5.2    Rentabilitätsrechnung

Lohnt sich die Investition in eine Warmwasserwärmepumpe? Das hängt natürlich immer von der konkreten Situation ab. Anhand des folgenden Beispiels können Sie sich das selbst mühelos ausrechnen.

Als Ausgangspunkt dient ein Haus mit einer Pelletheizung. Auch wenn die Heizung im Sommer ausgeschaltet ist, läuft der Pelletofen alle ein bis zwei Tage für einige Stunden, um den Hygienepufferspeicher (siehe Abschnitt 3.5, »Pufferspeicher«) aufzuheizen. Die Verbrennung von Pellets bei 30 °C Außentemperatur im Sommer erscheint den Besitzern absurd. Nachdem diese voriges Jahr eine PV-Anlage errichtet haben, möchten sie nun auf die Warmwassererzeugung mittels Wärmepumpe umsteigen. Die Pelletheizung soll in Verwendung bleiben, aber nur mehr im Winterhalbjahr und ausschließlich zur Heizung.

Der Jahrespelletbedarf für Heizung und Warmwasser betrug bisher ca. 4,5 Tonnen pro Jahr. Die Besitzer schätzen, dass der Warmwasseranteil ca. 1 Tonne ausmacht. (Die simple Division von 3200 kWh Warmwasserwärmebedarf durch den Heizwert von Pellets in der Höhe von 4,8 kW/kg ergibt nur ca. 700 kg Pellets. Das Warmwasser wird aber über einen Hygienepufferspeicher erwärmt. Im Heizungskeller ist es auch im Sommer relativ warm. Das System arbeitet also nicht mit einem optimalen Wirkungsgrad. Der Puffer strahlt trotz guter Dämmung etwas Wärme ab. Insofern erscheint die Abschätzung realistisch.)

Es liegt ein Angebot für die Installation einer Warmwasserwärmepumpe für 3500 € vor. Pro Jahr würde die Umstellung ca. 1 t Pellets im Wert von aktuell 400 € ersparen. Dem stehen allerdings höhere Stromkosten und niedrigere Einspeiseerträge gegenüber.

Die Besitzer erwarten, dass die Warmwasserwärmepumpe im Heizungskeller zumindest eine Jahresarbeitszahl von 2,7 erreichen wird. Für 3200 kWh Wärmebedarf sind somit 1185 kWh Strom erforderlich.

An sieben Monaten wird die PV-Anlage genug Strom liefern. Dafür geht die Einspeisevergütung von 8,6 ct/kWh verloren. An den anderen Monaten muss Strom vom Energieversorgungsunternehmen verwendet werden (Annahme: 30 ct/kWh).

Entgangene Einspeisevergütung: 1185 / 12 × 7 × 0,086 = ca. 60 €
Zusätzliche Stromkosten: 1185 / 12 × 5 × 0,30 = ca. 150 €
Damit beträgt die Heizkostenersparnis pro Jahr: 400 – 60 – 150 = 190 €

Unter diesen Annahmen ergeben sich nach 15 Jahren unter Berücksichtigung der anfänglichen Investitionskosten Mehrkosten von ca. 650 € (siehe Tabelle 5.1). Die Umstellung auf die Wärmepumpe lohnt sich demnach nicht bzw. erst nach einer längeren Nutzungsdauer. Das Ergebnis hängt natürlich stark davon ab, wie sich die Preise für Strom und Pellets in den nächsten 15 Jahren entwickeln und ob die Schätzwerte für den Pelletverbrauch und die Jahresarbeitszahl zutreffend sind.

 

Wärmebedarf und Kosten

Warmwasserwärmebedarf 4 Personen

3200 kWh/a

Pelletbedarf geschätzt

1 t

Aktueller Pelletpreis

400 €/t

Jahresarbeitszahl geschätzt

2,7

Stromkosten

30 ct/kWh

Einspeisevergütung PV-Strom

8,6 ct/kWh

Strombedarf Warmwasserwärmepumpe

1185 kWh/a

Entgangene Einspeisevergütung (7 Monate)

ca. 60 €

Zusätzliche Stromkosten (5 Monate)

ca. 150 €

Heizkostenersparnis pro Jahr

ca. 190 €

Investitionskosten

3500 €

Reduktion der Heizkosten über 15 Jahre

2850 €

Mehrkosten nach 15 Jahren (leider keine Ersparnis!)

650 €

Tabelle 5.1     Betriebsdaten und -kosten für die Rentabilitätsrechnung

Keine Förderung

Der Einbau einer Warmwasserwärmepumpe wird in Deutschland aktuell nicht als Einzelmaßnahme gefördert. Anders sieht es aus, wenn Sie die gesamte Heizung ersetzen – aber dann wird die neue Lösung aller Voraussicht nach gar keine Warmwasserwärmepumpe beinhalten.