% IMG IMG Kadıköy

Lebhaftes Zentrum auf der asiatischen Seite

Tourenkarte | Übersichtskarten

Haldun-Taner-Theater Balık Pazarı (Fischmarkt) Cafer Erol Özcan Turşuları Çiya Tellalzade-Gasse Bahariye Caddesi Bullenstatue Teegarten des Nazım Hikmet

Start: H Kadıköy (Fähre)

Ziel: H Kadıköy (Fähre)

Wann: am besten werktags

Distanz: 2,3 km

Obwohl Istanbuls historische Highlights im europäischen Stadtteil liegen, begann seine Geschichte eigentlich vor 2700 Jahren im asiatischen Kadıköy. Doch was heute dieses studentisch-säkular geprägte Viertel ausmacht, sind nicht Sehenswürdigkeiten, sondern der lebhafte Alltag rund um den vielleicht schönsten Fischmarkt der Stadt.

Klicken und auf Google Maps finden:

1 Haldun-Taner-Theater

3 Cafer Erol

4 Özcan Turşuları

5 . Çiya

8 Teegarten des Nazım Hikmet Kültür Merkezi

 

IMG

Fähranleger Kadıköy

Welcome to Asia – so wird begrüßt, wer die Bosporusbrücken in Richtung Asien überquert. Gut so, denn sonst würde man vielleicht gar nicht merken, dass man den Kontinent gewechselt hat. Asien und Europa sind sich in Istanbul so nah, dass sie einfach keine Rolle mehr spielen. Viele Istanbuler wohnen hier und arbeiten, feiern oder shoppen dort, pendeln also täglich zwischen Europa und Asien. Allein für die 20-minütige Bootsfahrt lohnt es sich, es ihnen gleichzutun.

Gleich gegenüber vom Kadıköy-Anleger empfängt Sie die ehemalige Markthalle des Viertels, in der heute das Haldun-Taner-Theater 1 untergebracht ist. Gehen Sie unbedingt näher heran! Im Sommer dringen durch die gekippten Fenster die Stimmen probender Konservatoriumsstudenten. Bosporusblick mit Opernarien – wo gibt’s das schon? Mindestens ebenso stimmenstark sind die kugelrunden Blumenverkäuferinnen, die hier traditionell ihre Ware anbieten. Wirklich laut aber wird es auf dem Balık Pazarı 2. Kadıköys Fischmarkt zählt zu den schönsten Marktgassen der ganzen Stadt. Frischer Fisch, aber auch Obst- und Gemüsestände voller Feigen, duftender Minze und riesigen Wassermelonen werden hier filmreif arrangiert und angepriesen.

IMG MAL PAUSE MACHEN

Tourenkarte | Google Maps

Wer türkischen Mokka mag, für den ist Fazıl Bey ein Muss. So erfolgreich ist das klitzekleine Kaffeehaus, dass inzwischen die ganze Straße türk kahvesi verkauft.

Ein kurzer Abstecher führt vorbei an Kadıköys ältester Kirche, der griechisch-orthodoxen Ayia Efemia Rum Ortodox Kilisesi (1694), zur Şekerci (Süßwarenhandlung) Cafer Erol 3 (s. Shopping, >>). Falls Sie vor den riesigen Bonbongläsern stehen und überlegen, ob Sie die Himbeerdrops oder vielleicht lieber die Sesamhonigbonbons nehmen sollen, probieren Sie es einfach mit karışık – also der berühmten bunten Tüte. Auch das türkische lokum, das Familie Erol seit 200 Jahren herstellt, sollten Sie probieren.

Dass man in Deutschland nur saure Gurken kennt, nicht aber salzig-saure Rote Beete, Paprika, Kohl oder Bohnen, ist den Türken ein Rätsel. Zurück auf dem Fischmarkt können Sie im Geschäft Özcan Turşuları 4 (Nr. 7, tgl. 9–20 Uhr) die ganze Bandbreite dessen bewundern, was man am Bosporus in Essig-Salzlake einlegt. Auch wer Spezialitäten wie rotes Chilipulver, Paprikapaste oder Granatapfelsirup sucht, ist hier richtig.

IMG

Bahariye Caddesi

In der Verlängerung wird aus der Marktstraße die – pardon! – Fressmeile von Kadıköy. Der frische Fisch von nebenan landet hier abends zu Mezze, Rakı und Live-Musik auf dem Teller. Ebenfalls hier befindet sich das großartige Çiya 5 . (s. Restaurants, >>). Dessen Gründer will die Vielfalt der türkischen Küche vor dem Aussterben bewahren und bringt daher traditionelle anatolische Gerichte auf den Tisch. Ein Genuss – auch für Vegetarier. Durch die schöne Tellalzade-Gasse 6, in der sich die Trödler und Antiquare des Viertels angesiedelt haben, geht es hinauf zu Kadıköys Shoppingmeile: Die Bahariye Caddesi (offiziell: General Asim Gündüz Cad.) ist die asiatische Miniversion der İstiklal Caddesi und hat sogar wie diese eine kleine Straßenbahnlinie vorzuweisen. Çinçin – Klingelingeling – nennen die Einheimischen sie liebevoll.

Wer sich nach rechts wendet, findet auf der Bahariye die Filialen zahlreicher internationaler Modemarken. Wer ihr nach links folgt, gelangt am Ende zur bronzenen Bullenstatue 7, einem Geschenk von Wilhelm II. aus dem Jahr 1917. Der Bulle ist das Wahrzeichen des überwiegend säkular geprägten und als aufrührerisch bekannten Kadıköys. Am Wochenende sammeln sich hier häufig Demonstranten aber auch Fußballfans, die von hier zum Stadion von Fenerbahçe Istanbul ziehen. Kurz vor dem Bullen führt rechts eine kleine von Künstlern gesäumte Gasse zum schönen Teegarten des Nazım Hikmet Kültür Merkezi 8 (Nr. 7, tgl. 9–22 Uhr, €) der kommunistischen Partei. An den von riesigen Platanen überschatteten Tischen sitzen Marxisten neben völlig unpolitischen älteren Einwohnern. Auf einer kleinen Bühne finden abends Konzerte statt (Programm: www.nhkm.org.tr).

Touren im Anschluss: c, v, b, n