1. Eine Erörterung dazu, welche Bedeutung diese verzweigte Struktur der Wechselwirkungen im Universum für das Verständnis des lokalen Effekts des Wachstums der Entropie im Universum hat, gibt beispielsweise bei Hans Reichenbach, The Direction of Time, Berkeley 1956. Reichenbachs Werk ist grundlegend für jeden, der an diesen Argumenten zweifelt oder sich eingehender mit ihnen befassen möchte.

  2. Zur genauen Beziehung zwischen Spuren und Entropie siehe ebenda, insbesondere die Erörterung zur Beziehung zwischen Entropie, Spuren und common cause, sowie D.Z. Albert, Time and Chance, a.a.O. Einen neueren Ansatz bietet D.H. Wolpert, «Memory Systems, Computation, and the Second Law of Thermodynamics», in: International Journal of Theoretical Physics 31 (1992), S. 743–785.

  3. Zur schwierigen Frage, was «Ursache» für uns bedeutet, siehe N. Cartwright, Hunting Causes and Using Them, Cambridge 2007.

  4. Common cause in Reichenbachs Terminologie.

  5. B. Russell, «On the Notion of Cause», Proceedings of the Aristotelian Society, N.S., 13 (1912–1913), S. 1–26, hier S. 1.

  6. N. Cartwright, Hunting Causes and Using Them, a.a.O.

  7. Eine scharfsinnige Diskussion über die Frage der Richtung der Zeit führt H. Price, Time’s Arrow & Archimedes’ Point, Oxford 1996.

  8. Mil, II, 1, in: Sacred Books of the East, Bd. 35, 1890.

  9. C. Rovelli, Meaning = Information + Evolution, 2016, siehe unter https://arxiv.org/abs/1611.02420.

  10. G. Tononi, O. Sporns und G.M. Edelman, «A measure for brain complexity: Relating functional segregation and integration in the nervous system», in: Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91 (1994), S. 5033–5037.

  11. J. Hohwy, The Predictive Mind, Oxford 2013.

  12. Siehe zum Beispiel V. Mante, D. Sussillo, K.V. Shenoy und W.T. Newsome, «Context-dependent computation by recurrent dynamics in prefrontal cortex», in: Nature 503 (2013), S. 78–84, sowie die im Artikel aufgeführte Literatur.

  13. D. Buonomano, Your Brain is a Time Machine: The Neuroscience and Physics of Time, New York 2017.

  14. D. Piché (Hrsg.), La condemnation parisienne de 1277, Paris: Vrin, 1999. (Dt.: Nach der Verurteilung von 1277: Philosophie und Theologie an der Universität von Paris im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts: Studien und Texte, Berlin und New York 2001.)

  15. E. Husserl, Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstseins, Halle a.d. Saale 1928, S. 369.

  16. Im angeführten Text hebt Husserl darauf ab, dass dies «kein physikalisches Phänomen» sei. Für einen Naturwissenschaftler klingt dies nach einem Zirkelschluss: Weil er die phänomenologische Erfahrung zum Ausgangspunkt seiner Analyse erkoren hat, möchte er das Gedächtnis nicht als physikalisches Phänomen betrachten. Dagegen zeigt eine Untersuchung des Verhaltens unserer Neuronen im Gehirn, wie sich das Phänomen physikalisch entfaltet: Im gegenwärtigen physikalischen Zustand des Gehirns ist dessen vergangener Zustand festgehalten, und zwar desto verschwommener, je weiter dieser in der Vergangenheit zurückliegt. Siehe hierzu zum Beispiel M. Jazayeri und M.N. Shadlen, «A Neural Mechanism for Sensing and Reproducing a Time Interval», in: Current Biology 25 (2015), S. 2599–2609.

  17. M. Heidegger, Einführung in die Metaphysik (1935), in Gesamtausgabe, Klostermann, Frankfurt a.M., vol. XL, 1983, S. 90.

  18. M. Heidegger, Sein und Zeit (1927), in: Gesamtausgabe, a.a.O., Bd. 2, 1977, passim.

  19. M. Proust, Du côté de chez Swann, in À la recherche du temps perdu, Gallimard, Paris, vol. I, 1987, S. 3–9. (Dt.: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, Bd. 1, Auf dem Weg zu Swann, Stuttgart 2013.)

  20. Ebenda, S. 182.