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Kreatives und Kulinarisches rund um den Galataturm

Tourenkarte | Übersichtskarten

Serdar-ı Ekrem Caddesi Les Benjamins Aphorm Design Gasia Güney Restaurant Galataturm Café Gündoğdu Sensus Galata Sanat Galata Mevlevihanesi

Start: H Tünelstation Karaköy

Ziel: H Tünelstation Beyoğlu

Wann: am besten tagsüber bei klarer Sicht

Distanz: 1,5 km

Ausgerechnet die Gegend um den Galataturm dämmerte lange fast vergessen vor sich hin, seit viele der jüdischen Bewohner des Viertels die Türkei verlassen haben. Unzählige kleine Läden und Cafés sorgen nun für neues Leben. Das einst vornehme Wohnviertel ist heute vor allem bei Kreativen beliebt.

Klicken und auf Google Maps finden:

2 Les Benjamins

3 Aphorm Design

5 Güney Restaurant

6 9 Galataturm

7 Café Gündoğdu

8 Sensus

10 Galata Mevlevihanesi

 

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Galataturm

Die folgende Strecke ließe sich auch in drei Minuten mit der historischen Tünelbahn zurücklegen, an deren Talstation unsere Tour beginnt. Dort stellt eine kleine Dauerausstellung die Geschichte der zweitältesten U-Bahn der Welt vor, die 1875 ihren Betrieb aufnahm. Viel reizvoller aber ist es, zu Fuß zu gehen und so die malerischen Gassen rund um den auf halber Strecke gelegenen Galataturm (Galata Kulesi) zu entdecken.

Obwohl sich das europäische Zentrum Istanbuls in den letzten Jahren stark verändert hat, finden sich immer noch ursprüngliche, von der anhaltenden Gentrifizierung verschonte Gegenden. Bestes Beispiel ist die steile Yüksek Kaldırım, die von Karaköy hinauf nach Beyoğlu führt. Keine fünf Minuten entfernt vom internationalen Weltstadtflair bieten hier çay schlürfende Händler ihre Satellitenschüsseln an. Typisch Istanbul.

Ein Abstecher in die Serdar-ı Ekrem Caddesi 1 zeigt jedoch, dass die beschaulichen Tage der Gegend gezählt sein dürften. Zahlreiche Ateliers und Boutiquen haben hier in den letzten Jahren eröffnet und Galata in ein Szeneviertel verwandelt. Beispielsweise der Designerladen Les Benjamins 2 (Nr. 25) von Bunyamin Aydin, der hier »modern day luxury sportswear« made in Turkey anbietet. Auch bei Aphorm Design 3 (Nr. 33) waren größtenteils türkische Designer am Werk. Zu kaufen gibt es hier Schmuck, Accessoires und Einrichtungsgegenstände. Sehr viel kostbarer ist die Auslage im Juweliergeschäft Gasia 4 (Nr. 30), das sich durch moderne Kreationen von denen der sonst eher klassischen Istanbuler Juwelieren absetzt. Viele der Geschäfte, die in den vergangenen Jahren in Galata eröffnet haben, richten sich v. a. an ausländische Besucher. Nicht so das Güney Restaurant 5. Seit 40 Jahren wird hier mittags saisonale Hausmannskost, abends mediterrane Küche à la carte serviert (Kuledibi Nr. 2, tgl. 8–24 Uhr, €€).

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Tourenkarte | Google Maps

Egal ob zu Frühstück, Kaffee und Kuchen oder Abendessen, die Aussicht von der Terrasse des (alkoholfreien) Galata Konak Café ist bombastisch.

Übersehen kann man ihn nun nicht mehr: Den schönen Galataturm 6 9 aus dem 14. Jh., einst Wachtturm, Feuermeldeturm, Gefängnis und Observatorium. Heute ist er einer der besten Orte der Stadt, um Istanbul von oben zu bestaunen (tgl. 9–19 Uhr, 13 TL). Wer lieber unten bleibt, lässt sich im Café Gündoğdu 7 nieder und genießt im Schatten des Turms einen türk kahvesi (tgl. 8–24 Uhr). In der Galata Kulesi Sokak gleich nebenan laden außerdem ein paar kleine Boutiquen zum Stöbern ein. Ein paar Stufen führen auf der anderen Seite des Turms hinunter ins Weinhaus Sensus 8 (s. Shopping, >>). In einem Land, in dem die Weinkultur noch in den Kinderschuhen steckt, hat sich diese Kellerbar mit ihren mehr als 400 türkischen Weinen zu Recht einen Namen gemacht. Wer abends nach Galata kommt, findet ganz in der Nähe zudem den stadtbekannten Nardis Jazz Club (s. Nightlife, >>).

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Tanz der Derwische

Unübersehbar nähern wir uns nun der İstiklal Caddesi (s. Tour 12 >>), dem modernen Zentrum Istanbuls. Souvenirgeschäfte, Cafés und Läden für Musikinstrumente säumen den Weg. Mittendrin gibt es bei Galata Sanat 9 Istanbul-Bilder von lokalen Künstlern. Einen türkischen Picasso werden Sie hier nicht finden, aber vielleicht doch ein Andenken für Zuhause (Galipdede Cad. 79, tgl. 10–22 Uhr). Am Ende des Anstiegs liegt rechter Hand die Galata Mevlevihanesi 10. Das 1492 erbaute älteste Mevlevi-Kloster Istanbuls ist heute ein Museum, das über die Sufi-Kultur und den Orden der Tanzenden Derwische informiert. Beeindruckend ist vor allem der Tanzsaal im oberen Stock. Auch wenn Sie die herumwirbelnden Derwische verpassen, sollten Sie einen Blick in diesen schönen Raum werfen (Galip Dede Cad. 15, Di–Fr 9–18, Sa/So 9–16 Uhr, Tänze So 17 Uhr, 50 TL).

Wer direkt wieder nach unten möchte, steigt in die Tünel, die angeblich kürzeste U-Bahn der Welt. Nicht nur an heißen Sommertagen sind die Istanbuler froh über ihre Existenz. Spätestens jetzt wissen auch Sie, warum.

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