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Aquazoo und kaiserliche Möbel

Tourenkarte | Übersichtskarten

Haus des Meeres Foltermuseum Hofmobiliendepot Schon-Schön Literaturhaus

Start: U Kettenbrückengasse (U4)

Ende: Zieglergasse (Straßenbahn 49)

Wann: Di–So nachmittags

Distanz: 1,4 km

Weit oben, ebenerdig und tief unten – diese Tour berührt alle Ebenen. Im ohnehin schon erhöht liegenden Esterházy-Park bietet sich von einem ehemaligen Flakturm aus ein toller Panoramablick, und ein Luftschutzbunker sorgt für bedrückende Atmosphäre. Im Souterrain hat die Goldfinger-Bar ihren Platz gefunden – und zu ebener Erde wartet das einzigartige Möbelmuseum auf Besucher.

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1 Haus des Meeres

2 Foltermuseum

3 Café Ritter

4 Kaiserlichen Hofmobiliendepot

5 Schon-Schön

6 Literaturhaus

 

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Haus des Meeres

Fast wirkt es wie eine Vorbereitung auf das Kletterabenteuer, das diese Tour bietet: Auf dem ersten Stück der Strecke geht es über Stiegengasse und Gumpendorfer Straße für Wiener Verhältnisse ziemlich steil bergauf. Erstes Zwischenziel nach dem Weg durch ein eher durchschnittliches Wohngebiet ist der Esterházy-Park – und dort das Haus des Meeres 1 (tgl. 9–18, Do bis 21 Uhr). Der schlichte, sogar erdrückende Bau würde sicherlich keinen Architekturpreis gewinnen. Das war aber auch nicht die Intention der Konstrukteure: Es handelt es sich um einen ehemaligen Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg. Im Innern der 4000 m2 großen Anlage mit dem größten Aquarium Österreichs kann man – sicherlich nicht jedermanns Sache – sogar einen Hai streicheln. Nicht nur an die 10.000 Fische sind im Haus des Meeres beheimatet, auch Schlangen und Krokodile gibt es zu bestaunen. Das seine Umgebung überragende Haus des Meeres nutzt seine im wahrsten Sinne exponierte Stellung: Die außen angebrachte Turmstiege führt über 192 Stufen zu einer Aussichtsterrasse in 35 m Höhe hinauf, die einen herrlichen Blick auf die Stadt bietet.

Nach dem Aufstieg auf den ehemaligen Flakturm folgt der Abstieg in einen früheren Zivilschutzbunker. Hier bietet das Foltermuseum 2 (tgl. 10–18 Uhr), das sich etwas nebulös »Museum für mittelalterliche Rechtsgeschichte« nennt, einen Einblick in einen düsteren Teil der Menschheitsgeschichte. Üblicherweise sind solche Ausstellungen mit Vorsicht zu genießen, diese erfreut sich aber der Unterstützung von Amnesty International.

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Café Ritter

Die Fortsetzung der Route sorgt für einen abrupten Szenenwechsel. Nach den eher bedrückenden Impressionen im Foltermuseum wartet am Ende der Schadekgasse das Café Ritter 3, das auf eine fast 150-jährige Kaffeehaustradition zurückblickt und zu Beginn noch im Sommerpalais des Fürsten Esterházy seine damals hochwohlgeborenen Gäste bewirtete. Das Interieur mutet nicht zufällig altmodisch an: Es stammt aus den 1950er-Jahren. Weitaus ältere Möbel als im Café Ritter gibt es im Kaiserlichen Hofmobiliendepot 4 (Andreasgasse 7, Di–So 10–18 Uhr) zu sehen. In dem einzigartigen Museum sind Möbel aus fünf Jahrhunderten ausgestellt, wobei der Schwerpunkt auf Biedermeierzeit und Historismus liegt. Zu den Kuriositäten gehören als Sitzmöbel getarnte Zimmertoiletten und ein kaiserlicher Rollstuhl. Nebenan wird das royale Thema weitergesponnen: Das authentische Szechuan-Küche servierende Restaurant Zum Kaiserlichen Thron (s. Restaurants, >>) gilt als eine der anspruchsvolleren Lokalitäten seiner Art. Im Sommer speist man im schönen Innenhofgarten.

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Kaiserliches Hofmobiliendepot

An der Ecke zur Lindenstraße wartet ein Dreigestirn, das es so vielleicht in Europa nicht noch einmal gibt: Das Schon-Schön 5 vereint Boutique, Friseursalon und Gastronomie unter einem Dach. Dass bei dieser Kombination die einzelnen Komponenten nicht auf der Strecke bleiben, beweist das Restaurant (österreichisch-mediterran, €€€), das unter anderem von Gault Millau mit einer Haube ausgezeichnet wurde. Die Gäste sitzen hier gemeinsam an einem großen Tisch, wobei der Zufall für die Nachbarn sorgt. Für einen Absacker nach dem Dinner bietet sich die Goldfinger-Bar an, die ebenfalls zum Schon-Schön-Ensemble gehört.

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Tourenkarte | Google Maps

Das Restaurant Caspian sieht nur von außen unscheinbar aus. Innen erwartet die Gäste gepflegte Küche und tolle persische Gastfreundschaft, günstiger Mittagstisch.

Das Literaturhaus 6 in der Zieglergasse (Eingang: Seidengasse) versteht sich als »Kompetenzzentrum für österreichische Gegenwartsliteratur«. Neben der mit 70.000 Bänden größten Bibliothek zur österreichischen Literatur des 20. und 21. Jhs. hat das Literaturhaus jährlich 100 Veranstaltungen zu bieten – alle bei freiem Eintritt.

Touren im Anschluss: H, z, b