1 Lissabon
Übersichtskarte Süd | Online-Karte
Atemberaubende Stadt der sieben Hügel am Tejo
© Shutterstock.com: S. Pavone
Blick auf Lissabons Stadtviertel Alfama und das Castelo de São Jorge im Abendlicht
i Information
■ Informação Turística de Lisboa, Palácio Foz, Pr. dos Restauradores, 1250-001 Lisboa (Online-Karte), Tel. 213 46 33 14
■ Ask me Terreiro do Paço, Pr. do Comércio, 1100-148 Lisboa, Tel. 210 31 28 10, www.visitlisboa.com
Dass sich die Stadt über sieben Hügel erstreckt, hielt der Mönch Nicolau de Oliveira bereits 1620 fest – das Erdbeben von 1597 hatte einen der ursprünglich sechs Hügel zweigeteilt hinterlassen. Von Erdbeben blieb man geplagt. Das schlimmste fand 1755 statt und beendete das Goldene Zeitalter der Entdeckungsreisen. Heute genügen Lissabon die sieben Hügel nicht mehr, die Stadt ist weit in die Umgebung vorgedrungen.
Im Jahr 719 hatten Araber und Mauren die Stadt erobert und blieben bis zur Rückeroberung (»reconquista«) 1147. Als maurisches Siedlungsgebiet ist die Alfama erhalten geblieben. Dort steht mit der Sé auch die bedeutendste Kirche der Stadt. Das Castelo de São Jorge ist maurischen Ursprungs, die Portugiesen nutzten es als Königsburg. Sechs Kilometer außerhalb im Westen liegt Belém, wo die portugiesische Welteroberung ihren Anfang nahm.
Aufzüge und Seilbahnen erleichtern die Übergänge zwischen den Vierteln, durch die Altstadt quietschen und rattern die Elétricos.
Um 1197 erblickte Fernando als Spross einer portugiesischen Adelsfamilie in Lissabon das Licht der Welt. Erst als Augustiner, dann als Franziskaner predigte er erst in Marokko, schließlich in Italien und erhielt bald den Namen Antonius von Padua – und wurde einer der 36 Kirchenlehrer der römisch-katholischen Kirche.
Alfama und der Nordosten
Verwinkelte Gassen, steile Treppen, verschwiegene Ecken
Das Erdbeben von 1755 konnte dem Viertel östlich von Baixa wenig anhaben, da es die Mauren auf massivem Felsboden errichtet hatten. Nach ihrem Rückzug von der iberischen Halbinsel übernahmen Fischer und Handwerker das Quartier; wer konnte, verließ es und baute sich in Baixa oder in Bairro Alto ein Haus. So hat sich mangels Investitionen der Charme einer vergangenen Zeit bewahrt. Heute unterstützen zwar Stadt und Staat die Restaurierung, doch die Gassen sind immer noch eng, die Plätze winzig, Biegungen unerwartet und Durchgänge niedrig. Und über allem thront die Burg – das Castelo de São Jorge mit fantastischem Blick. Nicht weniger interessant ist die Aussicht vom Miradouro de Santa Luzia. Und unterhalb des Miradouro wartet die Kathedrale Lissabons auf einen Besuch.
p Sehenswert
1 Catedral Sé Patriarcal
| Kathedrale |
Die Kathedrale Lissabons, auch Igreja de Santa Maria Maior genannt, ersetzte ab 1147 die Hauptmoschee. Das Portal zitiert den ursprünglich romanischen Stil. Durch Erdbebenschäden waren immer wieder Nachbesserungen nötig geworden, die im 20. Jh. aber weitgehend zurückgebaut wurden. Heute zeigt sich die Basilika mit romanischen Schiffen und einem gotischen Chor. Der Altarraum ist barock.
■ L. da Sé, Metro: Terréiro do Paço, Mo–Sa 9–19, So bis 20 Uhr, Eintritt frei
© Jahreszeiten Verlag: G. Lengler
Von den Mauern des Castelo de São Jorge hat man einen wunderbaren Blick
2 Castelo de São Jorge
| Burg |
Schon der Aufstieg durch steile Gassen ist faszinierend, und die Terrasse ist wegen der Aussicht immer gut gefüllt. Die Gemäuer haben die Mauren errichtet. Nach ihrer Vertreibung nahmen ab 1300 die Könige hier ihren Sitz. 1755 zerstörte das Erdbeben die Burg. Anfang des 20. Jh. gab man ihr das heutige Aussehen. Neben archäologischen Grabungen und den Mauern gibt es eine »camera obscura«.
■ R. de Santa Cruz do Castelo, Metro: Terréiro do Paço, Tel. 218 80 06 20, www.castelodesaojorge.pt, tgl. 9–21, Winter bis 18 Uhr, 8,50 €
Wer mit den historischen Trams der Rundlinie 12E die Alfama durchfahren und Wartezeiten vermeiden will, sollte frühmorgens an der Praça da Figueira zusteigen. Die Große Fahrt quer durch die Stadt (Linie 28E) beginnt man am besten etwas abseits der Touristenströme am Martim Moniz.
3 Museu de Artes Decorativas Portuguesas
| Museum |
Das Museum für dekorative Kunst umfasst Möbel, Textilien, Fayencen, Porzellan, Goldschmiede- und Fliesenkunst sowie Malerei. Die Exponate sind zu Einrichtungen zusammengefasst, die Handelsbeziehungen haben einiges aus fernen Ländern beigesteuert.
■ L. das Portas do Sol 2, Tram: 28E, Tel. 218 88 19 91, www.fress.pt, Mi–Mo 10– 17 Uhr, 4 €
4 Museu do Fado
| Museum |
Obwohl Fado erst etwa 200 Jahre alt ist, gibt es wenig, was für die Lissabonner identitätsstiftender wäre. So wie die Musik lebendig ist, entwickelt sich auch das Museum. Es kommen neue Sängerinnen und Sänger hinzu, neue Gitarristen, es entstehen neue Strömungen. Natürlich werden auch zahlreiche Konzerte organisiert.
■ L. Chafariz de Dentro 1, Metro: Santa Apolónia, Tel. 218 82 34 70, www.museudofado.pt, Di–So 10–18 Uhr, 5 €
5 Museu Nacional do Azulejo
| Museum |
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1 Umfangreichste Azulejosammlung Portugals
Obwohl das Erdbeben den Klarissenkonvent Madre de Deus in weiten Teilen zerstörte, der Renaissance-Kreuzgang hat überdauert. Das Museum bietet die beste Übersicht über die Fliesenkunst Portugals. Chronologisch geordnet, gewinnt man einen Überblick über die Geschichte und die Verbreitung der Fliesen in 500 Jahren. Glanzstück ist das aus 1300 Fliesen bestehende, 36 Meter lange, blau-weiße Paneel mit der Ansicht Lissabons 1730.
■ R. da Madre de Deus 4, Bus: 718, 742, 794, Tel. 218 10 03 40, www.museudoazulejo.gov.pt, Di–So 10–18 Uhr, 5 €
s Verkehrsmittel
Elevador do Castelo
Zwischen Largo Adelino Amaro da Costa und Rua dos Fanqueiros 176.
■ tgl. 8–21 Uhr, kostenlos, Plan e4 >
n Parken
Parking Santa Apolónia
■ Cais da Pedra, 1,20 €/Std., max. 8 €/Tag, Plan östl. f4 >
Parking Portas do Sol
■ R. São Tomé 88, 2 Std. 3,80 €, 4 Std. 9 €, max. 31,40 €/Tag, Plan f3 >
o Restaurants
€ | Mesa Kreol
Lokal mit kreolischen Gerichten und Azoren-Küche.
■ R. Arco das Portas do Mar 9, Tel. 926 05 61 25, Di–So 12–15, 18–24 Uhr, Plan e4 >
€€ | Pateo 13
Fisch und Fleisch vom Holzkohlengrill.
■ Calçadinha de Santo Estêvão 13, Tel. 218 88 23 25, Di–So 11–23 Uhr, Plan f4 >
€€€ | Casa de Linhares
Elegantes Fadorestaurant (ca. 60 €/Person).
■ Beco dos Armazéns do Linho 2, Tel. 218 23 96 60, www.casadelinhares.com, tgl. 20–2 Uhr, Plan f4 >
c Cafés
Doca Fama
Sehr gute Süßigkeiten und herzhafte Snacks.
■ R. de São Miguel 87, Tel. 218 87 24 83, Mo–Sa 7–19.30, So bis 13 Uhr, Plan f4 >
v Eisdielen
Gelateiro d’Alfama
Eisdiele mit Standards und wechselnden Sorten.
■ R. das Escolas Gerais 124, Tel. 968 65 62 26, tgl., Plan f3 >
l Kneipen, Bars und Clubs
Tasca do Chico
Fadolokal mit »petiscos« (Vorspeisen) und Wein.
■ R. dos Remédios, Tel. 965 05 96 70, Fr–So 19–2 Uhr, Plan f4 >
e Einkaufen
Feira da Ladra
Auf dem Flohmarkt gibt’s Neues, Altes, Sinnloses, Nützliches und Souvenirs!
■ Campo de Santa Clara, Di, Sa ab ca. 9 Uhr, Plan f3 >
O Rei do Bacalhau
Eine der Adressen für Stockfisch; außerdem geistige Getränke, Fischkonserven, Käse, Schinken.
■ R. do Arsenal 56/58, Tel. 213 47 27 49, tgl. 12–23 Uhr, Plan d5 >
Baixa
Weitläufige Plätze, lange Einkaufsstraßen und ein herrliches Panorama
Zwischen den Hügeln der Alfama und Bairro Altos zieht sich Baixa einem Schachbrett gleich vom Tejo nach Norden. Das Erdbeben von 1755 ließ nicht viel übrig. Mit langen Straßen und großzügigen Plätzen, Wohnhäusern, Läden und Werkstätten entstand ein neues, luftiges Viertel, das heute mit Cafés, Modeläden und Restaurants Besucher in seinen Bann zieht.
p Sehenswert
6 Praça do Comércio
| Platz |
Auch heute noch nennen Einheimische den Platz »Terreiro do Paço« – Palastgelände, schließlich stand hier bis 1755 das königliche Uferschloss. Exakt in die Mitte reitet König João I. überlebensgroß in Bronze in Richtung Tejo. Hinter ihm akzentuiert der Arco do Triunfo den Zugang zur Rua Augusta. Der »Handelsplatz« war über Jahrhunderte das Entrée Lissabons.
7 Lisboa Story Centre
| Museum |
Ein Abriss der Stadtgeschichte multimedial aufbereitet, von den Anfängen bis in die heutige Zeit, inklusive dem Erdbeben von 1755 – und dem Wiederaufbau unter Marquês de Pombal.
■ Terreiro do Paço 78–81, Tel. 211 94 10 27, www.lisboastorycentre.pt, tgl. 10–20 Uhr, 7 €, Familien (4 Pers.) 18 €
8 Museu do Design e da Moda (MUDE)
| Museum |
Design- und Modemuseen mit Werken u.a. von Charles & Ray Eames, Le Corbusier, Tom Dixon, Philippe Starck, Yves Saint Laurent, Jean Paul Gaultier, Christian Dior, Chanel, Vivienne Westwood, Versace und Tommy Hilfiger.
■ R. Augusta 24, Metro: Baixa-Chiado, Tel. 218 17 18 92, www.mude.pt, Di–So 10–18 Uhr, Eintritt frei
© Jahreszeiten Verlag: G. Lengler
Der Elevador de Santa Justa verbindet die Stadtteile Baixa und Chiado
9 Elevador de Santa Justa
| Historischer Aufzug |
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2 Praktisch und wunderschön gleichermaßen
Der auch Elevador do Carmo genannte Aufzug gilt vielen als der schönste der Welt. Raoul Mesnier de Ponsard konstruierte die 45 Meter hohe Eisenanlage, die die Stadtteile Baixa und Chiado miteinander verbindet, 1902. Ausstatten ließ er sie im Stil der Belle Époque. 32 Meter hinaufgefahren, gelangt man zum Largo do Carmo. Oberhalb des Lifts ist ein Café, darüber befindet sich eine Aussichtsplattform.
■ R. de Santa Justa, Metro: Baixa-Chiado, www.carris.pt, Rundfahrt 5,15 € (inkl. Eintritt zur Plattform), Plattform allein 1,50 €
© Shutterstock.com: basiczto
Der Rossio in Baixa mit Bronzespringbrunnen und dem Denkmal für Pedro IV.
0 Rossio und Praça da Figueira
| Plätze |
Rossio (offiziell Praça Dom Pedro IV) und Praça da Figueira bilden den nördlichen Abschluss von Baixa. Dass das Viertel als Ganzes geplant war, erkennt man an den Maßen. Rossio misst 100 mal 200 Meter, Praça da Figueira ist ein Quadrat mit 100 Meter Seitenlänge. Rossios heutige Bebauung mit Wohngebäuden, neoklassizistischem Theater und der neomanuelinischen Bahnhofsfassade stammt wie die schwarz-weiße Pflasterung in Wellenform, die Brunnen und das Denkmal König Pedros IV. aus dem 19. Jh. Aus der Zeit des Wiederaufbaus steht noch der barocke Torbogen Arco do Bandeira. Die weniger spektakuläre Praça da Figueira ist vom Rossio nur durch eine Häuserzeile getrennt. An den Bordsteinen warten Rikschas auf Kundschaft.
s Verkehrsmittel
Yellow Boat Estação fluvial Terreiro do Paço
Rundtour auf dem Tejo mit Halt in Belém.
■ Anleger an der Südwestecke der Pr. do Comércio, Juni–Sept. 10–18 Uhr stündl., 18 € für 24 Std. (Elétricos, Aufzüge, Flughafenbus), Plan e4 >
n Parken
Parking Baixa-Chiado
■ Largo da Boa Hora 1, 2,40 €/Std., Plan d4 >
Parking Chão do Loureiro
■ Largo da Atafona, 2 Std. 2,95 €, 4 Std. 6,80 €, max. 20 €/Tag, Plan e3 >
o Restaurants
€ | Dois Arcos
Familienrestaurant mit traditionellen Fisch- und Fleischgerichten.
■ R. dos Douradores 163, Tel. 218 87 96 89, Mo–Sa 8–22 Uhr, Plan e3 >
€ | Floresta das Escadinhas
Lokal mit Hausmannskost, bekannt für Grillgerichte.
■ R. de Santa Justa 3, Tel. 218 87 20 52, Mo–Sa 12–16 Uhr, Plan e3 >
€ | Tasca Pombalina
Bevorzugt sollte man hier die »petiscos« (Vorspeisen) probieren.
■ Rossio 76/77, Tel. 927 96 59 10, tgl. 7–3 Uhr, Plan d3 >
c Cafés
Fábrica da Nata
Einer der bekanntesten Hersteller des Törtchentraums.
■ R. Augusta 275, Tel. 912 55 11 71, www.fabricadanata.com, tgl. 8–23 Uhr, Plan e3 >
l Kneipen, Bars und Clubs
A Ginjinha
Hier gibt’s seit 1840 »ginjinha« (oder »ginja«), den Likör aus Sauerkirschen.
■ L. São Domingos 8, Tel. 218 14 53 74, tgl. 9–20 Uhr, Plan e3 >
e Einkaufen
Conserveira de Lisboa
Sardinen in der Büchse von allen erdenklichen Herstellern.
■ R. dos Bacalhoeiros 34, Tel. 218 86 40 09, www.conserveiradelisboa.pt, Mo–Sa 9–19 Uhr, Plan e4 >
Discoteca Amália
Wer Fado-CDs sucht, erhält hier kompetente Beratung.
■ R. Áurea 272, Tel. 213 42 09 39, Plan d3 >
Mercado da Figueira
Lebensmittelmarkt mit dem Besten aus Land und Meer.
■ Pr. da Figueira 10, www.varn.pt, Mo–Sa 8.30–20 Uhr, Plan e3 >
j Kinder
Lisboa Story Centre
Lissabons Geschichte als Gesamterlebnis mit Riechen, Hören und Sehen: Für Kinder eine intensive und kurzweilige Erfahrung.
■ Infos siehe >
Chiado, Bairro Alto und der Westen
Tagsüber Shopping, abends das Ausgehviertel
Von Baixa fährt der Elevador de Santa Justa ins Bairro Alto, alternativ geht es zu Fuß durch das Chiado-Viertel am Belle-Époque-Café A Brasileira vorbei. In den rechtwinkligen Gassen des Bairro Alto reiht sich Lokal an Lokal. Auf Plätzen wie der Praça do Carmo oder in der Parkanlage des Miradouro São Pedro de Alcântara treffen sich die Bewohner des Viertels. Am Tejo-Ufer sind die Bars und Restaurants der Docas perfekter Ort für einen Sundowner. Und unterhalb der Hochbrücke Ponte 25 de April trifft sich die Alternativszene in der LX Factory, einem ehemaligen Industriegelände.
p Sehenswert
A Museu Nacional de Arte Contemporânea do Chiado
| Museum |
Das Museum für zeitgenössische Kunst (MNAC) mit Gemälden portugiesischer Maler neuerer Zeit (ab 1850) residiert in einem ehemaligen Franziskanerkloster. Beachtenswert: die Romantik-Sammlung sowie die Abteilung mit Werken der Vertreter des Symbolismus.
■ R. Serpa Pinto 4, Metro: Baixa-Chiado, Tel. 213 43 21 48, www.museuartecontemporanea.gov.pt, Di–So 10–18 Uhr, 4,50 €
© Jahreszeiten Verlag: G. Lengler
Eine Oase der Ruhe mitten in der Stadt: die Überreste der Igreja do Carmo
B Museu Arqueológico do Carmo
| Museum |
Die Igreja do Carmo dokumentiert als einzig nennenswerte Ruine das Erdbeben von 1755. Die gotischen Mauern und Gewölbebogen sind Schauplatz sommerlicher Konzerte, der intakt gebliebene Chor beherbergt eine archäologische Ausstellung.
■ L. do Carmo, Metro: Baixa-Chiado, Tel. 213 46 04 73, www.museuarqueologicodocarmo.pt, Mo–Sa 10–19, Winter bis 18 Uhr, 4 €
C Igreja de São Roque
| Kirche |
Auch wenn das im 18. Jh. entstandene Kirchenportal wenig verspricht, überwältigt die Renaissance-Ausstattung der Kirche aus der zweiten Hälfte des 16. Jh. mit acht Seitenkapellen und einer Trompe-l’Œil-Decke. Besonderes Augenmerk verdienen die mit Fliesen versehene Rochus-Kapelle und die reich verzierte barocke Johannes-Kapelle, auf drei Schiffen 1749 von Italien nach Lissabon gebracht.
■ L. Trindade Coelho, Metro: Baixa-Chiado, www.museu-saoroque.com, Mo 14–19, Di–So 10–19, Winter bis 18 Uhr
© AWL Images: M. Abreu
Ausstellungsraum mit bedeutenden Kunstwerken im Museu Nacional de Arte Antiga
D Museu Nacional de Arte Antiga
| Museum |
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1 Portugiesische Kunst aus der Goldenen Zeit
Das Nationalmuseum für alte Kunst besitzt die wertvollste Sammlung an Gemälden und Skulpturen portugiesischer Meister – und Werke von Künstlern wie Hieronymus Bosch, Dürer oder Hans Holbein d.Ä. Weitere Abteilungen: Möbel, Textilarbeiten, Keramik, Glas, Silber- und Goldschmiedearbeiten. Japanische Paravents (16. Jh.) oder eine Elfenbeinmadonna mit chinesischen Gesichtszügen (17. Jh.) zeigen, wie asiatische Techniken mit portugiesischen Szenen verbunden wurden.
■ R. das Janelas Verdes, Tram: 15E, 18E, 25E, Tel. 213 91 28 00, www.museudearteantiga.pt, Di–So 10–18 Uhr, 6 €
E Museu do Oriente
| Museum |
In den abgedunkelten Räumen eines ehemaligen Industriegebäudes steht und hängt, was die Kolonialherren über Jahrhunderte hinweg gesammelt haben, darunter wunderbare Kostüme aus China, japanische Faltschirme, Skulpturen aus Osttimor und Schattenpuppen aus Indien. Im Mittelpunkt stehen die historischen Beziehungen zwischen dem Fernen Osten und Portugal.
■ Av. Brasília 352, Tram: 15E, 18E, Tel. 213 58 52 00, www.museudooriente.pt, Di–So 10–18 Uhr, 6 €
Will man die öffentlichen Verkehrsmittel intensiv nutzen, ist die Lisboa Card (24/48/72 Std., 19/32/40 €, www.lisboacard.org) eine gute Wahl, mit der man Geld sparen kann. Enthalten sind auch Aufzüge, Standseilbahnen, Elétricos, Busse, Metro, Zugfahrten nach Sintra und Cascais sowie der Eintritt zu vielen Museen.
s Verkehrsmittel
Elevador da Glória
Zwischen Rua São Pedro de Alcântara und Praça Restauradores im Norden von Bairro Alto.
■ Mo–Do 7.15–23.55, Fr bis 0.25, Sa 8.45–0.25, So 9.15–23.55 Uhr, Rundfahrt 3,70 €, Plan d2 >
Elevador da Bica
Zwischen Largo Calhariz und Rua de São Paolo im Süden von Bairro Alto.
■ Mo–Sa 7–21, So 9– 21 Uhr, Rundfahrt 3,70 €, Plan c4 >
n Parken
Parking Calçada do Combro
■ Calçada do Combro 93, 2,90 €/2 Std., 13,05 €/Tag, Plan c3 >
o Restaurants
€ | Filho da Mãe
Burger, Salate, Kuchen und sehr gutes Frühstück.
■ R. da Boavista 8, Tel. 939 05 70 15, www.casa-lisboa.com, tgl. 8–23 Uhr, Plan c4 >
€€ | Time Out Market
Perfekt sanierte Markthalle mit zahlreichen Imbissständen.
■ Av. 24 de Julho 49, Tel. 213 95 12 74, www.timeoutmarket.com, So–Mi 10–24, Do–Sa 10–2 Uhr, Plan c4 >
3 €€€ | O Faia
Übersichtskarte Süd | Online-Karte
Restaurant mit klassischem Fado, wobei nicht die Gerichte, sondern die Stars der Szene (darunter Anita Guerreiro, die Grande Dame des Fado) wichtig sind – Mindestverzehr von 60 €.
■ R. da Barroca 54–56, Tel. 213 42 67 42, www.ofaia.com, Mo–Sa 20–2 Uhr, Plan d3 >
c Cafés
A Brasileira
Aus der Belle Époque (1905) hat sich das Kaffeehaus in die heutige Zeit gerettet. Ehemals ein Treffpunkt der Intellektuellen Lissabons.
■ R. Garrett 120, Tel. 213 46 95 41, tgl. 8–2 Uhr, Plan d3 >
Manteigaria
Hier gibt es mit die besten »natas«.
■ R. do Loreto 2, Tel. 213 47 14 92, tgl. 8–24 Uhr, Plan d3 >
v Eisdielen
Gelato Davvero
Ausgezeichnetes Eis, auch exotischere Geschmacksrichtungen wie Avocado oder Ingwer.
■ Pr. São Paulo 1, Tel. 929 16 52 08, Di–Sa 12–24, So 12–20 Uhr, Plan d4 >
Keramikkunst – Azulejos
Kirchen und Bahnhöfe, Bürgerhäuser und Paläste – die meist blau- weißen Fliesen schmücken Bauwerke innen und außen, in der Stadt und auf dem Land. Mit ihrer unverwüstlichen Glasur sind sie zudem praktisch: abgewischt und sauber. »Al zuléija« – arabisch für »polierter Kiesel« – macht die Herkunft der Azulejos klar. Alte Fliesen zeigen deshalb ornamentale Muster, da der Islam menschliche Abbildungen verbietet. Von den Spaniern übernahmen die Portugiesen die Technik im 15. Jh. und begannen ganze Schlachtengemälde und Bilderzyklen zu brennen. Eines der beeindruckendsten Azulejogemälde ist das aus 1300 Fliesen zusammengestellte 36 Meter lange Stadtpanorama Lissabons von 1730 (>).
© Fotolia: Vlada Z
l Kneipen, Bars und Clubs
Rio Maravilha
Rooftop-Bar mit fantastischem Blick und guten Drinks.
■ R. Rodrigues de Faria 103, Tel. 966 02 82 29, Di 18–2, Mi–Sa 12.30–3, So 12.30–20 Uhr, Plan westl. a4 >
m Konzerte
Fado in Chiado
Einstündiges Konzert mit den Besten der klassischen Szene.
■ R. da Misericórdia 14, Tel. 213 43 01 84, www.fadoinchiado.com, Mo–Sa 19 Uhr, 17 €, Plan d3 >
e Einkaufen
Loja das Conservas
Konservenladen mit über 300 Sorten Fischdosen.
■ R. do Arsenal 130, Tel. 911 18 12 10, tgl. 10–20, So ab 12 Uhr, Plan d4 >
© Jahreszeiten Verlag: G. Lengler
Hier trifft sich die alternative Szene der portugiesischen Hauptstadt: LX Factory
4 LX Factory
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Mit »alternativer Flohmarkt« nur unzureichend beschriebenes Industriegelände mit zahlreichen Shops, Ständen, Restaurants und Bars – der coolste Platz Lissabons.
■ R. Rodr. de Faria 103, Tel. 213 14 33 99, www.lxfactory.com, Plan westl. a5 >
Belém
Früher landeten hier Seefahrer mit Reichtümern, heute Touristen
Der Restelo-Strand fünf Kilometer westlich vom Bairro Alto war im 13. Jh. Ausgangspunkt der portugiesischen Seefahrt. Im 14. Jh. gewannen Dorf und Hafen an Bedeutung, 1459 gründete der Christusorden die Einsiedelei Mutter Gottes von Bethlehem – Belém. Vasco da Gama soll 1497 in ihr gebetet haben, bevor er Richtung Indien segelte. Anfang des 16. Jh. begann man mit dem Bau des Klosters. Von der goldenen Zeit künden auch Torre de Belém, Padrão dos Descobrimentos und die Exponate des Marinemuseums.
p Sehenswert
F Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia (MAAT)
| Museum |
2017 eröffnetes Kulturzentrum und Museum, das mit zahlreichen Sonderschauen zwischen zeitgenössischer Kunst, Architektur und Technologie vermittelt – im Backsteinbau des ehemaligen Elektrizitätshauptwerks (Central) und in einem von der Britin Amanda Levete entworfenen Neubau (MAAT) in der Form einer Meereswelle.
■ Av. Brasília, Tram: 15E, Tel. 210 02 81 30, www.maat.pt, Mi–Mo 12–20 Uhr, Central/MAAT je 5 €, zusammen 9 €
G Museu Nacional dos Coches
| Museum |
In der ehemaligen königlichen Reithalle und im modernen Annex gegenüber stehen Kutschen für zeremonielle Anlässe und den täglichen Gebrauch der königlichen Familie und des hohen Adels, außerdem Sänften, Kinderkutschen und Zaumzeug.
■ Pr. Afonso de Albuquerque/Av. da Índia 136, Tram: 15E, Tel. 210 73 23 19, www.museudoscoches.gov.pt, Di–So 10–18 Uhr, Reithalle 4 €, Neubau 8 €, zusammen 10 €
© Jahreszeiten Verlag: G. Lengler
Das Mosteiro dos Jerónimos beeindruckt mit prachtvoller Manuelinik
H Mosteiro dos Jerónimos
| Kloster |
Das 1601 fertiggestellte UNESCO-Welterbe gilt als herausragendes Beispiel manuelinischen Stils. Fast 300 Meter ist das ursprünglich direkt am Wasser stehende Hieronymitenkloster lang. Der westliche Flügel entstand als Neubau im 19. Jh. in historisierendem Stil (für das archäologische und das maritime Museum). Prunkstück ist der »schönste Kreuzgang der Welt« im Renaissance-Stil mit manuelinischem Steinschmuck. In der dreischiffigen Kirche steht links hinten der Sarkophag Vasco da Gamas. Der Komplex bewahrt außerdem Grabmäler von 21 Mitgliedern der Königsfamilie.
■ Pr. do Império, Tram: 15E, Tel. 213 62 00 34, www.mosteirojeronimos.gov.pt, tgl. 10–18.30, Winter bis 17.30 Uhr, 10 € (mit Torre de Belém 12 €)
I Museu de Marinha
| Museum |
Seefahrtsausstellung im Westflügel des Hieronymitenklosters und einem modernen Anbau mit Navigationsgeräten, Karten, Globen, Uniformen, Schiffsmodellen, Wasserflugzeugen und der königlichen Barke von 1778.
■ Pr. do Império, Tram: 15E, Tel. 210 97 73 88, http://ccm.marinha.pt, tgl. 10–18, Winter bis 17 Uhr, 6,50 €
J Museu Coleção Berardo
| Museum |
Privatsammlung des Kunstsammlers José Berardo (* 1944) mit bildender Kunst des 20. und 21. Jh., ausgestellt im Kulturzentrum Belém. Unter vielen anderen sind Werke von Chagall, Magritte, Duchamp, Picasso, Jeff Koons, Warhol, Josef Albers, Max Ernst und Gerhard Richter zu sehen.
■ Pr. do Império, Tram: 15E, Tel. 213 61 28 78, www.museuberardo.pt, tgl. 10–19 Uhr, 5 €
K Padrão dos Descobrimentos
| Monument |
In Höhe des Hieronymitenklosters steht direkt am Wasser das 1950 zum 500. Todestag von Heinrich dem Seefahrer eingeweihte Denkmal der Entdeckungen. 33 Persönlichkeiten der Seefahrtsgeschichte des Landes tummeln sich auf einem schiffsbugartigen Absatz. Heinrich der Seefahrer an der Spitze trägt eine Karavelle.
■ Av. Brasília, Tel. 213 03 19 50, Tram: 15E, www.padraodosdescobrimentos.pt, tgl. 10–19, Winter bis 18 Uhr, 5 €, Familie (max. 4 Pers.) 12,50 €
© Shutterstock: T. Bralnina
Eines der Wahrzeichen Lissabons: der Torre de Bélem an der Tejo-Mündung
L Torre de Belém
| Historisches Gebäude |
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2 Wahrzeichen Lissabons und Symbol der Schifffahrt
König Manuel I. beauftragte eine Bastion, die Schiffen das Vordringen nach Lissabon unmöglich machen sollte. 1520/21 war der auf einen Felsen im Tejo gebaute manuelinisch dekorierte Belém-Turm fertig. Ein Besuch des UNESCO-Welterbes in der Hauptsaison kann sich als zeitraubend herausstellen, da der Zugang zur Plattform nur gruppenweise erlaubt ist.
■ Av. Brasília, Tram: 15E, tgl. 10–18.30, Winter bis 17.30 Uhr, 6 € (mit Hieronymitenkloster 12 €)
s Verkehrsmittel
Tram
Der Elétrico 15E verbindet Belém mit der Praça do Comércio.
■ Einzelfahrt 2,90 €
n Parken
Parking Belém
■ R. de Belém 124 (beim Kloster), 2 €/2 Std., ab 3. Std. 1,80 €/Std., Tag max. 30,80 €
o Restaurants
€ | O Prado
Portugiesische Hausmannskost, hier ist immer viel los.
■ R. da Junqueira 474, Tel. 213 64 24 12, http://oprado.pt, Mo–Sa 9–24 Uhr
€€ | A Margem
Elegantes Restaurant mit Bar an der Uferpromenade.
■ Doca do Bom Sucesso, Tel. 918 62 00 32, www.amargem.com, Mo–Sa 10–1, So 10–22 Uhr
c Cafés
Pastéis de Belém
Traditionsadresse für die weltberühmten »nata«-Törtchen.
■ R. Belém 84–92, Tel. 213 63 74 23, tgl. 8–24 Uhr
Parque das Nações
Für die EXPO direkt vom Reißbrett entstanden, heute ein neues Viertel
© Jahreszeiten Verlag: G. Lengler
Von der Seilbahn blickt man auf das »neue« Stadtviertel Parque das Nações
Zur Weltausstellung im Sommerhalbjahr 1998 entstand auf 40 Hektar des Hafengeländes Doca dos Olivais ein neues Stadtviertel unter dem Motto »Ozeane – Erbe für die Zukunft«. Stararchitekten wie Santiago Calatrava und Álvaro Siza Vieira planten Gebäude, deren Nachnutzung klar definiert war. Parallel zum Bau des Nationenparks beauftragte die Stadt die Errichtung der Vasco-da-Gama-Brücke und einer U-Bahn-Linie. Der Vasco-da-Gama-Turm ist mit 145 Metern das höchste Bauwerk Portugals. Das Aquarium besitzt das größte Innenbecken Europas. Bei einer Fahrt mit der Seilbahn parallel zum Tejo-Ufer erhält man einen guten Überblick.
p Sehenswert
M Oceanário
| Aquarium |
Einer Ölplattform gleich steht der Aquariumbau mitten im Wasser. Stahlseile spannen Metallmarkisen, nach außen verlegte Treppen geben dem größten Fischtank Europas Platz. Das Herz der Anlage fasst 5000 m³, an jeder der vier Seiten blickt man durch fast 50 m² große Scheiben auf die Unterwasserwelt. In steter Bewegung ziehen Haie, Rochen, Mantas, Thunfische und viele andere Meeresbewohner ihre Kreise. Vier weitere Bassins widmen sich jeweils einem speziellen Habitat: nordatlantische Felsküste, antarktische Uferbereiche, pazifischer Tangwald und tropisches Korallenriff.
■ Esplanada Dom Carlos I, Metro: Oriente, Tel. 218 91 70 00, www.oceanario.pt, tgl. 10–20, Winter bis 18 Uhr, Eintritt 18 €
s Verkehrsmittel
Metrolinie
Vermelha (rot) von der Innenstadt Richtung Oriente, Haltestelle Estação de Lisboa-Oriente.
■ Telecabine de Lisboa, Tel. 218 95 61 43, www.telecabinelisboa.pt, tgl. 10.30– 20, Winter 11–18 Uhr, Einzelfahrt 3,95 €, Rundfahrt 5,90 €
o Restaurants
€€ | D’Avis
Rustikale Fisch- und Fleischküche aus dem Alentejo auf gehobenem Niveau.
■ Av. Dom João II 1, Tel. 218 68 13 54, Mo–Sa 12–15, 19–22 Uhr