Immer auf dem Sprung
Erst nur Beiwerk zu einer Schwalbe, setzte der Leaper zu Beginn der 40er Jahre des letzten Jahrhunderts zum großen Sprung an. Dabei war der Weg vom Vogel zur Katze ein langer und nicht unbedingt ein naheliegender. Denn ein Auto nach einer Katze zu benennen ist eher ungewöhnlich, ist doch das eine eher der Feind des anderen.
Die Swallow Sidecar Company begann bereits 1922, wie der Name es vermuten lässt, mit der Herstellung von Motorradbeiwagen. Den zeppelinförmigen Seitenwagen folgten ab 1927 komplette Karosserien für den Austin Seven und den Morris Cowley. Für Fiat, Standard, Swift und Wolseley wurden Chassis hergestellt.
1931 verließ die erste Eigenkonstruktion das Werk in Coventry, Großbritannien. Der S.S.1 wurde trotz Wirtschaftskrise ein großer Erfolg. Mit dem Zusatz »Jaguar« im Namen präsentierte William Lyons die »Limousine S.S. 2 ½ litre« im Oktober 1935 im Mayfair Hotel in London. Im gleichen Jahr folgte der S.S.100 Jaguar und begründete mit seiner Kraft und Schnelligkeit den Erfolg der Wagen im Motorsport.
Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 verschwand die Bezeichnung S.S. aus den Namen der Modellreihen, zu negativ waren die Assoziationen. Der neue Markenname hieß nun »Jaguar Cars Ltd.« und das Markenzeichen »Leaper«, der springende Jaguar, der bis zum April 1959 die Kühlerhauben der noblen Sportkarossen zieren sollte.
Dass er danach zunächst verschwand, lag allerdings nicht an den Autodesignern, sondern an der Gesetzeslage. Die scharfkantigen Kühlerfiguren bargen, so stellten die Verkehrssicherheitsexperten fest, ein hohes Verletzungsrisiko für Fußgänger. Kurzerhand verbot man sie grundsätzlich – allerdings nicht für lange. Heute darf der Leaper wieder springen. Aber nur mit halber Kraft. Bei geringster Berührung muss er sich sofort in der Kühlerhaube versenken. Das schützt nicht nur die Fußgänger bei Unfällen, sondern den Leaper auch vor Diebstahl.