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Bloomsbury
Tourenkarte | Übersichtskarten
Bloomsbury Square › British Museum › Bedford Square › Charlotte Street › Fitzroy Square
Start: H Holborn (U Central/Piccadilly Line)
Ziel: H Warren Street (U Northern/Victoria Line)
Wann: zu jeder Jahreszeit, Donnerstag, Freitag, Samstag auch während der Abendöffnung des Museums
Distanz: 2,3 km
Kulturgüter aus allen Winkeln des früheren Empire füllen das 1753 eröffnete British Museum wie eine riesige Schatzkammer. Bloomsbury ist aber auch als Wohnort berühmter Künstler und Intellektueller bekannt – und für nette Lokale. Gleichfalls einen Blick wert sind die Parkoasen inmitten harmonischer Architekturensembles.
British Museum
Der Weg zum British Museum führt über den Bloomsbury Square 1 Elegante georgianische Häuser umrahmen den Platz, seinen grünen Kern aber bilden mächtige Platanen. Im 18. Jh. wurden viele solcher Squares konzipiert – geboren aus neuartigen Ideen des Städtebaus. Sie bilden auch heute friedliche Oasen, scheinbar weit entfernt vom quirligen Cityleben. Bloomsbury Square ist der historische Kern des Viertels. Anfang des 20. Jhs. stand sein Name Pate für eine Gruppe von jungen Künstlern, Intellektuellen und Schriftstellern – The Bloomsbury Group. Führende Rollen spielten die Literatin Virginia Woolf, ihre ältere Schwester Vanessa Bell sowie der Maler Duncan Grant. Was alle verband, war ihr Ressentiment gegen die viktorianische Moral.
Ins British Museum gehe ich vor allem aus einem Grund: Ein Besuch der Parthenon-Skulpturen, Ikonen der griechischen Klassik, sind für mich das Größte. Lassen Sie in Ruhe ihren Blick darüber schweifen.
Die Literaten der Bloomsbury Group verbrachten natürlich viel Zeit im legendären Lesesaal des British Museums 2 9. Heute ist der Reading Room, in dem auch Mahatma Gandhi und Karl Marx Bücher wälzten, ein Ausstellungsobjekt im Innenhof. Der Rest der Bibliothek zog 1998 in neue Räume in King’s Cross um.
Der Haupteingang des Museums liegt in Great Russell Street (tgl. 10–17.30 und Fr bis 20.30 Uhr; The Queen Elizabeth II Great Court tgl. 9–18 und Fr bis 20.30 Uhr). Kostenlose »Eye Opener Tours« führen mehrmals am Tag durch verschiedene Abteilungen). Man betritt zunächst den von einem riesigen Glasdach überspannten Great Court (Design: Lord Norman Foster), in dessen Mitte sich der bereits erwähnte Lesesaal erhebt. Rundum bieten Museumsläden eine große Auswahl an Souvenirs, von Postkarten bis zu Repliken antiker Statuen. Von hier gelangt man in die verschiedenen Flügel. Etwa 4 km lang ist der Rundgang durch 94 Abteilungen. Ägyptische Mumien, Buddha-Figuren aus Indien, australische Holzmasken, der ägyptische Rosetta Stone, der die Entzifferung der Hieroglyphen ermöglichte – die Sammlung ist immens. Doch seit Langem schwelt ein Streit um die Rückgabe so mancher Schätze. So sind die Elgin Marbles, Monumentalfriese und Skulpturen aus dem antiken Athen, der Anlass für eine Dauerfehde zwischen Griechenland und der britischen Regierung.
Verlässt man das British Museum zur Great Russell Street hin, lohnt sich ein Blick in die umliegenden Gassen mit ihren guten Antiquariaten, Souvenirläden und Cafés. Man kann den Spaziergang aber auch an der Rückseite des Museums in Montague Place fortsetzen.
Fitzroy Tavern
Jenseits des in seiner ovalen Form ungewöhnlichen Bedford Square wartet an der verkehrsreichen Tottenham Court Road der verführerische Schreibwarenladen Paperchase (s. Shopping, >>). Das nächste Ziel ist Charlotte Street 3 in dem als Fitzrovia bekannten Teil von Bloomsbury. Die Fitzroy Tavern 4 (Nr. 16 a, Ecke Windmill St.) war einst Stammkneipe der Schriftsteller George Orwell, George Bernard Shaw und Dylan Thomas. Heute scheint sich das gesamte Viertel hier zum Feierabenddrink zu treffen. Rechts um die Ecke ist es ebenso lebendig, denn Charlotte Street hat sich zu einem kulinarischen Eldorado gemausert. Zu den verlässlich guten Restaurants gehören die französische Brasserie Blanc (Nr. 8, €– €€) ebenso wie der Spanier Fino (Nr. 33, Eingang in Rathbone St., €– €€) und Roka (s. Restaurants, >>) für japanische Küche. Nicht zu vergessen die Cafés, hervorragenden Feinkostläden und Pubs in versteckten kleinen Passagen – Charlotte Street ist eine einzige Genussmeile.
Fitzroy Square etwas weiter nördlich gilt als einer der schönsten georgianischen Plätze Londons: elegante Reihenhäuser, viel Grün, wohltuende Ruhe. Zur H Warren Street sind es nur wenige Minuten.