r IMG IMG Divan Yolu

Die historische Prachtstraße der Stadt

Tourenkarte | Übersichtskarten

Binbirdirek Zisterne Grab von Sultan Mahmut II. Konstantinssäule Çemberlitaş Hamamı Sahaflar Çarşısı Beyazıt Meydanı Beyazıt Camii İstanbul Üniversitesi

Start: H Sultanahmet (Tram)

Ziel: H Beyazıt (Tram)

Wann: tagsüber, Start am besten zum Mittagessen

Distanz: 1,8 km

Sowohl in römischer als auch in byzantinischer und osmanischer Zeit galt der Divan Yolu zwischen Hagia Sophia und Beyazıt als die Hauptschlagader Konstantinopels. Hier präsentierten sich Kaiser und Sultane, von hier näherten sich Gäste dem Palast. Wer aber heute nach der alten Pracht sucht, muss zwischen Souvenirläden und Imbissbuden genau hinsehen.

Klicken und auf Google Maps finden:

1 Sultanahmet Köftecisi

2 Zisterne der 1001 Säulen

3 Grab von Sultan Mahmut II.

4 Konstantinsäule

5 Çemberlitaş Hamamı

6 Sahaflar Çarşısı

7 Beyazıt Meydanı

8 Beyazıt Camii

9 Istanbul-Universität

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Sultanahmet Köftecisi

Im touristischen Sultanahmet gutes Essen zu finden, kann eine echte Herausforderung sein. Orientieren wir uns also am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan. Der speist im Sultanahmet Köftecisi 1 (Divan Yolu Cad. 12, tgl. 10.30–23 Uhr, €€), wenn er in der Gegend ist. Die Fotos an den Wänden zeigen, dass zahlreiche andere Persönlichkeiten des Landes es ihm gleich tun. So aufregend die Gästeliste, so einfach ist die Speisekarte: Köfte Piyaz, also Hackbällchen mit Bohnensalat, heißt das Standardgericht, das hier wirklich vorzüglich schmeckt.

Ein kleiner Abstecher vom schnurgerade verlaufenden Divan Yolu führt zur 1700 Jahre alten Zisterne der 1001 Säulen 2 (Binbirdirek Sarnıcı). Auch wenn der Name trügt – in Wahrheit sind es nur 224 Säulen –, ist auch der zweitgrößte unterirdische Wasserspeicher der Stadt ein Meisterwerk (tgl. 9–20 Uhr). Nur zweihundert Meter entfernt ruhen im Grab von Sultan Mahmut II. 3 die Gebeine des reformfreudigen Sultans, der aber 1826 in einem Massaker das aufrührerische Janitscharenkorps liquidieren ließ. Im Garten leisten ihm einige wichtige Persönlichkeiten und Dichter seiner Zeit Gesellschaft. Vor allem aber lohnt sich ein Blick auf die Stuckdecke im Innern der Grabkuppel (Di–So 9–17 Uhr).

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Çemberlitaş Hamamı

Fast symbolisch für den Zustand des einst prächtigen Divan Yolu steht die ursprünglich 50 m hohe Konstantinsäule 4 (Çemberlitaş), auf deren Spitze vor bald 2000 Jahren eine Statue von Konstantin dem Großen thronte. Nach zahlreichen Erdbeben und Stadtbränden ist heute nur noch ein 35 m hoher Rest übrig. Der aber markiert den Eingang zu einem der ältesten und schönsten türkischen Bäder der Stadt: Das Çemberlitaş Hamamı 5 aus dem Jahr 1584 hat sich zwar sehr auf das Geschäft mit ausländischen Touristen spezialisiert (neben türkischer Massage werben die Betreiber mit Fußreflexzonen- und indischer Kopfmassage), es ist aber mit seinen marmorverkleideten Baderäumen und Kuppeln nach wie vor sehenswert (tgl. 6–24 Uhr, 60 TL, Handtücher inkl.).

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Tourenkarte | Google Maps

Die Çorlulu Ali Paşa Medresesi (1716) ist der Ort, um in Istanbul gemütlich eine Wasserpfeife zu rauchen. Setzen Sie sich zu den Stammgästen, die hier die Backgammonwürfel klickern lassen.

  • Yeniçeriler Cad. 40, Beyazıt, tgl. 9–22 Uhr

Nachdem 1894 Teile des Großen Basars (s. Tour 5 >>) bei einem Erdbeben zerstört worden waren, suchten die dort ansässigen Buchhändler nach einem neuen Domizil. Sie landeten in einer ruhigen Seitengasse südwestlich des Großen Basars, die bis heute im angenehmen Kontrast zum Trubel der Umgebung steht. Auch ohne Türkischkenntnisse ist die Atmosphäre im Bücherbasar Sahaflar Çarşısı 6 mit seinen über 50 Läden und Antiquariaten einen Besuch wert. Vorbei an den Buchläden führt der Weg zum Platz Beyazıt Meydanı 7. Ab dem frühen Nachmittag breiten hier Hunderte Händler ihre Flohmarktware aus. In den letzten Jahren sind häufig auch Syrer, Iraker und Afrikaner unter ihnen – Flüchtlinge, die eine Weile in Istanbul Geld verdienen, bevor sie sich von Schleppern über die griechische oder bulgarische Grenze in die EU bringen lassen.

Wegen der vielen Tauben wird die große Beyazıt Camii 8 (1501–1506) von den Istanbulern auch Taubenmoschee genannt. Für die älteste im Original erhaltene Sultansmoschee der Stadt stand offensichtlich die Hagia Sophia Modell.

Gleich gegenüber der Moschee markiert ein imposantes Steintor den Eingang zur altehrwürdigen Istanbul-Universität 9. Auch wenn deren Besichtigung nicht möglich ist, lässt sich von außen ein Blick auf den Beyazıt-Turm (1749) im Unigarten werfen. Einst überblickten Feuerwachen von hier die gesamte Altstadt Istanbuls. Wenn Rauch aufstieg, wurden die Wassereimer gefüllt. Heute arbeitet die Istanbuler Feuerwehr zum Glück moderner. Der Beyazıt-Turm dient nun zur Wettervorhersage. Erstrahlt er in Blau, scheint morgen die Sonne, bei Grün gibt es Regen, bei Rot Schnee.

Touren im Anschluss: a, g