Der Monat April hält eine Fülle von schier unbegrenzten Möglichkeiten bereit, die von ganz unterschiedlicher Qualität sind und sich manchmal sprunghaft vom einen ins andere wandeln, geradeso wie das Wetter sich hier oft an einem einzigen Tag kaum entscheiden kann, ob es düster verhangener Regen, strahlender warmer Sonnenschein, kalter Hagelschauer oder Nachtfrost sein soll. Während die Hasen über die Felder springen, können wir nun durch die Möglichkeiten unseres Lebens tanzen und dabei spielerisch leicht wie ein Kind bleiben. Zeitgleich liegt die Ermutigung zu großen Sprüngen in der Luft und öffnet sich in uns, genau wie die jungen Triebe hervorsprießen und Knospen sich entfalten.
Wachsender Mond, Knospenmond, Ostering und Ostermond32 – diese alten Namen für den Mond im April künden von Entfaltung, Wachstum und sogar Wiederauferstehung, und das in einer Zeit, in der die Sonne im einen Moment wärmend lockt und geborgen hält, während im nächsten Moment Hagel herabdonnern kann. In Verbindung mit diesen Kräften können wir Hingabe an die Große Göttin in ihrer dreifaltigen Kraft kultivieren – das Werden (weiß), das Wachsen und Reifen (rot) und das Vergehen (schwarz).
Es ist ein Monat, der unser Vertrauen in uns selbst und den energetischen Prozess, in den Lauf der Natur, in die Schöpfung und auch in unsere eigene Schöpferkraft stärken kann. Das lateinische Wort aperire = „öffnen“ ist Namensgeber für den April und weist auch darauf hin, dass sich nun Pflanzen, Tiere und das Bewusstsein sowie die Herzen der Menschen öffnen.
In und mit dieser vertrauensvollen Öffnung und Hingabe lässt sich eine ganzheitliche Basis schaffen, von der aus sich der große Sprung bzw. der weitere Weg befreiter gestaltet. Mögen die darauf liebevoll abgestimmten Ritual-Inspirationen und auch das Teilen meines persönlichen Erlebens dir hilfreich sein.
In dieser innovativen, kreativen, spielerischen und wegbereitenden Jahreszeit können wir uns dem Fluss des Lebens einmal mehr hingeben. Es ist auch eine Zeit, in der wir unsere (widerstreitenden/gegensätzlichen) inneren Stimmen und Seelenanteile in Einklang bringen können, um uns mit all unseren Facetten in dieser Welt zu bewegen.
Insbesondere zum Neumond lohnt sich der bewusste Blick auf die inneren Anteile der Großen Göttin, in denen die ewigen Zyklen letztlich personifiziert sind.33 Dabei können wir im tiefen inneren Prozess bei Bedarf auch etwas Altes verabschieden, das auf unserem (spirituellen) Weg nicht (mehr) stimmig ist. Es gibt uns die Gelegenheit, tiefen Sehnsüchten, altem Schmerz und alten Wunden zu begegnen und uns vielleicht auch mit einer Art Weltschmerz auseinanderzusetzen. Du kannst für die Zeit des Rituals all das einmal da sein lassen und es dann verabschieden bzw. ineinander verweben, um das Beste aus allen Anteilen zu einem starken Band werden zu lassen. Dazu wendest du gleich mehrere uralte schamanische Methoden selbstwirksam an.
Nutze dieses Kraftritual zum Neumond, um mit deiner vollen Kraft aus allem, was dich ausmacht, beschwingt neu zu beginnen. Verbinde es bei Bedarf gern mit einem Kerzenritual, wenn du im Prozess direkt deine Wünsche zu den Spirits senden (oder ggf. auch Hinderliches oder Schweres loslassen) möchtest.
Materialien
Du benötigst lediglich einen Zettel, einen Stift, drei Baumwollfäden (sehr gern in Weiß, Rot und Schwarz), eine Kerze und Streichhölzer bzw. ein Feuerzeug und eine kleine Schüssel mit Wasser.
•Erschaffe dir bewusst und auf deine Weise einen heiligen Raum und stimme dich ein (zur Orientierung kannst du dafür die Hinweise im Kapitel „Grundsätzliches zur Ritualvorbereitung und Öffnung des heiligen Raumes“ auf den Seiten 63 ff. nutzen).
•Lade nun die nährende Große Göttin ein. Wenn es für dich stimmig ist, hole gern auch den beschirmenden Vater Himmel/Sonne dazu bzw. lade Gott und Göttin als heiliges Paar ein.
Entzünde bewusst eine Kerze für dich und diese Göttin und/oder diese Schöpfung aus der Vereinigung, in der du gemeinsam mit allen anderen Wesen lebst.
•Teile dein Papier in drei Teile (oder, wenn du gern und viel assoziierst, nutze einfach drei Blätter, um mehr Raum zu haben).
Jeder Teil steht für einen Bereich der Großen Göttin, der dreifaltigen Kraft – einer für das Junge, Reine, Unschuldige in dir, dein inneres Kind, einer für das erwachte erwachsene Menschenkind in dir und einer für die alte Weisheit.
Widme dich ganz bewusst jedem Anteil einzeln – der Jungfrau, der Mutter bzw. reifen, sinnlichen Frau und der alten Weisen. In dieser Weise wird die Große Göttin meist dreigeteilt (und die entsprechenden männlichen Anteile dazu sind Jüngling/Vater/weiser Alter).
•Beginne mit einem dieser Anteile, je nachdem welcher dich unmittelbar anzieht, und meditiere darüber, erspüre ihn, kontempliere dazu:
Was bedeutet für dich dieser Anteil?
Was davon ist in dir bereits lebendig und erfüllt dich?
Dann spüre diesen Fragen nach:
Wovon wünschst du dir mehr?
Was möchtest du einladen?
Schreibe deine Antworten auf den ersten Zettel.
•Fahre mit dem nächsten Anteil genauso fort und schreibe abschließend deinen Wunsch, deine Einladung auf den zweiten Zettel.
Und ergänze dies um die gleiche Kontemplation zum dritten Anteil und um deinen Wunsch dazu auf dem dritten Zettel.34
•Nimm dir nun einen Moment, um deinen (weißen) Faden gemeinsam mit dem Zettel zur Jungfrau zwischen deine beiden Handflächen zu nehmen und die Energie deiner Worte, Assoziationen und Wünsche in den Faden übergehen zu lassen. Fahre mit dem (roten) Faden und dem Zettel für die Mutter bzw. die reife, sinnliche Frau und mit dem (schwarzen) Faden für die weise Alte ebenso fort.
•Lege deine drei Fäden dann liebevoll zur Seite und widme dich zunächst den drei Zetteln. Dieses Mal wird das Feuer nicht dein auflösender Transformator sein, sondern deine Zettel und Wünsche sozusagen „gestaltwandeln“, damit sie in Rauch aufgehen und zur Großen Göttin – oder wie auch immer du diese Kraft für dich bezeichnest – aufsteigen und gesehen, gerochen, erkannt werden.
Übergib also bewusst einen Zettel nach dem anderen der Kerze und lass ihn brennen, solange du ihn festhalten kannst, ohne dich zu verbrennen. Lass ihn dann in deine Wasserschale fallen und übergib damit deinen Wunsch gleichsam dem Wasser – dem Symbol des Fließenden, des Wandels und des Großen Wassers, aus dem wir alle kommen.
•Wenn es für dich stimmig ist, kannst du nun archaisch-schamanisch drei deiner Haare ins Ritual einweben.35 Dafür kannst du sie, wie weiter unten beschrieben, mit deinen Fäden verflechten.
Doch zunächst etwas zum Hintergrund: Nach schamanischem Verständnis speichern sich in den Haaren unsere Erfahrungen und tragen damit in gewisser Weise unser Wesen in sich. Daher gibt es in Mythen und Märchen viele Hinweise zur Magie, die in den Haaren steckt. Schamaninnen, Heiler und Medizinleute nutzten bestimmte Felle zu gezielten Kraftanrufungen oder Kraftübertragungen und in manchen indigenen Kulturen gibt es bis heute viele Bräuche dazu, z. B. schneidet man sich die Haare gar nicht oder sie werden zu einschneidenden Anlässen komplett abgeschnitten. Vielleicht kennst du das auch selbst von dir in Zeiten großen inneren Wandels: Wir haben dann auch heute noch das tiefe Bedürfnis nach einem Haarschnitt oder einer Frisurveränderung. In dem Moment, in dem du deine Haare mit ins Ritual einwebst, verbindest du dich tiefer mit diesem Urwissen, das dir vielleicht nicht mehr bewusst, aber noch in dir lebendig ist. Es ist jedoch kein Muss, und das Ritual entfaltet auch ohne die Haare seine Kraft. Es ist mir nur wichtig, dir eine Fülle von Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen, sodass du immer mehr erfahren und erkennen kannst, was ganz besonders wirksam für dich persönlich ist.
•Wenn du sie also für dein Ritual verwenden magst, kannst du nun jeweils eines deiner Haare einem der drei heiligen Anteile zuordnen und sie dazu wie bei einer Taufe in dein Ritualwasser tauchen. Durch die Einladung deines Feuers im vorigen Ritualschritt ist auch die volle Transformationskraft beteiligt.
•Verbinde schließlich die Haare mit den drei Fäden. Starte mit einem Knoten am oberen Ende und flechte dann alles ineinander. So verbindest du all die Weisheit von Werden-Wachsen-Vergehen über die Fäden letztlich in dir, auf dass sich das jeweilige Zykluswissen dir stets im richtigen Moment offenbart.
•Ergänze dein Ritual gern frei mit was immer dir kommt – sei dies ein Gebet an die Große Göttin, die Urmutter, die Schamanen alter Zeit, all jene, die vor dir kamen, die jeweiligen Anteile oder sei es ein Lied, ein Segen … Lass es kreativ und frei sein und mache so dein Fäden-Haare-Flechtwerk zu deinem ureigenen Kraftgegenstand, der über die Zeremonie, die Kraft des Neumonds und alles, was du hineingibst, genau zu dem werden wird, was dich unterstützt.
Beende mit einem bewussten Knoten, der all das zusammenhält.
•Gehe jetzt hinaus in die Natur und spüre dabei nach, welcher Baum oder Busch dich besonders anzieht. (Vergiss nicht, zuvor deine Kerze zu löschen, sodass sie nicht unbeaufsichtigt weiterbrennt bzw. sorge für Sicherheit.)
Binde dein Flechtwerk mit all deinen darin enthaltenen Wünschen und der dreifaltigen Kraft der Göttin an den Baum oder Busch (binde es sehr lose, damit der Zweig weiterwachsen kann) und überlasse nun alles vertrauensvoll dem Wind sowie dem Wachstum, das dieses Pflanzenwesen hinzugibt. Verbinde dich damit zugleich einmal mehr mit der Großen Göttin bzw. stärke deine Anbindung an sie und ihre zeitlose Weisheit aller Zyklen und Rhythmen.
•Bedanke dich bei dem Ort, dem Pflanzenwesen, der Großen Göttin (und allem, was du eingeladen hattest) – gern auch bei dir selbst für die Zeit, die du dir genommen hast – und beende dein Ritual auf deine Weise. Dein Ritualwasser kannst du zu Hause nun entweder noch einmal in der Dunkelnacht dieses Neumonds bescheinen lassen und am kommenden Tag der Natur übergeben, oder du nutzt dies direkt als abschließende Handlung deines Rituals.
Dieser Vollmond heißt im Volksmund auch „Hasenmond“, und tatsächlich können wir im ganzen Monat die Hasen auf den Feldern beobachten, wie sie Haken schlagen, einander umwerben oder auch kämpfen und ihre Reviere abstecken. Die schamanische Kraft des Hasen wird meist als herzöffnend erlebt, und so können wir sowohl das, was wir in der Natur beobachten, als auch das Energetische in diesem Ritual naturspirituell einweben: Erobern wir unser Feld (zurück), halten wir es rein, befreien wir unser Herz und unsere Ahnenlinie und verbinden wir uns dann mit vollem Herzen neu.
Die Kräfte, die in uns und um uns herum wirken, können sich unterschiedlich stark ausdrücken und zu manchen Zeiten benötigt es etwas anderes, Neues und vielleicht Ungewohntes, um den Blick deutlich zu erweitern und Inspirationen zuzulassen.
Hingabe an den inneren Rhythmus
Dieses Buch richtet sich insbesondere an Frauen, die sich ihrem zyklischen Leben auch im Hinblick auf die sie umgebende Natur und Jahreszeit hingeben möchten und in der Zusammenarbeit, im Wirken mit den jeweiligen Kräften, tiefer in ihr ganz natürliches Frausein eintauchen wollen. Hierzu gehört auch ein achtsames Lauschen auf die Zeichen der Natur (innen wie außen), ausreichend Raum und Zeit dazu und ein Handeln aus dem, was empfangen wurde. Aus diesem erweiterten Bewusstsein entsteht eine Magie des Augenblicks, in der Lebensräume neu gestaltet werden und Lebenswege neue Wendungen nehmen.
Ich möchte dich ermutigen, deinen Eingebungen zu vertrauen, und wähle daher diesen Monat voller feuriger Pionier-Energie, um dir ein sehr persönliches Beispiel zu geben. Gleichzeitig findest du hierin mehrere kreative Varianten, die du in verschiedenen Situationen für dein eigenes Ritual verwenden kannst. Nimm diese gern auch als Inspiration, um jedes der Rituale dieses Buches in einem ähnlichen Sinne umzuwandeln, denn du selbst bist eine wirkmächtige Schöpferin in deinem Leben.
Es ist der 8. April 2020. Um 4:35 Uhr, also in den frühen Morgenstunden, steht der Waage-Mond in Opposition zur Widder-Sonne. Noch dazu handelt es sich um einen ganz nahen „Supermond“. Die Astrologin Luisa Carla Hartmann schreibt in ihrem Blogartikel dazu, dass es bei der Waage-Widder-Achse ganz stark um die Themen „Beziehung, Selbstliebe, Begegnung, Ich & Du“ geht.36
Weiter lese ich darin: „Für mich sind folgende Fragen für uns alle relevant: Was und wie viel kannst du geben und schenken, wenn du nicht gut für dich selbst sorgst bzw. nicht in klarer Verbindung mit deinen Wünschen bist? Und: Wie frei sind wir wirklich von alten, limitierenden Vorstellungen, Glaubenssätzen und Ängsten?“
Als ich ein wenig weiterlese, bleibe ich an diesem Satz und den anschließenden Impulsfragen hängen: „… könnte uns im besten Sinne noch einmal darauf aufmerksam machen, wo wir uns selbst noch lähmen und aus Liebe und Loyalität (zu unseren Ahnen) in einem selbstgewählten Gefängnis aufhalten. Wo möchtest du alte Ketten sprengen, alten Beziehungsstrukturen vergeben oder freie Liebe ohne Bedingungen wählen? Was zeigt sich dir?“
Ich gehe nach draußen, schließe meine Augen, spüre tief in mich hinein. Dann bitte ich meine Ahnen, sich zu zeigen und die Glaubenssätze auszusprechen, die mich beeinflussen. Ich sehe Ahninnen und Ahnen vor mir, kann sie teils auch sofort zuordnen. Es folgen acht Sätze – ein paar darunter treffen mich bis ins Mark. Einige sind wie eine dumpfe Erinnerung, doch ein Satz war mir bisher unbewusst. Alle Sätze schreibe ich auf und daneben die Namen meiner Ahnen.
Dann rufe ich die Spirits herbei und bitte um ein Ritual, das mir helfen und mich befreien wird. Sie gestalten es gemeinsam mit den Ahnen … und innerhalb weniger Minuten steht mir die Struktur und der Ablauf des Rituals sowie seine einzelnen Bestandteile klar vor Augen.37
Und hier teile ich es von Herzen mit dir:
Ritual für die Befreiung aus dem Ahnengefängnis
Auch hier empfehle ich wieder ein achtsames Journaling. Es schafft einen klaren Geist und bildet einen fruchtbaren Boden, auf dem dein Ritual sich in voller Kraft entfalten kann. Nutze diese Impulsfragen dazu und erweitere sie gern um dein freies assoziatives Schreiben:
–Welche Glaubenssätze wirken in dir zum Thema Beziehung, Liebe, Selbstliebe?
–Wie empfindest du die Beziehung zwischen Frauen und Männern – für dich selbst und auch gesellschaftlich?
–Welche Sätze aus diesem Themenkomplex erinnerst du? Was haben deine Ahnen in diesem Kontext gesagt?
–Was davon beeinflusst dich sehr (vielleicht sogar ohne dein bisheriges Wissen)?
–Was möchtest du loslassen?
–Bist du bereit, das Gefängnis in ein unterstützendes Nest zu verwandeln?
Vorbereitung und Materialien
Bitte deine Ahnen und hilfreichen Spirits, dich zu leiten und zu begleiten. Lade sie ein, Teil deines heutigen Rituals zu sein. Begib dich dafür zunächst auf eine „Medizinwanderung“ (weitere Erläuterungen dazu findest du auf den Seiten 44 ff.) und lass dich von den Gegenständen finden, die sich dir zeigen, um als Stellvertreter für Gefängnisstäbe, für dich selbst, für den Auflösungsprozess, für Halt und nährende Kraft, dein Erblühen und auch für all das zu stehen, was du selbst unterwegs als wichtig empfindest. Sorge dann für die Atmosphäre, die dich darin unterstützt: Dazu können Kerzen und Räucherwerk gehören, und auch ein bewusst ausgewählter Ort, der dir hierfür passend erscheint.
Schaffe dir einen ungestörten heiligen Raum: Handy (und wenn du zu Hause bist, auch Telefon und Klingel) aus. Nun geht es nur um dich und um das, was aus der achtsamen Stille heraus geboren werden mag.
•Lass nun aus deinem gesammelten Material und in inniger Verbindung mit dir selbst und deiner inneren Stimme ein Ritual entstehen:
•Lege dafür an deinem besonderen Ort zuerst einen Gegenstand ab, der symbolisch für dich selbst steht. Darum herum wird sich alles entsprechend zuordnen.
Es folgen die „Gefängnisstäbe“ (d. h. der Gegenstand, den du dafür ausgewählt hast). Sie stehen für all das, was dich einengt und deinen Weg behindert, dein Wachstum hemmt und dein Leuchten dimmt. Hole dann die Gegenstände mit dazu, die für deinen Auflösungsprozess stehen. (In meinem Fall habe ich dafür Krähenfedern verwendet.) Du kannst dann für jeden Gefängnisstab einzeln oder für alle zusammen deinen „Auflösungsprozess“ vollziehen. (Ich habe dafür den Krähengeist gebeten, mir zu helfen und je eine Krähenfeder auf einen Gefängnisstab gelegt.) Bitte die Aasfresser, alles fortzunehmen, zu essen und zu verdauen, was nun sterben darf und was dich nicht länger gefangen halten soll.
Und verbinde dies gern mit einem Gebet bzw. Wunsch.
•Wenn du spürst, dass es so weit ist, dann sammle diese Stäbe wieder ein, mache einen Haufen daraus und verbrenne sie. (Du kannst dies auch als ein transformierendes Mini-Osterfeuer zelebrieren!) Achte auch hier wieder auf deine eigene Sicherheit und auch darauf, dass der Ritualort keinen Schaden nimmt.
•Lege dann deine Symbole für Halt, Stärke und nährende Kraft um dich herum. Sie stehen für dein „Nest“ bzw. deinen sicheren Rahmen.
•Zuletzt folgen alle Symbole für dein volles Erblühen. Lass diese Gegenstände die Kraft der heutigen Sonne und der darauffolgenden Vollmondnacht genießen und schaue morgen wieder danach. Vielleicht hält dein Naturbild dann noch eine Botschaft für dich bereit … Du wirst erkennen, wie die Natur damit interagiert hat.
Wenn du zu deinem Ritualort zurückkehrst, bringe gern auch eine Dankesgabe mit und starte dann beseelt in deinen Tag.
Möge deine Intuition frei sein und zugleich tief in dir wurzeln. Mögest du von der Gewissheit erfüllt sein, dass alle Weisheit in dir ist. Mögest du dich von ihr in diesem besonderen Ritual führen lassen – und dir dies auch in deinem ganzen Leben mehr und mehr erlauben.
Varianten für zu Hause
Die Umstände der Corona-Pandemie erforderten für einige einen Plan B in Form einer „Inhouse-Zeremonie“, als ich das Ritual empfangen habe. Dies kann natürlich auch ohne Pandemie hilfreich sein, wenn du deine Zeremonie, aus welchen Gründen auch immer, zu Hause erleben magst. Lass dich auch hier gern inspirieren und übersetze die Vorschläge für dich so, dass du das Ritual in deinem Zuhause durchführen kannst. In unseren Schubladen haben wir meistens doch allerlei Nützliches und Passendes für einen solchen Zweck. Vielleicht ist es also an der Zeit für eine „Inhouse-Medizinwanderung“ (weitere Erläuterungen dazu findest du auf den Seiten 44 ff.), die du ähnlich wie oben beschrieben machst, nur eben in deinem Zuhause.
Eine Möglichkeit, die sich gut für zu Hause eignet, ist die kreative Zeichen-Variante:
•Mache eine Skizze von dir selbst und male ein Bild deines Gefängnisses (ergänze evtl. bestimmte Schlagworte, die für dich die Situation zum Ausdruck bringen). – Sei dabei so frei wie möglich und folge deinem kreativen Mal-Flow. Lass so hervorsprudeln, was immer sich zeigen mag.
•Wenn du alles zu Papier gebracht und dein Bild fertig gemalt hast, dann sprich deinen Wunsch/ein Gebet/einen Segen aus und bitte um das, was dir nun wichtig ist und was transformiert werden soll. Bringe auch zum Ausdruck, was du dir stattdessen wünschst. Spüre eine Zeit lang nach.
•Male ein zweites Bild, in dessen Mitte du selbst bist. Schreibe um dich herum die verwandelten Ahnensätze. Bitte dann noch einmal deine Ahnen, sich dir einen nach dem anderen zu zeigen und sich in ein Symbol zu verwandeln. Erschaffe aus diesen Symbolen in deinem Bild einen nährenden heilsamen Kreis um dich herum. Falls es für dich stimmig ist, lass es ein Nest sein, in dem du geborgen bist, oder ein Rahmen, der deinem Weg Halt und Urvertrauen schenkt, oder was auch immer für dich richtig und wichtig ist.
•Lege dann das zweite Bild über das erste. Gib deinen beiden Kraftbildern die Zeit eines vollen Tages und einer Vollmondnacht. (Lege deine Bilder dazu am besten nach draußen, um Sonne und Mond auch in ihrer Strahlkraft miteinzubeziehen.)
•Bedanke dich am nächsten Tag in deinen Worten und auf deine ureigene Weise bei allen hilfreichen Spirits und deinen Ahnen. Verbrenne dann feierlich das Bild, das du transformiert hast. Das andere Bild bewahrst du dir auf – als Zeichen und Sinnbild deiner Unterstützung, die immer da ist, und für deine Befreiung, an der du selbst aktiv und bewusst mitgewirkt hast.
•Danke dir zum Abschluss selbst für das, was du für dich getan hast.
… und hier siehst du sozusagen die „Foto-Love-Story“ zum Ritual, um die einzelnen Schritte ein wenig besser nachvollziehen zu können – mit Liebe für dich fotografiert und beschrieben!
Ich wünsche dir von Herzen ein kraftvolles rituelles Befreien, Zelebrieren und ein strahlendes Wiederauferstehen in dieser so besonderen Osterzeit bzw. dem sogenannten Ostermonat!