Sehenswertes
Am Eingang zum Mauermuseum
Mauermuseum (Haus am Checkpoint Charlie): Das Museum gibt es bereits seit 1963, ins Leben rief es Dr. Rainer Hildebrandt (1914-2004). Er unterstützte Fluchthelfer, die ihm als Dank Fluchtobjekte - vom Mini-U-Boot bis zum Ultraleichtflugzeug - für seine Sammlung schenkten. Neben der Flucht (spannend) werden u. a. auch der Volksaufstand von 1953, Berlin im Kalten Krieg und selbstverständlich die Geschichte der Berliner Mauer bis zu deren Fall beleuchtet. Die Präsentation ist jedoch alles andere als zeitgemäß, ein Facelifting und größere Räume für die stets viel zu vielen Besucher wären wünschenswert. Wer sich den hohen Eintrittspreis sparen möchte, findet Informatives zur Berliner Mauer in komprimierter Form gratis auf dem Galeriezaun an der Friedrichstraße/Ecke Zimmerstraße (s. o.) und in der Gedenkstätte Berliner Mauer (→ S. 153). Friedrichstr. 43-45, Kochstraße. Tägl. 9-22 Uhr. 12,50 €, erm. 9,50 €. www.mauer-museum.com. Stasi: Einen Bestand an Akten mit einer Länge von 111 km hinterließ das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) dem „Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik, dessen Behörde seit 2011 eine kleine Dauerausstellung über das MfS (Struktur, Ideologie, Wirkungsweise) präsentiert. Was es bedeutete, nicht staatskonform zu denken und ins Visier des MfS zu geraten, wird anhand von sechs Biografien beleuchtet. Mehr zum Thema bietet auch das Stasimuseum in Lichtenberg (→ S. 276). Zimmerstr. 90/91, Kochstraße. Tägl. 10-18 Uhr. Eintritt frei. www.bstu.bund.de. Topographie des Terrors: An der Prinz-Albrecht-Straße (heute Niederkirchnerstraße) und ums Eck an der Wilhelmstraße befand sich über mehrere Gebäude verteilt die Schaltzentrale des NS-Terrors. Am „Ort der Täter“ saß ab 1933 die Geheime Staatspolizei (Gestapo), später folgten die SS-Führung, der NSDAP-eigene Geheimdienst SD und die für Reinhard Heydrich und seine Schergen neu geschaffene Zentralbehörde des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA). Die Gebäude von einst sind allesamt verschwunden. Heute erstreckt sich hier ein asketischer Ort von fast trostloser Leere mit einem Flachbau am Rande. Das darin untergebrachte Dokumentationszentrum informiert über den NS-Terror und die in Deutschland und den besetzten Ländern verübten Verbrechen.
Niederkirchnerstr. 8, Kochstraße o. Anhalter Bahnhof. Tägl. 10-20 Uhr. Eintritt frei. www.topographie.de. Martin-Gropius -Bau: Ein angemessener Ort für hochkarätige Ausstellungen. Für das schöne Gebäude in der Formensprache der Renaissance, 1881 als Kunstgewerbemuseum errichtet, zeichnen Heino Schmieden und der namengebende Großonkel des Bauhausarchitekten Walter Gropius verantwortlich. Ein Hingucker ist der glasüberdachte Innenhof. Restaurant mit Sommerterrasse.
Niederkirchnerstr. 7, + Potsdamer Platz o. Anhalter Bahnhof. Tägl. (außer Di) 10-19 Uhr. Eintritt variabel. www.berlinerfestspiele.de. Dalí Berlin: Über 400 Werke des großen Surrealisten Salvador Dalí (1904-1989) sind hier zu sehen, eines Künstlers, der wie kaum ein anderer kopiert wurde und selbst im Akkord Blankobögen signiert haben soll. Die hier versammelten Bilder, Grafiken, Arbeitsmappen, Skulpturen und Installationen sind aber angeblich allesamt Originale.
Leipziger Platz 7, + Potsdamer Platz. Mo-Sa 12-20 Uhr, So 10-20 Uhr. 11 €, erm. 9 €. www.daliberlin.de. Museum für Kommunikation: Der prunkvolle Bau wurde 1898 als Reichspostmuseum eröffnet. Die hervorragenden Sammlungen des Museums dokumentieren die historische Entwicklung des Post- und Fernmeldewesens bis hin zu den Neuen Medien und deren Einfluss auf die Gesellschaft. Die sog. Schatzkammer, ein mystisch-dunkler Säulenwald im Untergeschoss, beherbergt die wertvollsten Exponate des Museums, darunter eine rote und eine blaue Mauritius. Im wunderschönen Lichthof wuseln drei lustige Roboter umher - ein Spaß für Kinder. Nach dem Besuch entspannt man sich am besten in Sarah Wieners Kaffeehaus (→ Essen & Trinken). Leipziger Str. 16, Mohrenstraße. Di 9-20 Uhr, Mi-Fr 9-17 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr. 4 €, erm. die Hälfte. www.mfk-berlin.de. Topographie des Terrors mit Mauerrelikt
Deutsches Currywurst Museum: Wo kommt die Kultwurst her? Aus Hamburg? Nein! Aus Charlottenburg! Herta Heuwer hat sie erfunden und erstmals am 4. September 1949 über die Theke gereicht. In dieser Erlebnisausstellung erfährt man alles über die Wurst: Songs, das Geheimnis der Soße, Berliner Budenstadtplan, ihr Siegeszug um die Welt, Uwe Timms Roman am falschen Ort und, und, und.
Schützenstr. 70, Stadtmitte. Tägl. 10-20 Uhr. 11 €, erm. 8,50 € (inkl. einer „Currywurst in the Cup“). www.currywurstmuseum.com. Jüdisches Museum: Es zählt zu den besten Museen Berlins und das auch aufgrund seiner spektakulären, symbolischen Architektur. Stararchitekt Daniel Libeskind setzte neben das ehemalige barocke Kammergericht aus dem 18. Jh. einen zinkverkleideten, unregelmäßig gezackten Neubau, der einem geborstenen Davidstern ähnelt. Verbunden sind die beiden Gebäude lediglich unterirdisch. Das Innere besteht u. a. aus sich kreuzenden, schräg verlaufenden Achsen und leeren Räumen, die nach Libeskind die heutige „permanente Abwesenheit“ des deutschen Judentums symbolisieren. Die eindrucksvolle, breit gefächerte Dauerausstellung dokumentiert die jüdische Geschichte auf deutschem Boden von ihren Anfängen vor fast 2000 Jahren bis heute - spannend per Audioguide (Dauer 4 Std.). Angeschlossen ist ein Café mit moderner jüdischer Küche. Gegenüber dem Museum verwandelte Libeskind den ehemaligen Blumengroßmarkt in die Akademie des Jüdischen Museums mit Bibliothek, Archiv- und Veranstaltungsräumen.
Lindenstr. 9-14, Hallesches Tor. Tägl. 10-20 Uhr, Mo bis 22 Uhr. 5 €, erm. 2,50 €. www.jmberlin.de. Café und Garten können ohne Ticket besucht werden!