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4_Armellino

Ein Bild von einem Kater

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Erste Darstellungen von Katzen gab es bereits vor ungefähr 5.000 Jahren. Auf dem heutigen Gebiet der Stadt Tell el-Muqejjir, im Süden des Iraks, lag 3000 vor Christus die sumerische Stadt Ur. Dort fand man ein Rollsiegel aus dieser Zeit, auf dem ein katzenähnliches Tier abgebildet ist.

Auf den Darstellungen des alten Ägypten wird dann um das Jahr 2000 vor Christus zum ersten Mal die Katze als zum Menschen gehöriges Haustier dokumentiert. Katzen sitzen juwelengeschmückt zu Füßen ihrer Besitzerinnen oder begleiten ihre Familien auf die Moorjagd. Mit dem Aufstieg der Göttin Bastet stieg die Zahl der Darstellungen von Katzen ins Unermessliche.

Im Laufe der Jahrhunderte wanderten die Katzen auf leisen Pfoten weiter nach Osten und überzeugten auch in China mit ihren Jagdqualitäten. Um 900 nach Christus änderte sich auch hier die Einstellung der Katzenbesitzer. Die Katze wird vom Arbeitstier zum Gesellschafter, vor allem der Frauen. Der ab dem 11. Jahrhundert immer mehr verbreitete Brauch des Fußbindens schränkte die Frauen in ihrer Bewegungsfreiheit ein und band sie ans Haus. Aus dieser Zeit stammen etliche Bilder und Geschichten von Katzen mit ihren Besitzerinnen und deren Kindern. Hier und in der Grabkunst finden sich Katzen mit Schleifen um den Hals oder mit einem Vogel statt einer Ratte als Beute. Dort entdeckt man auch das erste Bild einer rot-weißen Katze, die im 12. Jahrhundert von dem Hofmaler Li Di um ihrer selbst willen gemalt wurde.

Das erste in Europa geschaffene individuelle Katzenporträt stammt von dem Maler Giovanni Reder, der von 1693 bis 1765 in Italien lebte und arbeitete. Die römische Dichterin Alessandra Forteguerra gab bei ihm das Porträt ihres Katers Armellino in Auftrag. Das auf dem Bild zu lesende Sonett von Sperandio Bertazzi erzählt von der großen Liebe Alessandras zu ihrem Kater und macht sie unbestritten zur »Crazy Catlady des Barock«.

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