Ole Worm an Arngrímur Jónsson, 20. Juni 1639, in H. D. Schepelern und Holger Friis Johansen (Hgg.), Breve fra og til Ole Worm (Copenhagen: Munksgaard, 1967), Band 2, S. 132, übersetzt und zitiert in Valdimar Tr. Hafstein, »Bodies of Knowledge: Ole Worm & Collecting in Late Renaissance Scandinavia«, Ethnologia Europea 33, Nr. 1 (Januar 2003): S. 9. Außer bei Hafstein informierte ich mich auch noch bei H. D. Schepelern, Museum Wormianum: Dets forudsatninger og tilblivelse (Copenhagen: Wormianum, 1971); Jole Shackelford, »Documenting the Factual and the Artifactual: Ole Worm and Public Knowledge«, Endeavour 23, Nr. 2 (1999): S. 65—71.
Italo Calvino, Die unsichtbaren Städte, Fischer Verlag Frankfurt 2013, S. 82, übersetzt von Burkhart Kroeber. Ich bin Mark Meadow zu Dank dafür verpflichtet, dass er die Parallele zwischen dem Kuriositätenkabinett und Calvinos Geschichte aufzeigt. Siehe »Hans Jacob Fugger and the Origins of the Wunderkammer«, S. 185.
Während ihres Aufenthalts in Russland im Jahr 1888 schrieb Emma Blackstock, eine amerikanische Reisende, die Sofas und Sessel des Zaren seien »mit Eiderdaunen gestopft« gewesen. Siehe Emma Moulton Frazer Blackstock, The Land of the Viking and the Empire of the Tsar (New York und London: G. P. Putnam’s Sons, 1889), S. 112. Auch wenn Reisende von »Eiderdaunen« in den Palästen der Romanovs sprachen, lässt sich schwer sagen, ob es sich wirklich um Daunen der Eiderente handelte; im neunzehnten Jahrhundert wurde das Wort »Eiderdaune« oft für jede Art von Füllung mit Enten- oder Gänsedaunen verwendet. (Über die Verwendung des Worts, siehe Blackstock, S. 245.)
C. W. Shepherd, The North-West Peninsula of Iceland: Being a Journal of a Tour in Iceland in the Spring and Summer of 1862 (London: Longmans,Green, 1867), S. 104, zitiert in S. F. Baird, T. M. Brewer und R. Ridgway, The Water Birds of North America (Boston: Little, Brown, 1884), Band 2, 74, zitiert in Charles W. Townsend, »A Plea for the Conservation of the Eider«, The Auk 31, Nr. 1 (Januar 1914): S. 17.
Gesetze zum Schutz der Eiderenten gab es schon in den ersten Jahrhunderten nach der Besiedlung Islands. Laut Robin Doughty finden sich »erste Gesetze zu ihrem Schutz« im Jónsbók, einem historischen isländischen Gesetzbuch (c. 1281); der vollständige Schutz wurde ihnen später durch die Dänen im Jahr 1847 gewährt. Siehe Doughty, »Eider Husbandry in the North Atlantic: Trends and Prospects«, Polar Record 19, Nr. 122 (Mai 1979): S. 447—59.
Obwohl die Gewinnung von Eiderdaunen in Norwegen kaum verbreitet ist, wird sie doch immer noch auf dem Vega-Archipel, einer Inselgruppe vor der Küste Norwegens, praktiziert. Zur Geschichte der Daunenernte in Norwegen siehe Berglund, »Fugela Feđerum«; Bente Sundsvold, »Stedets herligheter — Amenities of Place: Eider Down Harvesting through Changing Times«, Acta Borealia 27, Nr. 1 (2010): S. 91—115.
Laut Landsvirkjun, Islands staatlichem Energiekonzern, gab es bereits vor sechzig Jahren Überlegungen, ein Seekabel zu verlegen. Im Jahr 2016 veröffentlichte ein britisch-isländischer Arbeitskreis diesbezüglich eine Machbarkeitsstudie, doch zum damaligen Zeitpunkt hat sich keine der beiden Regierungen zu dem Projekt bekannt; siehe »Overview of IceLink«, auf der Website von Landsvirkjun, aufgerufen am 6. Januar 2019, www.landsvirkjun.com/researchdevelopment/research/submarinecabletoeurope
Maxwells Memoir berührt sein Eiderenten-Projekt nur flüchtig, seine privaten Aufzeichnungen jedoch legen seine Pläne sehr detailliert dar. Siehe Korrespondenz-Akte, die sich auf das geplante Projekt einer Eiderenten Kolonie bezieht, 1965—69, schriftlicher Nachlass von Gavin Maxwell, National Library of Scotland.
Obwohl Frere das Zuchtprogramm als Fehlschlag bezeichnet, gelang es Maxwell offensichtlich, seine Eiderentenpopulation im Jahr 1968 zu erhöhen. Laut Douglas Botting, der ihn im Oktober jenes Jahres besuchte, behauptete Maxwell, es seien zweihundert Nester auf der Insel, eine beachtliche Zunahme seit seiner ursprünglichen Schätzung von dreißig brütenden Paaren. Siehe Botting, Gavin Maxwell, S. 530.
Die Geschichte der Eiderdaune in Russland lässt sich aufgrund der raren, bruchstückhaften Quellen nur schwer rekonstruieren. Mein Dank gilt Dr. Alexandra Goryashko, einer russischen Eiderenten-Expertin, die mich an ihrem Wissen über die Eiderdaunengewinnung in Russland teilhaben ließ, ein Thema, über das es in englischer Sprache kaum Informationen gibt. Über die Geschichte der Eiderdaune in Russland siehe z.B. ihre Artikel »Obyknovennaya istoriya gagi obyknovennoi« [Eine allgemeine Geschichte der gemeinen Eiderente] in Khimiya i zhizn [Chemie und Leben] Nr. 5 (2002): S. 32—35; »Gagachii pukh, znakomy i neznakomy« [Die Eiderdaune, Bekanntes und Unbekanntes], GoArctic.ru, aufgerufen am 6. Januar 2019, https://goarctic.ru/live/gagachiy-pukh-znakomyy-i-neznakomyy
Über die Eiderdaunengewinnung in Sowjetrussland siehe Alexandra Goryashko, »Versuche, in der UDSSR Eiderentenfarmen zu etablieren, und warum sie scheiterten«, Environment & Society, Arcadia 14 (Sommer 2017), aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.environmentandsociety.org/arcadia/attempts-establish-eider-farms-ussr-and-why-these-failed
Cherry-Garrard, Die schlimmste Reise der Welt, (Malik) E-Book, Pos. 5305—5312. Zu Dank verpflichtet bin ich Elizabeth Leanes Analyse von The Worst Journey in the World und der Studie »Eggs, Emperors and Empire: Apsley Cherry-Garrard’s ›Worst Journey‹ as Imperial Quest Romance«, Kunapipi, 31, Nr. 2 (Januar 2009): S. 18—34.
Um über die Furness-Hiller-Expedition zu berichten, habe ich mich auf folgende Autoren gestützt: William Henry Furness The Home-Life of Borneo Head-Hunters: Its Festivals and Folk-Lore (Philadelphia: J. B. Lippincott, 1902); Adria H. Katz, »Borneo to Philadelphia: The Furness-Hiller-Harrison Collections«, Expedition 30, Nr. 1 (1988): S. 5—72; und Matthew Schauer, »A Beautiful Savage Picture: Adventure Travel, Ethnology, and Imperialism in Nineteenth-Century Borneo«, in Exploring Travel and Tourism: Essays on Journeys and Destinations, hrsg. v. Jennifer Erica Sweda (Newcastle upon Tyne: Cambridge Scholars, 2012), S. 7—28.
Bezüglich der Geschichte des menschlichen Gebrauchs der Nester stützte ich mich auf Lim und Cranbrook, Swiftlets of Borneo, S. 61—63; Bien Chiang, »Market Price, Labor Input, and Relation of Production in Sarawak’s Edible Birds’ Nest Trade«, in Chinese Circulation: Capital, Commodities, and Networks in Southeast Asia, hrsg. v. Eric Tagliacozzo und Wen-Chin Chang (Durham, NC: Duke University Press), S. 407—31; Leonard Blussé, »In Praise of Commodities: An Essay on the Cross-Cultural Trade in Edible Bird’s-Nests«, in Emporia, Commodities, and Entrepreneurs in Asian Maritime Trade c. 1400—1750, hrsg. v. Roderich Ptak und Dietmar Rothermund (Stuttgart: Franz Steiner Verlag, 1991), S. 317—35.
Savage Civilization (New York: Alfred A. Knopf, 1937). In seiner Einleitung schreibt Harrisson: »Man hatte mir gesagt, Kannibalen seien schrecklich und uns vollkommen unterlegen. Und doch identifiziere ich mich mittlerweile, was die Geisteshaltung betrifft, eher mit den Kannibalen als mit den Weißen, die versucht haben, sie zu ›zivilisieren‹.«
Earl of Cranbrook, »Report on the Birds’ Nest Industry in the Baram District and at Niah, Sarawak«, Sarawak Museum Journal 33, Nr. 54 (Januar 1984): S. 145—70, zitiert in Quentin Gausset, »Chronicle of a Foreseeable Tragedy: Birds’ Nests Management in the Niah Caves (Sarawak)«, Human Ecology 32, Nr. 4 (August 2004): S. 488.
Informationen über den tief im Guano der Niah-Höhlen gefundenen Schädel, siehe Chris Hunt und Graeme Barker, »Missing Links, Cultural Modernity and the Dead: Anatomically Modern Humans in the Great Cave of Niah (Sarawak, Borneo)«, in Southern Asia, Australia, and the Search for Human Origins, hrsg. v. Robin Dennell und Martin Porr (Cambridge, UK: Cambridge University Press, 2014), S. 90—107.
David Jordan, »Globalisation and Bird’s Nest Soup«, International Development Planning Review, 26, Nr. 1 (2004): S. 98. Jordan nennt keine Quelle für diese Behauptung, obwohl die Vorstellung, dass Mao Vogelnester verzehrt, ungefähr so wahrscheinlich klingt wie die, dass Lenin sich in eine Eiderdaunen-Decke kuschelt.
Lim und Cranbrook, Swiftlets of Borneo, 97. Die genauen Preisspannen, die sie für die Kosten eines Kilos schwarzer Nester angeben, sind RM 5300 bis RM 7100 (RM = Malaysischer Ringgit) ($ 1378 bis $ 1846) und RM 23.500 bis RM 26.000 ($ 6110 bis $ 6670) für ein Kilo weiße Nester. Die Dollarbeträge habe ich auf der Basis des Umrechnungskurses vom 1. Januar 1999 berechnet, gefunden unter XE.com.
Zur Geschichte der Salanganenzucht siehe Lim und Cranbrook, Swiftlets of Borneo, S. 142—49; Craig Thorburn, »›The Edible Birds‹ Nest Boom in Indonesia and South-East Asia«, Food, Culture & Society 17, Nr. 4 (2014): S. 535—53; Craig Thorburn, »The Edible Nest Swiftlet Industry in Southeast Asia: Capitalism Meets Commensalism«, Human Ecology 3, Nr. 1 (2015): S. 179—84.
Colin Barras, »Why Cities Are Unleashing Birds of Prey into Their Skies«, BBC Earth, 4. Oktober 2016, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.bbc.com/earth/story/20161003-why-cities-are-unleashing-birds-of-prey-into-their-skies; »Feeding Trafalgar’s Pigeons Illegal«, BBC News, 17. November 2003, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/england/london/3275233.stm; Hugh Muir, »Hawks Do Their Worst but Cost of Pigeon War Is Problem for Mayor«, The Guardian, 29. September 2006.
Für einen Überblick über Cranbrooks Karriere siehe Geoffrey W. H. Davison, Hoi Sen Yong und David R. Wells, »Cranbrook at Eighty: His Contributions So Far. Ornithologist, Mammalogist, Zooarchaeologist, Chartered Biologist and Naturalist«, Raffles Bulletin of Zoology, supplement, Cranbrook at Eighty: His Contributions So Far, 29 (2013): S. 1—7.
Theodore Newton, »The Civet-Cats of Newington Green: New Light on Defoe«, Review of English Studies 13, Nr. 49 (Januar 1937): S. 10—19; Maximillian E. Novak, Daniel Defoe: Master of Fictions: His Life and Ideas (New York: Oxford University Press, 2001), S. 93—96; und Robert Kuttner, Debtors’ Prison: The Politics of Austerity Versus Possibility (New York: Alfred A. Knopf, 2013), S. 173—207.
Die Beschreibungen des Zibetgeruchs variieren stark. Einem Parfümliebhaber zufolge hat er »Noten von Honig, Leder, nassem Lehm, Butter, einem edel gereiften Parmesan oder Asiago … Eigentlich nicht abstoßend, nur sehr, sehr reif, erdig und rund … Wie der Geruch von Brie mit Honig vermischt, oder wie seit Wochen verfaulte Früchte (haben Sie jemals einen Eimer Küchenabfälle an Schweine verfüttert?) …«. Siehe rasputin (Zentral-Texas), 11. Januar 2013, Antwort an Sanzio, »Zibetgeruch, Basisnoten«, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.basenotes.net/threads/175128-Civet-smell
William Fordyce Mavor, Natural History for the Use of Schools (London: Phillips, 1800), S. 89, gefunden auch in bearbeiteter Form in Christopher Plumb, The Georgian Menagerie: Exotic Animals in Eighteenth-Century London (London: I. B. Tauris, 2015), S. 72. Zur Geschichte von Zibet im georgianischen England siehe Plumb, S. 72—79.
Pietro Castelli, De hyaena odorifera zibethum gignente quae civetto vulga appelatur (Messina: Vidua Jo. Franci. Bianco, 1638), zitiert in Übersetzung in John Jonston, A Description of the Nature of Four-Footed Beasts (Amsterdam: Gedruckt für die Witwe von John Jacobsen Schipper und für Stephen Swart, 1678), S. 117, zitiert in Dannenfeldt, »Europe Discovers Civet Cats and Civet«, S. 420.
Schwer zu sagen, wie oft Zibet heutzutage noch bei der Parfümherstellung verwendet wird. Obwohl Chanel angeblich seit 1998 darauf verzichtet, wird Zibet immer noch in Äthiopien geerntet, vorwiegend für den Export nach Frankreich, wo es immer noch bei der Parfümherstellung verwendet wird. Siehe Emmanuel Do Linh San et al., »Civettictis civetta [afrikanisches Zibet]«, The IUCN Red List of Threatened Species, 2015; und Patrick House, »The Scent of a Cat Woman: Is the Secret to Chanel Nr. 5’s Success a Parasite?«, Slate, 3. Juli 2012, aufgerufen am 6. Januar 2019, https:// slate.com/technology/2012/07/chanel-no-5-a-brain-parasite-may-be-the-secret-to-the-famous-perfume.html
Siehe Colin Cahill, Feral Natures and Excremental Commodities: Purity, Scale, and the More-than-Human in Indonesia (Dissertation, University of California, Irvine, 2017), S. 25—26. Cahills Arbeit ist meines Wissens die einzige umfassende Studie zum Thema Katzenkaffee; sie lieferte mir für dieses Kapitel wichtige Grundlagen.
Cahill hat in Feral Natures and Excremental Commodities die historischen Aufzeichnungen nach Hinweisen auf Zibet- oder Exkrementbohnen (S. 45—49) durchsucht. Obwohl er in Reiseberichten und zoologischen Studien ein paar knappe Hinweise gefunden hat, fällt auf, dass Katzenkaffee in den wichtigen Kaffee-Texten des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts nicht auftaucht, etwa in William Ukers 1935 veröffentlichter Studie All About Coffee (E-Mail von Jonathan Morris, 14. Dezember 2018). Genau wie beim Handel mit Vogelnestern ist es schwierig zu ermitteln, wann der Katzenkaffee zum ersten Mal auftauchte und ob er vor Ort von Einheimischen konsumiert wurde oder für den Export bestimmt war.
Es ist schwierig, aktuelle Daten über den Handel mit grünem Kaffee zu finden. 2013 berichtete Fairtrade International, eine NGO, dass drei Firmen beinahe die Hälfte des europäischen Kaffeehandels kontrollieren. Siehe »Powering Up Smallholder Farmers to Make Food Fair: A Five Point Agenda«, Fairtrade International, Mai 2013.
Über die jüngste Geschichte des Katzenkaffees siehe Wild, Coffee A Dark History, S. 11—32; und Wild, »Civet Coffee: Why It’s Time to Cut the Crap«, The Guardian, 13. September 2013. Obwohl Tony Wild den Anspruch darauf erhebt, in den 1990er-Jahren das Interesse am Katzenkaffee geweckt zu haben, war er nicht der Einzige, der sich damals in der Branche versuchte; siehe Cahill, Feral Natures and Excremental Commodities, S. 44—45.
Es lässt sich nicht genau sagen, wann der Handel mit der isländischen Eiderdaune begonnen hat. Burton schreibt, dass englische Kaufleute bereits im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert mit Eiderdaunen gehandelt hätten (Ultima Thule, Band 1, S. 202), obwohl der früheste englischsprachige Hinweis auf die Eiderdaune auf das Jahr 1774 zurückgeht (Oxford English Dictionary Online, »eider-down«, aufgerufen am 5. Januar 2019, http://www.oed.com). Reiseschriftsteller des neunzehnten Jahrhunderts erwähnen den Handel mit der isländischen Eiderdaune regelmäßig.
2016 veröffentlichten Forscher von World Animal Protection und der Universität Oxford einen Artikel, der die Lebensbedingungen in Käfigen gefangener Fleckenmusange in Bali behandelt, entsprechend den Richtlinien der World Association of Zoos and Aquariums. Nachdem sie sechzehn Plantagen besucht und achtundvierzig wild gefangene Fleckenmusange in Augenschein genommen hatten, kamen die Forscher auf Grundlage von acht Variablen zu dem Schluss, dass die Tiere »unzulänglichen Haltungsbedingungen« ausgesetzt seien. Besonders unzulänglich war die Haltung in Bezug auf Ernährung, die Verfügbarkeit von Wasser und soziale Interaktion; siehe Gemma Carder et al., »The Animal Welfare Implications of Civet Coffee Tourism in Bali«, Animal Welfare 25 (Mai 2016): S. 199—205. Wild beschrieb es mit diesen Worten: »Die von Natur aus scheuen und einzelgängerischen nachtaktiven Tiere leiden extrem unter dem Stress, in engen Käfigen in unmittelbarer Nähe anderer Fleckenmusange eingepfercht zu sein. Und dass sie widernatürlicherweise fast ausschließlich von Kaffeekirschen ernährt werden, bewirkt weitere Gesundheitsprobleme; sie kämpfen gegeneinander, nagen ihre eigenen Beine ab, bekommen blutigen Stuhlgang und sterben oft«; siehe Wild, »Civet Coffee.«
Für dieses Kapitel habe ich mich vor allem auf das Projekt Muschelseide gestützt (http://www.muschelseide.ch/en/projekt.html), ein am Naturhistorischen Museum Basel angesiedeltes Forschungsprojekt der Schweizer Wissenschaftlerin Felicitas Maeder. Sie gewährte mir großzügig Zugang zu vielen Primärquellen, die mir sonst verschlossen geblieben wären. Zu Dank verpflichtet bin ich auch der britischen Meeresbiologin Helen Scales, die 2015 als erste Autorin differenziert die Geschichte der Muschelseide in Sant’Antioco darlegte; siehe ihr exzellentes Buch Spirals in Time: The Secret Life an Curious Afterlife of Seashells (London: Bloomsbury Sigma, 2015). Ich habe mich daran orientiert.
Conrad Malte-Brun, »Sur la pinne-marine et sur les tissus fabriqués avec la laine de ce coquillage«, Journal de l’Empire, 1806, zitiert und übersetzt in »National Fairs und World Exhibitions«, Project Sea-silk, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.muschelseide.ch/en/geschichte/neuzeit/ausstellungen.html
René Antoine Ferchault de Réaumur, »Des differentes manières dont plusieurs espèces d’animaux de mer s’attachent au sable, aux pierres, et les uns aux autres«, Mémoires de l’Académie Royale des Sciences, Paris (1711), S. 108. Für eine englische Zusammenfassung von Réaumurs Untersuchungen siehe Clinton G. Gilroy, The History of Silk, Cotton, Linen,Wool, und Other Fibrous Substances (New York: C. M. Saxton, 1853), S. 174—84.
Lucia D’Ippolito, »Fra antiche tradizioni e ambizioni industriali: La produzione di bisso marino a Taranto«, in Bisso marino — Fili d’oro dal fondo del mare, hrsg. v. Felicitas Maeder, Ambros Hänggi und Dominik Wunderlin (Milan: 5 Continents Editions, 2004), S. 73—113. Cerruti veröffentlichte seine Erkenntnisse in zwei Artikeln: »Primi esperimenti di allevamento della Pinna ›Pinna nobilis L.‹ nel Mar Piccolo di Taranto«, La Ricerca Scientifica 1, Nr. 16 (1938): S. 339—47; und »Ulteriori notizie sull’allevamento della ›Pinna nobilis L.‹ nel Mar Piccolo di Taranto«, La Ricerca Scientifica 18 (1939): S. 1110—24.
Siehe Redazione Fame di Sud, »Chiara Vigo, ultima sacerdotessa della millenaria arte del bisso: Viaggio nell’universo della seta marina«, Fame di Sud, April 3, 2014, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.famedisud.it/chiara-vigo-ultima-sacerdotessa-della-millenaria-arte-del-bisso-viaggio-nelluniverso-delle-seta-marina
Für detaillierte Informationen über Gazas Irrtum siehe Pieter van der Feen, »Byssus«, Basteria 13, Nr. 4 (1949): S. 66—71; und Felicitas Maeder, »Irritating Byssus: Etymological Problems, Material Facts, and the Impact of Mass Media«, in Textile Terminologies from the Orient to the Mediterranean and Europe, 1000 BC—1000 AD, hrsg. v. Salvatore Gaspa, Cécile Michel und Marie-Louise Nosch (Lincoln, NE: Zea Books, 2017), S. 500—19.
Obwohl es hieß, er sei Professor für hebräische Handschriftenkunde an der École Pratique des Hautes Études (EPHE) — siehe Paradiso, »Chiara Vigo« —, informierte mich die EPHE, Gabriel Hagai habe »weder Anspruch auf den Professorentitel noch irgendeine berufliche Verbindung zur EPHE« (E-Mail vom 1. Juni 2016).
Über die Geschichte von Italo Dianas Studio siehe Ginevra Zanetti, »Un’antica industria sarda: Il tessuto d’arte per i paramenti sacri«, Archivio Storico Sardo 29 (1964): S. 261; Sergio Flore, »L’isola di Sardegna … l’ultimo filo del panno del mare«, in Bisso marino — Fili d’oro dal fondo del mare, S. 59—60; Gerolama Carta Mantiglia, »Il bisso marino in Sardegna«, in Bisso marino — Fili d’oro dal fondo del mare, S. 53—54; Claudio Moica, »Italo Diana: Il misterioso maestro del bisso di Sant’Antioco«, Gazzetta del Sulcis-Iglesiente, 31. Juli 2014; und Claudio Moica, »Italo Diana ricordato dai figli di Jolunda Sitzia: L’allieva e la rievocazione del maestro«, Gazzetta del Sulcis-Iglesiente, 9. Oktober 2014; Claudio Moica, »Emma Diana racconta il padre Italo Diana maestro del bisso«, Gazzetta del Sulcis-Iglesiente, 16. April 2015.
Über Seide und Faschismus siehe Rita del Bene, »Tessuti di bisso: Lana-pinna o Lana pesce«, 1a Mostra Jonica d’Arte Sacra, S. 2—31 maggio 1937—XV (Taranto: A. Scrimieri, 1937), 1—7; und Lucia D’Ippolito, »Fra antiche tradizioni e ambizioni industriali: La produzione di bisso marino a Taranto«, in Bisso marino — Fili d’oro dal fondo del mare, S. 73—113.
Über Orbace-Stoff und Faschismus siehe Eugenia Paulicelli, Fashion Under Fascism: Beyond the Black Shirt (Oxford: Berg, 2004), S. 108; und Perry Wilson, »The Nation in Uniform? Fascist Italy, 1919—43«, Past und Present 221, Nr. 1 (November 2013): S. 249—72; Pier Gavino Vacca, »Dai vecchi telai al museo della lana, la storia dell’Alas: L’antico stabilimento sara riadattato per iniziativa dell’amministrazione di Macomer«, La Nuova Sardegna, 21. Mai 2002.
Es gab sogar den Glauben an einen Baum, an dem große, muschelförmige Früchte wuchsen, aus denen schließlich Gänse schlüpften: der Bernikel-Baum (orig.: Barnacle Tree). Im Englischen bedeutet barnacle Entenmuschel oder auch Ringelgans, weshalb der Baum im deutschen Sprachraum auch Gänse- oder Muschelbaum genannt wurde. Laut Überlieferung gedieh er in wildwüchsigen Gegenden wie etwa auf den Shetland-Inseln, im Süden Tasmaniens, in einigen Gebieten Neuseelands und im Norden von Norwegen. http://www.marrak.de/aurora/krypt_2.html
Mitarbeiter der italienischen Nachrichtenagentur ANSA, »Flash mob per Museo Bisso a S. Antioco«, ANSA, 24. Januar 2016, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.ansa.it/sardegna/notizie/2016/01/24/flash-mob-per-museo-bisso-a-s.antioco_b967f059-0b9b-4c01-b8a8-4fa5f3cd8522.html; ungenannter Autor, »Museo del Bisso, Pigliaru e Firino: »Necessario trovare una soluzione«, Sardinia Post, 26. Januar 2016, aufgerufen am 6. Januar 2019, https://www.sardiniapost.it/politica/museo-del-bisso-pigliaru-e-firino-necessario-trovare-una-soluzione/; Ilenia Mura, »Sindaci alla corte del bisso«, L’Unione Sarda, 12. Oktober 2016.
Siehe Russell King, »Recent Industrialisation in Sardinia: Rebirth or Neo-Colonialism?«, Erdkunde 31, Nr. 2 (Juni 1977): 99; Guy Dinmore und Giulia Segreti, »Sun Sets on Sardinia’s Mineral Industries«, Financial Times, 2. September 2012; und Ugo Rossi, »There’s No Hope: The Global Economic Crisis and the Politics of Resistance in Southern Europe«, Belgeo 1—2 (März 2012): S. 1—18.
ANSA-Mitarbeiter, »Chiude tra le polemiche Museo del Bisso«, ANSA, Oktober 4, 2016, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.ansa.it/sardegna/notizie/2016/10/04/chiude-tra-l e-p olemiche-m useo-d el-b isso_499f0676-3 f73-4 810-8 3bf-9 171eca9ff11.html; und »Il Comune di Sant’Antioco ha sfrattato Chiara Vigo dal Montegranatico: Chiude il Museodel Bisso«, La Provincia del Sulcis Iglesiente, 1. Oktober 2016, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.laprovinciadelsulcisiglesiente.com/wordpress/2016/10/il-comune-di-santantioco-ha-sfrattato-chiara-vigo-dal-montegranatico-chiude-il-museo-del-bisso/
Im Jahr 1951 enthüllte ein Unterausschuss des Senats, dass E. Merl Young, ehemaliger Revisionsbeamter der Reconstruction Finance Corporation (RFC), ein Geschenk in Form eines $ 9450 teuren Nerzmantels von einem Washingtoner Anwalt erhalten hatte; dieser Anwalt arbeitete für eine Firma, die vom RFC einen Kredit erhalten hatte. Siehe »Merl Young of R.F.C.; Was Named in Scandal«, The New York Times, 22. August 1981.
Zu Benavides’ Nachforschungen und Kampagnen siehe Wilfredo Pérez Ruiz, La saga de la vicuña (Lima: CONCYTEC, 1994), S. 49—50; Felipe Benavides, Brief an den Herausgeber, The Guardian, 9. November 1967; »Dwindling Vicuna«, South China Morning Post, 11. Dezember 1967; Dennis Barker, »Vicuna Man Spots British Loophole«, The Guardian, 14. Februar 1975; Marlene Simons, »The Agitator of the Andes«, Los Angeles Times, 24. Februar 1975; Karen DeYoung, »Peruvian Wages Battle to Save Baby Seals«, Los Angeles Times, 21. Juni 1978; Michael Reid, »Obituary: Felipe Benavides, Saviour of the Vicuna«, The Guardian, 27 Februar 1991; und Alex Emery, »Peruvian Ecologist Felipe Benavides Dies in London«, Associated Press, 22. Februar 1991.
Vielleicht wenig überraschend, gibt es ganz gegensätzliche Ansichten zu diesem Disput. Für eine kritische Betrachtung der Auswahl und zu Brack siehe Castro de los Ríos, »Masacre en la Puna«; »El cuento de la vicuña«, Caretas, 5. Mai 1980; Pablo Grimberg, »Disparos sin reserva,« Caretas, 14. Juli 1980; »Confirmando denuncias: Una comisión parlamentaria comprueba la debacle de la vicuña«, Caretas, 28. Dezember 1981; »La saca funesta«; and Pérez, La saga de la vicuña. Für eine Verteidigung der Auswahl, siehe Brack, »Historia del manejo«; und Marc Dourojeanni, »Reserva Nacional de Pampa Galeras: La primera década«, unveröffentlichter Bericht, Derecho, Ambiente y Recursos Naturales (DAR), Lima Agenda, 2014. Für eine ausgewogene Meinung siehe Wheeler und Hoces, »Community Participation«.
Pedro Pizarro, Relation of the Discovery and Conquest of the Kingdoms of Peru, übers. v. Philip Ainsworth Means (New York: Cortes Society, 1921), Bd. 1, S. 224. Diese Episode wird von John Hemming elegant wiedergegeben, The Conquest of the Incas (New York: Harcourt Brace Jovanovich, 1970), S. 50—51.
In den Chroniken gibt es große Abweichungen bei der Beschreibung des Chakku. Siehe Helen Cowie, Llama (London: Reaktion Books, 2017), S. 38—39; und Hugo Yacobaccio, »The Historical Relationship Between People and the Vicuña«, in The Vicuña: The Theory and Practice of Community-Based Wildlife Management, hrsg. v. Iain Gordon (New York: Springer, 2009), S. 11—12.
Über die Auswirkungen des Chakku siehe Catherine Sahley, Jorge Torres Vargas und Jesús Sánchez Valdivia, »Biological Sustainability of Live Shearing of Vicuña in Peru«, Conservation Biology 21, Nr. 1 (Februar 2007): S. 98—105; Cristian Bonacic, David Macdonald und Ruth Feber, »Capture of the Vicuña (Vicugna vicugna) for Sustainable Use: Animal Welfare Implications«, Biological Conservation 129 (2006): S. 543—50; Yanina Arzamendia und Cristian Bonacic, »Behavioural and Physiological Consequences of Capture for Shearing of Vicuñas in Argentina«, Applied Animal Behaviour Science 125 (2010): S. 163—70.
M. F. de Theran, »An Account of the First Attempt Made in Spain to Naturalise and Domesticate the Vicuna (Camelus Vicugna;) the Alpaco (Camelus Paco) and the Lama (Camelus Glama) to which Are Added, Some Observations on the Wool of These Animals«, London Journal of Arts and Sciences 4, Nr. 12 (1822), S. 189. Dieser Artikel ist eine Übersetzung von Therans »Notice sur un premier essai fait en Espagne pour acclimater et réduire à l’état de domesticité les vigognes, les alpacos et les lamas, et sur la laine de ces animaux«, in Revue encyclopédique ou analyse raisoneé des productions les plus remarquables dans la literature, les sciences et les arts 15, Nr. 43 (Juli 1822): S. 221—27. Wahrscheinlich ist »Theran« die französische Wiedergabe seines eigentlichen spanischen Namens Terán.
Juan Colón, zitiert in Antonio Cabral Chamorro, »El jardín botánico Príncipe de la Paz de Sanlúcar de Barrameda: Una institución ilustrada al servicio de la producción agraria y forestal«, Revista de estudios andaluces, Nr. 21 (1995): S. 180. Es gibt widersprüchliche Berichte über das Schicksal der Kameliden; siehe Cowie, Llama, S. 89—90.
Diese Formulierung stammt aus Francis Galtons Essay über Domestizierung »The First Steps Toward the Domestication of Animals«, Transactions of the Ethnological Society of London 3 (1865): S. 122—38. Über das Resümee der Forscher, dass die Vikunjas nie domestiziert wurden, siehe Jane Wheeler, »Evolution and Present Situation of the South American Camelidae«, Biological Journal of the Linnean Society 54, Nr. 3 (März 1995): S. 281—84.
Ricardo Baldi et al., »Lama guanicoe [Guanako]«, The IUCN Red List of Threatened Species, 2016. Heutzutage glauben etliche Umweltforscher, dass der Chakku, auch wenn er nur eine Notlösung ist, immer noch die »beste zur Verfügung stehende Option« für die Vikunjas darstellt. E-Mail von Gabriela Lichtenstein, 12. Dezember 2018; Dr. Lichtenstein, eine argentinische Umweltforscherin, hat jahrzehntelang Chakkus in ganz Südamerika erforscht.
Zur Frage, wie profitabel die Vikunjafaser für lokale Gemeinden ist, siehe Lichtenstein et al., »Manejo comunitario de vicuñas en Perú«; Lichtenstein, »Vicuña Conservation and Poverty Alleviation?«; Kasterine und Lichtenstein, »Trade in Vicuña«; und Oscar Franco, »Un espejismo llamado vicuña«, La Revista Agraria 137 (Februar 2012).
Informationen zum Fasermarkt fand ich bei Catherine Sahley, Jorge Torres Vargas und Jesús Sánchez Valdivia, »Neoliberalism Meets Pre-Columbian Tradition: Campesino Communities and Vicuña Management in Andean Peru«, Culture & Agriculture 26, Nr. 1—2 (März 2004): S. 60—68; und Cox, »Politics of Conservation and Consumption«.
Informationen über den Altiplano fand ich bei Nils Jacobsen, Mirages of Transition: The Peruvian Altiplano, 1780—1930 (Berkeley: University of California Press, 1993). Lucanas, das sich ca. 250 Meilen nordwestlich des Titikaka-Sees befindet, liegt zwar nicht auf dem Altiplano, doch die abgelegene, hohe Lage des Orts bedeuten ähnliche Herausforderungen wie auf dem eigentlichen Altiplano.
Naturgeschichtliche Informationen zur Taguanuss siehe Misael Acosta Solís, »Tagua or Vegetable Ivory: A Forest Product of Ecuador«, Economic Botany 2, Nr. 1 (Januar bis März 1948): S. 46—57; und Anders S. Barfod, »A Monographic Study of the Subfamily Phytelephantoideae (Arecaceae)«, Opera Botanica 105 (1991): S. 1—73.
Dem Botaniker Wayne P. Armstrong zufolge erreicht die Taguanuss etwa 2,5 auf der Moh’schen Härteskala, eine Kupfermünze hingegen 3,5. Siehe »Vegetable Ivory: Saving Elephants & the Rain Forest«, Wayne P. Armstrong, 12. Juli 2010, aufgerufen am 6. Januar 2019, https://www2.palomar.edu/users/warmstrong/pljan99.htm
Über Tagua als Handelsware siehe Acosta Solís, »Tagua or Vegetable Ivory«; Albes, »Tagua — Vegetable Ivory«; Tatiana Hidrovo Quiñónez, Historia de Manta en la región de Manabí (Manta und Quito: Editorial Mar Abierto and Eskeletra Editorial, 2005), Band 2, S. 202—4; Anders Barfod, »The Rise and Fall of Vegetable Ivory«, Principes 53, Nr. 4 (1989): S. 181—90; Anders Barfod, Brigitte Bergmann und Henrik Pedersen, »The Vegetable Ivory Industry: Surviving and Doing Well in Ecuador«, Economic Botany, 44, Nr. 3 (1990): S. 293—300. Ich habe auch behutsam auf Klaus Calderóns Geschichte des pflanzlichen Elfenbeins zurückgegriffen, auf der Website von Corozo Buttons, aufgerufen am 6. Januar 2019, http://www.corozobuttons.com/2014/07 evolution-corozo-buttons-tagua-nuts/
In einem so faszinierenden wie deprimierenden Artikel von 1910 berichtete der britische Chirurg John Bland-Sutton über Objektfunde in Elefantenstoßzähnen. »Elfenbein-Drechsler«, schreibt er, »wissen seit über hundert Jahren, dass in den Massivteilen von Elefantenstoßzähnen gelegentlich Fremdkörper wie Kugeln und Speerspitzen gefunden werden, ohne dass dies an der Oberfläche erkennbare Spuren hinterlassen hat.« Laut Bland-Sutton befand sich im Besitz des Royal College of Surgeons einst eine Billardkugel, in der eine Gewehrkugel gefunden wurde. Siehe »The Diseases of Elephants’ Tusks in Relation to Billiard Balls«, The Lancet 176, Nr. 4552 (November 1910): S. 1534—37.
Über die Geschichte der Knopfproduktion im Bundesstaat New York siehe Jeff Ludwig, »Retrofitting Rochester: Rochester Button Company«, Rochester, New York, Democrat & Chronicle (gemeinsam mit dem Büro des Stadthistorikers), 2. September 2013; Paul Grebinger, »The Button: Not a Simple Notion«, in Reflecting on America: Anthropological Views of U. S. Culture, hrsg. Clare L. Boulanger (New York: Routledge, 2016), S. 41—50; Acosta Solís, »Tagua or Vegetable Ivory«, S. 52—53.
Acosta Solís, »Tagua or Vegetable Ivory«, S. 57. Diese Äußerung von Acosta Solís, dem ehemaligen Direktor des Naturwissenschaftlichen Instituts von Ecuador, zur Rücksichtslosigkeit der »Montuvios« reflektiert tiefe Konflikte zwischen den urbanen Eliten des Landes und seinen Küstenbewohnern. Siehe Daniel Bauer, »Identities on the Periphery: Mestizaje in the Lowlands of South America«, Delaware Review of Latin American Studies 15, Nr. 2 (Dezember 2014).
Dieses Interesse wird meist auf die Publikation einer kurzen Arbeit von Charles Peters, Alwyn Gentry and Robert Mendelsohn datiert, in der sie zu dem Schluss kamen, dass der Wert von Nichtholzprodukten auf einem ein Hektar großen Stück Land im peruanischen Amazonasgebiet den Wert des Holzes übertraf. Siehe »Valuation of an Amazonian Rainforest«, Nature 339 (Juni 1989): S. 55—56.
Zu Mantas Geschichte siehe DeWight R. Middleton, »Migration and Urbanization in Ecuador: A View from the Coast«, Urban Anthropology 8, Nr. 3—4 (Winter 1979): S. 313—32; and »Development and Multiple Use: Conflict on an Ecuadorian Beach«, Urban Anthropology and Studies of Cultural Systems and World Economic Development 17, no. 4 (Winter 1988): S. 351—64. Zu Mantas Thunfischindustrie siehe Nathan H. Bellinger, »Globalization and Neoliberalism in Ecuador: The Expansion and Effects of the Commercial Tuna Fishing Industry« (Magisterarbeit, Universität Oregon, 2011). Zahlen zur Thunfischindustrie siehe Report of the Ecuadorian Tuna Sector, Ministerio del Comercio Exterior, August 2017; Mónica Mendoza, »Ecuador es el segundo productor de atún en el mundo, después de Tailandia«, El Comercio, 2. April 2018.
Barfod, »A Monographic Study of the Subfamily Phytelephantoideae (Arecaceae)«, S. 31—32. Acosta Solís schreibt: »Selbst noch im Alter von vierzehn oder fünfzehn Jahren, wenn der Baum zu blühen und Frucht zu tragen beginnt, steckt der untere Teil der Blätter noch in der Erde, sodass es aussieht, als wachse die Frucht wie eine riesige Knolle aus dem Boden«. Siehe »Tagua or Vegetable Ivory«, S. 49.
Zur Frage der Nachhaltigkeit der Taguanuss-Ernte siehe Julie Velásquez Runk, »Productivity and Sustainability of a Vegetable Ivory Palm (Phytelephas aequatorialis, Arecaceae) Under Three Management Regimes in Northwestern Ecuador«, Economic Botany 52, Nr. 2 ( April—Juni 1998): S. 168—82; und Brokamp et al., »Productivity and Management«.
Es existiert reichlich Literatur, die Kritik an der Ernte von Nichtholzprodukten zum Thema hat. Siehe etwa John Browder, »The Limits of Extractivism«, BioScience 42, Nr. 3 (März 1992): S. 174—82; und Douglas Southgate, Marc Coles-Ritchie und Pablo Salazar-Canelos, »Can Tropical Forests Be Saved by Harvesting Non-Timber Products?«, CSERGE Arbeitspapier GEC 96-02 (1996). Die Forschung zu Nichtholzprodukten findet man übersichtlich dargestellt in Roderick P. Neumann und Erik Hirsch, Commercialisation of Non-Timber Forest Products: Review and Analysis of Research (Bogor, Indonesia: Center for International Forestry Research, 2000).
Informationen zu Qiaotou fand ich bei Jonathan Watts, »The Tiger’s Teeth«, The Guardian, 24. Mai 2005; Seth Doane, »A Look at China’s ›Button Town‹«, CBS News, 8. Oktober 2015, aufgerufen am 7. Februar 2019, https://www.cbsnews.com/news/welcome-to-button-town-china/; und Rajah Rasiah, Xin-Xin Kong and Jebamalai Vinanchiarachi, »Moving Up in the Global Value Chain in Button Manufacturing in China«, Asia Pacific Business Review 17, Nr. 2 (2011): S. 161—74.
Dank an Lesley Kinsley für diesen Hinweis. Siehe ihre Artikel »From Textile to Guano Merchants: Antony Gibbs & Sons and Their Coastal Trade Links«, National Trust, Views 52 (Herbst 2015): S. 80; »Guano, Science and Victorian High Farming: An Agro-Ecological Perspective«, in Victorian Sustainability in Literature and Culture, hrsg. Wendy Perkins (Abingdon, UK: Routledge, 2018).
Für Hintergrundinformationen über Guano stützte ich mich größtenteils auf Gregory T. Cushman, The Lords of Guano: Science and the Management of Peru’s Marine Environment, 1800—1973 (Dissertation, Universität Texas, Austin 2003); und auf Guano and the Opening of the Pacific World: A Global Ecological History (Cambridge, UK: Cambridge University Press, 2013).
Über Bodenauslaugung und ihre Folgen siehe Brett Clark und John Bellamy Foster, »Guano: The Global Metabolic Rift and the Fertilizer Trade«, in Ecology and Power: Struggles over Land and Material Resources in the Past, Present, and Future, hrsg. Alf Hornborg, Brett Clark, und Kenneth Hermele (Abingdon, UK: Routledge, 2012), S. 68—82.
Der amerikanische Reisende George Washington Peck, der 1853 die Chincha-Inseln besuchte, schilderte den Guano auf Chincha Norte als 150 Fuß tief (45,72 m); siehe Melbourne and the Chincha Islands (New York: Charles Scribner, 1854), S. 198. Anhand alter Fotografien schätzte George Evelyn Hutchinson die Höhe der Guanoablagerungen auf Chincha Central auf 47,4 Meter (155,5 Fuß). Siehe George Kubler, »Towards Absolute Time: Guano Archaeology«, Memoirs of the Society for American Anthropology 4 (1948): S. 30.
Wie ein Besucher der Chincha-Inseln im Jahr 1847 schrieb: »Wenn jährlich 50.000 Tonnen exportiert werden, reicht es für tausend Jahre!« George Peacock, »Stores of Guano on the Chincha Islands«, Nautical Magazine and Naval Chronicle, März 1847. Wie Cushman berichtet, waren die anfänglichen Zahlen, auf den Chincha-Inseln befänden sich 117 Millionen Tonnen Guano, äußerst ungenau; siehe »The Lords of Guano«, S. 73—74.
Mathew, »A Primitive Export Sector«, S. 36—37. Gibbs und Co. übernahmen 1854 kurzzeitig die Verantwortung für die Verladung von Guano und ersetzten Domingo Elías. Laut Mathew stiegen in dieser Zeit die Löhne der Arbeiter, und es wurde über eine Verbesserung der Lebensbedingungen berichtet (S. 45—46). Dennoch gab es in den 1850er-Jahren weiterhin Berichte über die fürchterlichen Arbeitsbedingungen (siehe zum Beispiel »The Chincha Islands«, Nautical Magazine and Naval Chronicle, April 1856).
Moultons außergewöhnliche Bilder wurden kollationiert und veröffentlicht von Alexander Gardner in Rays of Sunlight from South America (Washington, DC: Philp & Solomons, 1865). Man kann sie online auf der Website der Library of Congress betrachten unter https://www.loc.gov/resource/rbc0001.2012gen13000/?st=gallery
Diese Ansicht vertrat zum Beispiel auch Arthur Mead Edwards, ein New Yorker Chemieprofessor. Zu der nicht nur von ihm vertretenen Argumentation, beim Guano handle es sich nicht um Vogelexkremente, siehe 1. Mai, 1871, Gesprächsnotizen, Proceedings of the Lyceum of Natural History in the City of New York, S. 224—34 (Edwards’ Kommentar auf S. 233).
Sam Wood und Annette Cowie, A Review of Greenhouse Gas Emission Factors for Fertiliser Production (Paris: IEA Bioenergy, 2004), zitiert in Jeremy Woods et al., »Energy and the Food System«, Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences 365, Nr. 1554 (September 2010), S. 2997.
In Ergänzung zum arabischen al-ġattās schlägt das Oxford English Dictionary (OED) eine mögliche Assoziation von alcatraz mit al-qadūs, arabisch für »Wassereimer eines Noria [Wasserschöpfrad]«. Angesichts des mächtigen Schnabels des Pelikans wirkt es passend, auch wenn Pelikane kein Wasser im Schnabel tragen. Siehe OED-Eintrag für alcatras (ein Wort, das im Englischen einst zur Bezeichnung eines Pelikans verwendet wurde): Oxford English Dictionary Online, s. v. »alcatras«, aufgerufen am 4. Januar 2019, http://www.oed.com. Wohingegen der Eintrag für alcatraz im Wörterbuch der Real Academia Española weniger charmant ist. Ihm zufolge könnte alcatraz vom andalusisch-arabischen qaṭrás, abgeleitet sein, was »el de andares ufanos« bedeutet, oder »eine überhebliche oder selbstzufriedene Person«. Siehe Diccionario de la lengua espanola, s. v. »alcatraz«, aufgerufen am 4. Januar 2019, http://dle.rae.es/?id=1dBGlf9|1dC3cpC. I prefer al-ġattās
Jon Excell, »Crossrail: The Monster Tunnelling Under London Streets«, BBC Future, 3. Juni 2015, aufgerufen am 7. Januar 2019, http://www.bbc.com/future/story/20150602-crossrail-the-monster-tunnelling-under-london-streets; und »Meet Our Giant Tunnelling Machines«, Crossrail, aufgerufen am 7. Januar 2019, http://www.crossrail.co.uk/construction/tunnelling/meet-our-giant-tunnelling-machines/