11 Putbus

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Charmantes Residenzstädtchen mit jeder Menge Kultur

i Information

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Putbus-Information, Alleestr. 2, 18581 Putbus, www.ruegen-putbus.de, Tel. 03 83 01/6 09 64, Mai–Sept. Mo–Sa 10–17, So, Fei 10–14, Okt.–April Mo–Fr 10–16 Uhr

Parken siehe >

Die Fürstenstadt Putbus im Südosten der Insel fällt aus dem Rahmen und ist aufgrund ihrer Geschichte ein außergewöhnliches Küstenstädtchen. Vor weißen Villen im klassizistischen Stil blühen Rosen, es gibt einen runden Platz namens Circus mit strahlenförmig angelegten Wegen und einen Schlosspark mit Schwanenteich und dendrologischen Besonderheiten. Auf dem Marktplatz wachsen Pappeln. Hier befindet sich auch das schönste Theater der Insel. Im Schlosspark zeugen die Orangerie, der Marstall, das frühere Affenhaus – heute Puppen- und Spielzeugmuseum –, das Wildgehege und der einstige Kursaal vom Ideenreichtum seines Baumeisters.

Nur das Schloss – in den 1930er-Jahren das größte weltliche Gebäude der Insel Rügen – wurde vor mehr als 60 Jahren abgerissen. Das Todesurteil fiel am 9. April 1957. Das Kultusministerium der DDR und der Rat des Bezirkes Rostock stimmten für einen »absolut schlechten Bauzustand des Gebäudes«. Auch Proteste von Bevölkerung und Schweriner Denkmalpflege halfen nicht.

Die weiße Stadt, Rosenstadt oder Kulturhauptstadt, wie das reizvolle Städtchen auch genannt wird, geht auf Fürst Wilhelm Malte I. (1783–1854) zurück. Der Enkel von Malte I. (1671–1750) verwandelte den Herrensitz Anfang des 19. Jh. in einen repräsentativen Residenz- und Badeort. Bereits König Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) bezeichnete die Fürstenresidenz Putbus als das »irdische Paradies«.

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Die Residenzstadt Putbus präsentiert sich fürstlich, hier die Platzanlage Circus

p Sehenswert
1 Circus

| Platzanlage |

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Sein Aussehen hat der letzte einheitlich ausgeführte Rondellplatz Deutschlands dem »Circus« im englichen Badeort Bath und französischen Anlagen zu verdanken. Eingerahmt ist er von zwei bis dreigeschossigen weißen klassizistischen Bauten, vor denen üppige Rosenbüsche wachsen. Nach 1843 ließ der Fürstliche Obergärtner Halliger acht sternenförmig verlaufende Wege um keilförmige Rasenflächen anlegen. In der Mitte des Platzes thront ein 21 m hoher Obelisk, der an die Ortsgründung erinnert.

2 Schlosspark

| Landschaft |

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Der 75 Hektar große Landschaftspark gehört zu den schönsten Parkanlagen im Norden. Fürst Wilhelm Malte zu Putbus ließ diesen, um 1800 nach französischem Vorbild angelegten Park zu einem englischen Landschaftspark umgestalten. Noch heute sind hier unter anderem der Schwanenteich mit den Überresten der Pergola, die Orangerie, der Marstall, das ehemalige Affenhaus, die Schlosskirche, das Mausoleum, das Wildgehege und seltene Bäume wie Mammutbäume und gelbblühende Rosskastanien zu bestaunen. An der Kastanienallee stiftete Fürstin Luise ihrem emsigen Fürsten ein Denkmal. Geschaffen hat das Standbild der Berliner Bildhauer Friedrich Drake im Jahr 1859.

Ganzjährig geöffnet, frei zugängl.

3 Orangerie

| Museum |

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Von 1816–18 als Gewächshaus errichtet, beherbergt die Orangerie heute ein Café, eine Keramikwerkstatt und ein Ausstellungszentrum. Seit 2011 präsentiert die KulturStiftung hier Exponate ihrer Sammlung und Ausstellungen namhafter Künstler. Der Eingang wird von zwei Löwenskulpturen bewacht, die früher vor dem Schloss standen. Von den rückwärtigen Fenstern sieht man in den Park. Die Skulptur vor dem Fenster ist eine Kopie des »sterbenden Galiers« in den Kapitolinischen Museen in Rom. Sie wurde aus dem alten Schloss hierher versetzt. Weitere Ausstellungszentren sind die Galerie »Atelier Rotklee« am Markt 10, die Galerie von Susanne Burmester »Circus Eins« am Circus 1 und der Kunstort »Alte Wassermühle« des Metallplastikers Bernard Misgajski im Ortsteil Wreechen.

Alleestr. 35, Mai–Okt. Mi–Sa 11–16, So 13–16, Nov.–April Di–Sa 11–16 Uhr, 4 €, erm. 3 €

4 Christus-Kirche

| Schlosskirche |

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Als der zum Schloss gehörende Kapellenraum 1865 bei einem Brand zerstört und Putbus eine selbstständige Kirchengemeinde wurde, musste ein neues Gotteshaus her. So entschied man sich, den fürstlichen Kursalon im Schlosspark zur Kirche umzubauen. Aus dem Tanzsaal wurde ein dreischiffiger Andachtsraum, der Roulettespielsaal zur Sakristei. Das Altarbild, der Leuchter und einige andere Ausstattungsgegenstände stammen noch aus dem Schloss. Die Orgel wurde 1892 von Barnim Grüneberg (Stettin) gefertigt.

Im Schlosspark, Ostern–Okt. ab 9 Uhr, Eintritt frei

5 Puppen- und Spielzeugmuseum

| Museum |

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Auf Wunsch von Fürstin Luise, Gattin Wilhelm Maltes I., wurde 1848 ein Affenhaus im Schlosspark errichtet. Hinter einer hohen, runden Gittervoliere konnten Besucher Kleinaffen beobachten. Bevor hier 1994 ein Puppen- und Spielzeugmuseum eingerichtet wurde, diente das ehemalige Affenhaus an der Allee nach Wreechen als Parkhäuschen und Beamtenhaus mit Büro und Wohnraum. Heute sind hier Puppen, Spielzeug, Plüschtiere, Modellbahnen und vieles mehr ausgestellt.

Kastanienallee 1, www.puppenmuseum-putbus.de, April–Okt. 10–18, März–Okt. sowie über den Jahreswechsel 10–17 Uhr, 6 €, Kinder 1,50 €

6 Theater Putbus

| Theater |

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3 Fürstliches Schauspielhaus mit hervorragender Akustik

Ein Besuch dieses prachtvollen Schauspielhauses – errichtet 1819–20 als Sommertheater – ist ein Genuss für alle Sinne. Die Parkfassade zieren ein toskanischer Säulenportikus und ein antikisierender Stuckfries, der Apollo, den Gott der Dichtkunst, und die Musen zeigt. Der Theatersaal ist mit zwei Rängen, schmiedeeisernen Ballustraden, einer Fürstenloge, roten Vorhängen und goldenen Verzierungen an den Friesen ausgestattet. Die Akustik ist hervorragend. Davon können sich z.B. die Besucher der Putbus-Festspiele überzeugen, die von Himmelfahrt bis Pfingsten einen Höhepunkt auf dem Spielplan darstellen. Ein Theater vom Allerfeinsten, mit Theatercafé.

Markt 13, www.theater-vorpommern.de, Karten ab 10 €

7 Uhren- und Musikgeräte-Museum

| Museum |

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Für dieses Museum sollte man sich Zeit nehmen. Im Bussettschen Badehaus werden über 1000 Exponate des Sammlers Franz Sklorz gezeigt, darunter Zeitmesser des 15. bis 20. Jh. und funktionierende Grammophone. Hier darf man im Urlaub gern auf die Zeit schauen.

Alleestr. 13, Mai–Okt. Di–So 10–18, Nov.–April 10–16 Uhr, 5 €, Kinder 2 €

8 Rasender Roland

| Historische Eisenbahn |

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4 Die Schmalspurbahn schnauft durch Zauberwald bis Göhren

Die heute noch verkehrende Schmalspureisenbahn Rasender Roland ist ein Oldtimer auf Schienen. Seit mehr als 100 Jahren schnauft sie mit 30 km/h Höchstgeschwindigkeit durch den Südosten Rügens. Bis 1899 war die Strecke von Putbus durch die Granitz bis Göhren fertiggestellt. 100 Jahre später wurde sie über Putbus hinaus bis nach Lauterbach verlängert. Etwa eine Stunde und 15 Minuten brauchen die historischen Dampflokomotiven für die 24 km. Unterwegs sind sie täglich zwischen 8 und 21 Uhr. Es gibt Sonderzüge, Museumszüge und spezielle Arrangements, die mit Exkursionen verbunden sind. Wer mindestens 14 Jahre alt ist, darf sogar im Führerstand mitfahren und den Lokführern und Heizern auf die Finger schauen. Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren brauchen dafür die Begleitung eines Erwachsenen. Im Sommer fährt man im »Cabriowagen« oben ohne oder genießt im Buffetwagen kleine Snacks und kühle Getränke.

Bahnhofstr. 14, Putbus, www.ruegensche-baederbahn.de, 10 €, Kinder 5 €

Gefällt Ihnen das?

Wenn Sie die historische Schmalspurbahn Rasender Roland lieben, dann sollten Sie auch das Eisenbahn und Technik Museum (>) in Prora und das Technik-Modell-Museum (>) in Samtens besuchen.

s Verkehrsmittel

Zwischen Bergen und Putbus verkehrt eine Regionalbahn, zwischen Putbus und Lauterbach bzw. Göhren die historische Schmalspurbahn Rasender Roland. Busse der VVR fahren über Garz nach Stralsund bzw. nach Bergen.

n Parken

Parkplätze

gibt es am Circus, am Markt und in der Alleestraße. Die Tageskarte kostet 4 €. Zwischen 8 und 18 Uhr sowie tagsüber 30 Min. lang kann das Auto kostenfrei abgestellt werden. Ein großer, kostenfreier Parkplatz befindet sich am Wreecher Weg sowie ein kleinerer am Ortsausgang Richtung Garz.

o Restaurants

€€ | Jägerhütte Putbus

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In diesem Restaurant am Ortsausgang von Putbus in Richtung Garz kommen ausgezeichnete Wild- und Fischgerichte auf die rustikalen Holztische.

Alleestr. 33, Tel. 03 83 01/510, www.jaegerhuette-putbus.de, Plan a2 >

€€ | Nautilus

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Das Restaurant Nautilus im Putbuser Ortsteil Neukamp ist nach dem Vorbild des U-Boots von Kapitän Nemo aus dem Roman »20.000 Meilen unter dem Meer« von Jules Verne entstanden. Und wie es sich für eine Unterwasserwelt gehört, gibt es hier auch echte Fische.

Neukamp 17, Tel. 03 83 01/8 30, www.ruegen-nautilus.de, tgl. ab 11.30 Uhr, Winter Mo geschl., Plan südl. a3 >

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Auf den Spuren von Jules Verne: im Fischrestaurant Nautilus in Putbus

c Cafés

7 Rosencafé

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Naschkatzen werden hier ihre wahre Freude haben. Im Rosencafé sitzt man nicht nur fürstlich im Schlosspark. Auch die Kuchen und Torten aus der gläsernen Konditorei sind ein Traum.

Bahnhofstr. 1, Tel. 03 83 01/88 72 90, www.rosencafe-putbus.de, Sommer tgl. 11–19, Winter Di–So 11–18 Uhr, Plan c1 >

e Einkaufen

8 Ein Tag am Meer

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Kreativwerkstatt, die Unglaubliches aus Strandfunden herstellt: Schlüsselanhänger aus Treibgut, Ohrringe aus hölzernen Eisstäbchen, Uhren aus verrosteten Bierdeckeln, Bilder aus bunt bemalten Hölzchen. Ein echter Gute-Laune-Laden.

Alleestr. 7, Tel. 03 83 01/88 83 09, Mo–Fr 10–16 Uhr oder nach Vereinbarung, Do bis 18 Uhr, Plan b2 >

j Kinder

Haus »Kopf über«

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In der Lauterbacher Straße steht die Welt Kopf. Das Hausfundament zeigt in den Inselhimmel und dient gleichzeitig als Aussichtsplattform. Das Dach zeigt zum Boden. Ein guter Gleichgewichtssinn wird vorausgesetzt.

Lauterbacher Str. 10, www.pirateninsel-ruegen.de, Nov.–März tgl. 12–19, sonst 10–19 Uhr, 5,90 €, Kinder 2,90 €, Plan östl. c3 >

Pirateninsel Rügen

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Der größte Hallenspielplatz der Insel mit Hüpfburg, Elektrokarts, Trampolin und Fußballfeld befindet sich direkt neben dem Haus »Kopf über«.

Juni–Aug. tgl. 10–19, sonst Mo–Fr 13–19, Sa, So 10–19 Uhr, 4,10 €, Kinder 7,20 €, Plan östl. c3 >

g Events

Veranstaltungen im Schlosspark

An einigen Tagen im Jahr wird der Schlosspark zur Spielstätte für Musiker und junge Künstler: Putbus-Festspiele

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nennt sich die Veranstaltung, die alljährlich im Frühjahr im Theater und im Schlosspark stattfindet. Der Förderverein Soroptimist Insel Rügen e.V. lädt im Sommer zu einem Weißen Dinner

in den Park ein. Jedermann ist eingeladen. Weiße Kleidung ist Pflicht. Ein weiterer Höhepunkt stellt die LebensArt

dar. An einem Wochenende im Juli können sich Besucher über neue Trends aus den Bereichen Haus und Garten sowie Lifestyle informieren.

h In der Umgebung
Preußensäulen

| Denkmal |

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Einige Hundert Meter südlich vom Wreechensee – von Neukamp über eine Birkenallee zu erreichen – steht direkt am Bodden eine 15 m hohe Preußensäule von 1854/55. Diese ließ der preußische König Friedrich Wilhelm IV. im Gedenken an die Vertreibungen der Schweden durch Kurfürst Friedrich Wilhelm (1678) errichten. Eine zweite Preußensäule erhebt sich an der Stresower Bucht, östlich von Lauterbach. Sie ist König Friedrich Wilhelm I. und der Landung preußischer und dänischer Truppen 1715 gewidmet. Die Figuren sind 3,40 m hoch und aus sächsischem Sandstein gefertigt.