14.Kapitel

Mein Weg zu einer persönlichen Anti-Aging-Rezeptur:
Welche Anti-Aging-Präparate wirken wirklich?

Das ist ewige Jugend, dass immer Kräfte genug im Spiele sind und wir
uns ganz erhalten in Lust und Arbeit.

Johann Christian Friedrich Hölderlin (1770 - 1843),
deutscher evangelischer Theologe, Dramatiker und Lyriker [
127]
(begann ab 1841 seine Gedichte mit ›Scardanelli‹ zu unterzeichnen)

Meines Wissens gab es bisher kein Buch oder kein Dokument (auch nicht online), das alle populären bzw. weithin publizierten Wirkstoffe im Hinblick auf deren Wirksamkeit für die Gesundheit im Alter und eine Ausweitung der (gesunden) Lebensspanne bewertet.

Das mag daran liegen, dass die allermeisten Bücher, Dokumente und Studien dazu von Wissenschaftlern verfasst sind, die ihr eigenes Fachgebiet haben und sich natürlich in ihren Publikationen genau darauf fokussieren oder aber von (Online-)Shops, die nur ihr Produktprogramm bewerben wollen.

Meist ist dies doch eine andere Perspektive als die eines an einer eigenen Anti-Aging-Behandlung interessierten Lesers, der einen Überblick der Möglichkeiten gewinnen möchte – medizinisch und wissenschaftlich fundiert, aber eher breit als tief, verständlich (mit einem Minimum an Fachbegriffen) und natürlich völlig neutral und ohne Eigeninteressen bewertet.

Dieses Buch mag da eine Besonderheit sein, weil ich es genau aus dieser Sicht schreibe: als Patient und anwendungsorientiert, ergänzt mit professioneller medizinisch-wissenschaftlicher Prüfung durch meinen Co-Autor. Und mir ist persönlich eben aufgefallen, dass ich mir die Informationen zu bestimmten Wirkstoffen immer wieder aus unterschiedlichen Quellen zusammensuchen musste, und dann meist noch darauf angewiesen war, die Bewertung der Wirksamkeit selbst nachzuprüfen, indem ich die dazu einschlägigen Studien herausgesucht und nach drei möglichst objektiven Bewertungsskalen beurteilt habe.

Daraus ist das „Kleine Lexikon der Anti-Aging-Wirkstoffe“ entstanden [64], das für den interessierten Leser auch im Handel für einen kleinen Preis erhältlich ist. Es fasst alle wesentlichen Wirkstoffe zusammen und bewertet sie jeweils einzeln in einem ausführlichen „Steckbrief“. Eine Muster-Steckbrief findet sich im Anhang.

Erstaunlich fand ich, dass in der Diskussion mit Bernd Kleine-Gunk herauskam: Auch für interessierte Anti-Aging-Mediziner gibt es etwas Derartiges bisher noch nicht! Insofern mag es sein, dass wir hier eine Marktlücke füllen, denn es sollte doch für Patienten wir Ärzte eine Hilfe sein, wenn der „Dschungel“ der Wirkstoffe mit der Spezialbrille „Anti-Aging“ einmal seriös medizinisch aufgelistet und bewertet wird.

Jedenfalls habe ich im Zuge der Recherche rund 100 bekannte und auch weniger bekannte Wirkstoffe sorgfältig recherchiert und mir die Belege für oder gegen eine Nützlichkeit und auch die Risiken und Nebenwirkungen nach Studienlage genau angesehen. Recht schnell würden dabei große Unterschiede in den Wirkungen und auch in den Risiken erkennbar.

Um das besser visualisieren zu können, hatte ich mir einen „Anti-Aging-Index“ konstruiert, der den Nutzen eines Wirkstoffs nach den Kriterien „Beweislage“, „Wirkung“ und „Anwendung“ (inkl. der Risiken der Anwendung) misst und in einem Prozentwert zusammenfasst. Dabei bedeuten „0%“ , dass der betreffende Wirkstoff keinen erkennbaren Nutzen im Hinblick auf Anti-Aging hat – oder dass dieser mögliche Nutzen durch die Risiken zunichte gemacht wird. Und „100%“ bedeuten entsprechend, dass ein hoher Nutzen besteht, der mit guter Beweislage im Alter lebensverlängernd wirkt (die genaue Definition dieses Scores und der Skalen dahinter findet sich für interessierte Leser in [64].)

Dieser „Hitliste“ der Anti-Aging-Wirkstoffe erhebt nicht den Anspruch der Vollständigkeit oder der Unfehlbarkeit. Aber sie spiegelt transparent und nachvollziehbar für jeden Interessierten den Stand der Forschung und der Medizin für das Erscheinungsjahr übersichtlich wider.

Abbildung 24: Der „Anti-Aging-Index“ aus dem „Kleinen Lexikon der Anti-Aging-Wirkstoffe“ [64], absteigend sortiert. Hohe Werte bedeuten großen und nachgewiesenen Nutzen für Anti-Aging-Therapien. Die Art des Nutzens und die wissenschaftlichen Quellen sind in den Steckbriefen beschrieben (siehe das Beispiel im Anhang auf S. →).

Abbildung 24: Der „Anti-Aging-Index“ aus dem „Kleinen Lexikon der Anti-Aging-Wirkstoffe“ [64], absteigend sortiert. Hohe Werte bedeuten großen und nachgewiesenen Nutzen für Anti-Aging-Therapien. Die Art des Nutzens und die wissenschaftlichen Quellen sind in den Steckbriefen beschrieben (siehe das Beispiel im Anhang auf S. ).

Bevor ich Ihnen jetzt also berichte, was ich für mich daraus abgeleitet habe, und Ihnen auch eine Art Anleitung für eine persönliche Anti-Aging-Rezeptur empfehle, möchte ich noch einen Haftungsausschluss voranstellen: Die hier zusammengetragenen Informationen sollen zu Ihrer Orientierung dienen und sind mit bestem Wissen und Gewissen recherchiert worden. Dennoch ist es nicht auszuschließen, dass Informationen darin falsch oder unvollständig oder zwischenzeitlich überholt sind. Hinzu kommt, dass viele oder sogar alle Wirkstoffe auch auf jeden Einzelnen persönlich zugeschnitten sein müssen und abhängen von Alter, Geschlecht, Gesundheit, Fitness usw.

Informieren Sie sich daher in jedem Falle bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, ob und in welcher Dosis sie einen oder mehrere der genannten Wirkstoffe einnehmen sollten und wie ihre persönliche „Anti-Aging-Behandlung“ ausgestaltet sein sollte. Außerdem stelle ich hier meine persönliche Vorgehensweise und Meinung vor und möchte Ihnen nicht empfehlen, dies einfach zu übernehmen! Sie sollen vielmehr ein Denkanstoß sein und Sie dazu ermuntern, diese Informationen zu nutzen, um damit Ihren eigenen Plan für das richtige Vorgehen zu erstellen. In genau diesem Sinne ist es eine „Anleitung“!

Mein Weg zu meiner persönlichen Anti-Aging-Rezeptur:

  1. Die Wirkstoffe mit den niedrigsten Bewertungen und Anti-Aging-Indizes (siehe Abbildung 24) habe ich für Anti-Aging-Zwecke ausgeschlossen. Dazu gehörten für mich Acetylsalicylsäure (ASS), Quercetin, Vitamin B12, Rapamycin, TMG und Carnosin.

Ein Jahr später zeigte mein Blutbild eine niedrige Vitamin-B12-Signatur. Seitdem supplementiere ich auch B12, aber eher zur Vermeidung eines Mangels als zu Anti-Aging-Zwecken. Daran wird sichtbar, dass auch immer ein Abgleich mit dem individuellen und aktuellen Blutbild zu empfehlen ist.

  1. Außerdem schließe ich Substanzen aus, die bessere Alternativen haben. Dies sind für mich NAD, NR, und Retinol – das Letztere wird besser durch Tretinoin ersetzt (Hautcreme).
  2. Nun suchte ich mir einen Arzt, der mich berät und meine Haltung zum Thema „Anti-Aging“ teilt. Das Mitgliedsverzeichnis der GSAAM – der German Society of Anti-Aging-Medicine – ist hier ein guter Ausgangspunkt. Mit meiner Ärztin oder meinem Arzt besprach ich dann das weitere Vorgehen.
  3. Ich ließ einen ausführlichen Serumspiegel durchführen, bei dem ich zuvor mit meinem Arzt die interessierenden Werte besprochen habe. Wichtig: Viele für das Anti-Aging relevanten Werte sind nicht im „normalen“ Blutbild enthalten und müssen separat bzw. ausdrücklich angefordert werden. (Siehe dazu auch Kapitel 22.)
  4. Mein Arzt und ich werteten (und werten weiterhin) die Ergebnisse aus. Daraus ergeben sich eventuell auch Mängel und erste Entscheidungen, welche Wirkstoffe ich ergänzen muss (z.B. Vitamin B12 – siehe 1.).
  5. Ich sprach mit dem Arzt die Liste der Wirkstoffe im Hinblick auf meine persönlichen Werte durch, die mich interessierten, so wie sie sich aus dem Anti-Aging-Index und den Bewertungen ergaben. Natürlich fragte ich auch nach weiteren Empfehlungen. Daraus ergab sich eine sinnvoller und individueller Anti-Aging-Medikationsplan (den ich gleich noch erläutern werde).
  6. Für einige Wirkstoffe war es nötig, weitere Gesundheitsprüfungen durchzuführen oder von der Norm abweichende Werte im Blutbild vor einer Behandlung oder Anwendung abzuklären. Das entschieden mein Arzt und ich gemeinsam.
  7. Falls für einzelne Wirkstoffe nötig, stellte mir mein Arzt das nötige Rezept aus. In der Regel wird dieses nicht von der Krankenkasse bezahlt! (Leider, obwohl damit doch spätere Krankheitskosten vermieden werden, die die Krankenversicherung dann später bezahlen müsste – aber das hatten wir ja bereits.)

Im Ergebnis hatte sich für mich das folgende Protokoll als optimal herausgestellt (von oben nach unten in der Hitliste):

In einer US-amerikanischen Studie aus Seattle (2012) wurde ermittelt, dass die Befragten im Alter zwischen 50 und 76 Jahren mit 1.500mg/Tag Glucosamin- und 1.200 mg/Tag Chondroitin-Supplementierung ein um ca. 17% reduziertes Mortalitätsrisiko innerhalb der durchschnittlich 5 Studienjahre hatten [128] [103]. Weiterhin zeigte sich ein geringeres Risiko für Krebs (-13%) und Atemwegserkrankungen (-41%) [128].

Der Effekt ist so signifikant gewesen, dass gerade eine große Studie mit über 3.000 Teilnehmern läuft, diesen Effekt zu untermauern und zu erklären (TAME-Studie, siehe [129]). Die typische Dosis für Anti-Aging-Zwecke liegt deutlich unter der Diabetes-Anwendung und bei 500mg/Tag. Nebenwirkungen sind zu beachten, besonders in Verbindung mit Alkohol (Laktatazidose). Weitere, positive Effekte z.B. gegen Demenz wurden festgestellt [130].

Am Ende steht – bei gutem Verhältnis Omega-6:Omega-3 – ein erheblicher Effekt auf die Lebenszeit: In einer amerikanischen Studie mit 2.240 Teilnehmern aus dem Jahr 2021 wurde eine Erhöhung der Lebenserwartung um 4,74 Jahre gemessen [99]!

Die Wirkung von Q10 in Kombination mit Selen auf die Verlängerung der Lebensspanne ist gut belegt: Die schwedische „KiSel-10“-Studie aus dem Jahr 2013 mit 443 Senioren [88] senkte die Mortalität erheblich, außerdem verbesserten sich Herzfunktion, Blutdruck und Entzündungsmarker. Am Ende der Langzeit-Studie – nach 12 Jahren (!) - waren von den 221 Placebo-Teilnehmern 85 verstorben, während in der Wirkstoff-Gruppe nur 47 Teilnehmer verstorben waren. Das ist ein massiver Effekt. Ich nehme täglich 200mg Q10.

Optimal sind lt. Studien ~120-150 μg/l im Serum, also der obere Normwert-Bereich [88] [48], S.→].

Allerdings wurden diese Ergebnisse auch in unabhängigen Tierversuchen belegt [133].

Da AKG Bestandteil der Energieproduktion im menschlichen Körper ist (des sog. „Zitronensäurezyklus“), sind keine schädlichen Wirkungen bekannt. Außerdem belegen weitere Studien eine positive Wirkung auf die Kollagen-Produktion [134].

Bei der Supplementierung ist zu beachten: Es gibt nur relativ wenige Anbieter, die CaAKG anbieten, das nicht zu verwechseln ist mit AAKG (L-Arginin-Alpha-Ketoglutarat).

Ich nehme Fisetin einmal im Monat an 2 aufeinanderfolgenden Tagen mit einer Dosis von 20mg/kg Körpergewicht.

Die billigste Supplementierung ist die Einnahme von Weizenkeimen. Die Dosis von 6mg/Tag wurde als gut verträglich getestet [136]. Um diese Dosis zu erreichen, muss man aber ca. 2 gehäufte Esslöffel der nussig schmeckenden Weizenkeime essen. Ich persönlich fand das für die Tagesroutine zu umständlich, da ich abends keinen Appetit auf Weizenkeime oder Müsli habe, und morgens esse ich ja nichts. Daher nehme ich Spermidin in pillenform ein. Es gibt entsprechend hochdosierte Präparate im Handel zu kaufen.

Wichtig zu wissen: Die Dosis für eine Verringerung der Hautalterung (Falten) um rund 13% ist 2,5mg/Tag (siehe Studien [137] und [138]) und die Dosis für die Regeneration und den Schutz der Gelenkknorpel ist bis zu 10mg/Tag, also viel höher (siehe Studie [139]). Ich möchte die Knorpelwirkung gerne erreichen und nehme daher 10mg/Tag. Entsprechende Präparate gibt es preisgünstig in vielen Drogeriemärkten, allerdings sollten Sie auf die entsprechende Dosierung achten.

Die meisten Präparate sind viel zu niedrig dosiert. Achten Sie außerdem darauf, dass es sich um Kollagen-Hydrolysat handelt und nicht um eine andere Kollagenverbindung.

Für eine Verbesserung der Lebensspanne hat Kollagen übrigens keine bekannte Wirkung. Hier geht es mir also ausschließlich um „Better-Aging“, also um eine Verringerung von bzw. Vorbeugung vor Gelenkproblemen und Arthrose mit zunehmendem Alter.

In dieser Aufstellung ist nicht die Medikation für die TRIIM-Behandlung enthalten, zu der ich in Kapitel 20 ausführlich kommen werde.

Wichtig: Dosierungen sind höchst abhängig u.a. vom individuellen Körpergewicht, und alle Behandlungen (auch mit nicht verschreibungspflichtigen Supplementen) sollten mit dem Blutbild abgestimmt und mit Ihrem Arzt besprochen sein! Die stellenweise hier genannten Dosierungen geben nur in den Studien verwendete Protokolle wieder und sind keine Empfehlungen zur Einnahme.

Dem aufmerksamen Leser werden vielleicht auch Wirkstoffe in dieser Liste fehlen. Besonders das in der „Hitliste“ auch recht weit oben stehende NMN (Nicotinamid-Mononukleotid) möchte ich da kurz erwähnen, da es auch von Prof. Sinclair sehr propagiert wird [47]. Ich habe es (noch) nicht in meine persönliche Liste aufgenommen, weil mir einfach die Beweise am Menschen fehlen, dass es wirkt. Es mag noch so viele Belege an der Maus oder der Ratte geben: Das genügt mir nicht.

Und dass Prof. Sinclair in seinem Buch seinen Vater als Paradebeispiel der Wirksamkeit vorführt ändert nichts daran, dass es sich dabei um einen Einzelfall ohne medizinische Messungen und Belege handelt. Ich wunderte mich ehrlich gesagt sogar, dass ein so renommierter Forscher auf dieser Ebene argumentiert.

Resveratrol wiederum – ein weiterer Wirkstoff, den ich nicht einnehmen – ist mir noch zu unsicher. Die Dosierung ist nicht gut erforscht, und es gibt Hinweise, dass (zu) hohe Dosierungen auch schädliche Effekte haben können (Oxidation in der Zelle) [146]. Hier werde ich lieber weitere Forschungsergebnisse abwarten.

Obwohl also NMN oder Resveratrol fehlen, ist das schon jeden Abend ein umfangreiches Protokoll mit 13-15 Pillen. Dabei beschränke ich mich da wirklich nur auf die Wirkstoffe, deren Anti-Aging-Wirkung (oder auch Better-Aging-Wirkung) weitgehend bewiesen ist. Aber erstens ist das ja ein gutes Zeichen, dass wir bereits über so viele nachgewiesen nützliche Wirkstoffe verfügen, zweitens sind die meisten dieser Wirkstoffe Bestandteil unserer alltäglichen Nahrung (nur eben in zu geringer Menge) und damit rezeptfrei erhältlich und risikoarm in der Anwendung, und drittens habe ich seit Jahren der Einnahme keinerlei störende Nebenwirkungen festgestellt. Für mich scheint das also ideal zu funktionieren, denn meine Blutwerte sind optimal und mein epigenetisches Alter deutlich niedriger als mein chronologisches. Das war ja schließlich das Ziel!

Welche Lücken gibt es noch in der Kette der Anti-Aging-Behandlung? Und wo liegen heute noch deren Grenzen?

Abbildung 25 zeigt im Überblick, dass bereits gegen alle 7 Säulen des Alterns wirksame und passende Strategien verfügbar sind. Die meisten wende ich in meiner Behandlung auch an. Eine Ausnahme ist Strategie 5b gegen die Verkürzung der Telomere. Da gibt es zwar den Wirkstoff CAG (Cycloastragenol) oder dessen patentiertes Derivat „TA-65®“, aber dessen Anwendung ist mir noch zu unsicher. Es gibt Hinweise, dass CAG krebserregend sein könnte [147]. Obwohl also die Telomer-Reparatur bei Tieren [148] auch beim Menschen als belegt gelten kann [149], möchte ich hier noch weitere Studien abwarten. Abwarten ist auch kein Nachteil, da wie bereits erwähnt die Telomerlänge erst mit sehr hohem Alter kritisch werden könnte.

Abbildung 25: Die „7 Säulen des Alterns“ und die Übersicht der in diesem Kapitel beschriebenen Nahrungsergänzung umgesetzten Heil-Strategien durch die eingesetzten Wirkstoffe (bis auf 1a, hier ist es die Strategie risikomeidendes Verhalten). Weitere, heute bereits verfügbare Heil-Strategien sind mit gestricheltem Kreis ebenfalls dargestellt (Legende siehe oben links). Es ist ermutigend, dass zu allen Säulen bereits passende Strategien existieren. Allerdings gibt es noch Lücken, und die die verfügbaren Strategien bzw. Wirkstoffe können die Alterung bisher nur verlangsamen oder punktuell umkehren und noch nicht die Grenze von 120 Lebensjahren überwinden.

Abbildung 25: Die „7 Säulen des Alterns“ und die Übersicht der in diesem Kapitel beschriebenen Nahrungsergänzung umgesetzten Heil-Strategien durch die eingesetzten Wirkstoffe (bis auf 1a, hier ist es die Strategie risikomeidendes Verhalten). Weitere, heute bereits verfügbare Heil-Strategien sind mit gestricheltem Kreis ebenfalls dargestellt (Legende siehe oben links). Es ist ermutigend, dass zu allen Säulen bereits passende Strategien existieren. Allerdings gibt es noch Lücken, und die die verfügbaren Strategien bzw. Wirkstoffe können die Alterung bisher nur verlangsamen oder punktuell umkehren und noch nicht die Grenze von 120 Lebensjahren überwinden.

Dieses positive Bild trübt sich aber leider etwas ein, wenn man die Stärke der Wirkungen in den einzelnen Strategien bewertet. Denn leider ist keine der verfügbaren Strategien bzw. Wirkstoffe stark genug, die maximale Lebensspanne von ca. 120 Jahren zu überwinden. Hier müssen wir also hoffen, dass die Forschung weitere Quantensprünge schafft – dazu später mehr.

Hier müssen wir auf die Zukunft hoffen, und ich werde mein Protokoll natürlich auch immer dem aktuellen Wissensstand anpassen – insofern ist die obige Aufstellung auch nur eine Momentaufnahme. Es kann noch besser werden!

Wer übrigens mehr über die genannten und viele weitere Wirkstoffe wissen und immer auf dem neuesten Stand der Forschung bleiben möchte, dem sei noch einmal das „Lexikon der Anti-Aging-Wirkstoffe“ empfohlen [64].

Aber schon jetzt gilt:

Zusätzliche Lebensjahre gewinnen ist bereits heute gezielt möglich!

Das kostet auch nicht die Welt. In meinem Fall habe ich das mal grob berechnet. Abgesehen von der TRIIM-Behandlung – die sehr viel teurer ist – kostet meine Behandlung mit den genannten Wirkstoffen pro Monat weniger als 100€. Das ließe sich noch etwas einsparen, wenn ich anstatt der Pillen bzw. Kapseln die jeweiligen Nahrungsmittel direkt essen würde – also z.B. Rapsöl anstatt Omega-3-Pillen oder Weizenkeime essen anstatt Spermidin-Kapseln einnehmen. Aber die Größenordnung mag eine gute Orientierung sein.

Und hier noch 2 Tipps, die ich im Laufe der Recherchen und auch meiner Behandlungsplanung gelernt habe:

Aber denken Sie auch daran: Bevor Sie eine solche Anti-Aging-Behandlung in Erwägung ziehen und mit Ihrem Arzt darüber sprechen, sollten Sie die „einfachen“ Mittel ausgeschöpft haben, um älter und gesund alt zu werden: Sport, gesunde Ernährung, Sauna usw., wie ich das v.a. in den Kapiteln 4 und 6 ja ausführlich beschrieben hatte!

Aber kommen wir im nächsten Kapitel zurück zur TRIIM-Behandlung, die eine der ersten fundierten, medizinischen Therapien gelten kann, die über die reine Supplementierung hinausgeht und gezielt das epigenetische Lebensalter zurückdrehen können soll…