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Karlsplatz
Tourenkarte | Übersichtskarten
Project Space › Bibliothek der TU › Resselpark › TU › Karlskirche › Wien Museum Karlsplatz › Musikverein › Künstlerhaus › Stadtbahn-Pavillons
Start: U Karlsplatz (U1, U2, U4)
Ende: U Karlsplatz (U1, U2, U4)
Wann: täglich, das Wien Museum Karlsplatz hat montags geschlossen
Distanz: 0,7 km
Eigentlich führt diese Tour nur rund um den Karlsplatz, doch das kann dauern! Wer nicht an einem schönen Sommertag die Gunst der Stunde nutzt, um den idyllischen Resselpark zu genießen, wird sich von der barocken Pracht der Karlskirche einnehmen lassen. Und dann bietet ja auch noch das Wien Museum Karlsplatz einen fesselnden Einblick in die Stadtgeschichte.
50 Obst-, Gemüse und Getreidesorten werden im öffentlichen Karls Garten an der Kunsthalle angebaut. Das Ökoparadies lockt nicht nur Bienen, sondern zunehmend auch Wien-Besucher an.
Bibliothek der TU
Eigentlich müsste ja im Museumsquartier genug Platz sein für die Ausstellungen, die sich dort angesiedelt haben. Dennoch hat die Kunsthalle noch eine Außenstelle eröffnet, die von der U-Bahn-Station Karlsplatz über den Ausgang Wiedner Hauptstraße zu erreichen ist. Project Space 1 nennt sich der Glaskubus, in dem zeitgenössische Kunst wie in einem Schaufenster präsentiert wird. Im HEUER am Karlsplatz trifft sich Szenevolk. Im Sommer relaxt man tagsüber auf Liegestühlen oder flaniert durch den Schaugarten für urbane Landwirtschaft, abends legen DJs auf. Dank der überlebensgroßen Eule an der Fassade unübersehbar ist die Bibliothek der Technischen Universität Wien 2, deren Bestand 1,3 Mio. Bände umfasst. Der Eindruck, dass die 1815 gegründete Bibliothek sich schon ewig an diesem Standort befindet, täuscht: Erst 1987 zog sie vom TU-Hauptgebäude am Karlsplatz an die Resselgasse um. Links gegenüber vom Haupteingang liegt der Resselpark – Studenten der Technischen Universität, deren prachtvolles Hauptgebäude sich rechts befindet, entspannen hier gern in der Vorlesungspause. Vom schlichten Äußeren des Restaurant Resselpark 3 (wienerisch, €) sollte man sich nicht täuschen lassen – an einem schönen Sommertag gibt es kaum bessere Plätze für eine Pause.
Karlskirche
Die Karlskirche 4 6 ist unbestritten die größte Attraktion auf dem Karlsplatz. Kaiser Karl V. ließ sie für seinen Namenspatron Karl Borromäus errichten, in Erfüllung eines Gelübdes, das er während der Pestepidemie 1713 geleistet hatte. Johann Bernhard Fischer von Erlach schuf einen Bau, der unterschiedliche Architekturelemente kombiniert. Der Eingang erinnert an einen griechischen Tempel; die beiden Triumphsäulen haben die römische Trajanssäule zum Vorbild. Sie werden von zwei barocken Turmpavillons flankiert. Fresken zieren die zentrale, 72 m hohe Kuppel. Mit einem Aufzug kann man bis zu einer Höhe von 32,5 m hinauffahren und sie aus der Nähe betrachten. Zu Fuß geht es anschließend weiter in die fast 60 m hohe Laterne, von der sich ein herrlicher Blick über Wien bietet. Vor der Karlskirche steht in einem spiegelnden Wasserbecken Henry Moores Skulptur »Hill Arches«, die einen modernen Kontrapunkt zu dem barocken Sakralbau bildet.
Das Gebäude am Rand des Platzes zur Lothringer Straße hin wird wohl keinen Schönheitspreis gewinnen, es beherbergt aber das Wien Museum Karlsplatz 5 (Di–So 10–18 Uhr). Es hat sich der Stadtgeschichte verschrieben und dokumentiert diese mit interessanten Ausstellungen. Auf der anderen Seite der Lothringer Straße geht es prachtvoll weiter: Die 1812 gegründete »Gesellschaft der Musikfreunde« beauftragte Theophil von Hansen 1867 mit dem Bau des Musikvereins 6. In dem Neorenaissancegebäude haben die Wiener Philharmoniker ihren Sitz. Der Goldene Saal, der 400 Musikern und 2000 Zuhörern Platz bietet, hat eine weltweit gerühmte Akustik.
Ein weiterer Neorenaissancebau gleich nebenan steht mit dem Musikvereinsgebäude optisch in Konkurrenz: Die 1861 gegründete Gesellschaft der bildenden Künstler Wiens beauftragte August Weber mit dem Bau eines repräsentativen Gebäudes. Heute fungiert das Künstlerhaus 7 als Veranstaltungsort, außerdem sind hier ein Theater und ein Kino untergebracht.
Stadtbahn-Pavillon
Einen interessanten Kontrast zum Neorenaissanceprunk stellen die Pavillons der Wiener Stadtbahn 8 dar. Der Entwurf der Bahnhofsgebäude geht auf Otto Wagner zurück und zeigt im direkten Vergleich zu Musikvereinsgebäude und Künstlerhaus den künstlerischen und architektonischen Umbruch, den die Secession anstrebte.