ANMERKUNGEN

F LÂNEUS-IEREN

1 Janet Wolff: The Invisible Flâneuse. Women and the literature of modernity. In: Theory, Culture, and Society 3 (1985), S. 37–46, 45.

2 Griselda Pollock: Vision and Difference. London 1988, S 71.

3 Deborah Parsons: Streetwalking the Metropolis: Women, the City, and Modernity. Oxford 2000, S 4.

4 Rebecca Solnit: Wanderlust. A History of Walking. New York 2001, S. 233.

5 Charles Baudelaire: Les fleurs du mal: Die Blumen des Bösen, übersetzt von Stefan George. Berlin 1901, S. 137.

6 Priscilla Parkhurst Ferguson: Paris As Revolution: Writing the Nineteenth-Century City. Berkeley 1994, S. 81.

7 Bei der Historikerin Elizabeth Wilson ist der Flâneur eine »mythologische oder allegorische« Figur, die eine gewisse Angst in Bezug auf die Stadt repräsentiert, vor ihrem Angriff auf die Individualität, ihren bedrohlichen Abgründen, ihrer Kommodifzierung des täglichen Lebens und ihren Möglichkeiten der völligen Neuerfindung des Selbst. Elizabeth Wilson: The Invisible Flâneur. In: New Left Review, Nr. 191 (Jan–Feb 1992), S. 99.

8 Amy Levy: Women and Club Life, veröffentlicht in: Women’s World, herausgegeben von Oscar Wilde, 1888. Siehe ihre Gedicht-Sammlung: A London Plane-Tree (1889). Kurz nach der Veröffentlichung beging Levy Selbstmord.

9 Griselda Pollock: Vision and Difference, S.69.

10 Marie Bashkirtseff: The Journals of Marie Bashkirtseff. 2 Bände, übersetzt von Phyllis Howard Kernberger und Katherine Kernberger. New York 2012, 2. Januar 1879.

11 Luc Sante: The Other Paris. New York 2015.

12 David Garrioch: The Making of Revolutionary Paris. Berkeley 2002, S. 39.

13 The Golden Guide to London (1975) zitiert in: Elisabeth Wilson: The Contradictions of Culture, S. 81.

14 Leonore Davidoff: The Best Circles: Society, Etiquette, and The Season. London 1973. Zitiert in Deborah Parsons: Streetwalking the Metropolis: Women in the City, and Modernity. Oxford 2000, S. 111.

15 Im Zuge der Modernisierung von Madrid wurden der Arco de Santa María und die Calle de los Urosas (benannt nach den Schwestern Urosa, denen das Land gehörte) nach Augusto Figueroa und Luis Vélez de Guevara umbenannt. Nur eine Straße wurde nach einer gebildeten Frau benannt, der Schriftstellerin Maria de Zayas aus dem siebzehnten Jahrhundert. In ihrem Artikel über dieses Thema zitiert Elizabeth Munson den Almanaque y Guia matritenseparas aus dem Jahr 1905 und den Guida pratica de Madrid aus dem Jahr 1907, die, beginnend 1875, in den zehn Distrikten von Madrid, »eine große Menge an Namensänderungen« belegen, bei denen insgesamt sechsundzwanzig Frauennamen wegfielen. Allerdings gibt Munson nicht an, wie viele Namen von Männern wegfielen (S. 65). Paris erlebte unter der Revolution eine ähnliche Säuberung, im Zuge derer alles umbenannt wurde, was andeutungsweise an Heilige oder Aristokraten erinnerte. Für einige Zeit wurde aus der Rue Saint-Anne im Gedenken an einen (männlichen) Philosophen des neunzehnten Jahrhunderts die Rue Helvétius. Eine Stadt mit ihrem Grundriss und den Namen ihrer Monumente, Bauwerke und Straßen spiegelt die Werte ihrer Zeit wider; ein säkularer Staat kann nur ein demokratischer sein. Elizabeth Munson: Walking on the Periphery: Gender and the Discourse of Modernization. In: Journal of Social History 36.1 (2002), S. 63–75, S. 72 Fußnote 12.

16 Ebd., S. 66. Das Pantheon war ursprünglich als Kirche gedacht, die Ste-Genevieve, der Schutzheiligen von Paris, geweiht sein sollte. Doch nach der Revolution wurde es ein Mausoleum zu Ehren großer Franzosen. Aux Grands Hommes la Patrie Reconnaissante – Den großen Männern, ein dankbares Vaterland – steht auf seinem Giebel geschrieben. Erst 1995 durfte Marie Curie, die in der Nähe gelebt hatte, hier beigesetzt werden – für ihre Verdienste um die Allgemeinheit. Die erste Frau, die hier beigesetzt wurde (neben ihrem Ehemann Marcellin), war Sophie Berthelot. 2008 wurden die Porträts von neun Frauen vor dem Gebäude aufgehängt: Olympe de Gouges, Simone de Beauvoir, George Sand, Colette, Marie Curie und einige andere. Aber immer noch – immer noch! – sind unter den insgesamt einundsiebzig Menschen, die dort begraben liegen, nur zwei Frauen.

17 Francine du Plessix Gray sagt, es sei Colet; Martina Warner und andere behaupten, es sei Drouet.

18 Francine du Plessix Gray: Rage & Fire: A Life of Louise Colet, New York 1994; Marina Warner: Monuments and Maidens: The Allegory of the Female Form. London 1985. Warner schreibt, die Statue wurde »in der Zeit nach 1871, als das Elsass – und Straßburg – von den Preußen besetzt waren, zu einem politischen Altar und zentralen Wallfahrtsort, und die patriotischen Demonstrationen am Tag der Bastille führten 1880 zur Einführung des Nationalfeiertags am 14. Juli« (S. 32–3).

19 Virginia Woolf: London Revisited. In: Times Literary Supplement, 9. November 1916.

20 Sie soll daran erinnern, dass William Lamb 120 Kübel an arme Frauen verteilte, damit sie an den Brunnen, die er bauen ließ und die sich aus dem nahe gelegenen River Fleet speisten, Wasser holen konnten.

21 Guy Debord: Theory of Dérive. Übersetzt von Ken Knabb. In: Ders. (Hg.): Situationist International Anthology. Berkely 1981, S. 50.

22 Robert Macfarlane: A Road of One’s Own: Past and Present Artists of the Randomly Motivated Walk. In: Times Literary Supplement, 7. Oktober 2005, S. 3 f.

23 Er schreibt explizit: »Ein Exkurs: Glaube ich, dass Männer dieses Gebiet an sich gerissen haben, weil gewisse natürliche oder erworbene Charakteristika uns glauben machen – oder uns damit indoktrinieren – wir besäßen räumlich-visuelle Fähigkeiten, die denen von Frauen überlegen sind, und eine übermäßige Vorliebe für alle Aspekte der Orientierung, ihre Ausübung, ihre Minutien und, das Schlimmste, ihre Accessoires? Absolut. Und deshalb, auch wenn ich die Wunschvorstellung nicht gänzlich aufgebe, einer psychogeografischen Muse zu begegnen, die solche Ausflüge noch angenehmer, bewegender und emotional relevanter machen würde, als sie es ohnehin schon sind, ist mir in meinem keuschen Herzen bewusst, dass es mein Schicksal ist, allein zu wandern oder bestenfalls gelegentlich mit einem anderen … männlichen Gefährten.« (Will Self: Psychogeography. London 2007, S. 12.)

24 Louis Hvart: Physiologie du flâneur. Paris 1841, S. 53.

25 Nicholson schreibt: »In London hatte man Dickens, De Quincey, Iain Sinclair; in New York hatte man Walt Whitman, Alfred Kazin, Paul Auster«; nur eine einzige Frau fällt ihm zu spazierenden Künstlern ein: »Richard Long, Hamish Fulton, Eva Hesse, Vito Acconci, Joseph Beuys.« In den letzten Jahren haben Kritiker und Schriftsteller die Geschichten von Spaziergängern erzählt, die neben Baudelaire oder Thomas de Quincey »marginal« erscheinen mögen: Langston Hughes, Henry Darger, Joseph Cornell, David Wojnarowicz, womit sie das Modell des reichen weißen Flâneurs aufbrechen, sein Geschlecht aber als männlich verfestigen. Zu Nicholsons Verteidigung: Er verweist auf Margarita Nelken, eine spanische Feministin, mit der sich Munsons Essay befasst, außerdem auf Ada Anderson und Exilda La Chapelle, Wettgeherinnen des neunzehnten Jahrhunderts, sogenannte Pedestriennes (offenbar war das Gehen für Frauen in Amerika eine Zeit lang ein »ernsthafter Sport und eine ernsthafte Angelegenheit«), sowie Dorothy Wordsworth, die [mit ihrem Bruder William] spazieren ging und in ihrem Tagebuch darüber schrieb: »30. März 1798. Spazieren gegangen. Weiß nicht, wohin. 31. März 1798. Spazieren gegangen. 1. April 1798. Im Mondschein spazieren gegangen.« Er zitiert Marcus Poetzschs Essay: Walks Alone and ›I know not where‹: Dorothy Wordsworth’s Deviant Pedestrianism, und schreibt anschließend über einen Haufen männlicher romantischer Dichter. Geoff Nicholson: The Lost Art of Walking: The History, Science, Philosophy, and Literature of Pedestrianism. New York 2008.

26 Virginia Woolf: Tagebücher 5 1936–1941, dt. von Claudia Werner. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 2008, S. 308. Eintrag vom 31. Januar 1939 (In einer Fußnote wird vermerkt: »VW hat diesen Eintrag versehentlich auf den 30. Januar datiert.«).

27 Ich kontere Guy Debord mit seiner Ex-Frau Michèle Bernstein, ich kontere Iain Sinclair mit Rachel Lichtenstein, Will Self mit Laura Oldfield Ford, Nick Papadimitriou mit Rebecca Solnit, Teju Cole mit Joanna Kavenna, aber auch mit Patti Smith, Adrian Piper, Lisa Robertson, Faïza Guène, Janet Cardiff, Yoko Ono, Laurie Anderson, Vivian Gornick, Lavinia Greenlaw, Amina Cain, Chloe Aridjis, Atiya Fyzee, Heather Hartley, Wendy MacNaughton, Danielle Dutton, Germaine Krull, Valeria Luiselli, Alexandra Horowitz, Jessie Fauset, Virginie Despentes, Kate Zambreno, Joanna Walsh, Eliza Gregory, Annie Ernaux, Annett Groeschner, Sandra Cisneros, Halide Adivar, Oriane Zérah, Cécile Wajsbrot, Helen Scalway, Ilse Bing, Fran Lebowitz, Rachel Whiteread, Banu Qudsia, Zadie Smith, Colette, Emily Hahn, Marianne Breslauer, Gwendolyn Brooks, Berenice Abbott, Laure Albin-Guillot, Zora Neale Hurston,Vivian Maier, Lola Ridge, Nella Larsen, Flora Tristan und so weiter, und so weiter, und so weiter.

28 Self hat diese Art der »Forschung« an Orten wie New York und Los Angeles unternommen, dennoch bleibt es eine sehr britische Tätigkeit, die tief mit den Besonderheiten von London verbunden ist.

29 Yi-Fu Tuan: Space and Place: The Perspective of Experience. Minneapolis 1977, S. 6. »Wenn wir uns den Raum als das vorstellen, was Bewegung möglich macht, dann ist ein Ort ein Pausieren, ein Innehalten; jedes Innehalten in der Bewegung ermöglicht die Transformation einer Stelle zu einem Ort.«

30 Einen sehr guten wissenschaftlichen Ansatz zur Flâneuse, in erster Linie aus einer kunsthistorischen Perspektive des neunzehnten Jahrhunderts, bietet Aruna D’Souza und Tom McDonough: The invisible flâneuse? Gender, public space and visual culture in nineteenth-century Paris. Manchester 2006.

LONG ISLAND – NEW YORK

1 Rebecca Solnit: Wanderlust, S.250.

2 Das Problem hat sich auch auf viele amerikanische Städte ausgedehnt, wie Jeff Speck in seinem Buch Walkable City schreibt: »Seit der Jahrhundertmitte sind amerikanische Städte, sei es absichtlich oder durch Zufall, praktisch zu Nicht-Fußgänger-Zonen geworden.« Stadtplaner hätten »unsere Innenstädte in Orte verwandelt, die zwar leicht zu erreichen, den Weg aber nicht wert sind.« Jeff Speck: Walkable City: How Downtown Can Save America, One Step at a Time. New York 2012, S. 4.

3 Lewis Mumford zufolge ist das Automobil alles, was vom Anspruch der Vororte auf »Autonomie und Initiative« übrig geblieben ist (S. 493). Er war besorgt, dass »geschickte Ingenieure bereits jetzt drohen, durch automatisierte Systeme die individuelle Kontrolle aufzuheben« (S. 494). Wie gut, dass er nicht mehr erlebt hat, wie die Autos selbst autonom fahren lernen. Es heißt, das Fahren würde sicherer, wenn das Auto die Kontrolle hat. In The Society of the Spectacle zitierte Guy Debord Mumfords Behauptung, dass »sich ausbreitende Isolation als … effektive Methode erwiesen habe, um eine Gesellschaft unter Kontrolle zu halten.« Lewis Mumford: The City in History: Its Origins, Its Transformations, and Its Prospects. New York 1961.

4 Leigh Gallagher: The End of the Suburbs: Where the American Dream Is Moving. New York 2013.

5 Marshall Berman: Falling. In: Matthew Beaumont, Gregory Dart, Michael Sheringham u.a. (Hg.): Restless Cities. London 2010.

6 Leigh Gallagher zufolge wird es die Vororte nicht mehr sehr lange geben; da Amerikaner nicht mehr dort leben wollen, haben sie sich unwiderruflich verändert. Leigh Gallagher: The End of the Suburbs.

7 Lewis Mumford: The City in History, S. 494.

8 Wir nehmen nie die Kings Park Station, um in die Stadt zu kommen. Man braucht anderthalb Stunden und muss in Jamaica in Queens umsteigen. Wir fahren eine Viertelstunde südwestlich zur Deer Park Station an der Ronkonkoma Line, die von der 1834 erbauten Hauptstrecke abzweigt (»Rahng-kahng-kah-mah Line, dies ist die Rahng-kahng-kah-mah Line, Expresszug nach Hicksville, mit Halt in Bethpage, Fawmingdale, Wyandanch, Deeh Pawk, Brentwood, Central Islip und Rahng-kahng-kah-mah«).


9 Marguerite Duras: Das tägliche Leben. Übersetzt von Ilma Rakusa. Frankfurt am Main 1988 (= edition suhrkamp Bd. 1508), S. 50.

10 1969 schlug die Uni den Bau einer Sporthalle im Morningside Park vor, die einen Eingang für die (überwiegend weißen) Studenten und einen zweiten (die »Armen-Tür«) für die Einwohner von Harlem haben sollte. Die Kontroverse um diese Turnhalle war einer der Faktoren, die 1969 zu den Protesten an der Universität führten.

PARIS – CAFÉS WO MAN

1 Jean Rhys: Guten Morgen, Mitternacht. Roman, übersetzt von Grete Felten. In: Jean Rhys: Zweiter Band. Irrfahrt im Dunkel. Roman. Guten Morgen, Mitternacht. Roman, S. 219–438. In: Jean Rhys: Werke in vier Bänden. München 1985, S. 438.

2 Jean Rhys: Lächeln bitte! Unvollendete Erinnerungen, übersetzt von Anna und Victoria Leube. In: Jean Rhys: Vierter Band. Sargassomeer. Roman. Lächeln bitte. Unvollendete Erinnerungen, S. 223–446. In: Jean Rhys: Werke in vier Bänden. München 1985, S. 370.

3 Ebd., S. 366.

4 Jean Rhys: Quartett. Roman, übersetzt von Michaela Missen und Benjamin Schwarz. In: Jean Rhys: Erster Band. Quartett. Roman. Nach der Trennung von Mr. Mackenzie. Roman, S. 21–240. In: Jean Rhys: Werke in vier Bänden. München 1985, S. 33.

5 Ebd., S. 127.

6 Diana Athill: Stet: A Memoir. New York 2002, S. 157 f.

7 Jean Rhys: Francis Wyndham und Diana Melly: The Letters of Jean Rhys. New York 1984, S. 280.

8 Carole Angier: Jean Rhys: Life and Work. Boston 1990, S. 136.

9 Jean Rhys: Francis Wyndham und Diana Melly: The Letters of Jean Rhys, S. 284.

10 Stella Bowen: Drawn From Life: A Memoir. Sydney 1999, S. 195 f.

11 Jacob Michael Leland: Yes, that is a roll of bills in my pocket: the economy of masculinity in The Sun Also Rises. In: Hemingway Review, 22. März 2004, S. 37.

12 Ernest Hemingway: Paris – ein Fest fürs Leben. Übersetzt von Annemarie Horschitz-Horst. Reinbek bei Hamburg 1999, S. 12.

13 Jean Rhys: Lächeln bitte!, S. 380 f.

14 Carole Angier: Jean Rhys: Life and Work, S. 174 f.

15 Virginia Woolf: Augenblicke des Daseins. Autobiographische Skizzen, übersetzt von Brigitte Walitzek. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 2012, S. 62.

16 Jean Rhys: Dritter Band. Adieu Marcus, adieu Rose. Erzählungen. In: Jean Rhys: Werke in vier Bänden. München 1985, S. 228 f.

17 Ebd., S. 494.

18 Jean Rhys: Nach der Trennung von Mr. Mackenzie. Roman, übersetzt von Anna Leube. In: Jean Rhys: Erster Band. Quartett. Roman. Nach der Trennung von Mr. Mackenzie. Roman, S. 241–450. In: Jean Rhys: Werke in vier Bänden. München 1985, S. 262.

19 Jean Rhys: Quartett, S. 152 f.

20 Jean Rhys: Irrfahrt im Dunkel. Roman, übersetzt von Simon Werle. In: Jean Rhys: Zweiter Band. Irrfahrt im Dunkel. Roman. Guten Morgen, Mitternacht. Roman, S. 7–218. In: Jean Rhys: Werke in vier Bänden. München 1985, S. 89.

21 Siehe Max Saunders: Ford Madox Ford: a Dual Life, Bd. 1. Oxford 1996, S. 191.

22 Jean Rhys: Quartett, S. 197.

23 Jean Rhys: Guten Morgen, Mitternacht, S. 224.

24 Jean Rhys: Quartett, S. 47.

25 Ebd., S. 95.

26 Ebd., S. 56.

27 Ebd., S. 72 und 95.

28 Jean Rhys: Guten Morgen, Mitternacht, S. 268.

29 Jean Rhys: Quartett, S. 26.

30 Ebd., S. 26 f.

31 Jean Rhys: Nach der Trennung von Mr. Mackenzie, S. 254.

32 Ebd.

LONDON BLOOMSBURY

1 Virginia Woolf: Tagebücher 3 1925–1930, übersetzt von Maria Bosse-Sporleder. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 1999, S. 275.

2 Virginia Woolf: Augenblicke des Daseins, S. 92.

3 Virginia Woolf: Mrs Dalloway. Roman, übersetzt von Walter Boehlich. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 1997, S. 8.

4 »Ich habe mir Zum Leuchtturm an einem Nachmittag hier an diesem Platz ausgedacht.« Virginia Woolf: Tagebücher 3, S. 199. Eintrag 14. März 1927.

5 Ebd., S. 437. Eintrag 28. März 1930.

6 Ebd., S. 31. Eintrag 20. April 1925.

7 Virginia Woolf: Die Jahre. Roman, übersetzt von Brigitte Walitzek. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 2000, S. 357.

8 Virginia Woolf: Tagebücher 5, S. 497. Eintrag 20. Oktober 1940. Heute ist Tavistock Square als »Garten des Friedens« angelegt, mit einem Kirschbaum, der den Opfern von Hiroshima und Nagasaki gewidmet ist, einer Statue von Mahatma Gandhi und einem Felsmonument für die Kriegsdienstverweigerer im Zweiten Weltkrieg. In gewisser Hinsicht ist es auch ein feministischer Platz, denn neben der Büste von Virginia Woolf gibt es auch eine von Dame Louisa Aldrich-Blake, Chirurgin und Dekanin an der London School of Medicine for Women.

9 Virginia Woolf: Briefe 2 1928–1941, übersetzt von Brigitte Walitzek. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 2006, S. 461. Brief an Ethel Smyth vom 11. September 1940 (Nachtrag 12. September).

10 Ebd., S. 462 (Brief an Ethel Smyth 20. September 1940) und S. 461 (Brief an Ethel Smyth 11. September 1940, Nachtrag 12. September).

11 Virginia Woolf: Tagebücher 5, S. 534. Eintrag vom 26. Februar 1941.

12 Ich will hier nicht suggerieren, weil das Gehen eine Quelle ihres Schreibens war und die Unmöglichkeit zu gehen sie des Schreibens beraubte, wäre all das irgendwie ein Grund für ihren Selbstmord gewesen. Hätte sie weitergelebt, wäre sie mit Sicherheit wieder spazieren gegangen und hätte wieder geschrieben. Aber sie konnte nicht mehr leben. Sie konnte nicht noch einen Krieg, nicht noch einen Zusammenbruch ertragen.

13 Ian McEwan: How could we have forgotten that this was always going to happen? In: The Guardian, 8. Juli 2005.

14 In der Zwischenzeit hat es in Paris einen weiteren Anschlag gegeben. Mehr Soldaten, mehr Waffen. Manchmal biegt man unbekümmert um eine Straßenecke und stößt fast mit einem Menschen zusammen, der Kampfhosen und eine Uzi trägt.

15 Virginia Woolf: Augenblicke des Daseins, S. 89.

16 In ihrer Ausgabe von Hare hat Woolf auf die Widmungsseite offenbar ein Zitat von Samuel Johnson geschrieben: »Ich denke, alle Höhen und Tiefen des Daseins liegen in Charing Cross.« Elisa Kay Sparks: Leonard and Virginia’s London Library: Mapping London’s Tides, Streams and Statues. In: Gina Potts and Lisa Shahiri: Virginia Woolf’s Bloomsbury, Bd I: Aesthetic Theory and Literary Practice, Basingstoke 2010, S. 65.

17 Augustus J.C. Hare: Walks in London. 1879, S. 164 f.

18 Virginia Woolf: Augenblicke des Daseins, S. 72 f.

19 Anna Snaith schreibt: Woolfs »fiktionale Repräsentation von Bloomsbury fokussiert sich … auf das Gebiet als Schauplatz der Stimmrechtspolitik.« In Die Jahre nimmt Rose, eine aktive Suffragette, Sara mit zu einem Suffragettentreffen in Bloomsbury (S. 134). Im dritten Essay von The Pargiters lädt Nora Graham Delia ein, »einer verrückten kleinen Gesellschaft beizutreten, die sich in der Gray’s Inn Road trifft«. Anna Snaith: Virginia Woolf: Public and Private Negotiations, Basingstoke 2000, S. 27.

20 Martha Vicinus: Independent Women: Work and Community for Single Women 1850–1920. London 1985, S. 295 f. Siehe auch Sara Blair: Bloomsbury and the Places of the Literary, ELH 71.3 (2004), S. 813–38,die Bloomsbury eher als eine »lokale Welt« liest denn als eine Idee oder geschlossene Gesellschaft, »zugleich ein Lebensraum und die Formen der Zugehörigkeit zu diesem«, S. 816.

21 Thomas Burke: Living in Bloomsbury, London 1939, S. 12, zitiert in Blair. Womit er keine Sexarbeiterinnen in einem Bordell meint, sondern Frauen, die für ihren Lebensunterhalt arbeiteten.

22 Barbara Green: Spectacular Confessions: Autobiography, Performative Activism and the Sites of Suffrage, 1905–38. Basingstoke 1997, S. 194.

23 Woolf: Phyllis und Rosamond. Frühe Erzählungen, übersetzt von Claudia Wenner. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 1990, S. 20.

24 Ebd.

25 Mitchell A. Leaska (Hg.): A Passionate Apprentice: Virginia Woolf, The Early Journals, 1897–1909, New York 1990, S. 223.

26 John Sutherland: Clarissas Invisible Taxi. In: Can Jane Eyre Ever be Happy? Oxford 1997.

27 Virginia Woolf: Mrs Dalloway, S. 9.

28 Virginia Woolf: Tagebücher 1 1915–1919, dt. von Maria Bosse-Sporleder. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 1990, S. Fischer, S. 339. Eintrag 4. November 1918.

29 Virginia Woolf: Briefe 2, S. 461. Brief an Ethyl Smyth vom 11. September 1940 (Nachtrag 12. September).

30 »In London bleibe ich manchmal stehen und höre das Scharren von Füßen. Das ist die Sprache, denke ich, das ist der Satz, den ich einfangen sollte.« John Whichello Graham (Hg.): The Waves: two holograph drafts. London 1976, S. 658.

31 Virginia Woolf: Die Wellen. Roman, übersetzt von Maria Bosse-Sporleder. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 1991, S. 186.

32 Virginia Woolf: Ein eigenes Zimmer. Drei Guineen: Zwei Essays, übersetzt von Heidi Zerning und Brigitte Walitzek. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 2001, S. 90.

33 Virginia Woolf: Das Totenbett des Kapitäns. Essays, übersetzt von Hannelore Faden. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 2014, S. 122.

34 Virginia Woolf: Ein eigenes Zimmer, S. 91.

35 Virginia Woolf: Tagebücher 1, Eintrag 6. Januar 1915, S. 46.

36 Virginia Woolf: Mrs Dalloway, S. 8.

37 Virginia Woolf: Tagebücher 3, S. 275.

38 Virginia Woolf: Mrs Dalloway, S. 81 f.

39 Virginia Woolf: Tagebücher 2, Eintrag vom 8. Juni 1920, S. 79.

40 Ebd.

41 Virginia Woolf: Der Tod des Falters. Essays. Übersetzt von Joachim A. Frank. In: Virginia Woolf: Gesammelte Werke, hg. von Klaus Reichert. Frankfurt am Main 1997, S. 23 f.

42 Ebd.

43 Ebd.

44 Virginia Woolf: Ein eigenes Zimmer, S. 12.

45 Ebd., S. 51.

46 Ebd., S. 79.

47 Charles Dickens: Harte Zeiten. Übersetzt von Christine Hoeppener. München 1963, S. 43.

48 Virginia Woolf: Die Jahre, S. 332 f.

49 Virginia Woolf: The Pargiters. The Novel-Essay Portion of the Years, hg. von Mitchell A. Leaska. New York 1977, S. 37. In einer anderen Passage der Pargiters schreibt Woolf, Eleanor »wollte eigentlich durch den Park nach Hause gehen. Sie würde zum Marble Arch gehen, dachte sie, und ein Stück des Weges unter Bäumen entlanggehen. Doch plötzlich, als sie in eine Seitenstraße blickte, überkam sie Angst. Sie sah, wie Männer mit Melonen der Kellnerin zuzwinkerten. Sie hatte Angst – selbst jetzt, selbst ich, dachte sie … Angst. Angst, allein durch den Park zu gehen, dachte sie. Sie verachtete sich. Es war ihr Körper, der Angst hatte, nicht ihr Geist, aber er traf die Entscheidung. Sie würde sich auf den Hauptstraßen halten, wo es Laternen und Polizisten gab.« Wenn sie älter würden, sagt Rose (die älter geworden ist), würden sie weniger sichtbar und könnten zu jeder Tageszeit überall hergehen (S. 173).

50 Virginia Woolf: Die Jahre, S. 29.

51 Ebd., S. 30 f.

52 Ebd., S. 42.

53 Ebd., S. 398.

PARIS – KINDER DER REVOLUTION

1 Elizabeth Bowen: The House of Paris. Harmondsworth 1976 (1935), S. 152.

2 Charles Baudelaire: Les Fleurs du Mal – Die Blumen des Bösen, S. 126.

3 Guy Debord: Panegyric, Volumes 1 und 2, übersetzt von James Brooke und John McHale. London 2004, S. 39.

4 James Joyce und Philip F. Herring: Joyce’s Ulysses notesheets in the British Museum, Issue 3, 1972, S. 119.

5 Théophile Lavallée und George Sand: Le Diable à Paris: Paris et les Parisiens, Mœurs et coutumes, caractères et portraits des habitants de Paris, Paris 1845, S. 9.

6 Mehr über dieses faszinierende Element der Pariser Geschichte findet sich bei Graham Robb: Parisians, New York 2010 und Andrew Miller: Pure, Sceptre 2011.


7 John Litchfield: The Stones of Paris. In: Independent, 22. September 2007.

8 Haussmann war nicht der Erste, der anfing, das alte Paris niederzureißen, um Raum für das neue alte Paris zu schaffen; die ersten breiten Straßen (einschließlich der Champs-Elysées) wurden unter der Julimonarchie von Rambuteau erbaut.

9 George Sand: Indiana. Roman. Übersetzt von A. Seubert. Mit einem Essay von Annegret Stopczyk. München 1980, S. 40.

10 John Sturrock: Give Me Calf’s Tears. In: London Review of Books (21:22), 11. November 1999, S. 28 f.

11 Jack merkt an, dass Balzac für seine Produktivität gelobt wurde, während man über Sand spottete: »Es wurde impliziert, ein solcher Wortfluss sei in seinen Proportionen unweiblich.« George Sand: A Woman’s Life Writ Large, New York 1999, S. 3.

12 Alfred de Musset: Confession of a Child of the Century. Übersetzt von David Coward. London 2012 (1836).

13 George Sand: Correspondance. 26 Volumes, hg. von Georges Lubin. Paris 2013. Brief an Jules Boucoiran, 31. Juli 1830, S.676 f.

14 Ebd., Brief an Charles Meure, 15. August 1830, S. 690.

15 George Sand: Briefe. Hg. und aus dem Französischen übersetzt von Annedore Haberl. München 2003, Brief an Jules Boucoiran vom 1. oder 3. Dezember 1830, S. 41 f.

16 Georges Sand: Story of my Life, hg. von Thelma Jurgau. Albany 1991, S. 905.

17 Ebd., S. 892.

18 Ebd., S. 893.

19 George Sand: Histoire de ma vie, Bd. 4. Paris 1856, S. 255.

20 George Sand : Gabriel. Oevres Complètes. Paris 1843 (1839), S. 200.

21 Männer in Röcken unterlagen keiner vergleichbaren Regulierung. Warum diese Asymmetrie? Warum war eine Frau in Hosen so viel bedrohlicher als ein Mann im Rock? Vor allem, wenn man bedenkt, dass in unserer Zeit das Gegenteil der Fall ist. Warum waren die Gesetzgebenden von 1800 so darauf fixiert, Cross-Dressing bei Frauen zu kontrollieren? In einem Essay für L’Esprit Créateur vermutet die Historikerin (und Übersetzerin von Sands The Countess of Rudolstadt) Gretchen Van Slyke, das Gesetz habe sich von dem Bedürfnis abgeleitet, Frauen »als Gegenstück zum Männlichen zu fixieren, geschwätzig, geistesschwach und beherrscht von den unwiderstehlichen Trieben von Eierstöcken und Uterus, als moralisch und politisch minderwertig, zwingend auf männliche Führung angewiesen.« Dies »ist ein besorgniserregendes Vermächtnis der französischen Revolution« (S. 34).

22 George Sand: Histoire de ma vie. Bd. 7. Paris 1864, S. 255.

23 Jacques Lerond: Revue des Deux Mondes. 1. Juni 1832. Zitiert in Belinda Jack: George Sand: A Women’s Life Writ Large. New York 1999.

24 George Sand: Indiana, S. 1.

25 George Sand: Histoire de ma vie. Bd. 1, S. 23.

26 Diese Ereignisse kennt man vielleicht aus Les Misérables; Sand und Hugo haben, genau wie Balzac, Dumas und Heine über die gescheiterte Revolution von 1832 geschrieben.

27 Zitiert in: Eric Hazan: La Barricade: histoire d’un objet révolutionnaire, Paris: 2013, S. 89. Ein Augenzeuge beschreibt eine Barrikade: »Im Eingang einer schmalen Straße liegt ein Bus, alle vier Räder in der Luft. Links und rechts und dahinter erheben sich stapelweise Kisten, die vielleicht einmal Orangen enthalten haben; zwischen den Felgen und den Öffnungen lodern kleine Feuer und stoßen unablässig kleine blaue Qualmwolken aus« (Gaëtan Niépovié: Etudes physiologiques sur les grandes métropoles de l’Europe occidentale, 1840.)

28 George Sand: Histoire de ma vie, Bd. 7, S.259–64.

29 George Sand zitiert Louis Blanc: The History of Ten Years, 1830–1840.

VENEDIG, GEHORSAM

1 Mary McCarthy: Venedig. Übersetzt von Ursula von Zedlitz. München 1968, 1999, S. 20.

2 Paul Auster: Leviathan, London 1993, S. 60 f.

3 Wie wir erfahren, soll das Foto eines von Brigitte Bardot aus dem Jahr 1989 persiflieren, die »ihre Bevorzugung von Tierrechten über Menschenrechte bis zur Karikatur getrieben hat«.

4 Wir waren vor Kurzem dort, um zu feiern, dass die Verträge für mein Buch eingetroffen waren. Siebzehn Euro für einen champagne à la menthe, aber es war ein besonderer Anlass, da war es schon fast vertretbar, obwohl Verlage auch nicht mehr so bezahlen wie früher. Links von mir saß ein korpulentes blondes Mädchen mit einer orangefarbenen Miniatur-Handtasche von Louis Vuitton. Rechts von mir saß ein Mann mit einem langen, fettigen Pferdeschwanz und einem ungepflegt aussehenden Yorkshire Terrier in einer Hundetransporttasche von Louis Vuitton, wie ich auch eine habe, nur dass meine in der Zoohandlung 40 Dollar gekostet hat, während seine aus Leder und mit ineinander verschlungenen Ls und Vs bedruckt war. Zu Hause recherchierte ich den Preis: 2.800 Dollar. Auf der Website von Louis Vuitton lief ein Video mit dem Titel »L’invitation au voyage: Venise«, in dem ein Model in einem Heißluftballon auf der Piazza San Marco landet und auf einen Maskenball geht, wo David Bowie »I’d Rather Be High« auf dem Cembalo spielt.

5 Sophie Calle: Filatures parisiennes. In: Christine Macel (Hg.): M’as-tu Vue. Paris 2003, S. 66.

6 Die beiden veröffentlichten Versionen von Suite Vénetienne, auf Englisch und Französisch, die ich gesehen habe, geben als Datum Februar 1980 an, und dem folge ich in meinen Angaben, andere Berichte nennen allerdings 1979 als das Jahr, in dem sie Henri B. nach Venedig folgte, und ich bin geneigt, diese für zutreffender zu halten. Calle hat ausdrücklich gesagt, sie sei nach Venedig gegangen, bevor sie The Sleepers gemacht habe, ein Projekt, bei dem sie willkürlich ausgewählte Menschen einlud, in ihrem Bett zu schlafen, und dieses Projekt fand definitiv 1979 statt. Zudem musste sie noch einmal nach Venedig reisen, um viele der Fotos erneut aufzunehmen, das könnte 1980 gewesen sein, und vielleicht hat sie daraufhin die Daten in der veröffentlichten Fassung des Projekts entsprechend geändert.

7 Sophie Calle: Suite Vénitienne. Übersetzt von Dany Barash und Danny Hatfield. Seattle 1988, S. 8.

8 Ebd., S.6 f.

9 Ebd., S. 20.

10 Außerdem lernt man so keine fremde Sprache.

11 Sophie Calle: Suite Vénitienne, S. 26.

12 Ebd., S. 30

13 Ebd., S. 38.

14 Ebd.

15 Und eines der Projekte, die auf dieses folgten, sollte sich tatsächlich in einem Hotel abspielen: Während sie Henri B. folgte, fing sie an davon zu träumen, in seinem Hotelbett zu schlafen. Und so nahm sie im Rahmen des Projekts, das The Hotel heißen sollte, 1981 einen Job als Zimmermädchen in seinem Hotel, der Casa de Stefani, an, und während sie die Zimmer putzte, machte sie Fotos von den Sachen der Gäste, katalogisierte sie und stellte Vermutungen darüber an, was für Menschen sie sein mochten.

16 Sophie Calle: Suite Vénitienne, S. 34.

17 Vor Kurzem erzählte mir eine Freundin von einem Twitter-Account, der Calle gehören könnte. Vielleicht ist es ihrer, vielleicht auch nicht, aber wer ihn auch betreibt, er oder sie hat einmal gepostet: »Sophie Calle ist bereit, Ihnen zu folgen.«

18 Sophie Calle: Suite Vénitienne, S. 10.

19 Ebd., S. 50.

20 Jill Magid interviewt Sophie Calle. In: Tokion. Frühjahr 2008, S. 46–53.

TOKIO, VON INNEN

1 Zufälligerweise liegt das Klein-Japan von Paris in der Rue Sainte-Anne in der Nähe des Louvre. Vielleicht ist Anne die Schutzheilige der Japaner in Paris.

2 Es handelt sich um eine Art von Gedichtcollage, die Tristan Tzara vermutlich nicht erfunden, sondern nur die Regeln dafür festgeschrieben hat. Seine Anleitungen lauten:

Nehmt eine Zeitung.

Nehmt Scheren.

Wählt in dieser Zeitung einen

Artikel von der Länge aus, die

Ihr Eurem Gedicht zu geben

beabsichtigt.

Schneidet den Artikel aus.

Schneidet dann sorgfältig jedes

Wort dieses Artikels aus und gebt

sie in eine Tüte.

Schüttelt leicht.

Nehmt dann einen Schnipsel nach

dem anderen heraus.

Schreibt gewissenhaft ab

in der Reihenfolge, in der sie aus

der Tüte gekommen sind.

Das Gedicht wird Euch ähneln.

Und damit seid Ihr ein unendlich

origineller Schriftsteller mit einer

charmanten, wenn auch von den

Leuten unverstandenen Sensibilität

(Tristan Tzara: Um ein dadaistisches Gedicht zu machen, 1920)

3 Roland Barthes: Das Reich der Zeichen. Übersetzt von Michael Bischoff. Frankfurt Main 1981, S. 13 f.

4 Ebd., S. 17.

5 Ebd., S. 54.

6 Es kommt nur selten vor, dass sich kawaii gegen sich selbst wendet. Vor Kurzem sah ich ein Bild von Yuko Yamaguchi, die für Hello Kitty designt. Ihre Haare waren grell orange gefärbt und zu zwei hohen Knoten am Oberkopf zusammengebunden, sie hatte aufgemalte Sommersprossen und rote Rouge-Kreise auf den Wangen. Sie trug eine Art Schürze und machte mit zwei Fingern das Kawaii-Zeichen. An ihr wirkte das Niedliche grotesk und subversiv.

7 Ponyo, Ponyo, ein kleines Fischmädchen/sie kommt aus dem blauen Meer.

8 Im Japanischen offenbar onomatopoetisch für »herzen und küssen«.

9 So viele Filme über Städte sind Kurzfilme. Als würde diese Form am ehesten dem Rhythmus der Stadt entsprechen. Verpasste Anschlüsse. Anekdoten in der U-Bahn. Die Mythen der Stadt erwachsen aus Fragmenten.

10 Sophie Calle: Filatures parisiennes, S. 364.

11 Roland Barthes: Fragmente einer Sprache der Liebe. Übersetzt von Hans-Horst Henschen. Frankfurt am Main 1988, S.209 (= suhrkamp taschenbuch 1586).

PARIS, PROTEST

1 In Gustave Flauberts Roman Lehrjahre des Herzens (1869) gerät Fréderic Moreau auf dem Weg zu seiner Geliebten in die Revolution, und wir erfahren ein bisschen, wie es ist, von der Aktion umgeben, allerdings nicht Teil von ihr zu sein. Da sind Männer mit Musketen und Schwertern. Trommelschläge. Menschen singen die Marseillaise. Kämpfe am rechten Seineufer. Menschen rannten äußerst zielstrebig in alle Richtungen. »Alle Welt war freudig erregt; auf den Straßen herrschte ein frohes Treiben, und an jedem Stockwerk hingen bunte Papierlaternen und verbreiteten taghelles Licht. Die Soldaten rückten langsam, erschöpft und mißmutig wieder in ihre Kasernen ein. […] Durch die Rue Duphot gelangten sie auf die Boulevards. Venezianische Laternen, die an den Häusern aufgehängt waren, bildeten Lichtgirlanden. Darunter bewegte sich ein wirres Menschengewimmel hin. Mitten in dieser dunklen Masse aber blitzten da und dort Glanzlichter auf: Bajonette. Ein lärmiges Tosen war ununterbrochen zu hören. Die Menge stand zu dicht gedrängt, auf dem kürzesten Weg nach Hause zu gehen war unmöglich. Und sie wollten eben in die Rue Caumartin einbiegen, da brach in ihrem Rücken ein Geknatter los, das sich anhörte wie das krachende Zerreißen eines riesengroßen Stücks Seidenstoff. Es war die Gewehrsalve auf dem Boulevard des Capucines. ›Aha! Da macht man ein paar Spießer kalt!‹ meinte Frédéric gemütlich.« Gustave Flaubert: Lehrjahre des Herzens. Übersetzt von Walter Widmer. Stuttgart 1957, S. 371 f.

2 Brief an Augustine Brault, 5. März 1848. In: George Sand: Correspondance. Band 8. Hg. von Georges Lubin, 26 Bände. Paris 2013, S. 319. Guizot war Bildungsminister und dann unter Louis Philippe Premierminister gewesen; Lamartine war ein großer französischer Dichter und Staatsmann. Die Männer, mit denen sie sich umgab, waren so prominent, dass Straßen und Boulevards nach ihnen benannt wurden. Zitiert in: Elizabeth Harlan: George Sand. New Heaven 2005.

3 Brief 20. Mai 1848. In: George Sand: Correspondance. Band 8.

4 Bulletin de la République. Paris, 1848, S. 23 f. Zitiert in: Belinda Jack: George Sand. A Woman’s Life Writ Large.

5 Alexis de Tocqueville: Erinnerungen. Stuttgart 1954, S. 202.

6 Théorie des Quatre Mouvements. Paris 1848. Oeuvres Complètes. 1841–5, S. 43. Zitiert in: Sheila Rowbotham: Women, Resistance and Revolution. London 1973.

7 Gustave Flaubert: L’Éducation sentimentale, S. 392.

8 Ebd., S. 384.

9 »Ich verabscheue Politik im herkömmlichen Sinn«, schreib sie an Hortense Allart. »In meinen Augen ist sie eine Schule der Härte, Undankbarkeit, des Misstrauens und der Falschheit […] Verlassen wir die Politik und lassen wir die Männer mitienander fertig werden, so gut sie es können.«

10 Brief an Armand Barbès, 10. Juni 1848. In: George Sand: Correspondance. Band 8, S. 437.

11 Bertrand Tillier: »De la balade à la manif«. La représentation picturale de la foule dans les rues de Paris après 1871. In : Sociétes et représentations; 17 :1 (2004), S. 87–98.

12 Brief an Gustave Flaubert, 15. Januar 1867. In: George Sand: Correspondance. Band 20, S. 297.

13 Der Minister gab etwas in der Art zurück wie: »Nun, mit Ihrem Gesicht brauchen Sie sich um solche Dinge vermutlich keine Sorgen zu machen.«

14 Antonio Quattrocchi und Tom Nairn: The Beginning of the End. London 1998, S. 8.

15 Ebd., S. 16.

16 Mavis Gallant: Paris Notebooks. Essays and Reviews. New York 1988, S. 41.

17 Ebd.

18 Aber wo sind die jungen Frauen? Die Berichte aus jener Zeit stammen alle von Männern, und die Fantasien, die sie vermitteln, sind ebenfalls männlich. Olivier Assayas’ Après mai (2012), Philippe Garrels Les amants réguliers (2005) – da ist wieder Louis Garrel. Bertolucci hat die hinreißende Eva Green, die sich in The Dreamers (2003) mit bebendem Busen und eine Zigarette lässig zwischen den roten Lippen, an die Tore der Cinémathèque kettet. Aber der Film wird aus Michael Pitts Perspektive erzählt. Eva stellt eine Versuchung dar, ein Problem. Was ist mit den Mädchen? Was haben sie getan, gedacht, gehofft? Der einzige Bericht aus weiblicher Sicht, den ich – neben Gallants – finden konnte, ist The Love Germ von Jill Neville.

19 Mavis Gallant: Paris Notebooks, S. 12.

20 Gustave Flaubert: L’Éducation sentimentale.

21 Ebd.

22 Mavis Gallant: Paris Notebooks, S. 22.

23 Ebd., S. 42.

24 Walter Benjamin: Das Passagen-Werk. Erster Band. Hg. von Rolf Tiedemann, 2. Bd.e. Frankfurt am Main 1982.

25 Jane Marcus: Storming to Toolshed. In: Art & Anger: Reading like a Woman. Columbus 1988, S. 183.

26 Während ich diese Zeilen an einem kalten Oktobermorgen schreibe, gehen Tausende französischer Schüler auf die Straße, um gegen die Abschiebung zweier ausländischer Studierenden aus Frankreich zu protestieren. Die fünfzehnjährige Leonarda wurde aus dem Schulbus gezerrt und mit ihrer Familie in den Kosovo zurückgeschickt, und der neunzehnjährige Khatchik wurde nach Armenien geschickt, um seinen Militärdienst zu leisten. Gestern wurden an die zwanzig Schulen in Paris von Schülern und Schülerinnen besetzt, die Barrikaden bauten und niemanden hineinließen. »Bildung: ohne Grenzen« schrieben sie auf Bettlaken und riefen »Solidarité!«, während sie von der Bastille zur Place de la Nation marschierten. Einige von ihnen trugen Guy-Fawkes-Masken.

27 Mavis Gallant: Paris Notebooks. Essays and Reviews. New York 1988, S. 33.

28 Philippe Bilger: Philippe Bilger: pourquoi je ne participe pas à »la marche républicaine«. In: Le Figaro, 11. Januar 2015.

PARIS, NACHBARSCHAFT

1 Cléo de 5 á 7 – der Titel trägt einen Hauch von Verruchtheit, weil er auf die Stunde des leidenschaftlichen rendez-vous anspielt, der Zeit cinq á sept nach der Arbeit und vor dem Abendessen. Es ist der Teil des Tages, an dem man sich davonstehlen und etwas einfach nur für sich tun kann. Etwas Unanständiges in einem Hotelzimmer mit jemandem, mit dem man nicht verheiratet ist. Anfangs hieß der Film La Petit Fille. Doch Corinne Marchand, die Schauspielerin, die die Cléo spielte, sah etwas anderes in ihr und lenkte Varda in Richtung der grandes horizontales wie Liane de Pougy oder Cléo de Mérode. »Die Stunde des rendez-vous galants drängte sich geradezu auf«, erinnert sich Varda. (Varda par Agnès, Paris 1994, S. 31.)

2 Der Film macht uns zu Komplizen jener Menschen in den Cafés, der Menschen in den Straßen, von jedem, der Cléo ansieht: So wie sie für diese Menschen der Popstar ist, ist sie für uns der Filmstar. Als sie aus dem Haus der Wahrsagerin auf die Rue de Rivoli tritt, beobachten wir sie von oben. Wie in manchen Teilen auch heute noch, ist die Straße voll mit Anzugständen. Männer kommen auf sie zu, um ihr ein Kleid zu verkaufen. Ein anderer sagt: Gehen wir doch ein Stück zusammen.

3 Ken Knabb: Introduction to a Critique of Urban Geography. In: Ken Knabb (Hg.): Situationist International Anthology. Berkeley 1981, S. 5.

4 John Sturrock (Hg.): Species of Spaces. London 2008, S. 58 f.

5 Und wenn man in den Krankenhäusern nicht geheilt werden kann, nun, dann ist es kein schlechter Ort, um für die Ewigkeit zu bleiben. Auf meinen Spaziergängen habe ich, ganz in der Nähe der Rue Daguerre, den wunderbaren Friedhof von Montparnasse entdeckt, wo sich die Gräber von Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir (die gleich nebenan in der Rue Victor Schœlcher gelebt hat), Jean Baudrillard, Robert Desnos, Marguerite Duras, Emile Durkheim, Léon-Paul Fargue, Joris-Karl Huysmans, Henri Langlois, Pierre Louÿs und Guy de Maupassant finden, und außerdem die von Albert Dreyfus, Philippe Noiret, Eric Rohmer, Jean Seberg, Louis Vierne, Susan Sontag und Tristan Tzara. (Was soll ich mit Père Lachaise, dachte ich. Hier will ich wohnen, wenn ich tot bin. Neben diesen Menschen.) Auch Demy liegt hier begraben. Und Varda sagt, eines Tages werden «zehn Krähenflügelschläge zwischen unserem Haus und unserer letzten Ruhestätte« liegen.

6 Das Lied »Sans Toi« ist eine homophone Vorausdeutung auf Vardas Film Sans toit ni loi von 1985, wörtlich übersetzt »Ohne Dach und Gesetz«, der auf Deutsch unter dem Titel »Vogelfrei« gezeigt wurde. Vardas Zusammenfassung des Films lautet: »Schmutziges, garstiges Mädchen geht auf einen langen, wütenden Spaziergang und stirbt im Straßengraben.« (Gaby Wood: Agnès Varda interview: The whole world was sexist! Telegraph, 22. Mai 2015).

7 Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge. Text und Kommentar. Berlin Suhrkamp 2000 (= Suhrkamp Basis Bibliothek, Bd.17), S. 7.

8 Dorothée schafft es, Cléo ein wenig von ihrem Aberglauben abzubringen. An einer Stelle im Film fällt ihr ihre Handtasche die Treppe hinunter, und alles rutscht heraus. Ihr Spiegel zerbricht. Cléo macht sich verrückt, weil das Pech bringt. Dorothée sagt: »Du darfst dir über solche Dinge keine Sorgen machen. Einen Spiegel zu zerbrechen, ist wie einen Teller zu zerbrechen.«

9 Madonna wollte ein Remake von Cléo drehen, das in Downtown New York spielen könnte, die Hauptfigur hätte Angst vor Aids, und der Soldat müsste in den Irak. Varda schrieb: »Ich stelle mir vor, Madonna zu zeigen, wie sie eine Treppe hinuntergehen soll, wo sie das doch in jeder ihrer Shows tut. Das wäre lustig.« (Agnès Varda: Varda par Agnès. Paris 1994, S. 60.)

10 Jacques Derrida: Die Postkarte von Sokrates bis an Freud und jenseits. Übersetzt von Hans-Joachim Metzger. Berlin 1989, S. 31.

11 Roland Barthes: Die helle Kammer. Bemerkungen zur Photographie. Übersetzt von Dietrich Leube. Frankfurt am Main 1989 (= suhrkamp taschenbuch 1642), S. 106.

12 »… je crois que le décor nous habite, nous dirige.« Interview mit Jean Michaud und Raymond Bellour. In: Cinéma 61, Nummer 60, S. 4–22.

13 Zitiert in: Calvin Tomkins: Duchamp: A Biography. New York 1998, S. 60.

14 Phil Powrie: Heterotopic Spaces and Nomadic Gazes in Varda: From Cléo de 5 à 7 to Les Glaneurs et la glaneuse. In: L’Esprit Créateur, Vol. 51, Nummer 1 (2011), S. 68–82, 69.

ÜBERALL, DER BLICK VON UNTEN

1 Susan Sontag: Das Leiden anderer betrachten. Übersetzt von Reinhard Kaiser. München 2003, S. 29 f.

2 Caroline Moorehead: Martha Gellhorn: A Life. New York 2011, S. 19.

3 Brief an Campbell Beckett, 29. April 1934. In: Caroline Moorehead (Hg.): Selected Letters of Martha Gellhorn. New York 2006, S. 23.

4 Brief an Stanley Pennell, 19. Mai 1931. In: Caroline Moorehead: Selected Letters of Martha Gellhorn, S. 12.

5 Zitiert in Caroline Moorehead: Martha Gellhorn: A Life, S. 3.

6 Martha Gellhorn: Das Gesicht des Krieges. Reportagen 1937–1987. Übersetzt von Hans-Ulrich Möhring. Zürich 2012, S. 101.

7 Lorna Scott Fox: No Intention of Retreating. In: London Review of Books, 26:17, 2. September 2004, S. 26–8.

8 Martha Gellhorn: Das Gesicht des Krieges, S. xiii.

9 Brief an Betty Barnes, 30. Januar 1937. In: Caroline Moorehead: Selected Letters of Martha Gellhorn, S. 47.

10 Martha Gellhorn: Das Gesicht des Krieges, S. 29.

11 Ebd., S. 30.

12 Ebd., S. 32.

13 Ebd., S. 45 f.

14 Ebd., S. 33.

15 Ebd., S. 34.

16 Ebd.

17 Ebd., S. 36 f.

18 Caroline Moorehead: Selected Letters of Martha Gellhorn, S. 74.

19 Ebd.

20 Beispielsweise die erste Zeile ihres Essays »Messing About in Boats«: »Während jenes furchtbaren Jahres 1924 lebte ich sicher und behaglich in der Sonne und hasste es.« In: Travels With Myself and Another.

21 Caroline Moorehead: Martha Gellhorn: A Life, S. 125.

22 Martha Gellhorn: Das Gesicht des Krieges, S. 51.

23 Zitiert in: Richard Whelan: Robert Capa: A Biography. Lincoln 1994, S. 275.

24 Martha Gellhorn: Das Gesicht des Krieges, S. 44.

25 Ebd., S. 43.

26 Caroline Moorehead: Selected Letters of Martha Gellhorn, S. 158.

27 Ebd.

28 Chronicling Poverty With Compassion and Rage. In: The New Yorker, 17. Januar 2013.

29 Justice at Night. In: Spectator, 20. August 1936; nochmals gedruckt: The View From the Ground. Atlantic Monthly Press, 1988, S. 8 f.

30 Caroline Moorehead: Martha Gellhorn: A Life, S. 112.

31 Martha Gellhorn: Das Gesicht des Krieges, S. 29. Selbst als Reisende bezeichnet sie sich eher als Amateur. »Wir können nicht alle Freya Stark sein«, schrieb sie in ihrem Vorwort zu ihrer Sammlung von Reiseberichten Travels With Myself and Another von 1978.


32 »Martha ohne Ernest«, Times Literary Supplement, 16. Januar 2013. Gellhorns Lektor Max Perkins fand den Titel zu trostlos, Gellhorn verlor die Geduld, und der Roman wurde unter dem Titel »Wine of Astonishment« veröffentlicht. In den dazwischenliegenden Jahren ging der Begriff »point of no return« (Umkehrgrenzpunkt) in die Alltagssprache über, doch für Gellhorn bedeuten die Worte immer noch dasselbe wie damals, als sie sie zum ersten Mal hörte; eine Anweisung für Männer im Krieg, ein Ausdruck der Endgültigkeit. In der Neuauflage von 1988 bestand sie auf den Originaltitel.

33 Martha Gellhorn: The Point of No Return. Lincoln 1995, S. 327.

34 Ebd., S. 330.

35 Ebd.

36 Ebd., S. 292.

37 Caroline Moorehead: Martha Gellhorn: A Life, S. 221.

38 Martha Gellhorn: Liana. London 1994, S. 91.

39 Ebd., S. 90.

40 Ebd., S. 22.

41 Als Liana an einer Stelle des Romans davonläuft und Marc sie wieder zurückholt, warnt er sie, dass sie, sollte sie das noch einmal versuchen, nicht mehr zurückkommen könne. Ebd., S.101.

42 Ebd., S. 207.

43 Ebd., S. 238.

44 Ebd., S. 249.

45 Ebd., S. 252.

46 Ebd., S. 209.

47 Caroline Moorehead: Selected Letters of Martha Gellhorn, S. 159.

48 Deborah Levy: Was ich nicht wissen will. Berlin 2015 (= WAT 736), S. 7.

49 Deborah Levy: Was ich nicht wissen will, S. 109.

NEW YORK, RÜCKKEHR

1 Homi Bhabha: The Location of Culture. London 1994, S. 7–13.

EPILOG, FLÂNEUSERIE

1 Laura T. Coffey: The Today Show, 18. August 2011.