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Mayfair
Tourenkarte | Übersichtskarten
Shepherd Market › Berkeley Square › Mount Street Garden › Grosvenor Chapel › Händel House Museum › New Bond/Bruton/Old Bond St. › Burlington Arcade › Royal Academy of Arts
Start: H Green Park (U Piccadilly/Victoria/Jubilee Line)
Ziel: H Green Park (U Piccadilly/Victoria/Jubilee Line)
Wann: zu jeder Jahreszeit, auch bei schlechtem Wetter
Distanz: 1,8 km
Der Name Mayfair geht zurück auf die Vieh- und Getreidemärkte, die hier im 17. Jh. alljährlich in der ersten Maiwoche stattfanden. Heute verbindet man mit Mayfair das Beste und Exklusivste: feudale Hotels und nobles Wohnen, die besten Kunst- und Antiquitätenläden, Couture und neuerdings die Avantgarde der Mode.
Das Lokal Al Hamra
Von der H Green Park führt die Half Moon Street zur Curzon Street und zum Shepherd Market 1, dem alten Zentrum im einstmals ländlichen Mayfair. Kopfsteinpflaster, Straßencafés, Restaurants – das Labyrinth der Gassen hat viel Charme und ist beliebt als Kulisse für Popvideos. Nach Büroschluss füllen sich die zahlreichen Pubs. Auch das libanesische Lokal Al Hamra (s. Restaurants, >>) ist da keine Ausnahme. Zurück in der Curzon Street, fällt einem das elegante, weiße Crewe House auf, dort residiert heute die Botschaft von Saudi-Arabien (Nr. 17). Weitere Wohnhäuser aus dem 18. Jh. entdeckt man auch in der Queen und der Charles Street. Ihre Bewohner, darunter texanische Ölmagnaten und griechische Reeder, trinken gerne ihr Bier im gemütlichen Pub The Running Footman (Nr. 41).
Mächtige Platanen spenden am Berkeley Square 2 Schatten. London hat wirklich erstaunlich viel Grün, auch im Herzen von Mayfair. Einst ein bevorzugtes Wohnviertel der Aristokratie, gewann es neue Popularität durch die vielen Finanzgesellschaften, die dem Bankenviertel den Rücken gekehrt haben und in den noblen Häusern horrende Mieten bezahlen. Für die Mittagspause der Angestellten scheint der Park geradezu ideal.
Ältere Damen führen ihren Hund spazieren. Dogwalker haben gleich fünf Vierbeiner an der Leine, für £ 20 die Stunde. Pro Hund! Churchill lebte als Kind in Nr. 48 Berkeley Square. In Nr. 50 soll es angeblich spuken, wohl aber freundliche Geister (www.geisternet.com). Von Hill Street aus erreicht man Farm Street und den pittoresken Pub The Punch Bowl (Nr. 5). Ein paar Meter weiter führt eine Gasse zum Mount Street Garden, eine stille Oase mit japanischen Bäumen und vielen Vögeln. Verlässt man den Park in Mount Street, ist die Papeterie Mount Street Printers (Nr. 4) hier eine der letzten traditionellen Adressen.
In der Grosvenor Chapel kann man sich zurückziehen und ein paar Minuten innehalten oder dienstags um 13.10 Uhr ein Orgelkonzert besuchen.
Spenden erwünscht
Handel House Museum
Ungefährlicher für das Reisebudget ist ein Mittagskonzert in der Grosvenor Chapel 3 in der South Audley Street. Am nahen Grosvenor Square ist das Areal um die US-Botschaft, die nach Vauxhall in Süd-London umziehen wird, von Betonblöcken verunstaltet. In der Brook Street wehen Fahnen über dem Portal des Luxushotels Claridge’s 4 – seit 1812 ist es das erste Haus am Platz und ein beliebter Treff zum exklusiven Nachmittagstee. In Nr. 25 Brook Street lebte der Komponist Georg Friedrich Händel im 18. Jh. – heute ist hier das Handel House Museum 5, (Di, Mi, Fr, Sa 10–18, Do bis 20, So 12–18 Uhr).
Nach Süden führt New Bond Street bis zur Bruton Street 6. Dort wird deutlich, wie sehr Tradition in den letzten Jahren zum Kult geworden ist. Statt in Notting Hill hat Modedesignerin Stella McCartney (Nr. 30) ihren Laden in der Nachbarschaft des alteingesessenen Büchsenmachers Holland & Holland (Nr. 33) eröffnet. Die Galerie Castle Fine Art (Nr. 24) präsentiert zeitgenössische Kunst auf drei Etagen. Im verschwiegenen Bruton Place gibt es überraschend viele Restaurants. Selbst die Queen war schon dreimal ein zufriedener Gast der französischen Brasserie Bellamy’s (s. Restaurants, >>).
Burlington Arcade
Was aber wäre Mayfair ohne Old Bond Street 7, die Hauptstraße des Nobelviertels. Cartier, Chanel … alle bedeutenden Juweliere und Modehäuser findet man hier. Parallel dazu verläuft die Burlington Arcade 8, eine 1819 eröffnete Ladenpassage, die immer noch von formell gekleideten beadles bewacht wird. Der Haupteingang liegt in Piccadilly. Nebenan ziehen die internationalen Kunstausstellungen in der Royal Academy of Arts 9 alljährlich Zigtausende Besucher an (Sa–Do 10–18, Fr bis 22 Uhr, Kasse bis 30 Min. vorher). Nur ein paar Gehminuten sind es bis zur H Green Park.
Touren im Anschluss: d; U Jubilee Line: s, D; U Piccadilly Line: f, g, A, v