Bei einer primären Sectio hat die Frau Zeit, sich darauf einzustellen und von der Vorstellung einer „normalen Geburt“ Abschied zu nehmen. Wenn die Schwangere mit einer Kaiserschnittentbindung erst kurz vor oder während der Geburt konfrontiert wird, kann ihre Enttäuschung über das fehlende Geburtserlebnis groß sein. Aus Erschöpfung oder Angst um das Leben des Kindes oder um das eigene Leben kann der Kaiserschnitt aber auch als Entlastung empfunden werden.
Merke
Das Wochenbett nach der Kaiserschnittentbindung stellt gleichzeitig eine postoperative Situation dar. Besonders die ersten Tage können durch Einschränkungen und Beschwerden als belastend erlebt werden, weil die Mutter ihr Kind nur bedingt selbstständig versorgen kann.
Nach der OP, der Überwachungsphase im Kreißsaal oder ggf. auf der Intensivstation wird die Wöchnerin auf die Wochenstation verlegt. Die allgemeine ▶ postoperative Überwachung der Wöchnerin und des Wundgebietes erfolgt wie bei anderen operativen Eingriffen. Besonders überwacht werden zusätzlich die ▶ Erholungs- und Schmerzsituation und die Rückbildungsvorgänge.
Besonders Frauen, die nach stundenlangen Wehen letztlich doch einen Kaiserschnitt erhalten, kommen häufig sehr erschöpft auf die Station. Die Pflegende sollte darauf achten, dass die frisch Operierte nicht überfordert wird, Erholungsphasen einhält und ausreichend schläft. Eine zu frühe Belastung kann die Rekonvaleszenz beeinträchtigen. Das Kind kann zunächst im Neugeborenenzimmer, vom Vater oder einer anderen Vertrauensperson betreut werden.
Merke
Bieten Sie der Wöchnerin an, das Kind im Neugeborenenzimmer versorgen zu lassen. Nehmen Sie aber das Kind niemals ohne Wissen und Zustimmung der Mutter aus dem Patientenzimmer. Sichern Sie der Mutter zu, ihr das Kind auf Wunsch jederzeit zurückzubringen.
Die Behandlung des postoperativen Schmerzes erfolgt nach einer Kaiserschnittentbindung über den liegenden Periduralkatheter. Nach einer Vollnarkose werden schmerzstillende Medikamente per Infusion, s. c. oder oral verabreicht. Die Dosierung richtet sich individuell nach dem Schmerzmittelbedarf der Frau. Zu starke, nicht behandelte Schmerzen verzögern Erholung, Milchbildung und Milcheinschuss. Neben dem operativen Wundschmerz können besonders beim Stillen Nachwehen als sehr schmerzhaft erlebt werden. Frauen, die keine Wehen hatten, sind oft von den kräftigen Uteruskontraktionen überrascht. Die Wöchnerin wird über eventuell auftretende Schmerzen durch die Nachwehen informiert.
Wie bei einer vaginalen Geburt müssen auch nach einer Kaiserschnittentbindung die ▶ Rückbildungsvorgänge und der Lochienfluss überwacht werden. Die Rückbildung des Uterus nach einem Kaiserschnitt kann durch die operative Durchtrennung des Uterusgewebes verzögert sein. Auch der Wochenfluss ist meist etwas schwächer. Die Uteruskontraktion wird wenn nötig nach einer Kaiserschnittentbindung medikamentös unterstützt durch die Verabreichung von Oxytocin (in der Geburtshilfe eingesetzt zur Geburtseinleitung, bei Wehenschwäche und zur Unterstützung der Rückbildungsvorgänge). Die Gebärmutterrückbildung kann somit durch das Stillen ( ▶ Abb. 35.27) sowie durch Verabreichung von Oxytocin i. v., i. m. oder über ein Nasenspray gefördert werden.
Anatomie und Physiologie im Fokus
(nach Schwegler u. Lucius 2016)
Oxytocin ist ein Hormon, das im Hypothalamus gebildet und im Hypophysenhinterlappen gespeichert wird. Es regt die Kontraktion der glatten Uterusmuskulatur an und unterstützt den Milchflussreflex. Der Oxytocinspiegel im Blut ist kurz vor, während und nach der Geburt am höchsten. Eine natürliche Verstärkung der Oxytocinproduktion kann angeregt werden, wenn das Kind unmittelbar nach der Geburt zum Stillen angelegt wird.
Über 90 % der Männer sind bei der Geburt ihres Kindes anwesend, und das gemeinsame Geburtserlebnis kann sich sowohl günstig auf die Paarbeziehung als auch auf die Eltern-Kind-Beziehung auswirken ( ▶ Abb. 35.15). Auch bei einer Kaiserschnittgeburt kann die Begleitung durch den Partner für die Wöchnerin stressreduzierend und psychisch entlastend sein. Der erste Kontakt zwischen Mutter und Kind sollte nach einem Kaiserschnitt so früh wie möglich angebahnt werden. Sobald die Wöchnerin wach und bereit ist, ihr Kind zu sich zu nehmen, wird ihr das Neugeborene gebracht und zur ersten Beziehungsaufnahme auf die Brust gelegt.
Einbindung des Vaters.
Abb. 35.15 Nach einem Kaiserschnitt wird der Vater an Stelle der Mutter in die erste Betreuung des Neugeborenen einbezogen.
(Foto: K. Oborny)
Die Pflegende ist der Mutter bei der Pflege des Säuglings behilflich und unterstützt sie beim Stillen. Etwa ab dem 2. – 3. Tag wird die Frau das Stillen und Wickeln teilweise alleine übernehmen können. Auf Wunsch werden der Vater oder eine andere Bezugsperson in die Pflege des Neugeborenen und der Frau eingebunden ( ▶ Abb. 35.16). Einer Mutter, deren Kind sich zur Behandlung in der Kinderklinik befindet, sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihr Kind möglichst bald zu sehen.
Neugeborenenpflege.
Abb. 35.16 Nach einer Kaiserschnittentbindung unterstützt die Pflegende oder eine Bezugsperson die Wöchnerin zunächst bei der Neugeborenenpflege.
(Foto: K. Oborny)
In den ersten 10 Tagen nach der Geburt treten bei über 50 % der Wöchnerinnen kurzzeitige depressive Verstimmungen auf (auch „Maternity-Blues“ oder „Baby-Blues“ genannt). Sie entstehen meist zwischen dem 3. und 5. Tag. Ursachen hierfür können hormonelle/körperliche Umstellungen, Schmerzen, Stillprobleme und Überforderungsgefühle sein. Nach einer Sectio unter Vollnarkose können die Frauen zusätzlich unter dem fehlenden Geburtserlebnis leiden. Traurigkeit, häufiges Weinen, Reizbarkeit, Erschöpfung sowie Schlaf- und Ruhelosigkeit sind typische Kennzeichen dieses Stimmungstiefs.
Eine verständnisvolle Atmosphäre und die Information über mögliche Ursachen dieser psychischen Beeinträchtigungen im Wochenbett können dazu beitragen, dass sich die Frau geborgen fühlt und über ihre Traurigkeit und Verunsicherung sprechen kann. Gezielte Unterstützungen beim Versorgen des Kindes und beim Stillvorgang können einer Überforderung der Mutter vorbeugen. Für Frauen nach einer Vollnarkose kann auf Wunsch der Kontakt zum Arzt oder zur Hebamme hergestellt werden, die beim Kaiserschnitt anwesend waren. Sie können die Frau ausführlich über den Verlauf der Geburt informieren.
Ein geglückter Stillbeginn kann helfen, eine mögliche Enttäuschung über den „unphysiologischen“ Geburtsverlauf zu überwinden. Die Pflegende hilft der Mutter, das Kind so bald und so oft wie möglich anzulegen. Aufgrund des Bauchschnitts kann es der Wöchnerin schwerfallen, ihr Kind so anzulegen, dass sie es gut halten kann und die Stillposition für sie schmerzfrei ist. Verschiedene Stillpositionen, die auch für eine Wöchnerin nach Kaiserschnitt empfehlenswert sind, werden im Abschnitt ▶ Abb. 35.30.
Merke
Eine bequeme Stillposition wird erreicht, wenn die Mutter eine bequeme Haltung einnimmt und der Kopf des Kindes zur Brust herangezogen wird, z. B. im Wiegegriff.
Die Wöchnerin wird, je nach OP-Verfahren und Allgemeinzustand, nach 5 bis 8 Tagen aus dem Krankenhaus entlassen. Im Rahmen der Abschlussuntersuchung werden in einem ausführlichen Gespräch durch Arzt, Hebamme sowie Pflegende Informationen zum weiteren Wochenbettverlauf gegeben, und es wird bei Bedarf auf Fragen der Wöchnerinnen eingegangen. Einige Informationsschwerpunkte können z. B. sein:
Hebammennachsorge zu Hause
▶ Pflege des Neugeborenen, Nabelpflege
Verhaltensweisen bei möglichen Problemen und Ansprechpartner für Fragen
Wurde der Wundverschluss mit nicht resorbierbaren Nahtmaterialien oder Klammern durchgeführt, müssen diese nach dem 7. – 10. postoperativen Tag beim niedergelassenen Gynäkologen oder von der Hebamme entfernt werden ( ▶ Abb. 35.17).
Sectiowunde nach Nahtentfernung.
Abb. 35.17 Die Narbe ist reizlos.
(Abb. aus: Harder U. Wochenbettbetreuung in Klinik und zu Hause. Hippokrates; 2015)
Unter einer Fehlgeburt (Abort) versteht man eine vorzeitige Beendigung einer Schwangerschaft zu einem Zeitpunkt, zu dem das Kind noch nicht lebensfähig ist, es unter 500 Gramm wiegt und ihm bei der Geburt alle Lebenszeichen fehlen, d. h. Herzschlag, Atembewegungen und Pulsation der Nabelschnur. Die Einteilung der Fehlgeburten erfolgt nach ihrem zeitlichen Auftreten in der Schwangerschaft:
Frühabort – bis zur 16. SSW
Spätabort – bis einschließlich der 23. SSW
Totgeburt – das Kind verstirbt im Mutterleib und wiegt mindestens 500 Gramm
Welche Faktoren zu einem Abort oder einer Totgeburt führen können, erläutert ▶ Tab. 35.4 . In vielen Fällen ist jedoch keine eindeutige Ursache nachzuweisen.
Faktor |
Ursache |
kindliche Faktoren |
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mütterliche Faktoren |
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väterliche Faktoren |
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äußere Faktoren |
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Durch eine Fehlgeburt werden ca. 20 % aller erkannten Schwangerschaften vorzeitig beendet. Die Formen eines Abortgeschehens und deren Symptome sind in ▶ Abb. 35.18 dargestellt.
Darstellung verschiedener Abortstadien und ihrer Symptome (nach Goerke 2006).
Abb. 35.18
Bei der Diagnostik eines Abortgeschehens und Bestimmung seiner Form stehen die gynäkologische Untersuchung, Sonografie und Bestimmung des β-HCG-Wertes im Vordergrund.
Gynäkologische Untersuchung
Palpation des Uterus. Konsistenzbestimmung – ein wehenloser Uterus ist weich, bei Wehen eher fest. Entspricht die Uterusgröße der errechneten SSW?
Muttermundinspektion: geschlossen, leicht oder weit geöffnet
Bestimmung der Blutungsstärke: Schmierblutung, Blutung in Periodenstärke oder stärker. Sind Gewebeteile sichtbar?
Sonografie
Kind: Bestimmung des Wachstums der Fruchthöhle und des Kindes sowie seiner Herzaktionen
Gebärmutter: Größenbeurteilung in Bezug zur errechneten SSW
Plazenta: Sitz, evtl. Hämatombildung
Blutparameter
β-HCG-Spiegel: Bestehen Veränderungen zu vorhergehenden Befunden?
Bei noch intakter Schwangerschaft (Abortus imminens) zielen die therapeutischen Maßnahmen in erster Linie darauf ab, die Schwangerschaft zu erhalten. Mit einer stationären Aufnahme ist das Ziel verbunden, die Schwangere körperlich und psychisch zu entlasten. Da in der Frühschwangerschaft wehenhemmende Medikamente wenig Wirkung zeigen, erfolgt keine medikamentöse Wehenhemmung. Bettruhe, Beratungsgespräche und Entspannungsübungen stehen im Vordergrund der Maßnahmen, bis die Blutung zum Stillstand kommt. Ist die Schwangerschaft weiter fortgeschritten, erfolgt die medizinische Therapie und pflegerische Betreuung wie im Abschnitt zur ▶ Pflege von Frauen mit drohender Frühgeburt beschrieben. Bei ca. 50 % der Frauen kann die Schwangerschaft erhalten werden. Ist ein Abort nicht mehr aufzuhalten oder wurde der Tod des Kindes festgestellt, verläuft die Behandlung je nach SSW unterschiedlich.
Bis zur 16. SSW Unabhängig davon, welche Form des Frühabortes diagnostiziert wurde, müssen alle kindlichen und plazentaren Zellteile aus der Gebärmutter entfernt werden, um Komplikationen (Infektionen) vorzubeugen. Es wird eine Abortcurettage (Abrasio uteri) durchgeführt, ggf. unter vorheriger Verabreichung von Prostaglandin.
Nach der 16. SSW Bei einer späten Fehlgeburt oder beim intrauterinen Tod jenseits der 24.SSW ist das Kind meist zu groß, um durch eine Ausschabung aus dem Uterus entfernt zu werden. Dann wird i. d. R. eine vaginale Geburt angestrebt, weil sie für die Schwangere ein deutlich geringeres Risiko darstellt als eine Kaiserschnittentbindung. Die Geburt wird medikamentös mit Prostaglandin eingeleitet. Verläuft die Wehentätigkeit unbefriedigend, kann diese durch Erhöhung des Prostaglandins oder durch die Verabreichung des Hormons ▶ Oxytocin zusätzlich gefördert werden.
Arzneimittel im Fokus
Das Gewebshormon Prostaglandin wird in der Geburtshilfe zur Einleitung einer Geburt eingesetzt. Indikationen hierfür können sein:
eine deutliche Überschreitung des Geburtstermins mit Gefährdung des Kindes
Fehl- und Totgeburten bei einem nicht geburtsbereiten Uterus
die Vorbereitung der Zervix auf eine Abortcurettage bzw. Geburt
Durch die Gabe von Prostaglandin werden Wehen ausgelöst und der Muttermund angeregt, sich zu öffnen, damit das Kind durch den Geburtskanal hindurchpasst und geboren werden kann. Im Rahmen einer Abortcurettage wird Prostaglandin verabreicht, um eine feste Zervix zu erweichen. Prostaglandin wird i. d. R. als Vaginaltablette oder -gel im hinteren Scheidengewölbe platziert. Ebenso kann Gel mittels eines dünnen Katheters direkt in den Zervixkanal appliziert werden. Bei unbefriedigender Wehentätigkeit und Zervixöffnung wird Prostaglandin auch i. v. verabreicht.
Eine nicht mehr aufzuhaltende Fehlgeburt oder die Mitteilung, dass das Kind im Mutterleib verstorben ist, trifft die werdenden Eltern meist unvorbereitet. Damit werden Hoffnungen und Wünsche, die mit dem Kind verbunden waren, plötzlich zunichtegemacht. Stirbt das Kind, bevor es geboren wird, sind die betroffenen Eltern damit konfrontiert, dass der erhoffte Beginn des neuen Lebens mit dessen Tod zusammenfällt. Dieses Ereignis kann bei den Eltern einen lang andauernden Trauerprozess auslösen. Eltern, die ein Kind verloren haben, werden häufig auch als „verwaiste Eltern“ bezeichnet. Je nach SSW ergeben sich für die Pflege dabei folgende Schwerpunkte.
Bestätigt sich nach der Untersuchung durch den betreuenden Gynäkologen eine Fehlgeburt und befindet die Frau sich noch in ihrer häuslichen Umgebung, erhält sie i. d. R. einen ambulanten Termin für eine ▶ Abrasio uteri. Auch wenn das Kind bereits in einer frühen SSW verloren wird und noch sehr klein war, kann der Schmerz der verwaisten Eltern tiefgreifend sein; daher ist ein würdevoller und einfühlsamer Umgang mit den Eltern gefordert. Als verletzend können Paare „gutgemeinte“ Tröstungsversuche empfinden. Aussagen wie „Sie sind ja noch so jung, Sie können noch viele Kinder bekommen“ oder „Sie haben schon zwei so niedliche Kinder“ sollten unterlassen werden.
Praxistipp
Bei Gesprächen mit den Eltern sollte die Pflegende darauf achten, dass sie von dem Kind oder Baby und nicht von der Frucht, dem Embryo oder dem Fetus sprechen. Außerdem sollte von der Geburt und vom Verlust des Kindes und nicht vom Ausstoßen oder vom Abgang gesprochen werden.
Vorbereitung Es gelten die Standards der ▶ allgemeinen und speziellen Operationsvorbereitungen und die allgemeinen und speziellen Schwerpunkte der postoperativen Überwachung. Wird der Frau vor dem operativen Eingriff Prostaglandin verabreicht, erfolgen die ▶ Überwachungsmaßnahmen wie bei der Geburtsvorbereitung.
Nachsorge Die Frau wird meistens 3 – 6 Std. nach der Abrasio uteri nach Hause entlassen. Sie wird darüber informiert, dass am Operationstag die Blutung nicht stärker als leichte Periodenstärke haben und in den folgenden Tagen nachlassen sollte. Bei einer stärkeren Blutung, zunehmenden Schmerzen oder Fieber muss unverzüglich ein Gynäkologe aufgesucht werden.
Ist die Schwangerschaft bereits weiter fortgeschritten, wird die Frau für die Geburtseinleitung stationär aufgenommen. Der Partner oder andere Vertrauenspersonen sollten auf Wunsch der Schwangeren einbezogen und mitbetreut werden. Die Begleitung des Paares bei dem Verlust ihres Kindes erfolgt durch Pflegende, Hebammen und Ärzte in enger Teamarbeit.
Zur Vorbereitung auf die vaginale Geburt muss der Uterus zur Wehentätigkeit und der Muttermund zur Öffnung angeregt werden. Wie das Prostaglandin verabreicht wird, bestimmt der behandelnde Arzt im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung. Ausschlaggebend ist die Zervixreife (z. B. fest, leicht geöffnet, verkürzt).
Merke
Prostaglandine wirken nicht nur auf die Gebärmutter, sondern auch auf die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Trakts und der Blutgefäße. Daher können nach der Gabe von Prostaglandin Übelkeit, Erbrechen, Krämpfe, Asthma, Kopfschmerzen, Fieber mit Schüttelfrost, Benommenheit sowie starke Blutdruck- und Pulsschwankungen auftreten.
Aufgrund einer möglichen Kreislaufinstabilität wird die Patientin gebeten, zum Aufstehen pflegerische Begleitung anzufordern. Des Weiteren überwacht die Pflegende engmaschig die Kreislaufparameter und unterstützt die Schwangere bei der Köperpflege und bei den Toilettengängen. Die Eröffnungsphase des Muttermundes kann sich über viele Stunden und manchmal auch Tage hinziehen und die die Frau sehr stark erschöpfen. Die Wehen, die durch das Prostaglandin ausgelöst werden, können schmerzhafter bzw. krampfhafter sein als natürliche, sich selbstständig entwickelnde Wehen. Bei manchen Frauen treten hyperaktive Wehen oder auch Dauerkontraktionen des Uterus auf.
Merke
Zu erfahren, dass das Kind tot ist, führt zu einer sehr hohen nervlichen Belastung der Frau. Unter dieser psychischen Anspannung sinkt die Bereitschaft, die starken Geburtsschmerzen zu ertragen. Deshalb hat die Schmerzbehandlung einen hohen Stellenwert.
Parallel zur stationären Überwachung der Schwangeren wird die Entwicklung der Muttermundöffnung und die Wehentätigkeit von der Hebamme kontrolliert. Ist der Muttermund geburtsbereit, wird die Frau in den Kreißsaal übernommen. Hier findet die stille Geburt statt – denn das Kind verkündet nicht mit einem ersten Schrei seine Ankunft auf der Welt.
Um ▶ Komplikationen frühzeitig zu erkennen, bleibt die Frau nach der Geburt noch 2 – 4 Stunden im Krankenhaus. Oft ist ein möglichst kurzer Klinikaufenthalt angestrebt, und sofern medizinisch nichts dagegenspricht, kann die Frau anschließend nach Hause entlassen werden. Muss sie aufgrund von Erschöpfung oder aufgetretenen Komplikationen für einige Stunden oder Tage stationär behandelt werden, sollte darauf geachtet werden, dass sie getrennt von den Wöchnerinnen liegt. Nach der sehr starken körperlichen und emotionalen Belastung kann das Bedürfnis nach Betreuung sehr unterschiedlich sein. Einige Trauernde benötigen Gespräche, Unterstützung und intensive Begleitung ohne zeitliche Beschränkung. Andere möchten sich zurückziehen und möglichst wenig gestört werden.
Praxistipp
Klare Fragen können helfen, die Bedürfnisse der Eltern genauer einzuschätzen: „Was kann ich für Sie tun?“ oder „Wie kann ich Sie in den nächsten Stunden unterstützen?“
Trauernde Eltern zu begleiten ist keine leichte Aufgabe. Das Zusammentreffen von Tod und Geburt durch den vorzeitigen Kindstod ist auch für Pflegende oft schwer auszuhalten und kann emotional sehr belasten. Im Pflegeteam sollte abgesprochen werden, wer die Betreuung der Eltern als Bezugsperson übernehmen möchte. Nach folgenden Aspekten könnte diese Auswahl z. B. diskutiert werden:
Wer hat die Eltern bei der Geburtseinleitung betreut?
Wer fühlt sich am meisten in der Lage, die Eltern zu unterstützen?
Wer hat bisher die beste Beziehung zu den Eltern aufbauen können?
Wer hat am meisten Erfahrung in der Betreuung verwaister Eltern?
Für Paare, die Hilfe bei der Verarbeitung des Verlustes, Austausch mit ebenfalls Betroffenen oder Informationen möchten, besteht die Möglichkeit, sich an verschiedene Elterninitiativen (z. B. „Initiative Regenbogen“) oder an regionale Trauernetzwerke zu wenden. Möchten die verwaisten Eltern nähere Informationen über mögliche Todesursachen ihres Kindes, wird ein weiteres Gespräch mit einem beratenden Arzt vermittelt. So kann eventuell bestehenden Schuldgefühle und Ängsten bei zukünftigen Schwangerschaften begegnet werden.
Prävention und Gesundheitsförderung
Die Überwachung der Rückbildungsvorgänge erfolgt nach der Entlassung durch eine niedergelassene Hebamme wie im Abschnitt ▶ „Entlassung aus der Klinik“ beschrieben.
Die Anwesenheit und Begleitung der betreuenden Pflegenden, Hebammen und Ärzte rund um die Geburt sowie ihr Umgang mit den Eltern und dem Kind bleiben oftmals für die Betroffenen unvergesslich. Noch nach Jahren werden sich die Eltern daran erinnern, wie sie die Verabschiedung von ihrem Kind erlebt haben, ob sie sich dabei gut begleitet gefühlt haben oder was und in welcher Weise mit ihnen gesprochen wurde.
Nach der Geburt wird das Kind gewaschen, angezogen oder in ein Tuch gewickelt, in ein Weidenkörbchen mit Kissen ( ▶ Abb. 35.19) gelegt und auf Wunsch zu den Eltern gebracht. Bei Eltern, die ihr totes Kind nicht gesehen haben, kann der Trauerprozess erschwert sein. Vielfach sind aber Frauen bzw. Paare unsicher, ob sie ihr totes Kind anschauen oder anfassen möchten. Bestehen hier Ängste, kann es hilfreich sein, das Aussehen des toten Kindes zu schildern. Auch die Frage nach dem für das Kind ausgewählten Namen kann hilfreich sein. Die Namensgebung bzw. -nennung gibt dem totgeborenen Kind einen Platz im Leben der Familie.
Weidenkörbchen.
Abb. 35.19 Das sog. Moseskörbchen dient als „Brücke“ und kann den Eltern helfen, sich ihrem toten Kind langsam zu nähern.
(Foto: K. Oborny, Thieme)
Merke
Möchten die Frau oder der Mann das tote Kind in den Arm nehmen, sollte ihnen die Zeit, die sie als notwendig erachten, vorbehaltlos gewährt werden. Es sind die einzigen und letzten Stunden, die sie mit ihrem Kind verbringen können.
Weitere Verabschiedungszeremonien (Taufe, Segnung, Kerzen, Musik, usw.) orientieren sich individuell an den Bedürfnissen der verwaisten Eltern. Auf Wunsch können z. B. die Geschwister des toten Kindes in die Verabschiedung mit einbezogen werden. So können innerhalb der Familie und des Freundeskreises gemeinsame Erinnerungen an das verstorbene Kind geschaffen werden.
Merke
Manchmal brauchen die Eltern eine längere Bedenkzeit für die Entscheidung, ob sie ihr totes Kind sehen möchten. Deshalb sollte mit den Eltern abgestimmt werden, bis wann dies noch möglich ist und an wen sie sich dazu wenden können. Lehnen die Eltern Abschiedsrituale für ihr Kind ab, gilt es, diese Ablehnung uneingeschränkt und respektvoll zu akzeptieren.
Versterben Erwachsene oder ältere Kinder, gibt es i. d. R. besondere Gegenstände, die mit dem Verstorbenen verbunden werden. Stirbt ein Kind um den Geburtstermin herum, gibt es nur sehr wenige, manchmal gar keine Erinnerungsstücke, die auf dessen Existenz hinweisen. In manchen Geburtskliniken werden daher Fotos vom toten Kind angefertigt. Sie können mit Fuß- und Handabdrücken und Haaren des Kindes ergänzt werden. Die Fotos und die Erinnerungsstücke werden in eine Mappe gelegt, in einem einfühlsamen Gespräch den Eltern angeboten und auf Wunsch ausgehändigt. Sollte im ersten Schock die Mappe abgelehnt werden, wird die Mappe in der Patientenakte aufbewahrt. Nach Wochen, Monaten oder Jahren kann bei den Eltern das Bedürfnis erwachsen, diese oft einzigen Erinnerungsstücke zu besitzen und ausgehändigt zu bekommen.
Jede Frau bzw. jedes Elternpaar muss sich Gedanken darüber machen, wo und wie die Entbindung stattfinden soll. Grundsätzlich gibt es dazu ein großes Informationsangebot. Frauen bzw. Eltern sollten sich vielfältig informieren, sich mehrere Kliniken ansehen, um herauszufinden, wo sie das, was ihnen für das Geburtserlebnis wichtig ist, am ehesten verwirklichen können, und dabei unterstützt werden. Die ausschlaggebenden Argumente sind nicht nur rein praktischer Art wie die Entfernung bis zu einer Klinik. Die Geburt eines Kindes ist ein wesentliches Ereignis im Leben und ein einmaliges Erlebnis für alle Beteiligten. Sie lässt sich nicht wiederholen und negative Erfahrungen lassen sich nicht wiedergutmachen.
Klinikgeburt Diese bietet die Möglichkeit, das Kind in einer fachlichen und technischen Umgebung zu gebären, die auf alle Eventualitäten vorbereitet ist. Eltern, deren Kind im Krankenhaus geboren wird, genießen den dort üblichen Standard an Versorgung und Sicherheit (z. B. Kinderklinik). Vielfach wird auf die persönlichen Bedürfnisse der Frau vor, während und nach der Geburt eingegangen. In Deutschland nimmt die Klinikgeburt mit 3 – 5-tägigem stationärem Aufenthalt den größten Anteil ein.
Ambulante Geburt Bei dieser Variante der Klinikgeburt wird die Mutter frühestens nach 2 Stunden entlassen. Die ambulante Geburt ist eine gute Alternative zu Klinikgeburt und Hausgeburt. Sie bietet die klinische Umgebung für die Geburt sowie die persönliche Betreuung und Begleitung durch eine bekannte Hebamme während der perinatalen Zeit. Eine ambulante Geburt ist möglich in
Kliniken,
Arzt-Hebammen-Praxen und in
Geburtshäusern, in denen mehrere Hebammen im Team arbeiten.
In einer Praxis oder einem Geburtshaus sind die technischen Möglichkeiten des Eingreifens geringer; im Notfall muss von dort in ein Krankenhaus verlegt werden.
Hausgeburt Voraussetzung dafür ist eine gesunde Schwangere mit einer stabilen Schwangerschaft. Hausgeburten stellen in der heute möglichen Betreuung kein größeres Risiko dar als Klinikgeburten. Untersuchungen, in denen die Entbindungen mit gleichem Risiko verglichen wurden, haben dies belegt. Frauen müssen sich früh um eine Hebamme bemühen, die sie in der Schwangerschaft und bei der Hausgeburt begleitet. Hausgeburten machen bundesweit etwa 2 – 3 % der gesamten Geburten aus.
Je natürlicher der Geburtsvorgang abläuft und begleitet wird, desto besser ist dies für Mutter und Kind. Eine Geburt ist ein Prozess, dessen Verlauf für die Frau unvorhersehbar ist. Er beginnt unwiderruflich und löst oft mehr Angst als Freude aus. Offenheit auf emotionaler und Einklang auf geistiger Ebene (die Frau mit sich, ihrem Partner und der Hebamme) sind beste Voraussetzungen dafür, dass eine Frau die Geburt so erlebt, wie sie sie wünscht ( ▶ Abb. 35.20, ▶ Abb. 35.21). Die Geburt beginnt mit Wehen (rhythmischen Kontraktionen), verursacht durch das Zusammenziehen der Uterusmuskulatur. Am Anfang ist das Ziehen ähnlich wie der Periodenschmerz. Weitere Zeichen einer beginnenden Geburt sind der Abgang des Schleimpfropfes und/oder der Fruchtwasserabgang.
Kreisbett.
Abb. 35.20 Ein großes Kreisbett bietet der Frau viel Bewegungsmöglichkeit. Außerdem kann der Partner sie dort aktiver unterstützen.
(Foto: Geburtshaus Horb)
Ein warmes Bad wirkt krampflösend und entspannend.
Abb. 35.21
(Foto: Geburtshaus Horb)
Die Eröffnungsphase dauert am längsten. Beim ersten Kind sind 12 – 16 Stunden völlig normal, bei Mehrgebärenden beträgt sie etwa die Hälfte der Zeit. Diese Phase erleben die meisten Frauen auch als die schmerzhafteste. Die Wehen haben die Aufgabe, den Muttermund bis auf 10 cm zu eröffnen und das Kind durch den Geburtskanal tiefer zu schieben. Die häufigste Lage, aus der ein Kind geboren wird, ist die ▶ Abb. 35.22. Förderlich für diese Geburtsarbeit des Kindes ist eine aktive Gebärende: eine Frau, die sich bewegt, herumläuft, mit dem Becken kreist, damit die Schwerkraft mitarbeiten kann.
Hinterhauptlage.
Abb. 35.22 Das reife Kind liegt typischerweise in Hinterhauptlage, d. h. mit dem Hinterkopf zum Beckeneingang.
Die Austreibungsphase beginnt, nachdem der Muttermund vollständig eröffnet ist und der kindliche Kopf auf dem Beckenboden steht. Auf dem Höhepunkt einer Wehe spüren die Frauen einen unwillkürlichen Pressdrang, bei dem die Bauchmuskulatur eingesetzt wird. Die Presswehen sind deutlich stärkere Wehen und werden von den Frauen anders erlebt. Der Kopf wird sichtbar und über 10 – 30 Minuten wird Wehe für Wehe das Kind aus dem Mutterleib auf die Welt geschoben bzw. gepresst. Damit der Übergang schonend geschieht und um Scheiden- und Dammrisse zu vermeiden, übernimmt die Hebamme den Dammschutz ( ▶ Abb. 35.23). Dabei bremst sie mit einer Hand den kindlichen Kopf etwas, während sie mit der anderen Hand das Dammgewebe unterstützt. Ist der Kopf geboren, macht das Kind eine Vierteldrehung und der Körper folgt.
Episiotomie (Dammschnitt) Die Episiotomie bewirkt eine Erweiterung des Scheidenausganges und eine Verkürzung des weichen Geburtsweges. Vorteile für die mütterliche und kindliche Gesundheit sind nicht belegt. Sie wurden sogar widerlegt (Carroli 2009; Kuhn et al. 2011). Die Episiotomie sollte daher nur nach strenger Indikation, z.B. drohende fetale Hypoxie mit Bradykardie durchgeführt werden. Sie bedarf einer Einwilligung der Gebärenden. Nach Ausstoßen der Plazenta werden ein Dammriss und eine Episiotomie vom Gynäkologen genäht.
Dammschutz.
Abb. 35.23 Geburt des Kopfes und Dammschutz durch die Hebamme.
Die Nachgeburtsphase schließt sich unmittelbar an die Geburt des Kindes an. Die Kontraktionen haben jetzt die Aufgabe, die Plazentahaftfläche zu verkleinern, damit sich die Plazenta ablösen kann, die dann mit einer leichten Blutung zusammen mit den Eihäuten geboren wird. Nach der Geburt darf kein Plazentarest in der Gebärmutter verbleiben. Aus diesem Grund kontrolliert die Hebamme die Plazenta auf Vollständigkeit.
Die sich daran anschließenden Nachwehen sind Kontraktionen, die zum Verschluss der Gefäße führen, damit die Frau nicht zu viel Blut verliert. Erstgebärende spüren diese Wehen nur wenig, oft nur beim Stillen. Dagegen haben Mehrgebärende für die nächsten 3 – 4 Tage teilweise richtig starke Kontraktionen, da der Uterustonus nach mehreren Geburten nachlässt und der Uterus zur Rückbildung mehr Kontraktionen benötigt.
Der Geburtsvorgang, insbesondere die Austreibungsphase, ist für das Neugeborene eine risikoreiche Zeit. Je länger sie dauert, desto mehr besteht die Gefahr von Hypoxien, d.h. Sauerstoffmangel infolge uteriner Durchblutungsstörungen während der Presswehen. Eine wichtige Aufgabe des Geburtshelfers ist es, sowohl die Gebärende als auch das ungeborene Kind kontinuierlich zu überwachen.
Bei einer komplikationslosen Geburt in ruhiger Umgebung bei gedämpftem Licht kann sich das Neugeborene besser auf die neue Erfahrung des „Auf-der-Welt-Sein“ einstellen. Dies trägt zum Bonding bei und sollte nicht durch Routineuntersuchungen unterbrochen werden.
Die Besonderheiten, die die Anpassung des kindlichen Organismus an die neue Situation außerhalb des Uterus mit sich bringen, verlangen von Hebammen und Pflegenden eine besondere Aufmerksamkeit.
Der erste Atemzug wird nach ca. 20 Sekunden durch mechanische Reize, Kälte, Licht, O2-Mangel und CO2-Anstieg ausgelöst. Er kann auch durch Streicheln der Fußsohlen oder des Rückens stimuliert werden. Bei einer vaginalen Entbindung wird durch den engen Geburtskanal Flüssigkeit aus den Atemwegen gepresst und infolge der passiven Ausdehnung des Thorax gelangt die gleiche Menge Luft in die Atemwege.
Ein routinemäßiges Absaugen vor dem ersten Atemzug nach einer Spontangeburt wird heute nur noch in wenigen Geburtskliniken durchgeführt. Als Atemstimulans ist es zum einen nicht notwendig, zum anderen kann die starke orale Stimulation zu Abwehrhaltungen beim Stillen führen. Weiterhin besteht durch das Absaugen die Gefahr einer Bradykardie durch Vagusreiz und Apnoe sowie Schleimhautläsionen. Wird jedoch eine Erstabsaugung vorgenommen, so erfolgt diese mittels eines Einmalabsauggerätes (Sekretfalle), das mit sehr geringem Sog das Fruchtwasser aus den Atemwegen entfernt. Dabei wird die Reihenfolge Mund, Nase, Rachenraum und Magen eingehalten, um eine Aspiration des im Mund befindlichen Fruchtwassers und Blutes zu vermeiden. Durch das schmerzhafte Absaugen über die Nase wird oft ein erster Atemzug ausgelöst.
Merke
Sollte das Fruchtwasser durch Mekonium grün verfärbt sein, so wird auch der Mageninhalt abgesaugt, um einer Aspiration von Erbrochenem mit nachfolgender Infektion vorzubeugen.
Nach dem Abnabeln wird Blut aus der Nabelschnur zur Bestimmung des Säure-Basen-Haushaltes entnommen. Weitere Blutentnahmen können notwendig werden:
Bestimmung von Blutgruppe und Rhesusfaktor des Kindes (Mutter: Blutgruppe 0 und Rh-negativ)
Coombstest
Bilirubinbestimmung
Blutbild und Blutkultur bei Verdacht auf eine intrauterine Infektion
Auf Wunsch der Eltern kann die Gewinnung von Stammzellen erfolgen, die in einer Stammzellenbank gelagert werden.
Die Vitalitätskontrolle des Neugeborenen erfolgt mithilfe des Apgar-Scores, der auch als Apgar-Index bezeichnet wird. Er wurde von der Ärztin Virginia Apgar (1909–1974) entwickelt. Der Apgar-Score wird nach 1, 5 und 10 Minuten post partum durchgeführt und dient der Einschätzung von Atmung, Puls (Herzaktion), Grundtonus (Muskeltonus), Aussehen (Hautkolorit) und Reflexen. Nach einem Punkteschema von 0 bis 2 für jedes Vitalzeichen wird der Allgemeinzustand des Neugeborenen festgelegt. Eine Punktzahl von 8–10 gilt als gut bis sehr gut, unter 4 Punkte nach einer Minute und unter 6 nach 5 Minuten ist als Warnhinweis auf eine Hypoxie zu werten. Die ermittelten Werte werden dokumentiert.
Der Zeitpunkt des Abnabelns orientiert sich am Zustand des Kindes. Bei der Abnabelung wird die körperliche Einheit von Mutter und Kind aufgehoben. Es wird unterschieden zwischen
Sofortabnabelung, z. B. bei straffer Nabelschnurumschlingung und bei Rh-Unverträglichkeit,
Frühabnabelung nach ca. 1 Min. bei noch pulsierender Nabelschnur und
Spätabnabelung nach Auspulsieren der Nabelschnur. Hierbei erhält das Kind bis zu 30 ml Blut aus dem fetalen Plazentakreislauf.
Durchführung Zum Abnabeln wird ca. 7cm vom kindlichen Körper entfernt eine sterile Klemme und ca. 4 cm entfernt eine zweite Klemme gesetzt. Mit Hilfe einer sterilen und stumpfen Schere wird die Nabelschnur zwischen beiden Klemmen durchgeschnitten ( ▶ Abb. 35.24).
Abnabeln.
Abb. 35.24 Durchschneiden der Nabelschnur im Schutz der Hand.
(Abb. nach: Stiefel A, Geist C, Harder U. Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. Hippokrates; 2013)
Als Bonding wird die innige Beziehung zwischen dem Kind und seinen Eltern bezeichnet. Bonding beginnt mit dem ersten Hautkontakt zwischen der Mutter und dem Neugeborenen.
Durchführung Das abgetrocknete Neugeborene wird nach dem Abnabeln der Mutter, je nach Zustand, nackt auf den Bauch gelegt. Durch Hautkontakt sowie mit Hilfe vorgewärmter Tücher wird das Kind warm gehalten. Dieser erste Hautkontakt fördert die enge Beziehung und gibt dem Neugeborenen Gelegenheit, die Stimme und den Geruch der Mutter kennenzulernen.
Diese erste Phase des Bondings sollte idealerweise innerhalb der ersten zwei Stunden erfolgen, da die Sensibilität bei Mutter und Kind am größten ist. Ist die junge Mutter aus gesundheitlichen Gründen, z.B. Sectio, dazu nicht in der Lage, so kann auch der Vater die Rolle übernehmen. Ist er bei der Geburt anwesend, so sollte er zu seinem Kind Kontakt aufnehmen, indem er es auf den Arm nimmt. Damit sind die Voraussetzungen für eine intensivere Vater-Kind-Beziehung gegeben.
In kontrollierten Studien wurde nachgewiesen, dass eine Trennung während der ersten Stunden nach der Geburt zu einer Beeinträchtigung in der Gefühlsbeziehung zwischen Mutter und Kind führen kann. Diese äußerten sich in einem geringeren Berührungs- und Trostverhalten von Seiten der Mutter, größerer körperlicher Distanz und geringerem Blickkontakt. Die Bondingphase dauert fast das gesamte erste Lebensjahr über an. Sie stärkt bei dem Kind das Urvertrauen und bildet das Fundament für die spätere Selbstständigkeit.
Bei bestehendem Stillwunsch sollte das Neugeborene sofort an die Brust angelegt werden, da unmittelbar nach der Geburt der Saugreiz für ca. 20 – 50 Minuten am stärksten ausgeprägt ist. Der Suchreflex befähigt das Neugeborene, ohne Hilfe die Brustwarze zu finden. Dies gelingt umso besser, je weniger Medikamente die Mutter unter der Geburt erhalten hat. Hat eine hohe Medikamentengabe stattgefunden, kann das Neugeborene bei der Suche nach Nahrung sowie beim Saugen und Schlucken beeinträchtigt sein.
Der Saugreiz regt die Milchproduktion an und das Neugeborene erhält die ersten Tropfen des eiweißreichen Kolostrums (Anfangsmilch, Vormilch), das dem Neugeborenen umfangreichen immunologischen Schutz bietet. Untersuchungen haben ergeben, dass sich ein ununterbrochener Hautkontakt innerhalb der ersten Lebensstunde positiv auf die Stillbeziehung auswirken kann.
Merke
Neugeborene brauchen Unterstützung, um ihren Wärmehaushalt zu regulieren. Die Raumtemperatur sollte um 25 °C liegen, Zugluft ist strengstens zu vermeiden.
Dem Neugeborenen und der Mutter werden jeweils ein beschriftetes Namensbändchen mit Geburtsdatum und -nummer am Handgelenk sichtbar befestigt, um Verwechslungen zu vermeiden ( ▶ Abb. 35.25). Der Mutter wird das Bändchen gezeigt, um Misstrauen bezüglich einer Verwechslung vorzubeugen. In einigen Kliniken erhalten die Kinder noch ein Perlenbändchen.
Namens- und Nummerbändchen.
Abb. 35.25 Sie verhindern ein Verwechseln der Neugeborenen.
(Foto: K. Oborny, Thieme)
Konakion ist ein Vitamin-K-Präparat, das prophylaktisch zur Blutgerinnung verabreicht wird. Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das von den Darmbakterien nach Verabreichung der Milchnahrung gebildet wird. Bei den Vorsorgeuntersuchungen (U1, U2 und U3) werden je 2 Tropfen Konakion oral verabreicht. Dafür stehen spezielle Applikationshilfen zur Verfügung.
Ein reifes neugeborenes Kind wird zwischen der 38. und 42. SSW geboren. Da die Schwangerschaftsdauer bzw. der errechnete Termin nicht immer exakt zu bestimmen sind, kann das Gestationsalter (Tragzeit) oft nur nach sichtbaren Reifezeichen am geborenen Kind bestimmt werden. Messbare und sichtbare Reifezeichen wie Gewicht: 3400g (3000-4000g), Länge: 51cm (48-55cm) und Kopfumfang: 35cm (33-37cm) sind dokumentationspflichtig und innerhalb der ersten Lebensstunde zu erheben. Weitere Reifezeichen sind
tastbarer Ohrmuschel- und Nasenknorpel,
fühlbares Brustdrüsengewebe,
Finger- und Fußnägel, die über die Kuppen hinausragen,
vorhandene plantare Hautfältelung,
rosige Hautfarbe,
vorhandenes Unterhautfettgewebe,
kräftige, seidige Kopfhaare,
Vernix caseosa noch vorhanden und
Lanugobehaarung nicht mehr vorhanden
sowie Ausbildung des Genitalbereichs: beim Jungen sind Hoden im Skrotum tastbar und beim Mädchen bedecken die großen Labien die kleinen.
Das Neugeborene wird nach der Geburt vom geburtshilflichen Personal untersucht (U1). Es wird der Allgemeinzustand beurteilt, nach Geburtsverletzungen und Fehlbildungen gesehen. Zudem werden die Vitalwerte ermittelt und die Fontanellen (Knochenlücken im Bereich des Schädeldachs) sowie die Neugeborenenreflexe kontrolliert.
Mit Hilfe eines am Fuß angebrachten Lichtsensors wird der CO2-gehalt im Blut des Neugeborenen gemessen. Geringe O2-Mengen können auf einen Herzfehler hinweisen. Die Untersuchung sollte nach der 24. und bis zur 48. Lebensstunde durchgeführt werden.
Die Nabelschnur wird unter aseptischen Bedingungen versorgt, indem eine sterile Nabelklemme ca. 2–3 cm vom Hautansatz entfernt gesetzt wird. Die restliche Nabelschnur wird mit Hilfe einer sterilen stumpfen Schere abgeschnitten, mit einem Schleimhautdesinfektionsmittel desinfiziert und mittels einer sterilen Kompresse geschützt. Die Nabelklemme sollte erst nach 48–72 Stunden entfernt werden, wenn der Nabelschnurrest getrocknet und ein Nachbluten ausgeschlossen ist.
Merke
Das neugeborene Kind benötigt ebenso wie die Mutter nach der Geburt Ruhe. Es darf erst einmal schlafen und sollte nicht unnötig geweckt werden, z. B. um es Besuchern zu zeigen. In den meisten Kliniken im deutschsprachigen Raum wird heute das Rooming-in praktiziert, bei dem Mutter und Kind in einem Raum untergebracht sind. Häufig werden auch Familienzimmer angeboten, in denen auch die Väter und Geschwister mit aufgenommen werden können. Die Eltern versorgen ihr Kind selbstständig unter Anleitung des ausgebildeten Personals. Das Pflegepersonal oder die Hebamme werden jedoch nicht von der Verpflichtung zu einer gezielten Beobachtung des Neugeborenen entbunden.
Die Eltern erfahren vom Pflegepersonal, dass das Immunsystem des Neugeborenen noch unreif ist. Personen mit Erkältungen, Durchfall, Lippenherpes etc. sollten dem Kind fernbleiben.
Die Neugeborenenperiode dauert vom Abnabeln bis zum 28. Lebenstag. Sie ist eine Zeit massivster Umstellung- und Anpassung der Organe an die veränderten Bedingungen außerhalb der Gebärmutter. Die Aufgabe der Pflegenden ist es, auf Folgendes zu achten:
regelmäßige Atmung: ca. 35 – 45 Atemzüge/Min.
stabile Kreislaufverhältnisse: Herzfrequenz ca. 120 – 140 Schläge/Min., Blutdruck ca. 60–80/35–50 mmHg. In den ersten Stunden können noch leichte Unregelmäßigkeiten auftreten, die sich durch livide Verfärbungen an Händen und Füßen und evtl. am Munddreieck zeigen.
Magen-Darm-Trakt: Umstellung auf selbstständige Verdauungs- und Ausscheidungsfunktion. Am ersten Tag spucken viele Kinder noch Fruchtwasser aufgrund des unzureichenden Verschlusses des Mageneinganges. Im Darm befindet sich eingedicktes Fruchtwasser (Kindspech, Mekonium), das innerhalb der ersten 24 – 36 Std. fast vollständig ausgeschieden wird.
Nieren: Sie sind in ihrer Funktion noch eingeschränkt, sodass das Konzentrations- und Filtrationsvermögen noch gering ist. Wichtig ist eine Urinausscheidung innerhalb der ersten 24 Std.
Wärmeregulation: ist noch unzureichend, da das Temperaturregulationszentrum noch nicht ausgereift ist und ein Temperaturverlust durch die relativ große Körperoberfläche (Kopf) besteht. Daher sollte regelmäßig die Temperatur kontrolliert und für einen Wärmeerhalt gesorgt werden. Die rektal gemessene Temperatur beträgt 36,5–37,5 °C.
Gewicht: Es wird täglich zur gleichen Zeit und auf der gleichen Waage kontrolliert. Eine physiologische Gewichtsabnahme beträgt in den ersten Lebenstagen bis zu 10% des Geburtsgewichtes. Danach sollte das Neugeborene wieder zunehmen und zwischen dem 8. und 10. Lebenstag sein Geburtsgewicht wieder erreichen.
Haut: Die Haut wird bezüglich Hautfarbe, Hautbeschaffenheit und Hautturgor beobachtet.
Leber: Sie ist in den ersten Tagen durch ihre Unreife nicht in der Lage, das vermehrt anfallende Bilirubin abzubauen. Die erhöhten Werte führen zu einem Ikterus neonatorum (Neugeborenengelbsucht). Stärke und Dauer der Gelbfärbung werden beobachtet und durch Bilirubinbestimmung kontrolliert. Bei hohen Werten erfolgt eine Fototherapie nach ärztlicher Anordnung.
Verhalten: Es wird auf das Trinkverhalten sowie häufiges Weinen, Unruhe, Zuckungen und Schreckhaftigkeit geachtet.
Merke
Eltern, die ihr Kind selbständig versorgen, werden ausführlich informiert, ihr Kind sorgfältig zu beobachten und bei Veränderungen dies sofort zu melden.
Die Nabelpflege erfolgt einmal täglich oder nach Bedarf und wird in Kliniken unterschiedlich gehandhabt. Der Nabelrest trocknet normalerweise problemlos ein ( ▶ Abb. 35.26) und fällt i.d.R. innerhalb von 5 – 10 Tagen ab. Ein unauffälliger Nabelschnurrest wird offen behandelt. Der Nabel sollte nicht mit der Windel bedeckt sein, um eine feuchte Kammer zu vermeiden. Er kann zum Schutz mit einer sterilen Kompresse abgedeckt werden. Alle Abweichungen von der Norm müssen kontrolliert und gemeldet werden, um eine Infektion zu vermeiden.
Nabelschnurrest.
Abb. 35.26 Die Nabelpflege sollte täglich erfolgen. Der Nabelschnurrest fällt i.d.R. zwischen dem 5. und 10. Lebenstag ab.
(Foto: K. Oborny, Thieme)
Brustdrüsenschwellung Die Brustdrüse ist die größte Hautdrüse des Menschen. Eine Schwellung der Brustdrüse kann sowohl bei männlichen als auch bei weiblichen Neugeborenen am 2.–3. Lebenstag auftreten und wird vermutlich durch das plazentare Hormon Östrogen hervorgerufen. Eine geringe Absonderung von Flüssigkeit erfolgt durch das übergetretene Prolaktin und wird als „Hexenmilch“ bezeichnet. Bei Vorliegen einer Brustdrüsenschwellung wird dieser Bereich mit Watte gepolstert und jeglicher Druck vermieden. Wird „Hexenmilch“ abgesondert, so wird die Brust mit einer sterilen Kompresse abgedeckt und der Kontakt mit Wasser vermieden, um eine Mastitis neonatorum zu vermeiden.
Acne neonatorum Sie erinnert an die Pubertätsakne und tritt im Bereich von Nase, Stirn und Wangen auf. Sie entsteht durch die Produktion von Androgen. Das Gesicht wird mit lauwarmem Wasser gewaschen und sanft abgetrocknet. Die Pickel sollten keinesfalls ausgedrückt oder mit Öl behandelt werden. Die Akne heilt i.d.R. problemlos ab. In ausgeprägten Fällen können die betroffenen Areale mit Hilfe einer austrocknenden Lösung nach ärztlicher Anweisung und sterilen Tupfern behandelt werden.
Die Neugeborenen werden in der Regel bis zum Abfallen des Nabelschnurrestes nur gewaschen. In einigen Kliniken werden sie gebadet, da durch Untersuchungen festgestellt wurde, dass die Mumifizierung des Nabels durch das Baden nicht negativ beeinflusst wird. Die Vernix caseosa (Käseschmiere) wird nicht entfernt, da sie die Haut vor dem Austrocknen schützt. Pflegeprodukte sollten sehr sparsam verwendet werden, um den Säureschutz der Haut nicht zu zerstören und das Allergierisiko zu minimieren.
Es sollte sich stets in Rücken- oder Seitenlage befinden. Die Rückenlage gilt heute als die sicherste Schlaflage zur Verhinderung einer Aspiration. Eine Lagerung auf dem Bauch sollte nur erfolgen, wenn das Kind beaufsichtigt wird, da ein Zusammenhang zwischen der Bauchlage und dem plötzlichen Kindstod (SIDS= Sudden Infant Death Syndrome) vermutet wird. Eltern werden diesbezüglich informiert.
Die 2. Vorsorgeuntersuchung (U2) erfolgt zwischen dem 3. und 10. Lebenstag und wird vom Pädiater durchgeführt. Sie beinhaltet eine gründliche körperliche Untersuchung und Kontrolle der Vitalität und Motorik des Neugeborenen.
Neugeborenen-Screening: 13 Stoffwechselerkrankungen werden erfasst, z.B. Hypothyreose, Phenylketonurie, Galaktosemie u.a. Die Überprüfung erfolgt sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich. Voraussetzung für die Durchführung sind Informationen der Eltern und deren schriftliche Zustimmung. Die Blutentnahme sollte zwischen der 36. und 72. Lebensstunde des Kindes durchgeführt werden. Eltern müssen bei einer vorzeitigen Entlassung auf die Notwendigkeit des Screenings hingewiesen werden.
Sonografie der Hüfte: Die Kontrolle der kindlichen Hüfte erfolgt im Rahmen der U2/U3 zur rechtzeitigen Erkennung einer Hüftdysplasie (angeborene Fehlstellung des Hüftgelenks).
Hörscreening: Die Untersuchung wird im Neugeborenenalter durchgeführt, um Hörstörungen rechtzeitig erkennen zu können.
Insgesamt sind von der Geburt bis zum 13. Lebensjahr 11 Vorsorgeuntersuchungen vorgesehen, die im gelben Kinderuntersuchungsheft bzw. auf einem gesonderten Dokumentationsbogen (J1, 13 Jahre) eingetragen und von den Kassen übernommen werden. Von Kinder- und Jugendärzten werden zusätzlich die U10, U11 und J2 (18 Jahre) gefordert, die jedoch nicht von allen Kassen bezahlt werden.
Rachitisprophylaxe Zur Vorbeugung einer Rachitis wird ab der 2. Lebenswoche 1-mal täglich ein Vitamin-D-Präparat in einer Dosierung von 500 I.E. (Internationale Einheit) während des 1. Lebensjahres verabreicht. Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das für die Kalziumresorption aus dem Darm notwendig ist. Es sorgt für die Stabilität der Knochen und eine normale muskuläre Erregung.
Definition
Als Laktation werden Milchbildung und Milchabgabe an das Neugeborene bezeichnet.
Stillen.
Abb. 35.27 Frühzeitiges Anlegen fördert die Milchbildung; der Saugreiz des Kindes regt die Ausschüttung von Prolaktin und Oxytocin an.
(Foto: K. Oborny, Thieme)
Anatomie und Physiologie im Fokus
(nach Schwegler u. Lucius 2016)
Die Entwicklung der Brustdrüse, die während der Pubertät infolge hormonaler Steuerung entsteht, ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Milchproduktion. Der Milcheinschuss erfolgt am 2.– 4. Tag nach der Geburt, nachdem die Plazentahormone Östrogen und Progesteron abgesunken sind und das für die Milchbildung verantwortliche Prolaktin durch den Saugreiz gebildet wird (Milchbildungsreflex). Durch den Saugreiz werden auch Impulse zum Hypophysenhinterlappen geleitet, wodurch das Hormon Oxytocin ausgeschüttet wird, das den Milchfluss (durch Kontraktion der Myoepithelzellen) fördert. Die Reaktion auf die Oxytocinausschüttung wird als Milchloslass- oder Milchspendereflex bezeichnet ( ▶ Abb. 35.28).
Hormonale Reflexe durch den Saugreiz.
Abb. 35.28 Milchbildungsreflex und Milchspendereflex werden durch das Saugen des Kindes an der Brust ausgelöst.
(Abb. nach: Stiefel A, Geist C, Harder U. Hebammenkunde. Lehrbuch für Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und Beruf. Hippokrates; 2013)
Muttermilch ist die optimale Ernährung für das Kind. Das Kind bekommt die Milch, die es gerade benötigt. Die Muttermilch verändert in den ersten Wochen ihre Zusammensetzung:
Kolostrum: (Anfangsmilch, Vormilch) ca. vom 1.–5. Tag p.p.
Transitorische Milch (Übergangsmilch): ca. vom 4.– 14. Tag p.p.
reife Frauenmilch: ca. ab dem 15. Tag p.p.; Menge etwa 800 ml pro Tag
Praxistipp
Die Milchmenge pro Tag kann mithilfe der folgenden Formel für die ersten Lebenstage berechnet werden (Herfurth u. Lenze 2014):
Milchmenge in ml = (Lebenstage –1) x Anzahl der Mahlzeiten x 10
Beispielrechnung (Milchmenge 3. Lebenstag):
(3 –1) x 10 × 10 = 200 ml pro Tag
Merke
Kolostrum wird bereits ab der 20. SSW gebildet und kann vor der Geburt austreten. Eine stillende Frau braucht etwa 80 kcal, um 100 ml Muttermilch zu produzieren. Als Faustregel gilt: Für jeden Milliliter Milch, der abgegeben wird, muss eine Kalorie zusätzlich aufgenommen werden. Der Kalorienbedarf einer stillenden Frau beträgt ca. 2500 kcal pro Tag.
Das Zustandekommen einer erfolgreichen Stillbeziehung ist abhängig von vielen physischen und äußeren Faktoren und ist damit anfällig für Störungen. Den Milcheinschuss, der meist am 3. Wochenbetttag erfolgt, erleben die meisten Frauen als unangenehm bis schmerzhaft. Die Brüste fühlen sich hart, gespannt und oft sehr warm an. Die Körpertemperatur kann auf 38 °C ansteigen.
Merke
Gegen Beschwerden können häufiges Anlegen und kühlende Umschläge (Quark) helfen. Nach 2 Tagen ist die unangenehmste Phase meist vorüber ( ▶ Abb. 35.29).
Quarkwickel bei Brustdrüsenschwellung.
Abb. 35.29 Kühlen Quark fingerdick zwischen 2 Zellstofftücher einer Küchenrolle streichen. Die Brustwarze muss frei bleiben, daher vorher ein Loch in die Zellstofftücher schneiden. Diese Quarkauflage wird 20 Minuten oder bei Wohlbefinden länger auf der Brust belassen.
(Abb. aus: Harder U. Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Hippokrates; 2015)
Seit Menschengedenken ist Stillen das erfolgreichste Mittel, um das Überleben und die Bedürfnisse des Säuglings zu sichern. Es ist eine natürliche Verhaltensweise und bietet viele ernährungs- und entwicklungsphysiologische, immunologische, antiallergische, kontrazeptive, ökonomische und ökologische Vorteile. Durch Studien wurde Folgendes bewiesen:
Kinder, die über 3 Monate gestillt werden, erkranken seltener an Atemwegsinfektionen und Asthma (Karmaus et al. 2008).
Sie sind besser geschützt gegen schwere Entzündungen des Dünn- und Dickdarms, Mittelohrentzündung, Hirnhautentzündung und Harnwegsinfekte.
Gestillte Kinder sind später seltener übergewichtig (Baird et al. 2008).
Durch das Saugen an der Brust wird die Kieferentwicklung des Neugeborenen positiv unterstützt.
Stillende Frauen benötigen oft fachliche Unterstützung durch Hebammen, Laktationsberaterinnen oder Pflegefachkräfte, die sich nicht widersprechen. Eine positive Einstellung der Familie und des Partners zum Stillen wirkt sich fördernd auf die Stillbeziehung aus. Bei unerfahrenen Müttern ist die Anwesenheit einer erfahrenen Stillberaterin während der gesamten ersten Stillmahlzeit hilfreich. Sie unterstützt die Wöchnerin darin, eine geeignete Stillposition einzunehmen ( ▶ Abb. 35.30).
Damit das Stillen gelingt, sollte die Vorbereitung folgendermaßen erfolgen:
Die Mutter sitzt oder liegt bequem mit dem Kind Bauch an Bauch.
Das Kind schaut die Brust an, ohne den Kopf drehen oder abwinkeln zu müssen.
Die Umgebung ist ruhig, angenehm warm und vor fremden Blicken geschützt.
Die Wöchnerin steht nicht unter Zeitdruck.
In erreichbarer Nähe befindet sich ein Getränk, da durch das Auslösen des Milchspendereflexes häufig ein Durstgefühl entsteht.
Eine sanfte Brustmassage und feuchte Wärme vor dem Anlegen fördern den Milchspendereflex.
Stillpositionen.
Abb. 35.30 Die Mutter wird über verschiedene Stillpositionen informiert.
(Foto: T. Möller, Thieme)
Das korrekte Anlegen des Kindes stellt eine wichtige Maßnahme zum erfolgreichen Stillen sowie zur Verhütung wunder Brustwarzen dar. Beim ersten Anlegen steht die Nahrungsaufnahme noch nicht im Vordergrund, sondern die Auslösung des Milchbildungs- und Milchspendereflexes durch das Saugen des Kindes an der Brust. Dieses erste Ansaugen ist für viele Frauen schmerzhaft. Eine Besserung tritt ein, sobald die Milch fließt.
Vorgehensweise beim Anlegen:
sanfte Brustmassage, wenn möglich von Hand einen Tropfen Kolostrum vordrücken
Brust mit der ganzen Hand im sog. „C-Griff“ greifen ( ▶ Abb. 35.31)
Unterlippe oder Wange des Kindes mit der Brustwarze streicheln
Öffnet das Kind den Mund auf die Stimulation hin weit und liegt die Zunge auf der Zahnleiste, Neugeborenes zügig zur Brust führen, damit es einen Großteil des Warzenvorhofs (Areola mammae) fassen kann (Kind öffnet nur sehr kurz den Mund).
Unterkörper des Kindes nah an den Bauch der Mutter legen (Kind und Mutter liegen sozusagen Bauch an Bauch) um die Nase freizulegen (ein Zurückdrücken der Brust mit der Hand sollte keinesfalls erfolgen, um wunde Brustwarzen zu vermeiden.).
Hat das Kind die Brustwarze nicht korrekt gefasst, kann die Mutter den kleinen Finger leicht in den Mundwinkel des Kindes schieben, um das Vakuum zu lösen, sodass das Kind die Brustwarze loslässt.
Halten der Brust im C-Griff.
Abb. 35.31 Die ganze Brust muss in der Hand der Stillenden liegen.
(Foto: T. Möller, Thieme)
Merke
Um die Brust nicht zu zerren, gilt der Grundsatz, dass stets das Kind zur Brust gebracht wird und nicht die Brust zum Kind.
Das Kind trinkt nach Bedarf in den ersten 24 Stunden 6–8-mal, ab dem 2. Tag 8 – 12 Mahlzeiten innerhalb von 24 Stunden. Bei einer Mahlzeit werden beide Brüste angeboten und im Wechsel rechts – links und links – rechts angelegt. Damit ist die gleichmäßige Entleerung beider Brüste gewährleistet. Eine Stillmahlzeit dauert ca. 10 – 20 Minuten pro Seite. Stilldauer und Rhythmus richten sich nach dem Bedarf des Kindes. Es wird angelegt, wenn es hungrig ist (Stillen ad libitum). Wiegen vor und nach dem Stillen ist heute nicht mehr üblich. Ein stilles und zufriedenes Kind, welches 2 – 4 Stunden schläft, mit einer normalen Gewichtsentwicklung (120 – 150 g/Woche) ist ein sicherer Beweis für eine ausreichende Milchmenge. Ein schläfriges Kind sollte in den ersten Tagen geweckt und gestillt werden, wenn es sich nicht von selbst alle 3 Stunden meldet. Je häufiger und wirkungsvoller die Brust entleert wird, desto mehr Milch wird gebildet.
Merke
Laut WHO und UNICEF gilt Muttermilch in den ersten 6 Monaten als die beste Ernährung für Säuglinge. Sie empfehlen, nach den 6 Monaten neben dem Füttern geeigneter Bei- und Familienkost weiter zu stillen bis zum Alter von 2 Jahren oder darüber hinaus, so lange wie Mutter und Kind es wünschen. Neueste Empfehlungen lauten: bis Anfang des 5. Monats voll zu stillen und danach Beikost zu geben, um Eisenmangel zu vermeiden. (Bericht aus Fachblatt „Kinderheilkunde“ aus dem Jahr 2010, an dem die deutsche Stillkommission beteiligt war.)
Die Zufütterung sollte nur bei medizinischer Indikation, z.B. eingesunkener Fontanelle, geringer Urinmenge und Gewichtsverlust über 10%, erfolgen.
„Gesunde Säuglinge haben die Fähigkeit, alternative Energie zu erzeugen, wenn die Blutzuckerwerte niedrig sind. Ein routinemäßiges Zufüttern mit künstlicher Säuglingsnahrung ist nicht empfehlenswert. Selbst in heißen Klimazonen ist die zusätzliche Gabe von Wasser überflüssig.“ (ILCA 2005)
Durchführung der Zufütterung Das Zufüttern erfolgt nach dem Stillen. Die Milch wird mit Spritze, Becher oder Löffel verabreicht. Vor und nach dem Stillen werden zugefütterte Kinder gewogen.
Die Brustpflege dient dem beschwerdefreien Milchfluss sowie der Verhütung einer Mastitis. Entstehende Schmerzen hemmen den Milchflussreflex. Oberstes Gebot ist die Einhaltung aller hygienischen Regeln bei der gesamten Körperpflege.
Bevor die Brust berührt wird, muss in der Klinik eine sorgfältige Händedesinfektion erfolgen. Zu Hause genügt ein Händewaschen. Die Brust sollte einmal am Tag (nicht vor jedem Stillen) mit lauwarmem Wasser ohne Seifenzusätze gewaschen werden. Nach dem Stillen können Muttermilch und kindlicher Speichel an der Brustwarze trocknen, da der Speichel Immunglobuline enthält und der Milchzucker entzündungshemmend wirkt.
Die Stillende wird informiert, auf trockene Stilleinlagen zu achten, da ein feuchtes Milieu die Haut aufweicht und die Keimvermehrung fördert. Bewährt haben sich Stilleinlagen aus Baumwolle. Eine Plastikschicht zwischen Zellstofflagen ist zu vermeiden, da sie die Luftzirkulation verhindert und die Entstehung von wunden Brustwarzen begünstigt. Außerdem können durch die Wunden Keime eindringen und evtl. einen Milchstau mit Fieber bzw. eine Brustdrüsenentzündung (Mastitis puerperalis) verursachen. Die Stillende wird darauf hingewiesen, ihre Brust gut zu beobachten. Die Aufgabe des Pflegepersonals ist es, die Brust regelmäßig anzuschauen, Auffälligkeiten zu dokumentieren und bei der Visite darauf hinzuweisen, damit ggf. therapeutische Maßnahmen vom Arzt angeordnet werden können.
Das Entleeren mit der Hand kann aus folgenden Gründen erfolgen:
Auslösen des Milchspendereflexes vor dem Stillen
Gewinnen von Kolostrum in den ersten 24–48 Stunden
bei wunden Brustwarzen, wenn nicht gestillt oder abgepumpt werden kann
wenn keine Milchpumpe zur Verfügung steht oder die Frau das so möchte
Die Frau wird von der Hebamme oder Laktationsberaterin diesbezüglich angeleitet.
Ist ein Kind zu schwach und/oder zu früh geboren oder wird ein Neugeborenes auf der Intensivstation oder in der Kinderklinik behandelt, kann die Milch abgepumpt werden ( ▶ Abb. 35.32). Sie wird dem Kind je nach Situation über eine Pipette, Flasche oder Magensonde verabreicht. Die Wöchnerin wird bei der Handhabung einer Handpumpe oder einer elektrischen Pumpe angeleitet. Die abgepumpte Muttermilch muss kühl bei + 4 ℃ bis + 6 ℃ transportiert und gelagert werden und sollte dem Kind noch möglichst am gleichen Tag gegeben werden.
Milch abpumpen.
Abb. 35.32 Die Brustwarze wird bei jedem Sog leicht in den Trichter gezogen.
(Foto: spunk74/adobe.stock.com)
Von der WHO und dem Kinderhilfswerk UNICEF wurde im Jahr 1991 die Initiative „Baby-friendly Hospital (BFHI)“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, die Stillfreudigkeit junger Mütter auf der ganzen Welt zu unterstützen. Geburtshilfliche Kliniken und Kinderkliniken werden als babyfreundliches Krankenhaus ausgezeichnet, wenn sie die Kriterien der Initiative nachweislich erfüllen und die Bestimmungen des WHO-Kodexes zur Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten beachten:
schriftliche Richtlinien zur Stillförderung für alle Pflegenden
regelmäßige Schulung des gesamten Mitarbeiterteams
Informationen aller schwangeren Frauen über Vorteile und Praxis des Stillens
Möglichkeit, das Kind innerhalb der ersten halben Stunde anzulegen
Hilfe beim Anlegen und Informationen zur Aufrechterhaltung der Milchproduktion
kein Zufüttern von Flüssigkeit oder Nahrung, sofern keine gesundheitlichen Gründe vorliegen
Rooming-in
Stillen nach Bedarf
keine Schnuller oder Gummisauger
Stillgruppen fördern und Kontakte herstellen
Die Mutter ist verpflichtet, die 8-Wochen-Schutzfrist laut Mutterschutzgesetz nach der Geburt ihres Kindes in Anspruch zu nehmen. Zusätzlich müssen von Seiten des Arbeitgebers Pausen zum Stillen oder Abpumpen eingeräumt werden.
Das Wochenbett beginnt nach der Ausstoßung der Plazenta (Nachgeburt) und umfasst den Zeitraum von 8 Wochen. Im Wochenbett bilden sich die schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen/Verletzungen zurück. Es wird unterschieden zwischen
Frühwochenbett: 1.– 10. Tag post partum
Spätwochenbett: schließt sich daran an und dauert bis zum Ende der 8. Woche.
Das Wochenbett ist durch folgende Vorgänge gekennzeichnet:
Aufbau der Mutter-Kind-Beziehung
Hormonelle Umstellung (Babyblues)
Einsetzen und Aufrechterhaltung der Milchbildung (Laktation)
Rückbildung schwangerschafts- und geburtsbedingter Veränderungen
Wundheilung (Plazentahaftstelle, Riss- und Schnittverletzungen)
Wiederaufnahme der Ovarialtätigkeit
Erstversorgung im Kreissaal Die Hebamme übernimmt die Erstversorgung der Frau nach der Geburt. Innerhalb der ersten 2–3 Stunden im Kreissaal werden bei der Wöchnerin in kurzen Abständen Vitalzeichen, Hautfarbe, Ausmaß der Blutung und Fundusstand kontrolliert. Es wird ihr die Möglichkeit zur Miktion gegeben, die innerhalb der ersten 6 Stunden post partum erfolgen sollte, um eine Blasenüberdehnung oder Zystitis zu vermeiden. Zusätzlich schränkt eine gefüllte Blase die Uteruskontraktion ein. Die ganzheitliche Pflege auf der Wöchnerinnenstation übernehmen die Pflegenden.
Zu den Kontrollmaßnahmen gehören:
Allgemeinbefinden und Vitalzeichen
Uterushöhenstand (Konsistenz, Nachwehen, Schmerzen)
Rektusdiastase (Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln)
Wochenfluss (Menge, Farbe, Geruch)
Geburtsverletzungen: Naht oder Riss (Rötung, Schwellung, Hämatome)
Ausscheidungen (Miktion und Darmtätigkeit)
Beine (Ödeme, Varizen)
Gewicht
Wesentliche Aspekte für ein erholsames Wochenbett sind viel Ruhe und Schlaf. Eine frühzeitige Mobilisation sollte 2–4 Stunden nach der Geburt erfolgen. Sie dient der Thromboseprophylaxe, regt die Darmperistaltik an, fördert den Lochialfluss etc.
Thromboseprophylaxe Bei ausgeprägten Varizen (Krampfadern), thromboembolischen Vorerkrankungen und bettlägerigen Wöchnerinnen sollten Kompressionsstrümpfe getragen werden und eine Heparinisierung nach ärztlicher Anordnung erfolgen. Die Pflegeperson leitet die Wöchnerin zu Venenübungen an.
Anti-D-Prophylaxe Sie sollte mit Anti-D-Immunglobulinen innerhalb von 2 bis spätestens 72 Stunden p.p. erfolgen, um eine Sensibilisierung einer Rhesus-negativen Mutter gegen die Rhesus-positiven Erythrozyten des Neugeborenen zu verhindern. Antikörper gelangen bei einer nachfolgenden Schwangerschaft über die Plazenta in den Blutkreislauf des Kindes und führen zu einer schweren hämolytischen Erkrankung. Diese Prophylaxe muss auch nach jeder Fehl- oder Totgeburt durchgeführt werden, da das Globulin nur 4–6 Monate bestehen bleibt.
Die Wöchnerin sollte auf das Stimmungstief, das i.d.R. zwischen dem 3. und 5. Tag p.p. erfolgt, hingewiesen werden. Die Frauen, die die depressive Stimmung zu Hause erleben, können besser damit umgehen, wenn sie wissen, dass dies ▶ eine normale Reaktion ist.
Eine ausgewogene, vollwertige, vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung ist zu empfehlen. Um Reaktionen beim Kind zu vermeiden, ist es ratsam, blähende Speisen sowie Zitrusfrüchte und Säfte mit Vorsicht zu genießen. Das Kind ist auf Blähungen und wunde Haut im Genitalbereich zu beobachten. Die Flüssigkeitszufuhr der Stillenden sollte 2 – 3 l/Tag betragen. Während der Stillzeit ist Rauchen und Alkohol zu meiden und der Gebrauch von Medikamenten sorgsam zu handhaben.
Nach jedem Vorlagenwechsel (sechs- bis achtmal täglich) und vor jedem Stillen sollte sich die Mutter die Hände sorgfältig waschen und in der Klinik auch desinfizieren. Sie kann sofort nach der Geburt duschen und sollte dies auch einmal täglich tun. Auf Seife und Intimwaschmittel kann im Scheidenbereich verzichtet werden. Nach jedem Toilettengang sollte die Vulva mit klarem Wasser oder Calendula-/Kamille-Lösung abgespült und mit einer neuen Vorlage abgetrocknet werden. Handtücher, Bettwäsche und Nachthemden sind großzügig zu wechseln. Auf die Verwendung von Tampons sollte verzichtet werden, damit das Wundsekret ungehindert abfließen kann.
Durch Schwellungen und Risse im Bereich der Labien und der Dammnaht ist das Wasserlassen unmittelbar nach der Geburt mit Brennen verbunden und nicht immer sofort möglich. Es ist aber in den ersten Tagen mit einer vermehrten Harnbildung zu rechnen (Harnflut), da die eingelagerten Wasserdepots ausgeschieden werden. Auf eine 3–4-stündliche Blasenentleerung sollte geachtet werden, sie wirkt sich förderlich auf die Rückbildung des Uterus aus.
Durch die veränderten Verhältnisse im Bauchinnenraum, den Einlauf vor der Geburt, die geringe Mobilisation im Frühwochenbett, evtl. noch den erhöhten Progesteronspiegel etc. ist die Darmtätigkeit in den ersten 2 – 3 Tagen meist träge. Am 3. – 4. Tag sollte es zu einer Darmentleerung kommen, da sonst der Stuhl durch Wasserentzug immer fester wird. Hilfreiche Maßnahmen sind eine ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung, reichliches Trinken, Bauchmassage, Wochenbettgymnastik und Meiden von stopfenden Nahrungsmitteln, z.B. Schokolade und Weißbrot. Mit Milchzucker oder einem milden Abführmitte, z.B. Bisacodyl, kann notfalls nachgeholfen werden.
Nach der Geburt der Plazenta beginnt die Rückbildungsphase des Uterus. Bedingt durch den Wegfall der Plazentahormone und der Ausschüttung von Oxytocin aus dem Hypophysenhinterlappen, kommt es zu Uteruskontraktionen (Wochenbettwehen). Man unterscheidet 3 Arten von Wochenbettwehen:
Dauerkontraktion: Sie dient der Verkleinerung des Uterus in den ersten 4 – 5 Tagen nach der Geburt.
Nachwehen: Spontane rhythmische Kontraktionen, die ca. 2–3 Stunden p.p. beginnen und 2 – 3 Tage dauern. Anfänglich treten sie in kurzen und später in größeren Intervallen auf. Sie bewirken eine Blutstillung der Uteruswunde, Minderung der Durchblutung und Abfluss des Lochialsekretes.
Reizwehen (Stillwehen): Der Saugreiz des Kindes führt zur vermehrten Ausschüttung von Oxytocin, wodurch Uteruskontraktionen auslöst werden.
Die Lochien (Wochenfluss) sind ein wichtiges Zeichen der Wundheilung im Uterus. Durch Beobachtung von Menge, Farbe, Geruch und Konsistenz kann der Heilungsprozess verfolgt werden. Die Hebamme fragt die Wöchnerin täglich nach der Anzahl der blutigen Vorlagen, um einen Überblick über die Menge zu erhalten. Wichtig ist die Information der Wöchnerin über die Stadien des Wochenflusses, damit sie bei Auffälligkeiten die Hebamme informieren kann.
Stadien des Wochenflusses
1. Tag: reichlich (ca. 300 ml) und blutig (Lochia rubra)
2.–3. Tag: Menge nimmt ab, blutig-serös
4.–8. Tag: ca. 100 ml, Farbe wird bräunlich (Lochia fusca)
2. Woche: allmählich gelb (Lochia flava)
3. Woche: weißlich (durch die überwiegende Beimengung von Leukozyten) (Lochia alba)
Ende: ca. 4 – 6 Wochen nach der Geburt
Merke
Der Geruch ist fade. Übelriechende Lochien weisen auf einen Lochialstau hin. Aus Leukozyten und Fibrin in den Bindegewebssepten der Uteruswand entsteht ein Wundschutzwall, der antibakterielle und antitoxische Wirkung hat.
Für die Pflege ist es unerheblich, ob es sich bei der Naht um eine Episiotomie oder einen Dammriss handelt.
Abspülen: Naht mehrmals täglich mit warmen Wasser abspülen und sorgfältig trocken tupfen
Kühlen: nur am 1. Wochenbetttag z.B. mit einem mit Stoff umwickelten Coolpack. Schmerzen werden gelindert und eine Hämatombildung verringert. Eine längere Kühlung behindert die Heilung.
Druckentlastung: für ca. 3 Tage nicht auf dem genähten Dammbereich sitzen
Sitzring: wird kaum noch empfohlen, da die Naht bei der Nutzung leicht auseinandergezogen wird (wenn, dann nur gering aufblasen, Kontakt mit Unterlage muss vorhanden sein)
Sitzbad: 1–2-mal täglich für 5 Minuten mit Kochsalz, Totes-Meer-Salz (desinfizierend), Arnika, Calendula, Eichenrinde (entzündungshemmend), kann i.d.R. ab Ende der ersten Woche erfolgen (Achtung: Dauer des Sitzbades nicht überschreiten, Nähte weichen sonst auf!)
Vorlagen: sehr oft wechseln, um den Nahtbereich möglichst trocken zu halten
Wundheilung: das Abheilen der Naht wird regelmäßig durch die Hebamme kontrolliert
Die übliche Verweildauer im Krankenhaus nach einer normalen Geburt beträgt heute 3 – 5 Tage.
Das bei der Geburt ausgestellte gelbe Untersuchungsheft für das Kind wird der Mutter bei der Entlassung ausgehändigt. Dabei wird auch auf die Bedeutung der Einhaltung anschließender Vorsorgeuntersuchungen hingewiesen. Die Entlassung aus der Klinik nach Hause stellt eine große Umstellung dar. Je besser die Mutter bzw. die Eltern darauf vorbereitet und in die Pflege und Versorgung des Kindes einbezogen wurden, desto leichter wird ihnen der Übergang gelingen.
In Deutschland haben alle Frauen einen gesetzlichen Anspruch auf Hebammenhilfe: Wenn eine Frau, meist am 3. Tag p.p., aus der Klinik entlassen wird, kann eine Hebamme sie zu Hause weiter betreuen. Diese kommt i. d. R. einmal täglich und begleitet und unterstützt mit Rat und Tat den Übergang von der Klinik nach Hause. Sie versorgt die Mutter und das Kind. Sind Besonderheiten, wie z. B. Stillprobleme, verzögerte Nabelabheilung, Anpassungsschwierigkeiten nach einer Frühgeburt, vorhanden, kann die Hebamme auch über den 10. Tag hinaus die Pflege weiterführen. Die Kosten tragen die Krankenkassen.
Zu den Komplikationen im Wochenbett gehören u.a. der Lochialstau, das Puerperalfieber, der fieberhafte Milchstau sowie die Mastitis puerperalis.
Definition
Beim Lochialstau ist der Wochenbettfluss vermindert. Er tritt meistens zwischen dem 4. und 7. Wochenbetttag auf. Ursache für einen Stau kann sowohl ein Muttermundkrampf als auch die Verlegung des inneren Muttermundes durch ein Koagel oder durch Eihautreste sein.
Symptome Die ersten Anzeichen sind Stirnkopfschmerz und evtl. eine leichte Temperaturerhöhung. Der Uterus ist relativ groß und weich (nicht gut kontrahiert) und ist zudem an den Uteruskanten schmerzempfindlich. Im Ultraschall ist das gestaute Sekret sichtbar.
Pflegemaßnahmen Es wird täglich die Körpertemperatur, die Lochien durch Nachfragen (Farbe, Menge, Geruch) und ebenso der Uterusstand kontrolliert. Wichtig ist, auf eine regelmäßige Blasen- und Darmentleerung zu achten, da eine volle Blase oder ein voller Enddarm den Wochenfluss behindern können. Das Kind soll weiterhin, möglichst nach Bedarf, angelegt werden, da sich das Stillen durch Oxytocinausschüttung förderlich auf die Rückbildung der Gebärmutter auswirkt. Um den Wochenfluss anzuregen, eignen sich Senfmehlfußbäder, Bauchlage mit erhöhtem Becken (2 x täglich 30 Min.), feuchtwarme Bauchwickel oder Bauchmassagen, Mobilisation und Wochenbettgymnastik. Unterstützend wirken sich auch Kräutertees, z.B. Hirtentäschel, aus. Reicht das nicht aus, besteht die weitere Behandlung in der Gabe von Spasmolytika und Kontraktionsmittel (Oxytocin).
Definition
Puerperalfieber ist ein fieberhafter Krankheitsprozess im Wochenbett. Die Infektion geht immer von Geburtswunden aus, z.B. von der Plazentahaftstelle am Endometrium oder von Verletzungen des unteren Segments des Uterus.
Aus einem nicht behandelten Lochialstau kann sich eine Endometritis puerperalis (Entzündung der Gebärmutterschleimhaut) entwickeln. Wenn es sich um virulente Keime handelt, die durch die Schleimhaut in die obere Muskelschichten des Uterus eindringen, entsteht die Endomyometritis.
Symptome Je nach Ausbreitung können anhaltend subfebrile Temperaturen meist um den 3.–4. Tag oder sofortiges Fieber über 38 °C auftreten. Der Uterus ist nicht entsprechend zurückgebildet und sehr druckempfindlich (Kantenschmerz). Die Lochien sind übel riechend und die Wöchnerin klagt über Stirnkopfschmerz. Bei andauernder Temperaturerhöhung besteht eine starke Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens.
Pflegemaßnahmen Ist die Frau bereits zu Hause, erfolgt eine Klinikeinweisung. Die Behandlung ist nahezu gleich wie bei einem Lochialstau, allerdings sollte die Wöchnerin sich schonen und außer dem Toilettengang das Aufstehen vermeiden, solange noch Fieber besteht. Eine hoch dosierte Antibiotikatherapie und Kontraktionsmittel werden bei diesen Krankheitsbildern ärztlich angeordnet. Eine kontinuierliche Überwachung der Vitalwerte und Laborparameter erfolgt regelmäßig.
Die Puerperalsepsis (Kindbettfieber) ist die schwerste Infektion nach einer Geburt, die die Hauptursache für Todesfälle darstellt. Sie entsteht, wenn Bakterien aus einem Infektionsherd in die Blutbahn gelangen und zu einer systemisch entzündlichen Reaktion führen ( ▶ Abb. 35.33). Der Übergang zu einem septischen Schock ist fließend.
Puerperalsepsis.
Abb. 35.33 Gelangen Bakterien einer Infektion in die Blutbahn, kann eine lebensbedrohliche Puerperalsepsis die Folge sein.
Definition
Ein Milchstau entsteht am häufigsten in der 3. und 4. Woche p.p., kann aber zu jedem Zeitpunkt in der Stillperiode auftreten. Die Ursache ist eine ungenügende Entleerung eines einzelnen oder mehrerer Milchgänge. Der Milchstau ist i.d.R. einseitig in einem umgrenzten Gebiet.
Symptome Sicht- und tastbare, häufig schmerzhafte Knoten. Evtl. sind einzelne Brustbezirke gerötet, gespannt und überwärmt, evtl. tritt leichtes Fieber auf. Müdigkeit und Kopfschmerzen können beobachtet werden. Nach 1–2 Tagen sind die Erscheinungen meist abgeklungen.
Pflegemaßnahmen Die Ursache muss gefunden und behoben werden, z.B.
zu seltenes Anlegen,
unzureichendes Entleeren der Brust,
zu enger Still-BH,
Störung des Milchspendereflexes durch Stress,
Überlastung und Schmerzen.
Das Kind wird alle 2–3 Stunden in unterschiedlichen Positionen angelegt. Eine entsprechende Lagerung, bei der die Schwerkraft genutzt wird, trägt zur Förderung des Milchflusses bei ( ▶ Abb. 35.34).
Die Stillende sollte ausreichend trinken und für eine ruhige und entspannte Umgebung sorgen. Vor dem Stillen sind eine Brustmassage oder warme Auflagen hilfreich. Quarkwickel ( ▶ Abb. 35.29), Weißkohl-Umschläge oder kühlende Kompressen nach dem Stillen lassen die Beschwerden schnell und ohne Medikamente wieder abklingen. Bei allen Maßnahmen ist darauf zu achten, dass Mamille und Areola (Brustwarze und -hof) ausgespart bleiben. Ggf. muss die Brust mit der Hand oder der Milchpumpe entleert werden. Bei einer rechtzeitigen und richtigen Behandlung ist die Prognose gut. Tritt nach 24 Stunden keine deutliche Besserung ein, so besteht die Gefahr einer Mastits puerperalis.
Positionierung bei Milchstau.
Abb. 35.34 Die frei hängende Brust kann vom Kind gut leer gesaugt werden.
(Abb. aus: Harder U. Wochenbettbetreuung in der Klinik und zu Hause. Hippokrates; 2015)
Definition
Eine Mastitis puerperalis ist eine Entzündung der Brustdrüse während der StilIzeit. Es wird zwischen einer nicht infektionsbedingten Mastitis, die sich meist aus einem Milchstau entwickelt, und einer infektionsbedingten Mastitis unterschieden. In 80 % der Fälle wird diese Entzündung durch Staphylococcus aureus hervorgerufen. Selten werden Streptokokken, Klebsiellen, Pneumokokken und andere Keime gefunden. In den meisten Fällen ist nur eine Brust betroffen.
Symptome Die entzündlichen Bereiche sind gerötet, heiß, teilweise geschwollen und sehr berührungsempfindlich. Die Wöchnerin klagt über ein grippeähnliches Krankheitsgefühl mit Puls- und Fieberanstieg (über 39 °C) und Schüttelfrost. Die gewonnene Milch enthält noch keine eitrigen Beimischungen. Zu diesem Zeitpunkt ist der Prozess noch nicht infektiös. Bleibt eine erfolgreiche Therapie aus, kann sich eine infektionsbedingte Mastitis entwickeln.
Merke
Die Unterscheidung hinsichtlich eines Milchstaus und einer nicht infektiösen sowie infektiösen Mastitis kann durch Laborbefunde (erhöhte Leukozyten- und Keimzahl) erfolgen.
Übertragungsweg Der Hauptweg der Staphylokokken-Übertragung verläuft über den Nasen-Rachen-Raum und die Hände der Pflegenden sowie die der Mutter. Vom Nasen-Rachen-Raum des Kindes können die Erreger direkt auf die mütterliche Brustwarze übertragen werden und gelangen dann über kleine Verletzungen (Rhagaden), die beim Saugen entstehen, in die Brust. Streptokokken sind „Krankenhauskeime“ und deshalb überall zu finden. Eine Infektion durch die Lochien als Schmierinfektion spielt bei der Mastitis eine untergeordnete Rolle.
Prävention und Gesundheitsförderung
Sowohl die Mutter als auch die Pflegenden müssen vor dem Stillen und dem Berühren der Brust ihre Hände desinfizieren. Dies ist in der Klinik eine unumgängliche Hygienemaßnahme zur Prophylaxe gegen die Mastitis.
Pflegemaßnahmen Bettruhe und Schlaf helfen bei allgemeinen Krankheitsbeschwerden. Die Trinkmenge sollte nicht eingeschränkt werden, da Fieber besteht und die Brust durchgespült werden soll. Nichtsteroidale Antiphlogistika können zur Schmerztherapie und Fiebersenkung gegeben werden. Die Entleerung der Brust sollte alle 2 Stunden durch das Kind erfolgen. Verweigert das Kind die salzig schmeckende Milch, muss die Milch 1–2 Tage abgepumpt und verworfen werden. Die physikalischen Maßnahmen sind die gleichen wie beim Milchstau.
Das Stillen sollte durch Abpumpen zusätzlich unterstützt werden. Erfolgt nach 24 Stunden keine Besserung (Fieberrückgang, Schmerzlinderung), beginnt i. d. R. eine antibiotische Behandlung nach ärztlicher Anordnung mit Weiterführung der oben beschriebenen physikalischen Maßnahmen. Führt die eingeleitete Therapie nicht zum Erfolg, kann sich die Entzündung zu einem Brustabszess weiterentwickeln.
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