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© 2009 Schardt Verlag, Oldenburg
Joe Schlosser
- Über dieses Buch -
Joe Schlosser ist im Bremer Ostertor aufgewachsen und hat beruflich zahlreiche Stationen durchlaufen. Bis 1990 war er Polizist in Bremen, er hat ein Großhandelsunternehmen geleitet, die Geschäftsführung eines Veranstaltungsbetriebes innegehabt, viele Jahre eine Diskothek geführt und als Kulturförderer gearbeitet.
Frühjahr 1985
Etwa zwanzig Jahre später
Als Mechthild Kayser am kommenden Morgen sehr früh in ihr Büro kam, machte sie sich sofort daran, eingegangene E-Mails zu studieren. Immer in der Hoffnung, dass entscheidende Hinweise eingegangen sein könnten. Erschrocken las sie die Nachricht des Kriminaldauerdienstes, der Heller noch in der Nacht im Krankenhaus aufgesucht hatte. Mit Unterstützung mehrerer Streifenwagenbesatzungen wurde die Kneipe der Neonazis überprüft. Aber da Heller aufgrund seines betrunkenen Zustandes keine konkreten Angaben über die beiden Schläger machen konnte, verlief diese Aktion im Sande. Lediglich die Personalien von den Anwesenden konnten festgehalten werden. Einige Namen kamen Mechthild Kayser bekannt vor. Sie waren auch in Roders Unterlagen enthalten.
Mechthild war verwundert. Natürlich wusste sie, wer Paul war. Immerhin hatte sie mit ihm während ihrer Zeit an der Polizeiführungsakademie ein Verhältnis gehabt, das sie aber beendeten, als es darum ging, mehr daraus zu machen. Paul hätte seine Frau und die beiden Kinder verlassen müssen. Das wollte Mechthild nicht. Vielleicht fühlte sie sich damals aber auch nicht in der Lage, wieder eine feste Beziehung einzugehen. Sie wusste, dass Paul mittlerweile eine hohe Position im Bundeskriminalamt innehatte. Aber warum er so geheimnisvoll tat, konnte sie sich nicht erklären. Trotz ihrer Erschöpfung riss sich Mechthild zusammen und suchte die Telephonzelle an der Ecke zum Dobben auf. Sie wählte die angegebene Handynummer, und es meldete sich ein ihr unbekannter Mann. Als sie nach Paul fragte, wurde der Hörer weitergegeben. Mechthild vermied es, irgendetwas über ihre Beziehung in Hiltrup zu sagen. Sie wollte keine alten Kamellen aufwärmen. Paul schien das nur recht zu sein. Er kam sofort zum Thema.
Eine halbe Stunde später saß Cäsar Hermstein mit auf den Rücken gefesselten Händen im Vernehmungszimmer der Mordkommission. Heller und Souton waren bei ihm. Aus dem Kofferraum des Wagens von Hermstein hatten sie die mit Klebeband gefesselte und geknebelte Sigrid Janssen befreien können. Sie war zwar unverletzt, hatte aber die bangsten Minuten ihres Lebens hinter sich. Nun saß sie weinend Ayse und Mechthild gegenüber. Sigrid Janssen gestand, dass sie der Verlockung, hunderttausend Euro zu bekommen, nicht widerstehen konnte und deshalb einen falschen Treffpunkt genannt hatte. Sie hätte noch nie so viel Geld besessen. Es sollte endlich mal einer für das bezahlen, was ihr die Gesellschaft angetan hatte mit ihrer Hatz gegen alle, die diese Welt nicht für in Ordnung befanden. Dass Hermstein sie überwältigen und entführen könnte; damit hatte sie nicht gerechnet. Unter Tränen bat sie Mechthild um Verzeihung.
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