Zum Schluss hält „das Wilde“ noch einmal dagegen: Jener Meister leugne jede Gleichheit und Vereinigung und „úns sazti bloz und entglichet in die blossen einikeit“1071 („versetze uns lauter und ohne irgendwelche Gleichheit in die bloße Einheit [Gottes]“). Gemeint ist, dass jeder Unterschied (und selbst auch jede Form von annähernder Gleichheit) zwischen Mensch und Gott in der Einheit Gottes verloren geht. Der Jünger geht auf den Einwand des „Wilden“ nicht mehr wirklich ein, sondern antwortet nur noch, dass es nicht verstanden habe, „wie ein mensche ein súlle werden in Cristo und doch gesúndert bliben, und wa er vereinet ist und sich unvereinet eins nemende ist“1072 („wie ein Mensch mit Christus eins werden solle und doch gesondert bleiben, wie er vereint ist und sich doch nicht eins mit ihm fühlt“).

Der Dialog endet mit dem Schweigen des „Wilden“ und der Bitte voll „ergebenlicher undertenikeit“1073 („untertäniger Ergebenheit“), der Jünger möge ihm „den nútzen underscheid“1074 („die nützliche Unterscheidung“) weiterhin erläutern.1075 Der Jünger erklärt – gleichsam zusammenfassend –, woran es dem freigeistigen „Wilde“ mangelt: „Der meiste gebreste, der dich und dine glichen entsetzet, der lit dar an, daz úch gebristet gutes underscheides vernúnftiger warheit“1076 („Die größte Schwäche, die dich und deinesgleichen schädigt, liegt am Fehlen guter Unterscheidung vernünftiger Wahrheit“).

Die Freigeistigen folgen Seuse zufolge einer „falschen Vernunft“, indem sie „die Gesetze und die Kategorien der empirischen Welt zum Maßstab für die göttlichen Dinge erheben.“1077 Eine vernunftgemäße Erkenntnis dagegen vermag die Wahrheit, d.h. den Unterschied zwischen Gott und Mensch, zwischen Gott und Schöpfung, zu erkennen.

Seuse weist also im 6. Kapitel die Lehre der Freigeister zurück, es sei Ziel des Lebens, alle menschlichen Triebe ungehemmt auszuleben. Nach Auffassung der Freigeistigen ist diese „ungehemmte Freiheit“ möglich, weil Gott und Mensch völlig identisch geworden sind – es gibt demnach keinen Unterschied mehr zwischen Gott und Mensch, zwischen Gott und Natur. Die Freigeister nehmen den Begriff „Nichts“ wörtlich und deuten ihn ontologisch. Sie glauben, dass die menschliche Natur in der göttlichen Natur völlig zunichte wird und dadurch die Unterschiede zwischen Gott und Mensch aufgehoben sind. Seuse dagegen löst das Missverständnis auf, indem er darauf hinweist, dass das „Nichts“ zum Ausdruck bringt, dass Gott ein überwesenhaftes Sein hat, er also für die menschliche Vernunft, für alles geschaffene Seiende nicht zu erfassen ist. Als Ursprung alles Seienden aber trägt Gott gleichsam alle Vielheit und Mannigfaltigkeit in sich. Gott ist also der eine, einfache und ungeteilte Gott, der als solcher im Vergleich zu allem Seienden „nichts“ ist, aber zugleich die Dreifaltigkeit in sich trägt, das Wirken in den göttlichen Personen, und dadurch für die Schöpfung erreichbar wird.

VII. Äußere Merkmale des in Gott gelassenen Menschen

Im siebten Kapitel wird das äußere Erscheinungsbild eines gelassenen Menschen dargestellt. Seuse orientiert sich dabei an Eckharts Predigt vom „edlen Menschen“.1078

Zunächst heißt es: Der gelassene Mensch „entsinket im selben und mit im ellú ding“1079 („entsinkt sich selbst und mit ihm alle Dinge“).1080 Dann fragt der „Jünger“ nach dem Verhältnis des gelassenen Menschen zur Zeitlichkeit, worauf die „Wahrheit“ antwortet, der Mensch stehe „in einem gegenwúrtigen nu“1081 („in einem gegenwärtigen Nun“).1082 Er lebe weiterhin in der Zeit, allerdings ohne „behangnen fúrsatz“1083 („selbstsüchtigen Vorsatz“).

Auf die Frage, ob der gelassene Mensch keinerlei Gesetz unterworfen sei, antwortet die „Wahrheit“ in Anlehnung an Paulus1084: Der gelassene Mensch verhält sich von sich aus unterwürfiger als andere Menschen; „aber daz er nit bandes nit enhat, daz ist da von, wan er daz selb wúrket usser gelazsenheit, daz dú gemeinde wúrket usser bezwungenheit“1085 („aber dass er keinem Gesetz unterworfen ist, kommt daher, dass er aus Gelassenheit vollbringt, was die Allgemeinheit unter Druck tut“). Für Seuse wie auch für Eckhart ist hiermit die Demut gemeint, die Kennzeichen eines glaubwürdigen gelassenen Lebens ist.1086

Die nächste Frage des „Jüngers“ lautet: „Gat ein solicher mensch alle zit muessig, alder waz ist sin tuon“1087 („Bleibt ein Mensch immer untätig, oder was tut er“)? Die Antwort der „Wahrheit“ entspricht wiederum Eckharts Denken: „Eines wolgezsenen menschen tuon ist sin lazsen, und sin werk ist sin muessig bleiben“1088 („Das Tun eines wirklich gelassenen Menschen ist sein Lassen, und sein Wirken ist sein Untätig-Bleiben“). Das „Untätig-Bleiben“ beinhaltet jedoch nicht die Befreiung vom äußeren Tun und von den Werken der Nächstenliebe. Denn weiter heißt es: „Wan sines tuennes blibet er ruwig und sins werkes blibet er muessig“1089 („Denn in seinem Tun bleibt er in Ruhe und in seinem Wirken in der Untätigkeit“).1090 Der gelassene Mensch gibt seine äußeren Übungen und Werke der Nächstenliebe nicht auf, sondern verrichtet sie weiterhin, so wie es ihm möglich ist und es die Gelegenheit erfordert.1091 Dieser Mensch pflegt weiterhin „gemeinsami der lúten“1092 („Gemeinschaft mit den Leuten“), allerdings in gleichmütiger Weise, d.h. „ane inbildunge und minlichi ane beheftunge und mitlidunge ane sorge in rehter friheit“1093 („ohne ihr Bild in sich zu prägen. Er liebt sie, ohne an ihnen zu hängen. Er fühlt mit ihnen, jedoch nicht in Sorge und Mitleid, sondern in rechter Freiheit“).

Das Gebet des in Gott Gelassenen vollzieht sich ohne den Gebrauch der natürlichen Sinne auf geistige Weise:

„Sin gebet ist fruhtber, wan er nimet einen inbruch der sinnen, wan got ist ein geist und nimet war, ob er sich iergent vermittelt habe, ald ob er sich iergent fure in keinem furgriffe des sinsheit.“1094

„Sein Gebet trägt Frucht, denn er betet unter Einziehung seiner Sinne; Gott ist ja ein Geist, und dieser Mensch nimmt wahr, ob er irgendein Hindernis zwischen Gott und sich aufgerichtet habe oder ihn das eigene Ich bei seinen Handlungen leite.“

Auf diese Weise wird der Mensch mit all seinen Kräften eins mit Gott, d.h. „daz got ist daz wesen und leben und das wúrken in im und er dez selben alleine ist ein gezoewe“1095 („dass Gott Wesen, Leben und Wirken in diesem Menschen und er nur Gottes Werkzeug ist“).

Zur allgemeinen äußeren Lebensführung sagt die „Wahrheit“, der gelassene Mensch falle nicht auf, spreche nicht viel; was er sage, sei schlicht und einfach. Sein Lebenswandel sei von Ruhe geprägt, wodurch alle Dinge ohne sein Zutun einfach durch ihn hindurch flössen.1096

Zum Abschluss beantwortet die „Wahrheit“ die Frage, ob ein gelassener Mensch zum vollen Besitz der Wahrheit gelange:

„Da der mensch im selber blibet, da bliebt im och daz dunken und wenen; aber da er ime selber entgangen ist in daz, daz da ist, da ist ein wizsen aller warheit, wan es ist es selb, und er stat sin unangenomen.“1097

„Solange der Mensch in sich selber bleibt, gelangt er nicht über Meinen und Glauben hinaus; ist er aber losgelöst von sich, versunken in das, was da ist, so besitzt er ein Wissen aller Wahrheit, denn seiner selbst entsunken, steht er dann in der Wahrheit selbst.“

Seuse wollte mit dem „Buch der Wahrheit“

„eine möglichst getreue Wiedergabe der Lehre von der ‚Umgestaltenden Vereinigung‘ bieten! Sicherlich war ihm dies nicht nur persönliche Herzensangelegenheit, sondern er hat es offenbar für seine Aufgabe angesehen, gerade dieses Kernstück eckhartischer Spiritualität, über die Zeitgefahren hinweg, der Um- und Nachwelt zu erhalten.“1098

Deshalb versucht er Eckharts Denkweise zu erläutern. Er will zeigen, dass das

„traditionelle Schöpfungsverständnis durch den Eckhartschen Blick ‚dahinter‘, d.h. in die Tiefe des Ursprungs dieses Verständnisses, nicht in Frage gestellt, sondern besonders ernst genommen wird.“1099

Eckhart unternimmt Seuse zufolge keine Vermischung der Perspektiven, sondern eine Weitung:

„Statt die Schöpfung und sich selbst von der Kreatur her wahrzunehmen, kann das der Mensch, der ganz aus der öffnenden Gottesbeziehung lebt, auch von Gott her tun.“1100

Seuse sieht aber auch die Gratwanderung, die darin besteht, mit ungenügenden sprachlichen Mitteln über die Wirklichkeit der Einheit von Gott und Schöpfung, die allem Irdischen entzogen ist, in angemessener Weise zu reden, ohne dieselben Missverständnisse wie Meister Eckhart hervorzurufen. Er möchte gerade in der Auseinandersetzung mit den „freien Geistern“ deutlich machen, dass Eckhart kein Freigeistiger gewesen ist.1101 Deshalb legt Seuse Eckharts Methode des Denkens der Einheit offen, „indem er sie in ein Sprechen aus der Perspektive der Unterscheidung in der Zeit“1102 zurückholt und nicht wie Eckhart nur aus der Perspektive der Gottheit spricht. Im Gegensatz zu Meister Eckhart ist ihm dabei an einer eindeutigen theologischen und philosophischen Begriffsbestimmung gelegen, so dass Seuse seine in Kapitel fünf und sieben dargelegte mystische Vollkommenheitslehre auf ein breiteres dogmatisches Fundament stellt.1103

Heinrich Seuse hat im „Büchlein der Wahrheit“ zahlreiche Eckhart-Texte verwendet und wörtlich wiedergegeben.1104 Er hat sich damit zu grundlegenden Vorstellungen Meister Eckharts bekannt, die auch Tauler übernommen hat: die negative Theologie, die Eckhart mit der Trinitätslehre und Schöpfungstheologie verbunden hat; sowie die Gottesgeburtslehre, verstanden als „habituelle ‚transformatio‘, die von den Lehrern der ‚Mystischen Theologie‘ als ‚Umgestaltende Vereinigung‘ (unio transformans) bezeichnet wird“1105. Seuse ging jedoch nicht auf Eckharts Seelengrundspekulation (das „Seelenfünklein“) ein. Dafür hat sich Seuse ausführlicher mit dem Begriff der Gelassenheit beschäftigt, weil dieser zu zahlreichen Fehldeutungen geführt hat.

Taulers philosophische und theologische Grundlage ist vor allem die „deutsche Albertschule“ um Dietrich von Freiberg, Meister Eckhart sowie Berthold von Moosburg. Tauler lässt sich jedoch nur auf deren Spekulationen ein, wenn sie sich der Seelsorge als dienlich erweisen.1106 Er referiert nicht die Intellekt-Lehre der „Albertschule“, wie Dietrich, Eckhart oder Berthold sie entwickelt haben. Er orientiert sich als Prediger ganz an den pastoralen Notwendigkeiten: „Bei der Interpretation seiner Predigten ist also zweierlei zu beachten: die theologiegeschichtliche und damit auch die scholastische Grundlage seiner Lebenslehre und das praktische Interesse dieser Lebenslehre.“1107 Das wird auch aus dem dritten Teil dieser Arbeit hervorgehen.

819 Zu Seuse siehe u.a. McGinn 2008, 341 – 411; Büchner 2007, 42 – 75; Sturlese 2007, 199 – 230; Haas, Einleitung, Seuse 1999, 11 – 27; Kaffanke 1998; Ruh 1996, 415 – 474; Blumrich/Kaiser 1994; Sturlese, Einleitung 1993, IX - LXIII; Ruh 1996, 415 – 474; Haas 1971, 154 - 208; Filthaut 1966.

820 Seuse, BdW, hg. Bihlmeyer 1907, unveränderter Nachdruck 1961, 326 – 359; Seuse, BdW, hg. Sturlese 1993. Übersetzung: Seuse, Deutsche Mystische Schriften, hg. Hofmann 1999, 333 – 362. In der Übersetzung orientieren wir uns auch an Sturlese 1993.

821 Vgl. DH 1991, Nr. 950 – 980.

822 Vgl. Sturlese 1993, XI, X, XIV.

823 Büchner 2007, 42.

824 Vgl. Büchner 2007, 12.

825 Büchner 2007, 76.

826 Vgl. Büchner 2007, 12.

827 Elsbeth Stagel (+ um 1360), Dominikanerin im Kloster zu Töss, war geistliche Tochter Seuses. Bei Seuses Besuchen gewann sie ihm Berichte über sein geistliches Leben ab und stellte diese zusammen (die sog. „Vita“ Seuses). Nach ihrem Tod überarbeitete Seuse die Aufzeichnungen Stagels. Der Beitrag der Stagel lässt sich jedoch kaum von dem Seuses scheiden. Der zweite Teil von Seuses „Vita“ ist der geistlichen Tochter gewidmet und spricht diese konkret an. Vgl. Ochsenbein 1998, 459ff.; Haas 1999 (Einleitung zu Seuse, hg. Hofmann), 32.

828 Seuse, Seuses Leben (Vita), hg. Bihlemeyer 1907, 7 – 195.

829 Vgl. Seuse, Seuses Leben, hg. Bihlmeyer, Kap. 23, 68.

830 Vgl. Seuse, Seuses Leben, hg. Bihlmeyer, Kap. 38, 138 – 129: Seuse wird der Vaterschaft bezichtigt.

831 Seuse, Deutsche Schriften, hg. Bihlmeyer 1907.

832 Vgl. Sturlese 1994, 33: „Das ‚Buch der Wahrheit‘ (BdW), Seuses erstes bekanntes Werk, hat immer schon wegen seiner auffallenden theoretischen Dichte dem Leser imponiert und bereits ein kritischer Geist wie Heinrich Denifle erkannte, dass es sich um das ‚schwierigste Büchlein unter den Schriften der deutschen Mystiker‘ handelt. Sehr früh wurde darüber hinaus bemerkt, dass diese Schrift eine chiffrierte, schwer interpretierbare Auseinandersetzung mit der Lehre des großen Meister Eckhart enthält.“ Vgl. auch Denifle 1876, XXV.

833 Sturlese 1993, XI. Für Sturlese ist das „Buch der Wahrheit“ eine philosophische Abhandlung (vgl. ebd. XIIIf.): „Ich verstehe unter einer ‚philosophischen Abhandlung‘ ein Werk, das Fragen über die Welt und den Menschen durch Anwendung einer argumentativ-rationalen, wissenschaftlichen Methode behandelt und das die Legitimation seiner Gedankengänge auf die menschliche Rationalität begründet. Wie bereits angedeutet wurde, vertrat der bisher größte Teil der Forschung im Gegensatz dazu eine ‚mystische‘ Interpretation des ‚Buchs der Wahrheit‘, die man unter dem Schlagwort ‚Legitimation durch Entrückung‘ (Haas) zusammenfassen kann.“ Vgl. Haas 1971, 160. Ferner wollte Seuse durch sein Werk „eine öffentliche und ausdrückliche Verteidigung Eckharts liefern, nicht nur ‚seine eigene Lehre‘ entwickeln und die Thesen Eckharts auf sich beruhen lassen“ (Sturlese 1993, XIV gegen Bihlmeyer 35626 und Denifle 1876, 565). „Diese Verteidigung ... wurde in Kenntnis der Verurteilung der Sätze Eckharts geschrieben, die Papst Johannes XXII. am 27. März 1329 in Avignon veröffentlichen ließ“ (Sturlese 1993, XIV gegen Piesch 1966, 93).

834 BdW, Bihlemeyer, 326, 14.

835 Vgl. Ruh 1996, 425: „Wenn Seuse die Gelassenheit des Menschen zum Leitmotiv seiner Schrift macht, so tut er es mit Blick auf Eckharts ‚Rede der underscheidunge‘, in denen der ‚gelassene Mensch‘, der sich selber und damit alle Dinge ‚lässt‘, gleichfalls im Mittelpunkt steht. Sonst spricht Eckhart von abegescheidenheit, welchen Terminus Seuse auch kennt, ihn jedoch im BdW nicht verwendet.“ Vgl. Piesch 1966, 94: „Die zentrale Stellung der ‚Gelassenheit‘, die schon im ‚Prolog‘ zutage tritt, erscheint so als Entsprechung zur ‚Abgeschiedenheit‘ bei Meister Eckhart verständlich. Der Wechsel in der Bezeichnung ändert in keiner Weise den wesentlichen Sinngehalt. Loslösung, Losgelöstheit von allem Nicht-Göttlichen ist es bei Seuse ebenso wie bei Eckhart, was damit ausgedrückt werden soll. Übigens hat auch Eckhart ungezähltemale in der gleichen Bedeutung von ‚Lassen‘ und ‚Sich-Lassen‘ gesprochen, wenngleich das Wort ‚Gelassenheit‘ nur verzeinzelt (DW V, S. 283,8) vorkommt. Dass es weniger leicht missverstanden werden kann und nicht so auffällig ‚eckhartisch‘ klingt, mag der Grund gewesen sein, warum Seuse es vorzog, ‚Gelassenheit‘ statt ‚Abgeschiedenheit‘ zu sagen.“

836 Vgl. Sturlese 1993, XXV: „ ‘Gelassenheit‘ und ‚Denken‘ sind im ‚Buch der Wahrheit‘ zentrale, eng miteinander verknüpfte Begriffe.“

837 Sturlese 1994, 38.

838 BdW, Bihlmeyer, 326, 11.

839 Sturlese 1993, 3 übersetzt „inker“ mit ein „In-sich-gehen“.

840 BdW, Bihlmeyer, 326, 12.

841 BdW, Bihlmeyer, 326, 13f.

842 Vgl. BdW, Bihlemyer, 326, 15ff.: „Nu waz im dis edel wort dennoch wild und unbekant, und hatte doch vil minne dar zu, und wart uf daz selbe und des glich gar vestiklich getriben“ (“Nun war ihm dieses Wort freilich unverständlich; es schlug ihn aber sehr in seinen Bann, und immer wieder ward er zu ihm und ähnlichem gar sehr hingetrieben“).

843 BdW, Bihlmeyer, 327, 1f.

844 Vgl. Piesch 1966, 92: „Die volle Bedeutung dessen, worum es ihm dabei ging, wird erst verständlich, wenn man weiß, worauf sich jene ‚Warnung‘ bezog, von der er berichtet. Sie war nämlich nicht nur allgemeiner Art, sondern galt insbesondere der Gefahr, von den Irrtümern der häretischen Begarden angesteckt zu werden, die sich ‚Brüder und Schwestern des freien Geistes‘ nannten und deren Auffassungen bei oberflächlicher Betrachtung mit den Lehren des Kölner Meisters [Meister Eckhart] gewisse Ähnlichkeiten aufwiesen.“

845 BdW, Bihlmeyer, 327, 5.

846 BdW, Bihlmeyer, 327, 6.

847 Vgl. BdW, Bihlmeyer 327, 7ff.

848 BdW, Bihlmeyer, 327, 16.

849 BdW, Bihlmeyer, 327, 18.

850 BdW, Bihlmeyer, 327, 17f.

851 Vgl. Piesch 1966, 93: „Das ist nun, zwar nicht wörtlich, aber doch inhaltlich unverkennbar dasselbe, was Meister Eckhart in seinem berühmten und oft zitierten ‚Predigt-Programm‘ gesagt hatte“: „Swenne ich predige, sô pflige ich ze sprechenne von abegescheidenheit und daz der mensche ledic werde sîn selbes und aller dinge. Ze dem andern mâle, daz man wider ingebildet werde in daz einvaltige guot, daz got ist. Ze dem dritten mâle, daz man gedenke der grôzen edelkeit, die got an die sêle hât geleget, daz der mensche dâ mite kome in ein wunder ze gote. Ze dem vierden mâle von götlicher natûre lûterkeit – waz klârheit an götlîcher natûre sî daz ist unsprechelich“ („Wenn ich predige, so pflege ich zu sprechen von Abgeschiedenheit und dass der Mensch ledig werden soll seiner selbst und aller Dinge. Zum zweiten, dass man wieder eingebildet werden soll in das einfaltige Gut, das Gott ist. Zum dritten, dass man des großen Adels gedenken soll, den Gott in die Seele gelegt hat, auf dass der Mensch damit auf wunderbare Weise zu Gott komme. Zum vierten von der Lauterkeit göttlicher Natur – welcher Glanz in göttlicher Natur sei, das ist unaussprechlich“) (Predigt 53, Largier Bd. I, 564, 6 – 14).

852 BdW, Bihlemeyer, 327, 25-30.

853 BdW, Bihlmeyer, 334. Ordnungswidrige Freiheit: meint den Freiheitsbegriff der freien Geister.

854 BdW, Bihlmeyer, 328, 1.

855 BdW, Bihlemyer, 328, 3f.

856 Damit sind auch die frühesten christlichen Schriftsteller gemeint, einschließlich der Patristik (vgl. Piesch 1966, 92).

857 BdW, Bihlmeyer, 328, 6f.

858 Piesch 1966, 92f.

859 Vgl. Ruh 1996, 427: Die ersten drei Kapitel bieten eine „ontologische Grundlegung des Status des gelassenen Menschen.“

860 Vgl. Piesch 1966, 94.

861 BdW, Bihlmeyer, 328, 10; Kap I.: 328, 10 – 329, 17.

862 BdW, Bihlmeyer, 328, 15f. 23f.; 329,4ff.

863 BdW, Bihlmeyer, 328, 16-23.24 – 329, 3; Vgl. Pseudo-Dionysius, Von den göttlichen Namen, I.5, 593C, Suchla 26, 31f., PG 3, Sp. 593: „Von allem Seienden zwar Ursache, selbst aber nichts ist, weil es allem auf eine alle Begriffe überschreitende Weise enthoben.“ Vgl. Ders., Himmlische Hierarchien II.3, 141A, Suchla 32,5ff., PG 3, Sp. 141 . Auch für Dionysius ist die Heilige Schrift grundlegendes Fundament: Vgl. Ders., Von den göttlichen Namen, I.4-6, 589A – 593A, Suchla 23,38 – 27,31, PG 3, Sp. 589 – 593.

864 BdW, Bihlmeyer, 329, 14.

865 BdW, Bihlmeyer, 329, 15f.

866 BdW, Bihlmeyer, 329, 6ff.

867 BdW, Bihlmeyer, 329, 11.

868 Vgl. Predigt 80, Largier Bd. 2, 162, 3: „Er ist ouch sunder werk, daz ist: in siner verborgenen stilheit“ („Er ist auch ohne Werk, das heißt: in seiner verborgenen Stille“). Predigt 66, Largier Bd. 2, 20, 23ff: „Und der herre ist ein lebende, wesende, istige vernünfticheit, diu sich selber verstât und ist und lebet selber in ir selber und ist daz selbe“ („.Und der Herr ist eine lebendige, wesenhafte, seiende Vernunft, die sich selbst begreift und selbst in sich selbst ist und lebt und dasselbe ist“).

869 BdW, Bihlmeyer, 329, 10ff.

870 BdW, Bihlmeyer, 329, 19 – 331, 12: „Ob in der hoesten einikeit kein anderheit muge bestan“ („Ob in der höchsten Einfachheit keine Anderheit bestehen könne“).

871 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 329, 21-25.

872 BdW, Bihlmeyer, 330, 2.

873 BdW, Bihlmeyer, 330, 3.

874 BdW, Bihlmeyer, 330, 4.

875 BdW, Bihlmeyer, 330, 4. Vgl. Piesch 1966, 98: Seuse zeichnet „mit knappen Strichen die Grundzüge der scholastischen Trinitätslehre – in unverkennbar eckhartischer Denk- und Redeweise. Vgl. Denifle 1886, 454 – 459; Koch II, 1960, 45.

876 BdW, Bihlmeyer, 330, 11 – 14.

877 BdW, Bihlmeyer, 330, 16.

878 BdW, Bihlmeyer, 330, 16.

879 BdW, Bihlmeyer, 330, 17.

880 BdW, Bihlmeyer, 330, 18.

881 BdW, Bihlmeyer, 330, 20.

882 Ruh 1996, 427.

883 BdW, Bihlmeyer, 330, 27f.

884 Piesch 1966, 99.

885 BdW, Bihlmeyer, 330, 25f. 28.

886 BdW, Bihlmeyer, 331, 2.

887 Vgl. Eckhart, In Exod. n. 62 – 66, LW II, 67 – 71; In Eccli. n. 10, LW II, 239, 8-9; Augustinus, trin. V, 5, 6, CCL 50, 211f.; Boethius, De Trinitate 6, PL 64 .

888 BdW, Bihlmeyer, 331, 2f.

889 BdW, Bihlmeyer, 331, 3.

890 Piesch 1966, 99.

891 BdW, Bihlmeyer, 331, 4 – 8.

892 BdW, Bihlmeyer, 331, 14 – 332, 29.

893 BdW, Bihlmeyer, 331, 14f.

894 Piesch 1966, 100.

895 BdW, Bihlmeyer, 331, 18.

896 BdW, Bihlmeyer, 331, 20.

897 BdW, Bihlmeyer, 331, 22 – 332, 2.

898 Piesch 1966, 99 merkt an: „Das Charakteristische dieser Art, die abstrakte Begriffssprache der Scholastik ins Deutsche zu übertragen, liegt darin, dass die zeitlosen Seinsgegebenheiten in Gott hier ‚dynamisch‘, d.h. als Geschehnisse dargestellt werden, um so, wie es H. Denifle erläutert, ‚den Lebensprozess in Gott anschaulicher zu gestalten‘.“ (Vgl. Denifle 1876, 2811; Ders. 1886, 454 – 458). Vgl. Eckhart, Sap., LW II, 342, 9: „Alles ist in Gott als der Erstursache nach der Weise des Denkens (intellectualiter) und wie im Geist des Künstlers.“ Sap., LW II, 343, 6f.: „Die Dinge in Gott sind die Ideen der Dinge.“ Predigt 9, Largier Bd. 1, 108,7f.: „In gote sint aller dinge bilde glîch; aber sie sint unglîcher dinge bilder“ („In Gott sind aller Dinge Urbilder gleich; aber sie sind ungleicher Dinge Urbilder“).

899 BdW, Bihlmeyer, 332, 3.

900 BdW, Bihlmeyer, 332, 4.

901 Vgl. Ruh 1996, 428.

902 BdW, Bihlmeyer, 332, 10ff.

903 Vgl. hierzu Kapitel 6 des BdW, bes. 354, 23f.

904 Vgl. Eckhart, Predigt XIV, Pfeiffer, 530, 8f.: „Alle crèature sint edeler in gote denne sie an in selben sint“ („Alle Geschöpfe sind in Gott edler als sie in sich selbst sind“).

905 BdW, Bihlmeyer, 332, 17f.

906 Vgl. Büchner 2007, 47.

907 BdW, Bihlmeyer, 332, 20.

908 Vgl. Haas 1971, 188: „Das Geschöpf – sei es ein Stein oder ein Mensch – hat buchstäblich nichts davon, wenn es – als Gott – idealiter im göttlichen Ideenschoß aufgehoben ist. Das eigentlich ‚Geschöpfliche‘ beruht eben auf der Tatsache, dass da ein Wesen erschaffen wurde, das vorher nicht war, also durch Gott aus dem Nichts geschaffen wurde. Nun, da es erschaffen ist, hat es seine Individualität oder personale Existenz, die es aus dem ungeschieden in Gott ruhenden esse ideale herausheben. Und erst als konkretes Individuum hat der Mensch Anspruch auf eine persönliche Glückseligkeit, er als Geschöpf kann der Mensch die Ordnung Gottes erkennen und in underwúrflicher wise ein widerkaphen zuo sime ersten ursprunge haben. Das heißt, das Aposteriori der geschöpflichen Existenz ist, damit die Rückkehr ins Apriori des göttlichen esse ideale im Sinn einer individuell-überschwenglichen Glückseligkeit für das Geschöpf Tatsache werden kann, in hohem Maße gebruchlich, ja notwendig.“

909 BdW, Bihlmeyer, 332, 21ff.

910 Übersetzung Sturlese 1993, 15.

911 BdW, Bihlmeyer, 332, 22.

912 BdW, Bihlmeyer, 332, 27.

913 Vgl. Piesch 1966, 10239: „Diese ursprünglich neuplatonisch-pantheistischen Ausdrücke werden allgemein, auch von Denkern wie Albertus Magnus u. Thomas von Aquin, in christlichem Sinne gebraucht.“ Vgl. Denifle 1876, 295f.6; Karrer 1926, 223169.

914 Vgl. u.a. Bdw 328, 10: „Wie ein gelassener mensche beginnet und endet in einikeite“ („Wie ein gelassener Mensch beginnt und in Einheit endet“).

915 Piesch 1966, 102. Vgl. Eckhart, DW I, 372ff.

916 Laut Piesch 1966, 103 nimmt dieses Kapitel im „Buch der Wahrheit“ eine Schlüsselstellung ein.

917 BdW, Bihlmeyer, 333, 5ff.

918 Vgl. Piesch 1966, 103.

919 Vgl. u.a. Predigt 24, Largier Bd. 1, 280, 13f.: „Und dar umbe nam got menschliche natûre an sich und einigete sie sîner persônen. Da wart menschliche natûre got, wan er menschlîche natûre blôz und keinen menschen an sich nam. Dar umbe, wilt dû selbe Krist sîn, sô gane alles des abe, daz daz êwige wort an sich niht ennam“ („Und deshalb nahm Gott die menschliche Natur an und vereinte sie mit seiner Person. Da ward die menschliche Natur Gott, denn er nahm die reine menschliche Natur an und nicht einen Menschen an. Darum: Willst du derselbe Christus sein und Gott sein, so entäußere dich alles dessen, was das ewige Wort nicht annahm“). Vgl. auch VA, DW V 430, 8 – 11.

920 BdW, Bihlmeyer, 333, 8 – 12.

921 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 333, 21 – 25.

922 BdW, Bihlmeyer, 334, 3.

923 BdW, Bihlmeyer, 334, 5 – 8.

924 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 334, 3ff.

925 BdW, Bihlmeyer, 334, 8 – 13.

926 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 334, 14f.

927 BdW, Bihlmeyer, 334, 18.

928 BdW, Bihlmeyer, 334, 20.

929 BdW, Bihlmeyer, 334, 20f.

930 Piesch 1966, 104. Vgl. auch Eckhart, Expositio S. Evangelii, LW III, 101,12-102,9: „Die erste Frucht der Menschwerdung, des Wortes, welches Gottes Sohn von Natur ist, besteht darin, dass wir Gottes Söhne durch die Annahme an Sohnes-Statt seien. Denn wenig bedeutet es mir, dass das Wort für die Menschen Fleisch wurde in Christus, jener von mir verschiedenen Person, wenn er nicht auch in mir persönlich Fleisch annähme, damit auch ich Gottes Sohn wäre ... . Wenn aber Söhne, so auch Erben Gottes, Miterben Christi (Röm. 8,17), die er, wie es ferner heißt, vorherbestimmt hat, mit dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu werden, auf dass er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern (Röm 8,29).“ Vgl. Eckhart, Predigt 6, Largier Bd. 1, 82, 27ff.: „Der vater gebirt sînen sun âne underlâz, und ich spriche mêr: er gebirt mich sinen sun und den selben sun“ („Der Vater gebiert seinen Sohn ohne Unterlass, und ich sage mehr noch: Er gebiert mich als seinen Sohn und als denselben Sohn“).

931 Vgl. Eckhart, RdU, Largier Bd. 2, 340,22f.: „Wan, der sînen willen und sich selber laezet, der hât alliu dinc gelâzen als waerlîche, als sie sîn vrî eigen waeren und sie besezzen haete in ganzem gewalte“ („Denn wer seinen Willen und sich selbst lässt, der hat alle Dinge so wirklich gelassen, als wenn sie sein freies Eigentum wären und er sie besessen hätte mit voller Verfügungsgewalt“).

932 BdW, Bihlmeyer, 334, 30 – 335, 3. Mit dem Ausdruck „Adel“ kennzeichnet Seuse wie auch Eckhart die Gottebenbildlichkeit der menschlichen Seele; „Zufall“ meint alles Akzidentielle, alles Zufallende (vgl. Piesch 1966, 106).

933 BdW, Bihlmeyer, 335, 5 – 9.

934 Piesch 1966, 106 merkt an: „Was sich hinter den ‚drei Einblicken‘ verbirgt, ist der eigentliche spekulativ-mystische Hintergrund des BdW.“

935 BdW, Bihlmeyer, 335, 12.

936 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 335, 12ff.

937 BdW, Bihlmeyer, 335, 16f.

938 Piesch 1966, 106.

939 BdW, Bihlmeyer, 335, 18 – 25.

940 „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“

941 BdW, Bihlmeyer, 335, 26.

942 BdW, Bihlmeyer, 336, 2.

943 BdW, Bihlmeyer, 336, 2.

944 BdW, Bihlmeyer, 336, 3.

945 BdW, Bihlmeyer, 336, 5.

946 BdW, Bihlmeyer, 336, 7 – 18.

947 Vgl. Bernhard von Clairvaux, De diligendo Deo 15 n. 39, Leclercq-Rochais 153,6-10.

948 BdW, Bihlmeyer, 336, 22f.

949 Vgl. Bernhard von Clairvaux, De diligendo Deo 10 n. 28, Leclercq-Rochais 143,23-24.

950 BdW, Bihlmeyder, 337, 7. Piesch 1966, 108: „Hier ist zum ersten Mal das Wort vom ‚edlen Menschen‘ gefallen, um den Vollendeten, zur vollkommenen ‚Umgestaltung‘ in Gott Gelangten zu bezeichnen.“

951 BdW, Bihlmeyer, 337, 8.

952 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 337, 23: „Herre, ist dis muglich in der zit?“.

953 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 337, 24 – 28.

954 BdW, Bihlmeyer, 337, 29.

955 BdW, Bihlmeyer, 337, 30 – 338, 1.

956 Um welche Schrift es sich handelt ist in der Forschung umstritten: Piesch 1966, 109 plädiert für Bernhard, De diligendo Deo 10 n. 27f.; Sturlese 1993, XLVIIff. (mit Bezug auf Denifle): Thomas von Aquins Summa theol. I-II q. 61 a.5 in Verbindung mit Augsutinus, De vera religione, 26 n. 49.

957 BdW, Bihlmeyer, 338, 2f.

958 BdW, Bihlmeyer, 338, 5.

959 Ruh 1996, 430.

960 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 340, 18.

961 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 338, 14 – 17.

962 BdW, Bihlmeyer, 339, 13 – 18.

963 BdW, Bihlmeyer, 339, 25 – 29.

964 BdW, Bihlmeyer, 339, 30. Auch hier klingt Kritik an den „freien Geistern“ an.

965 BdW, Bihlmeyer, 340, 4 – 7.

966 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 340, 7ff.

967 BdW, Bihlmeyer, 340, 10 – 16.

968 BdW, Bihlmeyer, 340, 16.

969 BdW, Bihlmeyer, 340, 14.

970 BdW, Bihlmeyer, 340, 15.

971 BdW, Bihlmeyer, 320, 18.

972 BdW, Bihlmeyer, 340, 19.

973 BdW, Bihlmeyer, 340, 20f.

974 BdW, Bihlmeyer, 340, 25.

975 BdW, Bihlmeyer, 340, 25 – 29.

976 Piesch 1966, 111. Ebd. 112: „Es ist der ‚Weg der Einigung‘, die ‚vita unitiva‘, der mystische sogenannte ‚passive‘ Weg, den Seuse mit dieser Erklärung über die ‚geberlich wis‘ vorgezeichnet hat. Die ‚Passivität‘, die aber nicht als Untätigkeit verstanden werden darf, sondern überwiegend Gott-Bestimmtheit an Stelle der früheren Selbstbestimmtheit besagt, ist angedeutet durch solche Ausdrücke wie ‚geboren werden‘, ‚gebildet werden‘, ‚sein seliges Leben nehmen‘, also empfangen, aufnehmen.“

977 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 340, 30ff.

978 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 341, 1 – 6.

979 BdW, Bihlmeyer, 341, 8f.

980 BdW, Bihlmeyer, 341, 13 – 16.

981 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 341, 27.

982 BdW, Bihlmeyer, 341, 20 – 23.

983 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 341, 27.

984 BdW, Bihlmeyer, 342, 1f.

985 BdW, Bihlmeyer, 342, 3f.

986 BdW, Bihlmeyer, 342, 6 – 10.

987 Vgl. Pseudo-Dionysius, Die Namen Gottes I., 4 – 6; VII., 3, Suchla 1988, PG 3, Sp. 589 – 596, 869 – 872.

988 BdW, Bihlmeyer, 342, 16ff.

989 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 343, 5 – 8.

990 BdW, Bihlmeyer, 343, 10f.

991 Hofmann 1999, 34820 verweist auf eine Erklärung Denifles: „Die Seele unterscheidet die drei göttlichen Personen als auch ihr eigenes Selbst im Hinblick auf Gott. Diese Unterscheidung verliert sie, sobald sie vollkommen in Gottes unendliches Sein eingeht, obwohl der Unterschied dem Wesen nach bleibt.“

992 BdW, Bihlmeyer, 343, 14f. 17ff. Piesch 1966, 113f.: „Seuse hat hier zum ersten Mal die so wichtige Unterscheidung zwischen substantieller Existenz (wesunge) und subjektivem Erleben des Entrückten (nemunge usserhalb) getroffen, auf die er noch zurückkommen wird. Auch das Wort ‚Grund‘ ist hier zum ersten Mal im mystischen Sinne gefallen.“

993 BdW, Bihlmeyer, 344, 8f. Vgl. Ebd. 347, 15: „Das wesen der sele wirt vereinet mit wesenne des nihtes, und die krefte der sele mit werken des nihtes, die werk daz niht hat in im selben“ („Das Wesen der Seele wird vereint mit dem Wesen des Nicht, die Kräfte der Seele mit den Werken des Nicht, den Werken, die das Nicht in sich selbst besitzt.“

994 BdW, Bihlmeyer, 344, 12ff.

995 BdW, Bihlmeyer, 350, 15ff.

996 BdW, Bihlmeyer, 343, 21f.

997 BdW, Bihlmeyer, 344, 7.

998 BdW, Bihlmeyer, 343, 23f.

999 BdW, Bihlmeyer, 343, 24f.

1000 Vgl. Boethius, Phil. cons. V 6, Bieler 1957, 101, 8-9, PL 63, Sp. 857 – 862; Eckhart, Predigt LIX, Pfeiffer 190, 37ff.: „Dar umbe der mensche, der über zît erhaben ist in êwikeit, der würket mit gote daz got vor tûsent unde nách tûsent jâren gewohrt hât“ („Darum wirkt der Mensch, der über die Zeit in die Ewigkeit erhoben ist, mit Gott das, was Gott vor tausend Jahren und noch in tausend Jahren gewirkt haben wird“).

1001 Piesch 1966, 114.

1002 BdW, Bihlmeyer, 345, 20 – 24.

1003 Vgl. Piesch 1966, 115; Eckhart, VeM, DW V, 13348; DW V, 116, 28 – 117, 4; DW V, 13147.

1004 BdW, Bihlmeyer, 346, 9.

1005 BdW, Bihlmeyer, 346, 12f.

1006 BdW, Bihlmeyer, 348, 15f.

1007 BdW, Bihlmeyer, 346, 15f.

1008 Vgl. Eckhart, „Von der übervart der gotheit“, Pfeiffer 505, 5f.: „Si sol sô gar ze nihte werden an ri selben, daz dâ niht enblîbe dan got“ („Sie [die Seele] soll so gar zu nichte werden in sich selbst, dass da nichts bleibt außer Gott“); VA, Pfeiffer 491, 7ff.: „So diu abgegescheidenheit kumet ûf das hoehste, sô wirt si von erkennen kennelôs und von minne minnelôs unde von liehte vinster“ („Wenn die Abgeschiedenheit in das Höchste kommt, so wird sie von [diesem] Erkennen erkenntnislos und von [dieser] Liebe liebelos und von [diesem] Licht finster“). Vgl. Pfeiffer 500, 8; 508, 1; 509, 14; 519, 25ff. Vgl. auch Ruh 431.

1009 BdW, Bihlmeyer, 345, 14ff. Vgl. Eckhart, Predigt 12, Largier Bd. 1, 148, 27 – 34; Predigt 48, Largier Bd. 1, 506, 2 – 22.

1010 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 345, 16.

1011 BdW, Bihlmeyer, 347, 2f.

1012 Vgl. Augustinus, Gn. litt. IV, 23,40; 24,41 CSEL 28, 122f., 123f.; Eckhart, Predigt 8, Largier Bd. 1, 100,6 – 10: „Sant Augustinus sprichet: swenne die engel die crêatûren âne got bekennent, daz ist ein âbentlieht; aber swenne sie die crêatûren in gote bekennent, daz ist ein morgenlieht. Daz sie got bekennent, als er aleine in im selben wesen ist, daz ist der liehte mittac“ („Sankt Augustinus sagt: Wenn die Engel die Kreaturen ohne Gott erkennen, so ist das ein Abendlicht; wenn sie aber die Kreaturen in Gott erkennen, so ist das ein Morgenlicht. Erkennen sie [wiederum] Gott, wie er rein in sich selbst Sein ist, so ist das der lichte Mittag“). Ebenso Dietrich von Freiberg (vgl. Krebs 1906, 93).

1013 BdW, Bihlmeyer, 347, 1f.

1014 BdW, Bihlmeyer, 347, 4.

1015 Vgl. Piesch 117f.: „Aus den zugrundeliegenden Augustinusstellen geht hervor, dass es sich dabei um ein Erkennen ‚in Verbo Die‘ handelt, also um ein Teilnehmen am Logos-Wissen des Sohnes Gottes, der die Fülle der Ideen als Einheit in sich trägt. Damit ist aber zugleich gesagt, dass auch Seuse, nicht nur Eckhart, jene ‚vollkommene Umgestaltung in Gott‘ als ein ‚Sohn-Werden‘ versteht, in dem das ‚Geboren-Werden vom Vater‘ zur höchsten Vollendung kommt. So entspricht es ja auch der Belehrung über die ‚geberlich wis‘, die dem ‚Jünger‘ gleich anfangs mit Berufung auf Joh 1,12 zuteil wurde (BdW 340, 19 – 21) und ebenso den im 4. und beginnenden 5. Kapitel gegebenen christologischen Darlegungen. ... Dennoch sagt er ein solches Wort vom ‚Sohn-Sein‘ hier nicht. Wusste er doch, wie es sein 6. Kapitel erweist, wie sehr Eckhart gerade durch solche Äußerungen Anstoß und Anlaß zu Missdeutungen gegeben hatte.“ Vgl. BdW 356, 19 – 21.

1016 BdW, Bihlmeyer, 348, 20.

1017 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 349, 8ff.: „Aber die widergeburt, dú deme menschen allein zuo gehoeret, heis ich ein widerlenken eins ieklichen dinges, daz gevellet, wider in den ursprung“ („Die Wiedergeburt aber, die dem Menschen allein zugehört, nenne ich Rückkehr eines jeden Dinges, gleichviel welches, in seinen Ursprung“).

1018 BdW, Bihlmeyer, 348, 23.

1019 BdW, Bihlmeyer, 348, 23f.

1020 BdW, Bihlmeyer, 348, 26f.

1021 BdW, Bihlmeyer, 349, 6ff.

1022 BdW, Bihlmeyer, 349, 8 – 11.

1023 BdW, Bihlmeyer, 350, 15ff.

1024 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 349, 32f.: „Wan wie fri der wille ist, so ist er alrest fri worden, wan er bedarf nit me wellen“ („Denn wie frei der Wille auch ist, so ist er doch erst dann befreit, wenn er nicht mehr wollen muss“).

1025 Zur freigeistigen Lehre: Siehe den ersten Teil, viertes Kapitel, III.

1026 BdW, Bihlmeyer, 352, 19f.

1027 Vgl. Ruh 1996, 432: „Seuse wählt als Gesprächspartner aus der Gruppe der Häretiker keinen Vertreter der Brüder und Schwestern vom freien Geiste, sondern ein Neutrum. Wie ist das zu erklären? Wohl nicht, um ‚Brüder‘ und ‚Schwestern‘ der häretischen Bewegung im grammatisch neutralen Geschlecht zusammenzufassen, sondern um den Sachverhalt, die Häresie, durch Neutralisierung von vornherein ins Abseits zu stellen.“

1028 Büchner 2007, 54. Vgl. Piesch 1966, 120f.

1029 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 352, 12ff.: „Ein vernúnftiges bilde, daz was subtil an sinen worten und waz aber ungeubet an sinen werken, und waz usbrúchig in flogierender richeit.“

1030 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 352, 15-18: „Er hub an und sprach zu im also: ‚wannen bist du?‘ Es sprach: ‚ich kam nie dannen.‘ Er sprach: ‚sag mir, waz bist du?‘ Es sprach: ‚ich bin niht.‘ Er sprach: ‚waz wilt du?‘ Es antwúrte und sprach: ‚ich wil nút.‘ “ (Er [der Jünger] begann sie zu fragen. ‚Von woher kommst du?‘ Die Gestalt antwortete: ‚Von nirgendwoher.‘ ‚Was bist du?‘ Und die Erwiderung: ‚Nichts‘ ‚Was willst du?‘ ‚Nichts‘ “).

1031 BdW, Bihlmeyer, 352, 19f.: „Daz namenlos wilde.“

1032 BdW, Bihlmeyer, 352, 24.

1033 BdW, Bihlmeyer, 352, 27f.

1034 Vgl. Piesch 1966, 121.

1035 BdW, Bihlmeyer, 353, 18.

1036 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 353, 3.6: „Siner waren friheit“, „zu der rehten friheit“.

1037 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 353, 4f.: „Dem gebristet ordenunge, und waz ane reht ordenunge ist, daz ist bose und gebreste“ („Lässt Ordnung vermissen, und was der rechten Ordnung entbehrt, ist böse und fehlerhaft“).

1038 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 353, 3f.: „Wan swem underscheides gebristet, dem gebristet ordenunge“ („.Denn wer nicht unterscheidet, lässt Ordnung vermissen“).

1039 Vgl. BdW, Bihlmeyer 353, 11ff.: „Ich heis daz ordenhaft, wenn alles daz, daz der sache zugehorlich ist von innen ald von ussen nút underwegen blibet unangesehen in dem uswúrkenne“ (Ich spreche von Ordnung, wenn all das, was einer Sache zugehört, von innen oder außen berücksichtigt werde im Wirken“).

1040 BdW, Bihlmeyer, 353, 17.

1041 BdW, Bihlmeyer, 353, 18f.

1042 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 353, 21f.: „Der mensche, der in sime ewigen nihte ze nihte ist worden, der weis von underscheide nút“ („Der Mensch, der in seinem ewigen Nicht zunichte geworden ist, weiß von einem Unterschied nichts“).

1043 BdW, Bihlmeyer, 353, 25.

1044 BdW, Bihlmeyer, 353, 26f.

1045 BdW, Bihlmeyer, 353, 27f.

1046 BdW, Bihlmeyer, 353, 28 – 31.

1047 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 353, 32 – 354, 4

1048 Vgl. Piesch 1966, 122: „Der ‚hohe Meister‘ ist kein anderer als Meister Eckhart. Wohl nennt ihn Seuse auch hier nicht mit Namen. Aber der Hinweis ist eindeutig. Dass der Begarde sich auf ihn beruft, ist schwerlich nur Seuses schriftstellerische Erfindung. Es kommt darin wohl eine historische Tatsache zum Ausdruck, für die bis jetzt allerdings die dokumentarischen Belege fehlen: dass Eckharts Lehren in diesen Kreisen offenbar als eine Bestätigung der eigenen Auffassungen verstanden und ausgemünzt wurden. Damit wäre dann eine Erklärung für das außerordentlich scharfe Vorgehen des Kölner Erzbischofs gegen ihn gegeben. Heinrich von Virneburg war als Feind der ‚Ketzerei des freien Geistes‘ bekannt, die ihm viel zu schaffen machte. Er mochte hoffen, das häretische Begardentum entscheidend zu treffen, indem er Eckhart traf. Jedenfalls kehrt auch in den Akten des gegen Eckhart geführten Inquisitionsprozesses das ‚ohne allen Unterschied‘ immer wieder. Es bezieht sich auf die Unterscheidung zwischen Gott und dem Sein der Dinge, zwischen Gott und der mit Gott eins gewordenen Seele, zwischen Christus und den ganz in Christus umgestalteten christförmigen Menschen. Alle diese Themen werden auch hier zwischen dem ‚Jünger‘ und dem ‚Wilden‘ erörtert.“

1049 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 354, 5f.: „Ich han vernomen, daz ein hoher meister si gewesen, und daz der ab sprechi allen underscheit.“ („Ich habe von einem Lehrmeister sagen hören, er habe hierbei jeden Unterschied geleugnet“). Diese und folgende Aussagen des „Wilden“ zielen auf verurteilte Sätze aus dem Werk Meister Eckharts: Vgl. Verurteilungsbulle Johannes XXII. „In agro dominico“, art 10 (Acta Echardiana n. 47, LW V 238): „Nos transformamur totaliter in deum et convertimur in deum. Simili modo sicut in sacramento panis convertitur in corpus Christi, sic ego convertor in eum, quod ipse operatur me suum esse unum non simile. Per viventem deum verum est, quod ibi nulla est distinctio“ („Wir werden völlig in Gott umgeformt und in ihn verwandelt; auf ähnliche Weise, wie im Sakrament das Brot verwandelt wird in den Leib Christi: So werde ich in ihn verwandelt, dass er selbst mich hervorbringt als sein eigenes, eines, nicht etwa nur ähnliches Wesen; beim lebendigen Gott, es ist wahr, dass da kein Unterschied besteht“). Der in Art 10 verurteilte Satz stammt aus Predigt 6, Largier Bd I, 84, 10-13. 17-20): „ ‘Wir werden alzemâle transformieret in got und verwandelt.‘ Merke ein glîchnisse. Ze glîcher wîse, als an dem sacrament verwandelt wirt brôt in unsers herren lîchamen; swie vil der brôte waere, so wirt doch éin lîchame. ... Alsô wirde ich gewandelt in in, daz er würket mich sin sin wesen ein, unglîch; bi dem lebenden gote, sô sit daz wâr, daz kein underscheid enist“ („ ‘Wir werden völlig in Gott transformiert und verwandelt‘ [2 Kor. 3,18]. Vernimm ein Gleichnis! Ganz so, wie wenn im Sakramente Brot in unsers Herrn Leib verwandelt wird: wie viel der Brote es auch wären, so wird doch nur ein Leib. ... Ganz so werde ich in ihm verwandelt, dass er mich als sein Sein wirkt, [und zwar] als eines, nicht als gleicher; beim lebendigen Gotte ist es wahr, dass es da keinerlei Unterschied gibt.“ Art 24 (Acta Echardiana n. 46, LW V 2091): „Item scribit quod omnis distinctio est a deo aliena neque in natura neque in personis. Probat: natura ipsa est una et hoc unum et quaelibet persona est una et id ipsum unum quod natura“ („Jede Unterschiedenheit ist Gott fremd, sowohl in bezug auf seine Natur wie in bezug auf die Personen. Beweis: Seine Natur selbst ist Eine und eben dieses Eine, und jede Person ist Eine und eben dieses selbe Eine, was die Natur ist.“ Art 24 verurteilt einen Abschnitt aus dem BgT 324, Largier Bd. 2, 324, 9 - 13: „Alerleie mittel ist gote vremde. ‚Ich bi‘, sprichet got, ‚der erste und der jungeste‘. Underscheid enist noch in der natûre gotes noch in den persônen nâch der natûre einicheit. Diu götliche natûre ist ein, und ieglîchiu persône ist ouch ein und ist daz selbe ein, daz diu natûre ist“ („Jederart Vermittlung ist Gott fremd. ‚Ich bin‘, spricht Gott, ‚der Erste und der Letzte‘ [Geh. Offenb. 22,13]. Unterschiedenheit gibt es weder in der Natur noch in den Personen entsprechend der Einheit der Natur. Die göttliche Natur ist Eins, und jede Person ist auch Eins und ist dasselbe Eine, das die Natur ist).“

1050 Eckhart, Sap., LW II: Vgl. u.a. Sap, tabula auct., LW II, 309; Sap. n. 154-155, LW 489,7-490,11; Expositio S. Evangelii, LW III: LW III, 91, 1f. 10-14; LW III 100,1-4; LW III, 303ff.. Vgl. Piesch 1966, 9930f., 122; Sturlese 1993, LVII78. Vgl. dazu auch Predigt 80, Largier Bd. 2, 164,16-20: „Also geschiht der sêle: als sie got in sich ziuet, sô wirt si gewandelt in got, alsô daz diu sêle götlich wirt und got niht sêle. Dâ verliuset diu sêle irn namen und ir kraft und niht irn willen und niht ir sîn. Dâ blîbet diu sêle an gote, als got an ime selber blîbet“ („So [auch] geschieht es der Seele: Wenn Gott sie in sich zieht, so wird sie verwandelt in Gott, so dass die Seele göttlich wird, nicht aber Gott zur Seele. Da verliert die Seele ihren Namen und ihre Kraft, nicht aber ihren Willen und nicht ihr Sein. Da bleibt die Seele in Gott, wie Gott in sich selber bleibt“).

1051 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 354, 7 – 12.

1052 BdW, Bihlmeyer, 354, 16 – 20.

1053 BdW, Bihlmeyer, 354, 20 – 24.

1054 BdW, Bihlmeyer, 355, 6.

1055 Vgl. u.a. Art 22 der Bulle „In agro dominico“ (Acta Echardiana n. 47, LW V 2372): „Pater generat me suum filium et eundem filium. Quidquid deus operatur, hoc est unum; propter hoc generat me ipse suum filium sini omni distinctione“ („Der Vater zeugt mich als seinen und als denselben Sohn. Was immer Gott wirkt, das ist Eines; darum zeugt er mich als seinen Sohn ohne allen Unterschied“). Der Artikel verurteilt einen Satz in Predigt 6, Largier Bd. 1, 84, 2: „Dar umbe gebirt er mich sinen sun âne allen underscheit“ („Darum gebiert er mich als seinen Sohn ohne jeden Unterschied“).

1056 BdW, Bihlmeyer, 355, 15.

1057 Vgl. u.a. Expositio S. Evangelii, LW III, 107,9 – 13.

1058 BdW, Bihlmeyer, 355, 8ff.

1059 BdW, Bihlmeyer, 355, 10; vgl. LW II, 364, 3 – 7.

1060 BdW, Bihlmeyer, 355, 10f.

1061 BdW, Bihlmeyer, 355, 11f.

1062 BdW, Bihlmeyer, 355, 22.

1063 BdW, Bihlmeyer, 355, 22 – 356, 1.

1064 BdW, Bihlmeyer, 356, 2.

1065 BdW, Bihlmeyer, 356, 3f.. Vgl. DW V, 41, 13f.

1066 Art. 11 der Bulle “In agro dominico” (vgl. Acta Echardiana n. 46, LW V 2191): „Quicquid deus pater dedit filio suo unigenito in humana natura, hoc totum dedit mihi“ („Alles, was Gott Vater seinem eingebornen Sohne in der menschlichen Natur gegeben hat, das hat er völlig auch mir gegeben“). Richtet sich gegen Aussagen aus Predigt 5a, Largier Bd. I, 58, 14-17: „.Daz der vatter an allem dem, daz er sinem sun Jesum Chrm ye gegab in menschlicher natur, so hat er mich ee angesehen und mich mer liebgehebt dann in und gab mir es ee dann im: als wie? Er gab im durch mich, wann es waz mir not. Dorum, was er im gab, do meinet er mich mit und gab mirs als wol als im; ich nim nut usz weder eynung noch heilikeit der gottheit noch nutztend nit. Allez daz er im in menschlicher natur ye gegab, daz enist mir nit frömbder noch verrer dann im“ („.Dass der Vater es in allem dem, was er seinem Sohn Jesus Christus je in der menschlichen Natur verlieh, eher auf mich abgesehen und mich mehr geliebt hat als ihn und es mir eher verlieh als ihm. Wieso denn? Er gab es ihm um meinetwillen, denn mir tat es not. Darum, was immer er ihm gab, damit zielte er auf mich und gab mir´s so wie ihm; ich nehme da nichts aus, weder Einigung noch Heiligkeit der Gottheit noch irgendetwas. Alles, was er ihm je in der menschlichen Natur gab, das ist mir nicht fremder noch ferner als ihm“). Vgl. auch BgT, Largier Bd. 2, 249,9f.): „Mîn herze und mîn minne gibet die güete der crêature, daz gotes eigenschaft ist“ („Mein Herz und meine Liebe eignet der Kreatur das Gutsein zu, das Gottes Eigentum ist.“

1067 BdW, Bihlmeyer, 356, 6f.

1068 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 356, 9f.: „Als er sprach: ´omnia dedit mihi pater´“.

1069 BdW, Bihlmeyer, 356, 11.

1070 Wieder antwortet Seuse mit Eckhart: Vgl. Expostio S. Evangelii, LW III 105,3 – 8.

1071 BdW, Bihlmeyer, 356, 16f.

1072 BdW, Bihlmeyer, 356, 19ff.

1073 BdW, Bihlmeyer, 357, 1f.

1074 BdW, Bihlmeyer, 357, 2.

1075 Piesch 1966, 127f. merkt an: „Dieser kleine Satz zu Ende des 6. Kapitels lässt aufhorchen. Ob Seuse damit andeuten wollte, dass manche dieser ‚Wilden‘ zu zähmen gewesen wären, wenn man sich die Mühe genommen hätte, sie in geduldigem Gespräch zu belehren, statt sie nur blutig zu verfolgen? Vielleicht fehlte es vielen von ihnen nur an der entsprechenden geistlichen Unterweisung und Betreuung? Und ob Seuse vielleicht auch mit dieser Auffassung Eckhart folgte? Wie, wenn dieser, was jeder gute Prediger tut, oft absichtlich auf die Schlagworte seiner Zeit, und das waren damals vor allem die begardischen, eingegangen wäre, indem er sie scheinbar annahm, ihnen aber in Wirklichkeit einen anderen Inhalt und eine andere Ausrichtung gab, um auf solche Weise auch an Kreise heranzukommen, die ihm sonst verschlossen geblieben wären, die aber besonders gefährdet waren? Gab es doch in Köln allein schon im 13. Jahrhundert nicht weniger als 169 Beginenhäuser, deren Insassen, wenn man sich ihrer nicht annahm, nur zu leicht dem Einfluss der Häretiker verfielen.“

1076 BdW, Bihlmeyer, 357, 3ff.

1077 Sturlese 1994, 45.

1078 Eckhart, VeM, Largier Bd. 2, 314-333. Vgl. Piesch 1966, 128: „Wer den Gedankengängen des BdW bis hierher gefolgt ist, wird nicht erstaunt sein, in diesem Bild Zug für Zug Eckharts ‚edlen Menschen‘ wiederzuerkennen, wie er ihn in seinem praktischen Verhalten nach im VeM aber auch sonst geschildert hat.“ Vgl. Ruh 1996, 433: „Doch wird der Stellenwert des Sermons entschieden überschätzt, wenn es heißt, dass insbesondere die aus dem VeM stammenden Texte ‚den Gesamtcharakter des BdW in entscheidender Weise mitbedingen‘.“

1079 BdW, Bihlmeyer, 357, 17.

1080 Vgl. Johannes Cassianus, Collationes, X, 7, Petschenig 293 – 294; Eckhart, VeM, Largier Bd. 2, 320, 8ff.: „So der mensche ist entbildet und überbildet von gotes êwicheit und komen ist in ganz volkomen vergezzenlicheit zerganclîches und zîtliches lebens“ („Wenn der Mensch entbildet ist und überbildet von Gottes Ewigkeit und gelangt ist zu gänzlich vollkommenem Vergessen vergänglichen und zeitlichen Lebens“).

1081 BdW, Bihlmeyer, 357, 19.

1082 Vgl. Eckhart, VeM, Largier Bd. 2: „Ouch meinet daz wort, sô man sprichet mensche, etwaz, daz über natûre ist, über zit ist und über allez daz ze der zit ‚ist‘ geneiget oder nâch zit smacket“ („Wenn man ‚Mensch‘ sagt, so bedeutet dieses Wort auch etwas, was über die Natur, über die Zeit und über alles, was der Zeit zugekehrt ist oder nach Zeit schmeckt, erhaben ist“). Zum „gegenwärtigen Nun“: Siehe dieser Teil, drittes Kapitel, I.

1083 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 357, 19f.

1084 Seuse bezieht sich auf 1 Tim. 1,9: „Und bedenkt, dass das Gesetz nicht für den Gerechten bestimmt ist, sondern für Gesetzlose und Ungehorsame, für Gottlose und Sünder, für Menschen ohne Glauben und Ehrfurcht, für solche, die Vater oder Mutter töten, für Mörder.“

1085 BdW, Bihlmeyer, 358, 4ff.

1086 Vgl. Piesch 1966, 128; Eckhart, VeM, Largier Bd. 2, 326, 1 – 5: „Mensche in der eigenschaft sines namen in dem latine meinet in einer wîse den, der sich alzemâle under got neigen und vüeget, allez, daz er ist und daz sîn ist, und ûfwert got aneschouwet, niht daz sîn, daz er hinder im, nider im, bî im weiz. Daz ist volliu und eigeniu dêmüeticheit“ („ ‘Mensch‘ in der eigenen Bedeutung des Wortes im Lateinschen bedeutet in einem Sinne den, der sich mit allem, was er ist und was sein ist, unter Gott beugt und fügt und aufwärts Gott anschaut, nicht das Seine, das er hinter, unter, neben sich weiß. Dies ist volle und eigentliche Demut“).

1087 BdW, Bihlmeyer, 358, 20f.

1088 BdW, Bihlmeyer, 358, 22f.

1089 BdW, Bihlmeyer, 358, 23f.

1090 Vgl. Eckhart, VeM, Largier Bd. 2, 324,20 – 23: „Und waerlîche, waerest dû rehte ein, sô blîbest du^ouch ein in underscheide und underscheit würede dir ein und enmöhte dich iezent nihtes niht hindern“ („Und wahrlich, wärest du recht Eins, so bliebest du auch Eins im Unterschiedlichen, und das Unterschiedliche würde dir Eins und vermöchte dich nun ganz und gar nicht hindern.“

1091 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 358, 12ff.: „So blibent sú uf gemeinen ubungen, minr und me nach ire vermugenheit alder nach anderre gelegenheit“ („.So gehen sie von den gewöhnlichen [äußeren] Übungen nicht ab, je nach ihrem Vermögen oder anderen Umständen“).

1092 BdW, Bihlmeyer, 358, 26.

1093 BdW, Bihlmeyer, 358, 26f.

1094 BdW, Bihlmeyer, 359, 3 – 6.

1095 BdW, Bihlmeyer, 359, 7f.

1096 Vgl. BdW, Bihlmeyer, 359, 16ff.

1097 BdW, Bihlmeyer, 359, 24-27.

1098 Piesch 1966, 131. Vgl. Büchner 2007, 112f.

1099 Büchner 2007, 110.

1100 Büchner 2007, 110.

1101 Sein Eintreten für Meister Eckhart war ein Grund, warum Seuse schließlich unberechtigterweise selbst der Freigeistigkeit beschuldigt wurde und seine Lehrbefugnis verlor. Vgl. Piesch 1966, 132. Vgl. Seuse, Vita, Kap. XXIII, Bihlmeyer, 68, 17 – 25.

1102 Büchner 2007, 113.

1103 Vgl. Büchner 2007, 110; Piesch 1966, 131f.

1104 Vgl. Piesch 1966, 130: „Von größter Bedeutung war die Feststellung, dass Seuse eine ganze Reihe eckhartischer Texte, viele davon in wörtlicher Wiedergabe, wenn auch ohne die Quelle zu nennen, im BdW verwendet.“

1105 Piesch 1966, 131.

1106 Vgl. Büchner 2007, 76 – 107; Wendel 2002, 225 – 228.

1107 Mieth 1969, 238f.