Literaturtipps
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Belletristik

Balcı, Güner Yasemin: Arabboy. Fischer Taschenbuch, Frankfurt 2010. Der Lebenskampf von Rashid, Sohn einer libanesisch-palästinensischen Familie aus Neukölln. Leicht lesbar. Von der Autorin stammt auch der Nachfolgeroman Arabqueen.
Döblin, Alfred: Berlin Alexanderplatz. S. Fischer, Berlin 2008. Der Berliner Großstadtroman, u. a. von Rainer Werner Fassbinder verfilmt. Erzählt wird die bewegende Geschichte des gerade aus dem Knast entlassenen Franz Biberkopf in der 1920ern.
Isherwood, Christoph: Leb wohl Berlin. Ullstein Taschenbuch, Berlin 2004 (jedoch nur noch antiquarisch zu bekommen). Der englische Schriftsteller Christoph Isherwood schildert Berlin kurz vor der Machtübernahme durch die Nazis - Hungerleider neben Millionären, Nazischergen neben wilden Flaneuren der Nacht.
Kästner, Erich: Fabian. Die Geschichte eines Moralisten. dtv, München 2011. Diese provokante Großstadtsatire spielt in der Weimarer Republik. Am Beispiel des arbeitslosen Germanisten Jakob Fabian beschreibt Kästner den Niedergang politischer und gesellschaftlicher Ideale.
Regener, Sven: Herr Lehmann. Goldmann Verlag, München 2003. Kreuzberg kurz vor dem Mauerfall, mit all seinen verschroben-liebenswerten Typen und dem Herrn Lehmann mittendrin. Ein witziger wie gescheiter
Berlins schönste Friedhöfe - wer liegt wo?
Berlin hat einige wunderschöne Friedhöfe zu bieten, auf denen man nicht nur der einen oder anderen Berühmtheit einen Besuch abstatten kann - eine Stippvisite lohnt auch, um einfach die Ruhe und Idylle zu genießen. Im Folgenden eine Auswahl:
Jüdischer Friedhof Weißensee: Der größte erhaltene jüdische Friedhof Europas, 1879 angelegt, jüngst vom Senat als UNESCO-Welterbe vorgeschlagen. Das Großbürgertum ließ sich hier prunkvolle Grabtempel errichten. Hier ruhen u. a. Bin Gorion, Samuel Fischer, Rudolf Mosse, Stefan Heym, Berthold Kempinski und Hermann Tietz. Herbert-Baum-Str. 45, von s16.gif+u16.gif Alexanderplatz mit Tram M 4 bis Haltestelle Albertinenstraße.
Französischer Friedhof II: Mit dem Mauerbau befand sich der 1835 angelegte Friedhof auf einmal im Grenzgebiet - nur direkte Angehörige der Bestatteten durften ihn bis 1989 betreten. Theodor Fontanes Grabstein ist nicht mehr der originale, dieser wurde im Kampf um Berlin zerstört. Nahebei noch Reste der Grenzanlagen. Liesenstr. 7 Mitte, u16.gif Schwartzkopffstraße.
Jüdischer Friedhof in Prenzlauer Berg: Hier fanden u. a. Leopold Ullstein und Max Liebermann ihre letzte Ruhe. → S. 217.
Dorotheenstädtischer und Französischer Friedhof: Fichte, Hegel, Brecht u. v. m. liegen hier begraben. → S. 152.
Friedhof Grunewald-Forst: Hierher pilgern Nico-Fans. → S. 286.
Friedhof Baumschulenweg: Viele Maueropfer und Gegner des NS-Regimes wurden hier beigesetzt. Sehenswert v. a. wegen des modernen Krematoriums, das nach Plänen von Axel Schultes und Charlotte Frank entstand. Kiefholzstr. 221, von s16.gif Schöneweide mit Bus 166 bis Haltestelle Krematorium.
Waldfriedhof Zehlendorf: Auf dem weitläufigen, nach Tannen duftenden Friedhof fanden u. a. Willy Brandt (schlichtes Grab) und - nahebei - Hildegard Knef ihre letzte Ruhe. Von u16.gif Krumme Lanke mit Bus 118 bis Haltestelle Wasgensteig.
Alter Matthäus-Friedhof: Der Geldadel der Gründerzeit ließ sich hier in teils pompösen Grabmälern bestatten. Aber auch die Gräber der Brüder Grimm und Rio Reisers sind hier zu finden. Großgörschenstraße Schöneberg, s16.gif+u16.gif Yorckstraße.
Begräbnisplatz der Jerusalems- und Neuen Kirche: Hier ruhen die Romantiker Adelbert von Chamisso und E.T.A. Hoffmann. Den Grabstein des Letzteren schmückt ein Schmetterling, ein Symbol für die Flüchtigkeit des Lebens. Mehringdamm 21 Kreuzberg, u16.gif Mehringdamm.
Waldfriedhof Dahlem: Auf diesem Friedhof mit altem Baumbestand, einem der schönsten Berlins, sind u. a. Harald Juhnke und Gottfried Benn begraben. Am Waldfriedhof, u16.gif Oskar-Helene-Heim.
Künstlerfriedhof Friedenau: Der 1881 angelegte und unter Denkmalschutz stehende Friedhof besitzt viele prachtvolle Gräber. Eher schlicht ist das von Marlene Dietrich mit dem Spruch „Hier steh ich an den Marken meiner Tage“. In der Nachbarschaft ruht Helmut Newton. Stubenrauchstr. 43, s16.gif+u16.gif Bundesplatz.
Schlicht: das Grab Marlene Dietrichs
Friedhof Heerstraße: Der in den 1920er-Jahren terrassenförmig und idyllisch um einen See angelegte Waldfriedhof ist ebenfalls die letzte Ruhestätte für zahlreiche Prominente, darunter Joachim Ringelnatz, Klausjürgen Wussow, George Grosz und Loriot. Der Friedhof befindet sich nahe dem Olympiastadion und nicht, wie der Name vermuten lässt, an der Heerstraße. Trakehner Allee 1, s16.gif+u16.gif Olympiastadion.
Roman - die beste Reiselektüre. 2013 erschien im Berliner Galiani Verlag zudem Regeners neuester Wurf Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt. Der Roman spielt in der Berliner Technoszene der 90er Jahre.
Kutscher, Volker: Der nasse Fisch. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2010. Der erste Fall des Kommissars Gereon Rath, der im Berlin der Weimarer Republik ermittelt. Die Reihe umfasst bislang vier Krimis, weitere sind in Planung.

Sachliteratur

Rademacher, Falko: Das Buch für Berlinhasser. be.bra Verlag, Berlin 2010. Der Autor attackiert Berlin (das er übrigens gar nicht hasst) unverblümt, sehr süffisant und mit rabenschwarzem Humor, der nicht jedermanns Sache ist: „Fahren Sie ruhig mal einen Motorradfahrer über den Haufen. Das macht dem nichts, der findet das lustig.“
Denk, Felix, u. von Thülen, Sven: Der Klang der Familie. Berlin, Techno und die Wende. Suhrkamp, Berlin 2012. Das wilde und partyfreudige Berlin der Wendezeit - nicht nur für Technofans ein Muss.
Stadtplan
Berlin 1:12.000. Trescher Verlag, Berlin 2013. Hinter dem Plan steckt Carlos Borrell, ein partyfreudiger Kartograf, der neben den Highlights der Stadt die besten Bars und Clubs gleich mit eingezeichnet hat. Borrell steckt übrigens auch hinter dem fantastischen Stadtplan Berlin am Meer - ach wär’s doch nur wahr (www.berlin-am-meer.eu).