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Marylebone
Tourenkarte | Übersichtskarten
Park Crescent › Regent’s Park › Nash-Terrassen › Queen Mary’s Rose Garden › Open Air Theatre › Bootsteich › Sherlock Holmes Museum
Start: H Great Portland Street (U Metropolitan/Circle/Hammersmith & City Line)
Ziel: H Baker Street (U Metropolitan/Hammersmith & City/Bakerloo/Circle/Jubilee Line)
Wann: besonders schön von Mai bis Juli, wenn die Rosen blühen
Distanz: 1,5 km
Als Ort für eine Auszeit vom Großstadttrubel ist der fast 200 ha große Regent’s Park nicht zu übertreffen. Hier spielt man Fußball, rudert über den See, spaziert im Rosengarten umher oder ruht sich einfach aus. An drei Seiten umrahmen den fast kreisrunden Park eindrucksvoll palastartige Wohnhäuser im Regency-Stil.
Im Regent’s Park
Von der H Great Portland Street erblickt man bereits die strahlend weißen Stuckfassaden von Park Crescent 1, die Anfang des 19. Jhs. von John Nash entworfen wurden. Er war zur Regierungszeit des Prinzregenten George (ab 1820 König George IV.) der gefeierte Architekt der Krone und hatte den Auftrag, ehrgeizige »urbane Verbesserungen« auszuführen. Jenseits von Marylebone Road und einer kleinen Gartenanlage öffnet sich der Park. Rechts beginnen am Park Square East die Nash Terraces, die reihenhausartigen Wohnanlagen mit Säulenvorbauten und Kuppeln errichtete Nash nach Fertigstellung von Park Crescent. Von außen betrachtet ist dies London wie aus einem Historienfilm: Kein modernes Gebäude weit und breit. Schon für sich gesehen ist die fast 300 m lange Chester Terrace 2 mit ihren korinthischen Säulen ein architektonisches Juwel. Noch theatralischer wirken die mit neo-klassizistischen Statuen geschmückten Giebel von Cumberland Terrace 3 weiter nördlich. Allesamt gehören die Terraces zu den besten Adressen luxuriösen Wohnens und Arbeitens.
Gegenüber von Chester Terrace führt ein Pfad direkt ins Grüne – zum Broad Walk 4, einer schattigen, mit Springbrunnen und Statuen gestalteten Allee, die sich von Süden nach Norden durch den gesamten Park zieht. Dessen nördliche Begrenzung bilden der Zoo und Regent’s Canal, auf dem kleine bunte Boote tuckern (Anlegestelle in Camden). Im Nordteil erstrecken sich auch die großen Rasenflächen, die für sportliche Zwecke genutzt werden. Abends spielen Büromannschaften Rugby oder Softball, am Sonntagmorgen schauen Väter ihren Söhnen beim Fußball zu. Der Park ist ein wunderbarer Tummelplatz für Familien.
Pergolen, Eibenhecken, lauschige Nischen und Bänke, betörende Düfte von uralten Rosenstöcken: Der Queen Mary’s Rose Garden im Regent’s Park ist perfekt für eine Auszeit.
Der Broad Walk kreuzt nahe dem Café Cow and Coffeebean die Chester Road, die durch ein schmiedeeisernes Tor in Queen Mary’s Rose Garden 5 hineinführt. Alle in England neu gezüchteten Rosensorten sollen hier vertreten sein. Über dieser kleinen Welt voller Zauber liegt in den Blütemonaten Mai bis Juli eine Wolke zarter Düfte. Lauschige Eibenhecken, versteckte Nischen und Bänke tragen zum Charme dieser verwunschenen Enklave bei. Man spaziert, vorbei an einem idyllischen Teich mit schwarzen Schwänen, Wasserfall und Holzbrücke, zum Café The Regent’s Bar and Kitchen (Pizza, Pasta, Sandwiches, €). Auf einer einladenden Rasenfläche mit Liegestühlen (geringe Gebühr) turteln bei gutem Wetter junge Paare, ältere Herrschaften sind in ihre Zeitung vertieft oder halten ein Nickerchen. An Matinee-Tagen lauschen sie den Shakespeare-Aufführungen im Open Air Theatre 6 nebenan. Selbst wenn diese nicht immer höchste Ansprüche erfüllen – an warmen Sommerabenden haben sie viel Atmosphäre.
Sherlock Holmes Museum
Während man an den Ufern des lang gestreckten Sees entlang spaziert oder auch von einem der kleinen Ruderboote aus, sieht man am westlichen Parkende den Turm der Moschee des islamischen Kulturzentrums über den Bäumen aufragen. Hinter dem Regent’s College liegt bereits der Ausgang Clarence Gate – wenige Minuten von der Baker Street entfernt. Dort bemerkt man erst beim zweiten Hinschauen, dass der Polizist vor Nr. 221 b ein als Bobby verkleideter Türsteher des Sherlock Holmes Museum 7 (tgl. 9.30–18 Uhr) ist. Das berühmte Studierzimmer des Meisterdetektivs, das er sich in Arthur Conan Doyles Büchern 25 Jahre lang mit seinem Freund Dr. Watson teilte, befindet sich im ersten Stock. Kaum glauben möchte man hier, dass Sherlock Holmes nur ein Fantasieprodukt ist. Schräg gegenüber liegt die H Baker Street.