Beim Scheinfasten, das auch als fastenimitierende Diät bezeichnet wird, gaukelt man dem Körper quasi vor, man würde fasten, obwohl in Wirklichkeit Mahlzeiten gegessen werden. Den Zellen wird also Abstinenz signalisiert, sodass sie den Fastenstoffwechsel starten. Entwickelt wurde dieses simulierende Fastenkonzept, wie schon zuvor erwähnt, von Prof. Dr. Valter Longo vom Institut für Langlebigkeit der Abteilung für Gerontologie an der Universität von Südkalifornien. Er gehört zu den populärsten und angesehensten Alters- und Langlebigkeitsforschern und wurde 2018 vom Time Magazine für seine bahnbrechende Forschung im Bereich Anti-Aging als eine der 50 bedeutendsten Personen im Gesundheitswesen geehrt.
Bevor wir uns seinen vielversprechenden Studienergebnissen widmen, möchten wir euch kurz erzählen, was Prof. Longo dazu bewegte, eine Diät zu entwickeln, die dem Körper das Fasten nur vortäuscht.
Dafür müssen wir ein paar Jahrzehnte zurück in die Vergangenheit reisen. Forscher haben schon im 19. Jahrhundert erste Erkenntnisse darüber gewonnen, dass Mäuse oder Ratten, denen man die Kalorienzufuhr um 30 bis 40 Prozent reduzierte, nicht nur gesünder waren, sondern auch signifikant länger lebten. Allerdings lässt sich diese Anti-Aging-Formel nicht einfach so auf uns Menschen übertragen. Zwar gibt es hinreichend wissenschaftliche Daten, die eine Kalorienrestriktion als potenzielle Alterungsbremse identifiziert haben. Doch dauerhaft so kalorienarm zu essen, ist für uns Menschen praktisch nicht durchzuhalten; zudem kann es Essstörungen begünstigen. Auch die Tatsache, dass ein langanhaltendes Kaloriendefizit den Kalorienverbrauch im Ruhezustand (Grundumsatz) absenkt, die Fruchtbarkeit beeinträchtigt, das Immunsystem schwächt und den Stresslevel erhöht, macht diese Methode als Hoffnungsträger für ein längeres und gesünderes Leben zunichte.
Longo forschte daher an einem Prinzip, mit der man die günstigen Effekte einer Kalorienrestriktion nachahmen, gleichzeitig jedoch ihre Nebenwirkungen minimieren könnte. In einem simplen Versuch an Kulturen aus Bäckerhefe konnte Longo Ende der 1990er-Jahre schließlich nachweisen, dass diese länger leben, wenn man sie von einer Zuckerlösung in reines Wasser überführt, sie also für kurze Zeit fasten lässt. In einem weiteren Experiment wurde giftiges Wasserstoffperoxid zu den Hefezellen gegeben. Es zeigte sich, dass die ausgehungerten Hefen viel resistenter gegenüber dem Giftstoff waren als die gut ernährten in der Zuckerlösung. Longo übertrug das Experiment von einfachen Organsimen auf komplexere – und siehe da, auch Würmer und Mäuse, denen er den Futterhahn abgedreht hatte, lebten länger, waren gesünder und agiler.
In einem weiteren beeindruckenden Experiment ließ ein Wissenschaftsteam um den aus Italien stammenden Altersforscher krebskranke Mäuse vor ihrer Chemotherapie fasten. Gesunde Mäusezellen begaben sich durch die Nulldiät in einen schützenden, energiesparenden Schlafmodus, wodurch sie sich auch gegen die toxischen Effekte des Medikaments wappneten. Anders die Krebszellen: Sie wurden in der energiebefreiten Umgebung besonders hungrig und aktiv und konnten daher mithilfe der Chemo-Keule gezielt zerstört werden. Durch mehrere Fastenzyklen plus Chemotherapie wurden auf diese Weise 40 Prozent der Tiere krebsfrei. Noch eine weitere Entdeckung verhalf dem Scheinfasten als Anti-Aging-Waffe weltweit zu mehr Popularität: Bei den fastenden Mäusen mit Chemotherapie war es zusätzlich zu Regenerationsprozessen gekommen. Die Konzentration ihrer weißen Blutkörperchen, der Lymphozyten, nahm während der Fastenzyklen ab. Sie gingen aber offensichtlich nicht in den Dämmerschlaf, sondern wurden vermutlich mithilfe der Autophagie, der zelleigenen Reinigungsflotte, die defekte und alte Immunzellen erkennt, aussortiert. Dafür spricht, dass sich nach dem Fasten, also beim Re-Feeding, als die Mäuse wieder Futter bekamen, das Reservoir weißer Blutzellen wieder füllte. Das lässt vermuten, dass es hier zu einer Regeneration und Verjüngung des Immunsystem gekommen war. Es muss also eine Aktivierung von Stammzellen (siehe Infokasten Seite 36) stattgefunden haben, aus denen dann neue, frische und bessere Immunzellen gebildet wurden. Und genauso war es, wie die Arbeitsgruppe schließlich beweisen konnte. Das waren bahnbrechende Ergebnisse.
Allein die Vorstellung, auch beim Menschen durch Fasten das Immunsystem neu aufzubauen und gleichzeitig die Wirksamkeit einer Chemotherapie verbessern zu können, war überwältigend.
Die große Euphorie der Wissenschaftler wurde aber schnell ausgebremst, denn sowohl Patienten als auch Onkologen hegten große Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und der Praktikabilität des Fastens. Es musste also ein Weg gefunden werden, der die gleiche Wirksamkeit wie das Wasserfasten besaß, aber durch die Zufuhr spezieller Mahlzeiten sicherer und einfacher in der Umsetzung war. Longo fand einen Weg und nannte seine Methode »fastenimitierende Diät« (Fasting Mimicking Diet, FMD). Ursprünglich war dieses Scheinfasten also als unterstützende Maßnahme der Krebstherapie entwickelt worden, mit dem Ziel, Chemotherapien wirksamer und sicherer zu machen.
Die in der Folge entwickelte Scheinfastendiät nahmen die Wissenschaftler nicht nur mit Blick auf die Krebstherapie unter die Lupe, sondern auch mit Fokus auf ihre Zellschutz- und Verjüngungseffekte bei gesunden Mäusen – mit sensationellen Ergebnissen. Die Tiere verloren mit der FMD deutlich an Gewicht und bauten dabei Fett ab, ohne Muskelmasse einzubüßen. Sie entwickelten darüber hinaus seltener Tumore, litten weniger an Entzündungen, waren zudem agiler und schnitten bei kognitiven Tests besser ab. Was aber wirklich bemerkenswert war: Fast alle ihre Organe schrumpften in der Fastenphase, erreichten aber nach dem Re-Feeding wieder ihre Ausgangsgröße. Die Wissenschaftler konnten nachweisen, dass hier Stammzellen am Werk waren, die durch das Scheinfasten aktiviert wurden, um danach die Regeneration der Organe zu ermöglichen. Kurzum: Die Mäuse konnten durch Scheinfasten und anschließendes Re-Feeding ihre Organe, einschließlich des Immunsystems, mit neuen, frischen und funktionstüchtigeren Zellen regenerieren und sich quasi von innen verjüngen. Und das schenkte ihnen auch mehr Lebenszeit.
Die Frage, die sich aus den vielversprechenden Tierstudien ergibt, ist naheliegend: Lässt sich auch beim Menschen dieses natürliche Verjüngungssystem durch Scheinfasten aktivieren, um die Stoffwechselgesundheit zu verbessern, den Alterungsprozess zu verlangsamen und länger gesund zu leben? Um diese Hypothese zu testen, konzipierten die Wissenschaftler um Prof. Longo eine Diät, die aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung in der Lage ist, auch beim Menschen den Fastenstoffwechsel nachzuahmen.
Doch wie bringt man den Körper dazu, in den Fastenzustand zu schalten, obwohl man isst? Welche Eigenschaften sollten die Mahlzeiten haben, damit sie in der Lage sind, den Körper auszutricksen? Wie in Kapitel 1 ausführlich beschrieben, bewirkt die permanente Zufuhr von Energie, vor allem aus Kohlenhydraten und Eiweißen, dass der Blutzucker- und Insulinspiegel sowie die Konzentration des Wachstumsfaktors IGF-1 ansteigen und den mTOR-Sensor direkt oder indirekt überstimulieren, was Zellwachstum und -alterung fördert. Fasten wiederum bewirkt das Gegenteil, nämlich eine signifikante Senkung des Blutzucker- und Insulinspiegels sowie der IGF-1-Konzentration. Dadurch wird mTOR aus- und der Energiemangelsensor AMPK eingeschaltet. Es kommt folglich zum metabolischen Switch, der Prozesse wie die Autophagie und die Stammzellenaktivierung stimuliert. Diese Anpassungsmechanismen fördern die Stressresistenz und Regeneration der Zellen.
Um die genannten Fasteneffekte trotz Nahrung zu erzielen, muss die Scheinfastendiät demnach folgende Stoffwechselreaktionen auslösen:
Das kann erreicht werden, indem die simulierende Fastenkost folgende Kriterien erfüllt:
Kalorienreduktion führt zu einer IGF-1-Senkung und stimuliert die Autophagie sowie die Aktivierung von Genen, die die Zellen widerstandsfähiger machen.
Eine verminderte Zufuhr von Eiweiß senkt effektiv den IGF-1- und Insulinspiegel und hemmt damit die Aktivität des mTOR-Nährstoffsensors. Besonders ausgeprägt ist der Effekt, wenn Aminosäuren wie Leucin, Arginin und Methionin, die in höherer Konzentration in tierischen Eiweißquellen vorkommen, reduziert werden. Deswegen ist FMD – also die Fasting Mimicking Diet, die fastenimitierende Diät – nicht nur eiweißarm, sondern auch vegan ausgerichtet. Allerdings nicht, weil tierisches Eiweiß generell schlecht wäre. Es geht hier lediglich um den phasenweisen Verzicht, damit das Fastenprogramm anspringt.
Hoch verarbeitete Kohlenhydrate wie Zucker und Weißmehlprodukte gelangen nach dem Essen besonders schnell ins Blut, erhöhen dadurch den Blutzucker- sowie den Insulinspiegel und aktivieren die Nährstoffsensoren, die die Zellreinigungs- und Reparaturprozesse blockieren. Eine Kohlenhydratreduktion wirkt doppelt günstig: Sie senkt zum einen den Blutzuckerund Insulinspiegel, wodurch Wachstumssignale stumm geschaltet werden. Zum anderen fördert sie die Bildung von Ketonkörpern, die im Fastenzustand nicht nur als alternative Energiequelle dienen, sondern außerdem als Signalstoffe die Zellen beim Verjüngungsprozess tatkräftig unterstützen.
Gesunde Fette, wie ungesättigte Fettsäuren, die reichlich in Olivenöl stecken, haben kaum Einfluss auf den Blutzucker- und Insulinspiegel sowie auf die IGF-1-Konzentration. Daher machen sie kalorisch einen großen Teil der Scheinfastenkost aus. Des Weiteren begünstigen sie die Bildung von Ketonkörpern und senken das Risiko für Gallensteine beim Fasten.
Fazit: Diese spezielle Zusammensetzung der Scheinfastendiät gaukelt dem Körper einen Nahrungsmangel vor, sodass die Zellen die Fastensoftware mit ihrem Reinigungs- und Regenerationsprogramm starten.
Basierend auf diesen Rezept-Kriterien entwickelten Wissenschaftler die fünftägige fastenimitierende Diät für zu Hause. Das Original, das weltweit unter dem Namen ProLon® vertrieben wird, ist 100 Prozent pflanzlich und mediterran ausgerichtet. Am ersten Tag dieser Kur wird der Körper mit 1000 bis 1100 Kalorien versorgt, während an den Tagen zwei bis fünf die Energiezufuhr auf 700 bis 800 Kalorien heruntergeschraubt wird. Der Eiweißanteil trägt zwischen 9 und 11 Prozent zur Kalorienzufuhr bei und stammt ausschließlich aus pflanzlichen Quellen. Kohlenhydrate werden überwiegend in Form von Gemüse, Pilzen, Salaten und Hülsenfrüchten verarbeitet und machen 30 bis 47 Prozent der Energiezufuhr aus. Die FMD ist zudem fettbetont mit Fokus auf gesunden Fetten aus Nüssen, Oliven und Olivenöl. Ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes ist das Re-Feeding, das ab dem sechsten Tag stattfindet, und aus einer gesunden, mediterranen Ernährung als Aufbaukost besteht.
Die ProLon®-Mahlzeiten werden direkt beim Anbieter bestellt und sind in fünf kleine Boxen verpackt, für jeden Tag eine. Darin enthalten sind fertige Gemüsesuppen sowie Nussriegel, Snacks, Tees und Nahrungsergänzungsmittel. Vorgesehen sind drei Mahlzeiten pro Tag, an zwei Tagen ist auch ein Snack erlaubt. Die Essensrationen sind portioniert und – bis auf die Suppen, die noch mit heißem Wasser übergossen werden müssen – direkt verzehrfertig. Das hat einige Vorteile: Der Einkauf entfällt und man braucht seine Mahlzeiten nicht groß vorzubereiten oder den Kochlöffel zu schwingen. Das erleichtert die Umsetzung, besonders für voll Berufstätige oder Menschen, die anderweitig zeitlich sehr eingespannt sind. Der Haken: Mit knapp 200 Euro pro Box und Zyklus ist die Scheinfastendiät sicherlich kein Schnäppchen. Mehr als 20 Jahre Forschung haben nun mal ihren Preis.
Nach jahrelanger Forschung am Tiermodell wurde die ProLon®-Scheinfastendiät im Rahmen einer Studie an 100 Personen klinisch erprobt. Die Ergebnisse wurden 2017 prominent in der Top-Fachzeitschrift Science veröffentlicht. Während dieser Studie scheinfasteten die Studienteilnehmer innerhalb eines Monats fünf Tage am Stück und wiederholten das Ganze in drei aufeinanderfolgenden Monaten. Untersucht wurden die Effekte der Scheinfastendiät auf das Gewicht, die Körperzusammensetzung, also auf das Verhältnis von Fett-, Muskel- und Knochenmasse, sowie auf Alters- und Krankheitsmarker. Das Ergebnis: Mit dieser fastenimitierenden Methode ließen sich tatsächlich vergleichbar gute gesundheitliche Effekte erzielen wie mit einer reinen Wasserkur, allerdings ohne deren Nachteile und Hürden.
➜ Gefährliches Bauchfett loswerden
Scheinfastende konnten im Vergleich zur Kontrollgruppe, in der normal gegessen wurde, signifikant Bauchfett abbauen. Vor allem das gefährliche Eingeweidefett, das tief in der Bauchhöhle sitzt (viszerales Fett) und besonders stoffwechselaktiv und entzündungsfördernd ist, wurde durch die Simulationsdiät bevorzugt weggeschmolzen. Aus evolutionsbiologischer Sicht ist das auch sinnvoll, denn bei Nahrungsknappheit ist der Bauchhöhlenspeck aufgrund seiner zentralen anatomischen Lage die schnellste verfügbare Energiequelle.
➜ Schutz der Muskel- und Knochenmasse
Muskeln formen nicht nur unseren Körper, sie schützen auch unsere Gesundheit und helfen uns, bis ins hohe Alter beweglich zu bleiben. Mit der Scheinfastendiät konnten die Probanden ihre Körperzusammensetzung günstig beeinflussen: Sie bauten Fett ab, ohne wertvolle Muskel- und Knochenmasse einzubüßen.
➜ Abnehmen – ein schöner Nebeneffekt
Auch wenn die Scheinfastendiät nicht primär als Abspeck-, sondern als Gesundheits- und Verjüngungskur entwickelt wurde, rückt sie überflüssigen Pfunden zu Leibe. Mit nur fünf Fastentagen pro Monat über drei Monate konnten die Teilnehmer der Scheinfastengruppe signifikant Gewicht verlieren, und zwar vor allem Fettmasse bei gutem Erhalt von Muskeln und Knochen. Untermauert werden diese Ergebnisse von einer jüngeren iranischen Studie, die das Scheinfasten mit einer Diät verglich, bei der die Probanden täglich 500 Kalorien einsparen sollten. Beide Gruppen nahmen etwa gleich viel ab, das Scheinfasten wirkte sich aber günstiger auf die Körperzusammensetzung sowie auf die appetitregulierenden Hormone aus und senkte den Grundumsatz weniger stark ab als das tägliche Diäthalten.
Für Abnehmwillige ist die FMD somit eine echte Alternative zu herkömmlichen kalorienreduzierten Diäten, weil:
➜ Risikofaktoren senken, Stoffwechselgesundheit fördern
Scheinfasten wirkt sich wie ein Neustart für die Stoffwechselgesundheit aus, denn es kann Risikofaktoren für lebensstilbedingte chronische Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, koronare Herzkrankheiten und Alzheimer günstig beeinflussen. Mit drei Zyklen FMD gelang den Probanden ein Stoffwechsel-Reset: Sie konnten ihren Blutzuckerspiegel reduzieren, die Cholesterin- und Triglyzeridwerte verringern und den Blutdruck senken. Besonders wirksam war das Scheinfasten bei Personen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei Gesunden half die fastenimitierende Diät, die Werte auf einem gesunden Niveau zu halten.
➜ Scheinfasten als Feuerlöscher
Mit zunehmendem Alter lässt die natürliche Schutz- und Abwehrfunktion unseres Körpers nach, wodurch das Entzündungsgeschehen zunimmt und einen Nährboden für chronische Erkrankungen bietet. Entzündungen sind also auch ein Teil des Alterns. Allerdings kann ein ungesunder Lebensstil bereits in jungen Jahren einen Schwelbrand im Körper entfachen, der dann still und unbemerkt über Jahrzehnte hinweg vor sich hin lodert. Er ist deshalb so gefährlich, weil wir ihn nicht spüren. Diese verborgenen chronischen Entzündungen werden unbehandelt zum heimlichen Gesundheitskiller und zum Gaspedal für das Altern. 50 Prozent aller Todesfälle weltweit gehen auf das Konto entzündungsbedingter Erkrankungen.
Scheinfasten kann wie ein Feuerlöscher den Schwelbrand löschen und das vorschnelle Altern ausbremsen. In der klinischen Studie sank unter der FMD das C-reaktive-Protein (CRP), das als Biomarker für Entzündungen gilt, signifikant ab, vor allem in der Gruppe mit den höchsten Ausgangswerten.
➜ Verjüngungseffekte von innen
Sich von innen heraus verjüngen – wer will das nicht? Bei Mäusen hat sich gezeigt, dass Scheinfasten wie ein Jungbrunnen wirkt. Doch lässt sich damit auch bei uns Menschen die Uhr ein wenig zurückdrehen?
Durch ihre spezielle Zusammensetzung kann die Scheinfastendiät erwiesenermaßen das Fasten imitieren. Dies äußerte sich bei Probanden in Form einer signifikanten Senkung des Blutzuckers und des Wachstumsfaktors IGF-1 sowie in einem Anstieg der Ketone. Das ist die ideale Biomarker-Konstellation, um Autophagie und Stammzellen-Aktivierung zu fördern und dadurch Reparatur- und Regenerationsprozesse in den Zellen, Geweben und Organen in Gang zu setzen, die mit einer Verlangsamung des Alterungsprozesses in Verbindung stehen. Auch wenn die aktuelle Datenlage bei uns Menschen (noch) nicht so handfest wie bei Mäusen ist, wissen wir doch, dass die FMD bei uns die gleichen Stoffwechsel-Schalter aktiviert, die bei Mäusen die Alterungsprozesse verzögern und die Lebensdauer verlängern. Kleine, vielversprechende Untersuchungen machen Hoffnung, dass Scheinfasten auch bei uns Menschen das Potenzial besitzt, zum Beispiel über eine Stammzellaktivierung defekte Immunzellen durch neue zu ersetzen und damit das Immunsystem zu regenerieren und zu verjüngen.
➜ Höheres emotionales Wohlbefinden
Auch wenn es paradox klingen mag: Obwohl man beim Scheinfasten nur wenig Energie zuführt, berichten viele, sich gegen Ende der Diät energiegeladener, mental klarer und fokussierter zu fühlen.
➜ Wegweiser zu einer gesünderen Ernährung
Scheinfasten ist ein radikaler Einschnitt in das gewohnte Ess- und Ernährungsverhalten. Somit ist es eine optimale Chance, sich mit seiner Ernährung auseinanderzusetzen und künftig gesündere Entscheidungen zu treffen.
Fazit: Die Scheinfastendiät wirkt direkt in der Zelle. Hier aktiviert ihre spezielle Kombination aus Nährstoffen und Kalorienreduktion den Auto-Repair-Modus, der die Zellen reinigt, repariert, regeneriert und damit von innen heraus verjüngt und widerstandsfähiger macht. Damit lassen sich wahrscheinlich auch beim Menschen Alterungsprozesse verlangsamen, Krankheiten vorbeugen und die gesunden Lebensjahre verlängern.