The Right Honourable Larry
»Seine täglichen Pflichten beinhalten das Nachdenken über eine Lösung der problematischen Mäusesituation des Hauses. Larry sagt, dieses befinde sich in der Stufe der taktischen Planung.«
So die Verlautbarung des offiziellen Chief Mousers der Amtswohnung des englischen Premierministers in der Downing Street. Große und edle Worte. Wie aber sieht es mit den Ergebnissen aus? Die Öffentlichkeit will informiert sein. Angetreten im Jahr 2011, um den streunenden Ratten vor und im Haus endlich den Kampf anzusagen, bewies der beamtete Mäusejäger sein Können erst ein Jahr später, als er öffentlich eine Maus erlegte. Hört! Hört! Sind da die 100 Pfund, die er den britischen Steuerzahler jährlich kostet, wirklich gut angelegt? Oder ist die zeitweise Einstellung seiner Assistentin Freya ein Zeichen seiner Hilflosigkeit, durchgreifende Lösungen zu finden?
Da nutzen auch pressewirksame Termine mit dem amerikanischen Präsidenten und anderen Würdenträgern nichts, um die Schwachstellen in der Mouser-Abteilung der Downing Street offenzulegen und Katzenstreu in die Augen der Bürger zu werfen. Die Opposition hat ein wachsames Auge darauf, ob Larry sich seiner Vorgänger als würdig erweisen wird.
Und es sind große Namen, die ihm seit 1929 im Amt vorangegangen sind. Namen, die Respekt verdienen und deren Leistungen Maßstäbe gesetzt haben. Peter sei erwähnt, der in den 16 Jahren seiner Amtszeit von 1929 bis 1946 fünf Premierminister erlebte. Nelson, der Mouser Winston Churchills, Humphrey, der unter Thatcher und Blair treu diente, um schließlich in wohlverdiente Rente zu gehen.
Und nun, hohe Herren, muss Larry sich und uns beweisen, dass er der Verantwortung gewachsen ist. Dass er zupackt, wo es nötig ist. Sich festbeißt und nicht lockerlässt. Bis er seine Aufgaben erfüllt hat. Im Namen des Premierministers und zu Ehren der Königin.
God save the Queen.