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23_Emil, der rote Kater

Der Campingkater

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Viereinhalb Monate war Emil alt, als er seinen Fuß zum ersten Mal auf einen Campingplatz setzen sollte. Zur Sicherheit mit Geschirr und Laufleine. So war es geplant. Aber wie so oft im Leben kam es anders, als es sich Emils Familie vorgestellt hatte. Das Laufgeschirr gefiel dem rot gestromten Kater noch weniger als die vorherige Autofahrt in der Transportkiste. Als ein anderes Wohnmobil nebenan hielt, war es mit der Ruhe vorbei und Emil, zum Schrecken seiner Besitzer, auf und davon. Das hätte durchaus auch (s)ein Ende sein können. Stattdessen war es der Anfang von Emils ungewöhnlicher Geschichte.

Der rot gestromte Kater kehrte an diesem und den nächsten Tagen in regelmäßigen Abständen von seinen Ausflügen zurück, schaute nach, ob seine Menschen noch da waren, und machte sich dann wieder auf den Weg. Die Nächte verbrachte er in der ersten Zeit im Wohnmobil, später ermöglichte ihm eine Katzenklappe ein freies Kommen und Gehen, und so wie der Kater seinen Radius auf dem fremden Terrain erweiterte, wuchs das Zutrauen seiner Menschen in ihn.

Info

Tipp Emils Reiseberichte haben mittlerweile viele Fans gefunden, die ihm treu auf seiner Facebook-Seite folgen: Emil, der rote Kater – Emil the Ginger Tomcat.

Ab da fehlte er, bis auf eine Ausnahme, bei keinem Urlaub mehr. Einmal sollte er zu Hause bleiben – das erwies sich als sehr unrühmlich. Emil war unglücklich, verweigerte das Futter und wog am Ende ein Kilo weniger. Nach diesen drei Wochen war klar: keine Reise ohne Emil!

Seither ist er von der heimischen Schweiz bis an die spanische Grenze und in die Niederlande gefahren. Immer auf seinem Platz ganz vorne im Wagen, mit bestem Blick auf die Strecke. Am Ziel angekommen, erkundet er neugierig die Gegend. Damit ihm keine Gefahren drohen, werden die Plätze mit großer Sorgfalt ausgesucht. Und sollte er in Streit mit den einheimischen Katzen geraten, wird einfach das nächste Ziel angesteuert. Seine Erlebnisse begeistern viele Katzenfans. Und so wundert es nicht, dass Emil vom Publikum zu einer der »111 Katzen, die man kennen muss« erkoren wurde.

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