5. Erläuterungen zum Text

»›Es sind darin einige Denkübungen‹, sagte ich, ›und es möchte auch mitunter einige Gelehrsamkeit erfordert werden.‹ [...]

›Ich habe immer gefunden‹, sagte Goethe lachend, ›daß es gut sei, etwas zu wissen‹.«15

Dieses humorvolle Sätzchen Goethes gegenüber Eckermann über das in Faust II ausgebreitete Wissen ist Grund genug für das nachfolgende kleine Lexikon. Es bietet aber lediglich eine Auswahl der wichtigsten Erläuterungen.

Für eine differenzierte und umfassende Information sei verwiesen auf: Ulrich Gaier: Erläuterungen und Dokumente: Johann Wolfgang Goethe: Faust. Der Tragödie Zweiter Teil. Stuttgart 2004. (UB. 16022.)

Gestalten der antiken Mythologie

Achill (7435): vor Troja gefallener Held, nach seinem Tode von seiner Mutter, der Nereustochter Thetis, auf die Insel Leuke entführt. Dort lebte er mit Helena, die ebenfalls aus dem Schattenreich zurückkehren durfte. Ihr gemeinsamer Sohn war Euphorion, er wurde von Chiron erzogen und in der Heilkunde unterrichtet.

äolisch (7866): von Äolos, griechischer Gott der Winde.

Alcides (7219): Beiname des Herakles, nach dessen Großvater Alkaios.

Antäus (7077): Sohn des Meergottes Poseidon, ein Riese, dem aus der Berührung mit seiner Mutter Gäa (Gaia), der Erde, stets neue Kräfte zuströmten.

Aphidnus (8851): Freund des Theseus, der mit Peirithoos die noch unverheiratete Helena auf Aphidnus’ Burg in Attika (griechische Landschaft mit Hauptstadt Athen) entführte.

Apoll (7566): griech. Apollon, Sohn des Zeus und der Leto. Sonnengott (Phöbus Apollo) und Gott der Künste, Führer der Musen. Weil er die Zyklopen getötet hatte, musste er in Thessalien ein Jahr lang die Rinder des Königs Admetos hüten.

Ares (7384): Sohn des Zeus und der Hera, griechischer Kriegsgott (röm. Mars), Geliebter der Aphrodite.

Argonauten (7339, 7365): griechische Helden, unter ihnen Kastor und Pollux, Herkules, Iason, Lynceus als Steuermann, Orpheus und Theseus. Sie fuhren unter Iasons Führung auf dem Schiff Argo nach Kolchis, um das Goldene Vlies zu rauben.

Äskulap (7451): Sohn des heilbringenden Gottes Apollo(n), hatte von Chiron Unterricht in allen Künsten erhalten, an Stelle von Apollon auch als Gott der Heilkunde verehrt.

Arimaspenvolk (7106): einäugiges skythisches Reitervolk.

Asphodelos-Wiesen (9975): Wiesen im Totenreich, auf denen die lilienartige Asphodelosblume wächst, sie galt als Symbol unfruchtbaren Bodens.

Atlas (6405): ein Titan, der im Westen, am Rande des ›Weltmeeres‹ (d. h. des Mittelmeeres), das Himmelsgewölbe trug.

Aurora (10061): griech. Eos, Göttin der Morgenröte.

Bacchus (10017): griech. Bakchos, Dionysos, Sohn von Zeus und Semele. Gott des Weins, des Rausches. Als der ältere, der Dionysos Zagreus, Sohn von Zeus und Persephone, wurde er von den Titanen zerrissen. Athene rettete sein Herz und belebte damit einen Lehmkörper. In seinen Mysterien wurde er als sterbender und wiederauferstehender Gott gefeiert. Tod und Auferstehung sah man im Bild der Traube, die zerstückelt zu Most und durch Gärung zum berauschenden Wein wurde.

Baucis: s. Philemon.

Boreaden (7372): Söhne des Windgottes Boreas, die von Herakles getötet wurden.

Ceres (5128): griech. Demeter, Schwester des Zeus. Göttin der Fruchtbarkeit und des Wachstums.

Chelone (8170): eine Nymphe, die Hermes in eine Schildkröte verwandelte, da sie nicht zu Zeus’ Hochzeit erschienen war.

Chiron (7199): Sohn des Kronos und der Philyra aus der Zeit der vorolympischen Götterwelt, ein Mischwesen mit einem Pferdeleib, aus dem ein menschlicher Oberkörper herauswächst. Er war wegen seiner überragenden Weisheit Erzieher vieler mythologischer Helden, u. a. von Kastor und Polydeukes (röm. Pollux).

Choretiden (8812): einzelne Sprecherinnen des Chores.

Circe (8123): die Zauberin Circe (Kirke) lebte auf der Insel Aiaia. Sie verwandelte die Gefährten des Odysseus in Schweine.

Daktyle (7622): von griech. daktylos ›Finger‹. Für Goethe ›Däumlinge‹, bei den Griechen fingerfertige Handwerker, Erzschmiede.

Deiphobus (9054): Sohn des trojanischen Königs Priamos. Er heiratete Helena nach Paris’ Tod. Menelaos bestrafte ihn nach dem Fall von Troja, indem er ihn verstümmelte und dann hinrichten ließ.

Diana, Luna Hekate (7905): dreigestaltige Göttin, als Mondgöttin Selene (lat. Luna), Jagdgöttin Artemis (lat. Diana) und Unterweltsgöttin (griech. Hekate oder Persephone); Hüterin der Fruchtbarkeit und des Zauberwesens.

Dioskuren (7369): Bezeichnung für Kastor und Polydeukes (Pollux), die Zwillingssöhne des Zeus und der Leda und Halbbrüder Helenas.

Doriden (8137): Töchter des Meeresgottes Nereus und der Nymphe Doris. Goethe unterscheidet gegen die Mythologie zwischen Doriden und Nereïden.

Dryas (7959): Baumnymphe.

Empuse (7732): ein blutsaugendes, den Lamien verwandtes Nachtgespenst mit Eselsfüßen.

Erichtho (7005): eine thessalische Zauberin, die der römische Feldherr Pompeius vor der Schlacht von Pharsalus nach dem Sieger befragte.

Euphorion (9599): s. Achill.

Faun (5819): s. Satyr.

Gäa (7391): Gaia, griechische Göttin der Erde, aus dem Chaos geboren, erschuf den Himmel.

Galatee (8145): die schöne Tochter des Nereus. Sie vertritt hier Aphrodite, die Göttin der Schönheit und der Liebe.

Grazien (5299): griech. Charites, Töchter der Zeus. Göttinnen der Anmut und Geselligkeit: Euphrosyne (festliche Freude), Aglaia (festlicher Glanz), Thalia (blühendes Leben). Goethe setzt Hegemone (die Führerin) – nach anderen Quellen – an die Stelle von Thalia, wahrscheinlich um die Verwechslung mit der gleichnamigen Muse (s. dort) zu vermeiden.

Greif (7083): Mischwesen, Tier mit Löwenleib, Raubvogelkopf und Flügeln.

Hades (9121): lat. Pluto, herrscht zusammen mit seiner Gemahlin Persephone über das Totenreich.

Harpyen (8819): Mischwesen, Mädchen mit Oberleib von Vögeln, die alles beschmutzten, was sie berührten.

Hebe (7392): Göttin ewiger Jugend. Die Götter gaben sie Herakles zur Frau, nachdem dieser die Unsterblichkeit erlangt hatte.

Hekate (7905): Göttin der Fruchtbarkeit und des Mondes. Als Mondgöttin dargestellt mit drei Gesichtern, entsprechend den Mondphasen: zunehmend als Selene (Luna), voll als Artemis (Diana), abnehmend als Hekate oder Proserpina.

Helios (8285): Sonnengott, fährt am Tage mit seinem Sonnenwagen von Osten nach Westen über den Himmel. Hephästos (9672): Sohn von Zeus und Hera, Gott des Feuers und der Handwerker.

Herakles (8849): lat. Herkules. Als Sohn von Zeus und Alkmene der große Held der griechischen Mythologie. Er war berühmt wegen seiner Kraft und Schönheit, erledigte im Auftrag seines Onkels Eurystheus (nicht seines Bruders wie in Vers 7389) eine Reihe schwerster Aufgaben und befreite die Welt von Ungeheuern.

Hermaphrodit (8029): ein Sohn des Hermes und der Aphrodite. Die Nymphe Salmakias liebte ihn ohne Gegenliebe, die Götter verbanden die beiden zu einem männlich-weiblichen Doppelwesen.

Hermes (7384): Sohn des Zeus und der Bergnymphe Maia, Götterbote und Begleiter der Reisenden und der Toten auf dem Weg in den Hades. Mittler zwischen Götterwelt und Erde.

Hippokamp (vor 8275): sagenhaftes Seepferd mit Vorderhufen und Delphinschwanz.

Ibykus (7660): Die Kraniche des Ibykus, Anspielung auf Schillers Ballade, in dem Kraniche den Raubmord an dem griechischen Sänger Ibykos (um 528 v. Chr.) aufdecken.

Juno (7999): griech. Hera. Als Gemahlin des Zeus höchste Göttin, Beschützerin der Ehe.

Jupiter (4961): griech. Zeus. Der oberste Gott in der griechischen Mythologie. Er zeugte Kinder (z. B. Herakles, Helena, Dionysos) mit irdischen Frauen (Alkmene, Leda, Semele).

Kabiren (8074): Gottheiten, deren Mysterienstätte sich auf der Insel Samothrake befand. Sie werden von Goethe als gewaltige Götter der Schöpfungsgeheimnisse gesehen.

Karyatide (7545): urspr. Mädchen aus Karyä bei Sparta, die bei Kulttänzen zu Ehren der Artemis einen korbartigen Kopfschmuck trugen. In der Architektur plastische Figuren, die das Dach eines Tempels tragen.

Kypris (8146): s. Venus.

Lamien (7235): verführerische weibliche Dämonen, die Männer anlocken, um deren Blut zu trinken.

Leda (10050): s. Tyndareos.

Lemuren (11512): lat. lemures, Gespenster der Verstorbenen.

Lernäische Schlange (7227): neunköpfige Schlange. Als Herakles das Ungeheuer töten wollte, wuchsen für jeden abgeschlagenen Kopf zwei neue nach. Er konnte sie erst bezwingen, als sein Begleiter Iolaos die Halsstümpfe mit glühenden Holzpfählen ausbrannte.

Lethe (4629): Fluss der Unterwelt; aus dem die Seelen der Verstorbenen tranken, um sich nicht mehr an ihr früheres Leben zu erinnern.

Lynceus (7377): der wegen seiner außergewöhnlichen Sehschärfe (der Luchsäugige) auf der Fahrt nach Kolchis das Schiff der Argonauten steuerte und den diese Eigenschaft für Goethe zum Idealtyp eines Turmwächters im III. und V. Akt machte.

Manto (7450): Priesterin des Apollon-Orakels und heilkundige Seherin, Tochter des blinden Sehers Teiresias. Goethe macht sie zur Tochter des Heilgottes Äskulap und damit zur Seherin und Heilerin, er zählt sie zu den Sibyllen.

Menelas (vor 8488): Menelaos, König von Sparta, verheiratet mit Helena, ein Bruder Agamemnons.

Musen (7567): neun Töchter des Zeus und der Mnemosyne (der Erinnerung), Göttinnen der schönen Künste und der Wissenschaften: Klio (Geschichte), Euterpe (Instrumentalmusik), Thalia (Lustspiel), Melpomene (Trauerspiel), Terpsichore (Tanz), Erato (Liebesdichtung), Polyhymnia (Lyrik, Musik), Urania (Astronomie), Kalliope (erzählende Dichtung), Begleiterinnen des Dionysos, dann auch des Apollon.

Myrmidonen (7873): Volk im südlichen Thessalien, Gefolgsleute des Achilles im Trojanischen Krieg. Der Sage nach von Zeus aus Ameisen geschaffen.

Neptunus (8141): griech. Poseidon, Bruder des Zeus. Gott des Meeres und der Gewässer. Wenn er mit seinem Dreizack in das Meer stieß, entstanden Stürme und Wellen, als Erderschütterer Seismos verursachte er auch Erdbeben.

Nereus (8082): alter griechischer Meeresgott vor Poseidon. Er zeugte mit der Nymphe Doris fünfzig Töchter, die Nereïden bzw. Doriden.

Nymphen (5872): griechische Naturgottheiten, die vor allem in Gewässern (Okeaniden bzw. Nereïden im Meer, Naiaden in Seen und Bächen), Bergen (Oreaden) und Bäumen (Dryaden) lebten.

Ops (7989): griech. Rhea, Vertreterin der ältesten Götterwelt. Rhea wurde als Erdmutter, Gemahlin des Kronos und Mutter des Zeus, später mit der römischen Ops, der Göttin des Erntesegens, gleichgesetzt.

Oreas (7811): griechische Bergnymphe.

Orkus (8762): in der römischen Mythologie Gott des Todes, zugleich Bezeichnung für das Totenreich.

Orpheus (7375): Sänger der griechischen Mythologie. Sein Gesang und sein Leierspiel vermochten alle Geschöpfe zu bezaubern. Die Götter der Unterwelt wurden durch seine Kunst so gerührt, dass er seine verstorbene Frau Eurydike in die Oberwelt führen durfte, sie jedoch wieder verlor, weil er sich verbotenerweise nach ihr umsah.

Pallas (7342): Beiname der Göttin Athene. In der Odyssee verwandelt sich Pallas Athene, die Göttin der Kunstfertigkeit und Weisheit, in Mentor, den Freund des Odysseus, und berät und begleitet Odysseus’ Sohn Telemachos.

Parzen (vor 5305): griech. Moiren, Schicksalsgöttinnen. Klotho spinnt den Lebensfaden, Lachesis erhält ihn, und Atropos schneidet ihn ab.

Persephoneia (7490): Tochter des Zeus und der Demeter. Sie wurde von Pluto, dem Gott der Unterwelt, entführt und zur Mitherrscherin im Hades gemacht.

Philemon (11069): In Ovids Metamorphosen (8,631 ff.) sind Philemon und Baucis ein altes Ehepaar, die Zeus und Hermes, ohne sie zu kennen, gastfreundlich aufnehmen. Als Dank wird ihnen der Wunsch erfüllt, zusammen sterben zu dürfen.

Phöbus (4670): griech. Phoibos, ›der Strahlende‹, Beiname Apollons, des Gottes der Poesie und des Gesangs, der unter dem Namen Phoibos Apollon mit dem Sonnengott Helios gleichgesetzt wurde.

Phorkyaden (7967): drei Frauen der griechischen Mythologie, die das Alter und die Hässlichkeit personifizieren. Sie waren Töchter des Meergreises Phorkys und besaßen zusammen nur einen Zahn und ein Auge.

Proteus (8152): weissagender Meeresgott. Wurde er um eine Weissagung gebeten, entzog er sich dem meist durch Verwandlung seiner Gestalt. Für Goethe auch das Prinzip der Metamorphose, der Verwandlung alles Lebendigen.

Psyllen und Marsen (8359): Sie galten als Schlangenbeschwörer.

Pygmäen (7606): sagenhaftes Zwergenvolk.

Satyr (5829): griechische Naturgottheit (röm. Faun), die man sich bocksfüßig und mit Ziegenohren dachte. Satyre waren die Begleiter des Weingottes Dionysos und verkörperten das üppige Leben in der Natur.

Sibyllen (7455): weissagende Frauen.

Silenus (10033): griech. Seilenos, Sohn des Hermes und einer Nymphe, berauschter Begleiter und Erzieher des Weingottes, ritt immer auf dem »öhrigen« Esel.

Sphinx (7083): in Ägypten als Mischwesen mit dem Körper eines Löwen und dem Kopf eines Mannes dargestellt, in Griechenland als geflügelte Löwin mit Kopf und Brüsten einer Frau. Die Sphinx war in der griechischen Mythologie ein Todessymbol.

Stymphaliden (7220): menschenfressende Vogelungeheuer, die ihre eisernen Federn wie Pfeile abschießen konnten.

Tiresias (8817): alter blinder Seher aus Theben, Vater der Manto.

Titanen (7560): Söhne und Töchter des Uranos und der Gaia. Sie entrissen ihrem Vater die Herrschaft und setzten aus ihrer Mitte Kronos ein. Als Zeus Kronos stürzte, wurden sie nach langem Kampf von ihm besiegt und in den Tartaros geworfen.

Tritonen (8044): griechische Meergottheiten, Mischwesen aus Mensch und Fisch, Söhne des Triton, eines Sohnes von Poseidon und Amphitrite.

Tyndareos (8497): Herrscher von Sparta, verheiratet mit Leda, deren Tochter Helena Zeus zum Vater hatte.

Ulyss (7186): Odysseus. Auf seinen Irrfahrten kam er auch zur Insel der Sirenen. Um deren todbringenden Gesang anhören zu können, verschloss er die Ohren seiner Gefährten mit Wachs und ließ sich selbst am Mast seines Schiffes festbinden.

Venus (4957): griech. Aphrodite, Tochter des Zeus und der Dione, aber auch die aus dem Schaum des Meeres Geborene, die in Kypris (Zypern) an Land gestiegen sein soll. Göttin der Schönheit und der Liebe; auch als Name eines Planeten.

Zyklopen (8123): Die Zyklopen (Kyklopen) sind mächtige einäugige Riesen der griechischen Sage. Zu ihnen gehörte Polyphemos, der mehrere von Odysseus’ Gefährten verschlang und dem Odysseus selbst entkam, indem er ihn im Schlaf blendete.

Historische Gestalten

Anaxagoras (7851): griechischer Philosoph (um 500–428 v. Chr.). Er hielt das Feuer für die Urkraft der Welt.

Ghibellinen, Guelfen (4845): In Oberitalien standen sich seit Anfang des 13. Jahrhunderts die Anhänger der Staufer (Ghibellinen, nach der schwäbischen Stadt Waiblingen), die die Herrschaft der deutschen Kaiser unterstützten, und die antikaiserlichen und papstfreundlichen Welfen (Guelfen) feindlich gegenüber.

Maria Aegyptiaca (12053): (lat.) ägyptische Maria. Die »Acta Sanctorum« sind eine Sammlung von Heiligen- und Märtyrerbiographien. Dort wird von der ägyptischen Maria berichtet, eine unsichtbare Hand habe sie wegen ihres ausschweifenden Lebens beim Eintritt in die Grabeskirche zu Jerusalem zurückgestoßen. Aus Reue lebte sie über vierzig Jahre als Büßerin in der Wüste. Vor ihrem Tode schrieb sie die Bitte in den Sand, man möge sie begraben und für sie beten.

Mulier Samaritana (12044): (lat.) das samaritanische Weib. Nach Joh. 4 begegnet Jesus in Samaria am Brunnen Jakobs einer Frau und bittet sie um Wasser, obwohl die strenggläubigen Juden die vom ›rechten‹ Glauben abgefallenen Juden in Samaria meiden müssen. Im Gespräch verweist Jesus auf den Unterschied zwischen dem Wasser des Brunnens und dem Wasser des ewigen Lebens, das er zu geben vermag.

Naboth (11287): Im Alten Testament (1. Kön. 21) wird berichtet, dass König Ahab den Weinberg des Naboth erwerben wollte. Als Naboth sich weigerte, ließ Ahabs Frau Isebel Naboth ohne Wissen des Königs töten, so dass Ahab, unwissend schuldig, den Weinberg bekam.

Pompejus (7816): Gnaeus Pompeius Magnus (106–48 v. Chr.), römischer Feldherr, wurde von Cäsar im Kampf um die Macht in der Schlacht bei Pharsalos 48 v. Chr. besiegt und auf der Flucht ermordet.

Sardanapal (10176): griechischer Name des assyrischen Königs Assurbanipal (668–626 v. Chr.). Sein Name steht für den Typ des Herrschers, der ein Wüstlingsleben führt.

Thales (7851): Thales von Milet (639–546 v. Chr.) sah im Wasser den Ursprung der Welt und des Lebens.

Zoilo-Thersites (5457): Zoilos (um 350 v. Chr.), antiker Grammatiker, ein kleinlicher Kritiker des Homer; Thersites, von Homer in der Ilias als hässlicher Lästerer dargestellt. Hinter dieser Doppelgestalt verbirgt sich Mephisto.

Orte

Ägäisches Meer (7501): zwischen Griechenland und Kleinasien, mit vielen Inseln.

Argolis (9473): östlichste Halbinsel der Peloponnes.

Arkadien (9569): Gebirgslandschaft im Zentrum der Peloponnes, Urbild einer »heilen« Welt der Einfachheit, Bescheidenheit und Lebensfreude, d. h. auch der Freude an der Musik.

Eleusis (7420): antike griechische Stadt an der Küste von Attika nordwestlich von Athen.

Elis (9470): Landschaft an der Westküste der Peloponnes.

Messene (9471): Landschaft im Südwesten der Peloponnes.

Olymp (7466): Gebirgszug zwischen Makedonien und Thessalien. In der antiken Mythologie Sitz der Götter.

Paphos (8147): Stadt an der Südwestküste Zyperns mit Aphrodite-Heiligtum.

Peneios (6952): Hauptfluss in Thessalien, der nach Osten durch das Tempetal (zwischen Olymp und Ossa) fließt und ins Ägäische Meer mündet.

Pharsalus (6955): In der Ebene von Pharsalus in Thessalien besiegte Caesar am 9. August 48 v. Chr. Gnaeus Pompeius Magnus.

Samothrace (8071): Samothrake, Insel im Ägäischen Meer, Mysterienstätte der Kabiren.

Sparta (8501): in der Antike mächtiger, mit Athen konkurrierender Stadtstaat auf der Peloponnes, in der Sage Herrschersitz des Menelaos.

Taygetos (8996): nord-südlich verlaufendes Gebirge auf der Peloponnes.

Theben (9032): Hauptstadt von Böotien in Mittelgriechenland, in der Sage durch die Belagerung von sieben Fürsten bedroht.

Thessalien (6979): Landschaft im östlichen Mittelgriechenland.

Begriffe, Sachen

Anachoreten (vor 11844): Einsiedler, die in Askese und Meditation die Gottesschau zu erlangen suchen.

Chrysalide (6729): Schmetterlingspuppe.

Exuvien (vor 9955): Kleidung oder Rüstung eines Toten.

Lacerte (7774): Eidechse.

Metamorphose (7759): Verwandlung.

Mysterien (5032): geheim gehaltene Kulte einer Gottheit.

old Iniquity (7123): (engl.) altes Laster; im altenglischen Theater Verkörperung des Lasters.

Thalamos (8685): Schlafgemach mit Ehebett.

Thyrsusstange (7777): ein mit Efeu und Weinlaub umwundener Stab, den die Begleiter des Weingottes Dionysos trugen. Ein Pinienzapfen bildete das Ende dieses Stabes.

Trident (9669): Dreizack.