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Schönbrunn
Tourenkarte | Übersichtskarten
Meidlinger Tor › Orangerie › Schloss Schönbrunn › Großes Parterre › Römische Ruinen › Obeliskbrunnen › Gloriette › Neptunbrunnen › Rosarium
Start: U Schönbrunn (U4)
Ende: U Hietzing (U4)
Wann: an einem schönen Sonnentag. Insbesondere am Wochenende muss man auf große Menschenmengen gefasst sein.
Distanz: 3,6 km
Andere Städte haben auch schöne herrschaftliche Sommerresidenzen – aber so bequem wie Schloss Schönbrunn ist weder Versailles noch Sanssouci zu erreichen: In Wiens Zentrum in die U-Bahn eingestiegen, befindet man sich nur wenige Stationen später in einer anderen Welt, in der die Zeit in der glorreichsten Epoche des Habsburgerreiches stehengeblieben zu sein scheint.
Orangerie
Ist es ein besonderer Zauber? Nach Passieren des Meidlinger Tors wird der Alltag zur Nebensache. Welcher Wochentag gerade ist? Egal. Was man sich für den Tag noch so vorgenommen hat? Unwichtig. Einen standesgemäßen Auftakt für die Tour bildet die Orangerie 1, die heute als Tagungs- und Veranstaltungszentrum genutzt wird und in der die Schönbrunner Schlosskonzerte stattfinden. Die sich abwechselnden größeren und kleineren Rundbögen der Südfassade verleihen der Architektur einen verspielten Charakter. Im Gewölbekeller des Restaurants Residenz befindet sich die Hofbackstube 2. Bei einer Apfelstrudelshow zeigen Zuckerbäcker, wie die süße Wiener Köstlichkeit hergestellt wird (April–Nov.).
Schloss Schönbrunn
Auf der Suche nach einer repräsentativen Adresse in Wien? Falls ja, sollte man sein Glück im Schloss Schönbrunn 3 ! (tgl. 8.30–17/17.30, im Sommer bis 18.30 Uhr). versuchen. Das barocke Bauwerk mit seinen zwei langen Seitenflügeln verfügt über mehr als 1400 Zimmer. Die sind zum Teil auch als Apartments oder große Wohnungen zu mieten. Etwas störend könnte aber der Rummel sein, in der Hochsaison schieben sich bis zu 10.000 Besucher täglich durch die zumeist im Rokokostil ausgestalteten Prunkräume. Sie bestaunen unter anderem den Gelben Salon, der seinen Namen den mit gelbem Damast bezogenen Sitzmöbeln verdankt, die Große Galerie, einen Festsaal mit hohen Kristallspiegeln und Stuckdekorationen in Weiß und Gold, das mit 261 indischen Miniaturen geschmückte Millionenzimmer oder das das Vieux-Laque-Zimmer, Privatgemach Maria Theresias mit einer eigentümlichen Mischung aus barocken Stilelementen und fernöstlichen Einflüssen.
Römische Ruinen
Wer glaubt, mit dem Besuch des Schlosses sei das Erlebnis Schönbrunn abgeschlossen, wird im Schlossgarten eines Besseren belehrt. Es ist unmöglich, das fast 2 km2 große Gelände an einem Tag vollständig zu erkunden. Zudem verfügt der im französischen Stil angelegte Park über zahlreiche große und kleine Attraktionen, die die lustwandelnden Herrschaften amüsieren sollten – wenn ihnen der kunstvoll angelegte Park mit seinem zentralen Großen Parterre 4 hinter dem Schloss nicht mehr Zerstreuung genug war. Bei den Römischen Ruinen 5 handelt es sich mitnichten um Überreste aus der Antike, sondern um ein Werk des 18. Jhs. Es entsprach dem romantischen Zeitgeschmack, symbolisierte aber auch den dynastischen Anspruch der Habsburgerkaiser, die sich als legitime Nachfolge des Römischen Reiches sahen. Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenburg zeichnete nicht nur für die künstliche Ruine, sondern auch für den Obeliskbrunnen 6 verantwortlich. Auf dem von vier Schildkröten getragenen Obelisken schildern Hieroglyphen die Geschichte des Hauses Habsburg. Reine Produkte der Fantasie: Zum Zeitpunkt der Errichtung waren die ägyptischen Schriftzeichen noch gar nicht entschlüsselt.
Im prächtigen Café Gloriette kann man sich wie in vergangenen Zeiten fühlen und mit dem Blick aufs Schloss Schönbrunn ein kaiserliches Frühstück bzw. Kaffee und Törtchen genießen.
Der Aufstieg zur Gloriette 7 lohnt sich. Von hier aus bietet sich ein fantastischer Ausblick. Die zunächst als Ruhmestempel konzipierte Gloriette diente als repräsentativer Festsaal und als Frühstückszimmer für Kaiser Franz Joseph I.
Über gewundene Pfade geht es zurück in Richtung Schloss, wo der Neptunbrunnen 8 das Große Parterre optisch abschließt. Neptun thront, gestützt auf einen Dreizack, auf einem Muschelwagen. Fast schon ein Geheimtipp auf dem Weg zum Hietzinger Tor ist das Rosarium 9, das für überwältigende Sinneseindrücke sorgt: Die Farbenpracht Hunderter Rosen und der Duft der Blumen wirken lange nach.