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Anna & Frank Lindens Sommerresidenz, Vedersølund, Jütlands Westküste – Montag, 27. August 2018
Automatisch öffneten sich die schwarzen Tore in der Mauer, die den Gutshof umgaben, und ließen Frank Lindens nachtblauen Mercedes passieren. Er bog links auf die Schotterstraße ab und erreichte wenige Minuten später die Landstraße nach Ringkøbing, wo er Gas gab.
In einer eleganten Altbauwohnung in der Nähe der Kopenhagener Marmorkirche klingelte das Telefon. Die Operatorin war schlagartig hellwach, streckte sich nach dem Handy auf dem Nachttisch aus und setzte sich auf.
Eine Tankstelle östlich von Odense
Es war ein sonniger Sommermorgen wie so viele andere in dem Haus in Charlottenlund. Michael Sanders Frau Lene wirbelte durchs Haus und sammelte ihre Sachen für einen langen Arbeitstag im Dezernat der Reichspolizei für personengefährdende Kriminalität. Michael starrte gedankenversunken in seinen Kaffeebecher, während seine fünfjährige Tochter Maria Haferflocken mit Milch löffelte und Orangensaft dazu trank. Das Haus war gemütlich und nicht übertrieben ordentlich. Der einzige, peinlich aufgeräumte Raum in der alten Villa war Michael Sanders Kellerbüro, wo er seine Einmannfirma betrieb, die sich im Lauf der Zeit auf die Identifikation und Verhinderung von Industriespionage spezialisiert hatte. Außerdem auf wenige, extrem spezielle Projekte, die er komplett vor seiner Umwelt geheim hielt und nicht offiziell in Rechnung stellen konnte.
Skodsborg, Parkplatz am Struckmannpark
Die Operatorin trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tank ihres Motorrads. Die Chance eines kurzen chirurgischen Eingriffs in das Treffen der beiden Männer hatte sich rasch erledigt. Das rote T-Shirt des Ghostwriters verschwand zwischen den Bäumen und mit ihm die wertvollen Informationen in seinem Rucksack. Frank Linden schien das Bewusstsein verloren zu haben, und die verfluchten Surfer, die zweifellos auf dem Weg nach Cold Hawaii bei Thyborøn waren, torkelten noch immer über den sonnenheißen Asphalt.
Das malerische alte Haus, von einem königlichen Baubeamten für einen königlichen Kammersänger entworfen, lag vornehm in der diplomatischen Enklave des Ryvangsviertels und erzählte von Bewohnern, die ihr Leben in vollen Zügen genossen. Die Einrichtung war vollkommen anders als in Michaels Zuhause, in dem sich das Treibgut aus Lenes und seinem früheren Leben zufällig mischte. Die hohen Räume hier waren stilsicher von weiblicher Hand in einer geschmackvollen Mischung aus futuristischen italienischen Designermöbeln und dänischen Klassikern arrangiert. An der grellen, bewusst provokanten Farbgestaltung der Räumlichkeiten schieden sich die Geister. Es gab aber durchaus auch ein paar stillere, meditative Bereiche in beruhigenden Sand- und Erdtönen. Das Haus eignete sich sowohl für hedonistische Künstlerfeste als auch für akademische, geistige Vertiefung.
Zurück in seinem Auto, schaltete er das Mobiltelefon ein, das grundsätzlich ausgeschaltet war, wenn er für Pinkie Pixie unterwegs war, um zu vermeiden, seine Position über die Sendemasten in der Umgebung zu offenbaren.
Das kleine, kreuzförmige Icon, das den Standort von Simons Handy angezeigt hatte, blinkte nicht mehr.
Es war ein Tag voller Einsatzfahrzeuge, trostlos heulender Sirenen, Kranken- und Streifenwagen. Eine halbe Stunde später erreichte Michael den sonst so friedlichen Drosselvangen in Farum, eine Wohnstraße, die normalerweise Weber-Grills, elektrischen Rasenmähern, Audis und spielenden Kindern vorbehalten war.
Maria saß mit demonstrativ der Wand zugewandtem Gesicht in der Küche und spielte Angry Birds auf ihrem iPad. Ihr kleiner, angespannter Körper strahlte tiefe Gekränktheit aus. Die Babysitterin Georgina starrte den Kessel an, als könnte sie ihn allein mit der Kraft ihres Willens zum Kochen bringen.
Zurück in der Küche, riss er Maria das iPad aus den Händen, worauf sie wie von der Tarantel gestochen aufsprang.
Lenes Gesicht war angespannt und verbissen. Maria klammerte sich an ihr Bein. Lene ließ ihre Schultertasche neben sich auf den Boden fallen, tätschelte abwesend den Kopf ihrer Tochter, warf ihre Pistole auf den Küchentisch und sank auf einen Stuhl.
Ein einsam gelegener Bauernhof irgendwo in Schonen
Am selben Abend, im Zentrum von Kopenhagen
Ein Villenviertel in Nærum – am selben Abend
Rechtsmedizinisches Institut, Rigshospital – am selben Abend
Vor dem Rigshospital ging der Tag in einen lauen Sommerabend über. Die hinter dem Horizont versunkene Sonne leuchtete die gewaltigen weißen Kumuluswolken an, die am westlichen Himmel zu einer wahrhaft göttlichen Ambossform verschmolzen. Unter den weißen Wolkenbergen hingen andere, lang gezogene Wolkenformationen in Gelb, Violett, Rot und Sepia, wie Reflexionen einer fernen, an den Himmel projizierten Schärenlandschaft – von unsichtbaren Zephyren ostwärts getrieben.
Maria schlief wie betäubt, noch nach Vanilleeis duftend. Michael hatte den Inhalt von Simons Nylonsack auf dem Arbeitstisch in seinem Kellerbüro ausgebreitet: ein grünes, fleckiges Tagebuch mit einem roten Seidenbändchen als Lesezeichen, ein gut gefüllter Polsterumschlag und ein silbergrauer USB-Stick.
Er strich über den verschossenen, grünen Umschlag des Tagebuches. Ein Drittel der rot linierten Seiten war mit gut lesbarer Tintenschrift gefüllt. Mehrere Seiten waren fleckig. Schweiß? Tränen? Wasser? Michael hatte keine Ahnung. Einige Flecken sahen aus wie getrocknetes Blut.
Michael riss den Polsterumschlag auf und stieß einen Pfiff aus, als er die flachen Geldbündel von 200- und 1000-Franken-Scheinen darin sah. Er zählte langsam nach. Hielt sich ein Bündel unter die Nase und sog den Duft nach frischer Druckfarbe ein. Das waren einhundertfünfzigtausend Schweizer Franken, ein Vermögen. Auf dem oberen Scheinbündel klebte ein gelber Post-it-Zettel mit einer handschriftlichen Notiz:
Trotz der Schlaftablette bewegte Lene sich unruhig im Schlaf, sie wimmerte leise und zuckte wie ein Jagdhund, der Albträume hatte. Michael war kurz davor, aufzugeben und aufs Sofa im Wohnzimmer umzuziehen, aber ihm fehlte die Kraft. Er drehte sich auf den Rücken und starrte an die Decke.
Es war, als hätte jemand ein schweres Goldfischglas über Lenes Kopf gestülpt und die Hälfte ihrer Hirnzellen abgeschaltet. Der Rest reichte gerade so fürs Autofahren. Lene wusste, dass das der chemische Kater nach der Schlaftablette war, der sich im Laufe des Nachmittags verziehen würde. Sie hatte einen bitter metallischen Geschmack auf der Zunge. Sie trank schwarzen Kaffee aus dem Thermobecher und rutschte nervös auf dem Sitz hin und her. Im Radio wurde auf allen Kanälen über Frank Lindens Ableben berichtet, sogar im schwedischen Rundfunk.
Michael trank schwarzen Nescafé in seinem schummrigen Kellerbüro und las weiter in Thomas Schmidts Tagebuch – mit einem Unbehagen, das er immer dann fühlte, wenn er im Privatleben anderer Menschen herumschnüffelte, obgleich genau das sein Beruf war – der einzige, den er beherrschte.
Ein schmaler Schotterweg führte an den hohen, weißen Mauern des Gutshauses entlang. Die Straße vor dem Anwesen war von den üblichen Fahrzeugen der Journalisten und Fotografen blockiert und den langen deutschen Luxuslimousinen der Mitglieder der oberen Hierarchieebene von Linden Pharma. Die Presseleute standen an ihre Kühlerhauben gelehnt in der brütenden Sonne, rauchten Zigaretten, tranken Wasser und Kaffee und warfen sehnsüchtige Blicke zu den glänzend schwarzen Ziegeldächern hinter der Mauer und den hohen Föhren, die sich vom Westwind drangsaliert gen Osten neigten.
Michael versuchte, sich auf Thomas Schmidts Tagebuch zu konzentrieren, aber das Gespräch mit Vincent Armitage Blythe störte immer wieder seinen Gedankenfluss. Irgendwas war da faul.
Die Suite der frischgebackenen Witwe, zu der ein Schlafzimmer, eine begehbare Garderobe und ein Wohnzimmer gehörten, war in sanften, kühlen Farbnuancen gehalten, harmonisch wie eine klassische Klaviersonate. Vor dem Fenster lag ein tiefer Balkon, dahinter öffnete sich der Blick auf das dunkle Meer. Wellen brachen sich auf dem felsigen Küstenstreifen.
Unentschlossen, was sie als Nächstes tun sollte, beobachtete Lene vor dem schwarzen, schmiedeeisernen Tor des Gutshauses den Exodus. Die Vorstellung, nach Charlottenlund zu fahren und Michael zu treffen, war nicht sehr erbaulich.
Thomas Schmidt richtete den Feldstecher auf die Frau, die auf seinen Kastenwagen zusteuerte. Er musste sich keine Sorgen machen, in dem Wagen war nichts, was seine oder Iskanders Identität verraten könnte. Kurz darauf verschwand sie hinter einer hohen Hecke aus seinem Sichtfeld.
Michael hatte sich eine frische Kanne Kaffee gebraut und den Aschenbecher geleert. Danach war er durch sein Büro gewandert, bis er sich mit einem unausweichlichen Gefühl, dass das Jüngste Gericht auf ihn wartete, wieder Thomas Schmidts afrikanisches Tagebuch vornahm.
Michael griff eifrig nach dem Hörer, als das Telefon klingelte. Das war womöglich Vincent Armitage Blythe mit Informationen zu der todbringenden Bitch.
Es war still in dem großen, hellen Haus bis auf Iskanders quietschende Gummisohlen auf den Fliesen der Eingangshalle. Anna Linden und das Faktotum Beatrice standen regungslos am Fuß der eleganten Treppe. Iskander bekam große Augen beim Anblick all der Gemälde, Statuen und Vasen, die so groß waren wie er.
Michaels Büro
Verzweiflung und Zorn hatten sie hinter sich. Auch das abwechselnde Herumwandern durch den Raum, wenn sie nicht länger still sitzen konnten. Jetzt saßen sie wieder auf dem Sofa. Mit einem Lichtjahr Abstand zwischen sich.
Zentrale der Reichspolizei, Glostrup, später Nachmittag
Müde und mit vor unzusammenhängenden Gedanken rauschendem Kopf öffnete Lene die Tür zu Bjarnes und ihrem eigenen Büro. Eine kleine Besenkammer, die sie sich mit Beharrlichkeit und gegen eine Herde trauriger Architekten und Bausachverständiger erkämpft hatten, um einen Schutzwall zwischen sich und das nur mit dünnen Trennwänden unterteilte Großraumbüro zu bringen. Der Boden und die Schreibtische waren von skelettierten Computern und kunstvollen Flugzeugmodellen aus dem Ersten Weltkrieg in unterschiedlichen Stadien der Vollendung belegt – eine von Bjarnes vielen Leidenschaften: ein Sammelsurium von Lötkolben, Spezialwerkzeugen, Bedienungsanleitungen und elektronischen Kleinstteilchen, Oszilloskopen und bunten Kabeln.
»Wo ist unsere Mordtasche?«, fragte Lene.
Flemming Brandts Haus
Wohnung der Operatorin – zwei Minuten nach Mitternacht – 29. August
Sie waren umeinander herumgeschlichen. Keiner von ihnen ging auf den anderen zu, um sich, wie sonst nach einem besonders langen und anstrengenden Tag, mit einer Umarmung zu begrüßen.
Sletten Strand, Dienstagnacht
Lene änderte die Position auf dem Korbstuhl vor dem Fenster ihrer Tochter. Gab es etwas Friedlicheres und Tröstlicheres als den Anblick eines schlafenden Kindes? Sie ließ einen Zipfel der Gardine durch ihre Finger gleiten, während sie sich vor Sorge verzehrte.
Fælledpark, DHL-Staffellauf
Während Michael seine imaginären Gesprächseinleitungen mit dem schicksalsgebeutelten Chirurgen durchspielte, stand Lene an ihr Auto gelehnt auf dem Parkplatz vor dem Rigshospital, ein paar Hundert Meter von dem DHL-Torbogen entfernt. Der Tag mit den endlosen Sitzungen war längst vergessen. Sie hatte nicht zugehört und auch nichts Konstruktives beigetragen, sondern wie auf heißen Kohlen auf den Moment gewartet, da sie sich endlich verdrücken und Bjarne abholen konnte.
Der grüne Punkt auf Michaels Smartphone bewegte sich in gerader Linie etwa fünfundzwanzig Meter vor ihm auf der Laufstrecke. Er hielt gleichmäßigen Abstand zum Zielobjekt. Der Weg war in voller Breite mit Läufern gefüllt, und Michael konnte nicht mit Sicherheit sagen, wer von ihnen die Tüte hatte. Aber zumindest konnte er sicher sein, den flüchtigen Thomas Schmidt im Visier zu haben.
Bjarne musterte Lene kurzsichtig.
Michael erhaschte noch einen kurzen Blick auf den flüchtenden Kastenwagen, der zwischen äußerer Spur und Randstreifen Richtung Hans Knudsens Plads weiterraste, bevor er voll in die Eisen treten musste. Er blieb in einer vorbeitreibenden Wolke verbrannten Gummis stehen – zwei Zentimeter neben einem Touristenbus, der vom Bordstein ausscherte.
Sie saßen jetzt schon eine kleine Ewigkeit schweigend in Lenes Auto. Bjarne drehte und wendete unablässig ein kleines Stück Plastik in seinen Händen. Dann hob er seufzend den Blick.
Michael fuhr an einem schlammigen Parkplatz vor einer Ansammlung flacher Gebäude vorbei. Von der Sonne ausgebleichte Reklameschilder versprachen dem Reisenden kulinarische Glückseligkeit verheißendes schwedisches Junkfood. Die Reifen der Lkw hatten sich an mehreren Stellen bis auf die Felssohle durchgegraben.
Lene schlug wütend aufs Lenkrad.
Michael kämpfte auf der Rückbank von Lenes Avensis um eine bequeme Position für sein gequetschtes Bein.
Ringsjö, Schonen
In ihrem Tarnanzug war Sara im Halbdunkel bis auf wenige Meter Abstand nicht zu sehen. Sie blieb hinter der dritten Birkenreihe stehen, von wo aus sie einen freien Blick auf den Mann und die Frau auf dem Badesteg und den Jungen in der Jolle hatte.
Lene war noch nie in ihrem Leben so waghalsig gerast. Ihre Sinne waren geschärft, die Müdigkeit vergessen. Körper und Gehirn wurden von einem Profi-Rennfahrer gesteuert. Ihr Wagen bretterte über die schmalen, dunklen Schotterwege.
Iskander versuchte, sich aus Henriks Umarmung zu winden, der ihn jetzt noch fester hielt. Unglaublich, was für Kräfte in dem kleinen Kerl steckten.
Bjarne fuhr überraschend kompetent und vorsichtig mit Thomas Schmidts altem Kastenwagen hinter Lenes Avensis her. Als sie auf eine breitere, asphaltierte Straße bogen, rauschten aus der Gegenrichtung Krankenwagen, Polizeifahrzeuge und Löschfahrzeuge an ihnen vorbei.
Als sie sich der Øresundbrücke näherten, tauchte Thomas erneut an die Oberfläche. Michael gab ihm Wasser zu trinken und maß seinen Puls. Er war jetzt ruhiger, fester.
Sara fuhr den Pick-up in ein verlassenes Gebäude in einem dunklen und menschenleeren Industrieviertel am Rand von Helsingborg, schaltete den Motor ab und stieg aus. Ein paar wilde Katzen beobachteten sie. Die Betonwände waren von mehreren Schichten sinnleerer Graffiti überzogen.
Fast alle Plätze am Küchentisch waren besetzt. Lene, Bjarne und Michael aßen ein höllisch scharfes Curry, das die Zahnfüllungen zum Glühen brachte, dazu tranken sie indisches Cobra-Bier.
Das Morphin hatte den lindernden Griff um seine Nervenenden von einem Augenblick zum nächsten gelockert, und der Schmerz biss zu. Michael schlug die Augen mit einem unterdrückten Schrei auf. Sein rechtes Bein war hart wie Holz. Er biss die Zähne aufeinander und versuchte, leise aus dem Bett zu steigen, um Lene nicht zu wecken, die aber hellwach war.
Fünfzig Meter von Lenes und Michaels Haus entfernt rollte ein geliehener VW Passat mit ausgeschaltetem Motor an den Randstein.
Die Drohne beschrieb eine träge Acht über der todgeweihten Missionsstation. Die seelenlosen Digitalkameras unter ihrem Bauch zeichneten alles in peinlicher Präzision auf. Ein Dutzend Rebellen in aus verschiedenen Armeen zusammengeklaubten Uniformen taumelten betrunken herum und schossen auf alles, was sich bewegte. Einige von ihnen konnten höchstens fünfzehn sein. Inmitten des Blutbades stolzierten zwei weiße Männer in frisch gebügelten Uniformen umher, als machten sie einen Spaziergang vor dem Frühstück in einer Safari-Lodge. Der eine war barhäuptig und gut zu erkennen, der andere trug eine Oakley-Sonnenbrille und einen breitkrempigen Militärhut.
Donnerstag
Die Operatorin ging durch den Flur, gähnte hinter vorgehaltener Hand und zog den Bademantelgürtel fester. Blythe hatte noch nie einen Hausbesuch gemacht. Irgendetwas musste gründlich schiefgelaufen sein.
Vormittag, Wildpark nördlich von Kopenhagen
Michael saß in Lenes Auto an der Ecke Frederiksgade und Bredgade, hundert Meter vor dem Tor der Marmorkirche. Es war brüllend heiß. Die Teerdecke war weich. Es waren nicht viele Menschen um die Kirche herum unterwegs, die majestätisch den klassischen Platz dominierte. Der Blick suchte automatisch die schwebende Kuppel, deren Anblick einen mit Ehrfurcht erfüllte.
Am nächsten Tag, Bella Center, Amager
Lene konnte sich nicht erinnern, wann jemals so viele Menschen auf einmal in der Villa versammelt gewesen waren. Im Ehebett lag ein tapfer lächelnder Thomas Schmidt mit vielen weißen Kissen im Rücken. Ida war eifrig darauf bedacht, alle seine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. Lene betrachtete ihre Fürsorge mit hochgezogener Augenbraue. Da war eine völlig untypische Sanftheit bei ihrer normalerweise doch recht derben Schwägerin. Aber Thomas war auch die ideale Besetzung für den gut aussehenden und todesmutigen Helden.
Der Tag brach an vor dem riesigen, architektonisch gewagten Sommerhaus bei Tisvildeleje und warf die gezackten Schatten der Föhren über die gepflegte Rasenfläche auf das weiß gedeckte Dach einer Doppelgarage von der Größe eines durchschnittlichen Einfamilienhauses.
Eine Woche später
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