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Istiklal Caddesi
Istanbuls Shoppingmeile Nummer eins
Tourenkarte | Übersichtskarten
Gezi-Park › Atlas Pasaji › Fischmarkt › Avrupa Pasajı › Galatasaray Lisesi › J’adore Chocolatier & Café › Mısır Apartmanı › St. Antuan di Padova Kilisesi › Tünel Geçidi
Start: H Taksim (Metro)
Ziel: H Tünelstation Beyoğlu
Wann: tagsüber, am Wochenende wird es sehr voll
Distanz: 2,5 km
Geschäftsleute und vollbärtige Muslime, topmodisch gekleidete Frauen und züchtig verhüllte Kopftuchträgerinnen, Maronenverkäufer, fliegende Händler, Transvestiten … Das Klischee vom Istanbuler Mix aus Okzident und Orient – hier im modernen Zentrum der Stadt ist es Alltag. Ob zum Shoppen, zum Arbeiten, zum Demonstrieren oder zum Feiern, für die Istanbuler schlägt hier der Puls ihrer Stadt.
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8 St. Antuan di Padova Kilisesi
9 ? SALT
Taksim-Platz
Wenn Istanbul ein Zentrum hat, dann ist es der Taksim-Platz (Taksim Meydanı). Von hier führen wichtige Verkehrsadern in alle Himmelsrichtungen, hier startet fast jede Demonstration und hier trifft sich am Wochenende das Partyvolk. Einen besonders ästhetischen Ort sollte man dennoch nicht erwarten: Ein paar große Hotels findet man im Süden des Platzes vor, im Norden der nach heftigen Protesten 2013 neu angelegte Gezi-Park 1, im Westen das leerstehende Atatürk-Kulturzentrum und dazwischen jede Menge Beton. Nur das Denkmal der Republik (1928) mit Atatürk und Gefährten erinnert an die symbolträchtige Geschichte des Platzes.
Direkt am Taksim-Platz beginnt die Flanier- und Shoppingmeile İstiklal Caddesi ! mit ihren teils verblichenen Jugendstilfassaden, ihren unzähligen Modegeschäften, Cafés und Restaurants. Typisch für den einstigen Prachtboulevard sind seine überdachten Passagen, die sich rechts und links der Straße auftun, so die von Fischrestaurants gesäumte Çiçek Pasajı (s. Tour 13 >>) oder die Atlas Pasajı 2 mit ihrem bunten Mix aus Bastel-, Kleider- und Stöberläden (tgl. 9–20 Uhr).
Ein kleiner Abstecher von der İstiklal führt rechts zum hiesigen Fischmarkt 3, der heute eher für türkisches Fastfood bekannt ist und vor allem abends zum Leben erwacht. Wie ein langer Korridor eröffnet sich von hier aus die Avrupa Pasajı 4, deren Boutiquen sich auf bunte Schals, Antikes und handgemachte Porzellanschalen spezialisiert haben.
Die kemalistische High Society, die vor 100 Jahren durch die İstiklal flanierte und von einer möglichst westlich geprägten Türkei träumte, wäre vermutlich schockiert von den vielen Kopftuchträgerinnen, die man in jüngster Zeit antrifft. Die Spaltung der türkischen Gesellschaft in Religiöse und Säkulare ist heute mindestens so tief, wie sie es damals schon war. Als ein Art Bastion der alten Elite gilt das Galatasaray Lisesi 5 (Nr. 159) auf der gegenüberliegenden Seite der Istlikal, eine der berühmtesten Schulen der Türkei seit 1868. Unterrichtssprache war und ist hier Französisch.
MAL PAUSE MACHEN
Das Gedränge der İstklal scheint im weinberankten Innenhof der Passage Hazzo Pulo ganz weit weg. Statt lauter Musik klicken hier nur die Backgammonwürfel der Stammgäste im Hintergrund.
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Meşrutiyet Cd. 31, tgl. 8–1 Uhr
Wer’s gern süß mag, für den ist das J’adore Chocolatier & Café 6 ein Muss. Unten gibt es Schokolade made in Istanbul zum Mitnehmen, im romantisch verwinkelten Obergeschoss wird die eigentliche Spezialität des Hauses serviert: die Schokokuchenbombe »Olala Beatrice« (Emir Nevruz Sok. 22). Gegen den Zuckerschock hilft nun ein türkischer Mokka. Den gibt es unter freiem Himmel bei Manda Batmaz. Der Kaffee hier soll so stark sein, dass selbst ein Büffel (manda) darin nicht untergehen würde (Olivya Geçidi 1/A).
St. Antuan di Padova Kilisesi
Auf der anderen Seite der İstiklal befindet sich nun mit der Hausnummer 163 das vielleicht schönste Gebäude der Gegend, das Mısır Apartmanı 7. Allein, um einen Blick hinauf in den herrlichen Treppenaufgang zu werfen, lohnt sich ein kurzes Hineinschauen. Wenige Schritte weiter steht gegenüber der mächtigen Kirche St. Antuan di Padova Kilisesi 8 das Kulturzentrum SALT 9 ?. Mitten auf der İstiklal gibt es hier wechselnde Ausstellungen, Veranstaltungen und Kunstbücher (Nr. 136, saltonline.org). Neben der Hausnummer 150 lockt die hier beginnende Terkos Çıkmazı 10 (tgl. 10–21 Uhr) vor allem Schnäppchenjäger. Hier wird Markenware verscherbelt, die bei der Produktion im Noch-Billiglohnland Türkei übriggeblieben ist. Auch, wer eigentlich keine Einkaufstour plant, wird hier seinen Spaß haben.
Nach knapp 3 km endet die İstiklal Caddesi an der Tünelbahn. Wer hungrig ist, findet im Tünel Geçidi 11, einer schönen Passage gleich gegenüber der Station, mehrere schicke Restaurants und Cafés zur Erholung.