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M. H. KrausEins, zwei, vielehttps://doi.org/10.1007/978-3-662-63154-6_1

1. Sehen, Hören, Erkennen – Grundlagen des Zählens

Mario H. Kraus1  
(1)
Berlin, Deutschland
 
 
Mario H. Kraus
Keywords
Zählte der erste Mensch?Unterscheiden, Erkennen, EinordnenZählen bei Mensch und Tier: EvolutionWissen und Können, Fähigkeiten und FertigkeitenAnthropozän und Urbanozän, Transkulturation und Transhumanismus

Seit wann können Menschen zählen? Diese Frage ist so leicht oder schwer zu beantworten wie die Frage nach dem ersten Menschen. Den gab es nicht, vielmehr eine allmähliche Entwicklung über lange Zeiträume und verschiedene frühmenschliche Arten. Fachleute sind sich nicht einig, mit welchen unserer Vorfahren die Menschwerdung begann (Anthropogenese oder Hominisation, griech. anthropos, lat. homo, Mensch): Abhängig vom untersuchten Merkmal – Entwicklung des aufrechten Gangs und anderer körperlicher Besonderheiten, Entstehung von Familienverbänden, Gebrauch von Werkzeug, Schaffung von Kunst oder Schrift und so fort – geht es um Hunderttausende oder Millionen von Jahren. Erdgeschichtlich sind die Voreiszeit (Pliozän, vor etwa 5,3–2,6 Mio. Jahren), die Eiszeit (Pleistozän) oder auch Altsteinzeit sowie die Jetztzeit (Holozän, seit etwa 12.000 Jahren) zu betrachten. Letztere umfasst die Mittel- und Jungsteinzeit ebenso wie die Bronze- und Eisenzeit sowie den Übergang zu sesshaften, arbeitsteiligen Gesellschaften mit Ackerbau und Viehhaltung (Agrikulturelle Revolution). Für die seit etwa 200 Jahren andauernde Moderne prägten der niederländische Chemiker Paul J. Crutzen (*1933, †2021) und der US-amerikanische Biologe Eugene F. Stoermer (*1934, †2012) den Begriff Anthropozän – das Zeitalter weltweiter, menschengemachter Veränderungen der natürlichen Umwelt aufgrund erheblichen Bevölkerungswachstums und immer wirksamerer Technologien (Industrielle Revolution). Der britische Physiker Geoffrey West (*1940), bekannt durch die Erforschung von Wachstumsvorgängen, prägte den Begriff Urbanozän (lat. urbs, Stadt): Städte sind die vorrangigen Lebenswelten der weiterhin wachsenden Menschheit.

Das war zu Beginn der Menschheitsgeschichte nicht zu ahnen; es ging um das Überleben, das immer ein Entdecken und Lernen war (die richtigen Schlüsse aus den Lebensbedingungen zu ziehen, ist nach wie vor ein Zeichen von Lebenstüchtigkeit!) Vor- und Frühmenschen erweiterten beständig ihre Lebensräume, gewannen nach und nach Fähigkeiten und Fertigkeiten, von denen einige schon zu Lebzeiten bewusst waren und innerhalb der Sippen, von den Eltern zu den Kindern, weitergegeben wurden. Dazu gehörten zweifellos das Unterscheiden von Tierlauten, der Gebrauch von Werkzeugen und Waffen, das Feuermachen und -hüten, das Fallenstellen, das Sammeln, Jagen und Zubereiten von Nahrung ebenso wie das Fertigen von Kleidung oder das Errichten einfacher Behausungen. Es gibt nachvollziehbare Zusammenhänge zwischen der Größe der Gruppen oder Familien sowie der Jahreszeit und der Notwendigkeit, für Nachschub zu sorgen oder eben das Lager abzubrechen und eine bessere Gegend zu suchen. Unsere Vorfahren konnten bereits vor dem Zeitalter der Sesshaftigkeit zählen und schätzen – aber eben nicht lesen und schreiben. In den damaligen kleinen Stämmen, Sippen, Gemeinschaften hatten die Mitglieder stets im wörtlichen Sinn den Überblick über Beziehungen und Besitztümer; was übersichtlich ist, muss nicht dargestellt oder aufgezeichnet werden.

Die Entwicklung der Lebenswelten und die Entwicklung der Gehirne war und ist stets eine Wechselbeziehung: „Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben“ und damit auch sein Neocortex. Zwei Bücher von Evolutionsbiologen, Josef H. Reichholf (*1945) aus Deutschland, „Warum die Menschen sesshaft wurden“ (2008), und Jared Diamond (*1937) aus den USA, „Guns, Germs and Steel“ (1997/2017), beschreiben anschaulich die Sesshaftwerdung des Menschen als wichtigste Entwicklung des Holozäns. Sie zeigen mit unterschiedlichen Ansätzen, dass frühe Menschheitsgeschichte in langen Zeiträumen gedacht werden muss. „Fortschritte“ wurden an verschiedenen Orten stets aus verschiedenen Anlässen, unter verschiedenen Bedingungen, mit verschiedenen Mitteln bewerkstelligt – und erwiesen sich für die Betroffenen oftmals nur allmählich, mitunter erst für ihre Nachkommen als Verbesserungen. Nie gab es auf der Erde „gleiche“ Lebensbedingungen für alle Menschen; doch immer gab es neue Gründe, bewusster, genauer, umfassender zu zählen, zu messen, zu rechnen: Vorratshaltung und Kalender, Entdeckungen und Eroberungen, Arbeitsteiligkeit und Staatenbildung eröffneten ständig neue Größenordnungen.

Die menschliche Sesshaftigkeit mit Ackerbau und Viehzucht, Siedlungen und Vorratshaltung begann mit der Nacheiszeit. Lebensverhältnisse wurden vielfältiger; Menschen begannen die Umwelt nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Siedlungen benötigen Weide- und Anbauflächen; lebensnotwendig war es, die Zahl der Tiere ebenso wie die Mengen an Viehfutter und Saatgut zu kennen. Planung und Verteilung war regelmäßig erforderlich, nicht mehr nur von Tag zu Tag, sondern von Jahr zu Jahr. Siedler brauchten Überblick über Verwandtschaften und Erbfolgen; Besitz- und Schuldverhältnisse mussten aufgezeichnet werden. Das Leben wurde arbeitsteilig, Berufe entstanden. Schrift wurde entwickelt, Listen gefertigt. Sippen und Stämme vereinigten sich, nicht immer friedlich, zu ersten frühstaatlichen Machtgefügen. Arbeitsteilung heißt Leistungssteigerung, aber auch Verwaltungsaufwand und Günstlingswirtschaft. Macht musste bewahrt und erweitert werden; Stadtstaaten und Machtbündnisse wurden gebildet und gingen zugrunde. Die Obrigkeiten wollten Steuern. Es gab Handel zwischen den Siedlungen und darüber hinaus, aber auch immer wieder Streitigkeiten; die eigenen Kräfte und die der Gegner mussten eingeschätzt, Männer und ihre Waffen gezählt werden. Man zählte auch die Tage – zwischen Vollmonden, zwischen Sommer und Winter, zwischen Aussaat und Ernte, zwischen den Überschwemmungen. Doch wie zählen Menschen?
  1. 1.

    Unterscheiden

    Lange wurde nur gezählt, was in der Lebenswelt vorhanden und wahrnehmbar war – Mitmenschen, Beutetiere, Vorräte. Es gibt fünf Sinne – Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken; zum Zählen werden die ersten drei benötigt, genutzt wird oft nur einer. Wahrnehmung geschieht zunächst in einfacher Zweiwertigkeit: Entweder sieht, hört, fühlt man etwas, oder eben nicht. Wahrnehmen heißt, ein Etwas von seiner Umgebung oder Umwelt unterscheiden zu können. Unterscheiden ist die erste Bedingung des Zählens.

     
  2. 2.

    Erkennen

    Dann muss das Etwas (wieder-)erkannt werden, als Mensch, Beutetier, Pflanze. Damit verbunden sind weitere Eindrücke, meist wieder in zweiwertiger Form: „bekannt“ – „fremd“, „freundlich“ – „feindlich“, „essbar“ – „giftig“. Erkennen ist die zweite Bedingung.

     
  3. 3.

    Einordnen

    Dann muss es gelingen, die wahrgenommenen, ähnlichen oder gleichen Menschen, Tiere oder Pflanzen im Zusammenhang zu erfassen, nicht mehr als Etwas, sondern als (eigene oder fremde) Sippe, als Herde, als Wald oder Wiese, eben als Lebenswelt, als Hier und Jetzt. Einordnen ist die dritte Bedingung, die erst Schlussfolgerungen für ein sinnvolles Handeln ermöglicht.

     

Jedoch sind dies noch keine Alleinstellungsmerkmale des Menschen. Auch Tiere – wie Elefanten, Affen, Hunde, Pferde, Tintenfische oder mehrere Vogelarten – können zählen oder zumindest schätzen, wenn auch in geringerem Umfang als Menschen und ohne Zahlbegriffe zu bilden. Sie erkennen, was sie vor sich haben und wie viel davon; sie merken, ob ein Ei im Nest fehlt oder ein Jungtier in der Herde. Dafür muss die Menge überschaubar sein: Fehlt eines von drei Eiern, wird ein Vogel dies eher bemerken, als wenn eines von sieben fehlt. Die Forschung zeigte schon vor Jahrzehnten, dass Menschen das nicht zwangsläufig „besser“ können. Raubtiere beobachten ihre Beute, können deren Verhalten abschätzen und aus Erfahrungen voraussehen; sie meiden gefährliche Alttiere oder große Herden. Manche Arten wie Wölfe jagen im Rudel, um auch große Beutetiere wie Elche zu bezwingen; sie verständigen sich also über ihr Vorgehen und verteilen hinterher die Beute. All dies vermögen sie ohne Zahlbegriffe und Sprache. Die Evolution erzeugte zudem mengenbezogene Rückkopplungen: Greifvögel (oder Raubfische), die mit hoher Sicherheit einzelne Beutetiere orten und fangen können, sind regelmäßig verwirrt, wenn sie versuchen, aus einem Schwarm von Singvögeln (oder Friedfischen) einzelne Tiere herauszugreifen. Sie sind überfordert und haben dann nur zufällig Erfolg. Für die bejagten Vogel- und Fischarten ist das Schwarmverhalten, der Massentrieb, eine Lebensversicherung. Menschen unterliegen ähnlichen Reizüberflutungen: In einem neuen Umfeld, in einer Menschenmenge, entsteht zwangsläufig Stress; die Wahrnehmung leidet.

Veränderungen von Mengen zu bemerken ist nicht immer Zählen. Kinder können Gleiches oder Ähnliches erkennen, Mengen vergleichen, Dinge zuordnen und untereinander verteilen; dabei entwickeln sie weniger Zahlbegriffe als Begriffe von Freundschaft und Gerechtigkeit. Sie bemerken, wenn von mehreren Kuscheltieren eines fehlt oder am falschen Platz liegt; sie bemerken bei einer Feierlichkeit selbst in einem vollen Raum einen weiteren, fremden Menschen und ändern ihr Verhalten. Dabei unterscheiden sie nicht „sechs Menschen“ – „sieben Menschen“, sondern „weniger“ – „mehr“, meist auch „bekannt/vertraut“ – „neu/fremd“: Sollten diese Kinder statt dessen zwischen sechs oder sieben schwarzen Quadraten auf einer Tafel unterscheiden, wären sie überfordert. Kinder lernen etwa ab einem Alter von drei Jahren die Reihe der ersten Zahlworte – durch Nachahmen oder wie ein Gedicht. Zählen von Gegenständen bis etwa zehn gelingt mit fünf Jahren, bis etwa zwanzig manchmal schon mit sechs Jahren, vor Schulbeginn, aber selten fehlerfrei.

Vor-, Früh- und Jetztmenschen haben sich aus der Tierwelt heraus entwickelt, weil sie erfolgreich (also beständig) aus ihrer Umwelt lernten, sich an sie anpassen und letztlich auf sie einwirken konnten. Die Frage, ob sich zuerst das Gehirn der Altvorderen weiterentwickelte oder zuerst die Lebensbedingungen mehr Herausforderungen boten, ist so sinnvoll wie die obige Frage nach den Zählkünsten der ersten Menschen. Die Übergänge zwischen dem Vorfinden, gar Erleiden einer Umwelt (bedingungslose Anpassung war überlebensnotwendig) zum bewussten, geplanten Gestalten geschahen in der Menschheitsgeschichte über lange Zeiträume zögerlich und langsam – nach heutigem Eindruck, denn damalige Menschen konnten und wussten es nicht anders. Gewiss gab es auch sprunghafte und zufällige Entwicklungen; mitunter wurde Erkenntnisgewinn von Herrschenden unterdrückt, die um ihre Macht fürchteten. In den letzten etwa 500 Jahren beschleunigten Entdeckungen und Eroberungen, Handel und Kämpfe, Aufstieg und Zerfall von Reichen den Austausch zwischen Kulturen und damit den Bedarf an Neuerungen: Zählen, Messen, Rechnen, Schätzen entwickeln sich immer – und immer schneller – mit dem Bedarf.

Menschen können Wissen gewinnen und weitergeben; das sind alle Kenntnisse über Gegenstände und Sachverhalte, die in der jeweiligen Lebenswelt als „wahr“, „richtig“, „bewährt“ gelten. Wissen ist vorhanden (100 %) oder nicht (0 %), und zwar ohne Zwischenwerte; „gefühltes“ Wissen ist kein solches, sondern Glauben und Vermuten, irrtümliches Voraussetzen oder lückenhaftes Erinnern. Menschen ist es zudem möglich, Können zu erwerben, sich dies bewusst zu machen und weiterzugeben. Es umfasst Fähigkeiten ebenso wie Fertigkeiten und kann abhängig von der Übung (Praxis, Routine) unterschiedliche Ausmaße annehmen (0–100 %). Fähigkeiten sind Anteile des Verhaltens, die angeboren oder durch äußere Einflüsse bestimmt, also nicht erlernbar sind; Fertigkeiten hingegen werden erlernt oder erworben. Zählen beruht – anders als Rechnen – auf Fähigkeiten und Fertigkeiten. An diesen wiederum kann und sollte man ein Leben lang durch Lernen und Üben arbeiten: Fähigkeiten verkümmern, Fertigkeiten schwinden. Dies untersuchte in der deutschsprachigen Phänomenologie nach dem II. Weltkrieg vor allem Otto F. Bollnow; etwa zur gleichen Zeit schuf der kanadische Psychologe Albert Bandura (*1925) sein Modell der Lernstufen, das aus heutiger Sicht eher als Kreislauf oder Spirale dargestellt werden sollte (Tab. 1.1). Wissen verweist auf Grundrichtungen menschlichen Strebens – immer wieder Grenzen zu überwinden, Neues zu entdecken, Neues zu schaffen, und dies entweder in Gemeinschaft oder im Wettbewerb mit anderen. Wissen muss von Menschen stets neu erworben und kann gespeichert, aber nicht vererbt werden. Wissen heißt stets auch, neues Nicht-Wissen zu erkennen; es gibt mit anderen Worten kein Ende des Wissenserwerbs, schon weil er mit Belohnungen (Macht, Wohlstand, Welterkenntnis, Weiterentwicklung, Zeitvertreib) einhergeht. „Wissen ist Macht“ – diese Losung prägte vor etwa 400 Jahren der englische Philosoph, umstrittene Staatsmann und wissenschaftliche Schriftsteller Francis Bacon (*1561, †1626); vor gut 40 Jahren bemerkte Peter Sloterdijk dazu, Wissen werde nur zu Macht, wenn man etwas damit anfangen könne, dann aber müsse man sowohl das Wissen als auch die Macht gegen andere verteidigen. Und die Mathematik gehört zu den Wissensgebieten, auf die solches immer zutraf.
Tab. 1.1

Modell des Lernens (verändert nach Bandura). Aus Zustand 4 gelangt wieder in Zustand 1, wer etwas vergessen hat oder vorhandenes Wissen und Können noch erweitern will: Lernen und Üben brauchen Anlässe und Gründe

 

Nicht-Wissen, Nicht-Können

Wissen, Können

Außer

Bewusstes …

Zustand 1: Wir wissen/können etwas nicht, haben es aber noch nicht bemerkt

Zustand 4: Wir sind gut in dem, was wir tun (und sind)

Bewusstes …

Zustand 2: Wir haben es bemerkt, es stört uns, wir müssen Neues lernen

Zustand 3: Wir haben Neues gelernt, es ist noch schwierig, wir müssen üben

Übrigens entstand das Missverständnis oder besser Vorurteil, dass Jäger und Sammler gegenüber Siedlern und Hirten – erst recht „modernen“ Menschen – minderbemittelt, rückständig, gar minderwertig sind, wohl schon früh im Holozän und besteht bis heute. Mitunter wurde versucht nachzuweisen, dass fehlende Zahlbegriffe auf erblicher geistiger Minderleistung beruhten. Doch hätten sich „Naturvölker“, von denen es noch einige gibt, in ihren Lebenswelten ohne aufmerksames Beobachten und hervorragende Anpassung, ohne sorgsame Weitergabe von Lebenserfahrung nicht über Zehntausende von Jahren behaupten können – ohne Lesen, Schreiben und Rechnen. Tatsächlich ist es anders herum: In solchen Völkern geschieht natürliche Auslese aufgrund der Lebensbedingungen nach körperlicher und geistiger Leistungsfähigkeit; allerdings versagen herkömmliche, „westliche“ Intelligenztests. Die beziehen sich nämlich auf bestimmte kulturelle Rahmenbedingungen. Tatsächlich „stören“ nicht-sesshafte, nicht-angepasste Menschen in manchen Lebenswelten: Sie entziehen sich, ob bewusst oder nicht, anderen Machtansprüchen und Deutungshoheiten, eignen sich also als Feindbilder, umso mehr, wenn sie, wie Nomadenvölker, mit ihrer Lebensweise Staatsgrenzen „verletzen“ oder wie in Afrika oder Amazonien die Gewinnung von Rohstoffen „behindern“. Auch in der heutigen Zeit werden „Minderheiten“ und „Randgruppen“ vielerorts von den „Mehrheitsgesellschaften“ misstrauisch geduldet und beobachtet, aber auch angefeindet oder verdrängt. Wie friedlich und lebenswert künftige städtische Gesellschaften sein werden, ist davon abhängig, welche Entwicklungsräume Einzelne, Gruppen und Gemeinschaften in ihnen finden.

Nun ist es sinnvoll, das Zählen zunächst grob zu beschreiben, um dies im weiteren Verlauf zu vertiefen (Kap. 4):
  1. 1.

    Zählen ist ein zeitlicher Vorgang

    Erkennen und Einordnen bedürfen einerseits an sich einer gewissen Zeit, andererseits werden auch Gegenstände oder Ereignisse gezählt, die sich in gewissen Zeitabständen ereignen. Zählen löst Zeitbindungen: Wird wie einst nur Gegenständliches, Vorhandenes, Wahrnehmbares gezählt, verbleibt das Zählen in der Gegenwart; Gegenstände sind eben zur gleichen Zeit an verschiedenen Orten oder am gleichen Ort zu verschiedenen Zeiten. Erweitern sich aber Vorstellungsvermögen und Zahlbegriffe, kann in der Vergangenheit und der Zukunft gezählt werden – Erinnerungen, Erfolge, Hoffnungen, Befürchtungen, Möglichkeiten …

     
  2. 2.

    Zählen verbindet Quantität und Qualität

    Erstere (lat. quantitas, Größe, Menge, Zahl) kann beziffert, Letztere (lat. qualitas, Beschaffenheit, Eigenschaft) beschrieben werden. Eine Eigenschaft (auch Merkmal) ist etwas, das ein Lebewesen, einen Gegenstand, einen Sachverhalt auszeichnet; die Gesamtheit aller Eigenschaften/Merkmale unterscheidet etwas von etwas anderem. Eigenschaften/Merkmale sind entweder selbst zählbar, messbar, schätzbar oder in entsprechende Größen wandelbar.

     
  3. 3.

    Zählen ist immer Handeln

    Handeln als bewusster Teil des Verhaltens geschieht zwingend mit Bedeutungen, Absichten, Erfahrungen und entsprechenden Gefühlen. Ob man
    • die Gegner zählt, die es im Kampf, vor Gericht oder im Wettbewerb zu bezwingen gilt, oder die Bündnisse vor einer wichtigen Abstimmung,

    • die Tore der eigenen und der gegnerischen Mannschaft am Wochenende,

    • die Tage bis zur errechneten Geburt eines Kindes, bis zur Hochzeit, bis zur lange vorbereiteten Eröffnung eines eigenen Geschäftes,

    • das letzte Geld, das noch bis zum Monatsende reichen muss, die Pfandflaschen für ein neues Bier, die Tage bis zum Ende des Arbeitsvertrages oder auch

    • mit vollen Einkaufsbeuteln die Treppenstufen bis zur Wohnung, oder mit voller Blase die Leute in der Schlange vor der Toilette,

    unterscheidet sich jeweils durch besondere Stimmungen, ist von Tagesform und Lebenserfahrung abhängig, also von Mensch zu Mensch mitunter verschieden.

     
  4. 4.

    Zählen ist – wie Messen und Rechnen – wertfrei

    Bedeutungen und Einschätzungen müssen die Beteiligten mitbringen. So kann Wissen missbraucht, zum Schaden von Mensch und Natur verwendet werden. Selbst wenn sachlich richtig gezählt wurde, ist es möglich, die Ergebnisse des Zählens zu verschweigen, zu bestreiten oder zu verfälschen. Man zählte Sklaven und Zwangsarbeiter ebenso wie die armseligen Münzen, die Bauern als Zehnt abverlangt wurde, oder die eigenen und gegnerischen Toten der vielen Kriege – zu allen Zeiten wohlbegründet. Doch Unterscheidungen („richtig“ – „falsch“, „gut“ – „böse“) ändern sich bekanntlich im Lauf der Zeit …

     
  5. 5.

    Zählen ist Kulturtechnik und Teil von Technologien

    Kultur (lat. cultura, Anbau, Bearbeitung) umfasst alle wesentlichen Handlungen und Verhaltensweisen, mit denen Menschen ihre Gesellschaft, ihre Lebenswelten gestalten, und Technik (griech. techne, Handwerk, Kunst) die dabei geschaffenen Verfahren zur Bewältigung von Herausforderungen. Wichtige Kulturtechniken sind das Lesen, Schreiben, Zählen und Rechnen, aber auch das Beschaffen und Zubereiten von Nahrungsmitteln, das Errichten von Behausungen oder das Fertigen von Bekleidung. Technologie umfasst das Wissen und Können zur Bewältigung ganz bestimmter Herausforderungen (der Begriff wird manchmal auch nur für Technik oder die Lehre von dieser verwendet). Begrifflichkeiten wie Kultur, Konflikt, Kommunikation bezeichnen Sozialphänomene, die nicht „an sich“ wahrnehmbar sind, sondern nur an bestimmten Erscheinungen wie dem Verhalten der beteiligten Menschen oder den von ihnen geschaffenen Werken.

     

Martin Heidegger beschrieb Technik als Mittel des Entbergens und Erschließens: Heutigen Menschen ginge es weniger darum, Herausforderungen der Natur zu begegnen; vielmehr fordere sich die moderne Menschheit selbst heraus, was sie dazu treibe, natürliche Lebensgrundlagen auszubeuten. Herausforderungen ergäben sich nicht mehr aus der Begegnung mit der Natur, sondern aus dem Wahrnehmen, Denken, Handeln. „Natur“ schafft weder Zahlen noch Pläne. Eine Anzahl (von Bäumen, Tieren, Menschen) ist als Vorhandensein und Gegebensein in der Umwelt angelegt; doch Zahlen sind Mittel zu Zwecken – eben denen der Menschen. Fortschritt ist demnach zu verstehen als die immer weitere Durchdringung der Lebenswelten, gar die Schaffung neuer Lebenswelten, durch Technik und Technologie. Der Begriff „Fortschritt“ ist erst seit etwa 200 Jahren gebräuchlich; schon damals erkannten immer mehr Menschen, dass ihre Lebenswelten sich wandeln. Heute geschieht solches mehrfach innerhalb einer Lebensspanne. Zählen, Messen, Rechnen, Schätzen dienen auch nach Peter Sloterdijk dem Entfalten und Entwickeln (Explikation) von allem, was in den Lebenswelten angelegt und vorbereitet ist (Implikation); in einer vielfältigen und vernetzten Gesellschaft jedoch ist neues oder wiederentdecktes Wissen immer nur grundsätzlich, aber nicht immer, allen oder vollständig verfügbar. Entdecktes mag in der schieren Fülle des Wissens untergehen und zur Geheimwissenschaft werden: Der Kreislauf aus Entdecken und Verlieren ist endlos, nach dem Spiel ist vor dem Spiel.

Menschen erleben entsprechend ihrer Entwicklungsgeschichte einen „mittleren“ Wahrnehmungsbereich (Mesosphäre); verborgen bleibt, was wesentlich größer oder kleiner ist (Makrosphäre, Mikrosphäre). Dies formt das Verständnis für alltägliche Zahlen, Größen, Zusammenhänge, aber auch ein Bewusstsein für das überwältigende, große Ganze. Es gibt im Universum mindestens 1012 Galaxien; das ist eine Billion. Wer kann sich das vorstellen? Menschen werden wohl in einigen Jahrzehnten mit erheblichem Aufwand den Mars als erdnächsten Planeten erreichen. Wird man das Universum dann besser verstehen? Menschliche Körper enthalten wohl 1012 bis 1014 Zellen; das sind zwischen einer und einhundert Billionen. Menschen bestehen aus ihnen, verstehen aber auch sie nicht in allen Einzelheiten. Ein Corona-Virus oder ein CO2-Molekül kann niemand wahrnehmen, die Wirkungen vieler davon schon eher; doch die Krankheit betrifft nicht alle, und die Erderwärmung geschieht allmählich. Zählen, Rechnen, Messen, Schätzen haben gerade in den letzten 500 Jahren Menschen befähigt, alltägliche Maßstäbe zu überwinden, neue Größenordnungen zu erschließen und ein Weltbewusstsein zu schaffen. Wissen und Verstehen jedoch sind unter den Menschen nicht gleich verteilt; stets muss gelernt und geübt, angewendet und hinterfragt werden. Das kostet Zeit, Kraft und Geld, wird mitunter zum Selbstzweck.

Das Anthropozän/Urbanozän, die Jetztzeit, ist eine Zeit schneller Veränderungen; es gibt immer mehr zu zählen, zu rechnen, zu messen, zu schätzen und noch mehr daraus zu lernen: 2050 leben nach Berechnungen der Vereinten Nationen auf der Welt wohl 9½ Milliarden Menschen, mindestens 2/3 davon in Städten (Abb. 1.1). Schon 2023 sind es acht Milliarden – viele nach wie vor ohne sauberes Trinkwasser, gesunde Ernährung, gesicherte Wohnverhältnisse oder gar hinreichende Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten, Gesundheitsfürsorge oder Altersvorsorge. Vermutlich lebten seit Beginn der Steinzeit etwa 100 Mrd. Menschen – aber verteilt auf einige Millionen Jahre und mit meist geringer Lebenserwartung. Erheblicher Bevölkerungszuwachs mit wachsendem Wohlstand und wachsender Lebenserwartung (wenn auch nie für alle) war erst in arbeitsteilig-sesshaften Lebenswelten möglich und umfasst die Schaffung des Wohlfahrtsstaates – Verwaltung, Rechtspflege, Gesundheitswesen, Schulwesen (Funktionssysteme) – sowie die Entwicklung des Stadtlebens (Urbanisierung). Städte wurden immer wichtigere Lebensräume; sie sind die Orte der großen Zahlen.
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Abb. 1.1

Bevölkerungswachstum bis 2050. Die Berechnungen der UNO umfassen mehrere Szenarien: Bleibt es beim heutigen Trend, dass fast alle Bevölkerungen außer den afrikanischen altern, erreicht die Weltbevölkerung nicht die 10-Mrd.-Marke und verringert sich deutlich bis zum Jahrhundertende

Die deutsche Hauptstadt gehörte nach der Eingemeindung von 1920 („Groß-Berlin“) mit London, Paris und New York zu den größten Städten der Welt; 100 Jahre später ist sie nicht einmal mehr unter den 100 größten. Unter den zehn größten Städten ist gar keine europäische – Tokyo (ca. 37,5 Mio.), Delhi (29,4), Shanghai (26,3), Sao Paulo (21,9), Ciudad de Mèxico (21,7), Cairo, Dhaka, Mumbai (ex Bombay), Beijing (ex Peking) (ca. 20), Osaka (19,3). 2030 wird es nach Angaben der UNO wohl 43 Städte mit mehr als zehn Millionen Menschen, 66 mit fünf bis zehn, 597 mit einer bis fünf und 710 Städte mit einer halben bis einer Million Menschen geben; in den Folgejahren sinkt der Anteil Deutschlands an der Weltbevölkerung unter 1 %. Bevölkerungsreiche Städte gab es in Asien schon um 1800, als die Weltbevölkerung auf eine Milliarde wuchs; damals lautete die Reihenfolge Peking (1,1 Mio.), London (>0,9), Kanton (0,8), Istanbul (<0,6), Paris (>0,5), Hangzhou (0,5), Edo (Tokyo) (<0,5), Neapel (>0,4), Suzhou und Osaka (<0,4). Rom war bereits vor 1.800 Jahren eine Millionenstadt; dort und in Byzanz (später Constantinopel, heute Istanbul), nicht in Berlin oder den USA, entstanden die ersten „Mietskasernen“.

Der zeitgeistige, aber grundsätzlich sinnvolle Begriff Globalisierung (lat. globus, Kugel, übertragen Erde) verweist darauf, dass Herausforderungen und Gefährdungen zunehmend größere Gruppen der Bevölkerung und letztlich die ganze Welt betreffen. Bestehen wird nur eine Menschheit, die aus ihrer Geschichte lernen kann und will:

Die 1. Globalisierung war die Eroberung der Welt durch Menschen – von Afrika über Zehntausende von Jahren, endend vor etwa 12.000–15.000 Jahren in Südamerika. Das war die Zeit, als in Eurasien die ersten Stämme und Gruppen sesshaft wurden. Menschliche Gesellschaften entstanden zunächst weit verstreut.

Die 2. Globalisierung war die Zeit der Sesshaftigkeit, später der Bildung von Staaten und Reichen. Handelsbeziehungen entwickelten sich, aber auch Kriege prägten die Welt. Die großen Glaubensgemeinschaften entstanden ebenso wie verschiedene Wissenschaften. Mit dem Bewusstsein, dass es außerhalb der eigenen Lebenswelt noch Anderes gibt, wuchsen stets die Begehrlichkeiten.

Die 3. Globalisierung der letzten 500 Jahre brachte die überwiegend gewaltsame „Wiederfindung“ der Verwandtschaft in der „neuen“ Welt durch Entdecker und Eroberer aus der „alten“ Welt, Kolonialismus und Imperialismus, die Industrielle Revolution, die beiden Weltkriege und den Kalten Krieg, aber auch World Wide Web und Big Data, Überflussgesellschaften und Überbevölkerung. Die Jetztzeit zeigt die zunehmende Selbstüberforderung des Menschen: Regel- und grenzenloses Wachstum ist nicht möglich; es trotzdem täglich weiter zu verfolgen zerstört die natürlichen Lebensgrundlagen und gefährdet die Zukunft der Menschheit. Der Klimawandel macht immer mehr Gebiete lebensfeindlich, bewirkt Wanderungs- und Fluchtbewegungen oder neuartiges Kriegsgeschehen.

Beginnt nun eine 4. Globalisierung, die Zeit einer Weltgesellschaft, die Zeit von Transkulturation und Transhumanismus? Oft genannte Stichworte sind die Verbesserung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, die Überwindung von Krankheiten oder die Verlängerung der Lebensspanne durch Neuro-Enhancement, Prothetik, Gentherapie, letztlich das Nachbilden und Ersetzen des „fehleranfälligen“ menschlichen Denkens und Handelns durch Algorithmen und Artificial Intelligence AI: Mensch und Maschine verbinden sich, um Evolution durch Technologie abzulösen. Wer „The Singularity Is Near: When Humans Transcend Biology“ (2006) des US-amerikanischen Zukunftsforschers und Erfinders Ray Kurzweil (*1948), heute in leitender Stellung bei Google, „The Fourth Revolution: How the Infosphere is Reshaping Human Reality“ (2014) des italienischen Philosophen Luciano Floridi (*1964) oder „Homo deus: A Brief History of Tomorrow“ (2015) des israelischen Historikers Yuval Noah Harari (*1976) als Science Fiction, als Brain Fuck für Nerds abtut, möge auch „iHuman: Blurring Lines between Mind and Machine“ (2019) der altehrwürdigen britischen Royal Society lesen oder sich vergegenwärtigen, dass weltweit immer mehr der nach etwa 1990 Geborenen ihre Lebensführung bereits umfassend in das World Wide Web verlagert haben. Das Leben in der Infosphäre, im Mediotop, im Cyberspace ist längst eine neue Art von Wirklichkeit (Kap. 8). Das erfordert Wachsamkeit: Im 20. Jahrhundert endeten bekanntlich mehrere Versuche, den „neuen Menschen“ zu schaffen, mit Trümmerhaufen und Massengräbern. Sie wurden stets mit – mehr oder minder – wissenschaftlichen Mitteln unternommen und stützten sich auf eine möglichst lückenlose Erfassung und Vermessung ganzer Bevölkerungen. Human Enhancement durch Medizin und Technologie wird noch weitreichendere Folgen für eine seither stark gewachsene Weltbevölkerung haben. Wer sich mit gesellschaftlichen Umbrüchen näher beschäftigt, weiß, dass diese neue Machtverhältnisse schaffen, aber längst nicht allen Betroffenen zugute kommen. Nach einem gängigen Modell können sich Kulturen in wachsenden, vielfältigen, vernetzten Gesellschaft in drei Richtungen wandeln:
  • Multikulturation. Mehrere Kulturen bestehen in einer Gesellschaft nebeneinander, ohne sich gegenseitig zu bedrohen, zu gefährden oder zu behindern.

  • Interkulturation. Mehrere Kulturen durchdringen sich in einer Gesellschaft, sodass sich jeweils Sinnvolles und Nützliches im Zusammenleben durchsetzt.

  • Transkulturation. Mehrere Kulturen entwickeln sich miteinander zu etwas Neuem, wodurch sie sich auflösen; eine neue Gesellschaftsordnung entsteht.

Gelangen die ersten beiden selbst in einem typischen Einwanderungsland wie den USA nur bedingt, könnte Transkulturation über allgegenwärtige Technologien und (teil-)staatliche Funktionssysteme gelingen, wenngleich über mehrere Jahrzehnte. „Kulturfusionen“ sind derzeit beschränkt auf Gruppen überwiegend westlicher – oder westlich geprägter − Bevölkerungen, die sich durch einen gewissen Bildungsgrad, Weltgewandtheit und Zugehörigkeit zu bestimmten Einflussgruppen auszeichnen. Wie auch immer sich die Menschheit demnächst entwickelt – das Zählen, Messen und Rechnen, das Überwachen, Erfassen und Speichern ist schon in vollem Gange. Leben scheint sich bereits in Zahlen aufzulösen. Und so geht es auch darum zu verstehen,
  • warum das Leben der Jetztmenschen von zwei „kleinen“ Zahlen – der Zwei und der Zehn – und ansonsten von „großen“ Zahlen bestimmt wird,

  • wie Menschen mit diesen „großen“ Zahlen in ihrem Leben umgehen können und

  • was das für das Leben im 21. Jahrhundert, für künftige Menschenbilder und Lebensentwürfe bedeutet.

Eine Geschichte des Zählens als einzelnen – gar einheitlichen – Handlungsstrang darzustellen wäre eine arge Vereinfachung; ein schlichter Zeitpfeil entstünde, eine zusammenhanglose Reihung von Entdeckungen, Erfindungen, Entwicklungen. Tatsächlich sind es viele Handlungsstränge, die sich seit Jahrtausenden umeinander winden. Zählen, Messen, Rechnen, Schätzen gehören zusammen (Abb. 1.2): Einfaches Messen und Rechnen sind stets Arten des Zählens mit denselben Hilfsmitteln; Schätzen – wenn es mehr als Raten sein soll – gelingt nur mit einem Zahlenverständnis und einiger Übung im Messen und/oder Rechnen. In diesem Buch geht es also um
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Abb. 1.2

Zählen, Messen, Rechnen, Schätzen im Zusammenhang

  • die Anfänge des Zählens und wichtige Hilfsmittel (Kap. 2),

  • ursprüngliche Bedeutungen von Zahlen im Leben (Kap. 3),

  • wesentliche Einteilungen und Eigenschaften von Zahlen (Kap. 4),

  • Beispiele für das Zählen im Alltag (Kap. 5),

  • das Verhältnis von Zählen, Schätzen, Messen und Rechnen (Kap. 6),

  • Listen und Aufzählungen (Kap. 7),

  • Gedanken über Raum und Zeit des Daseins (Kap. 8),

  • Wechselbeziehung von Zählen und Herrschen (Kap. 9) und letztlich das

  • Leben in modernen städtischen Gesellschaften (Kap. 10)