Kapitel 5
IN DIESEM KAPITEL
Hobbytischler lieben Elektrowerkzeuge, aber einige Projekte erfordern stattdessen körperlichen Einsatz und qualitativ hochwertige Handwerkzeuge. In diesem Kapitel gehe ich auf bekannte Handwerkzeuge wie Sägen, Zwingen und Lineale ein. Dazu stelle ich Ihnen auch einige Werkzeuge vor, die Sie vielleicht noch nicht kennen, wie zum Beispiel Anreißlehren, Stechbeitel und Hobel. Sie werden erfahren, wie diese Werkzeuge funktionieren und wo man sie am besten einsetzt. Mit nur wenigen gut ausgewählten Handwerkzeugen können Sie eine fast unbegrenzte Anzahl verschiedener Holzarbeiten bewältigen.
Wenn Sie das Holz, das Sie zuschneiden, nicht genau ausmessen, kann kein Möbelstück richtig zusammenpassen. Leider kann man beim Messen unglaublich leicht Fehler machen. Ich habe schon unzählige Male in der Eile oder aus Unachtsamkeit einfache Messfehler gemacht, die mir erst aufgefallen sind, als ich alles zusammensetzen wollte. In diesem Abschnitt versuche ich, Ihnen den Aufwand zu ersparen, Holz nachschneiden zu müssen. Ich erkläre Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Holz messen und markieren, um optimale Genauigkeit zu erzielen. Wenn Sie es sich verkneifen können, diesen Prozess einfach nicht abzukürzen (was ich oft nicht geschafft habe), werden Sie keine Probleme haben.
Abbildung 5.1: Wie man die Außenbreite (links) und die Innenbreite (rechts) misst
Wenn Sie von der Innenseite aus (zum Beispiel bei einer Schublade) messen, verschiebt sich der Haken leicht nach innen, sodass Sie von der Außenseite des Hakens aus messen (siehe das rechte Foto).
Ein Maßband kann für Messungen kurzer Längen unpraktisch sein. Dafür ist ein Lineal sehr viel besser geeignet. Lineale gibt es in vielen Größen – von 30 Zentimetern bis zu einem Meter – und verschiedenen Ausführungen. Ich empfehle ein stabiles Metalllineal (siehe Abbildung 5.2) in der kürzesten benötigten Länge. Ich greife am häufigsten zu meinen 30-cm- und 60-cm-Linealen. Probieren Sie ein paar aus und entscheiden Sie, was für Sie am besten geeignet ist.
Abbildung 5.2: Lineale gibt es in unterschiedlichen Längen. © boxerx – stock.adobe.com
Bei der Auswahl eines Lineals sollten Sie darauf achten, dass die Markierungen deutlich und leicht ablesbar sind. So können Sie leicht erkennen, wo Sie markieren, wenn Sie millimetergenaue Messungen vornehmen müssen.
Der Meterstab (siehe Abbildung 5.3) gehört zu meinen bevorzugten Markierungswerkzeugen, weil er – in Form des sogenannten Gliedermeterstabs – die Festigkeit eines Lineals und die Länge und Benutzerfreundlichkeit eines Maßbands in sich vereint. Der größte Vorteil eines Meterstabs ist, dass Sie ein stabiles 2-Meter-Lineal haben, das in Ihre Gesäßtasche passt. (Mein einziges Problem mit Meterstäben ist, dass meine Tochter gerne mit ihnen spielt und sie oft aus meiner Werkstatt verschwinden.)
Abbildung 5.3: Ein Gliedermeterstab vereint die Länge und Kompaktheit eines Maßbands mit der Stabilität eines Lineals. © Shawn Hempel – stock.adobe.com
Präzisions-Flachlineale (gerade, stabile Flachstäbe aus Metall, Plastik oder Holz) sind in der Holzwerkstatt sehr nützlich. Man kann damit
Abbildung 5.4: Ein Präzisions-Flachlineal zur Prüfung der Ebenheit eines Bretts verwenden
Nachdem Sie die erste Markierung für die Länge gemacht haben, müssen Sie wahrscheinlich entweder eine Linie quer über das Brett oder in einem anderen Winkel markieren. Hier kommen die Winkel ins Spiel. Sie können zwischen verschiedenen Arten von Winkeln wählen.
Abbildung 5.5: Mit einem Anschlagwinkel überprüft man Kanten auf Rechtwinkligkeit und zeichnet rechtwinklige Schnitte an.
Abbildung 5.6: Eine Schmiege kann auf jeden Winkel eingestellt werden.
Abbildung 5.7: Ein Kombinationswinkel ist ein hervorragender Allzweckwinkel.
Kombinationswinkel gibt es in verschiedenen Größen, wobei ein 30-cm-Winkel am häufigsten verwendet wird. Ich selbst verwende diese Größe am häufigsten und einen 45-cm-Winkel am zweithäufigsten.
Wenn Ihre Mittel begrenzt sind, können Sie statt eines Anschlagwinkels und eines Gehrungswinkels auch ein Kombinationswinkel verwenden. Bedenken Sie jedoch, dass diese alternative Verwendung eines Kombinationswinkels möglicherweise nicht so genau ist wie die Verwendung eines Anschlags- oder Gehrungswinkels.
Zimmermannswinkel: Für größere Projekte, etwa den Korpus eines Schranks, ist ein 50-cm-Kombinationswinkel (siehe vorheriger Punkt) nicht lang genug, um einen 90-Grad-Winkel zu markieren. In diesem Fall kann ein Zimmermannswinkel helfen. Ein Zimmermannswinkel ist ein großes L-förmiges Metallstück, das für Bauarbeiten verwendet wird. Sein einziger Nachteil ist, dass er nicht so genau ist wie andere Winkel, da er aus Blech gestanzt ist.
Um zu prüfen, ob ein Winkel tatsächlich rechtwinklig ist, markieren Sie damit eine Linie, und drehen Sie den Winkel um. Wenn die von Ihnen markierte Linie mit dem Winkel übereinstimmt, ist er genau. Wenn nicht, können Sie feststellen, wie weit Ihr Winkel abweicht, indem Sie den Abstand der Lücke an der Oberseite messen und halbieren. Sehen Sie sich dazu Abbildung 5.8 an.
Abbildung 5.8: Um einen Winkel auf Genauigkeit zu überprüfen, zeichnen Sie eine Linie an und drehen den Winkel herum, um festzustellen, ob die Linien deckungsgleich sind.
Wenn Sie ein Brett gemessen haben, ist das nur die halbe Miete. Sie müssen es noch markieren, damit Sie das Holz zuschneiden können. Wenn Ihr Schnitt auf einen halben Millimeter genau sein muss, kann die Verwendung des falschen Markierungswerkzeugs Ihre Messung verfälschen. Die meisten Leute verwenden einen Kuli oder Bleistift, um ihre Markierung anzuzeichnen. Das mag zwar praktisch sein, aber es gibt eine andere – bessere – Möglichkeit.
Sie haben sicher schon einmal einen dieser typischen dynamischen Handwerker im Fernsehen gesehen, der einen stumpfen Bleistift hinter dem Ohr hervorholt, einen Schnitt markiert und die Säge anwirft. Aber haben Sie jemals gesehen, wie er später versucht hat, alle auf diese Weise zugeschnittenen Teile zusammenzusetzen? Ich bezweifle, dass alles perfekt zusammenpasst. Das Problem? Die Bleistiftmine (oder Kugelschreibertinte) ist so breit, dass Sie bis zu einem halben Millimeter oder mehr daneben liegen können, auch wenn Sie genau auf der Markierung schneiden.
Wenn Sie denn unbedingt einen Bleistift oder einen Kugelschreiber zum Anzeichnen verwenden wollen, achten Sie darauf, dass Ihr Schreibgerät eine sehr feine Spitze hat.
Wenn Sie wirklich genau messen wollen, dann ist ein Anreißmesser oder ein Streichmaß die beste Wahl.
Ein Streichmaß hilft Ihnen, einen bestimmten Abstand von der Kante eines Brettes zu markieren (siehe Abbildung 5.9). Dabei gehen Sie folgendermaßen vor:
Abbildung 5.9: Mit einem Streichmaß markieren Sie den Abstand von der Kante eines Brettes. © benjaminnolte – stock.adobe.com
Auf diese Weise erhalten Sie eine genaue Markierung für den Schnitt Ihres Brettes.
Eine Säge ist eine Säge, oder nicht? Falsch. Wenn Sie sich eingehender mit dem Thema befassen, finden Sie zahlreiche Varianten und – für die eingefleischten Säge-Enthusiasten – ganz bestimmte Regeln für ihre jeweilige Verwendung. Mit Blick auf die Säge-Enthusiasten stelle ich Ihnen in diesem Abschnitt die verschiedenen Handsägen vor und zeige Ihnen, welche Säge(n) Sie am besten für den Schnitt verwenden sollten, den Sie vornehmen wollen.
Die Art und Weise, wie die Zähne (der Teil, der schneidet) der Säge positioniert sind, wirkt sich direkt darauf aus, wie sie sich durch das Holz fressen. Bei Sägezähnen gilt es drei Dinge zu beachten:
Die Wahl einer Säge hängt von der Anordnung, der Form und der Größe der Zahnanordnung ab (mehr dazu finden Sie im vorherigen Abschnitt).
Glücklicherweise müssen Sie darüber nicht allzu viel nachdenken, denn die meisten Sägen werden für einen bestimmten Zweck hergestellt. Sie müssen nicht überlegen, dass Sie das Brett mit der Maserung sägen wollen und dafür eine Längsschnittsäge mit 5 TPI benötigen. Greifen Sie einfach zu einer Längsschnittsäge. Das ist viel einfacher. Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über einige der gängigsten Sägeformen.
Abbildung 5.10: Eine Rückensäge hat feine Zähne und einen versteiften Rücken, um das Blatt beim Sägen gerade zu halten.
Abbildung 5.11: Mit einer Laubsäge können Sie Kurven sägen.
Abbildung 5.12: Japanische Sägen haben feine Zähne und ein schmales Sägeblatt.
Die Plattensäge ist eine großartige Allround-Säge, falls die Anschaffung einer Längsschnitt- und einer Querschnittssäge zu teuer ist. Längsschnitte dauern damit jedoch länger als mit einer speziellen Längsschnittsäge.
Halten Sie sich bei der Verwendung einer Handsäge an die folgenden Schritte:
Stellen Sie sich so hin, dass sich Ihre Schulter auf einer Linie mit der Säge befindet, und bewegen Sie Ihren Arm gleichmäßig, während Sie sägen.
In dieser Position werden Ihre Gelenke weniger belastet und Sie können Ihre Kraft besser einsetzen.
Beginnen Sie, indem Sie den Schnitt mit dem Daumen Ihrer freien Hand führen und die Säge leicht nach hinten ziehen, bis Sie etwa einen halben Zentimeter in das Brett vorgedrungen sind.
Positionieren Sie das Sägeblatt so, dass es sich auf der Verschnittseite (dem Teil des Bretts, den Sie abschneiden wollen) Ihrer Markierung befindet; andernfalls würden Sie das Brett um die Dicke der Schnittfuge kürzen.
Vor der Erfindung moderner Maschinen benutzten die Menschen Hobel, um Holz zu ebnen, zu glätten und zu konturieren. Hobel haben eine flache Unterseite und eine scharfe Klinge, mit der während der Vorwärtsbewegung des Hobels ein dünner Teil des Holzes sauber abgetrennt wird (siehe Abbildung 5.13).
Abbildung 5.13: Ein Hobel ist so konstruiert, dass er dünne Holzschichten abträgt.
Je nachdem, welche Art von Glättung, Abflachung oder Konturierung Sie vornehmen möchten, stehen Ihnen verschiedene Hobeltypen zur Verfügung, auf die ich in diesem Abschnitt kurz eingehe.
Putzhobel (oder auch Blockhobel genannt): Putzhobel sind kleine Hobel, die mit einer Hand gehalten werden können. Diese Hobel werden oft zum Beschneiden des Hirnholzes (des Endes des Brettes) verwendet. Es gibt sie sie in normaler und niedrigwinkliger Ausführung.
Der normale Putzhobel hat eine im Winkel von 20 Grad angestellte Klinge, während dieser Winkel beim Putzhobel mit niedrigem Winkel 12 Grad beträgt. Beide eignen sich gut für Hirnholz, obwohl der Hobel mit niedrigem Winkel bei härterem Holz etwas einfacher zu verwenden ist, da er in einem niedrigeren Winkel schneidet.
Nuthobel: Ein Nuthobel erzeugt Konturen im Holz, ähnlich wie eine moderne Oberfräse (Kapitel 6). Die meisten Hobbytischler – mit Ausnahme der pingeligen Puristen – ziehen es vor, ihre Konturen mit einer Oberfräse herzustellen, weil das viel schneller geht und weniger Energie verbraucht als der Einsatz eines Hobels (sehr viel weniger Energie – ich schwitze schon beim Gedanken daran).
Wenn Sie keine Oberfräse verwenden können (etwa, weil Sie nur Ihre Wohnung zur Verfügung haben), dann könnte dieser Hobel genau das Richtige für Sie sein. Sie können Hobelmesser mit einer Vielzahl interessanter Formen finden.
Hobel sind wunderbare Werkzeuge, aber sie erfordern eine gewisse Eingewöhnung. Hier sind die grundlegenden Schritte für die Verwendung eines Hobels:
Drücken Sie gleichmäßig auf die Vorder- und Rückseite des Hobels, wobei Sie auf die Vorderseite etwas mehr Druck ausüben, um das Werkstück mit gleichmäßigen Hobelschlägen zu bearbeiten.
Achten Sie darauf, dass Ihr Druck nicht nachlässt, bevor Sie den Hobel absetzen.
Die folgenden Tipps können Ihnen beim Hobeln von Kanten, ebenen Flächen und Hirnholz helfen:
Beitel werden hauptsächlich zum Ausstemmen von Verbindungen wie zum Beispiel Zapfenlöchern verwendet (mehr über Zapfenlöcher und andere Verbindungen erfahren Sie in den Kapiteln 9). Wie Sie in diesem Abschnitt erfahren werden, können Stechbeitel mit oder ohne Klüpfel verwendet werden, je nachdem, wie Sie damit arbeiten wollen.
Es gibt verschiedene Varianten von Beiteln. Jede hat ihren eigenen Verwendungszweck, den ich in der folgenden Liste aufführe:
Stechbeitel: Wenn ich auf eine einsame Insel nur eine einzige Beitelart mitnehmen könnte, dann wäre es der Stechbeitel, denn er hat eine angenehme Größe und eignet sich für fast jeden Schnitt. Der Stechbeitel hat eine etwa 15 cm lange Klinge, die vorne und an den Seiten abgeschrägt ist (siehe Abbildung 5.14). Sie können den Stechbeitel verwenden, indem Sie bei der Arbeit Druck mit der Hand ausüben oder mit einem Holzhammer darauf klopfen (okay, manchmal auch hämmern).
Stechbeitel gibt es in verschiedenen Breiten – von 6 mm bis zu mehr als 24 mm. Sie werden in der Regel als Satz von vier oder fünf Beiteln verkauft.
Abbildung 5.14: Stechbeitel gehören in jede Holzwerkstatt.
Wie bei den Handhobeln (siehe den Abschnitt »Hobel: Holz auf die altmodische Art glätten« weiter vorne diesem Kapitel) braucht es etwas Übung, um sich an einen Stechbeitel zu gewöhnen. Vor allem müssen Sie darauf achten, dass Sie einen festen, gleichmäßigen Druck ausüben und jeweils nur ein kleines Stück Holz abtragen. Sie können einen Stechbeitel auf drei Arten verwenden.
Bei diesem Verfahren üben Sie nur mit der Hand Druck aus und gehen dabei wie folgt vor:
Legen Sie Ihre anderen Finger auf die Unterseite der Klinge.
Üben Sie mit dieser Hand Druck auf das Werkstück aus, während Sie mit der anderen Hand drücken.
Verwenden Sie diese Technik, wenn Sie etwas Holz vertikal abtragen möchten. Vertikales Schälen ist besonders nützlich, wenn Sie die äußerste Kante eines Brettes entfernen oder eine Zapfenverbindung säubern wollen. (In Kapitel 9 erfahren Sie mehr über Holzverbindungen.) Gehen Sie beim vertikalen Schälen wie folgt vor:
Manchmal muss man mit dem Stechbeitel eine Menge Holz aushöhlen. In diesem Fall sollten Sie den Stechbeitel zusammen mit einem Klüpfel verwenden. Diese Technik ist zum Beispiel nützlich, um den Schlitz für eine Zapfenverbindung auszuhöhlen. Beachten Sie bei der Zuhilfenahme eines Klüpfels die nachstehenden Schritte:
Verwenden Sie einen Holzklüpfel (bitte keinen Metallhammer) und klopfen Sie damit vorsichtig auf das Ende des Beitelgriffs.
Möglicherweise müssen Sie nicht mehr Kraft aufwenden, aber wenn doch, klopfen Sie ein wenig fester.
Wenn Sie Handhobel oder Stechbeitel verwenden, müssen Sie diese regelmäßig schärfen. Natürlich können Sie sie zu einem Profi bringen, aber dann verbringen Sie viel Zeit damit, hin und her zu fahren (auch wenn es nicht weit entfernt ist), denn Stechbeitel müssen oft geschärft werden. So kommen Sie nicht gerade schnell weiter mit Ihren Projekten. Da ist es gut zu wissen, dass es nicht sehr schwierig ist, Handhobel und Stechbeitel zu schärfen, und auch nicht lange dauert, wenn Sie erst einmal den Dreh raushaben.
Um Ihren Stechbeitel zu schärfen, benötigen Sie einen Schärfstein. Da es verschiedene Arten von Schärfsteinen gibt, besteht der erste Schritt darin, den richtigen für Ihre Bedürfnisse zu finden. Im Angebot sind:
Wasserstein: »Wasser anstelle von Öl? Eine gute Idee, eigentlich. Was kostet der hier?« »Was? 100 €? Wo habe ich mein Öl hingetan?« Das war meine erste Begegnung mit einem Wasserstein. Ja, man nimmt Wasser anstelle von Öl. Das ist eine tolle Sache. Keine Ölflecken mehr auf Kleidung oder auf meinem Holz! Kein öliger Geruch mehr, der meine Werkstatt verpestet! Wenn ich es mir recht überlege, war der Preis vielleicht doch nicht so schlecht; ich könnte ein paar Wochen ohne Essen auskommen.
Zum Glück muss man heute nicht mehr auf Essen verzichten, um sich einen Wasserstein leisten zu können. Es gibt inzwischen industriell gefertigte Steine, die sehr preiswert sind (ab 25 €). Sie können Wassersteine in verschiedenen Körnungen erhalten (extra grob bis extra fein).
Nachdem Sie sich ein paar Schärfsteine besorgt haben (siehe vorheriger Abschnitt), können Sie damit beginnen, Ihre Stechbeitel und Hobelklingen zu schärfen. Das ist relativ einfach. Gehen Sie wie folgt vor, um einen Stechbeitel oder eine Hobelklinge zu schärfen:
Neigen Sie die Klinge vorsichtig, sodass die Spitze den Stein berührt.
Sie sollten spüren, dass die gesamte Fase flach auf dem Stein aufliegt. So bleibt der Winkel der Fase genau. Diesen Winkel wollen Sie beim Schärfen des Steins nicht unbeabsichtigt verändern.
Halten Sie den Winkel konstant und bewegen Sie die Klinge sanft auf dem Stein.
Das Bewegungsmuster ist eine sehr persönliche Sache. Ich mache eine Achterbewegung. Folgen Sie Ihrem eigenen Gefühl, aber denken Sie daran, die gesamte Fläche des Steins gleichmäßig zu bearbeiten, da Sie sonst mit der Zeit eine Rille in den Stein schleifen.
Drehen Sie den Stechbeitel um und glätten Sie die Rückseite der Klinge, indem Sie sie flach auf den Stein legen und zur Seite bewegen.
Dadurch wird der Grat (die scharfe Metalllippe auf der Rückseite der Klinge) entfernt, den Sie beim Schärfen der Vorderseite aufgebaut haben. (Sie können den Grat fühlen, wenn Sie mit dem Daumen über den Klingenrücken streichen).
Das Schärfen ist eigentlich ein ziemlich einfacher Vorgang, kann aber eine Weile dauern, wenn Ihre Klinge wirklich stumpf ist.
- Halten Sie Ihre Stechbeitel von Personen fern, die diese als Stemmeisen oder anderweitig missbrauchen.
- Warten Sie nicht zu lange mit dem Schärfen Ihrer Stechbeitel. Schärfen Sie sie sofort, wenn sie anfangen, das Holz zu reißen, anstatt es zu schneiden.
- Achten Sie beim Arbeiten mit dem Stechbeitel darauf, dass Sie den rechten Winkel der Kante nicht beschädigen; die Schnittkante sollte im rechten Winkel zur Seite der Klinge stehen. Sie können dies mit einem Anschlagwinkel überprüfen (siehe den Abschnitt »Winkel messen mit Winkeln« weiter vorne in diesem Kapitel).
In diesem Abschnitt stelle ich Ihnen Hämmer, Klüpfel und Schlägel vor. Höchstwahrscheinlich haben Sie bereits einen metallenen Latthammer. Dieses Werkzeug eignet sich hervorragend zum Einschlagen und Ziehen von Nägeln, ersetzt aber weder einen Klüpfel noch einen Schlägel.
Hämmer gibt es in vielen Varianten – vom kleinen Lackierhammer mit leichtem Holzgriff bis zum großen Zimmermannshammer mit Titankopf und -stiel. Auch preislich sind sie sehr unterschiedlich. Ein guter Hammer mit Holzstiel kostet um die 15 €, ein Hightech-Hammer aus Titan kann schon mal über 200 € kosten.
Übertreiben Sie hier nicht. Kaufen Sie einen einfachen 320- oder 400-Gramm-Hammer mit einem Holzstiel, und Sie sind für die meisten Anwendungen gerüstet. Sie können Ihr Geld für viel coolere Dinge ausgeben als für einen Hightech-Hammer (in Kapitel 4 finden Sie eine Menge cooler Werkzeuge).
Hämmer eignen sich hervorragend dazu, Nägel einzuschlagen, sind aber nicht das Werkzeug der Wahl, wenn man auf andere Werkzeuge oder Holz einschlagen möchte. Verwenden Sie in diesen Fällen entweder einen Klüpfel oder einen Schlägel.
Klüpfel werden traditionell aus Holz hergestellt und haben im Vergleich zu normalen Hämmern einen sehr großen Kopf (siehe Abbildung 5.15). Sie sind im Grunde große Holzschlägel, die zum Eintreiben von Stechbeiteln verwendet werden. Schlägel hingegen sind aus Gummi oder Kunststoff (siehe Abbildung 5.15) und werden meist dazu verwendet, mit sanfter Gewalt Verbindungen zusammenzubringen, obwohl sie vielfach auch zusammen mit Stechbeiteln eingesetzt werden.
Abbildung 5.15: Schlägel (links) und Klüpfel (rechts) sind wichtige Holzwerkzeuge, weil man mit einem normalen Hammer Werkzeuge und Holz beschädigen kann.
Neben Hämmern (siehe den vorigen Abschnitt) gehören auch Schraubenzieher (eigentlich heißen sie Schraubendreher, aber der allgemeine Sprachgebrauch will es anders) zu den Werkzeugen, die Sie wahrscheinlich schon besitzen. Und wenn es Ihnen so geht wie mir, geht immer mal wieder einer verloren. Wie kommt das? Socken und Schraubenzieher scheinen ein Eigenleben zu entwickeln. Aber zurück zum Thema. Schraubenzieher gibt es in verschiedenen Varianten. Die gebräuchlichsten sind: Kreuzschlitz-, Schlitz- und Torx-Schraubenzieher. In diesem Abschnitt werden die einzelnen Typen kurz beschrieben.
Mit Zwingen können Sie Ihre Verbindungen zusammenhalten, während der Leim trocknet. Wenn Sie nicht genug geeignete Zwingen haben, kann das Verleimen eines Projekts zum Albtraum werden. Die folgende Liste enthält die gebräuchlichsten Zwingen:
Abbildung 5.16: Schraubzwingen gibt es in verschiedenen Formen und Größen.
Schraubzwingen werden zum Verleimen von Tischplatten, Korpussen, Schubladen und Frontrahmen verwendet. Schaffe Sie mindestens sechs bis acht Schraubzwingen in verschiedenen Größen an. Wählen Sie die Größen nach den Abmessungen des Holzes, das Sie verleimen möchten. Wenn Sie zum Beispiel Tischplatten mit einer Breite von 90 cm leimen wollen, brauchen Sie mindestens vier Zwingen mit einer Öffnungsweite von 100 cm. Schraubzwingen sollten den größten Teil Ihres Zwingenbestands ausmachen.
Abbildung 5.17: C-Zwingen sind praktisch für kleinere Projekte.
Abbildung 5.18: Winkelvariable Holzzwingen werden in modernen Holzwerkstätten oft übersehen.