Weitere Änderungen fanden im Zusammenhang mit der Ausarbeitung der neuen Verfassung von 1936 statt. Die transkaukasischen Republiken erhielten ihre Selbständigkeit auch formal zurück, und die Autonomen Sozialistischen Republiken (ASSR) der Kirgisen und Kazachen wurden zu Unionsrepubliken erhoben. Die UdSSR bestand damit aus elf Republiken. Die übrigen vier kamen im Zuge der Annexionen nach dem Hitler-Stalin-Pakt hinzu: Estland, Lettland und Litauen sowie Moldavien (Bessarabien). Seitdem ist die Anzahl der Republiken bis zum Zerfall der Sowjetunion nach dem Putschversuch vom 19. August 1991 stabil geblieben. Vgl. Unger, Constitutional Development, 60, 85.
Carr, Socialism II, 250 ff. (Zitat 250). Aber auch schon der erste Vorsitzende dieses Gremiums (zuvor des VCIK und nach 1938 des Präsidiums des Obersten Sowjets), M. I. Kalinin, spielte bezeichnenderweise trotz seiner langen Amtszeit von 1919 bis 1946 politisch keine Rolle. Vielleicht starb er auch deshalb eines natürlichen Todes.
Grundlegend: Schröder, Arbeiterschaft, 54 f., 91, 95, 140 ff., 331, 337; s. auch: Rigby, Membership, 52 f. (die Daten weichen trotz derselben Hauptquellen z.T. erheblich voneinander ab); Längsschnitt: Lane, State, 325 f., zusammengestellt bei: Altrichter, Kleine Geschichte, 219; grundlegende Quellen: Müller, Schröder, Partei, 168 ff.
Merl, Agrarmarkt, 286 gegen Nove, Economic History, 79; Übersichten: ebenda, 78 ff.; Carr, Bolshevik Revolution II, 269 ff. (hier 299 ff.); an langfristigen Trends interessiert, mit vielen Daten: Davies, Harrison, Wheatcroft, Transformation, bes. 8 ff., 131 ff.; Davies, From Tsarism; ders., Economic Policy, hier 1008 ff.; Volin, Century, 161 ff.; knappe dt. Übersicht: Raupach, Geschichte, 47 ff. Wichtigste Quellen dt. bei: Altrichter, Haumann, Sowjetunion, 138–141, 148 ff.; Merl, Sowjetmacht, 139 ff.
Dvenadcatyj s-ezd, 309 ff., bes. 320 f.; McNeal, Resolutions II, 194 f.; Carr, Interregnum, 28 ff., 95 ff.; Diagramm bei: Altrichter, Haumann, Sowjetunion, 161; Streikdaten: Plogstedt, Arbeitskämpfe, 54 ff.; bäuerliche Marktproduktion: Harrison, in: Davies, From Tsarism, 109 ff.; Davies, Economic Policy, 1016 ff.
Vgl. Altrichter, Bauern, 68 ff.; Danilov, Rural Russia, 258 ff.; Merl, Agrarmarkt, 411 ff. (Zitat 436); niedrige Produktionsziffern: Wheatcroft, in: Davies, From Tsarism, 79 ff.; positiver: Davies, Wheatcroft, Harrison, Transformation, 112. Grundlegend zur ‹Mentalität› der Dreifelderwirtschaft: Confino, Systèmes agraires; neuere Gegenposition in der kenntnisreichen Gesamtschau von Moon, Peasantry, der vermeintliche Rückständigkeit als «prudence» interpretiert und die Bauern als durchweg «rational actors» darstellt (126 ff., 354). Gegenposition für die zarische Zeit: Kerans, Mind and Labor.
Eindrucksvoll belegt bei: Merl, Agrarmarkt, 313 ff., 465 ff.; ähnlich ders, Sowjetmacht, 77 f.; Nove, Economic History, 133 ff. Chancen geben der NĖP ebenfalls: Tucker, Stalin I, 421 ff.; Cohen, 270 ff., sowie auf der Grundlage einer kontrafaktischen Computersimulation: Hunter, Szyrmer, Faulty Foundations, 258 f. u. pass. Eine mittlere Position in dieser zentralen Debatte nehmen Davies und Wheatcroft ein, die davon ausgehen, dass die Möglichkeiten der NĖP zum Zeitpunkt der Abschaffung noch nicht erschöpft waren, dass sie aber einem «sehr viel höheren» Industrialisierungstempo als dem am Vorabend des Ersten Weltkriegs erreichten nicht standgehalten hätte. Vgl. Davies, Wheatcroft, Harrison, Transformation, 12 f.; Davies, From Tsarism, 24. In diesem Sinn ist wohl auch das Fazit der (wenig hilfreichen) neuesten Übersicht von Allen, Farm to Factory, zu verstehen, der einerseits eine freiwillige, auch für eine beschleunigte industrielle Entwicklung ausreichende Versorgung der Städte durch die Bauern für möglich hält, andererseits aber «keinen Spielraum» für eine nennenswerte Steigerung der Ernteerträge erkennen kann (ebd., 65 ff., hier 86 f.)