog von Gloucester verbunden. Im Jahre 1780 verbrachte der Bruder des Königs den Winter in Weymouth, um bei seiner Abreise den Bau der „Gloucester Lodge“ in Auftrag zu geben, das zur königlichen Residenz aufstieg, als Georg III. (1760-1820) aus medizinischen Gründen zu einer Wasserbehandlung nach Weymouth fuhr. Anlässlich seines ersten Bades im Jahre 1789 wurde gar eine rührende Wasserzeremonie veranstaltet, denn erstmals verbrachte ein Monarch seine Ferien am Meer und nicht in einem Kurort wie Bath. Fortan besuchte Georg III. das Seebad regelmäßig, wobei die Presse detailliert den Tagesablauf der königlichen Familie schilderte - die englischen Seebäder wurden gesellschaftsfähig. Weymouth - Thomas Hardy nannte es „Budmouth“ - sonnte sich in dem herrschaftlichen Glanz und stieg zu einem der beliebtesten Seebäder Englands auf, dessen Attraktivität durch den 1857 erfolgten Eisenbahnanschluss nochmals einen Anschub erhielt. Weymouth wurde zu einem wichtigen Fährhafen mit Verbindungen nach Nordfrankreich und zu den Kanalinseln.
Bis heute verfügt der Ort über eine eigene kleine Fischfangflotte, für die 1994 sogar ein neuer Kai gebaut wurde. Entsprechend wird im alten Fischmarkt von 1855 noch immer fangfrischer Fisch verkauft und jedes Jahr im Mai findet im Brewers Quay das Weymouth Oyster & Fish Festival statt. 2012 werden die Weymouth Bay und Portland Harbour Austragungsorte für die Segelolympiade sein.
Der Kaiser von Abessinien
Die Schriftstellerin Virginia Woolf gilt heute als kühne und unnahbare Persönlichkeit, dabei begeisterte sie ihre Freunde durchaus mit lustigen Einfällen. Bekannt wurde vor allem der „Dreadnought-Streich“, der tagelang die Schlagzeilen bestimmte und sogar zu einer Anfrage im Oberhaus führte. Pechschwarz geschminkt und in Männerkleidern reiste Virginia Woolf mit der Bahn - selbstverständlich Erster Klasse - nach Weymouth, um dort als „Kaiser von Abessinien“ das Kriegsschiff HMS Dreadnought zu besichtigen. Von einem Leutnant wurde sie am Bahnhof protokollarisch begrüßt und zum Hafen eskortiert. Zu den fünf Delegationsmitgliedern gehörte auch der Maler Duncan Grant, der in einen bestickten Kaftan gehüllt war und einen Turban trug, weshalb ihn die Marineoffiziere mit besonderer Aufmerksamkeit betreuten.
InformationTourist InformationCentre, nur noch im Internet: www.visitweymouth.co.uk.
Einwohner 52.000 Einwohner.
VerbindungenBus - National Express fährt von der Kings Statue, The Esplanade, regelmäßig nach Bournemouth, Bristol, Bath und London; Southern National fährt die nähere Umgebung (z. B. Dorchester) an. Tickets im Southern National Büro. Zug - Bahnhof in der Ranelagh Road, regelmäßige Verbindungen nach London Waterloo, Bournemouth, Poole, seltener nach Bristol.
FähreCondor hat einen Katamaran Service zu den Kanalinseln. In zwei Stunden ist man in Guernsey, in dreieinhalb in Jersey. Preis: ab £ 29 return. Booking Line: 01202207216. www.condorferries.co.uk.
Baden Weymouth besitzt einen schönen Sandstrand, der sehr flach und daher kinderfreundlich ist. Wer bis zum Hals im Wasser stehen will, muss einen längeren Marsch in Kauf nehmen. Vom Baden am Chesil Beach sollte man wegen der gefährlichen Strömungen lieber Abstand nehmen.
FahrradverleihTilley’s, pro Tag £ 15, £ 50 Pfand. 9 Frederick Place, 01305/785762. www.tilleysmotorcycles.co.uk.
HallenbadWeymouth Swimming Pool, Knightsdale Road, 01305/774373.
InternetCobwebs Internet Café, 28 St Thomas Street, 20 Min. £ 1. 01305/779688. www.ecobwebs.co.uk.
LiteraturJohn Cowper Powys: Weymouth Sands.
Markt Donnerstags, nur Ostern bis Oktober.
Der Hafen von Weymouth
White-Knuckle-Ritt Im Schlauchboot mit 45 Sachen über die Wellen rasen und dabei die Küste bestaunen. £ 20, erm. £ 18 für eine Stunde Fast Fun Ride. Weymouth Whitewater, 0789/9892317. www.weymouth-whitewater.co.uk.
ÜbernachtenGlenthorne Castle Cove. Das viktorianische Anwesen der alten Pfarrei verfügt über Außenpool, Privatstrand und herrlichen Meeresblick. Viel Charme! 15 Min. bis zum Stadtzentrum entlang des Coastal Paths. Self-catering-Apartments £ 350-850 pro Woche. Castle Cove, 15 Old Castle Road, 01305/777281, mobil 07831/751526. www.glenthorne-holidays.co.uk.
Mein Tipp: B & B Weymouth. Die coolste und modernste Unterkunft in Weymouth! Mitten im Stadtzentrum werden hier rund zwei Dutzend ansprechende Design-Zimmer vermietet, wobei Weiß die vorherrschende Farbe ist. Schöner Frühstücksraum sowie Lounge Room. Kostenloses WLAN. B & B ab £ 30 im DZ. 68 The Esplanade, 01305/7761190. www.bb-weymouth.com.
Beach View Guest House. Perfekte Lage mit Meeresblick, sauber und freundlich, Eleanor und Glenn sind bei der Urlaubsgestaltung behilflich. Parkmöglichkeiten. B & B £ 28-36. 3 The Esplanade, 01305/786528. www.beachviewguesthouse.com.
Chandlers Hotel. Fünf-Sterne-B&B im modernen Kolonialstil nur wenige Meter vom Strand entfernt. Zimmer recht klein, aber sehr elegant und komfortabel mit Jetduschen. Super Frühstück (£ 15 mit Obstsalat). WLAN. EZ ab £ 55, DZ ab £ 75.4 Westerhall Road, 01305/771341. www.chandlershotel.com.
Warwick Court Guesthouse. Etwas außerhalb des Stadtzentrums mit Parkplatz. Neun einfache, moderne Zimmer. B & B £ 26-31. 20 Abbotsbury Road, 01305/783261. www.thewarwickcourt.co.uk.
JugendherbergeLitton Cheney. Weiter nach Westen in Richtung Lyme Regis gelegen. Das in einer ehemaligen Käsefabrik untergebrachte Youth Hostel nahe dem Chesil Beach ist eine preiswerte Alternative. Meistens von Okt. bis Dez. geschlossen. Zwischen der A 35 und der Küstenstraße. Betten ab £ 20.50, Zimmer ab £ 35. 0845/3719329. www.yha.org.uk/hostel/litton-cheney.
CampingSea Barn Farm. Rund um Weymouth gibt es mehrere Campingplätze. Dieser hier ist besonders nett, da er auf dem Gelände eines Bauernhofes bei Fleet über selbiger Lagune liegt. 01305/782218. www.seabarnfarm.co.uk. Attraktiv ist auch der Campingplatz Rosewall (www.weymouthcamping.com) östlich der Stadt.
Essen & TrinkenCrab House Café und Oyster Farm. Seafood Bar mit eigener Austernzucht. Christian Lohez aus der Normandie serviert gigantische Portionen, vom TV-Koch der Nation und Times-Kolumnisten Rick Stein gepriesen. Ein halbes Dutzend Austern als Take-away £ 8.50, im Restaurant £ 10.25. Ferryman’s Way, Portland Road, Wyke Regis. 01305/788867. www.crabhousecafe.co.uk.
Enzo. In zeitlos modernem Interieur direkt an der Promenade wird eine leckere italienische Küche zu zivilen Preisen serviert. Pizza und Pasta ab £ 8. Tonno alla griglia für £ 14.50. 110 The Esplanade, 01305/778666. www.enzo-ristorante.co.uk.
Ökotipp: The Dorset Burger Company. Selbstgemachte Burger aus regionalen Zutaten, die in verschiedenen Varianten £ 8.42-9.74 kosten. Mitten in der Fußgängerzone, nettes Ambiente mit alten Holztischen. 97 St Mary Street, 01305/780888. www.thedorsetburgercompany.co.uk.
Floods. Ausgezeichnetes Fischrestaurant, garantiert fangfrisch! Hauptgerichte ab £ 15, so ein mit Parmaschinken umwickelter Seeteufel. 19 Custom House Quay, 01305/772270. www.floodsrestaurant.co.uk.
Oasis Bistro. Das am Hafen gelegene Restaurant gefällt mit seinen hölzernen Bistrostühlen und dem maritimen Ambiente. Hauptgerichte ab £ 10. Auch internationale Küche (North african fish stew). 4 Trinity Road, 01305/780010.
Mallams. Ein Haus weiter wird ebenfalls gute Fischküche serviert (nur abends). Zwei-Gang-Menü £ 24.99, Mo-Do nur £ 19.95. So geschlossen. Es gibt auch eine Wohnung zu mieten, ab £ 125 pro Nacht (2 Pers.) oder für £ 170 mit bis zu 4 Pers. (inkl. Parkerlaubnis). 5 Trinity Road, 01305/776757. www.mallamsrestaurant.co.uk.
The Ivy Coffee House. Kleines Café-Restaurant mit Tischen im Freien im Old Harbour. Spezialität ist Krebsfleisch (crab). 7 Cove Row, 01305/89737.
Sehenswertes
Zu Ehren Queen Victorias: Jubilee Clock
Brewers Quay: Eine alte Brauerei am Old Harbour wurde in ein Geschäftszentrum umgewandelt und bietet diverse Unterhaltungs- und Einkaufsmöglichkeiten. Restaurants und Cafés runden das Angebot ab.
Nothe Fort: Das Nothe Fort ist eine imposante Festung, die zwischen 1860 und 1872 zur Verteidigung des Marinestützpunktes im Portland Harbour errichtet wurde. Nachdem das Fort keinen militärischen Nutzen mehr hatte, wurde es 1961 an die Stadt Weymouth verkauft und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Dauerausstellung arbeitet mit Displays und Dioramen, wobei der Schwerpunkt auf der Zeit des Zweiten Weltkrieges liegt. Jeden zweiten und vierten Sonntag des Monats gibt es eine Militär-Kostümparade.
Mai bis Sept. tgl. 10.30-17.30 Uhr, außerhalb der Saison nur So ab 14.30 Uhr. Eintritt £ 7, erm. £ 6, Familienticket £ 13, Kinder 5-15 Jahre £ 1. www.nothefort.org.uk.
Tudor House: Das Kaufmannshaus aus dem 17. Jahrhundert ist einer der wenigen erhaltenen Bauten aus der Tudorzeit. Eingerichtet mit zeitgenössischen Möbeln, vermittelt das Haus einen Einblick in das Leben einer wohlhabenden Familie.
3 Trinity Street. Besichtigung nur mit Führung. Juni bis Sept. Di-Fr 13-15.45 Uhr, Okt. bis Mai nur jeden ersten So des Monats 14-16 Uhr. Eintritt £ 3.50, erm. £ 1.50 oder Kinder £ 1.
Sea Life Park: Der Meerespark steht vor allem bei Kindern und Jugendlichen hoch im Kurs. Zu den größten Attraktionen der riesigen Anlage zählen neben der tropischen Hailagune und den Seepferdchen die Pinguine, Seerobben und Krokodile. Interessant sind aber auch die Quallen und allerlei skurriles Meeresgetier. Es gibt auch ein Becken mit Wasserschildkröten von den Kaimaninseln. Kein anderes Meerestier kommt natürlich gegen die Haie an, die neuerdings hier im Shark Breeding Centre gezüchtet werden. Zu den regelmäßigen Fütterungen drängeln sich die Besucher. Auf dem Spielplatz Adventure Island können sich die Kleinen danach richtig austoben.
Drei Kilometer von Weymouth in Richtung Bridport (B 3157) liegt die berühmte Sammlung von Wasserlilien, die ihre Farbenpracht in einem eigens gestalteten Seenpark zur Schau stellen. Das Gewächshaus und eine Replik von Monets Brücke gehören zu den Attraktionen. Es gibt ein Museum, einen Laden, ein Blumencenter und ein Café. Putton Lane, Chickerell.
Mitte März bis Ende Okt. So-Fr 10-17 Uhr. Eintritt £ 8.50, erm. £ 7.95, Kinder £ 4.25. www.bennettswatergardens.com.
Osmington
White Horse von Osmington
Weymouths Ruhm als Seebad gründet sich bekanntlich auf Georg III.; die Bürger Weymouths dankten ihrem König mit einem Denkmal in der Stadt und einem überdimensionalen Reiterbild (White Horse), das sie bei Osmington in einen Kalkhang gravierten.
Essen/ÜbernachtenMein Tipp: The Smugglers Inn. Kehren Sie unbedingt direkt an der Küste in diesem Pub-Restaurant in Osmington Mills ein. Es werden auch vier Zimmer vermietet. DZ ab £ 85 inkl. Frühstück, WLAN und Parkplatz. Herrlicher Biergarten. 01305/833125. www.smugglersinnosmingtonmills.co.uk.
Isle of Portland
Die Isle of Portland ist nur durch den Chesil Beach mit dem Festland verbunden. Thomas Hardys „Gibraltar von Wessex“ ist acht Kilometer lang und bis zu drei Kilometer breit. Der grauweiße Portland-Stein ist seit dem 17. Jahrhundert der beliebteste Exportartikel der Insel. Inigio Jones hat ihn als erster für sein Londoner Banqueting House verwendet; auch Christopher Wren fand Gefallen an dem harten Kalkstein und „schlichtete“ ihn zum größten anglikanischen Gotteshaus, der St Paul’s Cathedral, auf. Auch die Bauherren der UNO-Zentrale in New York entschlossen sich, das Gebäude mit dem Portland-Stein zu verkleiden. Zur besseren Verteidigung der Küste gegen eine Invasion der Franzosen hat Heinrich VIII. eine Reihe von Verteidigungsanlagen an der Südküste Englands angelegt, von denen das 1540 errichtete Portland Castle das am besten erhaltene ist. Dies war zugleich der Beginn einer langen militärischen Nutzung der Insel. Ab 1873 war der von riesigen Wellenbrechern geschützte Portland Harbour die Basis der britischen Kanalflotte, weshalb im Zweiten Weltkrieg auch rund eine halbe Million amerikanischer Soldaten auf Portland stationiert waren, um die Invasion der Normandie vorzubereiten.
35 Meter hoch: Portland Bill Lighthouse
Heute leben rund 12.000 Menschen auf der Insel, zumeist in den Ortschaften Fortuneswell, Southwell und Easton, wo auch das kleine Portland Museum beheimatet ist. Am südlichen Zipfel der Insel ragt das aus dem Jahre 1906 stammende Portland Bill Lighthouse in den Ärmelkanal. Der 35 Meter hohe Leuchtturm, dem ein Visitor Centre angegliedert ist, gewährt einen herrlichen Blick über die Insel und den Ärmelkanal. Sein Vorgängerbau, das Old Higher Lighthouse, steht heute Feriengästen zur Verfügung. Die Isle of Portland war übrigens Austragungsstätte für die Segelwettbewerbe bei den Olympischen Spielen 2012.
Verbindungen Im Sommer verkehrt ein „Open-top-bus“ (Linie 1 bzw. 601) tgl. alle 10 Min. bis halbe Stunde von Weymouth nach Portland Bill. Tagesticket (gültig für die engere Region!) £ 4.10. 0870/0106022 oder Ansage Timetable: 0871/2002233. www.firstgroup.com.
Portland Castle April bis Okt. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt inkl. Audioguide: £ 4.80, erm. £ 4.30, Kinder £ 2.90 (EH). www.english-heritage.org.uk/portlandcastle.
Portland Museum April bis Okt. tgl. 10.30-16 Uhr. Eintritt £ 3, erm. £ 2.50.
Portland Bill Lighthouse April bis Juni So-Do 11-17 Uhr, Juli bis Sept. So-Fr 11-17 Uhr. Eintritt £ 4, erm. £ 3.
WassersportWeymouth and Portland National Sailing Academy (WPNSA), trug die Segelregatten der Olympischen Spiele aus. Osprey Quay, 01305/866001. www.wpnsa.org.uk.
JugendherbergeJugendherberge Castletown. Im Haus eines Admirals der Royal Navy (Thomas Hardy, wie der Schriftsteller!) gibt es 28 Betten (vier 6-Bett-Zimmer und ein 4-Bett-Zimmer), manche mit Blick über die Lyme Bay. Betten ab £ 19.50, Zimmer ab £ 32.Sureline Service 1, First Bus Service 1 und Jurassic Coast Bus X53 fahren zum Hardy House in Castletown, 0845/3719339. www.yha.org.uk/hostel/portland.
Essen & TrinkenCove House Inn. Pub mit Schwerpunkt auf Fisch; Blick über Chesil Beach. Oft Livemusik. Scampi £ 6, große Portion £ 9.25. 91 Chiswell, 01305/820895. www.thecovehouseinn.co.uk.
Chesil Beach
Von der Isle of Portland bis nach Abbotsbury erstreckt sich der Chesil Beach auf rund 29 Kilometern. Durch die Wellen werden Millionen von Kieselsteinen bewegt, die den Strand in ein stets malmendes Geräusch einhüllen. Die Kiesel wiegen so um die 50 Millionen Tonnen, und vor ein paar Hundert Jahren konnten die Schmuggler in finsteren Nächten ihre Lage nur durch die Größe der Kieselsteine ziemlich exakt bestimmen - heißt es. Ein paar Spaziergänger und Angler, die auf ihren Klappstühlen sitzen, genießen die Atmosphäre dieses einzigartigen Küstenabschnittes. Die eigentliche Attraktion des bis zu 14 Meter hohen und 200 Meter breiten Chesil Beach ist die dahinter liegende Lagune The Fleet. Im Brackwasserbereich der unter Naturschutz stehenden Lagune brüten seltene Wasservögel wie Kormorane und Seereiher. Achtung: Auch wenn der Gedanke verlockend ist, sollte man vom Baden Abstand nehmen, die Böschung ist sehr steil und aufgrund starker Strömungen besteht Lebensgefahr! Der Schriftsteller John Cowper Powys, der seine Asche am Chesil Beach in den Ärmelkanal streuen ließ, hat sich in jungen Jahren einmal leichtsinnig in die Fluten gestürzt und dies später als „one of the most daring things I ever did“ bezeichnet. Die Seeleute bezeichnen das Gewässer ehrfurchtsvoll als die „Bucht der tausend Wracks“, denn es gibt in Großbritannien keinen Küstenabschnitt, an dem mehr Schiffbrüchige starben. Vor allem bei Stürmen ist man der Gewalt des Meeres schutzlos ausgeliefert, da es entlang des Chesil Beach kaum einen sicheren Ankerplatz gibt. Seit 1824 ein Fährschiffer in einem Sturm getötet wurde, gibt es die Ferry Bridge. Hier findet man neun Austernfarmen, denen ein Seafood Restaurant angeschlossen ist. Schlürf! (Crab House Cafe and Oyster Farm, → Weymouth)
Abbotsbury
Hervorgegangen aus einer Benediktinerabtei, präsentiert sich Abbotsbury als ein relativ intaktes Dorset-Dörfchen mit steilen Straßen und alten, steinernen Häusern, die alle noch nach traditioneller Art mit Stroh gedeckt sind. Die Abtei ist lange verschwunden, nur die mittelalterliche Scheune und die Schwanenzucht zeugen noch von ihrer Existenz. Auf einem kleinen Hügel über dem Ort steht die St Catherine’s Chapel, ein architektonisches Kleinod mit steinernem Tonnengewölbe, das den Seeleuten seit Jahrhunderten die Orientierung erleichtert. Berühmt ist Abbotsbury wegen seiner Swannery; der Schwanenteich (einen knappen Kilometer südlich des Ortes), eine Meereslagune mit einer Kolonie von rund 800 Tieren, wurde seit 1393 von Mönchen zur Aufbesserung ihres Speisezettels angelegt. Wer sich darüber wundert, dem sei gesagt, dass Schwäne bis in die Fünfzigerjahre des 20. Jahrhunderts noch als besonderer Leckerbissen auf der königlichen Tafel galten. Schwäne zu züchten war ein Privileg, das in der Regel dem Monarchen vorbehalten war. Nicht nur der Braten, auch die Daunen waren hoch begehrt. Da Schwäne eigentlich Wandervögel sind und in diesen Breiten nur unter den günstigsten Bedingungen zum Brüten anzuregen sind, wurden eigens Schwanenhäuser angelegt. Das von Abbotsbury dient heute zusätzlich als Vogelwarte. Und: noch heute gehören alle Schwäne (nun ja, die meisten) der Königin. Besonders zu empfehlen ist ein Besuch im Mai, wenn die Jungschwäne schlüpfen.
Wer ein Faible für die intakte südenglische Dorfwelt hegt, sollte unbedingt in das ein paar Kilometer nördlich gelegene Littlebredy fahren. Belohnt wird man mit einem Bilderbuchweiler samt reetgedeckten Häusern.
Swannery: Tgl. 10-18 Uhr, im Winter bis 17 Uhr. Eintritt £ 11, erm. £ 10.50, Kinder £ 8. www.abbotsbury-tourism.co.uk/swannery.html.
Subtropical Gardens
Interessant ist ein Abstecher von Abbotsbury aus zu den nahen Sub-Tropical Gardens, die auf den Earl of Ilchester zurückgehen. Der Adelige mit einem Hang zur Botanik hatte auf seinen Reisen durch Asien und Amerika subtropische Pflanzen und Samen gesammelt, um mit diesem Grundstock in seiner Heimat einen Garten anzulegen. Im Jahre 1750 fand er bei Abbotsbury eine windgeschützte Talsenke, die hervorragend dazu geeignet war, exotische Pflanzen wie Magnolien oder Kamelien zu akklimatisieren. Einfach herrlich!
Tgl. 10-18 Uhr, im Winter tgl. von 10 Uhr bis zur Dämmerung. Eintritt £ 11, erm. £ 10.50, Kinder £ 8. www.abbotsbury-tourism.co.uk/gardens.
Lyme Regis
Lyme Regis ist ein altertümlicher Hafenort mit steilen, schmalen Straßen, die zum alten Ortskern führen. Seit fast 200 Jahren geben sich die Fossiliensucher mit ihren Hämmerchen am Strand ein Stelldichein.
Auf der Suche nach dem versteinerten Schatz
Lyme Regis und das benachbarte Charmouth sind ein Eldorado für Fossilienjäger. Ausgerüstet mit einem Hämmerchen streifen sie mit am Boden haftenden Augen die Küste entlang. Vor allem nach Erdrutschen und Steinschlägen sind die Chancen groß, in den aus Jura, Trias und Kreidezeit stammenden Gesteinsformationen fündig zu werden, da sie einen schier unermesslichen Reichtum an prähistorischen Funden beherbergen. Um die Bedeutung des Fundortes zu würdigen, hat die UNESCO die Küste von Dorset und dem benachbarten East Devon im Jahre 2001 zum Weltkulturerbe erklärt. Alle Versteinerungen dürfen übrigens mit nach Hause genommen werden, da der National Trust als Besitzer der Fundstätten auf seine Ansprüche verzichtet hat. Dies hat vor allem einen praktischen Hintergrund: Die Fossilien werden von Ebbe und Flut schnell zerstört, nur das schnelle Handeln der Fossilienjäger garantiert, dass die steinernen Relikte der Urzeit für spätere Generationen bewahrt werden können.
Ausgelöst wurde das Fossilienfieber im Jahre 1811 von der damals erst zwölfjährigen Mary Anning (1799-1849), die am Strand das versteinerte Skelett eines elf Meter langen Ichthyosaurus (Fischsaurier) fand. Mary blieb ihren beeindruckenden Kindheitserfolgen ein Leben lang treu und wurde eine der renommiertesten Paläontologinnen Englands. Lyme Regis ist zwar bedeutend jünger als die hier gefundenen Versteinerungen, dennoch wurde der Ort bereits im 13. Jahrhundert zur königlichen (= Regis) Stadt ernannt. Später stieg Lyme Regis zu einem der ersten bekannten Seebäder auf, in dem Jane Austen 1818 ihren Roman „Persuasion“ ansiedelte. Auch John Fowles Roman „The French Lieutenant’s Woman“ spielt in Lyme Regis und wurde 1980 mit Meryl Streep und Jeremy Irons in den Hauptrollen an den Originalschauplätzen verfilmt.
Obwohl sich Lyme Regis eines regen Besucherandrangs erfreut, ist die dörfliche Atmosphäre noch weitgehend erhalten geblieben. Der Hafen wird durch eine gekrümmte Mole („The Cobb“) vor Stürmen geschützt; eine frisch renovierte Uferpromenade und die neugestalteten Langmore und Lister Gardens laden zum Spaziergang ein. Wer bei Ebbe auf die Suche nach Fossilien geht, sollte sich über die Gezeiten informieren, um vor unangenehmen Überraschungen verschont zu bleiben. Lohnenswert ist auch ein Abstecher zum Golden Cap mit seiner rund 190 Meter hohen Klippe, der höchsten Erhebung Südenglands, die zehn Kilometer östlich von Lyme Regis ins Meer ragt (Wanderparkplatz bei Chideock Hill).
InformationTourist Information Centre, hier gibt es Tickets, Hilfe bei der Suche nach einer Unterkunft und Souvenirs. Guildhall Cottage, Church Street, Lyme Regis, Dorset DT7 3BS, 01297/442138. www.lymeregis.org, www.westdorset.co.uk.
Einwohner 4600 Einwohner.
VerbindungenBus - Bushaltestelle an der Broad Street; Bus 31 kommt von Axminster und fährt nach Weymouth, Nr. 899 nach Sidmouth (nur im Sommer). Der Doppeldecker-Bus X53, genannt „Giraffic Coast Bus“, kommt von Exeter und fährt im Winter bis nach Weymouth, im Sommer bis Poole. National Express fährt nach London, Plymouth und Bristol. Infos über 0871/2002233 (Travelline). Zug - nächster Bahnhof in Axminster (Bus 31/631 fährt dorthin). Auskunft: 08457/484950.
Baden Entlang der Küste in östlicher Richtung befinden sich weitere Badestrände, z. B. in Charmouth. Danach windet sich die Straße steil nach oben, unten am Fuß der Klippen liegt der kleine Ort Seatown.
Festivals Ende Mai Jazz-Festival (www.lymeregisjazzfestival.co.uk); Ende September Lyme Regis Art Festival (www.lymeregisartsfest.com).
TheaterMarine Theatre, Church Street, 01297/442138. www.marinetheatre.com.
Übernachten1 Lyme Townhouse. Sieben unlängst renovierte Zimmer im Boutique-Style, teilweise mit Blick aufs Meer. WLAN. B & B ab £ 50.1 Pound Street, 01297/442499. www.hotel1lyme.com.
Mein Tipp: Alexandra Hotel. Ein traumhaftes Boutique-Hotel in erhöhter Lage auf einem Hügel über dem Meer. Gartenterrasse. Parkplatz vor dem Haus. EZ £ 85-120, DZ £ 177-295 (inkl. Frühstück). 01297/442010. www.hotelalexandra.co.uk.
Blue Sky. In guter Lage, ein kleines Stück vom Meer entfernt, akzeptables Preisniveau. Das Frühstück wird gelobt. WLAN. DZ £ 77-90. 8 Pound Street, 01297/442339. www.bluesky-lymeregis.co.uk.
Old Lyme Guest House. B & B in gepflegtem Cityhaus (ehem. Post) aus dem 18. Jahrhundert in der Old Town nahe der Kornmühle, etwa 3 Minuten vom Strand. Fünf Zimmer en suite, DZ ab £ 78, Familienzimmer ab £ 106.29 Coombe Street, 01297/442929. www.oldlymeguesthouse.co.uk.
CampingHook Farm. Das Zelten ist zweieinhalb Kilometer westlich von Lyme Regis (Richtung Axminster) möglich. Kostenpflichtiges WLAN. Ab £ 16.Gore Lane, Uplyme, 01297/442801. www.hookfarm-uplyme.co.uk.
Essen & TrinkenHix Oyster and Fish House. Angesagtestes Fischrestaurant vor Ort mit Blick über den Cobb. Mark Hix gründet derzeit so etwas wie ein Restaurant-Imperium. Brownsea Island Austern und Portland Pearls kosten £ 2.25 pro Stück. Hauptgerichte ab £ 15. Auf der Terrasse mit Blick über Garten und Meer kann man aber auch nur einen Kaffee trinken. Cobb Road, 01297/446910. www.hixoysterandfishhouse.co.uk.
Mein Tipp: Town Mill Bakery. Man sitzt an langen Tischen, und der ganze Raum ist erfüllt mit dem Duft von frisch gebackenem Brot. Eine herrliche Adresse zum Frühstücken, aber auch zum Lunch. Abends wird Pizza gebacken. Viele Bioprodukte. Montag Ruhetag. 2 Coombe Street, 01297/444754. www.townmillbakery.com.
Royal Standard. Traditionsreiches Pub am Hafen, Terrasse zum Meer. Cod and Chips für £ 10.95. 01297/442637. www.theroyalstandardlymeregis.co.uk.
The Bell Cliff Restaurant. Urgemütlicher Tea Room mit alten Erkerfenstern. Im Hintergrund läuft sanfte Musik. Von der einfachen Tea Time (Tea & Tea Cake) bis zum zünftigen englischen Frühstück (Cornflakes, dann Spiegelei, Toast, Marmelade, Speck, Würstchen, Tomaten, Champignons und natürlich eine Kanne Tee); für £ 5-6.50 durchweg leckere Hauptgerichte. 5-6 Broad Street, 01297/442459.
Lyme’s Fish Bar. Das Take-away liegt etwa auf halber Höhe des Dorfes, doch schon für die Fish’n’Chips (Kabeljau in Teighülle mit Pommes, £ 4.50) lohnt es sich, vom Hafen hierher hochzulaufen. 34 Coombe Street. www.lymesfishbar.com.
Lesertipp: Royal Lion. Unsere Leserin Christine Golawski war von ihrem Steak mit karamellisierten Kirschtomaten und Zwiebelringen in diesem Coaching Inn von 1601 begeistert. Auch B & B ab £ 60, es gibt auch ein Hallenbad. Broad Street, 01297/445622. www.royallionhotel.com.
Sehenswertes
The Town Mill: Diese idyllische, voll funktionstüchtige Wassermühle von 1340 beherbergt heute Kunstgalerien, Studios, eine Töpferwerkstatt, ein Café-Restaurant (Clemence), eine Bäckerei (kontinentale Brote und Brötchen!), einen kleinen Shop und den Mills Garden. Es werden auch Führungen durch die Mühle angeboten.
Mill Lane (geht von der Coombe Street ab). Di-So 11-16 Uhr, Nov. bis Ostern nur an den Wochenenden. Öffnungszeiten für Galerien und Studios variieren. Eintritt inkl. Führung: £ 2.50, Kinder £ 1, Familien £ 6. www.townmill.org.uk.
Lyme Regis Museum:Das kleine stadtgeschichtliche Museum befindet sich neben dem Rathaus. Gezeigt werden eine Ausstellung zur Ortsgeschichte sowie in Lyme Regis gefundene Fossilien. Selbstverständlich darf auch die Geschichte von Mary Anning nicht fehlen. Literaturfreunde können sich mit Jane Austen und John Fowles beschäftigen.
Bridge Street. April bis Okt. Mo-Sa 10-17 Uhr, So 11-17 Uhr, Nov. bis März nur Mi-So 11-16 Uhr. Eintritt £ 3.95, erm. £ 3.45, Kinder frei. www.lymeregismuseum.co.uk.
Dinosaurland Fossil Museum: Eine bunte Ausstellung zum Leben der Dinosaurier in der Kirche, in der Mary Anning getauft wurde. Hobby-Fossiliensammler können hier bestaunen, was an der Küste gefunden wurde.
Marine Aquarium:Das Museum am alten Hafen zeigt Fischereigerätschaften aller Art und einige Meeresbewohner der einheimischen Gewässer.
The Cobb. Ostern bis Okt. tgl. 10-17 Uhr. Eintritt £ 5, erm. £ 4.50. www.lymeregismarineaquarium.co.uk.
Umgebung
Bridport
Bridport ist eine hübsche Ortschaft zwischen Lyme Regis und Weymouth, deren Wurzeln sich bis in die sächsische Zeit zurückverfolgen lassen. Auffallend sind die breiten Straßen, die an den einstigen Haupterwerbszweig der Einwohner erinnern: Früher wurden in Bridport nämlich Seile für die Schifffahrt hergestellt, die zwischen den Häusern aufgespannt werden mussten. Sehenswert sind die mittelalterliche Kirche, zahlreiche georgianische Häuser sowie das Stadtmuseum, welches sich in einem Tudor-Haus befindet. Der Hafen der Stadt ist West Bay, der sich langsam mausert. Es gibt einen breiten Kiesstrand und links und rechts hat man einen guten Blick auf einige Kliff-Formationen. Lohnend ist auch Abstecher zu dem kleinen Küstendorf Burton Bradstock (5 km östlich).
InformationTourist Information Centre, 47 South Street, Bridport, Dorset, DT6 3NQ, 01308/424901. www.westdorset.com.
Markt Mi und Sa. 2. Sa des Monats 9-13 Uhr Farmers Market.
Schwimmen und SquashBridport Leisure Centre, 01308/427464. www.bridportleisure.com.
Stadtmuseum April bis Okt. tgl. außer So 10-17 Uhr. The Coach House, Gundry Lane. Eintritt frei. www.bridportmuseum.co.uk.
Wandern Entlang des Flüsschens Brit führt der Brit Valley Way durch unberührte Landschaft, er beginnt nahe der Quelle 13 Kilometer nördlich von Bridport. Infos 01308/268731.
Übernachten/EssenBridport Arms Hotel. Direkt an der Küste von West Bay mit herrlicher Aussicht. Fischliebhaber sollten die Spezialität des Hauses ordern (Fish Pot £ 28.95 für zwei Personen). WLAN. Die Einrichtung der Zimmer ist etwas holzlastig. EZ £ 75, DZ £ 120-140 (inkl. Frühstück). 01308/422994. www.bridportarms.co.uk.
Riverside Restaurant. Schlichtes Dekor, aber der Fang kommt direkt von den Fischern im Hafen in die Küche. 2-Gänge-Lunch £ 20. Mitte Febr. bis Nov., Lunch Di-So 11.45-14.30 Uhr, Dinner Di-Sa 18.30-21 Uhr. West Bay, 01308/422011. www.thefishrestaurant-westbay.co.uk.
Beach and Barnicott. Das beste Lokal in Bridport, es wurde sogar schon mal zum besten Lokal in Dorset gekürt. Alle drei Stockwerke sind in unterschiedlichen Stilen eingerichtet. Die Küche ist mediterran inspiriert, fangfrischer Fisch ist stets im Angebot. Hauptgerichte mittags £ 8-10, abends ab £ 15. 6 South Street, 01308/455688. www.beachandbarnicott.co.uk.
Beaminster
Das alte Marktstädtchen Beaminster (sprich Beminster oder Bem’ster) besaß in früheren Zeiten einige florierende Handwerksbetriebe, die sich auf die Seilmacherei, Wollverarbeitung sowie Papier- und Uhrenherstellung verstanden. Zehn Kilometer von der Küste entfernt, steht Beaminster heute für das beschauliche, ländliche West Dorset. Im Ortszentrum (200 denkmalgeschützte Häuser!) steht ein historisches Marktkreuz, ein paar nette kleine Geschäfte laden zum Bummeln ein. Wer sich für die Lokalgeschichte interessiert, sucht das Museum in der Whitcombe Road auf. Interessant ist ein Ausflug zur Forde Abbey.
Einwohner 3000 Einwohner.
Beaminster Museum Ostern bis Sept. Di, Sa und Feiertage 10.30-12.30 und 14.30-16.30 Uhr, So nur 14.30-16.30 Uhr. Eintritt £ 2, erm. £ 1. www.beaminstermuseum.org.
Übernachten/EssenBeaminster Brasserie. Im 700 Jahre alten Bridge House wird eine von vielen Restaurantführern gelobte Küche mit französischem Einschlag angeboten. Im Sommer kann man auch draußen essen. Hauptgerichte ab £ 12.50. Kostenloses WLAN. Es werden auch 13 geschmackvolle Zimmer vermietet (B & B ab £ 72.50, im EZ ab £ 105). Prout Bridge. 01308/862200. www.bridge-house.co.uk.
James Daniel - die Nadel im Heuhaufen
Eine lokale Berühmtheit ist James Daniel, ein Rechtsanwalt aus Beaminster, der vor über 400 Jahren an der Rebellion des Duke of Monmouth beteiligt war. Nach der Niederlage der Rebellen floh er zu sich nach Hause. Das Haus ist das letzte links in der Shadrack Street. Daniel wurde gewarnt, dass die Soldaten des Königs im Anmarsch seien, um ihn zu verhaften. Er floh erneut, diesmal in eine alte Scheune bei Stoke Abbot, wo er sich im Stroh versteckt hielt. In guter alter Hollywood-Manier stocherten seine Verfolger mit ihren Bayonetten im Heu herum ohne auf ihn zu stoßen. Er kam mit dem Leben davon, konnte nach ein paar Jahren wieder als Rechtsanwalt arbeiten und verfügte, dass er am Ort seiner Rettung begraben werden wolle. Er kaufte die Scheune, ließ sie abreißen und richtete einen Friedhof ein, auf dem er seine letzte Ruhe fand.
Forde Abbey
Die 1141 als Filiation von Waverly gegründete Zisterzienserabtei ist im Gegensatz zu zahlreichen anderen englischen Klöstern weitgehend von den Zerstörungen der Reformation verschont geblieben. Wer die zwölf Kilometer nordwestlich von Beaminster gelegene Abtei besucht, findet ein monastisches Ensemble vor, das im 17. Jahrhundert von der Familie Prideaux zu einem feudalen Landsitz umgebaut wurde. Das heute als Kapelle genutzte Kapitelhaus sowie das Dormitorium (Schlafsaal) samt Krypta besitzen noch ihre klare romanische Formensprache. Der Kreuzgang und die Abbot’s Hall stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert.
April bis Okt. Di-Fr und So 12-16.30 Uhr. Eintritt £ 11 (inkl. Garten), erm. £ 10, Kinder unter 15 Jahren frei. Der Garten ist ganzjährig von 10-16.30 Uhr geöffnet. Eintritt £ 9, erm. £ 8. www.fordeabbey.co.uk.