w IMG IMG Topkapı-Palast

Legendärer Regierungssitz der Osmanen

Tourenkarte | Übersichtskarten

Bab-i Hümayun Erster Palasthof Zweiter Palasthof Harem Dritter Palasthof Audienzhalle Halle des Heiligen Mantels Vierter Palasthof Konyalı Lokantası

Start: H Sultanahmet (Tram)

Ziel: H Sultanahmet (Tram)

Wann: tagsüber, Di geschlossen

Distanz: 1–3 km

Hier lag es, das Herz des Osmanischen Reiches. Von der osmanischen Machtübernahme im Jahr 1453 bis zur Mitte des 19. Jhs. glich der Topkapı-Palast einer Stadt in der Stadt. Auf einer Fläche so groß wie 150 Fußballfelder bot er Raum für mehr als 5000 Bewohner, war Wohnort, Regierungssitz, Schule und Freizeitpark in einem.

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3 Kirche des Heiligen Friedens

3 Topkapı-Palast

 

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Topkapı-Palast

Wer einen Fable für Paläste hat, kann auf dem 700.000 m² großen Gelände des Topkapı-Palasts 3 gut einen ganzen Tag verbringen (Apr.–Okt. Mi–Mo 9–18.45, Nov. bis März Mi–Mo bis 16.45 Uhr, 30 TL). Allein das riesige Reichstor aus Marmor Bab-i Hümayun 1, durch das man den Palast schon vor 500 Jahren betrat, gibt einen Eindruck von dem Selbstbewusstsein, das unter den osmanischen Sultanen herrschte. Wer hier zu Fuß und nicht auf dem Rücken eines Pferdes hindurchschreitet, fühlt sich auch heute noch klein und unbedeutend. In dem nur wenige Schritte davor stehenden Brunnen Ahmets III. zeigt sich eine Besonderheit, die den Topkapı-Palast insgesamt prägt: Jeder einzelne Sultan hinterließ im Laufe der Jahrhunderte seine baulichen Spuren, ergänzte hier etwas, baute dort etwas um. So stammt das Bab-i Hümayun zwar aus dem Jahr 1478, der schön verzierte Rokokobrunnen davor aber erst aus dem Jahr 1728.

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Tourenkarte

Die von Bäumen überschattete Wiese im Ersten Hof eignet sich perfekt für ein Schläfchen. Bevor die Augen zufallen, unbedingt einen Blick nach oben zu den Papageien werfen, die hier ihr Revier haben.

Fünf Kilometer müsste man wandern, wenn man gesamte Palastgelände einmal umrunden wollte. Doch auch, wer es nur bis zum Ersten Hof 2 schafft, bekommt einen guten Eindruck von den Ausmaßen der stolzen Anlage. Damals wie heute war dieser Teil des Palasts frei zugänglich, während die anderen Bereiche lediglich einem ausgewählten Kreis von Bewohnern und Angestellten zugedacht waren. Hier im ersten Hof aber hatte das Volk Zugang zu öffentlichen Einrichtungen wie einem Krankenhaus, einer Kaserne, zu Bäckereien usw. Weil die größtenteils aus Holz errichteten Gebäude der Osmanen im Laufe der Jahrhunderte aber allesamt abbrannten, ist heute nur noch ein weitläufiger Park übrig. Sehenswert ist im ersten Hof die Kirche des Heiligen Friedens 3 (Aya İrini/Hagia Eirene, 20 TL) aus dem 6. Jh., sie blieb zwar beim Bau des Palasts erhalten, wurde dann aber vor allem als Waffenlager genutzt.

Wer weiter in das Leben der Sultane vordringen will, muss für den restlichen Teil des Palasts eine Eintrittskarte lösen. Durch das 1524 erbaute Bab-üs Selam (1524) betritt man den Zweiten Hof 4. Dieser diente für Staatszeremonien – heute gibt es eine Waffensammlung und die historische Palastküche zu sehen. Ein weiteres Extraticket (15 TL) eröffnet von hier aus den Zugang zum sagenumwobenen Harem 5. In diesem »vergoldeten Gefängnis« lebten nicht nur die Sultane und schönen Lieblings-, Haupt und Nebenfrauen, sondern auch sehr mächtige Damen, die beim Kampf um eine bessere Stellung auch vor Intrigen bis hin zu Mord nicht zurückschreckten (gute Infos bieten die Audioguides, die an der Kasse erhältlich sind).

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Festsaal im Harem

In der Audienzhalle (Arz Odası) des Dritten Hofs 6 pflegten die Sultane ausländische Würdenträger zu empfangen. Der Brunnen plätscherte dabei absichtlich laut direkt nebenan, damit Lauscher und Spione keine Chance hatten. Nicht die einzige Sicherheitsmaßnahme: Als Personal wurden in diesem Teil des Palasts ausschließlich Taubstumme eingesetzt. Die Halle des Heiligen Mantels (Hırka-i Saadet Dairesi) bewahrt mit die berühmtesten Reliquien der islamischen Welt: ein Zahn und Barthaare des Propheten Mohammed († 632 n. Chr.), sein Mantel und sein Schwert, sowie eine der ältesten Koranausgaben. Für muslimische Istanbul-Besucher ist dies damit einer der wichtigsten Orte der ganzen Stadt. Nicht selten brechen sie beim Anblick der religiösen Schätze in Tränen aus. Selbst Osmanen-Fans ermüden bei der Besichtigung dieses riesigen Palasts über kurz oder lang. Dann heißt es, schnurstracks den Vierten Hof 7 aufzusuchen. Hier nämlich erholte sich einst der Sultan von den Strapazen der Regierungsgeschäfte oder langwierigen Schlachten. Jahrhunderte später sorgt das exquisite Konyalı Lokantası 8 (s. Restaurants, >>) dafür, dass Besucher es ihm gleichtun können. Schon Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk und Queen Elizabeth sollen hier die türkische Küche für sich entdeckt haben.

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