[1] Wir werden nicht unterwürfig geboren. Wie das Patriarchat das Leben von Frauen bestimmt, übers. v. Andrea Hemminger, Berlin, Suhrkamp Verlag, 2021.
[2] Die Wahl von geschlechtsneutralen Vornamen (das heißt Vornamen, die sowohl männlich als auch weiblich sein können) erfolgt hier bewusst, da ich versuche, die Situation unter Absehung von Fragen der sozialen Dominanz zu betrachten. Das Problem des Geschlechts desjenigen – in diesem Fall häufig derjenigen –, der zustimmt, wird später behandelt.
[3] Ich verwende hier die inklusive Schreibweise, da klar ist, dass die Männlichkeitsnormen genauso für die Gewalt gegen Frauen verantwortlich sind wie für die Gewalt, die von Männern gegen Kinder, andere Männer und nicht binäre Personen ausgeübt wird.
[4] Man kann insbesondere unterscheiden zwischen dem Fall, in dem der Partner fälschlicherweise glaubt, dass die Person zugestimmt hat, und sich dabei guten Glaubens auf Zeichen und Informationen stützt, die er erhalten hat, und dem Fall, in dem die Nicht-Rezeption der Zustimmung bewusst oder durch schuldhafte Außerachtlassung erfolgte. (Der Partner hatte zum Beispiel Zweifel und entschied sich, weiterzumachen, ohne sich nach der Zustimmung zu erkundigen).
[5] Um der Einfachheit und Klarheit willen betrachte ich hier »Geschlechtsverkehr« und »Sex« als Bezeichnung für jede sexuelle Interaktion, die entweder die Penetration von Genitalien oder den oralen Genitalkontakt beinhaltet. Dies erlaubt insbesondere, den Begriff der sexuellen Aggression nicht einzusetzen, der im französischen Recht die Funktion hat, sexuelle Interaktionen zu bezeichnen, die weder penetrativ noch oral-genital sind und gegen die Zustimmung des Opfers erwirkt wurden.