„Wärme. um Kälte zu vertreiben“ (DGK, Kap. 74)
Kälte kann drei Ursachen haben:
Fülle-Kälte, die in die Oberfläche eingedrungen ist, wird über die Öffnung der Oberfläche mit warmen diaphoretischen Kräutern (▶ Kap. 2) ausgeleitet und zerstreut, um die Leitbahnen zu wärmen.
In die Tiefe, ins Innere kann Kälte dann eindringen, wenn die äußere Kälte derart intensiv ist, dass sie durch die Haut, das subkutane Gewebe und über die Leitbahnen in die inneren Organe vordringt. Die eingedrungene Kälte hindert das Yang daran, sich zu entfalten, blockiert den Qi-Fluss und die Blut-Zirkulation.
Kälte kann auch in Form kalter Speisen oder Getränke unmittelbar in den Magen eintreten, sich im Mittleren Erwärmer ansammeln und Magen-Darm-Grippe oder Enteritis auslösen. Dann verwendet man Kräuter, die die Mitte wärmen und Kälte zerstreuen. Ebenso können Kräuter aus ▶ Kap. 14.2, die Schleim-Kälte wärmen und transformieren, angewendet werden.
Leere-Kälte kann sich im Inneren sekundär durch eine schwache Konstitution entwickeln. Gewöhnlich ist das mit einem Yang-Mangel von Nieren, Milz oder Herz verbunden. In dem Fall kommen auch Yang tonisierende Kräuter (▶ Kap. 18.2) zur Anwendung.
Der Unterschied zwischen dem Wärmen des Inneren und der Tonisierung des Yang besteht darin, dass die Kräuter im ersten Fall auf Beseitigung der Kälte und ihrer Manifestationen gerichtet sind. Im zweiten Fall geht es um die Stärkung der dynamischen Prozesse.
Innere Kälte kann sich äußern als
Die Kräuter dieser Gruppe sind scharf-aromatisch und warm bis heiß. Sie wärmen das Innere und vertreiben und zerstreuen Kälte, bringen das zusammenbrechende Yang wieder hervor, wärmen die Leitbahnen, beleben die Blut-Zirkulation, wärmen die inneren Organe und lindern Schmerzen.
Falls Kälte-Erkrankungen durch äußere Pathogene verursacht oder mitverursacht wurden, kombiniert man Kräuter zum Wärmen des Inneren mit Kräutern zum Befreien der Oberfläche.
Sollte zusätzlich zur inneren Kälte auch eine Ansammlung von Feuchtigkeit bestehen, so verwendet man zusätzlich aromatische Kräuter, die Nässe umwandeln helfen.
Je nach Situation müssen evtl. weitere tonisierende Kräuter für Herz, Milz oder Nieren zusammen mit Kräutern zum Wärmen des Inneren verschrieben werden, da diese für die Aufrechterhaltung der Funktionen aller inneren Organe von größter Wichtigkeit sind.
Kontraindiziert sind die Kräuter dieser Gruppe bei Fülle-Hitze-Zuständen, bei Yin- und Blut-Mangel mit Leere-Hitze. Vorsicht ist auch bei Blutungen und in der Schwangerschaft geboten.
Die Kräuter der Gruppe sind in der Regel heiß und scharf und in der Lage, rasch Kälte zu zerstreuen und Wärme im Inneren zu verbreiten. Sie können deshalb bei Syndromen mit innerer Fülle-Kälte eingesetzt werden. Sie finden darüber hinaus auch Verwendung zur Stimulierung des Yangs der inneaus: Corts, Diagnoseleitfafden Osteopathie (ISBN 9783830474784) © 2012 Karl F. Haug Verlag ren Organe und der Beschleunigung ihrer Funktionen, um sowohl innere Fülle- als auch Leere-Kälte zu beseitigen. Auf jeden Fall erhöhen sie die Dynamik der Zirkulation und wirken belebend und wärmend, so dass sich die Körpertemperatur und die Pulsfrequenz erhöhen können.
Verantwortlich für die Wärmeentwicklung sind unterschiedliche Bestandteile ätherischer Öle und Scharfstoffe. In der Vorstellung Galens – ähnlich bei den alten Chinesen – sind die Verdauungsorgane Teil eines „Kochprozesses“ (griech. pepsis, lat. coctio), der der inneren Wärme bedarf. Die Scharfstoffe fördern genau diese „Herd-Wärme“ besonders dann, wenn sie durch Kälte darniederliegt oder beeinträchtigt und verlangsamt wird.
Die Bitterstoffe, die in einigen Kräutern ebenfalls in mehr oder weniger geringen Mengen enthalten sind, haben hierbei nur eine geringe Bedeutung, unterstützen die verdauungsfördernde Wirkung jedoch.
Den Scharfstoffen kommt auch eine antibakterielle, fungizide und entzündungshemmende Funktion zu, die sich positiv auf den Respirations- und den Magen-Darm-Trakt auswirkt.
Siehe ▶ Abb. 8.1 und ▶ Tab. 8.1.
▶ Tab. 8.1 Monografie Capsicum annuum.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Capsicum annuum, fruct. | Chili, Schoten | heiß | scharf | Mi, Ma, Darm, Lu, He, Ni | 0,06–2,5 ml Tinktur (1–30 Tr.), siehe unten |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Wind-Kälte eliminierend (auch äußerliche Anwendung) | Erkältung, Fieber, rheumatische Erkrankung (Arthrose, Arthritis) Wind-Kälte-Schmerzen im LWS-Bereich Wind-Kälte der Lunge: Heiserkeit, Halsschmerzen |
||||
Inneres/Li erwärmend | Verdauungsschwäche, Magenschmerz, Darmschmerz Übelkeit, Erbrechen, Kälte-Diarrhöe | ||||
Blut bewegend | periphere Blutzirkulationsschwäche, periphere neuropathische Schmerzen, Postzoster-Neuralgie, schmerzhafter Muskelhartspann in Schulter und WS-Bereich | ||||
Herz-Qi und -Blut bewegend, Poren des Herzens öffnend | Arteriosklerose-Prophylaxe, Schlaganfall Kreislaufschwäche, Seekrankheit, Ohnmacht Depression, Hemmungen durch übermäßige Anpassung, Unsicherheit |
||||
lokale Anwendung | Schmerzen und Verspannungen, Verstauchungen (Pflaster, Salbe, Lotion), Wunden (Pulver) | ||||
JÄN 92, KRA 106, ROS (2006) 337 ff., CUL 42, MCI 135, Positivmonografien Kommission E, ESCOP |
Nebenwirkungen
Kontraindikationen
Schwangerschaft
Siehe ▶ Tab. 8.2.
▶ Tab. 8.2 Monografie Zingiber officinalis.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Zingiber officinale, rhiz. (getrocknet) | Ingwer, Wurzel (getr.) (chin. Gan Jiang) | heiß | scharf | He, Lu, Mi, Ma, Ni | pulverisiert 1–2g oder getrocknet: 0,5–3 g zum Infus; 1–4ml Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
aktive Yang-Energien zurückkehren lassend, geschwächtes Yang rettend | Entkräftung bei Yang-Kollaps mit innerer Kälte, kalten Extremitäten, fahles Gesicht | ||||
Leere-Kälte in Milz und Magen wärmend, Magen-Qi tonisierend, Feuchtigkeit umwandelnd | Übelkeit, Erbrechen, Schwangerschaftsübelkeit, Durchfall, Appetitmangel, Dyspepsie, Schmerzen und Kältegefühl in Leibesmitte und Bauch, Frieren, Zurückweichen des Qi mit kalten Extremitäten | ||||
Leere-Kälte der Lunge wärmend und Schleim umwandelnd | Katarrhe der Atemwege, Husten mit innerem Kältegefühl, viel dünnflüssiger und weißschaumiger Schleim | ||||
Wind, Kälte, Feuchtigkeit bei Bi-Syndrom wärmend und zerstreuend (auch äußerlich als Paste mit Honig) | Rheumatismus, Arthritis, Gelenkschmerzen | ||||
Toxizität von Speisen abpuffernd | leichte Lebensmittelvergiftung (u. a. Fisch, Krabben) | ||||
MAD, POR (1978), LPH 168, ROS (2009), SIN, KRA (2000) 57, Positivmonografien Kommission E, ESCOP, WHO |
Dosierung Die Tagesdosis der getrockneten Droge beträgt gemäß chinesischer Materia medica 3–10g.
Hinweis Siehe auch Zingiber-Profil in ▶ Kap. 2.2.1.
Siehe ▶ Tab. 8.3.
▶ Tab. 8.3 Monografie Cinnamomum verum.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Cinnamomum verum, cort. | Zimt, Rinde (chines. Rou Gui) | heiß | scharf, süß | Ni, Mi, He, Le | 2–5 g getr. Droge zum Infus, 1–4 ml Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Nieren-Yang tonisierend (auch Milz-Yang stützend) | Frieren, kalte Extremitäten, Impotenz, Harnträufeln, Diarrhöe, Appetitverlust, breiiger Stuhl Yang-Leere-Ödem, Schwäche in Lumbalbereich und Knie |
||||
Kälte zerstreuend, das Innere wärmend, Schmerzen stillend | Schmerzen in Bauch, Lenden, Leibesmitte, Diarrhöe, Husten oder Keuchen, Durstlosigkeit, Schweißlosigkeit, allgemeine Erschöpfung, besonders nach langer Krankheit | ||||
Qi- und Blut-Zirkulation in den Leitbahnen fördernd und Leitbahnen erwärmend | Kälte-Schmerzen, bes. in Abdomen und unterem Rücken, unregelmäßige Menstruation und Dysmenorrhöe | ||||
MAD, POR (1978), LPH 355, JUN 154,GRE (2004) 249, Positivmonografien Kommission E, WHO |
Anmerkung Der Ceylon-Zimt besitzt gegenüber dem chinesischen Zimt so gut wie keine Cumarine.
Kontraindikationen
Schwangerschaft
Siehe ▶ Abb. 8.2 und ▶ Tab. 8.4.
▶ Tab. 8.4 Monografie Armoracia rusticana.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Armoracia rusticana, rad. | Meerrettich, Wurzel | heiß | brennend scharf | Ni, Lu, Ma, Mi, Därme, Bl | 5–18 g frische, geriebene Wurzel Tinktur: 1–5ml tgl. |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Inneres wärmend, Yang tonisierend, Mitte aktivierend | Kältegefühl, Erschöpfung, Müdigkeit, Bauchschmerzen und -krämpfe, Verdauungsschwäche, Kälte-Diarrhöe, Kälte-Obstipation | ||||
Wind-Kälte zerstreuend | Erkältung, Katarrhe der Luftwege, Bronchitis mit weißem Schleim, Halsschmerzen | ||||
Wind-Kälte/Hitze-Nässe ausleitend | Rheuma, Gicht, Ischiagie | ||||
Feuchte-Kälte aus der Blase ausleitend | Infekte der ableitenden Harnwege, Zystitis, Leukorrhöe | ||||
lokale Anwendung | Muskelschmerzen, Neuralgie, Ischialgie, Kopfschmerzen | ||||
MAD, LPH 222, HOL 325, JÄN 356, PWH 103, PAH 228, Positivmonografie Kommission E |
Kontraindikationen
Magen- oder Darmgeschwüre, Entzündungen von Darm oder Niere, Kinder unter vier Jahren
Siehe ▶ Tab. 8.5.
▶ Tab. 8.5 Monografie Alpinia officinalis.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Alpinia officinalis, rhiz. (Galanga off., rhiz.) | Galgant, Wurzel | heiß | scharf-brennend, würzigaromatisch | Mi, Ma, He, Lu, Le, Gb | 1–3 g getr. Droge; 1,5–4ml Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Inneres erwärmend Mitte wärmend, Magen-Qi regulierend und Kälte zerstreuend | Kälte-Schmerzen; Verdauungsschwäche mit Kälte-Empfinden niedrige Körpertemperatur, kalte Extremitäten; Myalgien | ||||
Blut bewegend | Angina pectoris niedrige Körpertemperatur, kalte Extremitäten | ||||
Qi von Milz/Magen tonisierend, wärmend und regulierend Leber-Gallenblasen-Qi bewegend und regulierend | Magenschmerzen, dyspeptische Beschwerden, Übelkeit und Schluckauf, Erbrechen klarer Flüssigkeiten, Blähungen schwerfällige Verdauung krampfartige Oberbauchschmerzen (Roemheld-Syndrom) Gallenkoliken, leichte, auch akute Appetitmangel Lethargie, depressive Verstimmung akute/chronische Diarrhöe, mit Schwächezuständen und Kälteempfinden | ||||
Schleim-Kälte auflösend | rezidivierende Erkältungen, Sinusitis, chronische Verschleimung der Bronchien rheumatische Beschwerden, welche durch Kälte verstärkt werden Darmcandidose | ||||
MAD, PAH 376, BÜH 159, 395, 452; JÄN 167, Positivmonografie Kommission E |
Siehe ▶ Abb. 8.3 und ▶ Tab. 8.6.
▶ Tab. 8.6 Monografie Juniperus.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Juniperus, fruct. | Wacholder, Beeren | süß, würzigscharf, leicht bitter | warm | Mi, Ma, Ni, He, Darm, Lu, Le, Uterus | 1–5 g getr. Droge, 3–6ml Tinktur (siehe unten) |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Wind-Feuchtigkeit-Kälte ausleitend Feuchtigkeit auflösend, transformierend |
Flüssigkeitsansammlung, Ödem, verminderte Miktion, Mykose chronisches Rheuma, Gicht, Neuralgien, Gelenk- und Muskelschmerz Lungenschleim, Asthma bronchiale, Phlegmatismus Ekzem |
||||
Qi von Milz, Magen und Herz tonisierend Inneres/Li wärmend Wei Qi aktivierend | Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung Diarrhöe, Dyspepsie, Flatulenz, chronische Gastroenteritis, Maldigestion, Malabsorptionsstörung Bradykardie, psychische Trägheit Abwehrschwäche, Immunschwäche, Infektanfälligkeit |
||||
Nieren-Qi und Nieren-Yang tonisierend und wärmend | Harninkontinenz, häufiges und/oder spärliches Urinieren, Reizblase Rückenschmerzen, kalter Rücken, Kältegefühl, Kälteabneigung, kalte Extremitäten Ödeme, Aszites Erschöpfung, Depression, Antriebslosigkeit, Willensschwäche |
||||
Feuchtigkeit und Hitze aus der Blase ausleitend | chronische Katarrhe und Infekte des Urogenitalsystems, Enuresis, Grieß und Steine, Koliken, Nierenbeckenentzündung, Albuminurie | ||||
Qi im Unterleib regulierend und bewegend Uterus-Kontraktion stärkend und entkrampfend |
Feuchte-Kälte-Ausfluss, Spasmen durch Kälte, Amenorrhöe, Dysmenorrhöe mit Frösteln, verspätete oder spärliche Menstruation Uteruskontraktion stärkend und entkrampfend Prostataprobleme, Zurückhaltung der Hoden |
||||
PAH 327, ROS (2006) 537, KRA (2000) 118, PWH 198, JÄN 548, MAD, BÜH 257, WIL 489, HOL 213, LPH 336, Positivmonografien Kommission E, ESCOP |
Nebenwirkungen
Kontraindikationen
Siehe ▶ Tab. 8.7.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Myrica, cort. radicis | Wachsmyrte | warm | sauer/adstringierend, scharf, bitter | Ma, Le, Lu, He, Därme | 2–6 g getr. Droge, 2–6ml Tinktur (siehe unten) |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Qi und Blut wärmend und bewegend | niedrige Körpertemperatur, kalte Extremitäten Myalgie oder Rheumatismus infolge Kälte | ||||
Lungen-Schleim ableitend | wiederkehrende Grippe, wiederkehrende Sinusitis chronische Verschleimung der Bronchien | ||||
Milz- und Magen-Qi wärmend, stärkend und bewegend | schwacher Appetit, schwache Verdauung mit Kältegefühl chronische Gastritis | ||||
Leber- und Gallenblasen-Qi wärmend, tonisierend und bewegend | Verdauungsschwäche Lethargie, Depression Cholezystitis mit Schweregefühl und Kälte |
||||
Darm wärmend und adstringierend | akute oder chronische katarrhalische Diarrhöe mit Schwäche und Kältegefühl schleimige Enteritis |
||||
Ausfluss adstringierend und Blutung mindernd (auch äußerliche Anwendung) | schwer heilbare Geschwüre Ausfluss, Menorrhagie Halsentzündung |
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CUL 139, ROS (2009) 164, FEL, STA 326f., HIL II 87 |
Dosierung Kleine Dosen (2–5 Tr.) stimulieren das vegetative System und unterstützen den Verdauungsprozess und die Blutbildung. Höhere Dosen (5–20 Tr.) regen den Magen an. (vgl. FEL)
Siehe ▶ Tab. 8.8.
▶ Tab. 8.8 Monografie Piper nigrum.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Piper nigr., fruct. | Schwarzer Pfeffer | heiß | scharf, leicht süß | Mi, Ma, He, Ni | 0,1–2 g getr. Droge, 0,5–2,5 ml Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Inneres wärmend, Kälte zerstreuend Mitte erwärmend, Magen stärkend, Qi absenkend | Kältegefühl, Blutzirkulationsschwäche, Erkältung Magenschmerz, Nahrungsretention, Verdauungsblockaden mit Kältegefühl, Blähungen, Verdauungsschwäche Erbrechen, Diarrhöe | ||||
klares Yang emporhebend | Schwindel, Konzentrationsmangel, geistige Abwesenheit, Schleimbelastung | ||||
Nieren-Yang wärmend | Rückenschmerzen, Libidomangel, Impotenz, Erschöpfung, Ödeme | ||||
Oberfläche von Wind-Kälte befreiend | Erkältung, Kopfschmerzen, Kältegefühl | ||||
lokale Anwendung | Neuralgien | ||||
JÄN 410, HOL 328, HIL 167 |
Siehe ▶ Abb. 8.4 und ▶ Tab. 8.9.
▶ Tab. 8.9 Monografie Zanthoxylum.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
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Zanthoxylum, cort. | Eschenblättrige Gelbholzrinde | scharf, aromatisch, bitter | heiß | Lu, Mi, Ma, He, Därme | 1–6 g getr. Droge, 0,5–3ml Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Qi und Blut in den Leitbahnen wärmend und bewegend, so Kälte zerstreuend | mangelhafte periphere Zirkulation, kardiale Schwäche, chronische Müdigkeit, mangelnder Arterientonus kalte Hände und Füße kältebedingte Rückenschmerzen, die in die Beine ausstrahlen, Gliederschmerzen Myalgie, Muskelrheumatismus Unterleibsverkühlung (Menstruationsblut schwarz und dick) venöse Stasen, Lähmungen, Taubheitsgefühle |
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Qi der Mitte anregend, wärmend und Kälte zerstreuend | Durchfall ohne Geruch, Morgendurchfall, gedunsenes Abdomen Darmkoliken, Flatulenz Kopfschmerzen müdes Herz |
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Schleim beseitigend und Kälte ableitend | Rheuma, Fettleibigkeit mit Ödemen chronische Hautprobleme mit pupurfarbenen Läsionen |
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CUL 221, ROS (2006) 845 ff., HOL 333 ff., STA 128, FEM 458, COO |
Kontraindikationen
Leere-Hitze; Yin-Mangel; akute Entzündungen; Schwangerschaft
Siehe ▶ Tab. 8.10
▶ Tab. 8.10 Rezeptur Chronischer Durchfall mit Erschöpfung.
Kräuter | Menge | Temperatur | Geschmack | Wirkung in der Rezeptur |
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Myrica, cort. rad. pulv. | 30 g/ml | warm | sauer/adstringierend, scharf, bitter | Milz- und Magen-Qi wärmend, stärkend und bewegend Leber- und Gallenblasen-Qi wärmend, tonisierend und bewegend |
Zingiber off., rhiz. pulv. | 15 g/ml | heiß | scharf, aromatisch | Milz und Magen wärmend, stärkend und regulierend Feuchtigkeit und Schleim transformierend Magen-Qi absenkend |
Syzygium arom. (Caryophyllus), fruct. pulv. | 2,5 g/ml | warm | scharf | Inneres erwärmend, so Kältegefühl beseitigend und Verdauungsprozess fördernd, Nieren-Yang tonisierend |
Capsicum annuum, fruct. pulv. | 2,5 g/ml | heiß | scharf | Inneres erwärmend, so Verdauungsschwäche, Magenschmerz, Übelkeit, Kälte-Diarrhöe behebend |
Syndrome Milz- und Magen-Leere-Kälte
Siehe ▶ Tab. 8.11.
▶ Tab. 8.11 Rezeptur Chronische Verschleimung und Gelenkschmerzen mit Kälteempfinden.
Kräuter | Menge | Temperatur | Geschmack | Wirkung in der Rezeptur |
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Zanthoxylum, cort. | 24 g | heiß | scharf, aromatisch, bitter | Zirkulation steigernd, so kalte Hände und Füße wärmend, Rückenschmerzen lindernd Qi der Mitte anregend, wärmend und Kälte zerstreuend |
Juniperus, fruct. | 24 g | warm | süß, würzigscharf, leicht bitter | Inneres wärmend Feuchtigkeit auflösend, transformierend, so Neuralgien, Gelenk- und Muskelschmerz lindernd Qi von Milz, Magen und Herz tonisierend |
Myrica, cort. rad. | 24 g | warm | sauer/adstringierend, scharf, bitter | Lungen-Schleim ableitend, so chronische Verschleimung der Bronchien ausleitend Leber-Qi bewegend |
Angelica arch., rad. | 16 g | warm | scharf, aromatisch, bitter | Lungen-Kälte-Schleim ausleitend Milz stärkend und wärmend, so Feuchtigkeit und Schleim transformierend |
Cinnamomum verum, cort. | 6 g | heiß | scharf, süß | Kälte zerstreuend, das Innere wärmend, Schmerzen stillend Blut-Zirkulation in den Leitbahnen fördernd Kälte-Feuchtigkeit ausleitend |
Glycyrrhiza glab., rhiz. | 8 g | neutral-kühl | süß | Milz und Magen tonisierend, Qi vermehrend Rezeptur harmonisierend |
Rezepturen
Stomachikum (aus der westlichen Kräuterheilkunde)
Galanga, rhiz.
Gentiana, rad.
Calamus, rhiz Coriandrum, fruct.
Aurantium immat., fruct.
Zingiber, rhiz.
aa 10
fein gemahlene Kräuter
Tagesdosis: 1 TL auf 0,5 l Wasser zum Infus, in 3 Portionen vor den Mahlzeiten