5 Wind-Feuchtigkeit ableitende Kräuter

5.1 Grundsätzliches

5.1.1 Pathologie

Diese Kräuter werden eingesetzt, um Bi-Syndrome (Bì-Zhèng 痹证) zu behandeln.

Bi-Syndrome sind verursacht durch das gleichzeitige Eindringen von Wind, Feuchtigkeit und Kälte in die Oberfläche (Biao 表) bzw. den Raum zwischen Haut und Muskeln (Còu Li 腠理). Die eingedrungenen Pathogene bilden eine Obstruktion (Bi 痹) und blockieren den Qi- und Blutfluss in den Jing-Luo 經絡 im Bereich von Gelenken, Muskeln oder Sehnen. Die Obstruktion verursacht den Schmerz.

Dies kann geschehen, weil entweder die äußeren Pathogene (Xié Qi 邪气) sehr stark oder/und das Zhèng Qì 正气 geschwächt sind. Die schmerzhaften Blockaden werden also sowohl durch Fülle (äußere Pathogene) als auch durch Leere an konstitutioneller Abwehrkraft (Zhèng Qì) verursacht.

Anhaltende Stagnation von Wind, Feuchtigkeit und Kälte kann sekundär Hitze entwickeln. Das kann sich innerhalb weniger Tage bis hin zu mehreren Jahren vollziehen und hängt vor allem von der Konstitution ab. Bei chronischem Verlauf können auch Schleim und Blut-Stase entstehen. (VAN 17f.)

Symptome einer Bi-Erkrankung sind hauptsächlich Schmerzen oder auch Taubheitsgefühle an Gelenken, Muskeln oder Sehnen ( Tab. 5.1).

Tab. 5.1 Einteilungen der Bi-Syndrome nach der Dominanz der beteiligten pathogenen Faktoren (VAN 23f.).

Dominierendes Pathogen Art der Schmerzen, Symptome Zunge Puls
Wind (Feng Bi 風閉) wandernd plötzlich einschießend wechselnde Qualität eher im Oberen Erwärmer sehr dünner, oberflächlicher, weißer Belag oberflächlich (Fu)
Feuchtigkeit (Shi Bi 濕閉) dumpf, schwer lokal fixiert eher im Unteren Erwärmer Schwellung z. B. um/im Gelenk Taubheit nasse Zunge; dicker, feuchter, klebriger, weißer Belag sanft (Ru), schlüpfrig (Hua), träge (Huan)
Kälte (Han Bi 寒閉) stark lokal fixiert Bewegungseinschränkung, Steifheit blasse Zunge; dünner weißer Belag straff (Jin), langsam (Chi), oberflächlich (Fu)
Hitze (Re Bi 熱閉) warm brennend stechend gerötet rote Zunge; gelber Belag schnell (Shuo)

Bei chronischem Bi kann es durch die langdauernde Unterversorgung mit Qi und Blut zur Bildung von Schleim und Blut-Stase kommen, was wiederum die Zirkulation behindert. Entsprechende Zeichen sind sehr starke Schmerzen, ausgeprägte Steifheit, knöcherne Gelenkdeformationen.

Zur Ursache von Bi-Syndromen Bi-Syndrome entsprechen häufig, aber nicht immer, den rheumatischen Erkrankungen in der westlichen Naturheilkunde.

Das Konzept der Entwicklung eines Bi-Syndroms ist natürlich zum einen im Kontext der chinesischen Medizin zu verstehen, es ist zum anderen aber auch das Produkt einer Zeit mit anderen Lebensumständen, als wir sie heute haben. So ist anzunehmen, dass der Aspekt der von außen eingedrungenen Feuchtigkeit und Kälte früher sowohl in China als auch in Europa effektiv eine viel größere Rolle im Leben der Menschen gespielt hat. In der jetzigen Zeit haben wir Lebensumstände und Ernährungsgewohnheiten, die dazu führen, dass die inneren Voraussetzungen einen stärkeren Anteil bei den Entstehungsursachen dieser Erkrankungen spielen.

G. Maciocia sieht die Feuchte-Hitze als eigentliche Ursache der Bi-Syndrome an. Er schreibt, „dass es sich um innere Erkrankungen handelt, die sich aus einem Zustand latenter Hitze entwickeln, und dass äußere pathogene Faktoren höchstens Auslöser sind und keine Krankheitsursachen. […] Man beachte, dass latente Hitze häufig eigentlich latente feuchte Hitze ist.“ (MAC 2010: 883/84)

Dieser Gedanke hat Parallelen zu dem Konzept der Dyskrasie in der Humoralpathologie und zur Beschreibung der harnsauren Diathese* in der westlichen Naturheilkunde als eigentliche Ursachen für die rheumatischen Erkrankungen. Die Auswirkung von Dyskrasie kann mit den Kriterien der TCM in etwa mit chronischer Feuchtigkeit und Neigung zur Bildung von Schleim beschrieben werden, die Auswirkung von harnsaurer Diathese mit chronischer Feuchtigkeit und Neigung zu Hitze. Dafür spricht, dass viele der in der westlichen Kräutermedizin gegen Rheuma eingesetzten Kräuter nach TCM-Kriterien auch Feuchtigkeit und Hitze ausleiten.

* „Diathese“ bezeichnet die Neigung des Körpers zu einer bestimmten Krankheit oder einem bestimmten Symptom; „harnsauer“ bezieht sich auf eine Störung des Purinstoffwechsels, bei der einerseits eine vermehrte Produktion und andererseits eine reduzierte Ausscheidungskapazität für Harnsäure besteht.

5.1.2 Therapieprinzip

Die wichtigsten Strategien in der Behandlung von Bi-Syndromen sind:

  1. die Pathogene ableiten
  2. die Jing Luo durchgängig machen, um die Obstruktion durch Pathogene und die Stagnation von Blut und Qi zu beheben
  3. die zugrunde liegende konstitutionelle Voraussetzung behandeln (Mangelzustände mit entsprechenden Tonika behandeln,  Kap. 18)

Ableiten der Pathogene

Die Wind-Feuchtigkeit ableitenden Arzneien behandeln die Fülle in der Oberfläche, indem sie dort Muskeln, Sehnen, Gefäße, Gelenke von Pathogenen befreien. Grundsätzlich liegen bei einem Bi-Syndrom drei Pathogene vor: Wind, Feuchtigkeit und Kälte. Im Laufe der Zeit kann Hitze, Schleim und Blut-Stase hinzukommen.

Die Rezeptur für eine Bi-Erkrankung muss möglichst genau die Zusammensetzung der Pathogene widerspiegeln, d. h. z. B., dass bei Dominanz des Faktors Kälte im Rezept die Kälte ableitenden Kräuter überwiegen sollten bzw. anteilig entsprechend hoch gegeben werden.

Zusätzlich zu den Kräutern dieser Gruppe kann es notwendig sein, Arzneien anderer Gruppen mit in eine Rezeptur zu geben.

Bei starker Kälte werden Kräuter, die das Innere wärmen ( Kap. 8), bei starker Feuchtigkeit diuretische Kräuter ( Kap. 7) hinzugefügt. Je mehr die Pathogene noch in der Oberfläche sind, die Erkrankung also noch nicht lange besteht und die Schmerzen eher oberflächlich sind (und keine strukturellen Veränderungen an Knorpel oder Knochen zu vermuten sind), ist es angezeigt, Oberfläche befreiende Arzneien ( Kap. 2) mit ins Rezept zu geben; diese diaphoretischen Kräuter decken auch am ehesten den pathogenen Faktor Wind ab.

missing link Der pathogene Faktor Wind

Der Aspekt des äußeren pathogenen Faktors „Wind“ (Feng 风) im Zusammenhang der Bi-Syndrome mit der Beschreibung als eine Art Transportmittel für das Eindringen von Kälte und Feuchtigkeit und den Eigenschaften des wandernden, plötzlich auftretenden Schmerzes hat in unserem westlichen Denken kein Äquivalent; auch gibt es in der westlichen Pflanzenheilkunde keine Heilpflanzen, die für diese Art „Wind-Symptome“ der TCM beschrieben werden.

Es scheint überlegenswert, Erscheinungen des inneren und äußeren Windes wie Jucken, schneller Wechsel und plötzliches Auftreten von Beschwerden, Muskelkrämpfe und Zittern, Parästhesien, profuses Schwitzen allgemein mit neurovegetativer Regulationsstörung zu beschreiben.

Aufgrund der Übereinstimmung in westlicher wie chinesischer Erfahrungsheilkunde bezüglich der Behandlung von Erkältungskrankheiten (Wind-Kälte/-Hitze) und Rheuma (Wind-Feuchtigkeit plus Kälte, Hitze) mit Diaphoretika, scheinen uns die Oberfläche befreienden, schweißfördernden Kräuter ( Kap. 2) diejenigen Kräuter zu sein, die den Aspekt des äußeren Windes am ehesten widerspiegeln.

Wenn die blockierenden Pathogene Wind, Kälte und Feuchtigkeit nicht rechtzeitig ausgeleitet werden, kann sich aus der Obstruktion Hitze entwickeln, vor allem wenn vorher schon latent Hitze im Organismus ist. Zu beachten ist, dass die ursprünglich vorhandenen Pathogene Wind, Feuchtigkeit und oft auch die Kälte noch vorhanden sind, wenn sich im Krankheitsverlauf eine Hitze-Symptomatik zeigt. Dann verfehlt eine rein kühlende Medikation die Heilung. Bei starker Hitze kann es notwendig sein, Hitze klärende Kräuter ( Kap. 3) hinzuzufügen. Die Erfahrung zeigt, dass es sinnvoll ist, Hitze ableitende Kräuter mit in Bi-Rezepturen zu geben, auch wenn es sich nur um Wind, Feuchtigkeit und Kälte handelt, um der Entwicklung von Hitze vorzubeugen ( Kap. 5.4.1).

Ausgeprägt chronische Bi-Erkrankungen mit Blut-Stase und Schleim sind schwer zu kurieren, da zusätzlich zu den primären und sekundären Pathogenen grundsätzlich eine starke Schwäche, meist von Qi, Blut, Leber- und Nieren-Yin, vorliegt. Nichtsdestotrotz kann effizient gelindert und das Fortschreiten einer Erkrankung gebremst werden. In Betracht kommen

Durchgängigmachen der Jing Luo

Bi-Syndrome können nur erfolgreich behandelt werden, wenn die Haupt- und Netzleitbahnen (Jing Luo 經絡) wieder durchgängig gemacht, das Blut belebt, der Qi-Fluss gefördert werden, westlich gesprochen Stoffwechsel und Durchblutung im schmerzhaften Gebiet (oft auch im gesamten System) angeregt werden. Ist der Qi-Fluss in Bewegung und die Dynamik des Blutes gut, dann kann auch die Obstruktion von pathogenen Faktoren zerstreut werden.

Darum sind lokal angewendete bewegende und ableitende Methoden wie Moxibustion, ABCPflaster, andere lokale Wärmeanwendungen, Massagen, Akupunktur, Kneipp'sche Anwendungen usw. traditionell ein wichtiger Bestandteil jeder Therapie bei Rheuma.

Behandlung der konstitutionellen Mangelzustände

Je chronischer die Erkrankung, desto mehr gilt, dass die Voraussetzung zur Genesung von einer schmerzhaften Blockade (Bì 痹) die Gesundheit und Kraft von Zheng Qi, Blut und Säften ist. Darum müssen oft sowohl Yang oder Qi stärkende als auch Yin, Blut oder Säfte nährende Kräuter gegeben werden, nicht zuletzt um die potenziell Säfte schädigende Wirkung der meist recht trocknenden Wind-Feuchtigkeit-Kräuter zu kompensieren.

Blut nähren bei Wind

„Das Xue löst Pathogene aus den Leitbahnen und aus dem Inneren.“ (vgl. GRE 2004: 25) Wird die gestörte Blut-Zirkulation behoben, verschwindet ein Wind-Befund von selbst, heißt es in den klassischen Texten. „Viele chinesische Ärzte betonen nämlich, dass innere Qi-Schwäche und innerer Blut-Mangel die Wurzel des Bi-Syndroms darstellen.“ (MAC 2010: 883)

Nieren-Yang wärmen bei Kälte

Bei Dominanz von Kälte muss oft das körpereigene Yang, vor allem das Nieren-Yang tonisiert und gewärmt werden (MAC 2010: 883).

Milz stärken bei Feuchtigkeit

Bei Dominanz von Feuchtigkeit muss das Qi, oft auch das Yang der Milz gestärkt werden (MAC 2010: 883).

5.1.3 Inhaltsstoffe

Die Wind-Feuchtigkeit ableitenden Kräuter sind Antirheumatika im Sinne der westlichen Pflanzenheilkunde. Unter diesen gibt es verschiedene Wirkgruppen, die im Folgenden nach energetischen Wirkungen im Sinne der TCM vorgestellt werden. Die Möglichkeit eines solchen Vergleichs über zwei theoretische Systeme hinweg ist natürlich begrenzt, erscheint uns aber wichtig, um unsere Kriterien bei der Zuordnung der Kräuter transparent zu machen.

Fülle in der OberflächeDiaphoretika

Schweißtreibende Kräuter werden traditionell sowohl in der westlichen Naturheilkunde wie in der Chinesischen Medizin bei Erkältungskrankheiten, Fieber, Hauterkrankungen und Rheuma erfolgreich eingesetzt. Die westliche Naturheilkunde begründet die diaphoretische Behandlung bei den rheumatischen Erkrankungen mit einer Anregung des Stoffwechsels zur verstärkten Entgiftung. In der TCM sagt man: „Pathogene aus der Oberfläche zerstreuen.“

Von den Inhaltstoffen spielen hier die Salicinderivate eine interessante Rolle, die in einigen wichtigen Kräutern gegen Rheuma reich enthalten sind (Salix, Spirea ulmaria, Populus, Betula). Sie werden im Körper zu Salicylsäure abgebaut, diese hat einen entzündungshemmenden Effekt, was meist der Kühlung von Hitze entspricht. Außerdem beschreibt die westliche Naturheilkunde, dass die Salicylsäure die Diaphorese anregt und die Durchblutung der Peripherie erhöht, dort also die Kapillare öffnet und wärmt, und so hilft, Wärme nach außen abzugeben, sodass im Körperinnern die Temperatur bei Fieber herabgesetzt wird. Das entspricht in der chinesischen Medizin der Wirkung „die Oberfläche von Wind-Hitze befreien“.

Feuchtigkeit, Schleim und Hitze – Antidyskratika

Die Antidyskratika bzw. die „blutreinigenden“ Kräuter werden in der westlichen Tradition gegeben, um alle Ausscheidungs- und Entgiftungsvorgänge zu aktivieren und so langfristig eine bessere Funktion des gesamten Stoffwechsels zu erreichen. Dyskrasie bezeichnete in der Humoralpathologie eine Verschiebung in der harmonischen Zusammensetzung der Körperflüssigkeiten, heute meint man damit eher eine „Verunreinigung“ der Säfte als Milieu des Stoffwechsels, also eine Überlastung mit Abfallprodukten.

Hiermit wird also die Ebene der konstitutionellen Situation behandelt, nicht die Ebene der von außen eingedrungenen Pathogene. Die mangelhafte Aktivität des Stoffwechsels entspricht einem Mangel an Qi. Die resultierende chronische Überlastung mit „Schlacken“ entspricht entweder chronischer, trüber Feuchtigkeit mit Neigung zur Entstehung von Schleim und Hitze oder nicht ausgeschiedenen pathogenen Faktoren.

Die Antidyskratika müssen über lange Zeit im Wechsel angewendet werden, um diese Pathogene zu vermindern (Dulcamara, Guajacum, Urtica fol., Betula, Sarsaparilla, Taraxacum).

Kälte – Durchblutung fördernde Mittel

Die durchblutungsfördernden Arzneien werden gegeben, um den Nährstrom und Abtransport im betroffenen Bereich zu verstärken. Hier gibt es Drogen mit ätherischen Ölen wie Juniperus und Zanthoxylum (beide  Kap. 8.2) und Pflanzen mit kapillarwirksamen Flavonoiden (Spirea, Betula,  Kap. 5.3, Arnica, flor.,  Kap. 13.2.5) Die Kräuter erwärmen, bewegen und machen die Netzleitbahnen durchgängig.

Feuchtigkeit – Diuretika

Die harntreibenden Kräuter sollen die Körperflüssigkeiten quantitativ entlasten, also in der chinesischen Terminologie Feuchtigkeit ableiten. Inhaltsstoffe, die die Diurese verstärken, sind Saponine (Betula, Dulcamara, Equisetum), bestimmte Mineralien wie z. B. Kieselsäure (Urtica, Spirea, Equisetum). Diese Heilpflanzen, vermehren sowohl die Menge der Urinausscheidung als auch (im Gegensatz zu Kaffee, schwarzem Tee und schulmedizinischen Diuretika) die Abgabe von harnpflichtigen Stoffen über den Urin ( Kap. 7.1). Diese Wirkungen sind besonders effektiv, wenn die Kräuter kurmäßig angewendet werden.

Die Kräuter wirken trocknend, bei der Anwendung ist also zu beachten, dass Blut und Säfte geschädigt werden können.

Hitze – Antiphlogistika und Antiurämika

Entzündungshemmende Kräuter leiten im chinesischen Sinn meistens Hitze ab. Hierzu gehören Salix, Spirea ulmaria, Populus, Betula, die viel Salicylsäure enthalten, die entzündungshemmend wirkt (Hitze kühlt), Schmerz lindert (durchgängig macht) und die Durchblutung der peripheren Gefäße (Energiezirkulation in der Oberfläche) verstärkt.

Die Antiurämica verstärken die Ausscheidung von Harnsäure über den Urin und helfen auch bereits bestehende Kristallisationen abzubauen. Die Konsequenzen einer Überbelastung des Metabolismus mit Harnsäure sind Mangelversorgung der Gewebe mit nährenden Flüssigkeiten (Säftemangel) und Neigung zu Entzündungen (Hitze) mit kristallisierten Ablagerungen, vor allem an „Engstellen“ wie Gelenken (Stagnation, Feuchte-Hitze, heißer Schleim). Die harnsäurelösenden Kräuter klären also Hitze und Feuchte-Hitze und zerteilen Schleim (Birke, Weide, Brennnessel, Mädesüßkraut). Sie sind aber meist trocknend, der Aspekt der Austrocknung muss also bei Bedarf mit befeuchtenden Kräutern behandelt werden.

missing link Entzündung gleich Hitze?

Lokale Hitze (Re 热) bedeutet eine übersteigerte Dynamik (Überaktivität) von Xue 血. Die lokal gesteigerte Mikrozirkulation ist schulmedizinisch ein wichtiger Aspekt von „Entzündung“. Dies trifft auf akute Entzündungen mit Hitzegefühl, Rötung, Schwellung und Schmerz meist zu, nicht unbedingt auf chronische.

Es gibt aber nicht selten Fälle von schmerzhaftem Bi, bei denen nach TCM-Kriterien nicht Hitze, sondern Kälte vorliegt und die den Einsatz Kälte vertreibender Arzneien verlangen, auch wenn die Patienten mit einer schulmedizinischen Diagnose von Entzündung kommen! Die Diagnose muss unbedingt nach TCM-Kriterien anhand der genauen Symptome, Puls und Zunge vorgenommen werden.

Feuchtigkeit, Hitze, Leber- und Nieren-Yin-Leere – Kieselsäuredrogen

In der konstitutionellen Behandlung von chronisch-rheumatischen Erkrankungen spielen in der westlichen Naturheilkunde die Kieselsäuredrogen allgemein eine sehr wichtige Rolle, da Kieselsäure sowohl die Diurese verstärkt als auch die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen fördert, entzündungshemmend wirkt und bindegewebige Körpersubstanzen (Knorpel, Sehnen, Knochen) kräftigt. Sie leiten also energetisch Feuchtigkeit aus, kühlen Hitze und stärken Knochen und Sehnen. Dafür müssen die Kräuter als Dekokt zubereitet und über mindestens drei Monate gegeben werden, sie wirken langfristig und mild (Symphytum, Equisetum,  Kap. 18.8).

5.2 Wind-Feuchtigkeit und Kälte ableitende Kräuter

5.2.1 Grundsätzliches

Diese Kräuter behandeln schmerzhafte Blockaden (Bi 閉) durch Wind, Kälte und Feuchtigkeit, die durch Kälte verschlimmert, durch Wärmeanwendung gebessert werden. Dafür muss das Yang erwärmt, Kälte ausgeleitet, Feuchtigkeit umgewandelt werden, um den typischen rheumatoiden Schmerz zu stillen.

missing link Praxistipp

Vorsicht mit der Interpretation der Modalität „Wärme bessert“! Wärmeanwendung verbessert häufig Schmerzen, weil sie grundsätzlich Stagnation bewegt – dies ist aber kein ausreichender Hinweis auf den pathogenen Faktor Kälte! Ist Wärme aber eindeutig unangenehm, ist dies allerdings ein deutlicher Hinweis auf den pathogenen Faktor Hitze.

Einige der wichtigsten Kräuter gegen Wind-Feuchtigkeit-Kälte-Bi sind in anderen Gruppen vorgestellt und deshalb hier nur tabellarisch aufgeführt ( Tab. 5.2).

Tab. 5.2 Kräuter gegen Wind-Feuchtigkeit-Kälte-Bi.

Heilpflanze Wirkung bei Bi-Syndromen Kap.
Juniperus, fruct. Wind, Feuchtigkeit und Kälte ableitend
Milz- und Nieren-Yang wärmend, tonisierend
Feuchtigkeit transformierend
 8.2.6
Angelica arch., rad. Wind, Feuchtigkeit, Kälte zerstreuend
Oberfläche befreiend
Milz-Qi tonisierend, Milz-Yang wärmend, Yun Hua tonisierend
 14.2.1
Cinnamomum cassia, ramuli Wind, Kälte der Oberfläche zerstreuend
Yang Qi verbreitend, bes. Tai-Yang-Leitbahnen wärmend und durchgängig machend
Qi-Xue-Fluss dynamisierend
 2.2.2
Zanthoxylum, cort. Qi und Blut in den Leitbahnen wärmend und bewegend, so Kälte zerstreuend
Schleim beseitigend und Kälte ableitend
Qi der Mitte anregend, wärmend und Kälte zerstreuend
 8.2.9

5.2.2 Urtica urens

Siehe  Tab. 5.3.

Tab. 5.3 Monografie Urtica urens.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Urtica urens, fol. Brennnessel, Blätter neutral fad, leicht salzig, süß, zusammenziehend Mi, Lu, Ni, Bl 1–20 g getr. Droge als Dekokt, 2–30 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Feuchtigkeit ausleitend, diuretisch Flüssigkeitsretention, Ödeme
Wind-Feuchtigkeits-Bi ableitend rheumatische Gelenkerkrankungen, harnsaure Diathese, Schwellung, Entzündung
Schleim ableitend, trocknend, zerteilend: Lunge Magen-Darm alle chronischen Schleimhautkatarrhe mit Verschleimung der Atemwege, Übelkeit, Durchfall, schleimige Auflagerungen auf dem Stuhl, Colitis
Blut und Säfte nährend Anämie, schwache Quantität oder Qualität der Muttermilch, Haarausfall, chron. Bi-Syndrome, Hautkrankheiten und Allergien bei Blutleere
adstringierend, blutstillend Blut im Stuhl oder Urin, Durchfall, Metrorrhagie Nachtschweiße
Feuchte-Hitze, Schleim im Unteren Erwärmer ausleitend (s. auch Brennnesselwurzel,  Kap. 7.2.6) Entzündungen, Grieß und Steine der Harnwege, Prostataentzündung, -schwellung
KRÖ, FIS (1990), MAD, ROS (2010), Positivmonografie Kommission E
Anmerkungen

5.2.3 Solanum dulcamara

Siehe  Abb. 5.1 und  Tab. 5.4.

Tab. 5.4 Monografie Solanum dulcamara.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Solanum dulcamara, stip. Bittersüßer Nachtschatten (Schößlinge) warm bitter, süß Bl, Ni, Lu, Mi 1–3 g getr. Droge als Dekokt, 1–5 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
alte trübe Feuchtigkeit ableitend, diuretisch, leicht abführend Dyskrasie mit Rheuma, Gicht, Ekzemen
Wind-Feuchtigkeit und Kälte bei Bi-Syndromen ableitend Rheuma bei harnsaurer Diathese, Gelenkergüsse, Neuralgien
Oberfläche von Wind, Feuchtigkeit und Hitze befreiend juckende, entzündliche, chronische Ekzeme wie Psoriasis
chronischen Schleim der Lunge ableitend chronische Atemwegskatarrhe, Keuchhusten
WEI 327, KAR 130, KRÖ 81, Positivmonografie Kommission E
missing link

Abb. 5.1 Solanum dulcamara.

missing link Beachte: Bei Einhaltung der Tagesdosis von 1–3 g wird die Grenze der oralen Aufnahme von max. 20 mg Steroidalkaloidglykosiden nicht überschritten. Höhere Dosen sind toxisch.

Dosierung vorsichtig beginnen, da eine starke Stoffwechselanregung und Entgiftung in Gang gesetzt wird.

missing link Kontraindikationen

Schwangerschaft und Stillzeit

5.2.4 Weitere Kräuter, die Wind-Feuchtigkeit und Kälte ableiten

5.3 Wind-Feuchtigkeit und Hitze ableitende Kräuter

5.3.1 Salix alba/nigra

Siehe  Abb. 5.2 und  Tab. 5.5.

Tab. 5.5 Monografie Salix alba.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Salix alba, cort. Weide, Rinde kühl adstringierend, bitter Ma, Di, Bl, Ni 1–3 g getr. Droge als Dekokt, 1–3 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
bei Bi-Erkrankungen: Wind, Hitze und Feuchtigkeit ableitend; Oberfläche befreiend, leicht diaphoretisch Rheuma mit Schmerzen, Entzündung, harnsaure Diathese, Neuralgien, Kopfschmerz
fiebersenkend, Oberfläche befreiend, Wind-Hitze zerstreuend Infekte, Wechselfieber, bes. mit Kopfschmerzen
Feuchte-Hitze in Blase und Magen-Darm kühlend und trocknend Harnwegsinfekte, urogenitale Ausflüsse Magen-Darm-Entzündungen mit Durchfall
Leere-Hitze kühlend sexuelle Übererregbarkeit, Unruhe, schlechter Schlaf bei Neurasthenie
MAD, KRÖ, FIS (1989), Positivmonografie Kommission E
missing link

Abb. 5.2 Salix alba.

5.3.2 Betula pendula

Siehe  Tab. 5.6.

Tab. 5.6 Monografie Betula pendula.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Betula pendula, fol. Birke, Blätter kühl leicht bitter, zusammenziehend, scharf Le, Bl, Ni 1–3 g getr. Droge als Dekokt, kurzfristig auch mehr (9 g); 1–3 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Oberfläche befreiend, Feuchtigkeit ausleitend, Hitze kühlend:
bei Bi-Syndromen mit Wind, Feuchtigkeit, Hitze
bei Hautkrankheiten
Rheuma bei harnsaurer Diathese, Flüssigkeitsretention, Entzündung
Ekzeme, Flechten mit mangelnder Entgiftung
Feuchte-Hitze in der Blase kühlend Harnwegsentzündungen, Grieß und Steine
MAD, KRÖ, FIS (1989), Positivmonografie Kommission E

5.3.3 Harpagophytum procumbens

Siehe  Tab. 5.7.

Tab. 5.7 Monografie Harpagophytum procumbens.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Harpagophytum procumbens, rad. Teufelskralle, Wurzel kalt bitter Mi, Ma, Le 0,5–3 g getr. Droge als Dekokt; 2–6 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
bei Bi-Syndromen Hitze kühlend, Wind und Feuchtigkeit ableitend Rheuma mit Schmerzen, Entzündung, Steifheit
Milz-Qi tonisierend und Verdauungsfunktionen stärkend Appetitlosigkeit, Oberbauchbeschwerden, Blähungen, Gallenbeschwerden, erhöhter Cholesterinspiegel
WEI 330, MTD (1992) 230, WAG 330, Positivmonografie Kommission E
Bemerkungen

5.3.4 Spirea/Filipendula ulmaria

Siehe  Abb. 5.3 und  Tab. 5.8.

Tab. 5.8 Monografie Spirea ulmaria.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Spirea/Filipendula ulmaria, flor., herb. Mädesüß, Blüten kühl leicht aromatisch, leicht bitter Bl, Ma, Mi, Ni 1–5 g getr. Droge Infus, 2–6 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
bei Bi-Syndromen Wind und Feuchtigkeit aus der Oberfläche ableitend, diaphoretisch, Hitze klärend, diuretisch akutes und chronisches Gelenk-, Weichteilrheuma mit Schmerzen, Entzündung, Schwellung, harnsaure Diathese
bei Hautkrankheiten Hitze klärend, Wind und Feuchtigkeit ableitend juckende, entzündliche Hautausschläge, bes. bei harnsaurer Diathese
bei Erkrankungen der Oberfläche mit Wind-Hitze, diaphoretisch, fiebersenkend, zur Haut hin ableitend (zum Verstärken des Hautausschlags) bei Beginn eines Infekts, z. B. Kinderkrankheiten, Infekt oder Grippe mit mangelhaftem Hautausschlag, (Gelenk-) Schmerzen
Feuchte-Hitze der Blase ausleitend, diuretisch Entzündungen der Harnwege, Zystitis
Feuchte-Hitze von Magen und Darm Gastritis, Ulcus, Durchfall (auch für Kinder)
FUN 101, 119, 122, MAD, ROS (2006), Positivmonografie Kommission E
missing link

Abb. 5.3 Spirea/Filipendula ulmaria.

5.3.5 Populus tremula (nigra, alba)

Siehe  Abb. 5.4 und  Tab. 5.9.

Tab. 5.9 Monografie Populus tremula.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Populus tremula, gemmae Pappel, Knospen kühl bitter, leicht scharf Bl, Ma 1–5 g getr. Droge Infus; 2–6 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Wind-Feuchtigkeit und Hitze bei Bi-Syndromen ableitend, Oberfläche entlastend, diuretisch Rheuma mit Entzündung, Schwellung, Gicht, harnsaure Diathese
Feuchte-Hitze in Blase, Magen-Darm ableitend chron. Blasenentzündung, Prostatahypertrophie, Enuresis, besonders bei alten Menschen
Magen-Darm-Entzündung mit Durchfall
Hitze in der Oberfläche ableitend lokale Anwendung: Pappelsalbe, die als kühlende Verbandsalbe bei entzündeten Hämorrhoidalknoten, rheumatischen Gelenken und zur Wundheilungsförderung genutzt werden kann
MAD, FIS (1989), KAR, Positivmonografie Kommission E
missing link

Abb. 5.4 Populus tremula.

5.3.6 Guajacum officinale

Siehe  Tab. 5.10

Tab. 5.10 Monografie Guajacum officinale.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Guajacum officinale, lignum Guajakum, Pockholz kalt bitter Lu, Ma, Bl 1–5 g getr. Droge Infus; 2–6 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Hitze klärend, Wind und Feuchtigkeit vertreibend Dyskrasie mit Rheuma, Gicht, entzündete, überwärmte, geschwollene, steife Gelenke, Gelenkgeschwulste, Fieber oder Hitzegefühle
chron. Hautkrankheiten bei alter Dyskrasie
Schleim-Hitze in der Lunge transformierend, klärend und kühlend, expektorant Lungenkrankheiten mit viel eitrigem, faulig riechendem Auswurf
MAD, KAR, KOE (1987)

5.3.7 Weitere Kräuter, die Wind-Feuchtigkeit und Hitze ableiten

5.4 Rezepturen

5.4.1 Gelenkschmerzen mit Schwellungs-, Schwere-, Taubheitsgefühl (Bi-Syndrom mit Wind, Feuchtigkeit und Kälte)

Siehe  Tab. 5.11.

Tab. 5.11 Rezeptur Gelenkschmerzen mit Schwellungs-, Schwere-, Taubheitsgefühl.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Juniperus, fruct. cont. 55 g warm aromatisch, leicht scharf Feuchtigkeit und feuchte Kälte ableitend, Milz- und Nieren-Yang wärmend, Durchblutung fördernd
Cinnamomum cassia, ram. 45 g warm scharf, aromatisch, süß Oberfläche von Wind, Kälte befreiend, Durchblutung fördernd
Angelica arch., rad. 35 g warm bitter, aromatisch, scharf Wind-Feuchtigkeit und Kälte vertreibend; Yun-Hua der Milz tonisierend; Qi Xue bewegend
Urtica, fol. 35 g neutral fad, leicht salzig, süß, zusammenziehend Feuchtigkeit ableitend und trocknend; Blut nährend
Spirea, flor. 25 g kühl zusammenziehend, aromatisch Oberfläche von Wind-Feuchtigkeit, Hitzeentwicklung vorbeugend
Betula, fol. 25 g kühl leicht bitter, zusammenziehend, scharf Feuchtigkeit ausleitend; Oberfläche befreiend; Hitze-Entwicklung vorbeugend
Mischung 1: Urtica, Betula; 60 g
Mischung 2: Juniperus, fruct. cont.; Cinnamomum cassia, ram.; Angelica arch., rad.; Spirea, flor.; 160 g

Zubereitung Rezeptur für ca. 20 Tage, 11 g/Tag: 3 g aus Mischung 1 20 Min. köcheln, danach 8 g aus Mischung 2 hinzugeben, Deckel sofort schließen, noch 1 Min. köcheln lassen und weitere 20 Min. ziehen lassen.

Symptome und Befunde

Syndrome Wind-, Feuchtigkeit-, Kälte-Bi, Dominanz von Feuchtigkeit

Westliche Befunde z. B. Arthrose, Arthritis

Therapieprinzip

Kommentar Dies ist ein Grundrezept, das modifiziert werden muss. Die Pathogene sind noch teilweise in der Oberfläche. Es handelt sich um Wind, Feuchtigkeit und Kälte, trotzdem wird einer Entwicklung von Hitze vorgebeugt, was aus der Erfahrung heraus sinnvoll ist (Spirea, Betula).

Milz- und Nieren-Yang werden durch Juniperus, Cinnamomum, Angelica arch. tonisiert und gewärmt.

5.4.2 Akute Verschlimmerung chronisch-entzündlicher Gelenkschmerzen (chronisches Gelenk-Bi-Syndrom, akuter Schub)

Siehe  Tab. 5.12.

Tab. 5.12 Rezeptur Akute Verschlimmerung chronisch-entzündlicher Gelenkschmerzen.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Salix, cort. 50 g kühl bitter, adstringierend Hitze, Wind-Hitze ableitend; Feuchtigkeit trocknend; Oberfläche befreiend;
Spirea, flor. 25 g kühl zusammenziehend, leicht bitter, aromatisch Oberfläche von Wind-Feuchtigkeit, Hitze befreiend
Harpagophytum, rad. 50 g kalt bitter Hitze kühlend, Wind-Feuchtigkeit ableitend
Juniperus, fruct., cont. 50 g warm aromatisch, leicht scharf Feuchtigkeit und Feuchte-Kälte ableitend, Milz- und Nieren-Yang wärmend
Zanthoxylum, cort. 45 g warm-heiß scharf, aromatisch, bitter Qi und Blut in Leitbahnen wärmend, bewegend; Feuchtigkeit, Kälte ableitend; Milz-Magen wärmend
Sarsaparilla, rad. 35 g kühl leicht bitter alte Feuchtigkeit, Schleim, Wind-Feuchtigkeit, Hitze ableitend
Arctium lappa, rad. 30 g leicht kühl leicht bitter, zusammenziehend Wind-Hitze, pathogene Resthitze und alte Feuchtigkeit ableitend; Oberfläche befreiend
Urtica, fol. 30 g neutral fad, leicht salzig, süß, zusammenziehend Feuchtigkeit ableitend und trocknend; Blut nährend
Glycyrrhiza, rad. 15 g neutral-kühl süß anfallende Toxine und Salix abpuffernd; Rezept harmonisierend
Mischung 1: Salix, cort.; Harpagophytum, rad.; Sarsaparilla, rad.; Arctium lappa, rad.; Urtica, fol.; Glycyrrhiza, rad.; 210 g
Mischung 2: Spirea, flor.; Juniperus, fruct., cont.; Zanthoxylum, cort.; 120 g

Zubereitung Rezeptur für ca. 30 Tage, 11 g/Tag: 8 g aus Mischung 1 20 Min. köcheln, danach 3 g aus Mischung 2 hinzugeben, Deckel sofort schließen, noch 1 Min. köcheln lassen und weitere 20 Min. ziehen lassen.

Symptome und Befunde
Syndrome

Westliche Befunde Schub einer chronisch entzündlichen Gelenkerkrankung

Therapieprinzip

missing link Beachte: In der Latenzphase müssen ableitende Arzneien heraus- und Tonika ins Rezept hineingenommen werden.