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Vihāra Chikitsā

Eine gesunde Lebensweise

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Das Āyurveda ist ein Instrument der Heilung und eine Lebensweise, die immer den ganzen Menschen berücksichtigt. Laut den Lehren des Āyurveda trägt jeder Aspekt Ihres Lebens zu Ihrer Gesamtgesundheit bei. Schlechte Gesundheit hat selten eine einfache oder einzige Ursache. Manche Faktoren wie die Ernährungsweise reagieren auf Änderungen, während andere wie das Wetter jenseits der Kontrolle des Einzelnen sind. Aber selbst für letztere Kategorie können Maßnahmen ergriffen werden, um die Einwirkung dieser Dinge, die jenseits unserer Kontrolle sind, zu verringern oder beseitigen. Natürlich ist es nicht möglich oder klug zu versuchen, alles auf einmal zu ändern. Im Āyurveda gilt, dass langsam, aber sicher der beste Weg zu einer erfolgreichen Veränderung ist.

Es gab einmal einen reichen Mann, der schwere Kost und eine sitzende, Kapha fördernde Lebensweise bevorzugte. Er besuchte jeden Arzt in der Stadt, um sein Körpergewicht in den Griff zu bekommen, aber es änderte sich nichts. Er verlor kein einziges Kilo! Wegen seines Wohlstands konnte er es sich leisten, das Leben leicht zu nehmen und reichhaltige Speisen zu essen. Dann gab ihm jemand den Tipp, meinen Guru aufzusuchen, also kam er zu meinem Guru Mahārāja und fragte, wie er Gewicht verlieren könnte.

Mein Guru wies ihn an, all seine Anweisungen ohne Ausnahme zu befolgen. Er sagte, er solle früh aufwachen, gegen 4 Uhr morgens, sich die Zähne zu putzen und die Zunge zu reinigen und dann ein Glas heißes Wasser mit Honig zu trinken. Danach sollte er duschen und mit feuchten Kleidern am Körper einen Eimer Wasser zu einem Hanuman-Tempel auf einem Berg tragen, während er wiederholt „Jai Hanuman“ chantete. Dort sollte er der Hanuman-Statue ein Bad geben und den Tempel elf Mal umrunden, ehe er auf dem Weg nach unten das Mantra erneut wiederholte. Dieser ganze Ablauf sollte ein Jahr lang täglich wiederholt werden.

Mein Guru verlieh dem Leben dieses Mannes Disziplin. Er befolgte das Programm ein Jahr lang und verlor eine große Menge Gewicht. Das ist ein einfaches Beispiel dafür, wie die Doshas im Körper ausgeglichen werden können, indem man etwas Ordnung und Disziplin in sein Leben bringt. Falls wir aufrichtig einem āyurvedischen Lebensstil folgen, wird dies radikale Veränderungen in unser Leben bringen. In diesem Kapitel betrachten wir ein paar grundlegende Richtlinien für die Umsetzung solch einer gesunden Lebensweise gemäß den Lehren des Āyurveda.

Grundprinzipien für eine gesunde Lebensweise

Das Āyurveda führt viele Hinweise für ein langes und gesundes Leben auf, die zur Zeit ihrer Niederschrift sehr wichtig waren. Dazu gehören folgende vierzig wichtigen Leitlinien:

1. Man sollte Extreme vermeiden und den goldenen Mittelweg gehen.

2. Alle menschlichen Aktivitäten sollen dem Wohl aller Lebewesen dienen, basierend auf Dharma (rechtschaffene Verantwortung und Pflicht im täglichen Leben).

3. Man sollte Arbeit tun, welche die vier Ziele des Lebens (Dharma, Artha, Kāma und Moksha) fördert.

4. Bewahren Sie in Zeiten von Erfolg und Misserfolg einen ausgewogenen Geist.

5. Vermeiden Sie einen längeren Aufenthalt in der Sonne und tragen Sie in der heißen Sonne einen Hut.

6. Berühren Sie keinen unbekannten Hund oder ein wildes Tier.

7. Lassen Sie keinen Fremden in Ihr Zuhause.

8. Stecken Sie Ihre Hand nicht in ein Loch im Boden.

9. Treten Sie nicht auf das Grab von jemandem oder sitzen darauf.

10. Pinkeln Sie nicht an Bäume.

11. Reisen Sie nicht allein an fremde Orte und vermeiden Sie gefährliche Situationen.

12. Betrachten Sie keine Sonnenfinsternis und schlafen Sie in der Zeit auch nicht mit jemandem.

13. Zeigen Sie jeder Gottheit oder jedem Guru Respekt.

14. Freunden sollte man mit Zuneigung und guten Taten dienen, während man andere auf Abstand hält.

15. Man sollte jenen Menschen, die keine Erwerbsquelle haben, die an Erkrankungen leiden und die von Kummer geplagt sind, mit Respekt begegnen und bestmöglich helfen.

16. Alle Tiere und selbst Insekten sollten mit Mitgefühl und Güte behandelt werden.

17. Gott, Kühe, Brāhmana, ältere Menschen, Ärzte, Könige und Gäste sollten alle hoch respektiert werden.

18. Töten Sie keine Tiere zum Essen, wenn genug andere Lebensmittel verfügbar sind.

19. Hören Sie anderen Menschen aufmerksam zu und sprechen Sie zur rechten Zeit Wahrheiten aus, die allen nützen. Sprechen Sie nicht negativ oder reden schlecht über andere in ihrer Abwesenheit.

20. Bauen Sie nicht durch zu wenig oder viel Einsatz der Sinnesorgane unnötig Stress auf.

21. Nehmen Sie Kräuter und Heilmittel entsprechend Ihrer Prakruti und Vikruti, auch täglich Rasāyana.

22. Kleiden Sie sich der Jahreszeit gemäß.

23. Respektieren Sie die Natur und den Planeten Erde, indem Sie die Umwelt vor Verschmutzung schützen.

24. Man sollte beim Husten, Gähnen oder Niesen stets den Mund und bei letzterem auch die Nase bedecken.

25. Man sollte genug Ruhe bekommen und gemäßigter Aktivität nachgehen und damit aufhören, ehe man erschöpft ist.

26. Sitzen Sie nicht lange Zeit auf einem harten Stuhl oder einer harten Oberfläche.

27. Stehen Sie nicht längere Zeit mit gestreckten Knien.

28. Man sollte nicht in die Sonne blicken.

29. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie einen schweren Gegenstand heben und tragen Sie kein schweres Gewicht auf dem Kopf.

30. Vermeiden Sie sexuelle Aktivität kurz nach einer schweren Mahlzeit.

31. Handeln Sie nicht mit Drogen und Alkohol.

32. Man sollte einen längeren Aufenthalt in Stürmen, kalten Winden, Hitzewellen, Staub, Schnee und starker Sonne vermeiden.

33. Husten, niesen, essen oder schlafen Sie nicht in einer ungünstigen Position.

34. Vermeiden Sie unnötigen Streit.

35. Morgen- und Abenddämmerung sind gute Zeiten für Meditation, also vermeiden Sie zu diesen Zeiten essen, Geschlechtsverkehr und Schlaf.

36. Vermeiden Sie, Speisen oder Getränke von einer unbekannten Person zu konsumieren.

37. Unterdrücken Sie nicht die natürlichen Triebe Husten, Gähnen, Niesen, Blähungen abscheiden, Wasserlassen, Stuhlgang und Ejakulation.

38. Unterdrücken Sie alle überheblichen oder dreisten, frechen Antriebe sowie Ärger und Gewalt. Auf die heutige Zeit bezogen wäre ein Beispiel dafür extreme Sportarten wie Bungee Jumping oder draufgängerisches Skifahren.

39. Vermeiden Sie negatives Denken.

40. Für den wahren Suchenden ist die ganze Welt ein Guru (Lehrer).

41. Heutzutage können wir diese Liste ausweiten und andere wichtige Faktoren hinzufügen wie die rechte Ernährung, tägliche Routine und jahreszeitliche Routine, die wir genauer besprechen.

Ernährungsweise

Die meisten Menschen finden, dass die Ernährungsweise der beste Ansatzpunkt für eine āyurvedische Lebensweise ist. Deshalb werden die wichtigen Prinzipien von Āhāra (Ernährungsweise) umfassend in Kapitel 4, „Nahrung als Medizin“ dargestellt. Als kurze Zusammenfassung sind hier zwölf Ernährungsleitfäden:

1. Essen Sie erst, wenn die vorherige Mahlzeit verdaut ist und Sie wirklich hungrig sind.

2. Vermeiden Sie Überessen.

3. Essen Sie nicht zu viel schwere oder zu wenig leichte Speisen.

4. Essen Sie nichts außer Obst zwischen den Mahlzeiten.

5. Vermeiden Sie längeres Fasten. Einen Tag pro Woche fasten kann helfen, die Verdauung zu regulieren.

6. Trinken Sie keine (eis)gekühlten Getränke oder zu große Mengen Wasser bei einer Mahlzeit – doch trinken Sie etwas Wasser in kleinen Schlucken.

7. Vermeiden Sie es, vor Sonnenaufgrang und nach dem frühen Abend zu essen.

8. Essen Sie nicht bei intensiven emotionalen Reaktionen.

9. Vermeiden Sie unverträgliche Nahrungsmittelkombinationen wie Obst mit Bohnen oder Milch mit Fisch.

10. Widmen Sie dem Essen volle Aufmerksamkeit und essen Sie mit einem meditativen Geist.

11. Vermeiden Sie übermäßige Sinnesreize beim Essen und sprechen oder lachen Sie nicht laut, erzählen Witze oder sehen fern.

12. Schlafen Sie nicht sofort nach einem Essen.

Wenn Sie den Ratschlägen oben und in Kapitel 4 folgen, wird es Ihnen helfen, eine optimale Ernährung zu bekommen und die Doshas im Gleichgewicht zu halten.

Zeit

Die Reise des Bewusstseins durch die fünf Elemente ist eine Bewegung der Zeit, die man auf Sanskrit Kāla nennt. Zeit ist Bewegung und das ganze Leben ist ein Prozess. Geburt und Tod, leben und sterben, Verdauung, Atmung und Durchblutung sind alles kontinuierlich stattfindende Abläufe, ob im Leben von Pflanzen, Tieren, Mikroben oder Menschen. Von feinstofflichen mikroskopischen Veränderungen bis zum makroskopischen, kosmischen Wechsel im Universum unterliegen alle Bewegungen der Zeit.

Die chronologische Zeit basiert auf der Bewegung der Erde. Die kosmische Zeit im Makrokosmos wird als Yugas gemessen, das sind Zeitabschnitte in Tausenden von Jahren. Im Mikrokosmos bezieht sich chronologische Zeit auf Prāna, die Bewegung der Zellintelligenz. Das Āyurveda spricht auch über biologische Zeit, das ist die Bewegung der drei Doshas im Verhältnis zur chronologischen Zeit. Dies bringt Zeiten in Verbindung mit den Körperorganen und Gewebearten sowie dem Verdauungsprozess hervor. Es gibt zudem ein drittes Konzept der Zeit, nämlich die psychologische Zeit. Das Denken findet in der Zeit statt und wird durch die Bewegung der Gedanken gesteuert. Diese drei Konzepte von Zeit werden durch die Bewegung des Prāna zusammengeführt, das sich beim Menschen als Atem manifestiert. Die feinstofflichen Bewegungen des Prāna in unserem täglichen Leben bewegen die Doshas und lösen die Bewegung der Gedanken aus.

Es gibt unterschiedliche Methoden, um Zeit als Prāna zu messen. Prāna ist verantwortlich für das Zwinkern eines Augenlids, was auf Sanskrit als Pala bezeichnet wird. Die Zeit, die nötig ist, um ein Augenlid zu schließen, heißt Nimesh, während man die Zeit zum Öffnen des Augenlids Unmesha nennt. Sieben volle Bewegungen von Nimesh und Unmesha nacheinander, d. h. sieben Wimpernschläge sind ein Muhūrta oder ein Moment. Prāna lässt sich auch als Anzahl der Atemzüge in einer Minute messen, die 15 Atemzüge umfassen soll. Dies entspricht 900 Atemzügen pro Stunde oder 21.600 Atemzügen am Tag.

Das Bewusstsein hat vier Stadien: Wachzustand, Traumschlaf, tiefer (traumloser) Schlaf und was darüber hinausgeht, nämlich Turīya, ein Zustand höheren Bewusstseins. Die ersten drei Zustände sind Bewegungen des Bewusstseins, daher finden sie im Kontext der Zeit statt. Das letzte Stadium (Turīya) hat jedoch keine Bewegung, denn es steht in Verbindung zum ewigen Sein. Es ist ein Zustand der Glückseligkeit, Freude und des Seins, der zeitlos ist.

Biologische Zeit

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Wir betrachten nun einige spezielle Konzepte der biologischen Zeit, die im Āyurveda wichtig sind. Sie beziehen sich auf die Doshas, Organe, Verdauung, Ernährungsweise und das Altern.

Dosha-Zeiten

Dosha Kāla sind die Tageszeiten in Bezug auf die Doshas. Die biologische Uhr wird von den drei Doshas reguliert. Die Zeiten der höchsten Aktivität von Kapha sind am frühen Morgen und frühen Abend, von etwa 6-10 Uhr und 18-22 Uhr. Die Pitta-Zeiten sind um Mittag und Mitternacht, von etwa 10-14 Uhr und 22-2 Uhr. Vāta-Stunden sind Morgen- und Abenddämmerung, von etwa 2-6 Uhr und 14-18 Uhr. Daher kann eine Pitta-Erkrankung wie Geschwüre um Mitternacht am unangenehmsten sein, da es Pitta-Zeit ist. Auch das Gegenteil trifft zu, also wenn man einen scharfen Schmerz in der Magenregion spät am Abend spürt, kann das auf eine Pitta-Verschlimmerung hindeuten.

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Organzeiten

Avayava Kāla bedeutet die Zeiten der höchsten Aktivität von Körperorganen. Ich führe nun die Zeiten für jedes wichtige Organ auf und ein Beispiel der Erkrankungen, die sich gewöhnlich zu diesen Zeiten äußern.

 6-8 Uhr ist Lungenzeit. Patienten mit Asthma oder Bronchiektase haben häufig am frühen Morgen Auswurf.

 8-10 Uhr ist Bauchspeicheldrüsenzeit. Diabetespatienten können zu der Zeit unterzuckert werden.

 10-12 Uhr ist Magenzeit. Es gibt vermehrte Sekrete des Pitta-Typs von Verdauungsenzymen und zum Ende dieser Zeit wird man hungrig.

 12-14 Uhr ist Herzzeit. Nach Einnahme des Mittagessens können Blutzucker und Cholesterin ansteigen, daher ist es wahrscheinlicher, dass jemand in dieser Zeit einen Herzinfarkt hat.

 14-16 Uhr ist Milzzeit. Die Blutfilterung wird in der Milz aktiviert und Menschen mit geschwächter Immunität können sich unwohl fühlen.

 16-18 Uhr ist Dickdarm-, Blasen- und Nierenzeit. Es findet eine erhöhte Absorption von Mineralien und Wasser statt und in dieser Zeit ist der Wunsch, zu urinieren oder Stuhlgang zu haben, gesteigert.

 18-20 Uhr ist Herzbeutelzeit. Menschen können emotional werden und gern Zeit mit Familie und Freunden verbringen.

 20-22 Uhr ist Bauchspeicheldrüsenzeit. Pitta-Typen und Diabetespatienten können unterzuckert werden und während dieser Zeit Lust auf einen Snack haben. Beim Fernsehschauen wollen die Leute häufig etwas Süßes essen.

 22-24 Uhr ist Magenzeit. Erhöhte Pitta-Sekrete im Magen können dafür sorgen, dass ein stilles Geschwür schmerzhaft wird.

 24-2 Uhr ist Herzzeit. Um Mitternacht wird der Kreislauf langsam, da die Blutplättchen zur Ruhe kommen und es ist wahrscheinlicher, dass jemand in dieser Zeit einen Herzinfarkt hat.

 2-4 Uhr ist Leber- und Gallenblasenzeit. Wenn ein Mensch Leberprobleme hat, kann dieses Organ zu der Zeit anfangen zu schmerzen, während ein Patient mit Gallensteinen in dem Zeitraum vielleicht eine Attacke hat.

 4-6 Uhr ist Dickdarm-, Blasen- und Nierenzeit. Deshalb wollen Menschen, die frühmorgens aufstehen, Blase und Darm entleeren.

Zur Verdauung des Essens benötigte Zeit

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Avasthā Pāka Kāla steht für die Zeit, die für die verschiedenen Phasen der Verdauung benötigt wird, und es ist auch ein Aspekt der biologischen Zeit. Wenn Sie Nahrung aufnehmen, durchläuft sie verschiedene Verdauungsstadien, von denen jede vorwiegend von einem Geschmack und einem speziellen Dosha gelenkt wird. Bis eine Hauptmahlzeit verdaut ist, dauert es etwa sechs Stunden oder länger. Für die ersten paar Stunden nach dem Essen ist das überwiegende Dosha Kapha, das im Magen freigesetzt wird. Für die nächsten zwei bis drei Stunden ist Pitta-Dosha dominant. Dieser Zeitabschnitt steht in Beziehung zum Dünndarm, wo Galle und Darmenzyme aktiver sind. Schließlich wird die Verdauung des Magen-Darm-Trakts im Dickdarm abgeschlossen, dem Hauptsitz von Vāta, wo Absorption und Ausscheidung stattfinden. Diese letzte, etwa zwei Stunden dauernde Phase ist eine Zeit der Vāta-Vorherrschaft. Gas, eine Manifestation von Vāta-Dosha, tritt häufig auf, wenn die Nahrung nicht richtig verdaut wurde.

Gewebeernährung

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Dhātu Poshana Kāla heißt Zeit im Ablauf der Dhātu-Ernährung. Das Endprodukt des verdauten Essens ist Darmlymphe (Chylus), Āhāra Rasa. Sie entsteht innerhalb von 12 Stunden nach dem Essen und tritt ins Rasa Dhātu (Plasma) ein, wo sie innerhalb von fünf Tagen in Sthāyi (reifes) Rasa Dhātu umgewandelt wird. Es dauert fünf weitere Tage (zehn insgesamt), um Sthāyi Rakta (reife rote Blutkörperchen) zu bilden, und dann nochmals fünf Tage für jedes weitere Sthāyi Dhātu. Danach braucht es 15 Tage zur Formung von reifem Māmsa Dhātu (Muskelgewebe), 20 Tage für Meda (Fettgewebe), 25 für Asthi (Knochen), 30 für Majjā (Knochenmark und Nervengewebe) und 35 für Shukra oder Ārtava Dhātu (männliches oder weibliches Fortpflanzungsgewebe). Die Gewebeernährung basiert auf dem Vielfachen der fünf Tage, denn es gibt fünf Elemente und fünf dazugehörige Bhūta Agni, die sich auf einen Tag für jedes Element beziehen.

Altern

Vaya bedeutet Altern und das bezieht sich auf das Wachstum und den Verfall von Körper und Geist. Die Spanne des menschlichen Lebens wird von den drei Doshas gelenkt. Die Kindheit bis zur Pubertät ist Kapha-Zeit, wenn die Gewebe wachsen und das Körpergewicht zunimmt. Kapha-Erkrankungen wie übermäßiger Speichelfluss, laufende Nase und Nebenhöhlenverstopfung sind in dieser Altersgruppe verbreitet. Das Erwachsenenalter, etwa von 16-50, ist eine Pitta-Zeit. Es ist eine Zeit von Wettbewerb und Leistung. In diesem Zeitraum bekommen die Leute eher Pitta-Leiden wie Sodbrennen, Reizbarkeit und Magengeschwüre. Ab etwa 50 Jahren beginnt die Vāta-Lebensphase. Der Körper beginnt, zu verfallen und man sieht alt aus. Schlaflosigkeit, Vergesslichkeit, Verstopfung, arthritische Veränderungen, Schmerzen im unteren Rücken und andere Vāta-Krankheiten sind in diesem späteren Lebensabschnitt verbreitet. Diese drei Dosha-Perioden sind die drei wichtigsten Meilensteine des Lebens.

Chikitsā Kāla

Das Āyurveda setzt dieses Verständnis von Zeit in vielen seiner Behandlungen ein. Man spricht von Chikitsā Kāla, d. h. Zeiten zur Behandlung. Das, was auf diesem Planeten geboren wurde, bleibt für eine Weile und muss dann wieder gehen. Ein āyurvedisches Sūtra besagt svabhāvah uparama sadā,1 was bedeutet, dass alles in der Zeit endet. Dies legt nahe, dass auch Krankheit in der Zeit endet. Falls eine Krankheit im Körper entsteht, bleibt sie eine Weile und verschwindet dann, möglicherweise zusammen mit dem Körper. Das Konzept von Mahākāla (ein anderer Name von Shiva) bedeutet, dass der Gott des Todes (Shiva) auch der Gott der Zeit und ein großer Heiler ist. Das Āyurveda sagt, dass man bei der Behandlung einer Erkrankung Zeit lassen muss, bis die Pathogenese sich aufgelöst hat.

Wenn eine Person die Grippe hat, muss man einige Tage zur Heilung einkalkulieren, selbst wenn dieser Mensch starke Medikamente nimmt. Die Zeit ist ein großer Heiler.

Es gibt einige wichtige Kategorien von Chikitsā Kāla, die wir uns näher ansehen:

1. Aushadha Sevana Kāla, die Zeiten zur Anwendung von Heilmitteln.2

2. Pañchakarma Kāla, die passenden Zeiten für die Pañchakarma-Therapie. Hier eine kurze Zusammenfassung der angemessenen Tageszeiten für jede Pañchakarma-Behandlung.3

 Virechana oder Abführmittel (für Pitta) werden hauptsächlich gegen 22 Uhr verabreicht, dem Beginn der Pitta-Zeit.

 Basti oder Einläufe (für Vāta) werden zur Morgen- oder Abenddämmerung (Vāta-Zeiten) auf leeren Magen gegeben.

 Vamana oder Erbrechen (für Kapha) sollte am frühen Morgen, in der Kapha-Zeit, durchgeführt werden.

 Nasya oder Nasentropfen sind abhängig von der verabreichten Art. Nasyas vom Kapha-Typ werden am besten zuallererst am Morgen gegeben, Vāta beruhigendes Nasya sollte am Abend genommen werden und Nasyas vom Pitta-Typ werden entweder am späten Vormittag oder am Nachmittag verabreicht.

 Rakta Moksha oder Aderlass (für Pitta) wird am besten vormittags vor der Pitta-Zeit angewandt.

3. Rasāyana Kāla, die geeigneten Zeiten für Verjüngungstherapie.
Dies ist abhängig von der Prakruti und Vikruti dieses Menschen und der aktuellen Jahreszeit.4 Hier eine kurze Zusammenfassung:

 Im Fall von Kapha-Problemen ist eine gute Zeit zur Anwendung von Rasāyana wie Pippalī, Punarnavā oder Chyavānaprāsh frühmorgens bis vormittags, vor allem im Winter oder Frühling. Das sind alles Kapha-Zeiten.

 Für Pitta-Erkrankungen werden Rasāyana wie Shatāvarī, Gudūchī oder Āmalakī am besten in der Pitta-Zeit vor Mittag verabreicht, besonders im Sommer.

 Bei Vāta-Störungen gibt man Rasāyana wie Dashamūla, Ashvagandhā und Vidārī in der Morgen- oder Abenddämmerung, speziell im Herbst, da dies Vāta-Zeiten sind.

4. Rutucharyā, jahreszeitliche Lebensweise.
Jede Jahreszeit hat bestimmte Attribute, ebenso wie jedes Dosha. Deshalb kann jede Jahreszeit eine Verschlimmerung und eine Unausgewogenheit von einem oder mehreren Doshas verursachen. In großen Teilen Nordamerikas z. B. ist der Sommer heiß, scharf und hell, was stets Pitta reizt. Folglich treten Pitta-Leiden wie Sonnenbrand, Hitzewallungen, Erschöpfung, Akne, Durchfall und Erschöpfung häufig im Sommer auf. Psychologisch reagieren die Leute mit Kritik, Ärger und Hass. Der Herbst ist trocken, leicht, kalt, klar und windig, alles Qualitäten, die für Vāta-Dosha aggravierend sind. Schmerzen in den Gelenken und Muskeln können zu dieser Jahreszeit auftreten und der Geist wird vielleicht besorgt, ängstlich und einsam. Dies sind alles Vāta-Erkrankungen. Die schwere, kalte Feuchte des Winters kann Kapha reizen, was Husten, Erkältungen und Nebenhöhlenverstopfung zur Folge hat. Anhaftung und Gier können sich im Verstand entwickeln, wenn Kapha verschärft ist und durch den Mangel an Sonne können Leute deprimiert werden. Die wässrige Qualität des Frühlings reizt Kapha ebenfalls und manche Menschen neigen zu der Zeit dann zu Frühlingserkältungen, Allergien und Atemwegsbeschwerden.
Der Wechsel von einer Jahreszeit zur anderen erfordert möglicherweise eine Zeit lang einen Wechsel in der eigenen Ernährungs- und Lebensweise, um die Balance wiederherzustellen. Eine umfassende Untersuchung von Rutucharyā bildet den letzten Abschnitt dieses Kapitels.

5. Dinācharya, tägliche Routine. Eine angemessene tägliche Routine ist die Grundlage zur Bewahrung einer guten Gesundheit. Wir sprechen darüber nun im Detail in Dinācharya.

Dinācharya, die tägliche Routine

Eine tägliche Routine ist absolut notwendig, um eine radikale Veränderung in Körper, Geist und Bewusstsein zu bewirken. Routine hilft, eine Balance in der eigenen Konstitution herzustellen. Sie reguliert zudem die biologische Uhr eines Menschen, fördert Verdauung, Absorption und Verwertung und erzeugt Selbstachtung, Disziplin, Frieden, Glück und ein langes Leben.

Eine ausgewogene Lebensweise stellt ihren eigenen klaren Rhythmus im Leben einer Person her. Andererseits sind zu früh oder zu spät aufwachen, lange wach bleiben, ungleichmäßige Essgewohnheiten, Stress bei der Arbeit, Stuhlgang zur falschen Zeit und Unterdrückung von natürlichen Bedürfnissen einige Gewohnheiten, die jemanden aus dem Gleichgewicht bringen können.5 Regelmäßigkeit beim Schlafen, Aufwachen, Essen, bei der Ausscheidung und anderen Aspekten einer tägliche Routine bringt Disziplin und hilft, bei den Doshas das Gleichgewicht zu wahren, was gute Gesundheit erzeugt. Im folgenden finden Sie eine Anleitung zur Planung einer täglichen Routine, die Ihre Doshas in Balance bringt.

1. Frühmorgens aufwachen: Es ist gut aufzuwachen, bevor die Sonne aufgeht, wenn in der Natur sattvische Qualitäten bestehen, die den Sinnen Gemütsruhe und Frische verleihen. Der Sonnenaufgang variiert je nach Jahreszeit, doch im Durchschnitt sollten Vāta-Menschen zwischen 6 und 7 Uhr aufstehen, Pitta-Personen zwischen 5.30 und 6 Uhr und Kapha gegen 5 Uhr. Dies mag eine andere Schlafenszeit erfordern, um ausreichend Schlaf zu bekommen. Stehen Sie später auf, fühlen Sie sich vielleicht den ganzen Tag schwer und matt. Betrachten Sie gleich nach dem Aufwachen einige Momente Ihre Hände und streichen Sie dann damit sanft über Gesicht und Brust und bis zur Taille hinunter, um die Aura zu reinigen.

2. Sagen Sie ein Gebet, bevor Sie aufstehen: Hier finden Sie ein Gebet, das mir passend erscheint.

Lieber Gott, du bist in mir, in meinem Atem, in jedem Vogel, jedem hohen Berg.

Deine süße Berührung erreicht alles und ich bin gut behütet.

Danke Gott, für diesen schönen Tag vor mir.

Mögen Freude, Liebe, Frieden und Mitgefühl Teil meines Lebens sein und all jener, die mir an diesem Tag begegnen.

Ich heile und bin geheilt.

Nach diesem Gebet berühren Sie mit Ihrer rechten Hand den Boden, dann legen Sie dieselbe Hand auf die Stirn, mit großer Liebe und Respekt für Mutter Erde.

3. Reinigen Sie Gesicht, Mund und Augen: Waschen Sie Ihr Gesicht mit kaltem Wasser und spülen Sie Ihren Mund aus. Waschen Sie Ihre Augen mit kaltem Wasser oder mit einer der unten genannten Augenspülungen und massieren Sie die Augenlider durch sanftes Reiben. Zwinkern Sie siebenmal mit den Augen und drehen Sie sie in beide Richtungen, dann trocknen Sie Ihr Gesicht mit einem sauberen Handtuch. Falls Sie eine Augenspülung von unten verwenden, träufeln Sie ein paar Tropfen in jedes Auge.

 Vāta-Augenspülung (auch gut für Pitta und Kapha): die Triphalā-Augenspülung stellt man her, indem man für 10 Minuten ¼ bis ½ Teelöffel Triphalā in 1 Tasse Wasser kocht, abkühlen lässt und gründlich abseiht. Waschen Sie die Augen mit diesem sauberen, kühlenden Triphalā-Tee.

 Pitta-Augenspülung: Kaltes Rosenwasser (aus Bio-Rosenblättern). Beachten Sie, dass die meisten kommerziellen Rosenwässer Chemikalien enthalten, die in den Augen brennen, sie sollten daher nicht verwendet werden.

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 Kapha-Augenspülung: Verdünnter Granatapfelsaft – 2-3 Teelöffel in ½ Tasse destilliertem Wasser.

4. Trinken Sie morgens Wasser: Trinken Sie ein Glas Wasser bei Zimmertemperatur, am besten aus einer reinen Kupfertasse, die am Abend zuvor gefüllt wurde. Dies spült den Magen-Darm-Trakt und die Nieren und stimuliert die Darmperistaltik. Es ist keine gute Idee, den Tag mit Tee oder Kaffee zu beginnen, denn diese Substanzen leiten die Nierenenergie ab, stressen die Nebennieren, verursachen langfristig Verstopfung und sind suchterzeugend. Wenn Sie Kaffee oder Tee trinken möchten, warten Sie mindestens eine Stunde, nachdem Sie das Wasser getrunken haben.

5. Darmentleerung: Sitzen oder noch besser hocken sie auf der Toilette und entleeren Sie den Darm. Eine unvollständige Verdauung der Mahlzeit vom Vorabend oder Mangel an gesundem Schlaf kann dies verhindern. Doch wenn man Wasser trinkt und jeden Tag zu einer bestimmten Zeit auf der Toilette sitzt, hilft das den Stuhlgang zu regulieren. Beobachtet man den Atem und führt eine tiefe Ujjāyi-Atmung durch, während man seine Aufmerksamkeit auf den After richtet und den Anus einzieht und entspannt, kann dies auch die Darmentleerung anregen. Man sollte die Zähne beim Stuhl- oder Wasserlassen zusammenbeißen, um Zahnfleisch und Zähne zu stärken. Nach der Darmentleerung sollte man idealerweise den Anus mit warmem Wasser waschen und danach die Hände mit Seife.

6. Reinigen Sie die Zunge: Schaben Sie sanft die Zunge von hinten nach vorne, bis Sie die ganze Oberfläche 7-14-mal abgeschabt haben. Dies stimuliert die inneren Organe, hilft der Verdauung und entfernt tote Bakterien. Idealerweise können Vāta-Typen einen Zungenschaber aus Gold, Pitta einen aus Silber und Kapha einen aus Kupfer verwenden. Edelstahl eignet sich für alle.

7. Putzen Sie Ihre Zähne: Verwenden Sie stets eine weiche Zahnbürste und eine astringente, scharfe und bittere Zahnpasta oder ein Pulver. Die traditionelle indische Zahnbürste ist ein frischer Niemzweig, der feine Essensreste zwischen den Zähnen löst und für ein starkes, gesundes Zahnfleisch sorgt. Frische Süßholzwurzelstiele werden auch eingesetzt. Geröstetes Mandelschalenpulver kann ebenfalls als Zahnpulver für Vāta- und Kapha-Typen benutzt werden, während Niempulver gut für Pitta ist.

8. Umherschwenken von Öl im Mund: Um Zähne, Zahnfleisch und Kiefer zu stärken, die Stimme zu verbessern und Falten von den Wangen zu entfernen, hält man zweimal täglich warmes Sesamöl im Mund. Nachdem das Öl kurz im Mund gehalten wurde, schwenken Sie es im Mund umher, ehe Sie es ausspucken und das Zahnfleisch sanft mit einem Finger massieren. Diese Praxis bezeichnet man als Gandūsha.

9. Kauen: Frühmorgendliches Kauen stimuliert Leber und Magen und verbessert das Verdauungsfeuer. Kaut man eine Handvoll geröstete weiße oder braune (nicht schwarze) Sesamsamen, stärkt das die Zähne und hilft im Fall von zurückgehendem Zahnfleisch. Alternativ kann man 3-5 getrocknete Datteln und 2,5 cm getrocknetes Kokosfleisch kauen. Nach dem Kauen putzen Sie erneut die Zähne mit einer weichen Zahnbürste, ohne Zahnpasta oder -pulver zu verwenden.

10. Nasentropfen (Nasya): Gibt man am Morgen warmes Ghee oder Öl in jedes Nasenloch, hilft dies die Nase zu schmieren, die Stirnhöhlen zu reinigen, die Stimme zu stärken und Sehkraft und geistige Klarheit zu verbessern. Verabreicht man sich das Nasya selbst, legt man sich mit einem Kissen unter den Schultern auf den Rücken, sodass der Hals nach hinten neigt. Dann träufeln Sie 3-5 Tropfen Nasya in jedes Nasenloch. Unsere Nase ist das Tor zum Gehirn, daher nähren Nasentropfen das Prāna und entfalten Intelligenz.

Für Vāta: Sesamöl, Ghee oder Vacha Tailam (medizinisches Kalmusöl, nicht ätherisches Kalmusöl).

Für Pitta: Brahmī Ghee, Sonnenblumenöl oder Kokosnussöl.

Für Kapha: Vacha Tailam (medizinisches Kalmusöl) oder mildes Senföl (zur Hälfte mit Sesamöl verdünnt).

Man kann andere Öle als Ersatz nehmen, wenn sie ähnliche Qualitäten aufweisen.

Einige allgemeine Kontraindikationen für Nasya:6

 Kleine Kinder

 Während der Schwangerschaft oder Menstruation

 Eine Stunde vor oder nach dem Bad

 Sofort nach Sport oder sexueller Aktivität

 Unter Einfluss von Drogen oder Alkohol

 Auf vollen Magen

 Nach Erbrechen oder akutem Durchfall

 Fieber, Hypoglykämie, Dehydrierung

11. Öl auf Kopf und Körper auftragen (Abhyanga): Ölen Sie Ihren Körper jeden Morgen, verbessert das die Durchblutung, hält die Haut weich und frei von Falten und hilft Ihnen, sich den ganzen Tag frisch zu fühlen.7 Eine Ölmassage am Abend ist auch förderlich und sorgt für gesunden Schlaf. Eine sanfte, tägliche Ölmassage der Kopfhaut kann Zufriedenheit bringen sowie Kopfweh, Kahlköpfigkeit, Ergrauen und eine Stirnglatze verhindern.

Für Vāta: warmes Sesamöl oder Mandelöl.

Für Pitta: warmes Sonnenblumenöl oder Kokosnussöl.

Für Kapha: warmes Senföl oder Maisöl.

12. Baden: Baden oder Duschen ist reinigend und erfrischend. Es entfernt Schweiß, Schmutz und Erschöpfung und verleiht dem Körper Energie, dem Verstand Klarheit und Ihrem Leben Heiligkeit. Es wird im Allgemeinen am besten nach Abhyanga durchgeführt, sodass jegliches übermäßige Öl vom Körper entfernt wird.

13. Kleidung: Legen Sie nach Dusche oder Bad frische Kleidung an. Wenn man frische Kleider trägt, bringt dies Schönheit und Wert und entfaltet Selbstachtung.

14. Parfüm: Die Verwendung natürlicher Düfte oder Parfüms wie ätherischer Öle bringt Frische, Charme und Freude. Es verleiht dem Körper Vitalität und verbessert die Selbstachtung.

Für Vāta: Hina, Ambra oder Weihrauch.

Für Pitta: Vetiver, Sandelholz oder Jasmin.

Für Kapha: Hina, Ambra oder Moschus.

15. Sport: Regelmäßiger Sport und vor allem Yoga-Āsana verbessern Kreislauf, Stärke und Ausdauer. Er hilft einem, zu entspannen und gut zu schlafen und fördert Verdauung und Ausscheidung. Sport sollte in Harmonie mit der Konstitution des Betreffenden gemacht werden. Kapha-Menschen können den anstrengendsten Sport treiben, Pitta ein gemäßigtes Niveau und Vāta am leichtesten. Aerobic, Schwimmen, Gehen (nicht in der direkten Sonne) und Radfahren sind alles gute Formen von Sport für Pitta- (solange sie nicht als Wettkampf ausgeführt werden) und Kapha-Typen. Vāta-Typen lieben Sport wie Springen und Joggen, doch fließende Bewegungen wie Yoga, Dehnen und Tai Chi sind tatsächlich bessere Alternativen. Für Leute mit ernsten Vāta- und Pitta-Störungen und für alle über 80 oder unter 10 Jahren sollte körperliche Aktivität besonders sanft sein. Gehen ist wahrscheinlich der beste Sport für jede Konstitution.8

Vāta: Langsamer, sanfter, fließender Sport für einen maßvollen Zeitraum.

Pitta: Beruhigender Sport, der die Körperhitze nicht für längere Perioden erhöht.

Kapha: Kraftvoller, anregender und lang anhaltender Sport.

16. Yoga-Āsana und Prānāyāma: Einige Anregungen für Yoga-Āsana:9

Vāta: Langsame, sanfte Āsanas wie Kamel, Kobra, Katze, Kuh, Pflug, Wirbelsäulendrehung und Bein heben außerdem bis zu 12 Sonnengrüße, langsam ausgeführt.

Pitta: Beruhigende Āsanas wie Boot, Bogen, Brücke, Fisch und die Kindposition sowie bis zu 16 Mondgrüße, mäßig schnell ausgeführt.

Kapha: Anregende Āsanas wie Lotus, Heuschrecke, Löwe, Pfau und Palme und zusätzlich bis zu 20 Sonnengrüße, schnell ausgeführt.

Yoga-Āsanas sind kontraindiziert bei Schwangerschaft, Menstruation, rückwärts geneigem Uterus, Bandscheibenvorfall, Anal- oder Vaginalprolaps, hohem Blutdruck, Glaukom und einem kürzlich erfolgten Herzinfarkt. Am besten führt man die Yogapraxis unter der Anleitung eines erfahrenen Yogalehrers durch.

Sitzen Sie nach dem Yoga ruhig da und führen Sie einige tiefe Atemübungen aus:

Vāta: 12 abwechselnde Atemzüge durch die Nasenlöcher

Pitta: 16 kühlende Shītalī-Atemzüge (Aufrollen der Zunge der Länge nach und hindurch atmen)

Kapha: 100 Bhastrikā oder Kapāla Bhāti (kurze, schnelle Atemzüge)

HINWEIS: Bitte holen Sie sich die Anleitung eines erfahrenen Yogalehrers, ehe Sie Yoga-Āsanas oder Prānāyāma durchführen.

17. Meditation: Es ist wichtig, mindestens 15 Minuten zu meditieren, sowohl morgens, als auch abends. Meditieren Sie so, wie Sie es gewöhnt sind oder versuchen Sie die einfache und leichte „Meditation der leeren Schale“. Meditation bringt Balance und Frieden in Ihr Leben.10

18. Frühstück: Jetzt ist es Zeit für Ihr Frühstück! Es sollte im Sommer ein leichtes Mahl sein oder immer wenn Ihr Agni gering ist, wohingegen es in der kalten Jahreszeit umfangreicher sein kann, wenn Ihr Agni stärker ist.

19. Mittagessen: Das Mittagessen sollte Ihre Hauptmahlzeit sein und zwischen 11 Uhr und 13 Uhr eingenommen werden. Essen Sie keine Snacks zwischen den Mahlzeiten. Das Essen von Zwischenmahlzeiten findet normalerweise aufgrund von Unsicherheit statt, was emotionalen oder falschen Hunger auslöst und Agni überbeansprucht.

20. Abendessen: Ihr Abendessen sollte ein relativ leichtes Mahl sein und gegen Sonnenuntergang oder früher eingenommen werden.

Vāta-Typen benötigen erdende, aber leicht verdauliche Speisen wie Reis und andere Getreide sowie gedämpftes Gemüse. Pitta-Menschen sollten kühlende Speisen wie grüne Salate, Reis und Buttermilch essen. Kapha-Typen brauchen heißes und scharfes Essen und leichte Getreidesorten wie Hirse, Mais oder Buchweizen.11

21. Abend: Ruhen, lesen und entspannen Sie am Abend. Ansonsten machen Sie einen flotten Spaziergang. Reinigende Kräuter wie Triphalā sollten erst eine halbe Stunde nach dem Abendessen eingenommen werden und am besten eine Stunde danach oder später. Falls Sie auch Milch zur Schlafenszeit trinken, um für einen gesunden Schlaf zu sorgen, nehmen Sie Triphalā mindestens zwei Stunden vor der Milch, die dann direkt vor dem Zubettgehen getrunken werden kann. Wenn Sie das Abendessen beispielsweise um 19 Uhr beenden, nehmen Sie Triphalā um 20 Uhr und dann eine Tasse Milch um 22 Uhr.

22. Schlafenszeit: Es ist für Vāta- und Pitta-Typen günstig, gegen Ende der Kapha-Zeit am Abend ins Bett zu gehen, so gegen 22 Uhr. Ein Glas warme Milch mit einer Prise Safran und Kardamom ist beruhigend und hilft, gesunden Schlaf zu finden. Kapha-Typen sollten lieber wach bleiben, bis die Kapha-Zeit vorbei ist, bis 23 Uhr oder sogar Mitternacht. Sie sollten auch früh aufstehen, weil das Schlafen in längeren Zeiträumen Kapha-Dosha erhöhen kann. Aber Kapha-Menschen lieben es zu schlafen, sie sollten daher Disziplin entwickeln, weniger zu schlafen.

Obgleich Karna Pūrana (Öltropfen in den Ohren) nicht jeden Tag durchgeführt werden sollte, können Sie die Gehörgänge jeden Abend mit Sesamöl befeuchten, indem Sie etwas auf den kleinen Finger oder ein Wattestäbchen geben. Man nennt das Karna Pratisāranam. Wenn Sie Ihren Finger benutzen, sollten die Fingernägel kurz und gut gefeilt sein.

23. Sexuelle Aktivität: Die beste Zeit für die körperliche Liebe ist zwischen 22 Uhr und 23 Uhr. Geschlechtsverkehr sollte nach schweren Mahlzeiten vermieden werden und wenn man hungrig, verärgert oder erschöpft ist. Die richtige Menge und der rechte Zeitpunkt sexueller Aktivität sind wichtig. Vāta-Typen sollten nicht öfter als ein- oder zweimal im Monat Liebe machen, Leute mit Pitta Prakruti können sich der körperlichen Liebe einmal alle zwei Wochen hingeben und Kapha-Typen können zwei- bis dreimal pro Woche Sex haben. Zu häufiges Liebesspiel erschöpft Ojas und macht den Betreffenden schwach und anfällig für Erkrankung. Ojas lässt sich nach dem Sex wiederherstellen, indem man sofort eine Massage hat und etwas Nährendes wie Mandelmilch oder Ashvagandhā-Milch trinkt.

Diese Empfehlungen gelten für Menschen, die einen ausgeglichenen Lebensstil befolgen und mit ihrer Prakruti recht ausgeglichen sind. Einigen mag es nicht möglich sein, diesen Anregungen zu folgen und sie brauchen vielleicht mehr Schlaf, unterschiedliche Sportarten oder andere Variationen. Wie immer seien Sie sanft mit sich selbst und nehmen Sie allmähliche Änderungen vor. Falls Sie diese Empfehlungen ausprobiert haben und Probleme haben, sollten Sie einen āyurvedischen Arzt aufsuchen.

Tabelle 14: Typischer Tagesablauf für jedes Dosha

Aktivität Vāta Pitta Kapha

Aufwachen

6.00 Uhr

5.30 Uhr

5.00 Uhr

Zähne und Mund reinigen, Wasser trinken, Darmentleerung

6.15 Uhr

5.45 Uhr

5.15 Uhr

Sport, Yoga, Prānāyāma

7.00 Uhra (nach dem Duschen)

6.00 Uhr

5.30 Uhr

Meditation

7.30 Uhr*

6.30 Uhr

6.00 Uhr

Abhyanga, dann Dusche/Bad

6.30 Uhr*

7.00 Uhr

6.30 Uhr

Frühstück

8.00 Uhr

7.30-8.00 Uhr

Keines (oder 7.00 Uhr)

Mittagessenb

12.00 Uhr

12.00 Uhr

12.00-13.00 Uhr

Abendessenb

18.00 Uhr

18.00-19.00 Uhr

19.00-20.00 Uhr

Schlafenszeit

22.00 Uhr

Schlafen auf der linken Seite oder dem Rücken

22.00-23.00 Uhr

Schlafen auf der rechten Seite

23.00-24.00 Uhr

Schlafen auf der linken Seite

a. Bitte beachten Sie: Für einen Vāta-Menschen ist es besser, eine warme Dusche oder ein Bad vor dem Yoga und Sport zu nehmen, weil dies den Körper erwärmt und hilft, Steifheit zu überwinden. Pitta- und Kapha-Typen schwitzen beim Sport natürlich mehr, daher ist wohl eine Dusche oder ein Bad danach besser. In jedem Fall sollte man mindestens eine halbe Stunde nach dem Prānāyāma warten, ehe man badet, isst oder Nasya (Nasentropfen) anwendet. Lassen Sie zwischen Nasya und Baden oder Essen 30 Minuten verstreichen. Meditation ist zu diesen Zeiten gut.

b. Das sind ideale Zeiten für Mahlzeiten, doch wenn jemand anfällig für Hypoglykämie ist, sollte er oder sie dieser Tabelle nicht zu streng folgen.

Tägliche Routine während der Monatsblutung

Eine Frau sollte zur Zeit des Eisprungs, sofort vor den Tagen und während der Menstruation ihre Lebensweise ändern. Hier sind einige „Verhaltensregeln“, die Sie während Ihrer Periode befolgen sollten:

 Machen Sie keinen anstrengenden Sport.

 Nehmen Sie keine extrem heiße oder kalte Dusche.

 Haben Sie keine sexuelle Aktivität.

 Schneiden Sie weder Haare, noch Nägel, da dies das Asthi Dhātu stört.

 Führen Sie keine Pūjā oder spirituelle Zeremonie durch, berühren Sie keine alten Bäume oder gehen Sie nicht zum Fluss, denn der Geruch des Menstrualbluts zieht unerwünschte Geister an (lokale Energiefelder).

 Nehmen Sie Tikta Ghrita (bitteres Ghee) und Shatāvarī.

 Essen Sie eisenhaltige Lebensmittel wie Spinat, rote Bete und Rosinen.

 Verwenden Sie bequeme Watteeinlagen.

 Gehen Sie nur geringen Aktivitäten nach – ruhen, lesen Sie und erholen Sie sich.

Es sollte etwa eine Woche nach dem Ende der Monatsblutung einer Frau ein Wunsch nach Geschlechtsverkehr bestehen, denn Apāna Vāyu wirkt weiterhin auf feinstofflicher Zellebene und erzeugt feine Bewegungen in Vaginal- und Gebärmutterschleimhaut. Diese Bewegungen stimulieren den Wunsch nach Liebesspiel und dies ist normalerweise eine gute Zeit für ein Paar, dies zu tun. Wenn die Frau nicht Liebe macht und diesen Wunsch unterdrückt, träumt sie vielleicht von Sex, woraufhin die unschuldigen Zellen in der Gebärmutter glauben, sie hätten empfangen, wodurch ein „falscher Fötus“ wie ein fibröser Tumor, eine Ovarialzyste oder Verdickung der Gebärmutterschleimhaut entsteht. Beachten Sie jedoch, dass es andere Ursachen für diese Leiden gibt wie hormonelle Ungleichheit, regelmäßige Masturbation, unvereinbare Zusammenstellung der Nahrung, genetische Veranlagung und hohes systemisches Kapha-Dosha.

Rutucharyā, jahreszeitliche Routinen

Jahresphasen

Die chronologische Zeit wird durch Auf- und Untergang der Sonne beeinflusst und von den Mondphasen. Der Mond ist kühl, ruhig, weich, angenehm und sanft und hat überwiegend Kapha-Qualitäten. Er beeinflusst die Wassermenge in der Atmosphäre, was durch die Tatsache deutlich wird, dass die Feuchtigkeit in der Nacht zunimmt, wenn die lunare Energie vorherrscht. Deswegen ist der Mond eine Gottheit des Wassers. Umgekehrt ist die Sonne eine Gottheit des Feuers, weil sie die Atmosphäre tagsüber austrocknet. Sie besitzt primär Pitta- und sekundär Vāta-Eigenschaften.

Die āyurvedische Literatur unterteilt jedes Jahr in zwei Gruppen von Jahreszeiten. Eine ist die Zeit von der Wintersonnwende, durch den Spätwinter und das Frühjahr bis zur Sommersonnwende. Dies heißt Ādāna, das bedeutet Dehydrierung, und der bittere, astringente und scharfe Geschmack herrscht in der Atmosphäre vor. Diese Phase wird von der Sonne beherrscht, die sich in der nördlichen Hemisphäre während der Ādāna-Phase nach Norden bewegt. Die Tage werden heller und schärfer und die zunehmende Intensität des Feuerelements absorbiert die Feuchtigkeit aus der Erde und trocknet die Atmosphäre aus. Das führt dazu, dass die Energie der Menschen verbraucht ist, sie sich zunehmend erschöpft fühlen und die Heilkraft nachlässt.

Die zweite Jahresphase heißt Visarga, also Befeuchtung. Die Sonne ist schwächer und lunare Qualitäten sind in dieser Zeit dominant, die von der Sommersonnwende, durch die Regenzeit (eine Jahreszeit, die in Indien und anderen tropischen Ländern stattfindet) über Herbst und Frühwinter bis zur Wintersonnwende reicht. In dieser Visarga-Zeit bewegt sich die Sonne in der nördlichen Hemisphäre nach Süden, daher wird das Wetter immer kühler. In der Visarga-Phase herrscht der saure, salzige und süße Geschmack in der Atmosphäre vor, die diese Geschmäcker auch an die Lebewesen einschließlich der Menschen weitergibt. Gegen Ende dieser Zeit ist nur noch wenig Wärme vorhanden und die Menschen besitzen gute Stärke und viel Energie, was bei der Wintersonnwende den Höhepunkt erreicht.

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Die Ausgeglichenheit zwischen Visarga und Ādāna nennt man Vikshepa, also ein ausgewogener Zustand der Dosha-Qualitäten in der Atmosphäre. Dies findet um die Frühlings- und Herbst-Tagundnachtgleiche statt, welche Zeiten der Mäßigung sind. Genau zur Winter- und Sommersonnwende hat die Sonne keine spürbare Bewegung nach Norden oder Süden, somit sind auch sie Übergangszeiten zwischen kosmischem Prāna und Apāna und deshalb günstige Zeiten.

Saisonale und tägliche Zyklen der Doshas

Das Sanskrit-Wort „Rutu“ steht für die jahreszeitliche Bewegung der Zeit, während „Charya“ Routine oder Lebensweise bedeutet. Daher steht „Rutucharyā“ für jahreszeitliche Routine oder jahreszeitlichen Lebensstil. Um die passenden jahreszeitlichen Routinen zu wählen, müssen wir als erstes die Bedeutung der Jahreszeiten und ihrer Eigenschaften, vorherrschenden Elemente und zugehörigen Doshas sowie die typischen Beschwerden verstehen, die in jeder Jahreszeit auftreten können. Jede Jahreszeit beeinflusst die Körperzellen, Organe und Systeme sowie die drei Doshas, was im Geist zu einem feinstofflichen emotionalen Wandel führt.

Laut dem Āyurveda ist ein Mensch eine Miniaturspiegelung der Natur. Wie alle Lebewesen haben die Jahreszeiten eine Prakruti (Natur oder Konstitution). In gemäßigten Klimazonen ist die Prakruti des Frühlings Kapha, während die des Sommers Pitta ist und vom Herbst Vāta. Deshalb sind Kapha-Leiden eher im Frühling, Pitta-Krankheiten im Sommer und Vāta im Herbst verbreitet. Der Winter ist generell eine Kapha-Jahreszeit, in der Erkältungen und andere Kapha-Krankheiten häufig vorkommen, doch in trockenen Gegenden kann es auch Vāta-Attribute haben.

Sobald wir die allgemeine Routine für die aktuelle Jahreszeit kennen, können wir sie täglich anwenden, gemäß der Variationen in den Wetterbedingungen abgewandelt, welche eine Form von jahreszeitlicher Vikruti sind. So wie die Menschen Vikruti haben (aktueller Zustand der Dosha-Unausgewogenheit), gilt das auch für Jahreszeiten. Der Jahreszeit ungemäßes Wetter hat krankhafte Eigenschaften für diese Jahreszeit zur Folge, eine Art von jahreszeitlicher Vikruti. Somit muss man den entsprechenden Ablauf je nach Tageszeit und Wettertyp sowie Jahreszeit wählen. Wir können uns nicht nur nach dem Kalender richten und sagen, eine Jahreszeit beginnt an einem bestimmten Datum und daher sollten wir uns während der gesamten Jahreszeit auf eine bestimmte Weise verhalten. An manchen Herbsttagen z. B. herrschen vielleicht Nebel und kaltes Wetter, also müssen wir so tun, als wäre schon Winterzeit. Doch an anderen Herbsttagen ist es heiß und sonnig, also benehmen wir uns bei diesen Gelegenheiten eher so als wäre es Sommer.

Des Weiteren hat jedes geografische Gebiet etwas andere Jahreszeiten, somit müssen wir die Natur der Jahreszeiten im Zusammenhang mit dieser Gegend beobachten. Sommertage können an manchen Orten relativ kühl sein, lassen sich also eher mit dem Winter an wärmeren Orten vergleichen. In dieser Situation befolgt man einen Ablauf, der eher eine Mischung aus Sommer und Winter ist, als nur Sommer. In anderen Gegenden wiederum mag der Sommer so heiß und sonnig sein, dass man die Ernährungs- und Lebensweise auf eine sehr strenge Sommerroutine umstellen muss, um den Körper abzukühlen.

Schließlich gilt es auch noch, die Konstitution eines Menschen zu berücksichtigen und ein etwaiges Dosha-Ungleichheit. Der Frühling ist z. B. für die meisten Leute eine gesunde Jahreszeit, doch für Kapha-Personen und andere mit gesteigertem Kapha kann er recht ungesund sein und in Frühjahrserkältungen und Heuschnupfen münden. Entsprechend halten Vāta-Typen in der Regel den Sommer für eine gute Jahreszeit, während Herbst und Winter für Vāta-Menschen und jene mit Vāta-Unausgewogenheit am härtesten sind. Der Sommer kann die ungesündeste Jahreszeit für Pitta-Typen sein, Durchfall, Hautausschläge und Sonnenbrand hervorrufen. Falls Sie eine Pitta-Reizung haben, ist der Winter allgemein eine gesunde Zeit, denn die Kälte des Winters beruhigt die heiße Qualität von Pitta. Folgen Sie dementsprechend nicht der Standard-Winterroutine, wenn Sie überschüssiges Pitta haben. Beachten Sie stattdessen eine Mischung aus Winter- und Sommerablauf. Halten Sie den Körper äußerlich warm, um ihn vor den jahreszeitlichen Einflüssen zu schützen, aber den Körper innerlich kühl, um Pitta zu beruhigen. Das gleiche Prinzip gilt für jedes Ungleichgewicht der Doshas. Wenn man mit diesem Bewusstsein vorgeht, ist dies ein schöner Weg, um eine Balance zwischen der äußeren und unserer inneren Ökologie herzustellen.

Saisonale Charakteristiken

Tabelle 16 auf Seite 124 führt die Jahreszeiten und ihre Wirkungen auf jedes Dosha gemäß der meisten Staaten in Indien auf, obwohl dies je nach entsprechender Region variiert. Das sind die traditionellen sechs Jahreszeiten, die in den alten āyurvedischen Texten besprochen werden.

Diese Jahreszeiten lassen sich im weiteren Sinne auf den nordamerikanischen Kontext anwenden. Folgende Beispiele zeigen die typischen Merkmale in jeder Jahreszeit, wenngleich die Bedingungen zu jeder Jahreszeit in Teilen Indiens nicht auf diese Liste begrenzt sind:

1. Vasanta – ähnlich wie der Frühling im Nordosten der USA

2. Grīshma – vergleichbar mit dem Sommer im Südwesten USA

3. Varsha – wie ein nasser Frühling oder Herbst im Nordwesten der USA, doch mit stärkerem Regen

4. Sharad – ähnlich wie der Sommer in Teilen der südlichen USA

5. Hemanta – gleich wie der Herbst im mittleren Westen der USA

6. Shishira – vergleichbar mit einem milden Winter im mittleren Westen der USA

Der indische Kalender lässt sich folgendermaßen in die üblichen westlichen Jahreszeiten übertragen:

Tabelle 15: Westliche Jahreszeiten

Dosha Anhäufung (Chāyā) Reizung (Prakopa) Linderung (Prashama)
Vāta

Spätsommer

Herbst, Winter

Frühling

Pitta

Spätes Frühjahr

Sommer

Herbst

Kapha

Winter

Frühling

Sommer

Tabelle 16: Indische Jahreszeiten und ihre Wirkungen auf die Doshas

Jahreszeit Shishira Vasanta Grīshma Varsha Sharad Hemanta
Zeit

Januar-Februar

März-April

Mai-Juni

Juli-August

September-Oktober

November-Dezember

Entsprechung

Spätwinter

Frühling

Sommer

Regenzeit

Herbst

Frühwinter

Qualitäten

Kühl, feucht

Mild, gemäßigt

Heiß, scharf, trocken

Nass, kühl, windig

Heiß, feucht

Kühl, schwer

Geschmack der Jahreszeit

Bitter

Astringent

Scharf

Sauer

Salzig

Süß

Angesammeltes Dosha (Chāyā)

Kapha

 

Vāta, Pitta

Pitta

 

Kapha

Gereiztes Dosha (Prakopa)  

Kapha

 

Vāta

Pitta

 
Gelindertes Dosha (Prashama)    

Kapha

 

Vāta

Pitta

a. Auch Pravrush genannt.

b. Variiert je nach Region.

Am wichtigsten ist, wir können erkennen, dass ein Dosha prinzipiell in jeder Jahreszeit verschlimmert ist und wir dieses besondere Dosha zu der Zeit des Jahres speziell kontrollieren müssen.

Sommer. Pitta ist gereizt, führt zu Magenübersäuerung, Durchfall, Nesselausschlag, Hautausschlägen und Urtikaria.

Herbst. Vāta ist gereizt, verursacht häufig Verstopfung, Rheuma und Arthritis.

Winter. Kapha (feste Qualität) ist gereizt, erzeugt Erkältungen, Kongestion und Husten.

Frühling. Kapha (flüssige Qualität) ist gereizt, löst Asthma, Heuschnupfen, Allergien, laufende Nase etc. aus. Pitta steigt dann im späten Frühjahr an und hat juckende Augen, Hautausschläge etc. zur Folge.

Saisonale Übergänge und Reinigung

Das Āyurveda definiert Rutu Sandhi als Übergang zwischen zwei Jahreszeiten, was gewöhnlich die letzten 15 Tage einer Jahreszeit und die ersten 15 Tage der nächsten umfasst. Das Konzept ist ähnlich wie wenn man von draußen in ein Gebäude kommt. Die Tür ist wie der Ausgang von einer Jahreszeit und der Eintritt in die nächste. In diesem Zeitraum sollte man die Kleider, Lebensführung und Einstellungen von der Jahreszeit wechseln und frisch in die nächste eintreten. Das Āyurveda empfiehlt während dieser jahreszeitlichen Kreuzungspunkte ein geeignetes Reinigungsprogramm für jeden Einzelnen wie die Pañchakarma-Therapie. Je nach Prakruti und Vikruti des Einzelnen kann man die anfänglichen Maßnahmen des Pañchakarma für 5, 7 oder 15 Tage durchführen. Der Betreffende ist dann bereit für den passenden Reinigungsablauf. Es gibt folgende Optionen:

 Vamana (Emesis oder therapeutisches Erbrechen) wird zwischen Winter und Frühjahr und manchmal zwischen Herbst und Winter empfohlen. Vamana beseitigt übermäßiges Kapha und Kapha-bedingte Giftstoffe aus dem Magen und anderen Kapha-Orten. Wird es vor dem Frühling durchgeführt, hilft es, eine Kapha-Reizung zu vermeiden.

 Virechana (Abführtherapie) scheidet Pitta und Pitta-bedingtes Āma aus dem Dünndarm und anderen Pitta-Stellen aus. Es sollte zwischen Frühjahr und Sommer erfolgen. Dies beseitigt Pitta aus dem System, sodass jeder Mensch (besonders Pitta-Individuen) den Sommer mit weniger Pitta-Verstärkung genießen können.

 Basti (medizinischer Kräutereinlauf) wird am Übergang zwischen Sommer und Herbst angeraten, sodass eine Person Herbst und Winter ohne Vāta-Erkrankungen genießen kann. Es entfernt übermäßiges Vāta und durch Vāta hervorgerufene Toxine aus Dickdarm und anderen Vāta-Orten.

 Rakta Moksha (Aderlass-Therapie) entfernt Pitta und Pitta-bedingtes Āma aus dem hämatopoetischen System. Sie wird im Fall von chronischen Hautkrankheiten, vergrößerter Leber oder Milz, Gicht und gangränösen Veränderungen bei Diabetespatienten durchgeführt. Rakta Moksha beseitigt nicht nur zu viel Pitta, sondern auch jedes Übermaß an Doshas oder Āma aus dem Rakta Dhātu. Es sollte im späten Frühjahr und in Indien während der Jahreszeit Sharad (September-Oktober) stattfinden. Führen Sie Rakta Moksha nur unter der richtigen Anleitung eines āyurvedischen Arztes aus.

 Nasya (Therapie der Nase) hilft, überschüssige Doshas aus dem Nervensystem zu entfernen. Nasya wird durch die Nase angewandt, die das Tor zu Gehirn und Bewusstsein ist. Dabei werden medizinische Öle, Ghees und Kräuterpulver eingesetzt und dies kann während oder nach dem Pañchakarma und zu jeder Jahreszeit erfolgen. Besonders Ghee Nasya ist gut für den täglichen Gebrauch, für jede Konstitution und jederzeit.

Die Richtlinien zum Einsatz jeder dieser therapeutischen Maßnahmen können im Fall spezifischer Bedingungen aufgehoben werden. Zum Beispiel angenommen, jemand hat überschüssiges Kapha und es ist Sommer. Das ist eine Pitta-dominante Jahreszeit, also sind Virechana oder Rakta Moksha die Standardbehandlungen für diese Jahreszeit. Aber in diesem Fall von aggraviertem Kapha im Magen kann Vamana angewandt werden, um das zu hohe Kapha zu entfernen, selbst im Sommer. Der Betroffene sollte dann eine Kapha besänftigende Diät, Lebensweise und Kräuternutzung befolgen, während er auch aufpassen sollte, Pitta in der heißen Jahreszeit nicht zu reizen.

Saisonale und tägliche Zyklen

Einflüsse der Jahreszeit auf Prakruti

Das Geburtsdatum eines Menschen hilft uns, den jahreszeitlichen Einfluss auf die Konstitution des Babys zu diesem wichtigen Zeitpunkt zu erkennen. Aber während wir dies nutzen können, um einige Dosha-Einflüsse zu verstehen, verrät es uns nichts über die Grundkonstitution des Kindes. Die Prakruti eines Menschen wird zum Zeitpunkt der Empfängnis bestimmt, die in einer anderen Jahreszeit stattfindet als die Geburt. Wird ein Kind z. B. im Frühling geboren, können die Kapha-Eigenschaften in der Umwelt, wie schwer, kühl und ölig, einen bedeutenden Einfluss haben, dadurch kann das Baby anfällig für Kapha-Erkrankungen wie Erkältungen, Kongestion und Husten sein. Doch das Kind wäre im Sommer empfangen worden, was eine Konstitution mit Pitta-Dominanz zur Folge haben könnte. Beachten Sie jedoch, dass die Prakrutis der Eltern ein noch wichtigerer Faktor sind als die Jahreszeiten bei der Bestimmung der hauptsächlichen Dosha-Konstitution des Kindes.

Jeder Ort hat eine andere Zeitvorgabe für jede Jahreszeit, man sollte daher die Veränderungen genau beobachten, die auf den Wechsel von einer Jahreszeit in die nächste hindeuten. Wir können die grundlegende Natur jeder Jahreszeit gemäß Ort, Zeit oder täglichen Bedingungen anwenden. Wir können jederzeit beurteilen, welcher Art der Tag draußen ist und sofort unser Verhalten anpassen.

Wenn wir jahreszeitliche Muster verstehen, können wir auch leichter die täglichen Zyklen nachvollziehen. Innerhalb von einem Tag kann man Miniperioden aller vier Jahreszeiten erleben. Der frühe Morgen ist wie Winter, während der Morgen die Frühlingszeit ist, denn die Vögel singen und die Blumen blühen. Am Mittag ist es heißer wie im Sommer, dann am Spätnachmittag ist es eher wie im Herbst. Dieser Kreislauf wiederholt sich dann in der Nacht.

Am Tag lassen sich entsprechend auch die zyklischen Bewegungen der drei Doshas an diesem Tag beobachten. Der frühe Morgen und Abend sind Kapha-Zeiten wie der Frühling. Mittag und Mitternacht sind Pitta-Perioden wie der Sommer. Morgen und später Nachmittag bis zur Abenddämmerung sind Vāta-Zeiten wie der Herbst. Wir können selbst die Entsprechungen der Visarga- und Ādāna-Phasen in einem täglichen Zyklus erkennen. Von Sonnenaufgang bis Mittag und Sonnenuntergang bis Mitternacht sind Ādāna-Zeiten, während Mittag bis Sonnenuntergang und Mitternacht bis Sonnenaufgang Visarga sind.

Im letzten Teil dieses Kapitels sprechen wir über die Eigenschaften und angemessenen Abläufe für jede der vier Jahreszeiten, die man in den meisten gemäßigten Klimazonen findet.

Saisonale Routine für den Frühling

Im 11. Kapitel der Bhagavad Gītā erzählt Krishna von diesen vorherrschenden Attributen. Dort erklärt er: „Ich bin die Seele im Körper, der Geist in den Sinnen, Garuda (der Adler) unter den Vögeln und der Löwe bei den Tieren. Unter allen Bäumen bin ich der heilige Pippala (oder Bodhi)-Baum und bei den Jahreszeiten der Frühling“.

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Der König der Jahreszeiten ist der Frühling. In dieser Jahreszeit wacht Mutter Erde auf und Udāna Vāyu (nach oben gerichtete Energie von Vāta) verursacht Sprießen und Wachstum. Das Frühjahr ist mild, feucht und voller Farbe, speziell das Laub. Es ist eine Zeit des Wachstums, des Ausprobierens neuer Fertigkeiten und der Beginn eines neuen Lebensstils. Die Menschen fühlen sich üblicherweise energiegeladen nach dem Winter und es ist eine gute Zeit, um im Garten zu arbeiten und die Schönheit der blühenden Frühlingsblumen zu betrachten und den Vögeln zuzuhören, die in den Bäumen singen.

Aufgrund der Frühlingswärme beginnt aller im Winter angesammelter Schnee zu schmelzen und in der Atmosphäre herrscht Kapha vor. Genauso beginnt jedes angesammelte oder stagnierte Kapha-Dosha, sich zu verflüssigen und aus dem Körper zu laufen, was die Ursache von Frühlingserkältungen ist. In so einem Fall ist es gut, Pañchakarma im Vorfrühling durchzuführen. Die spezielle Behandlung zur Beseitigung von Kapha ist Snehana und Svedana, gefolgt von Vamana (Emesistherapie).12

Im Frühling verströmen die Blumen auch ihre Pollen und ihren Duft und machen die meisten Vāta- und Pitta-Leute glücklich und froh. Viele Kapha-Menschen sowie andere Leute mit angesammeltem Kapha bekommen jedoch Frühlings-Heuschnupfen und Allergien. Pañchakarma hilft in diesen Fällen sowie die Einatmung einer Dhūmana (Rauch)-Mischung, mit dem groben Pulver aus Rose, Nelken und Zimt. Dies sind wärmende und Kapha beruhigende Kräuter. Es ist auch gut, Gandūsha (Gurgeln) mit Honig und heißem Wasser oder auch mit einer Tasse heißem Wasser und je einem Teelöffel Kurkuma und Salz durchzuführen. Diese Maßnahmen beruhigen Kapha im Halsbereich.

Nasya (Anwendung von Kräutern in der Nase) ist die primäre Pañchakarma-Behandlung, um Kapha aus Nase, Nebenhöhlen und Kopfbereich zu beseitigen. Benutzen Sie Vachapulver, medizinisches Vachaöl mit der gleichen Menge Sesamöl verdünnt oder eine Verdünnung aus 1 % ätherischem Vachaöl. Man kann für die Nasenreinigung auch eine hochkonzentrierte (isotonische) Salzlösung in Wasser bei Zimmertemperatur verwenden.

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Trikatu, ein Kräuterpräparat aus Ingwer, schwarzem Pfeffer und Pippalī (Piper longum) ist eine gute Mischung, um Kapha zu besänftigen, die Verdauung zu verstärken und Giftstoffe auszuschwemmen. Kreuzkümmel-, Koriander- und Fencheltee ist ebenfalls dienlich und diese Kräuter sind leicht abführend, helfen also, Toxine zu entfernen. Sitopalādi, Punarnavā und Sudarshan sind andere Kräutermittel, die im Allgemeinen eingesetzt werden, um Kapha-Dosha zu dieser Jahreszeit zu regulieren. Ätherisches Hina-, Ambra- und Eukalyptusöl oder Räucherwerk können auch helfen, zu hohes Kapha-Dosha auszuscheiden.

Insgesamt betrachtet ist der Frühling hauptsächlich eine gesunde Jahreszeit, außer für Kapha-Menschen oder Leute mit bestehendem Kapha-Missverhältnis. Pitta-Typen werden die erste Hälfte des Frühlings genießen, auch wenn die zweite Hälfte vielleicht zu heiß für sie ist, während Vāta-Leute sich während der ganzen Jahreszeit gesund und glücklich fühlen. Falls wir alles überschüssige Kapha im Vorfrühling beseitigen, lässt sich das Auftreten von Allergien, Heuschnupfen und Erkältungen minimieren. Die Ernährung ist ein wichtiger Teil dieses Prozesses.

Im Frühling zu vermeiden

 Vermeiden Sie Kapha verstärkende Speisen

 Vermeiden Sie übermäßige Mengen an süßen, sauren und salzigen Lebensmitteln

 Vermeiden Sie fettes, frittiertes Essen

 Vermeiden Sie alle schweren Speisen

 Vermeiden Sie, ein großes, schweres Frühstück einzunehmen

 Vermeiden Sie, zwischen Mahlzeiten zu essen, außer Trockenfrüchte

 Vermeiden Sie kalte oder eisgekühlte Getränke

 Vermeiden Sie Schlafen am Tag

 Vermeiden Sie die Einwirkung von Schmutz, Staub und Pollen

Frühlingsspeisen

Ein Ernährungsplan für den Frühling sollte daraus bestehen, schweres, öliges Essen zu meiden und saure, süße und salzige Stoffe zu minimieren, da sie alle Kapha reizen. Man sollte Fleisch und Milchprodukte weglassen, obgleich kleine Mengen Ghee eine Ausnahme dieser Regel bedeuten. Vermeiden Sie strikt Fleisch und Thunfisch. Selbst Meeresfrüchte, Krabbe, Hummer und Ente verschlimmern Kapha und werden daher nicht empfohlen. Wenn man tierische Nahrungsmittel isst, sind andere Arten von Fisch, Wild, Huhn, Pute und Eier bessere Alternativen als die oben genannten. Getreide, das vermieden werden sollte, ist Weizen, brauner und weißer Reis (außer Basmati-Reis), die meisten Formen von Nudeln, gebleichtes Mehl, Weißbrot und Urid Dal. Umgehen Sie auch Avocado, Banane, Kokosnuss, Datteln, Melonen, Gurke, Süßkartoffeln und Kürbis, da sie alle Kapha verschlimmern.

Man sollte mehr Speisen mit bitterem, scharfem und astringentem Geschmack zu sich nehmen. Hülsenfrüchte wie halbe Erbsen, rote Linsen, Kichererbsen, Pintobohnen und Sojabohnenprodukte sind förderlich, um Kapha-Dosha zu beruhigen. Gute Getreidesorten für die Frühlingszeit sind Amaranth, Gerste, Buchweizen, Mais, Hirse, Hafer, Quinoa und Roggen sowie Tapioka. Die besten Früchte, falls erhältlich, sind Äpfel, Aprikosen, Beeren, Kirschen, dunkle Trauben, Mangos, Pfirsiche, Birnen und Granatäpfel und Trockenfrüchte wie Rosinen. Zum Gemüse, das besonders gut für Kapha ist, zählen Artischocke, Spargel, rote Bete, Brokkoli, Karotten, Kopfsalat, Okra, Rettich, Spinat und alle Arten von Blattgemüse. Zwiebel und Knoblauch können mit mäßigen Mengen wärmender Gewürze eingesetzt werden.

Man kann die Mahlzeiten mit einer Tasse frisch zubereitetem Lassi beenden, also frischer Joghurt mit vier Teilen Wasser verdünnt und einer Prise trockenem Ingwer. Ingwer- und Zimttee mit Honig ist gut, um zu dieser Jahreszeit Kapha zu besänftigen. Beachten Sie, dass roher Honig und kleine Mengen Melasse hilfreich sind, um Kapha-Dosha zu kontrollieren, wohingegen alle anderen Süßungsmittel Kapha verstärken. Das Āyurveda erklärt, man dürfe Honig nie kochen, da das die feinstofflichen Kanäle verstopft und als Gift im System wirkt. Trinkt man aber eine Tasse heißes Wasser mit einem Teelöffel rohen Honig, nachdem es etwas abgekühlt ist, unterstützt dies beim Ausgleich von Kapha und beseitigt Giftstoffe.

Man sollte in dieser Jahreszeit kleinere Mahlzeiten essen, sodass Agni nicht überladen wird. Zwei oder drei kleine, leichte Mahlzeiten am Tag sind gut. Es ist eine gute Zeit, um mit Apfelsaft oder Granatapfelsaft oder Früchten wie Beeren zu fasten. Vermeiden Sie kalte Getränke und Eiscreme und um die Verdauung zu verbessern, trinken Sie kleine Mengen āyurvedischer Weine namens Āsavas. Beispiele allgemein verwendeter Āsavas sind Drākshā (fermentierter Traubensaft mit Gewürzen) und Pippalī-Āsava, der Pippalī enthält. Āsavas werden in Mengen von 4 Esslöffeln pro Mahlzeit eingenommen und mit der gleichen Menge Wasser verdünnt. Falls kein Āsava verfügbar ist, beruhigt die gleiche Menge trockener Weiß- oder Rotwein, den man während des Abendessens trinkt, auch Kapha-Dosha.

Im Āyurveda heißt es, dass Schlafen am Tag Kapha steigern und die Verdauung verlangsamen kann, ist daher im Frühjahr nicht ratsam. In manchen Teilen der Welt ist die zweite Hälfte des Frühlings heiß, daher halten sich manche Menschen lieber in gekühlten Räumen und Büros auf. Doch Klimaanlagen sollten in der Frühlingszeit möglichst wenig eingesetzt werden, denn sie können jedes angesammelte Kapha reizen, das nicht ausgeschieden wurde. Es wird auch nicht empfohlen, schon schwimmen zu gehen, es sei denn, Sie befinden sich in einem heißen Klima. Man schwimmt in der Hitze des Sommers am besten in Meer, Fluss oder See.

Im Frühjahr wird dazu geraten, früh aufzustehen und nach dem Zähneputzen und Zungenreinigen einen Morgenspaziergang zu machen. Man sollte danach Abhyanga (Ölmassage) mit Sesam- oder Sonnenblumenöl durchführen und eine warme Dusche mit Niemseife nehmen. Machen Sie danach einige Kapha verringernde Yoga-Āsanas wie Sonnengruß, Boot, Bogen, Brücke, Lotus, Heuschrecke, Löwe, Kamel, Kobra, Kuh und Katze und Wirbelsäulendrehung. Diese sollten unter der Anleitung eines erfahrenen Yogalehrers erfolgen, denn die Āsanas können Verletzungen hervorrufen, wenn man sie alleine macht. Auf das Yoga kann Prānāyāma, dann Meditation folgen, was in jeder Jahreszeit sehr empfohlen wird.

Der Frühling ist eine Jahreszeit von Kapha und somit potentiell eine Zeit von übermäßigem Meda Dhātu. Deshalb ist aktiver Sport jetzt zuträglich. Joggen, Springen, Wandern, Walking und leichtes Gewichtheben sind alle gut, um jegliches übermäßiges Kapha zu verbrennen. Nützliche Kräuter, die Agni erhöhen und Kapha-Dosha beruhigen, sind Chitrak, Kutki, Punarnavā und Shilājit sowie Präparate wie Trikatu. Diese sind zu dieser Jahreszeit für Kapha-Personen besonders angemessen.

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Saisonale Routine für den Sommer

Die grundlegenden Eigenschaften des Sommers entsprechen den Qualitäten von Pitta-Dosha. Daher verschlimmert der Sommer Pitta und daher sollte die Routine natürlich Pitta lindern.

Morgenroutine

Sommermorgen sind meistens angenehm, also sollte man gegen 5 Uhr aufwachen und die Zähne mit einer bitter und astringent schmeckenden Zahnpasta oder einem Zahnpulver putzen, die aus Kräutern wie Niem oder Bilva bestehen. Kampfer oder Minze können auch dabei sein, wenn Sie möchten, da beides kühlende Substanzen sind. Putzt man die Zähne mit bitteren und astringenten Kräutern, hilft das Pitta zu beruhigen und den Mund zu erfrischen. Nach dem Putzen schaben Sie die Zunge mit einem Silber- oder Edelstahl-Zungenschaber, da dies ebenfalls Pitta abmildert. Nehmen Sie nun einen Mundvoll Kokosnussöl bei Zimmertemperatur und schwenken Sie es langsam für ein paar Minuten im Mund, bevor Sie es ausspucken. Das Öl sollte bei Zimmertemperatur flüssig sein, dies wird also besser in warmen Klimazonen durchgeführt. Dann massieren Sie das Zahnfleisch sanft mit dem Zeigefinger. Nach Ausspülen des Mundes trinken Sie ein Glas Wasser bei Raumtemperatur.

Laufen, Springen und Joggen sind kraftvolle Formen von Sport, daher also nicht zu empfehlen und wenn man sie dennoch macht, sollten sie in der Früh nur leicht ausgeführt werden, damit Pitta nicht übermäßig gereizt wird. Leichte Bewegung wie Gehen, Fahrradfahren und Yoga-Āsanas ist besser.

Pitta mildernde Yoga-Āsanas sind z. B. Boot, Bogen, Brücke, Kamel, Kobra, Kuh, Fisch und Palme. Sie helfen beim Ausschwemmen von zu viel Pitta aus den Pitta-Orten wie Dünndarm und Leber, sind also für fast jeden im Sommer vorteilhaft. Ein Pitta-Mensch sollte keine umgekehrten Stellungen wie den Schulter- oder Kopfstand machen, denn das kann Pitta verschlimmern, indem es überschüssiges Blut zu Schild- und Thymusdrüse, Augen und Hirn lenkt. Schließlich kann man den Mondgruß mehrmals durchführen, denn er ist kühlender als der Sonnengruß und wirkt auf Leber, Gedärme, Augen und Blut. Tägliches Yoga einschließlich von Mondgruß mildern das Pitta an diesen wichtigen Pitta-Stellen. Shītalī Prānāyāma ist besonders kühlend, daher ist es auch für den Sommer angemessen. Dabei streckt man die Zunge heraus und rollt sie zu einer Röhre. Inhalieren Sie durch die gerollte Zunge, halten den Atem im Bauch, um Pitta im Verdauungstrakt abzukühlen. Atmen Sie dann langsam durch die Nase aus. Ausatmen durch den Mund ist nicht gut, da dadurch die Energie zerstreut wird.

Im Sommer ist es gut, Yoga und Prānāyāma vor dem Bad durchzuführen, weil der Körper nach einer Dusche abgekühlt ist. Nach Yoga oder anderem Sport schlägt das Āyurveda das Einölen mit Kokosnuss- oder Sonnenblumenöl vor, gefolgt von einer Dusche. Verwenden Sie eine halbe bis eine Tasse Öl und massieren Sie sanft den ganzen Körper. Die Menge variiert je nach Trockenheit der Haut und ob das Öl auch ins Haar gegeben wird. Kokosnussöl ist besonders beruhigend, kühlend und lindernd für die Haut. Es kühlt Pitta in der Haut und dringt durch die Haut in die Schweißdrüsen ein, beruhigt jeden Sonnenbrand, Nesselausschlag, Hautausschläge oder Urtikaria.

Nach der Ölmassage nehmen Sie eine angenehme lauwarme Dusche und entfernen das überschüssige Öl mithilfe von Niem- oder Sandelholzseife. Diese Seifen halten das Öl in den Schweiß- und Talgdrüsen und mildern Pitta-Dosha. Vermeiden Sie eine längere warme Dusche, da dies Pitta stark reizen kann. Nach dem Duschen trocknen Sie sich mit einem sauberen Handtuch ab und geben einen Tropfen Sandelholzöl auf die Krone und anderen Punkte am Körper, die jedem der sechs Chakren entsprechen. Diese Bereiche sind wärmeempfindlich, es bringt also die kühlenden Qualitäten des Sandelholzöls an diese Stellen. Das Pulsieren jedes Herzschlags durch die Arterien entlässt das Aroma des ätherischen Öls in die Aura und kühlt das Aurafeld. Vetiver- und Jasminöl sind auch gute Alternativen für den Sommer.

Als nächstes in der täglichen Routine legen Sie saubere Kleidung an – idealerweise Kleider aus Bio-Baumwolle oder Seide in Pastell- oder milden Tönen, um Pitta zu beruhigen. Baumwolle und Seide sind leicht, kühlend im Sommer und warm im Winter, und lassen die Haut atmen. Weiße Unterwäsche ist auf der Haut am besten. Laut dem Āyurveda sollte man im Sommer weder dunkle Kleidung noch grelle, leuchtende Farben wie Rot, Orange oder Dunkelgelb tragen, da sie die Sonnenenergie absorbieren und mehr Hitze erzeugen und so die heißen, scharfen und durchdringenden Qualitäten fördern, die Pitta verschärfen. Andererseits sind Weiß, Grau, Blau, Lila und Grün kühlende Farben. Die Kleider sollten nicht hauteng sein, sondern eher lose passen, sodass Luft hindurchstreichen und die Haut atmen kann. Wenn Sie in einem heißen Land leben, tragen Sie keine Shorts oder kurzen Ärmel, denn die Haut kann verbrennen. Tragen Sie stattdessen ein lose sitzendes Hemd mit langen Ärmeln und eine lange Hose oder einen Rock, um die Haut zu schützen.

Nach dem Anziehen sollte man beten oder meditieren. Eine Form leichter, ruhiger und passiver Meditation sollte ein- oder zweimal täglich durchgeführt werden wie die Meditation der leeren Schale oder So’ham-Meditation. Der Sommer ist keine gute Jahreszeit, um auf irgendeine Art zu aktiv zu sein.

Sommeressen

Ghee ist eine Pitta besänftigende Substanz, die im Sommer sinnvoll ist und bitteres Ghee (oder Tikta Ghrita) ist besonders kühlend, denn es enthält einige bittere Kräuter wie Niem. Die āyurvedische Literatur sagt, dass die Einnahme von ½ Teelöffel bitteren Ghees auf leeren Magen am Morgen im Sommer die Verdauungsfunktionen verbessert und Pitta-Dosha kontrolliert.

Pitta beginnt, sich rasch ab 10 oder 11 Uhr anzusammeln, es kann daher bekömmlich sein, ein kleines Frühstück vor Arbeitsbeginn einzunehmen. Durch das Frühstück wird Pitta am späteren Morgen nicht so leicht gereizt. Haferflocken, Gerstensuppe oder Weichweizengrießbrei mit Milch oder Ghee sind alles gute Optionen. Falls Sie gern Obst essen, mischen Sie es nicht mit Getreide. Die besten Früchte für den Sommer sind Äpfel, Birnen, Melonen, Datteln, Pflaumen und Trockenpflaumen, denn sie sind alle kühlend und beruhigend für den Magen. Beachten Sie, dass viele Früchte innerhalb von einer Stunde verdaut sind, wenn Pitta also stark ist, könnte derjenige bis zum Vormittag schon wieder hungrig sein.

Das Mittagessen sollte nicht zu spät stattfinden, um die Mittagszeit ist gut. Gemäß dem Āyurveda ist es in Ordnung, an heißen Sommertagen nach dem Mittagessen ein kleines Schläfchen zu machen. Trinken Sie kein heißes Wasser im Sommer, aber auch kein eisgekühltes Wasser. Wasser bei Raumtemperatur ist am besten, weil (eis)gekühltes Wasser die Durchlässigkeit der Magenschleimhaut vermindert und die Absonderung von Verdauungsenzymen unterbindet, wodurch die Verdauung verlangsamt wird. Das führt zur Bildung von Āma (Toxinen). Die Zunge hat oft einen Belag, wenn bedeutende Mengen gekühlter Getränke konsumiert werden, was auf Āma im Magen oder Darm hindeutet. Eis zieht auch die Blutgefäße im Zahnfleisch zusammen, was ein Schock für den Mund ist und zu Zahnfleischschwund beiträgt.

Eine gute Mahlzeit für Mittag- oder Abendessen ist Basmati-Reis und Mung-Dal-Kitchari. Es kann mit Korianderblättern, etwas Kokosraspeln und ein wenig Ghee verzehrt werden. Im Sommer sollte das Abendessen nicht zu spät eingenommen werden. Zwischen 18 und 19 Uhr ist am besten, doch auf jeden Fall vor Sonnenuntergang. Die āyurvedische Literatur erklärt, dass es nicht gut ist, im Sommer dunkles Fleisch zu essen, da es erhitzend ist. Rindfleisch, Lamm und Schwein sind kalorienreich, erzeugen also viel Wärme im Körper. Andererseits produziert helles Fleisch wie Huhn, Pute oder Garnelen weniger Hitze. Beachten Sie, wenn man wegen hohem Pitta eine Schwäche im Körper hat, sollte man Pitta-Dosha behandeln und dem Betroffenen möglichst kein Fleisch geben, da es so einen Zustand nur aggraviert.

Im Sommer oder immer, wenn eine Person hohes Pitta hat, vermeidet man saure Früchte (wie die meisten Zitrusfrüchte), rote Bete, rohe Karotten, Knoblauch, Zwiebel, Chili, Tomaten, saure Sahne und gesalzenen Käse. Scharfe Würzmittel sollten auch vermieden werden. Längeres Fasten im Sommer kann ebenfalls Pitta reizen, doch fastet man einen Tag pro Woche (nach Möglichkeit Dienstag oder Sonntag) ist das in Ordnung, wenn Pitta nicht verschlimmert ist. Viele Pitta-Menschen ertragen Fasten zu dieser Jahreszeit überhaupt nicht, da sie unterzuckert werden.

Die besten Lebensmittel für Sommer-Mahlzeiten sind Gurke, Kopfsalat, Sprossen, gedämpfter Spargel und Brokkoli, Basmati-Reis, rote Linsen- oder Mung-Dal-Suppe und Süßkartoffeln mit einem Teelöffel Ghee. Man kann im Sommer mehr Salate essen, doch sie sind besser zum Mittagessen als Abendessen, da sie Agni abkühlen und während der Vāta-Tageszeit Gas hervorrufen können. Im Allgemeinen sollte man im Sommer mehr vom süßen, bitteren und astringentem Geschmack zu sich nehmen, da dies Pitta-Dosha mildert.

Kühl bleiben

Im Sommer verdunstet die Wasserkomponente und die Erde wird trocken. Entsprechend verdampft die Wasserkomponente von Kapha im Körper in Form von Schweiß. Die Leute zeigen Zeichen von niedriger Energie und Müdigkeit, klagen über Sommer-Erschöpfung, die ein Zeichen von übermäßigem Pitta ist. Man sollte im Sommer nicht sonnenbaden oder einen längeren Aufenthalt in der Sonne haben, vor allem wenn man Pitta Prakruti oder viele Muttermale hat, denn dies kann extreme Pitta-Leiden wie Hautkrebs auslösen. Harte Arbeit in der heißen Sonne reizt Pitta-Dosha ebenfalls, ist also während der heißen Sommermonate nicht ratsam.

Im Sommer zu vermeiden

 Vermeiden Sie rotes Fleisch

 Vermeiden Sie andere Pitta verschärfende Nahrungsmittel

 Vermeiden Sie übermäßig scharfe, saure und salzige Speisen

 Vermeiden Sie das Auslassen von Mahlzeiten oder Fasten

 Vermeiden Sie kalte oder eisgekühlte Getränke und heiße Getränke

 Vermeiden Sie Alkohol und andere wärmende Stoffe

 Vermeiden Sie ernste Diskussionen oder Streit

 Vermeiden Sie Aufenthalt in der Sonne am Mittag

 Vermeiden Sie zu viel sexuelle Aktivität

Arbeit im Schatten oder im Haus ist besser und in sehr heißen Klimazonen ist es am besten, für den heißen Teil des Tages irgendeine Form von Kühlsystem im Haus oder am Arbeitsplatz zu haben. Wenn Sie im Garten arbeiten wollen, dann am frühen Morgen oder Abend. Arbeitet man für lange Zeit an einem Feuer oder Ofen, wird Pitta auch verschlimmert und kann Übelkeit, Erbrechen und Magenverstimmung zur Folge haben. In schweren Fällen kann es Durchfall mit Blut hervorrufen. Deshalb sollten die Leute im Sommer früh am Morgen und am Abend kochen.

Falls Sie draußen arbeiten, ist es am besten, einen hellen Hut zu tragen, der einen Schatten über Hals und Schultern wirft. Die Blutgefäße im Gehirn sind hitzeempfindlich, ein längerer Aufenthalt in der Sonne kann einen Sonnenstich verursachen. Man kann einen Tropfen Sandelholzöl oder Vetiveröl auf die Krone tupfen und dann den Hut aufsetzen.

Bei großer Grelle ist es gut, eine Sonnenbrille zu tragen. Sie sollte rauchgrau, braun oder grün sein. Rote oder gelbe Gläser verschlimmern Pitta und sind deswegen kontraindiziert, während eine blaue oder lila Sonnenbrille nie getragen werden sollte. Obwohl Blau und Lila Pitta beruhigende Farben sind, zieht eine Sonnenbrille in diesen Farben die ultravioletten Strahlen der Sonne an, welche die Netzhaut und Linse schädigen, was grauen Star auslösen kann. Die dauernde Nutzung einer Sonnenbrille vermindert die Sehschärfe, daher sollte sie nur im Sommer zu den hellsten Tageszeiten getragen werden. Raster-Sonnenbrillen sind gut und sie erhöhen die Sehschärfe, wenn sie tagsüber getragen werden, da sie die Pupillen erweitern.

Hier ist eine einfache Technik, um die Augen auszuruhen. Schließen Sie beide Augen und reiben Sie Ihre Hände aneinander, was eine statische Elektrizität auf der Haut erzeugt. Führen Sie die Hände langsam zu den Augen und berühren Sie beide Augen sanft mit Ihren Handflächen. Die Hand sollte die Augenlider wie eine Feder berühren, mit minimalem Druck. Falls Sie das für zwei Minuten tun, fühlen sich Ihre Augen erholt an.

Statistische Studien zeigen, dass die Verbrechensrate im Sommer steigt und auch Ausschreitungen kommen zu dieser Jahreszeit öfter vor. Dies liegt daran, dass der Sommer die Jahreszeit des Feuerelements ist, was zu Reizbarkeit und Ärger führen kann. Die Leute schreien sich gegenseitig ohne Grund an, sogar an der roten Ampel. Deshalb ist es besser, an heißen Sommertagen keine ernsten Themen zu besprechen, speziell um die Mittagszeit, wenn Pitta am höchsten ist. Wenn Sie eine wichtige Entscheidung treffen wollen, dann tun Sie das am Morgen oder Abend, wenn es kalt ist. Idealerweise planen Sie wichtige Treffen, bei denen Entscheidungen getroffen werden, wenn möglich im Winter oder Frühling.

Raucher sollten im Sommer die Zahl der Zigaretten reduzieren, die sie rauchen, denn Rauchen erhöht Pitta. Falls jemand rauchen will, empfiehlt die āyurvedische Literatur Lotusblätter, Rosenblätter, Kamille, Jatamāmsi, Sandelholz und Manjishthā. Die Leute sollten keinen Rotwein, Whisky, Brandy oder Rum im Sommer trinken, weil sie erhitzend sind. Wenn Sie Alkohol trinken möchten, so trinken Sie kleine Mengen Bier, das die Nieren kühlt. Bittere āyurvedische Weine wie Drākshā, Kumārī Āsava (Aloe-vera-Wein) und Chandan Āsava (Sandelholzwein) sind auch gut in Maßen wie 4 Esslöffel mit der gleichen Wassermenge. Wasser mit Kohlensäure ist für Pitta- und Kapha-Menschen in Ordnung, aber nicht für Vāta-Typen.

Um Pitta zu besänftigen, legen Sie eine Sandelholz-Mala (Gebetskette) an oder tragen Sie eine Halskette mit roten Korallen mit einer gefassten Perle in der Mitte. Man kann auch Amethyst-Kristalle, Mondstein, Malachit oder Silberschmuck tragen, die alle Pitta abkühlen. Falls Sie sich besonders heiß fühlen, gehen Sie schwimmen, um Ihr System abzukühlen.

Ein beruhigendes und kühlendes Getränk wird aus einer geraspelten ½ Gurke hergestellt, die man mit ½ Tasse Milch bei Zimmertemperatur mixt und einen Teelöffel Kandiszucker und eine Prise Kardamom hinzufügt. Trinkt man dies am Vormittag, bleibt man den ganzen Tag kühl und glücklich. Wenn Sie tagsüber durstig sind, trinken Sie ein Glas Wasser mit 2 Teelöffeln Zitronensaft und ½ Teelöffel Kandiszucker. Oder aber Sie trinken Lassi, das aus einem Teil frischen Joghurt (am gleichen Tag hergestellt) und 2 Teilen Wasser bei Raumtemperatur besteht, dem man einen Teelöffel Zucker oder Kandiszucker und eine Prise geröstetes Kreuzkümmelpulver, Korianderpulver oder Steinsalz beigibt. Das ist beruhigend und kühlend.

Um Pitta an einem mondbeschienenen Sommerabend abzukühlen, geben Sie Sandelholzöl auf den Körper und gehen Sie in weißer Kleidung mit weißen Blumen im Haar oder einer weißen Blumenkette um den Hals spazieren. Ein wunderbares Getränk ist kalte (nicht gekühlte) Milch. Als erstes kocht man die Milch, dann lässt man sie abkühlen und vermischt sie mit Kandiszucker, Rosenwasser und ein paar blanchierten Mandeln, die in kleine Stücke gehackt sind. Trinkt man diese Milch zur Schlafenszeit, mildert dies das Pitta ab, vermehrt Ojas und sorgt für gesunden Schlaf. Es ist wundervoll, sie im Mondlicht am Strand oder einem Bach zu trinken, während man schöner Flötenmusik lauscht. Besprechen Sie keine ernsten Themen am Abend. Stattdessen reden Sie über etwas wie den Mond, das Meer oder Blumen und erzählen Sie romantische Gutenachtgeschichten.

Vergessen Sie nicht, jeden Abend zur Schlafenszeit ½ Teelöffel Āmalakī zu nehmen, um vielleicht angehäuftes Pitta zu entfernen. Triphalā ist leicht wärmend, während Āmalakī kühlend ist und daher angemessener für die Sommersaison. Āmalakī sollte mindestens eine halbe Stunde nach dem Abendessen genommen werden, mit einer Pause von 2 Stunden oder länger zwischen der Einnahme und der Milch zur Schlafenszeit.

Falls wir wirklich eine āyurvedische Lebensweise befolgen, sind unsere Beziehungen absolut klar. Die meisten Probleme in Beziehungen entstehen durch Missverständnis, falsche Deutung, Mangel an Kommunikation, Bewertung, der anderen Person nicht zuhören, Kritik und Ärger, die alle durch eine Störung von Pitta-Dosha hervorgerufen werden. Die Beruhigung von Pitta ist die Grundlage für gute Beziehungen und dafür, im Sommer gesund zu bleiben. Um Pitta zu beruhigen, ist es gut, sich mit Freunden zu umgeben, die immer „Ja“ sagen und alle zu meiden, die immer „Nein“ sagen und kritisieren.

Es ist akzeptabel, im Sommer bis etwa 23 Uhr aufzubleiben. Vergessen Sie nicht, Kokosnussöl in Kopfhaut und Fußsohlen zu reiben, bevor Sie ins Bett gehen, um über Nacht kühl zu bleiben. Tragen Sie leichte Socken und vielleicht eine alte Mütze, um Ihre Bettwäsche zu schützen. Andernfalls ist es hilfreich, Rizinusöl auf die Fußsohlen zu geben und zur Schlafenszeit einen Tropfen Rizinusöl in jedes Auge zu träufeln, das ist angenehm für die Augen und kühlt brennende Empfindungen, die im Sommer verbreitet sind. Schlafen Sie auf der rechten Seite, sodass Ihr lunarer Atemzyklus aktiviert und Ihr System gekühlt wird.

Die āyurvedische Literatur ist poetisch und gibt die richtige Anleitung für Liebeserlebnisse. Sie weist die Menschen an, im Sommer nicht zu viel Sex zu haben. Liebeserlebnisse sind gut, doch die sexuelle Aktivität sollte weniger häufig als im Winter sein, da sie erhitzt und Pitta-Dosha reizt. Wenn Sie Sex haben wollen, dann zwischen 21 und 22 Uhr, also vor dem Start der Pitta-Zeit. Es sollten mindestens 3 Stunden zwischen Abendessen und jeder sexuellen Aktivität bestehen. Um 23 Uhr sollten Sie auf Ihrer rechten Seite schlafen, und Ihr/e Geliebte/r auch auf seiner oder ihrer rechten Seite, sodass man nicht redet. Sie können auf dem Bett Jasminblüten oder Rosen ausstreuen und einige Tropfen Sandelholzöl aufs Kissen geben. Falls Sie möchten, lauschen Sie sanften Meeresklängen oder Flötenmusik, um einzuschlafen.

Das sind allgemeine Sommerabläufe, die geeignet sind, falls kein Vāta- oder Kapha-Ungleichgewicht besteht. Jeder Sommertag kann anders sein, daher sind diese Routinen flexibel. An einem kühlen Tag kann man ruhig etwas Cayennepfeffer oder etwas Heißes essen. Aber wirklich Pitta verschärfende Kräuter und Gewürze sollten im Sommer nicht regelmäßig eingenommen werden. Dazu zählen Ingwer, schwarzer Pfeffer, Trikatu, Chitrak und die meisten Formen von Guggulu. Die besten Kräuter, um im Sommer Pitta zu besänftigen, sind Shatāvarī, Gudūchī, Tikta, Kāma Dudhā und Āmalakī.

Saisonale Routine für den Herbst

Der Herbst ist in Indien eine heiße Jahreszeit, die Pitta-Dosha verschlimmert. In den gemäßigten Gebieten wie einem Großteil der USA hat er jedoch die Qualitäten trocken, leicht, kühl, rau und windig, die alle Vāta-Dosha reizen. Somit konzentriert sich natürlich das Herbstprogramm in diesen Klimaten auf die Beruhigung von Vāta.

Man sollte vor Sonnenaufgang aufwachen, wenn es ruhig ist und die Vögel noch schlafen. Es besteht zu dieser Zeit eine außergewöhnliche Stille und Frieden. Putzen Sie die Zähne mit einem Pulver aus geröstetem Mandelschalenpulver, Süßholz, Harītakī und ein wenig Minze. Diese Mischung beruhigt Vāta in Mund, Zähnen und Zahnfleisch. Nach dem Putzen reinigen Sie die Zunge, um baktierelles Wachstum zu beseitigen, das sich vielleicht während der Nacht angesammelt hat und um die inneren Organe über ihre Reflexpunkte auf der Zunge anzuregen. Das Schaben erzeugt auch einen kleinen Würgereflex, der unverarbeiteten Kummer und Trauer aus dem Halsbereich lösen kann.

Halten Sie nun einen Mundvoll warmes Sesamöl im Mund und schwenken es für 2-3 Minuten im Mund umher, bevor Sie es ausspucken. Verwenden Sie Ihren öligen Zeigefinger, um das Zahnfleisch außen und innen zu massieren. Dies hilft Zahnfleischschwund aufzuhalten, der im Herbst häufig auftritt. Gurgeln Sie danach mit Harītakī-Tee. Lassen Sie dazu einen Teelöffel Harītakī 10 Minuten in einer Tasse heißem Wasser ziehen, dann abseihen und abkühlen. Alternativ weichen Sie das Harītakī über Nacht in einer Tasse warmem Wasser ein. Harītakī beruhigt Vāta-Dosha, fördert normale Speichelbildung, tötet Keime, entfernt Giftstoffe und reinigt Zähne, Zahnfleisch und Zunge. Nach dieser Mundspülung kann man den Rest des Harītakī-Tees trinken, um die Gedärme zu spülen und Apāna Vāyu dazu anzuregen, den Dickdarm zu reinigen.

Nach dem Zähneputzen trinken Sie eine Tasse lauwarmes Wasser und führen Sie Prānāyāma durch wechselnde Nasenlöcher durch. In diesem Fall wird das Prānāyāma sogar vor dem Stuhlgang empfohlen, da es Apāna stimulieren kann und so den Stuhlgang fördert. Zum abwechselnden Atmen durch beide Nasenlöcher sitzt man nach Osten oder Norden gewandt und atmet normal, hält jedoch inne, um tiefe Entspannung zu erzeugen und den Sauerstoff im ganzen Körper zu bewegen, was die Gehirnzellen lebendig und vital macht. Stress im zentralen Nervensystem wird auch über abwechselndes Atmen durch beide Nasenlöcher beseitigt.13

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Nach der Darmentleerung kann man Yoga-Āsanas durchführen, die Vāta-Dosha beruhigen. Sie umfassen die Lotusstellung mit Vorwärts- und Rückwärtsbeugung, Vajrāsana (auf den Fußsohlen sitzen), Wirbelsäulendrehung, Kamel, Kobra, Kuh und die Katzenstellung. Man kann auch einen leichten Schulter- und Kopfstand machen, um die Aufwärtsbewegung von Vāta zu regulieren. Sūrya Namaskār, der Sonnengruß, sollte danach mindestens zwölfmal und maximal bis zur Hälfte der eigenen Kapazität durchgeführt werden. Machen Sie zum Abschluss Shavāsana, die Toten- oder Entspannungsstellung, gefolgt von einer weiteren Reihe Prānāyāma durch wechselnde Nasenlöcher. Nach 12 Wiederholungen sitzen Sie einfach ruhig da und gehen für mindestens 10-15 Minuten in Meditation.

Beachten Sie, falls Sie nach dem ersten abwechselnden Prānāyāma durch die Nase an Verstopfung leiden, machen Sie kein Yoga, denn dies drückt Vāta und Toxine ins tiefe Bindegewebe. Darüber hinaus sollten Sie kein Prānāyāma durchführen, wenn Ihr Herz schnell schlägt, Sie außer Atem sind oder wenn Sie eine Kongestion der oberen Atemwege haben. Gleichermaßen ist es kontraindiziert, wenn Sie traurig, deprimiert und niedergeschlagen sind. Im Allgemeinen beruhigt Prānāyāma den Verstand und verbessert die Klarheit der Wahrnehmung, sodass der Geist konzentriert und meditativ wird. Sri Aurobindo, der große Yogi, führte 150 Prānāyāmas am Tag durch. Er war stark, gesund und konzentriert und ein inspirierender Poet und Yogi.

Die Herbstzeit ist trocken, windig und kalt, was trockene Haut, knackende Gelenke und Steifheit im Nacken und Rückenbereich bewirkt. Man massiert jeden Morgen warmes Sesamöl am ganzen Körper ein, ehe man eine warme Dusche nimmt. Mahānārāyanaöl, Vachaöl und Balāöl sind im Herbst als medizinische Massageöle auch förderlich. Reiben Sie danach vor dem Bad etwas Kichererbsen- oder Gerstenmehl auf Ihre Haut, um das übermäßige Öl zu entfernen. Benutzen Sie keine chemischen Seifen und Shampoos, sondern lieber Bio-Kräutershampoos und -Seifen. Niem- oder Jasminseife ist besonders gut. Nach dem Duschen trocknen Sie die Haut mit einem sauberen Handtuch ab und massieren Sie Rücken- und Nackenbereich, dann legen Sie saubere Kleider an. Nehmen Sie keine abwechselnd heiße und kalte Dusche, denn dies reizt Vāta-Dosha.

Herbstliche Lebensmittel

Jetzt fühlen Sie sich wahrscheinlich hungrig, essen Sie also ein erdendes Frühstück aus warmen Haferflocken, Milchreis, Weichweizengrießbrei oder jedem Getreide, das Vāta-Dosha mildert. Quinoa ist eine Alternative, die leicht und einfach zu kochen ist. Das Frühstück kann um 8 Uhr und Mittagessen sollte gegen Mittag sein. Zum Mittagessen isst man Vāta lindernde Nahrungsmittel wie Basmati-Reis und Mung-Dal-Suppe oder Kitchari mit gedämpftem Gemüse. Chapatis aus Vollkornweizen oder Tortillas enthalten keine Hefe, sind also weniger verstärkend für Vāta als Brot mit Hefe. Es ist nicht gut, im Herbst viel Salat zu essen, da rohes Gemüse Agni abkühlen und Vāta-Dosha verschlimmern kann.

Vāta-Menschen können eine Stunde nach dem Mittagessen kurz schlafen, was eventuell verstärktes Vāta beruhigt. Der Nachmittagsablauf sollte nicht zu hektisch sein, denn dies ist die Vāta-Zeit des Tages. Das Abendessen wird am besten gegen 18 Uhr und nicht später als 19 Uhr eingenommen. Gedämpftes Gemüse, Reis mit Ghee und sämige Suppen sind alle extrem gut, um die raue Qualität von Vāta zu mildern. Nach dem Abendessen kann man ein kleines Dessert wie Halva oder Weichweizengrießbrei mit geschälten Mandeln essen.

Im Herbst zu vermeiden

 Vermeiden Sie Nahrung, die Vāta vergrößert

 Vermeiden Sie trockenes, raues Essen

 Vermeiden Sie das Auslassen von Mahlzeiten oder Fasten

 Vermeiden Sie unverhältnismaßiges Essen zwischen den Mahlzeiten

 Vermeiden Sie kalte oder eisgekühlte Getränke

 Vermeiden Sie spätes Zubettgehen

 Vermeiden Sie den Aufenthalt in kaltem Luftzug und Wind

 Vermeiden Sie zu große sexuelle Aktivität

Am Abend sollten die Menschen ausruhen, lesen und sich entspannen. Im Herbst sollte man kraftvolle Formen von Sport vermeiden. Man sollte um 21.30 oder 22 Uhr zu Bett gehen. Vergessen Sie nicht, Harītakī-Pulver in einer Tasse warmen Wassers zum Gebrauch am nächsten Morgen einzuweichen. Man kann abends auch Triphalā nehmen. Es sollte etwa eine Stunde zwischen dem letzten Essen oder Getränk und der Einnahme von Triphalā liegen.

Heiße Milch ist ein gutes Getränk im Herbst, denn sie fördert natürlichen, gesunden Schlaf. Trinkt man am Abend Milch, nährt dies das reproduktive Gewebe bei Frauen und Männern, also trinken Sie eine Tasse warme Milch zur Schlafenszeit, mindestens zwei Stunden nach dem Triphalā. Wenn Sie nur lauwarm erwärmt wurde, ist sie vielleicht nicht besser zu verdauen als kalte Milch und Ihr Magen kommt damit nicht zurecht. Stattdessen erhitzen Sie die Milch, bis sie kocht und im Topf steigt, dann schalten Sie die Hitze aus, gießen Sie sie in die Tasse und lassen sie abkühlen, bis sie trinkbar ist. Diese Milch erzeugt keinen Schleim oder Gurgeltöne im Magen.

Falls Sie Milch nicht gut verdauen, beginnen Sie mit ¼ Tasse Milch und dem Rest Wasser, mit je einer Prise Ingwer, Kardamom und Muskatnuss gekocht. Verringern Sie das Wasser allmählich und erhöhen Sie den Milchanteil. So trainieren Sie Ihre Leber, die Milch zu akzeptieren. Beachten Sie, dass dieser Ansatz nicht für Leute mit Milchallergie gilt, die Milch ganz meiden sollten. Diese Leute können Mandelmilch oder Reismilch probieren, wenngleich sie andere Eigenschaft als Milch haben. Ziegenmilch ist gut für Menschen mit überwiegend Pitta und Kapha, während Kuhmilch gut für Vāta- und Pitta-Typen ist.

Am Übergang zwischen Sommer und Herbst sollte man eine Pañchakarma-Reinigung bekommen. Vor dem Pañchakarma finden einige Tage Snehana (āyurvedische Ölmassage), Svedana (Schwitzen) und Shirodhāra (Fluss warmen Öls auf das dritte Auge) statt. Diese Behandlungen beruhigen alle Vāta-Dosha und entspannen einen, Stress und Anspannung werden minimiert. Basti (medizinischer Kräutereinlauf) ist der wichtigste Teil von Pañchakarma, um Vāta-Leiden zu kontrollieren. Um einen Basti durchzuführen, nehmen Sie einen halben Liter Wasser und kochen es für fünf Minuten zusammen mit 2 Esslöffel Dashamūla, um einen Tee zu machen. Seihen Sie den Tee ab und lassen ihn abkühlen, dann benutzen Sie die Mischung als Einlauf. Wenn sich nicht zu viel Āma im Dickdarm befindet, fügen Sie ½ Tasse Sesamöl zum Tee. Nachdem Sie dies eine halbe Stunde gehalten oder den Basti mit einem Stuhlgang abgelassen haben, geben Sie noch eine ½ Tasse Sesamöl ins Rektum. Halten Sie dies weitere 10 Minuten, um den Dickdarm zu befeuchten, Vāta zu beruhigen und Stress aus dem unteren Rücken- und Nackenbereich zu entfernen. Sie können im Herbst Basti einmal pro Woche ohne Snehana und Svedana durchführen. Machen Sie es am frühen Morgen oder frühen Abend auf leeren Magen.

Im Herbst schlägt das Āyurveda auch den Gebrauch von Nasya (Anwendung von Medizin in der Nase) vor, was eine weitere Pañchakarma-Therapie ist. Das beste Kräuter-Nasya für diese Jahreszeit ist eine medizinischer Absud aus Vachaöl, Balāöl oder Dashamūlaöl.14 Gibt man 3-5 Tropfen in jedes Nasenloch, mildert dies Vāta und klärt den Verstand. Gute Kräuter zur Beruhigung von Vāta im Herbst sind Dashamūla, Ashvagandhā, Balā und Vidārī. Diese lassen sich separat oder als Teil einer Kräuter-Rezeptur gebrauchen. In Form einer Tinktur (Alkoholauszug) wirken diese Kräuter rasch, um Vāta in der Aura zu besänftigen. Dashamūla ist eigentlich eine Mischung aus 10 Kräutern, die alles Wurzeln sind. Es ist süß, astringent und scharf vom Geschmack, wärmend, mit einem süßen postdigestiven Effekt.

Die Farben, die Vāta beruhigen, sind Rot, Orange und Gelb, während Weiß auch gut ist. Sie alle helfen, das Aurafeld eines Menschen zu stärken. Edelsteine und Kristalle, die Vāta-Dosha mildern, sind gelber Saphir und blauer Saphir. Beachten Sie, dass die Farbe Blau kühlend ist, doch blauer Saphir ist erhitzend, kann also günstig für Vāta sein. Es ist in dieser Jahreszeit wichtig, Lärm zu vermeiden und laute Rockmusik verschlimmert Vāta besonders. Zusätzlich sollte man kalten Luftzug oder Wind, schnelles Fahren und übermäßige sexuelle Aktivität vermeiden, da sie alle Vāta sehr verstärken. Falls es ein windiger Tag ist, bedecken Sie Ihre Ohren, bevor Sie aus dem Haus gehen. Fasten ist auch nicht gut im Herbst, denn es erschöpft. Längeres Fasten sollte vor allem vermieden werden.

Saisonale Routine für den Winter

Im Winter verlangsamt sich das Leben auf dem Planeten. An den meisten Orten ist es kalt, feucht, bewölkt und schwer und alle diese Qualitäten des Winters reizen Kapha-Dosha. Kalt ist eine Eigenschaft, die zu Kapha- und Vāta-Dosha gehört, daher erleben manche Leute im frühen Teil des Winters Zeichen und Symptome von Vāta-Erhöhung. Aus diesem Grund sollten Menschen mit Vāta-Konstitution ihre Herbstroutine nicht völlig aufgeben. Im Allgemeinen sollte man den Ablauf von der vorherigen Jahreszeit nur allmählich ändern. Kapha-Menschen müssen andererseits streng einer jahreszeitlichen Lebensweise für den Winter folgen.

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Im Winter ist es in Ordnung, etwa gegen 7 Uhr aufzustehen. Schaben Sie gleich nach dem Aufstehen Ihre Zunge, um tote Bakterien zu entfernen und die Durchblutung der inneren Organe zu verbessern. Dann putzen Sie Ihre Zähne mit Zahnpasta aus wärmenden Kräutern wie Zimt, Nelken, Bilva und Harītakī. Die Art von Zahnpulver hilft, die Zähne gegen Kälteempfindlichkeit zu schützen. Danach können Sie Kavala durchführen, d. h. einen Mundvoll warmes Sesamöl im Mund halten, zwei bis drei Minuten umherschwenken und dann ausspucken. Massieren Sie nun noch das Zahnfleisch mit warmem Sesamöl. Trinken Sie im Anschluss eine Tasse warmes Wasser, was hilft, eine gesunde Darmentleerung in Gang zu setzen.

Sorgen Sie nun dafür, dass Ihr Bad warm ist und tragen Sie warmes Sesamöl am ganzen Körper auf, also Abhyanga. Sesamöl ist erhitzend und im Winter für alle Konstitutionen gut zur äußeren Anwendung. Träufeln Sie Öl in die Ohren und schmieren Sie alle anderen Körperöffnungen: die Nase, Lippen, Brustwarzen und Genitalien. Dann eine warme Dusche nehmen. Während die Haut nass ist, reiben Sie Kichererbsenmehl oder Gerstenmehl ein, um überschüssiges Öl zu beseitigen. Doch passen Sie auf, dass es nicht Ihre Abwasserrohre verstopft, Sie können stattdessen auch natürliche Seifen und Shampoo benutzen.

Nach Dusche und Stuhlgang können Sie im Haus körperliche Aktivitäten wie Yoga durchführen. Sūrya Namaskār (Sonnengruß) und Stellungen, die Brust, Hals und Stirnhöhlen öffnen, sind heilsam für Kapha und entfernen jede Kongestion in den Atmungsorganen. Das Āyurveda empfiehlt Fisch, Boot, Bogen, Brücke, Heuschrecke, Löwe und Kamel, außerdem den Schulter- und Kopfstand. Sie stärken die Kapha-Orte im Körper. Es wird dazu geraten, während man diese Stellungen einnimmt, eine tiefe Ujjāyi-Atmung zu beachten.

Im Winter zu vermeiden

 Vermeiden Sie Speisen, die Kapha oder Vāta erhöhen

 Vermeiden Sie zu große Mengen süßer, saurer und salziger (Kapha) oder bitterer und astringenter Lebensmittel (Vāta)

 Vermeiden Sie das Auslassen von Mahlzeiten oder Fasten

 Vermeiden Sie (Eis)gekühlte Getränke

 Vermeiden Sie spätes Zubettgehen

 Vermeiden Sie den Aufenthalt in kaltem Luftzug und Wind

 Vermeiden Sie völlige Untätigkeit

Danach kann man durch das rechte Nasenloch atmen, Sūrya Bhedana Prānāyāma genannt, was Sonnenatem bedeutet. Atmen Sie langsam durch das rechte Nasenloch ein und tief in den Bauch, indem Sie das linke Nasenloch sanft verschließen. Dann schließen Sie beide Nasenlöcher, halten den Atem hinter dem Nabel, bis Sie einen leichten Würgereflex spüren, was das Zeichen ist, auszuatmen. Atmen Sie langsam durch das linke Nasenloch aus und erneut durch das rechte ein, indem Sie das linke verschließen. Dies stimuliert den Pingala Nādī, verbessert die Leberfunktionen, fördert die Durchblutung und erhöht die Wärme im Körper. Wenn das rechte Nasenloch blockiert ist, geben Sie Vachaöl15 auf den kleinen Finger und führen Sie ihn ins Nasenloch, als eine Form von Nasya. Idealerweise sollte Nasya nach dem Prānāyāma erfolgen. Falls Sie es vorher tun, atmen Sie vielleicht ein wenig Öl in den Rachen und würgen. Nach dem Yoga und Prānāyāma meditieren Sie eine Weile. Der Winter ist eine Jahreszeit der Passivität, also seien Sie nicht in Eile. Folgen Sie der Natur und praktizieren Sie eine passive Form von Meditation.

Winterspeisen

Kaltes Wetter zieht die Hautporen und das obere Bindegewebe zusammen, was Wärmeverlust verhindert. Hitze aus dem peripheren Gewebe wird in den Körper zum Magen gedrückt, sodass Jāthara Agni (Magenfeuer) und damit der Appetit von jemandem im Winter stärker wird. Nach Duschen, Yoga und Meditation essen Sie ein Frühstück aus Haferflocken, Maismehl, Gerstensuppe, Kitchari oder Poha (Basmati-Reisflocken). Poha ist leicht, bildet also ein gutes Frühstück für Kapha-Typen, ist jedoch vielleicht nicht umfangreich genug für Pittas, für die Haferflocken besser sind.

Etwa eine Stunde nach dem Frühstück trinken Sie eine Tasse Ingwer-, Zimt- und Nelkentee, um Agni zu bewahren, den Kreislauf zu verbessern und jeden Schleim aus dem System zu entfernen. Nehmen Sie je ½ Teelöffel trockenen Ingwer und Zimt, mit einer Prise Nelken. Wenn Sie eine schwere Pitta-Reizung wie ein Geschwür haben, trinken Sie diesen Tee nicht, sondern befolgen Sie lieber eine Pitta besänftigende Diät. In einem solchen Fall ist das Ziel im Winter, den Körper äußerlich warm zu halten, aber Pitta-Dosha innerlich abzukühlen.

Die Farben des Winters sind Weiß, Schwarz und Grau. Zum Ausgleich sollten die Menschen leuchtende, wärmende Farben wie Rot und Orange tragen, wodurch mehr Feuerelement im Aurafeld gehalten wird. Tragen Sie bei kalten Winterbedingungen einen Hut oder eine Mütze, denn über die Hälfte der Körperwärme geht über den Kopf verloren. Bedecken Sie außerdem die Ohren und den Nacken, um sich warm zu halten.

Bis zum Mittag sind Sie wahrscheinlich recht hungrig, also essen Sie zu dieser Zeit zu Mittag. Wählen Sie Kapha mildernde, aber auch Nahrungsmittel, die Vāta nicht reizen. Vollkornweizenbrot ohne Hefe, gedämpftes Gemüse und warme Suppe mit Ghee klingt gut. Der Weizen hilft bei der Wärmebewahrung, denn Weizen ist wie vegetarisches Fleisch. Falls ein Mensch empfindlich auf Gluten reagiert, sollte er das Brot durch ein Getreide wie Quinoa ersetzen. Das Āyurveda erklärt, dass für jene, die Fleisch essen, der Winter die beste Zeit ist, um das zu tun, denn Agni ist stark. Sie können Ihrem Essen Gewürze wie Zimt, Nelken und schwarzen Pfeffer hinzufügen, um die Verdauung zu fördern. Es ist im Winter nicht gut, nach dem Essen zu schlafen, weil der Mittagsschlaf Kapha steigert und den Stoffwechsel drosselt. Kapha-Menschen sollten selbst im Sommer nur kurz schlafen.

Das Abendessen sollte nicht zu spät stattfinden, zwischen 17 und 19 Uhr ist am besten. Zur Schlafenszeit sollte man eine kleine Menge warmes Sesamöl in Fußsohlen und Kopfhaut einreiben, um Vāta zu mildern. Gehen Sie im Winter zwischen 22 und 23 Uhr schlafen. Dies ist die Jahreszeit, in der das Āyurveda häufiger Sex empfiehlt als in allen anderen. Nach dem Geschlechtsverkehr sollte man eine Tasse warme Milch mit einer Prise Ingwer und Kardamom trinken, um Ojas anzuregen.

Gesunde Leute können den jahreszeitlichen Standard-Routinen folgen, um ihre Gesundheit zu bewahren. Aber wenn jemand eine Unausgewogenheit oder Krankheit im Hals hat, muss der Betroffene eine Ernährungs- und Lebensweise anhand seiner oder ihrer speziellen Dosha-Unausgeglichenheit befolgen. Im Allgemeinen ist der Winter eine gesunde Jahreszeit und ein einigermaßen ausgeglichener Mensch fühlt sich stark, gesund und energiegeladen. Ein Kapha-Mensch mit Kapha-Aggravation sollte dem winterlichen Standardverlauf folgen, wohingegen jemand mit verschlimmertem Vāta hauptsächlich einer Vāta besänftigenden Routine nachgehen sollte, die zudem nicht Kapha reizt. Wenn Kapha bereits verschlimmert ist, kann dieser Mensch im Winter krank werden und an Kapha-Störungen wie Erkältungen, Nebenhöhlenverstopfung, Husten und Bronchitis leiden.

Im Winter sind die Tage zumeist bedeckt und bewölkt mit wenig Sonne. Dies kann Tarpaka Kapha verschlechtern, was Sādhaka Pitta und Prāna Vāyu unterdrückt und zu Depression führt. Die Leute sind inaktiv, ihr Denken wird verwirrt und sie verlieren die Motivation. Agni muss angefacht werden. So eine Person kann ein Kräuterpräparat namens Saraswatī und Vachaöl-Nasya (Nasentropfen) nehmen, während sie die Winterroutine genau befolgt. Dies hilft besonders Kapha-Menschen, die an Depressionen leiden. Vāta- und Kapha-Menschen fühlen sich im Winter einsam und sollten daher während dieser Zeit nicht von ihren Partnern getrennt sein. Wenn es draußen kalt ist und man drinnen niemanden hat, mit dem man schlafen kann, fühlt man sich natürlich einsam. Es fühlt sich großartig an, wenn man im Winter einen Gefährten hat.

Bestimmte einfache Kräuter lassen sich benutzen, um im Winter Kapha-Dosha zu kontrollieren. Die besten sind Punarnavā, Süßholz, Ingwer, Pippalī, schwarzer Pfeffer, Chitrak und Kutki, denn sie alle beruhigen Kapha.

Hier sind drei wichtige āyurvedische Pflanzenpräparate, um in der Winterzeit Erkältungen und Kongestion zu mildern:

1. Sitopalādi, Mahāsudarshan und Süßholz: Mischen Sie ½ Teelöffel Sitopalādi mit je ¼ Teelöffel Mahāsudarshan und Süßholz. Nehmen Sie dreimal täglich nach Bedarf 1 Teelöffel mit 1 Teelöffel Honig. Das ist ein gutes Rezept für Unausgewogenheiten, die das Lösen von Schleim erfordern.

2. Tālīsādi, Trikatu und Niem: Mischen Sie ½ Teelöffel Tālīsādi mit je ¼ Teelöffel Trikatu und Niem. Nehmen Sie dreimal täglich nach Bedarf 1 Teelöffel mit 1 Teelöffel Honig. Das ist besonders gut für Dekongestion.

3. Punarnavādi Guggulu ist eine Rezeptur, die für viele Störungen von Kapha und Vāta eingesetzt wird, ist somit im Winter besonders hilfreich. Die Dosierung variiert auf individueller Basis.

Gewisse Āsavas (fermentierte Säfte) und Arishtas (fermentierte Absude) werden gewöhnlich im Winter angewandt. Im Fall von geringem Jāthara Agni ist es besser, Āsavas zu nehmen, während Arishtas bei niedrigem Dhātu Agni angezeigt sind. Āsavas verbrennen Giftstoffe im Verdauungstrakt und können auf leeren Magen genommen werden, um Jāthara Agni zu stärken. Arishtas werden am besten während des Essens oder nach dem Essen verabreicht, um Dhātu Agni und Bhūta Agni anzuregen, Tejas und Ojas zu fördern und Toxine aus den Dhātus auszuschwemmen. Bestimmte Arishtas sind so potent, dass sie sogar den Zellstoffwechsel anfachen können: Pīlu Agni und Pithara Agni. Die besten Heilmittel für den Winter sind Drākshā (Kräuterwein), Pippalī Āsava, Kumārī Āsava, Punarnavāsava, Vāsakāsava und Dashamūlārishta. Nehmen Sie 4 Teelöffel Drākshā oder jedes andere Āsava oder Arishta, vermischt mit der gleichen Wassermenge. Dies fördert die Durchblutung, verbessert die Verdauung, kontrolliert Kapha und beruhigt Vāta. Falls ein Āsava oder Arishta nicht erhältlich ist, rät das Āyurveda auch im Winter zu den Mahlzeiten kleine Mengen trockenen Wein zu trinken.

Gute Winter-Rasāyanas (verjüngende Stärkungsmittel) sind Chyavānaprāsh und Pippalī Rasāyana. Pippalī Rasāyana ist besonders wirksam. Es wird hergestellt, indem man je ½ Tasse Milch und Wasser mischt und fünf ganze getrocknete Pippalīfrüchte (Langpfeffer) dazugibt. Der Pippalī sollte nicht pulverisiert sein. Kochen Sie diese Mischung, bis das hinzugegebene Wasser verdampft ist, was bis zu eine halbe Stunde dauern kann, dann trinken Sie es vor dem Zubettgehen. Milch kann im Winter Schleim bilden, doch wenn Sie diese Mischung trinken, wird das keinen Schleim erzeugen.

Am Übergang zwischen Herbst und Winter sollten die Menschen Pañchakarma erhalten, speziell jene, die für Kapha-Probleme anfällig sind. Überschüssiges Kapha-Dosha lässt sich durch Vamana (Emesistherapie) beseitigen, die Kapha aus Magen, Lungen, Nebenhöhlen, Lymphgewebe und anderen Kapha-Orten eliminiert. Jedes übrige Kapha lässt sich in den folgenden Wochen durch Vachaöl-Nasya16 oder Vachapulver-Nasya entfernen. Pañchakarma-Therapien sollten stets von einem erfahrenen āyurvedischen Arzt überwacht werden, der regelmäßig den Magenpuls fühlt. Wenn ein Kapha-Spike im Puls entdeckt wird, ist das ein positives Zeichen dafür, dass Kapha erfolgreich angeregt und in den Magen zurückgekehrt ist. Dies bezeichnet man als utklishta (gereizt). Daher wird nun Süßholztee verabreicht, sodass der Betreffende sich erbricht und das zu hohe Kapha ausgeschieden werden kann.

Bleiben Sie im Winter insgesamt ruhig, warm und glücklich, halten Sie sich in angenehmer Gesellschaft auf und gehen Sie körperlicher Aktivität drinnen nach. Das macht Ihr Leben glücklich, gesund und heilig.

1. Charaka Samhitā, „Sūtrasthāna“, Kapitel 16, Vers 29.

2. Siehe „Anwendungszeiten“ auf Seite 382.

3. Sie sind in Kapitel 8: „Pañchakarma Chikitsā“ als Teil der Diskussion darüber enthalten, wann jede Therapie stattfinden soll sowie in „Rutucharyā, jahreszeitliche Routinen“ auf Seite 120.

4. Sie werden in Kapitel 13: „Rasāyana Chikitsā“ weiter besprochen.

5. Siehe auch Kapitel 3: „Vega Vidhāranam Chikitsā“ ab Seite 59.

6. Siehe auch „Nasya: Anwendung von Heilmitteln in der Nase“ auf Seite 265.

7. Siehe auch Tabelle 46: „Auswahl von Massageölen anhand von Āma-Bedingungen“ auf Seite 441.

8. Unter „Vyāyāma: Sport oder Bewegung“ auf Seite 168 finden sich weitere Informationen zu körperlicher Bewegung.

9. Siehe Kapitel 11: „Yoga Chikitsā“.

10. Sehen Sie dazu „Meditation der leeren Schale“ auf Seite 365, an.

11. „Nahrungsrichtlinien für konstitutionelle Grundtypen“ auf Seite 621 und Kapitel 4, „Āhāra Chikitsā“ liefern ausführliche Informationen zur Ernährung.

12. Siehe auch „Vamana: Emesistherapie“ auf Seite 222

13. In „Nādī Shodhana oder Anuloma Viloma Prānāyāma (Atmen durch abwechselnde Nasenlöcher)“ auf Seite 350 finden Sie eine Anleitung.

14. Ein Absud aus Öl, kein ätherisches Öl.

15. Ein Absud aus Öl, kein ätherisches Öl.

16. Ein Absud aus Öl, kein ätherisches Öl.