„aus dem lauteren, edlen Grund der Gottheit herausgekommen und ist nach dem edlen, lauteren Gott gebildet, und (er) ist dahin wieder eingeladen und (wird) wieder da hineingerufen und hineingezogen, dass er all des Gutes teilhaftig mag werden, das der edle, wonnigliche Grund von Natur hat; das kann sie (die Seele) erlangen durch (göttliche) Gnade. Wie Gott sich in den inwendigen Grund der Seele gelegt hat und sich (in ihm) verborgen und bedeckt hält – wer das finden und erkennen und betrachten könnte, der wäre ohne allen Zweifel selig.“

Der Grund in der Seele bzw. das Gemüt ist das allen Sinnen und der Verstandeskraft entzogene tiefste innere geistige Sein des Menschen, durch das er auf Gott hin ausgerichtet ist und mit Gott eins sein kann. Dieses in der Tiefe der Seele verborgene geistige Sein begründet die Verwandtschaft zwischen Gott und Mensch.

Aus anthropologischer Perspektive spricht Tauler vom Gemüt, sofern in ihm alle Seelenkräfte ihren Ursprung und ihren Sammelpunkt haben. Sind alle äußeren und inneren Kräfte im Gemüt zur Ruhe gekommen, d.h. sind sie wohlgeordnet, gewinnt der Mensch eine rechte innere Grundeinstellung (habitus), durch die es dem Gemüt mit allen in ihm vereinten Seelenkräften möglich ist, sich ungehindert auf Gott hin ausrichten.

Der theologische Aspekt der verborgenen Innerlichkeit wird mit dem Begriff Grund zum Ausdruck gebracht. Im Grund ist das identische göttliche Bild des einen und trinitarischen Gottes in die Seele gepflanzt. Von dort aus ruft Gott den Menschen in seinen Ursprung zurück. Zur Einung mit Gott gelangt der Mensch also nur dann, wenn er in seinen Seelengrund einkehrt.

Wenn also vom Grund oder vom Gemüt in der Seele des Menschen die Rede ist, handelt es sich dabei weniger um ein „Organ“ bzw. um einen „Ort“ im Menschen506, den man sich konkret vorstellen kann, sondern um das „tiefste und geistigste Verhältnis zwischen Gott und Mensch, die ‚participatio‘ des Menschen am göttlichen Bereich.“507 Der Grund ist kein Seelenteil, sondern die innerste dynamische Beziehung zwischen Gott und Mensch, ein Geschehen, das Tauler ganz in der Tradition Meister Eckharts als überzeitlich ansieht und das er aus anthropologischer und theologischer Perspektive beleuchtet.508

Das Verhältnis zwischen dem tiefsten, verborgenen Grund in der Seele und dem äußeren Menschen ist nicht unproblematisch. Solange der Mensch als geschaffenes Wesen auf Erden lebt, bleibt er mit allem Irdischen verbunden, weshalb er immer auch Gott entzogen bleibt. Er wird erst vollkommen, wenn er wieder durch den Tod ganz zu Gott zurückkehrt. Solange der Mensch lebt, ist nur ein Vorgeschmack dieser Vollkommenheit, der ursprünglichen Einheit mit Gott, möglich. Er soll aber alles tun, um bereits zu seinen Lebzeiten in Einheit mit Gott zu leben. Doch ist diese Rückkehr zu Gott alles andere als einfach. Denn aufgrund seiner Innerlichkeit und Äußerlichkeit gerät der Mensch in einen Zwiespalt, da es den äußeren Menschen zu den irdischen Dingen, den inneren Menschen aber immer zu Gott zieht. Der Mensch fühlt sich deshalb gespalten und hin– und hergezogen zwischen Zeit und Ewigkeit. Diesen inneren Kampf im Menschen vergleicht Tauler mit einer Jagd, bei der sich äußerer und innerer Mensch gegenseitig jagen509:

„Weles ist nu dis jagen? Nút anders denne das de indewendige mensche gerne zuo Gott were, do sin eigen stat ist, und tribet und jaget den ussewendigen menschen, und der ussewendige mensche jaget einen andern weg und wil ussewendig zuo den nidern dingen, do sin eigen stat ist, alsus ist eine zweiunge in disen.“510

„Was ist nun dieses Jagen? Nichts anderes, als dass der innere Mensch gerne bei Gott wäre, wo seine eigentliche Statt ist, und (so) treibt und jagt (er) den äußeren Menschen, und der äußere Mensch jagt auf einem anderen Weg und will äußerlich zu den niederen Dingen, (dahin) wo seine eigentliche Statt ist; also ist ein Zwiespalt in diesem (Menschen).“

Doch die Ursache, dass es zu dieser Jagd überhaupt kommt, ist Gott, denn er „jaget sú beide und ouch die genade“511(„jagt sie beide und auch die Gnade“). Dabei gerät der sich hin und her gerissen fühlende, gespaltene Mensch immer wieder in eine Krise, in große „bandikeit und getrenge“512 („Angst und Bedrängnis“). Doch braucht er nicht zu verzagen, denn für Tauler zeigt sich gerade in der Krise ein sicheres Zeichen für Gottes Wirken: „so ist er sicher daz Got mit ime get“513 („so ist er sicher, dass Gott mit ihm geht“).

Das Dilemma auf dem Weg zurück in den göttlichen Ursprung ist, dass der Mensch seiner Natur niemals ganz entfliehen kann. Er spürt einerseits das Drängen nach dem Äußeren und andererseits das Brennen des „minnen fúr“514 („Liebesfeuers“) nach Gott, welches Gott selbst in ihm durch den Heiligen Geist entfacht hat.515 Hier entsteht eine „minnen kolen“516 („Liebesqual“), die für Tauler jedoch ein gutes Zeichen dafür ist, dass der betreffende Mensch auf dem Weg zu Gott ist:

„So nu dis jagen starker und geswinder ist, so der turst den wir zuo Gott hant, und die hitze vil deste merre solte sin und die begerunge.“517

„Je stärker und geschwinder nun dieses Jagen ist, (um) so (stärker wird) der Durst, den wir zu Gott haben, und (um so) stärker sollte die Hitze (d.h. das Verlangen) und das Begehren sein.“

Wer sich auf die Jagd einlässt, ist auf dem richtigen Weg; der ist für Tauler ein wahres Kind Gottes.518

110 Vgl. V 78, 420,42 (H 69).

111 V 78, 421,1 – 11 (H 69). Vgl. V 60d, 299,18 (H 29)

112 Das relational-communiale Verständnis der göttlichen Personen ist eng mit dem Begriff der perichoresis verbunden (lat. circumincessio und circuminsessio), der ursprünglich eine Bezeichnung für das Tanzen ist (vgl. Greshake 1997, 93). Deshalb kann die Bezeichnung „hat gespilt“ mit „hat getanzt“ wörtlich übernommen werden, auch wenn Hofmann, Einleitung Tauler, 1987, 5321 anderer Meinung ist. Hofmann verwendet die mehr traditionelle Formel: „der sich ewiglich im Herzen des Vaters ausspricht.“ Hofmanns Übersetzung orientiert sich an Augustinus, trin. XV, 14,23, Kreuzer 2001, CCL 50a, 496f. .

113 V 39, 157,3ff. (H 40).

114 Vgl. Eckhart, Predigt 16b, Largier Bd. 1, 190,12 – 27; Sturlese 2007, 47 – 60; Manstetten 1992, 253 – 262; Flasch 1986; Haas 1979, 209 – 237; Mieth 1969, 137f.; 160f.; Siehe zweiter Teil, drittes Kapitel, I.

115 V 39, 158,1 – 4 (H 40).

116 V 39, 158,6 (H 40). Vgl. Kirmsse 1930, 21.

117 Vgl. Mieth 1969, 282 – 311.

118 V 39, 158,6f. (H 40).

119 V 60d, 300,2f. (H 29).

120 V 60d, 300,3f. (H 29).

121 Siehe hierzu die Ausführungen zur Erbsündethematik: dieser Teil, sechstes Kapitel, II.

122 Vgl. V 60d, 299,30 (H 29): „gelobet es einvelteklich und lossent úch Gotte“ („glaubt schlicht und überlasst euch Gott“).

123 V 60d, 299,32ff. (H 29).

124 Vgl. Wyser 1958, 292 – 297.

125 Vgl. Zekorn 1993, 41 –61.

126 V 60d, 300,8f. (H 29).

127 V 60d, 300,9 (H 29).

128 Vgl. H 29, 200.

129 Vgl. Schmaus 1967.

130 Vgl. Wyser 1958, 286 – 291 (allerdings mit Verweisen auf V 1, dessen Echtheit nicht geklärt ist).

131 V 60d, 300,9 – 12 (H 29). Vgl. Augustinus, trin. X, 11,18, CCL 50, 330f.; XI, 3,5, CCL 50, 340f.; Ders., conf. X, CCL 27, 155 – 193; Kreuzer 2001, XXVIff.; Greshake 1997, 97f.; Wyser 1958, 286.

132 V 60d, 300,12f. (H 29).

133 Vgl. Augustinus, conf. X, 17,26, CCL 27, 168f.; Kreuzer 2001, XXVI, XXXf.

134 V 60d, 300, 13f. (H 29).

135 Vgl. Wyser 1958, 294 – 297.

136 V 60d, 300,9-17 (H 29).

137 Vgl. Sturlese 2007, 178, 194; Wyser 1958, 295; Thomas, Sth. I q. 93, a.7: „Si ergo imago trinitatis divinae debet accipi in anima, oportet quod secundum illud principaliter attendatur, quod maxime accedit, prout possibile est, ad representandum speciem divinarum personarum. …Et ideo primo et principaliter attenditur imago trinitatis in mente secundum actus, prout scilicet ex notitia quam habemus, cogitando interius verbum formamus, et ex hoc in amore prorumpinus. Sed quia principia actuum snt habitus et potentiae, unumquodque autem virtualiter est in suo prinicipio, secundario et quasi ex consequenti imago trinitatis potest attendi in anima secundum potentias, et praecipue secundum habitus, prout in eis scilicet actus virtualiter existunt“ („Wenn also ein Abbild der Dreifaltigkeit in der Seele angenommen werden soll, so muss man es vor allem in dem sehen, was (soweit möglich) der arthaften Wiedergabe der drei göttlichen Personen am nächsten kommt. ... Darum sieht man das Bild der Dreifaltigkeit im Geiste zunächst und hauptsächlich in der Tätigkeit, insofern wir nämlich aus der Kenntnisnahme, die wir besitzen, denkend innen ein Wort bilden und aus diesem in die Liebe hervorbrechen. . Weil aber die Quellgründe der Tätigkeit in den Gehaben (Habitus) und Fähigkeiten (Potenzen) zu suchen sind und ein jedes Ding der Kraft nach in seinem Quellgrund enthalten ist, so kann man in zweiter Linie und gleichsam als Folge von einem Bilde Gottes in der Seele reden aufgrund der Fähigkeiten und vor allem der Gehaben (Habitus), insofern die Tätigkeit in ihnen der Kraft nach da ist“).

138 V 60d, 300,17-27 (H 29).

139 Vgl. Gnädinger 1993, 15960: „Die altchristliche Formel, wonach der Mensch aus Gottes Gnade das zu werden vermag, was Gott von Natur aus ist, findet sich öfter bei Meister Eckhart. Von daher könnte sie Johannes Tauler geläufig sein. Er kann sie jedoch auch durch eigenes Studium patristischer oder mittelalterlicher mönchstheologischer Schriften neu für sich entdeckt haben.“ Auch hier erscheint Dionysios Areapagita (Über die himmlische Hierarchie, III, 3) als „Zwischenträger“ (Gnädinger 1993, 15960). Zur Geschichte dieser Formel und deren Bezug zu Lehrsätzen des vierten Laterankonzils von 1215 vgl. Haas 1971, 4. 27ff.

140 Vgl. Wyser 1958, 283.

141 Siehe dieser Teil, viertes Kapitel.

142 V 4,20,20 (H 3); vgl. u.a. V 1,9,9f.

143 V 52,237,8f. (H 57).

144 Für Tauler ist an dieser Stelle, im Gegensatz zu Meister Eckhart, die Ungleichheit kein Merkmal für die besondere Göttlichkeit Gottes und des Menschen; er nimmt den Begriff wörtlich. Vgl. u.a. V 28,116,29f: Tauler erklärt mit Joh. 3,5 („Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“), dass der Mensch aus Geist und Wasser in Gott neu geboren wird. „Wasser“ und „Geist“ stehen hier für verschiedene „Teile“ des Menschen: Das „Wasser“ symbolisiert den Teil, der von Gott verschieden ist, d.h. ungelich, und der „Geist“ die Gleichheit, die gelicheit. Das bedeutet: Der Mensch ist gegenüber Gott gelich und ungelich zugleich. Vgl. auch Seite 192 – 209. Zum Begriffspaar gelich/ungelich bei Tauler vgl. Kirmsse 1930, 46f.

145 V 6,26,3f.; vgl. u.a. V 21,88,7f., V 46,202,13f. (H 54). Wir finden dieses Zitat bei Eckhart, Predigt 47, Largier Bd. 1, 500,21f. und Predigt 23,272,10f.. Eckhart greift hier einen Gedanken auf, den er irrtümlich Augustinus zuweist, jedoch von Alcher von Clairvaux stammt: „Insofern der Mensch sich als Kreatur in seiner Verwirklichung auf Äußeres, das heißt auf Zeit und Raum bezieht, ist er ein der Zeit unterworfenes Wesen, insofern er sich aber in seinen höchsten Seelenvermögen davon zu lösen vermag, überschreitet er die Zeitlichkeit“ (Largier Bd. 1, 943); vgl. Alcher von Clairvaux, De spiritu et anima XLVII, PL 40, 18). Die Lehre von der Seele zwischen Zeit und Ewigkeit ist jedoch neuplatonischen Ursprungs. Eckhart paraphrasiert und referiert in Predigt 47 aus der neuplatonischen Schrift „Liber de causis“, die aus Textauszügen der „Stoicheiosis“ des Proklos besteht (vgl. Ruh 1996, 25). Vgl. Ruh 1996, 19 – 32. Proklos wiederum folgt Plotin, Enneade IV 8 (vgl. Mösch 2006, 234). Vgl. Mösch 2006, 240 – 244.

146 Vgl. V 60d,301,4f. (H 29).

147 V 1,9,14f. Wir zitieren unter Vorbehalt, da die Urheberschaft Taulers nicht gesichert ist, doch finden wir eine fast wörtliche Entsprechung in Eckharts Predigt 47, Largier Bd. 1, 500,22ff. Vgl. Mösch 2006, 241f.

148 Niedere Kräfte: Sinnlichkeit, Begehren, Zorn; oberste Kräfte: Vernunft, Wille, Liebe; diese Kräfte entsprechen den Seelenkräften: Siehe hierzu die Ausführungen im folgenden Abschnitt (II.).

149 Vgl. V 14, 66,17

150 Zu dem sog. „Dritten“ im Menschen (Geist, Gemüt, Grund): Siehe dieses Kapitel, II, 3.2.

151 Siehe hierzu besonders dieser Teil, sechstes Kapitel.

152 V 46, 202,13f. (H 54). Zum Menschenbild: Vgl. auch Eck 2006, 25 – 35; Egerding 1992, 105 – 129; Rehe 1989, 53 – 62; Karch 1947.

153 Vgl. Balthasar 1983, 408

154 Vgl. u.a. V 15, 70,14b (H 15b); V 44, 193,6f. (H 49); V 57, 266,14-17 (H 48). Diese Unterscheidung ist platonischen Ursprungs: Vgl. Platon, Polit. IX, 589a; Plotin, Enn. V, 1.10). Paulus nimmt diese Unterscheidung auf: Vgl. Röm 7,22; 2 Kor 4,16; Eph 3,16). Vgl. Langer 2004, 386f.; Haas 1995, 52f.mit 46 (mit weiteren Literaturangaben), 56ff.; Gnädinger 1993, 129 – 136; Gandlau 1993, 45 – 54; Zekorn 1993, 42f.; Largier Bd. 1, 1993, 844 – 854 (zu Meister Eckharts Predigt Largier 67); Manstetten 1992, 357f.; Wrede 1974, 115f. Haas 1971, 133 – 139 (mit Plotin-Zitat); Mieth 1969, 254 – 257; Weilner 1961, 60 – 101; Wyser 1958, 242 – 247; Karch 1947; Helander 1923, 204 – 213. Siehe auch zweiter Teil, zweites Kapitel, III.

155 V 9,42,30-33.

156 Vgl. Gnädinger 1993, 130; Zekorn 1993, 43; Haas 1989 (a), 84f.; Ders. 1971, 133f.; Mieth 1969, 254 – 257. Das zeigt sich vor allem in dem von Tauler bevorzugten Dreierschema des Menschen: Siehe dieses Kapitel, II, 3. Der dreistufige Ansatz ist schöpfungstheologisch orientiert, der duale Ansatz dagegen gnadentheologisch (vgl. Zekorn 1993, 43).

157 Vgl. V 64, 348,21 – 25 (H 53): „Dis alles ist eine mensche.“ (348,25); V 56, 261,30 – 262,9 (H 70). Eckhart hat diesen Sachverhalt präziser ausgedrückt (vgl. Mieth 1969, 25757): Eckhart, DW I, 264,5f.; 284,1 – 5.

158 Vgl. Mieth 1969, 257; Gnädinger 1993, 364.

159 Vgl. V 24, 101,32 – 102,1; V 37, 144,1 – 7; V 39, 155,5ff. (H 40); V 66, 363,4f. (H 62). Vgl. Mieth 1969, 255: „Von dieser Schriftstelle ausgehend hatte bereits vor Tauler die neuplatonisch gefärbte Theologie der Spiritualität eine ‚Introversionsmystik‘ aufgebaut.“ Vgl. Wyser 1958, 235.

160 Vgl. V 66 (H 62); Mieth 1969, 254f.

161 V 45, 197,31 – 198,4 (H 51). Vgl. u.a V 12, 59,26 – 30; V 20, 83,19 – 22.

162 V 45, 198,4 – 7 (H 51).

163 V 7, 31,33f.. Vgl. u.a. V 32, 121,32.

164 Vgl. u.a. V 71, 385, 10 – 13 (H 80). Vgl. Mieth 1969, 271 – 275.

165 V 45, 200,5f. (H 51). Vgl. u.a. V 46, 202,28f. (H 54); V 77, 413,26ff. (H 72).

166 V 71, 384,32 (H 80).

167 V 71, 384,33 (H 80).

168 V 74, 403,3.

169 V 45, 198,8-19 (H 51).

170 Vgl. u.a. V 60d,301,7f. (H 29); V 60e,305,32 (H 25); V 66,361,11f. (H 62); V 67,370,5 (H 63). Vgl. Weilner 1961, 81f.; Wyser 1958, 243f.

171 Vgl. u.a. V 65,357,17 (H 59). Die Bezeichnung “viehischer Mensch“, ein „charakteristischer Ausdruck“ Taulers (Müller 1923, 402) stammt von Wilhelm von St. Thierry, der den Menschen, in einem Rückgriff auf Origenes, in einen homo animalis, rationalis und spiritualis einteilt (vgl. Haas 1971, 134.138f.; Ruh 1996, 496f.). Diese Gleichsetzung mit dem Tier ist jedoch nicht schlechthin abwertend gemeint. Der „sinnliche Mensch“, der „sinnliche Leib“ wird mit Augustinus (De trin. XII, 1 u. 2) als das angesehen, was der Mensch mit den Tieren angeblich gemeinsam hat (vgl. Weilner 1961, 81218). Die moderne Anthropologie vertritt diese Sichtweise jedoch nicht mehr, sondern sie behauptet, dass der Mensch einen einzigartigen Leib hat, keinen Tierleib (vgl. Weilner 1961, 81f.218). Vgl. Gnädinger 1993, 130; Manstetten 1992, 357f. (zu Meister Eckhart).

172 V 1, 10,28f. Vgl. V 16, 72,30 – 73,1. Vgl. Thomas, Sth. I q. 78 a.3, auf dessen Einteilung sich diese Predigtstelle bezieht.

173 Die „sinnlichen Kräfte“ als vis concupiscibilis und vis irascibilis (vgl. Kirmsse 1930, 72. 92).

174 Vgl. u.a. V 51, 233,34 – 234,13 (H 58); V 52, 236,21 – 237,4 (H 57), wobei Tauler in beiden Predigten nicht explizit zwischen „niederen“ und „oberen Kräften“ unterscheidet. Allerdings ergibt sich das aus dem Zusammenhang. Vgl. V 61, 330,1 – 21 (H 44). Vgl. Gandlau 1993, 220 – 226; Kirmsse 1930, 31. 92ff.

175 Vgl. u.a. V 52, 236,35 (H 57).

176 Vgl. u.a. V 61, 330,2 – 6 (H 44). Vgl. Thomas, Sth. I q.81 a.2; De ver. XXV, 2.

177 V 61,330,11 (H 44).

178 V 56, 260,22 (H 70). Vgl. u.a. V 51, 234,10.13 (H 58); V 56, 260,32 (H 70).

179 V 56, 260,32 (H 70).

180 Vgl. u.a. V 51, 234,10 (H 58), V 56, 260,31f. (H 70).

181 V 56, 260,25 – 261,3 (H 70). Vgl. u.a V 52, 236,35 – 237,4 (H 57); V 75, 405,8 – 18.

182 V 61, 330,17 (H 44).

183 V 61, 330,20 (H 44).

184 V 56, 261,4 (H 70). Tauler zitiert an dieser Stelle Eph 4,27.

185 V 61, 330,18f. (H 44).

186 V 51, 234,9 (H 58).

187 Vgl. V 51, 234,9 (H 58).

188 Vgl. u.a. V 56, 261,8ff. (H 70).

189 V 56, 260,23ff. (H 70); vgl. u.a. V 52, 236,34f. (H 57).

190 Vgl. u.a. V 4, 21,31f.; V 37, 144,11f.; V 64, 351,11 (H 53). Vgl. Kihm 1961, 273.276; Kirmsse 1930, 18. 72.

191 V 48,217,9 (H 78). Vgl. Lexer 1992, 55, Sp. 3: „gedenke“ = sich etwas ausdenken, sich erinnern.

192 Vgl. Thomas, Sth. I, q.78 a4.. Tauler ordnet die Bilder und Phantasien dem äußeren Menschen zu und stellt sie dem inneren Menschen gegenüber (vgl. Gandlau 1993, 46).

193 Vgl. Kirmsse 1930, 81: „forme“ = Erkenntnisbild; Zekorn 1993, 132 – 136 („Bilder“).

194 Vgl. u.a. V 37,143,12.

195 Vgl. u.a. V 4, 21,20.25; V 15, 71,4 (H 15b); V 37, 144,10; V 42, 179,27 (H 47); V 56, 263,30 (H 70); V 61, 331,3 (H 44); V 67, 366,6.22 (H 63); V 68, 372,16 (H 67).

196 Vgl. V 56, 260, 13 – 20 (H 70).

197 Vgl. Eckhart, Predigt 2, Largier Bd. 1, 24, 11f.; Manstetten 1992, 535ff.; Haas 1971, 24f.. Siehe hierzu die Ausführungen zur Gelassenheit, Abgeschiedenheit und Armut des Geistes bei Meister Eckhart: Zweiter Teil, drittes Kapitel, IV.

198 Vgl. V 15, 71,3ff. (H 15b); V 37, 144,8 – 14.

199 Vgl. u.a. V 39,158,21f. (H 40).

200 Vgl. u.a. V 63,343,23ff. (H 42).

201 V 63,343,25f. (H 42).

202 Vgl. u.a. V 39,160,19 (H 40).

203 Vgl. u.a. V 39,160,26f. (H 40); V 50,228,29ff. (H 56); V 75,407,1-6; V 76,408,20ff.,409,13f.

204 V 53,241,10f. (H 65).

205 Vgl. Gandlau 1993, 47; Weilner 1961, 82; Wyser 1958, 244ff.

206 Vgl. Gnädinger 1993, 135.

207 Vgl. Wyser 1958, 243. Siehe dieses Kapitel, II, 3.

208 Vgl. V 9,42,30-33

209 Vgl. Eckhart, Predigt 10, 122,20 – 124,3, Largier Bd. 1; Largier Bd.1, 1993, 860; Augustinus, Io. ev. tr. 13, 3, PL 35, Sp. 1499f. (zwei Augen); Avicenna, De anima I. c.5 (zwei Gesichter). Vgl. Wyser 1958, 244.

210 V 45, 195,15 – 18 (H 51).

211 V 45, 195,19 (H 51).

212 Vgl. V 45, 196,10 – 15 (H 51).

213 Vgl. Kirmsse 1930, 67f: redelîcheit = ratio, discretio, ethisches Urteilsvermögen, das auf die äußeren Kräfte des Menschen bezogen ist.

214 Vgl. Gnädinger 1993, 130; Mieth 1969, 256f.

215 V 39, 158,17f. (H 40).

216 V 39,158,17-20 (H 40).

217 Vgl. Gnädinger 1993, 135; Gandlau 1993, 255 – 262; Wrede 1974, 121; Weilner 1961, 82f.; Wyser 1958, 244f., 287. Vgl. Augustinus, trin. I, 12,3, CCL 50, 61f.; Thomas, Sth. I, q.79, a3; I-II q.74, a.7. Weilner (83224a) weist darauf hin, dass Tauler von dieser scholastischen Unterscheidung keinen Gebrauch macht, sondern nur analoge Begriffe verwendet, wie z.B. in der Unterscheidung von niedersten, mittelsten und obersten Kräften. Vgl. V 67, 366,8 (H 63).

218 Vgl. Wyser 1958, 304f.

219 V 61, 329,19f. (H 44).

220 V 61, 329,20 (H 44).

221 V 61, 329,20 (H 44).

222 Vgl. Thomas, Sth. I, q.12 a.7ff.; q.13 a.5, 10; q.87, a.2.

223 Vgl. Wrede 1974, 125f.

224 V 61, 329,21 (H 44).

225 V 61, 330,24f. (H 44).

226 V 61, 330,30f. (H 44). Vgl. H 44, 3364. Vgl. Thomas, Sth. I q. 12, a.12.

227 V 77, 416,28 (H 72).

228 V 77, 416,28 (H 72). Mit Wissen ist kein diskursives intellektuelles Wissen gemeint, sondern ein Wissen, das jenseits des natürlichen Wissens liegt. Vgl. zweiter Teil, drittes Kapitel, III.

229 V 52,237,8f. (H 57); „bekennen“ = ein intellektuelles Erkennen mit Hilfe der natürlichen Vernunft; reine Vernunfterkenntnis. (vgl. Kirmsse 1930, 42).

230 Vgl. u.a. V 19, 77,22-25. Hier bezeichnet Tauler die Vernunft als ein „gevengnisse“ („Gefängnis, Gefangenschaft“). Siehe dieser Teil, sechstes Kapitel, I, 4.

231 Vgl. Thomas, Sth. I q.12, a.1. Vgl. Wrede 1974, 131 – 135.

232 Vgl. V 19, 77,31f; Thomas, Sth. I q.12, a.2.

233 Vgl. V 61, 329,25 (H 44).

234 V 61, 329,23 (H 44). Vgl. Thomas, Sth. I q.12, a5.

235 V 61, 329,22 – 28 (H 44).

236 Vgl. u.a. V 24, 97,10f.; Wrede 1974, 120f.

237 V 64, 350,29 – 351,2 (H 53).

238 Vgl. V 61, 330,3 – 21 (H 44).

239 V 61, 330,22 (H 44). Die anderen oberen Kräfte sind laut Tauler Wille und Liebe: Siehe dieses Kapitel, II, 2.2. und 2.3.

240 Vgl. V 61, 330,22 (H 44).

241 V 61, 331,1f. (H 44). Übersetzung H 44, 336.

242 V 61, 331,13f. (H 44).

243 V 61, 331,12f. (H 44).

244 V 61, 331,17 – 22 (H 44).

245 V 61, 331,24 – 31 (H 44).

246 Vgl. V 61, 331,32f. (H 44); Joh 1,4: „In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.“

247 V 64, 351,3f. (H 53). Hier zitiert Tauler wörtlich aus dem Prokloskommentar Berthold von Moosburgs (vgl. Sturlese 2007, 184 – 188). Siehe auch dieses Kapitel, II, 3.3.

248 Vgl. Gnädinger 1993, 135; Wrede 1974, 121f.; Weilner 1961, 83; Siehe u.a. zweiter Teil, zweites Kapitel, II.

249 Vgl. Sturlese 2007; Flasch 2006; Ders. 2004.

250 Vgl. Sturlese 2007, 38f.; Albert, Metaph. I, 1,1, Geyer 1960, 2; Ders., De animale XXII, 1,5, Stadler 1916 – 1920, 1353. Vgl. Ruh 1996, 124ff. Vgl. zweiter Teil, zweites Kapitel, I, 2.

251 Vgl. Augustinus, trin. XIV, 6,8. 7,9, Kreuzer 2001, CCL 50a, 430ff., 433f.; Kreuzer 2001, XXVIIf.. Siehe auch zweiter Teil, zweites Kapitel, II, 1.

252 Vgl. Sturlese 2007, 196f.; ebd. 35 – 45.

253 Vgl. Dietrich, Opera omnia I, De visione beatifica, proom, 13; Mojsisch 1977; Sturlese 2007, 39f.. Zu Dietrich von Freiberg: Siehe Flasch 2007. Seite auch zweiter Teil, zweites Kapitel, II, 1.

254 Vgl. Eckhart, Expositio, Largier Bd. 2, 518, 17f.; Quaestio I, Largier Bd. 2, 540, 16; Manstetten 1992, 229f.; Siehe u.a. zweiter Teil, drittes Kapitel, II und III.

255 Vgl. Eckhart, Predigt 76, Largier Bd. 2, 128,10 – 25.

256 Eckhart, Predigt 76, Largier Bd. 2, 128,8.

257 Vgl. Manstetten 1992, 370f. Siehe zweiter Teil, drittes Kapitel, III.

258 Sturlese 2007, 180: „In der Predigt V 60d weist er auf die Dietrichsche Deutung des ‚abditum mentis‘ Augustins hin, lehnt jedoch dessen Gleichsetzung mit dem tätigen Intellekt des Aristoteles – ein zentrales Motiv bei Dietrich – entschieden ab.“ 186: „Ist der Hinweis auf Dietrich eindeutig, so ist auch die sozusagen ´bedingte Annahme´ seiner Intellekttheorie deutlich.“ 189: „Beachtlich ist auch die Tatsache, dass Tauler das ‚abditum mentis‘ Augustins (und Dietrichs von Freiberg) ausdrücklich mit dem Seelengrund identifiziert, und dass er für seine Seelengrundlehre nicht nur die Autorität von Platon und Proklos, sondern auch die des Aristoteles in Anspruch nimmt. Dieser letzte Hinweis ist nur unter der Voraussetzung zu verstehen, dass Tauler die intellectus agens-Lehre nach der Interpretation Dietrichs im Auge hatte.“

259 Vor allem durch Dietrichs Traktat „De visione beatifica“: Dietrich, Opera omnia I, De visione beatifica; Mojsisch 1977. Vgl. Sturlese 2007, 196.

260 Vgl. Sturlese 2007, 176, 191ff., insgesamt: 169 – 197. Siehe zweiter Teil, zweites Kapitel, III.

261 Albert, Comment. super Lucam, 10,24. Zu Taulers Zitation: Vgl. Sturlese 2007, 192ff.; Gnädinger 1993, 375; Filthaut 1961, 94ff.; Wyser 1958, 301ff.; Kirmsse 1930, 11f.; Müller 1923, 419f.

262 V 64,351,7-13 (H 53).

263 Wyser 1958, 301f. Wyser nennt Taulers Zitationsweise geradezu unerhört (301). Vgl. Sturlese 2007, 192ff.; Kirmsse 1930, 11-12.98.

264 Albertus, Comment; Zit. Wyser 1958, 301245.

265 V 64, 351,14 – 22 (H 53).

266 Albertus, Comment; Zit. Kirmsse 1930, 12. Wyser 1958, 302: „Damit meint er den aus der arabischen Philosophie bekannten ‚intellectus adeptus‘, d.h. die geistige Erkenntnis der rein intelligiblen, rein geistigen Formen und Dinge, die Albertus hier ohne Schwierigkeit ins Christlich-Mystische transponiert, und zwar umso mehr, als er in der De Anima Paraphrase von diesem intellectus adeptus et divinus begeistert schreibt: ‚hoc est opus quod operatur Deus … Mirabilis et optimus est iste status intellectus adepti: sic per eum enim homo fit similis quoddammodo Deo, eo quod potest operari sic divina et largiri sibi et aliis intellectus divinus’.“ (Albertus, De anima III, tr. 3, c.11).

267 V 64, 351,23f. (H 53).

268 V 64, 351,24ff. (H 53).

269 V 64, 351,26 (H 53).

270 V 64, 351,26 – 29 (H 53).

271 Albertus, Comment; Zit. Kirmsse 1930, 12. Wyser 1958, 303: „Der göttliche nous oder logos der Griechen, die mens Augustins, … das ist für Albert der von der Seelensubstanz real verschiedene Intellekt, das Ebenbild Gottes.“

272 Albertus, Comment; Zit. Sturlese 2007, 192.

273 An dieser Stelle fehlt die Übersetzung von: „et hoc est intellectus“.

274 V 64,351,30ff. (H 53).

275 Vgl. Wyser 1958, 305.

276 Vgl. Sturlese 2007, 193. Vgl. Wyser 1958, 306: „Immer ist es also das reine lautere Wesen des Menschengeistes, den Tauler meint, wenn er den Seelengrund zwar die Wurzel der Seelenkräfte (62,21) nennt – was ja in Wirklichkeit dem Verhältnis von Seelensubstanz und –kräften entspricht, aber zugleich immer und immer wieder seine Einfachheit im Gegensatz zu aller Vielfalt der Tätigkeit und Kräfte, und seine Bild- und Formlosigkeit betont.“

277 V 64,351,34 – 352,2 (H 53)

278 Vgl. Wyser 1958, 303: „Wenn Tauler in derselben Predigt unter den alten und neuen Meistern, die vom Seelengrund, dem Seelenfunken gesprochen haben, Albert den Großen an erster Stelle nennt (347,10), so wissen wir also, mit wie wenig Recht er ihn für die eigene Auffassung anrufen durfte und mit welchen Methoden er sich diese Autorität zu sichern hoffte.“

279 Wyser 1958, 303f.

280 Sturlese 2007, 193

281 Vgl. Sturlese 2007, 169 – 197. In Predigt V 64 (H 53) finden wir neben den Albertzitaten auch zahlreiche Proklostexte aus Bertholds Kommentar und Zitate Dietrichs von Freiberg (350,9 – 351,4) (vgl. Sturlese 2007, 184 – 188). Siehe dieses Kapitel, 3.3.

282 Vgl. Sturlese 2007, 192f. Siehe zweiter Teil, zweites Kapitel, III.

283 Vgl. Gnädinger 1993, 135; Haas 1971, 135; Weilner 1961, 83.

284 Vgl. Wrede 1974, 121f., 129f.

285 Vgl. V 61, 330,22f. (H 44). In V 13,62,24f. unterscheidet Tauler zwischen „inwendigen“ – er nennt Vernunft und Wille – und „äußeren Kräften“, ohne diese konkret zu bestimmen.

286 Vgl. V 61, 333,8 (H 44); V 62,237,4 (H 39).

287 Vgl. Wrede 1974, 136f. Wrede 1974, 136 spricht bei Tauler von einer Willensmystik; Wentzlaff-Eggebert 1940, 5 – 54.

288 V 53, 241,2f. (H 65).

289 V 53, 241,2ff. (H 65).

290 Vgl. V 38, 153,36 – 39.

291 V 22, 89,16ff.

292 V 38, 153,39.

293 V 65, 357,10 (H 59).

294 V 65, 357,11f. (H 59).

295 V 72, 392,30f. (H 46).

296 V 72, 392,32 – 39 (H 46).

297 Vgl. Gandlau 1993, 262 – 266.

298 V 14, 65,29.

299 Vgl. 19, 78,29ff. Eigensinn oder Eigenwillen bezeichnet Tauler – wie die Vernunft – als eine „gevengnisse“ („Gefängnis“, „Gefangenschaft“). Siehe dieser Teil, sechstes Kapitel, I, 4.

300 V 60b, 287,6 – 10 (H 18).

301 Vgl. V 14, 65,27ff.

302 Vgl. V 72, 392,30f. (H 46); V 16, 75,4ff.. Vgl. auch Gandlau 1993, 263; Wrede 1974, 137.

303 V 72, 392,37 (H 46).

304 V 72, 393,13 (H 46).

305 V 72, 393,13 (H 46).

306 V 42,180,1f. (H 47). Vgl. u.a Hel 1,349f. (H 60).

307 V 7, 32,9 – 13.

308 V 55, 256,14f. (H 64).

309 Vgl. Gandlau 1993, 276 – 281; Gnädinger 1993, 398 – 403; Wrede 1974, 145 – 149; Kirmsse 1930, 50ff. In den Predigten V 64 (H 53) und V 60b (H 18) stellt Tauler im Anschluss an Richard von St. Viktor und Albertus Magnus (in V 64) die vier Arten der Liebe, in V 54 (H 52) die drei Arten nach Bernhard von Clairvaux dar. Natürlich finden wir auch hier Verbindungen zu Thomas von Aquin, Taulers theologisch dogmatisches Grundgerüst, und Meister Eckhart. Siehe auch dieser Teil, zehntes Kapitel, III.

310 Siehe dieser Teil, zehntes Kapitel, III.

311 Vgl. hier vor allem die Predigten V 74 und 76 (Gottes- und Nächstenliebe). Vgl. Gandlau 1993, 266 – 271; Wrede 1974, 144 – 152; Mieth 1969, 304 – 311; Brügger 1955, 64 – 142; Kirmsse 1930, 49 – 52.

312 Vgl. Mieth 1969, 304 – 309.

313 Eckhart betont den ontologischen Vorrang der Erkenntnis vor der Liebe, da der Intellekt der Geistigkeit Gottes am nächsten kommt: Vgl. Eckhart, Predigt 9, Largier Bd. 1, 108,35 – 110,6; Haas 1995, 28; Mieth 1969, 167 – 170. 305; Siehe auch zweiter Teil drittes Kapitel, II und III. Wir werden jedoch in diesem Abschnitt der Arbeit sehen, dass Tauler nur nicht ganz im Gegensatz zu Meister Eckhart steht.

314 V 76, 407,32f.

315 Vgl. u.a. V 76,408,2.

316 Vgl. V 60h, 323,1 (H 35).

317 V 64,349,3f. (H 53).

318 Vgl. V 52, 239, 4f. (H 57); V 60, 278,11 – 14 (H 83); V 81,431,29 – 432,7 (H 73). Wir berühren hier eine Thematik, die in den Bereich des „fernen Gottes“ gehört: Vgl. dieser Teil, fünftes Kapitel.

319 V 60, 277,9 (H 83). Vgl. Thomas, Sth I, q.2, a.3; q.4., a.6.

320 V 64, 349,9f. (H 53).

321 V 76, 408,6. Tauler bezieht sich auf 1 Joh 4,16b: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm.“

322 Vgl. u.a. V 76, 407,33 – 408,2.

323 Vgl. u.a. V 61, 334,13 – 21 (H 44).

324 V 61, 334,20f. (H 44).

325 Wir folgen hier den Ausführungen von V 76, eine Predigt, in der Tauler sehr ausführlich über die Liebe spricht. Wir werden dabei feststellen, dass man bei Tauler keine eindeutige Definition des Begriffs findet, sondern verschiedene Nuancen, die hervorgehoben werden: z.B. ist die Liebe eine der „göttlichen Tugenden“ (siehe V 67 (H 73)). In diesem Abschnitt geht es vor allem um die Liebe als „innere Kraft“ des Menschen.

326 V 76, 408,13.

327 V 76, 408,12.

328 V 76, 408,13f.

329 Vgl. Mieth 1969, 308f.

330 V 76, 408,20f. Vgl. V 76,409,13ff.

331 V 76, 408,25ff.

332 Siehe zweiter Teil, drittes Kapitel, II.

333 V 76, 408,30.

334 Vgl. V 76, 408,31f.

335 V 76, 408,32f.

336 V 76, 408,33.

337 V 76, 408,36f.

338 V 76, 408,38f.

339 V 76, 409,1.

340 V 76, 409,3 – 7.

341 Vgl. Wrede 1974, 144f.

342 Vgl. Haas 1971.

343 Hier folgt Tauler dem Denken Eckharts: Vgl. zweiter Teil, drittes Kapitel, II.

344 V 76, 409,7-10.

345 V 76, 409,16.19. „Kunst“: das Wissen, die Kenntnis, Weisheit; Kunstfertigkeit, Geschicklichkeit; Erleuchtung des Inneren, Ekstase (vgl. Lexer 118, Sp. 3; Kirmsse 43f.).

346 V 76, 409,18f.

347 V 76, 409,20.

348 V 76, 409,22.

349 V 76, 409,20f.

350 V 76, 409,24f.

351 Eine konkrete Hilfe auf diesem Weg sind die verschiedenen Tugenden (vgl. u.a. V 55 (H 64), V 67 (H 63)) und Jesus Christus, der die Liebe im Menschen vermehrt (vgl. u.a. V 67,366,28-36 (H 63)). Siehe dazu u.a. dieser Teil, zehntes Kapitel, I und II.

352 V 76, 409,29 – 33.

353 V 76, 410,1f.

354 Vgl. V 76, 410,3.10.

355 V 76, 410,3 – 6.

356 V 37, 143,16ff.. Vgl. u.a. V 76, 410,22ff; 411,9ff.

357 V 37, 143, 18.

358 Zum Leiden: Siehe dieser Teil, neuntes Kapitel, III.

359 Vgl. V 37, 143,18-23; V 60d, 303,21-25 (H 29).

360 Dionysios wird wiederum von Proklos beeinflusst. Vgl. Pseudo-Dionysios, Namen, 592 D, Suchla 1988, 25, PG 3, 592; Suchla 1988, 6f., 10728; Weilner 1961, 88f.

361 V 76, 411,15f.

362 Vgl. u.a. V 56, 263,23ff. (H 70); V 76, 411, 26. Zum “dunklen, unbekannten Gott“: Siehe dieser Teil u.a. das fünfte Kapitel, I und das neunte Kapitel, IV.

363 V 76, 411,27ff.

364 V 76, 411,24f.

365 Vgl. Mieth 1969, 306.

366 V 76, 411,32ff.

367 V 37,143,21. Vgl. Kirmsse 1930, 45f.: gelâzenheit: a) Verlassensein, Gefühl inneren Verlassenseins; b) vollkommene Hingabe an Gott: sich loslassen und Gott überlassen; c) Gleichmut gegenüber allen Geschehnissen. Vgl. auch Gelassenheit bei Meister Eckhart: Siehe u.a. zweiter Teil, IV, 1.

368 V 37, 143,21f.

369 V 37, 143,22.

370 V 37, 143,22f.

371 Zum Begriff der Gelassenheit vgl. Voigt 2005; Völker 1972, 281 – 312.

372 V 64, 349,35 (H 53).

373 Vgl. V 60d, 303,25ff. Hier wird der liebende Mensch mit einem Läufer verglichen, der das Ziel erreichen will.

374 Vgl. V 64,349,35f.

375 Vgl. V 37. Siehe auch dieser Teil, viertes Kapitel, II, und achtes Kapitel, III.

376 Siehe dieser Teil, viertes Kapitel, III.

377 Dieses Nichtbemerken ist ein Aspekt der Dunkelheit in dieser Einheit. Wie Tauler konkreter diesen Weg der Liebe beschreibt, wollen wir später zeigen (Siehe in diesem Teil: Neuntes Kapitel, IV). Vgl. Mieth 1969, 309f.

378 Wrede 1974, 146.

379 Tauler spricht in einer Predigt sogar vom „niederen Grad“ des „Inneren Menschen“: „Wan es ist manig mensche der harte hoch daran wenet sin, der den aller nidersten grat sines inwendigen menschen noch nie enbekante“ („Denn es gibt manch einen Menschen, der sich für sehr hochstehend wähnt, der (aber) den niederen Grad seines inneren Menschen noch nie kennengelernt hat“) (V 67,370,6ff. (H 63)).

380 Wir haben gezeigt, dass dies ein Zusammenspiel von Vernunft, Wille und Liebe ist. Mit der Vernunft erkennt und versteht der Mensch sich selbst; erst dann kann er seinen Willen – sein Wollen – ganz auf Gott hin ausrichten und seinen Willen Gott überlassen; dabei hilft ihm – als „edelste Tugend“ – die Liebe, die erst durch Vereinigung mit der Gottesliebe zur wahren Nächstenliebe werden kann. Erst dann kann der Mensch eins mit Gott werden.

381 Vgl. u.a. V 15,70,14f. (H 15b); V 60e,305,31-306,1 (H 25).

382 V 41, 171,25f.

383 V 41, 171,26f.

384 V 41, 171,27. Der Gedanke, dass der Mensch gottformig wird, hat Dionysios von Proklos übernommen. Durch die Verbundenheit mit dem „Unum“, dem Göttlichen im Menschen, wird der Mensch göttlich (Siehe auch zweiter Teil, zweites Kapitel, III, 1).

385 V 51, 234,14 (H 58).

386 V 51, 234,15 (H 58).

387 V 51, 234,15 (H 58). Tauler warnt vor einer Abhängigkeit des geistlichen Lebens von der „beseligenden“ Freude, die in der Einheit mit Gott aufkommen kann (vgl. Kirmsse 1930, 29).

388 Vgl. Weilner 1961, 81. Vgl. Ruh 1996, 496ff.; Gandlau 1993, 39 – 45; Gnädinger 1993, 133 – 136; Zekorn 1993, 41f.f.; Haas 1971, 134 – 145; Weilner 1961, 80 – 84 (101); Wyser 1958, 242 – 252; Helander 1923, 157f.; Müller 1923, 402.

389 Weilner 1961, 83.

390 Vgl. Haas 1971, 130, 134 – 139; Weilner 1961, 83; Augustinus, Gn. litt., I. 12, 11, CSEL 28.

391 Vgl. Gnädinger 1993, 136; Ruh 1990, 312 – 315; Haas 1971, 134, 138f.

392 Vgl. Ruh 1990, 313f.

393 Vgl. Gnädinger 1993, 133.

394 Vgl. Thomas, Sth. I, q.75, a.4.

395 V 64, 348,25 (H 53). Vgl. V 65, 357,16 (H 59); V 67, 365,30 (H 63).

396 Vgl. Zekorn 1993, 43; Weilner 1961, 64.

397 V 36,136,29 – 35.

398 Vgl. V 39, 157,5f. (H 40).

399 Vgl. Thomas, Sth. I – II, q.11, a.1. Thomas lehrt, dass die Schöpfung nach einer festen, hierarchischen Ordnung von Gott geschaffen und auf ihn hin geordnet worden ist (vgl. Sth. I, q.47, a.2, a.4; ScG III, 64). Je höher der Rang eines Wesens ist, desto mehr hat es Anteil am göttlichen Ursprung dieser Ordnung (vgl. ScG III, 90). Vgl. te Velde 2005, 116ff.; Weilner 1961, 81f.218, 103f.

400 Vgl. Gnädinger 1993, 136; Weilner 1961, 84.

401 Vgl. Wyser 1958, 243.

402 Vgl. Wyser 1958, 243 – 246. Laut Wyser 1958, 242 finden wir die wichtigsten Aussagen Taulers zum „dritten Menschen“ in den Predigten V 4 (H 3), V 15 (H 15a und b), V 23, V 24 und V 64 – 70 (H 53, H 59, H 62, H 63, H 67, H 68, H 66).

403 Vgl. Eckhart, Quaestio II, LW V, 51,11f.. Siehe zweiter Teil, drittes Kapitel, III.

404 Siehe dieses Kapitel, II, 2.1.

405 V 4, 21,9-12 (H 3).

406 V 4, 21,16f. (H 3).

407 Vgl. Weilner 1961, 105; vor allem Wyser 1958, 248ff., 299ff. Von der bloßen Substanz der Seele hat bereits Albertus Magnus gesprochen und im Weiteren Dietrich von Freiberg, der auf Proklos verweist: Siehe zweiter Teil, zweites Kapitel, I, 2, und II, 1u. 2.

408 V 64, 351,33 (H 53).

409 V 64, 351,34 (H 53). Tauler meint jedoch nicht, dass der Mensch nur einen kleinen Teil von Gott bekommen hat, sondern er hat Gott ganz in sich aufgenommen. Der Mensch „gebruchet Got selber“ („genießt Gott selbst“) (V 64, 351,33). Es ist also immer der ganze Gott als identisches Bild im Grund der Seele.

410 Vgl. u.a. V 64, 348,24 (H 53).

411 Vgl. u.a. V 64, 348,25 (H 53).

412 Vgl. u.a. V 56, 261,34 (H 70). Zum Begriff „Geist“ vgl. Wyser 1964; Ders. 1958; Kirmsse 1930, 27-30.

413 Vgl. u.a. V 64, 348,25 (H 53). Zum Begriff „Gemüt“ vgl. Wyser 1964; Ders. 1958; Kirmsse 1930, 54ff., „gemuete“ ist synonym mit „grunt“ (vgl. Kirmsse 1930, 54).

414 Vgl. u.a. V 5,22,7f. (H 5*). zum Begriff „grunt“ vgl. Wyser 1964; Ders. 1958; Kirmsse 1930, 32-38; Kunisch 1929.

415 Zu den verschiedenen Bezeichnungen des „Dritten“ im Menschen vgl. Gandlau 1993, 40181; Kirmsse 1930, 63ff.

416 V 64, 348,21-25 (H 53). Vgl. V 65,357,16-19 (H 59). Auch hier ist der Mensch also ein Abbild des trinitarischen Gottes.

417 Vgl. Wyser 1958, 249.

418 Vgl. Mösch 2006, 283, 286f. Zu diesem neuplatonischen Erleuchtungsvorgang: Vgl. Gandlau 1993, 43208; Zekorn 1993, 134f.; Beierwaltes 1977, 106f.

419 Vgl. V 4, 21,12f. (H 3).

420 V 4, 21,13ff. (H 3).

421 V 4, 21,16f. (H 3).

422 Vgl. V 4, 21,14 – 17; 21,21f. (H 3).

423 V 4, 21,28f. (H 3).

424 V 4, 21,29 (H 3).

425 V 4, 21,31f. (H 3).

426 Vgl. Meister Eckhart: Siehe zweiter Teil, drittes Kapitel, II und III.

427 V 4, 21,25 (H 3).

428 V 4, 21,33 (H 3).

429 V 4, 21,23 (H 3).

430 V 4, 21,20f.; vgl. 21,24ff. (H 3).

431 V 4, 21,22 (H 3).

432 V 61, 331,19f. (H 44).

433 Vgl. V 4,21,34 (H 3): Tauler predigt über die Bedeutung des „Sterns“ von Bethlehem für den Menschen. Er überträgt dabei das vom Neuplatonismus (Plotin, Enn. V 1,8) gebräuchliche Königsmotiv in Verbindung mit den Hypostasen (En, Nous, Psyche) auf die drei heiligen Könige und deren Opfer. Vgl. Gandlau 1993, 43208; Dörrie 1977, 390 – 405.

434 V 4, 20,25 (H 3).

435 Vgl. V 4, 20,23-26 (H 3).

436 Vgl. Zekoirn 1993, 43 – 61; Rehe 1989, 63 – 79. Zur Geschichte der Interpretation von Taulers Seelengrund Siehe McGinn 2008, 148 – 166; Zekorn 1993, 4459, mit Hinweise auf Wyser 1958, 208 – 216.

437 Vgl. Einheitsübersetzung: „Und erneuert euren Geist und Sinn!“ Die obige Übersetzung entspricht der zur Zeit Taulers gebräuchlichen mittelhochdeutschen Übertragung des Verses, die man auch bei Eckhart findet. Gemüt ist dabei die Übersetzung des lat. „mens“ (vgl. Wyser 1958, 21839).

438 Vgl. Wyser 1958, 218.

439 V 56, 261,29 – 262,18 (H 70).

440 Vgl. V 56, 261,30f. (H 70). Vgl. Wyser 1958, 219.

441 V 56, 261,35 (H 70).

442 V 56, 262,3 (H 70).

443 Vgl. V 56, 262,10. Vgl. Wyser 1964, 341f.; Ders. 1958, 21839, wo Wyser zeigt, dass es zur Zeit Taulers üblich war, z.B. bei Meister Eckhart, die „mens“ mit Gemüt zu übersetzen. Vgl. Mieth 1969, 161f.

444 Vgl. Mieth 1969, 251, 284.

445 Zu Deutungen des Gemüts als „übergeordnete Seelenkraft“, „tiefen Instinkt“ vgl. Zekorn 1993, 49f. mit weiteren Literaturangaben. Darüber hinaus vgl. die Deutung bei Weilner 1961, 159, 268; vgl. Ders. 124 – 126. Vgl. Haas 1971, 140ff.

446 Bei V 56, 262,10 steht statt mens ein „mensche“. In den meisten Handschriften liest man jedoch „mens“. Dazu: Wyser 1958, 21839.

447 Vgl. Gnädinger 1993, 358; Wyser 1964, 339; Weilner 1961, 89f.; 97. Vgl. Augustinus, trin. XIV, 7,9, Kreuzer 2001, CCL 50a, 430ff.; Kreuzer 2001, XXXVIff., XXXf., LIXff.

448 Vgl. Mieth 1969, 251.

449 Wyser 1958, 247.

450 Wyser 1958, 219.

451 Zu den verschiedenen Bezeichnungen, die Tauler für den Grund verwendet vgl. Schlüter 1961, 144, 152ff.; Weilner 1961, 91ff.; Wyser 1958, 237 – 242. Zum Begriff Seelengrund bei Tauler vgl. Sturlese 2007, 194 – 197.

452 Vgl. V 64, 347, 9 – 16 (H 53) und V 19, 80,13; V 36, 137,1 – 5 (hier führt Tauler Eckharts Seelenfunken auf); V 56, 262,13ff. (H 70); V 60h, 322,14 (H 35). Vgl. Sturlese 2007, 184f.. Siehe hierzu den nächsten Abschnitt.

453 Vgl. Mieth 1969, 283f.; Rucker 2005, 14ff.; Kreuzer 2000, 143 – 168; Zeekorn 1993, 43 – 50; Wrede 1974, 152 – 202; Wyser 1964, 327; Ders. 1958, 217. 227 - 232; Kirmsse 1930, 54ff.; Kunisch 1929 (zum Wort „Grund“).

454 LK 10,23: „Glücklich die Augen, die sehen, was ihr seht!“

455 V 64, 347,3 (H 53). Vgl. V 45 (H 51), ebenfalls eine Predigt zu Lk 10,23: dazu vgl. Gnädinger 1980, 167 – 207.

456 V 64, 147,5f. (H 53).

457 Vgl. V 64, 347,25ff. (H 53).

458 Vgl. V 64, 346,24ff. (H 53).

459 V 64, 347,9 – 14 (H 53).

460 Vgl. V 64, 347,17 – 24 (H 53).

461 Vgl. V 64, 347,25 (H 53).

462 Vgl. V 64, 347,26 – 348,1 (H 53).

463 Vgl. V 64, 348,30 – 34 (H 53).

464 Vgl. V 64, 349,4 – 11. Vgl. Thomas, Sth. II – II q.27, a.1.

465 Müller 1923, 416 zeigt, dass Tauler von Richards Stufung abweicht. Den Grund sieht er darin, dass Tauler über der höchsten Stufe Richards eine neuplatonisch höhere zeigen will. Vgl. Kirmsse 1930, 51.

466 V 64, 349,12 – 16. Vgl. Richard, De IV gradibus violentae caritatis, PL 196, Sp. 1215c.

467 Vgl. Kirmsse 1930, 52; Albertus, Enarr. in Luc 10,27.

468 V 64, 349,17 – 36 (H 53).

469 V 64, 350,1 (H 53).

470 Vgl. V 64, 350,4 (H 53). Der Meinung, dass der Begriff „habitus mentis“ zusammenhanglos und obskur im Predigtzusammenhang steht (vgl. Müller 1923, 417; Sturlese 2007, 196), kann ich nicht folgen. Vgl. Haas 1971, 142; Kirmsse 1930, 38.

471 V 64, 350,1 (H 53).

472 Vgl. V 56, 262,5 – 9 (H 70). Vollständiges Zitat: Siehe Seite 387f.

473 V 64, 350,2ff. (H 53).

474 Laut Kirmsse 1930, 38 zitiert Tauler Augustinus, c. Iul. IV, 19, PL 44, Sp. 641 – 874.

475 V 64, 350,5ff. (H 53).

476 Vgl. Sturlese 2007, 197.

477 V 64, 350, 9 (H 53).

478 V 64, 350, 9f. 12 (H 53).

479 Vgl. Dietrich, Opera omnia I, De visione beatifica, 1.1.2.1.,1: „abditum mentis semper stat in lumine suae actualis intelligentiae.“

480 Vgl. Dietrich, Opera omnia I, De visione beatifica, 1.5.,7: „semper in Deum conversus est sua intellectuali operatione, quae est essentia eius.“

481 V 64, 350,13-19 (H 53).

482 Vgl. Sturlese 2007, 180, 186, 189; WYSER 1964, 335 – 346.

483 In V 60d. (H 29), V 61 (H 44), V 64 (H 53) (zweimal) und V 65 (H 59). Vgl. Sturlese 2007, 182.

484 Sturlese 2007, 184; Vgl. 184 – 188. Darüber hinaus stellt er fest (185): „Der Text ist nicht nur für die Bestimmung der Proklischen Quellen wertvoll, sondern auch weil er eine verblüffende, bis jetzt unbemerkt gebliebene strukturelle und inhaltliche Symmetrie mit der … zitierten Stelle aus V 60d aufweist. In V 60d bildete in der Tat das Prokloszitat den Endpunkt der Reihenfolge: - communis opinio (das Gottesbild liegt in der Seele), - Thomas (das Gottesbild besteht aus den Akten der Seelenvermögen), - andere Meister (das Gottesbild besteht aus der Tätigkeit des Grundes), - Proklos (Beschreibung der Erfahrung); hier [in V 64] fehlt sozusagen der negative Teil der Folge – d.h. die communio opinio und Thomas –, doch die erörterten Theorien der ‚meister‘ und des ‚Proculus‘ decken sich mit den in V 60d den ‚andern Meistern‘ und Proklos zugeschriebenen Thesen.“

485 Proclos, De X dub. c. 10, 106,9-19, hg. Boese: „Et enim in nobis iniacet aliquod secretum unius vestigium, quod et eo qui in nobis intellctu est divinius, quod et eo qui in nobis intellectu est divinus, in quod consummans anima et locans se ipsam divina est et vivit divina vita.“

486 Proclos, De prov. c. 8, 140,5-6.11-12.14, hg. Boese: „soporans… quietam amat… maniam… divinam divulgat“; Ders., De prov. c. 8, 140,6f., hg. Boese: „Donec autem circa ea quae deorsum volvimur, increduliter habemus circa haec… .“

487 Berthold, Expositio, prop. 20 I, IV/2, 72,246-250: „Et enim in nobis iniacet aliquod secretum unuius vestigium, quod eo, qui in nobis est intellectus, est divinus, in quem et consummans anima et locans se ad ipsum divina est et vivit divina vita.“ Ders., Expositio, prol. 18, IV/1, 27, 705 – 726; 724f.: „’Donec autem circa ea, quae deorsum, volvimur, increduliter habemus circa haec (omnia divino cognoscente impartibiliter et superaeternaliter)’.” Den “göttlichen Wahnsinn” Siehe Ders., prop. 20 I, IV/2, 72,250. Vgl. Sturlese 2007, 184f.

488 V 64, 350,20 – 26 (H 53).

489 Berthold, Expos., prop. 44 C, VI/3, 75,84-99 (die Prokloszitate, die Taulers Predigt vorkommen, sind kursiv gesetzt): „‘Ad ipsam autem iam rationale aspiciens animam vitae illius vitam tertiam, certam et plenam, etiam insidentem inferioribus vitis et corrigentem aut deficiens ipsarum secundum cognitionem´. Et infra: ‘Aut omnes irrationales motus reprehendens, cognitivos et appetitivos, et absolvens se ipsam ab his tamquam alienis entibus.’ Et infra: ´Manifestum quod secundum hanc operationem elongat se ipsam evidenter a sensibus contra quos sententiat, et a delectationibus illis et tristitiis sequestratur.´ Deinde statim subinfert de intellectu dicens: ‘Post hanc autem video alterum et meliorem ea, quae in nobis rationali anima motum, quiescentibus iam inferioribus et nullum tumultum, velut in multis consuevit, exhibentibus, secundum quam conversa est ad se ipsam et videt sui ipsius substantiam et virtutes, quae in ipsa, et harmonicas rationes, ex quibus consistit, et multas vitas, quarum est complementum, et rememinit se ipsam entem mundum rationalem, imaginem quidem eorum, quae ante ipsam, a quibus egressa est, exemplar autem eorum, quae post ipsam, quibus superstat’.“

490 Bei Proclos, De prov. c 6, 124,1-3.12-14.22-24: „Ad ipsam autem iam rationalem aspiciens animam vitae illius vitam tertiam et plenam etiam insidentem inferioribus vitis et corrigentem … omnes irrationales motus reprehendens, cognitivos et appetitivos, et absolvens seipsam ab hiis tamquam alienis entibus … Manifestum quod secundum hanc operationem elongat seipsam evidenter a sensibus et a delectationibus et tristitiis sequenstratur.“

491 bei Proclos, De prov. c 6, 124,2-126,9: „Quiescentibus iam inferioribus et nullum tumultum … exhibentibus … (anima) videt sui ipsius substantiam et virtutes quae in ipsa … et rememinit se ipsam entem mundum rationalem, imaginem quidem eorum … a quibus egressa est.“

492 V 64, 350,29-351,4 (H 53).

493 Vgl. V 60d., 300,9 – 27 (H 29).

494 Vgl. Proclos, De prov. c.8, 139f., Boese 1960; Sturlese 2007, 181; Hugueny, Sermons de Tauler, 1927, 91f.

495 Vgl. Berthold, Expositio, VI/1, 25, 26 und 31. Vgl. auch Sturlese 2007, 192, der Huguenys Meinung widerspricht, Tauler habe die Proklosübersetzung Wilhelm von Moerbekes gekannt: „In seiner ‚Introduction theologique‘ zur französischen Übersetzung der Predigten gab Hugueny auch eine Deutung der Gründe, die Tauler zur Lektüre der ‚petits traités de Proclus‘ bewogen haben könnte. Von der augustinischen Bewunderung der platonischen Philosophie angeregt, hätte Tauler die Werke des Proklos gesucht und gelesen. Das vorliegende Zitat stellte also den Kristallisationspunkt einer offensichtlich sehr sorgfältigen Auseinandersetzung mit den Tria opuscula dar, die Tauler in der lateinischen Übersetzung Wilhelms von Moerbeke studieren konnte. Soweit Hugueny, dessen Rekonstruktion bis zum heutigen Tag ein kleines Dogma der Taulerforschung geblieben ist. … Wer sich jedoch mit der Überlieferung und der Wirkungsgeschichte der Proklischen Texte im Mittelalter beschäftigt hat, kann nicht umhin, diese Schlussfolgerung zwar als vernünftig, doch zugleich als zu einfach anzusehen. Und dies aus mindestens drei Gründen: erstens, weil zur Zeit Taulers die Opuscula des Proklos eine bibliographische Rarität waren und auch in den Universitäten fast keinen Umlauf hatten; zweitens, weil das Zitat V 60d nur einen Teil einer allgemeineren Proklosinterpretation ausmacht, die eine große Synthesefähigkeit sowie eine sehr komplexe und verfeinerte Deutung seiner Texte voraussetzen; drittens …, weil die Opuscula sowohl in inhaltlicher als auch in sprachlicher Hinsicht sehr schwierig sind, und zudem ihre unmittelbare Benutzung den Besitz erheblicher spekulativer, wenn nicht sogar professionellphilosophischer Kenntnisse vorauszusetzen scheint.“

496 V 60d, 300,27-301,4 (H 29).

497 Vgl. Sturlese 2007, 186: „Weil Proklos und sein Lehrer Plato zu der Untersuchung des ‚adels in der selen‘ über das intellektuelle Moment gelangt sind.“

498 V 24, 101,30.

499 V 24, 102,2-5; vgl. V 61, 331,25f. (H 44).

500 V 61, 331,3-12 (H 44).

501 V 61, 331,23ff. (H 44); vgl. u.a. V 13, 61,12f.

502 V 61, 331,26f. (H 44).

503 V 61, 331,30f. (H 44); vgl. u.a. V 13, 61,9f.; V 65, 358,10 – 13 (H 59).

504 Zu den übrigen Bezeichnungen des Seelengrundes: Siehe Wyser 1958, 239 – 242; Kirmsse 1930, 32 – 38; Kunisch 1929.

505 V 6, 25,19 – 26.

506 Vgl. Rehe 1989, 77, der in Anlehnung an Weilner 1961, 127 unter dem Gemüt einen konkreten „Ort“ in der Seele versteht, den Entstehungsort und Reifungsort des Gottesbildes im Menschen, das jedoch in einer Spannung zum Grund steht (74 mit Verweis auf Weilner 1961, 128). „Taulers Gemüt ist das zentrale Vermittlungsorgan der leibgeistseelischen Vollzüge“ (74). Dem Gemüt steht der Grund gegenüber als „Ort“ der Berührung mit Gott: „Der Seelengrund ist die ‚passive Operationsbasis einer transzendenten Macht‘(Weilner 1961, 125), er ist ´gotthörig´ und verhält sich passiv – aber in freier Bindung“ (67). Von dorther kommt Rehe zu dem Schluss, dass Grund und Gemüt „schlechterdings nicht identisch“ (78) sind. Kritisch sehe ich in diesem Zusammenhang den Ver-such, Tauler einseitig psychologisch zu deuten.

507 Mieth 1969, 258; vgl. Haas 1995, 60.

508 Vgl. Haas 1995, 61. Vgl. auch Eckharts Aussage vom „ewigen Nun“: Zweiter Teil, drittes Kapitel, I. Zum Seelenfunken Meister Eckharts: Siehe zweiter Teil, drittes Kapitel, III.

509 Vgl. V 9, V 11.

510 V 9, 42,27 – 31.

511 V 9, 43,4f.

512 V 9, 43,8. Mehr zu dieser Krise: Siehe dieser Teil, neuntes Kapitel, III, IV.

513 V 9, 43,14f.

514 V 11, 51,7.

515 Vgl. V 11, 51,6-10. Siehe dieser Teil, viertes Kapitel, III.

516 V 11, 51,8.

517 V 11, 51,27ff.

518 Vgl. V 9, 43,7.