Alptraum aller Schlümpfe
Gibt man den Namen in eine Suchmaschine ein, erfährt man auf der ersten Seite etwas über Todesengel in der islamischen Traditionsliteratur, eine amerikanische Comicserie der 90er Jahre und Fantasyromane. »Unseren« Azraël sucht man zunächst vergeblich. Mag es vielleicht daran liegen, dass er »nur« eine Nebenrolle spielt? Sozusagen Begleitmaterial ist?
Als Gefährte des bösen Zauberers Gargamel mischt er die Welt der Schlümpfe allerdings auch ganz allein auf. Der braunorange Kater mit den gelben Augen steht seinem Herrchen in Bösartigkeit, oder sagen wir besser versuchter Bösartigkeit, in nichts nach.
In den Originalzeichnungen fehlt Azraël ein Teil seines rechten Ohrs. In späteren Zeichnungen und vor allem den Cartoons verändert sich sein Aussehen. Die Farbe wechselt mehr ins Braune, und die Ohren sind mit einem Mal heil.
Seinen ersten Auftritt hatte er im Jahr 1959 in »Le voleur de Schtroumpfs«. Gargamel benötigt Schlümpfe, um aus wertlosem Metall Gold zu machen. Es gelingt ihm, einen Schlumpf zu fangen. Azraël will den Schlumpf fressen, wird aber von seinem Herrchen daran gehindert. Seitdem ist er unentwegt auf der Jagd nach den blauen Zwergen.
Azraël spricht mit Gargamel durch Maunzen, und der Zauberer versteht ihn aufs Wort. Im Comic produziert er einige Male Gedankenblasen mit Schlumpfbildern, aber nur ein einziges Mal, in »Les farces du Schtroumpf farceur« von 1990, wird ihm ein innerer Monolog zugestanden. Dabei ist der Kater nicht immer einer Meinung mit Gargamel und nicht unbedingt gut auf ihn zu sprechen. In einer Folge bekommt er durch ein Versehen selbst magische Kräfte und nutzt diese, um den Zauberer im Keller einzusperren.
2011 starteten die Schlümpfe und damit auch Azraël in 3-D und mit jeder Menge Tricktechnik in den Kinos. Äußerlich wirkt Azraël auf der Leinwand beinahe wie ein echter Kater, wäre da nicht seine ausgeprägte Mimik.
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