Zum Vollbild

42_Jock I.

Erster einer langen Reihe

zurück

weiter

Winston Churchill gilt nicht nur als der bedeutendste Staatsmann Großbritanniens, sondern war auch durch alle bewegten Zeiten seines Lebens hindurch ein großer Katzenliebhaber. Berichte, Bilder und Erzählungen zeugen davon. Besonders ins Auge fallen die kleinen Gesten. Wie er sich zu einer Schiffskatze niederbeugt, um sie daran zu hindern, über die Planke an Land zu laufen. Oder wie er im Smoking einen zufällig anwesenden Streuner streichelt. Churchill lebte stets mit einer oder zwei Katzen zusammen, die sich in seinem Haus alles erlauben durften.

Einen aus dieser langen Reihe der vierbeinigen Lebensgefährten hatte er besonders ins Herz geschlossen. Jock, ein rot gestromter Kater mit weißem Lätzchen und weißen Vorderpfoten, zog im November 1962 auf seinem Landsitz Chartwell ein. Er war ein Geburtstagsgeschenk des Privatsekretärs Sir John »Jock« Colville zu Churchills 88. Geburtstag und genoss besondere Privilegien. Während des Essens saß er auf seinem eigenen Stuhl, und des Nachts schlief er in Churchills Bett. Jock begleitete seinen Herrn, wo immer der sich auch aufhielt, sei es im Stadthaus am Hyde Park in London oder in Kent.

Info

Adresse Chartwell, Mapleton Road, Westerham, Kent TN16 1PS | Tipp Die Öffnungszeiten der unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten auf dem Gelände sind auf der Homepage www.nationaltrust.org.uk/chartwell zu finden.

Als Winston Churchill am 24. Januar 1965 seine letzten Worte »Alles langweilt mich« sprach, saß Jock neben ihm am Totenbett. Vorher hatte Churchill seinen Landsitz Chartwell dem Staat vermacht und verfügt, dass zukünftig immer ein rot gestromter Kater dort leben müsse. Jock überlebte seinen Herrn um neun Jahre und starb 1974.

Heute lebt bereits Jock VI. auf dem Anwesen. Der Kater wurde durch die Croydon Animal Samaritians vor einem Streunerdasein gerettet und von der Managerin der Sammlung im Namen von Chartwell adoptiert. Allerdings wurde er bereits kurz nach seinem Einzug im Januar 2015 aus den ehemaligen Wohnräumen verbannt. Nach Katzenart hatte er die kostbaren Möbelstücke mit Kratzern verziert, die den Kuratoren nicht so recht gefallen wollten.

Zum Kapitelanfang