+ IMG IMG Kuzguncuk

Bunte Holzhäuser, Kirchen und Cafés

Tourenkarte | Übersichtskarten

Tekel Tütün Deposu Silahtar-Abdurrahman-Ağa-Moschee Fethipaşa Korusu Ayios Panteleimon-Kirche Kuzguncuk Bostanı Surp Krikor Lusavoric Kuzguncuk Camii

Start: H Fährstation Üsküdar (Fähre)

Ziel: H Kuzguncuk (Bus)

Wann: mittwochs ist hier Wochenmarkt

Distanz: 2,6 km

Nur wenige Viertel haben ihren so authentischen Charakter erhalten wie Kuzguncuk. Kein Zufall, dass in den von wunderschönen bunten Holzhäusern gesäumten Kopfsteinpflastergassen schon mancher türkische Film gedreht wurde. Das reizvolle Viertel ist vor allem unter den Kreativen der Stadt längst kein Geheimtipp mehr.

Klicken und auf Google Maps finden:

1 Tabaklager

2 Silahtar Abdurrahman Ağa Camii

3 Fethipaşa Korusu

4 Ayios Panteleimon

6 Surp Krikor Lusavoric

7 İsmet Baba

 

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Haus in Kuzguncuk

Der Weg von Üsküdar ins idyllische Viertel Kuzguncuk verläuft entlang der Uferstraße und kann damit gerade zur Hauptverkehrszeit etwas ungemütlich sein. Aber die zauberhafte Atmosphäre in einem der schönsten Viertel der Stadt entschädigt einen später im Handumdrehen. Direkt hinter dem beeindruckenden 200 Jahre alten Tabaklager 1 (Tekel Tütün Deposu), das heute teilweise als Gästehaus, teilweise als Bühne des Städtischen Theaters dient, lohnt sich zunächst ein Abstecher in die Silahtar Abdurrahman Ağa Camii 2, die der Waffenmeister des Sultans Mustafa III. im Jahr 1766 erbauen ließ. Durch ihren quadratischen Grundriss und ihre weiße Holzvertäfelung unterscheidet sich die kleine Moschee von allen anderen Gotteshäusern Istanbuls.

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Tourenkarte | Google Maps

Die Aussicht vom Çınaraltı Café ist himmlisch. Besonders wenn Sie sich nicht ins Café selbst sondern auf eine der Bänke daneben setzen. Und ja: Auch hier werden Sie prompt bedient!

Der Anstieg durch den 16 Hektar großen Park Fethipaşa Korusu 3 mag bei Sonnenschein etwas schweißtreibend sein, erlaubt Ihnen aber dafür, die laute Uferstraße ein Weilchen zu verlassen. Mitten im Park werden Sie mit einem herrlichen Bosporusblick belohnt uns können sich in einem Café mit Snacks und Getränken stärken. Von hier ist es nun nicht mehr weit zum eigentlich Ziel ihres Spaziergangs: zum Vorzeigeviertel Kuzguncuk. Ein erster Blick in die İcadiye Caddesi – und schon ist man gefangen von der magischen Atmosphäre dieses Viertels. In den kleinen Gassen verstecken sich wunderschön restaurierte Holzhäuser. Moscheen, Kirchen und Synagogen stehen hier in nächster Nähe zueinander (die Synagoge von Kuzguncuk gehört bis heute zu den aktivsten der Stadt). Schauen Sie vor allem in die orthodoxe Kirche Ayios Panteleimon 4 (Ayios Panteleimon Rum Ortodox Kilisesi) von 1892 mit ihrer besonderen Inneneinrichtung hinein (İcadiye Cad. 50, tgl. 10–12 Uhr).

Aber eigentlich sind es nicht die Sehenswürdigkeiten, sondern die Atmosphäre und die Bewohner, die den Charme von Kuzguncuk ausmachen. Entlang der İcadiye Caddesi haben viele zugezogene Istanbuler kleine Cafés und liebevoll eingerichtete Geschäfte aufgemacht, ohne dass die Alteingesessenen und ihre Kultur dadurch verdrängt wurden. Mittendrin bieten die Hausfrauen der Gegend selbstgemachte Marmeladen an, auf dem Bürgersteig hocken die Männer beim çay zusammen und lassen die Backgammonwürfel klickern. Das alte Istanbul mit seinem typischen mahalle-Leben (mahalle, dt.: Kiez) – hier kann man es noch ein wenig erleben. Ein Grund, warum es bei aller Beschaulichkeit mehrfach zu Demonstrationen in Kuzguncuk kam, ist der Kuzguncuk Bostanı 5 – ein Garten, den einst griechische Bewohner anlegten, um die Gegend mit Obst und Gemüse zu versorgen. Mit Unterstützung aus ganz Istanbul wehren sich die heutigen Einwohner seit Jahren lautstark gegen die Pläne der Bezirksregierung, Kuzguncuks einzige Grünfläche in Bauland zu verwandeln. Mit Erfolg: Momentan darf das Gelände als öffentlicher Schrebergarten genutzt werden. Ein paar Picknicktische und ein Spielplatz laden zum Verweilen ein.

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Kuzguncuk Camii

Die armenisch-orthodoxe Kirche Surp Krikor Lusavoric 6 (1835) zählt ebenfalls zu den schönsten der Stadt – und vor allem zu den ungewöhnlichsten, denn sie beherbergt einen besonderen Gast: Bis 1952 gab es nicht eine einzige Moschee in dieser christlich-jüdischen Gegend. Erst danach entstand die kleine Kuzguncuk Camii – und zwar aus Platzmangel mitten im Hof der armenischen Kirche! Eine Symbiose, die ihresgleichen sucht.

Ungefähr so alt wie die Kuzguncuk Camii ist auch das Fischrestaurant İsmet Baba 7, eine stadtbekannte Institution des Viertels. Die Wände sind gepflastert mit Bildern von Fischer Ismet und seinen oft berühmten Gästen. Das Ambiente mag zunächst etwas kahl wirken. Aber jeder Blick »über den Tellerrand« macht das locker wieder wett, z. B. wenn der Bosporus abends im Mondschein glitzert (Çarşı Cad. 1, tgl. 11–23 Uhr, €€).

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