14 Kräuter, die Schleim vertreiben und/oder Husten lindern

14.1 Grundsätzliches

14.1.1 Pathophysiologie

Schleim (Tán Yin 痰饮) ist ein sekundärer pathogener Faktor, d. h., dass andere pathologische Entgleisungen vorausgehen, aufgrund derer sich dann Schleim im Körper bildet. Er kann sich in der Oberfläche (Biao 表) und im Inneren (Li 里) befinden.

Es handelt sich um die pathologische Ansammlung von Körpersäften, die im Laufe eines Verlangsamungs-, Stagnations- und Eindickungsprozesses zu flüssiger bis zähflüssiger bis annähernd fester Substanz werden – dichter und noch zäher als Feuchtigkeit oder Wasser (Shui 水).

Schleim ist einerseits das Ergebnis pathologischer Entgleisungen im Energiehaushalt, also der Zweig (Biao 表), nicht die Wurzel (Ben 本) einer Erkrankung, andererseits bildet er oft die Ursache weiterer pathologischer Vorgänge und schwerer Erkrankungen.

Schleim kann nicht mit einigen wenigen Symptomen definiert werden. Allgemein wichtige diagnostische Hinweise auf Schleim sind:

14.1.2 Eigenschaften von Schleim

Die Chinesische Medizin unterscheidet zwischen sichtbarem und nicht sichtbarem Schleim, wobei es zu einem Wechsel zwischen den beiden Formen kommen kann.

Clavey bevorzugt die Bezeichnung „äußerer Schleim“ für sichtbaren und „innerer Schleim“ für nicht sichtbaren, da Letzterer durchaus als Tumor unter der Haut oder als Übergewicht zu sehen sein kann (vgl. CLA 2).

Sichtbarer Schleim

Sichtbarer oder substanzhafter Schleim (You Xíng Zhi Tán 有形之痰) ist derjenige, der als schleimiges Sputum abgehustet wird, also Schleim aus der Lunge. „Er bildet sich in der (schwachen) Milz und sammelt sich in der Lunge.“ – „Die Lunge ist der Speicher des Schleims.“ Diese Sätze beschreiben in der TCM die Tatsache, dass sich Schleimbildung im Organismus meist zuerst in der Lunge manifestiert, was sich zeigt, wenn Erkältungskrankheiten recht bald zu Husten mit schleimigem Auswurf führen. Auch ist in der Praxis sehr häufig das erste Anzeichen von latentem Schleim, dass Patienten ständig schleimiges Sekret im Nasen-Rachen-Raum haben und sich räuspern oder es morgens aus Nase und Bronchien befördern.

Nicht sichtbarer Schleim

Er kann sich in den Leitbahnen, unter der Haut, in Gelenken, in Herz, Nieren oder Gallenblase befinden (genauer s. u. Manifestationen). Dass die Chinesische Medizin auch Schleim diagnostiziert, der als „nicht sichtbar“ bezeichnet wird, beruht auf der Erfahrung, dass im Laufe einer erfolgreichen Therapie oft sichtbare schleimige Ausscheidungen den Körper verlassen. (vgl. POR 1978: 379) Zum substanzlosen, unsichtbaren Schleim (Wú Xíng Zhi Tán 无形之痰) gehört auch der, der die Herzöffnungen verlegt, die sieben Sinnesöffnungen verstopft und so den Geist (Shén 神) benebelt (s. weiter unten, vgl. Fülle-Syndrome in  Kap. 15.1.3).

Schleim und Qi

Die zähe Qualität von Schleim (Yin 阴) behindert den freien Fluss des Qi (Yáng 阳), bewirkt also Stagnation und behindert so die Funktion der Zang Fu. Sein zäher, klebriger, stagnierender Charakter führt zu chronischen Krankheitsprozessen. Um dem entgegenzuwirken, werden Qi bewegende Methoden und Kräuter in die Behandlung gegen Schleim integriert. Kräuter, die Qi bewegen und auch Schleim vertreiben, sind z. B. Artischockenblätter, Rosmarin, Pommeranzenschalen, Benediktendistel (alle  Kap. 9) und Fenchel, Andorn, Ysop aus dieser Gruppe.

Der Prozess der Stagnation und Eindickung von Körperflüssigkeiten kann so weit gehen, dass feste materielle Zusammenballungen entstehen, wie gutartige oder bösartige Tumore und Steine der Harn- oder Gallenwege.

Das Erscheinungsbild von Schleim kann recht wechselhaft sein („er bewegt sich mit dem Qi“), die Symptome sind mal vorhanden, dann wieder nicht wahrnehmbar, wie in Wellen. Außerdem kann sich nicht sichtbarer Schleim durch inneren Wind recht plötzlich von einem Ort des Körpers zu einem anderen bewegen und so ebenso plötzliche Symptome verursachen (Apoplex, Anfallsleiden).

Schleim und Xue-Stase

Da sich die Flüssigkeiten und das Blut physiologisch in ständigem Austausch befinden, können sich auch ihre jeweiligen pathologischen Stagnationen gegenseitig beeinflussen. Schleim (Stagnation der Flüssigkeiten) kann Stase des Blutes mit verursachen oder verstärken. Blut-Stase fördert die Entstehung von Schleim (vgl. MAC 2010: 386). Schleim und der pathologische Teufelskreis von Blut-Stase und Schleim spielen häufig eine Rolle bei der Entstehung von schweren Erkrankungen der modernen Welt wie Herzinfarkt, Apoplex, Krebserkrankungen.

Wirkungen des Schleims auf Shen

Die zähe und stagnierende Qualität von Schleim hat auch ihre Entsprechungen in Geist (Shén 神) und Wanderseele (Hún 魂).

Meist wird hiervon erst gesprochen, wenn die „Herzporen verstopft“ sind und das Bewusstsein entweder ganz verloren (Bewusstlosigkeit) oder völlig vernebelt ist (psychotische Zustände).

Es gibt aber weniger dramatische, subtilere Zeichen von Schleim bei vielen Patienten. Das Denken wird unklar, da Shen „benebelt“ ist und das klare Yang der Milz nicht aufsteigen kann. Es besteht eine Neigung, an alten Denk- und Verhaltensmustern zu „kleben“. Schmerzhafte, verdrängte, unverdaute (nicht transformierte) emotionale Erlebnisse können in einem Zustand der Stagnation eingekapselt und im Schleim gleichsam in „Watte gepackt“ sein. Interessant ist die These von A. Hicks, dass ungeweinte Tränen zu Säfteakkumulation und Schleim im Herzen führen können (HIC 17–23).

Maciocia sieht ein Zusammenwirken von Qi und Shen darin, dass das Qi in seiner Bewegung „in bzw. aus dem Geist“ (MAC 2008: 85; vgl. ebd. 411) ein- und austritt und dieses Kommen und Gehen eine Funktion der sog. „Wanderseele“ Hun 魂 ist. „Sie ist verantwortlich für Ideen, Ziele, Projekte, Ideale, Pläne, Inspiration, Inspektion, Lebensträume und Hoffnungen.“ (MAC 2008: 85) Bringt man dies mit Schleim in Verbindung, so ließe sich sagen, dass Schleim das freie Kommen und Gehen von Hun bzw. Shen beeinträchtigen kann.

Dies alles zeigt sich deutlich, wenn unter Schleim ableitender Therapie Menschen einen klareren Blick (Shén Míng 神明) bekommen, eingefahrene Lebensmuster und Glaubenssysteme ändern, verdrängte Erlebnisse bearbeiten und sich ihrer häufigen Unklarheit bewusst werden.

In diesem Sinne besonders auf Shen wirkende Kräuter sind z. B. Kalmus ( Kap. 6), Majoran, Primelblüten, Rosmarin ( Kap. 9). Grundsätzlich kann aber jede Schleim vertreibende Therapie auch auf Shen wirken. Das analoge Denken der Chinesischen Medizin erlaubt es, diese seelischgeistigen Aspekte sowohl als mögliche Ursache als auch als mögliche Auswirkung der Pathologie Schleim zu werten.

14.1.3 Ursachen von Schleim

Obwohl Schleim oft von Hitze verursacht wird oder sich mit Hitze verbindet, ist er grundsätzlich ein Yin-Pathogen (Ansammlung von Säften), das in erster Instanz durch mangelhafte Aktivität von Yin dynamisierenden Yang-Prozessen entsteht) ( Tab. 14.1). Umgekehrt ist Schleim als Yin-Pathogen ein Yang schwächender Faktor, der vor allem das Yang der Mitte (weiter) schwächt (vgl. MAC 2010: 385).

Tab. 14.1 Ursachen der Schleimbildung.

Pathologisches Muster Art und Weise der Schleimbildung
Milz-Qi-Schwäche Umwandlung und Transport von Flüssigkeiten schwach, es entsteht Feuchtigkeit und daraus Schleim
Milz- und Nieren-Yang-Schwäche Umwandlung und Ausscheidung von Flüssigkeiten schwach, es entsteht Feuchtigkeit und daraus Schleim
Lungen-Qi-Schwäche Hinabführen der Flüssigkeiten schwach, es entsteht Feuchtigkeit und daraus Schleim, vor allem im Oberen Erwärmer
Stagnation lokale oder systemische Stagnation von Leber-Qi oder Blut-Stase fördert die Bildung von Schleim
Hitze Hitze-Fülle oder Leere-Hitze dickt die Körperflüssigkeiten ein

14.1.4 Manifestationen von Schleim nach ihrem Ort

(vgl. MAC 2010: 450ff.)

14.1.5 Schleim und andere Pathogene

Siehe  Tab. 14.2.

Tab. 14.2 Arten von Schleim je nach seiner Verbindung mit anderen Pathogenen (Einteilung nach MAC 2010: 451ff.).

Art von Schleim Zeichen betroffene Zang Fu, Energiesysteme
Feuchtigkeit-Schleim Abhusten von viel weißem, lockerem Schleim Übelkeit, Druckgefühl auf Brust und Solarplexus geschwollene Zunge Lunge
Kälte-Schleim Abhusten von weißem Schleim
Brustdruckgefühl
langsamer Puls
Lunge, Magen, Herz
Hitze-Schleim Abhusten von dunklerem, zähem Schleim
Brustdruckgefühl
rotes Gesicht
schneller Puls
Lunge, Magen, Herz
Wind-Schleim Apoplex
Hemiparese
Schwindel
schräge Zunge
Leitbahnen
Qi-Schleim Druckgefühl in der Kehle bei emotionaler Krise Leber-Qi
Schleim-Flüssigkeiten plätschernde
Borborygmen Abhusten von wässrigem Schleim
Durchfall
Schwindel
geschwollene Zunge
vor allem Magen, Darm, Lunge

14.1.6 Therapieprinzip

Da die Kräuter, die Husten lindern, meist auch Schleim vertreiben und umgekehrt, ist es in der Materia medica der TCM üblich, die Pathologien Husten und Schleim in einem Kapitel aufzuführen. Wir folgen dieser traditionellen chinesischen Einteilung und haben die Arzneigruppe entsprechend benannt.

Aber sowenig wie Schleim auf das Atemsystem beschränkt ist, sowenig ist Husten ausschließlich durch Schleim zu erklären. Husten an sich ist „rebellierendes“ Lungen-Qi. Dieser kann auch durch Wind in der Oberfläche, Qi-Leere, Stagnation oder Hitze entstehen. Sehr häufig liegen jedoch Schleim-Befunde vor, die den Einsatz Schleim umwandelnder und Husten stillender Kräuter verlangen.

Die Kräuter, die Schleim aus der Lunge vertreiben, haben oftmals auch systemischen Einfluss und vermindern die Schleimbildung im ganzen Organismus. Viele von ihnen werden auch bei anderen Formen von Schleim verwendet.

Strategien zum Vertreiben von Schleim

„Schleim vertreiben“ ist ein Oberbegriff für alle Strategien, um Schleim zu behandeln ( Tab. 14.3).

Die drei Strategien, die Schleim „zerteilen“ und „nach außen ableiten“, leiten nur die pathogene Fülle ab und behandeln nicht die Ursachen der Schleimbildung. Sie sind tendenziell aggressiv und können Qi und Säfte schwächen. Die entsprechenden Kräuter sind von starkem Geschmack, scharf (zerteilend) oder salzig (auflösend, hier vor allem die in der chinesischen Materia medica gebräuchlichen Algen). Diese werden kurzfristig eingesetzt.

„Schleim transformieren“ ist eine mildere Form der Behandlung, die die pathologische Substanz in eine Form umwandelt, die ausgeschieden werden kann. Einerseits wirkt diese Behandlungsstrategie weniger aggressiv als die oben genannten Schleim zerteilenden Strategien. Hier wird also die Fülle sanfter abgeleitet. Andererseits stärkt der aromatische Geschmack die Milz in ihrer Umwandlungs- und Transportfunktion. So wird der weiteren Bildung von Schleim entgegengewirkt. Diese Kräuter sind aromatisch (Yun Hua 运化 – Transport und Umwandlung – stärkend, Qi bewegend), scharf (zerteilend) und bitter (trocknend). Sie können über längere Zeit gegeben werden, weil sie sowohl ableiten als auch tonisieren.

Tab. 14.3 Zusammenfassung der Behandlungsmöglichkeiten von Schleim-Erkrankungen in der Chinesischen Medizin (vgl. NWI 61, 100f.).

Therapie (dt.) Therapie (engl.) Therapie (chines.) Erklärung Pinyin-Umschrift Beispiel (Kraut)
Schleim vertreiben dispel phlegm Qu Tán 祛痰 Überbegriff Qu Tán alle Kräuter in diesem Kap.
Schleim zerteilen, auflösen disperse phlegm/globus Xiao Tán 消痰 Schleim auflösen, zerteilen, wenn er zu stark verdichtet ist, um aufgelöst oder ausgeschieden werden zu können Xiao Tán Primula, rad.
Schleim nach außen ableiten sweep phlegm Huò Tán 豁痰 Schleim direkt zur Ausscheidung bringen, z. B. über Abhusten oder Stuhl Huò Tán Hedera, fol.
Schleim über Erbrechen nach außen ableiten attack phlegm Gong Tán 攻痰 Schleim direkt über Erbrechen zur Ausscheidung bringen Gong Tán (keine Kräuter in diesem Buch)
Schleim transformieren, wandeln transform phlegm Huà Tán 化痰 Schleim in ausscheidungsfähige Form transformieren; Yun-Hua stärken Huà Tán Angelica, rad.

Um zu entscheiden, ob Schleim vorrangig zerstreut, transformiert oder ob energetische Mangelzustände gestärkt werden sollen, muss bei der Diagnose das Verhältnis von Fülle und Leere geklärt werden. Schleim ist eine pathogene Energie, also immer eine Fülle. Die meisten Fälle sind aber so gelagert, dass nur die langfristige Tonisierung der Energien, deren Schwäche zur Entstehung des Schleims geführt haben, also die von Milz, Niere, Lunge, die Ableitung des Schleims bewirkt.

Es ist grundsätzlich wichtig, sich die Langwierigkeit des Entstehungsprozesses und somit der Behandlungsdauer zu vergegenwärtigen. Bei den oft chronischen Befunden oder bei geschwächten Patienten sollten Schleimbefunde nicht zu aggressiv, sondern allmählich und sanft korrigiert werden, um Yin und Qi nicht unnötig zu schwächen. Vor allem Kräuter, die das Milz-Qi stärken ( Kap. 18.2), sollten hinzugefügt werden.

Säfte

Es ist zu beachten, dass Schleim vertreibende, zerteilende und ableitende Kräuter meist trocknend wirken und die Säfte schmälern können. Bei langer Anwendung, etwa bei Schleim in Verbindung mit Hitze oder bei Schwäche von Blut und Yin ist auf den Schutz der Flüssigkeiten bzw. deren Befeuchtung zu achten. Pflanzen wie Plantago oder Verbascum lösen Schleim und befeuchten gleichzeitig. Bei Verwendung von trocknenden Drogen wie Marrubium oder Primula veris sollten befeuchtende Kräuter hinzugefügt werden, z. B. Althea ( Kap. 18.8.9) oder Linum ( Kap. 4.3.4), die auch zähen Schleim verflüssigen.

Hitze

Wenn Hitze über Eindickung der Säfte zur Schleimbildung geführt hat oder bei gleichzeitiger Anwesenheit von Hitze und Schleim – ein häufiger Teufelskreis –, wird vorrangig mit Arzneien behandelt, die innere Hitze ausleiten ( Kap. 3). Wenn Schleim durch Hitze sehr zäh und trocken geworden ist, kann es notwendig sein, Säfte befeuchtende Pflanzen hinzuzufügen, um ihn zu verflüssigen und so „ausscheidungsfähig“ zu machen.

Einteilung der Arzneien

Es gibt wärmende, kalten Schleim wandelnde (Wen Huà Hán Tán 化寒痰劑,  Kap. 14.2) und Hitze klärende und Schleim wandelnde (Qing Rè Huà Tán 清熱化痰劑,  Kap. 14.3) Kräuter gegen Schleim. Das Temperaturverhalten der notwendigen Rezeptur wird natürlich entsprechend der Diagnose zusammengestellt.

Hinsichtlich der praktischen therapeutischen Anforderungen werden die Schleim vertreibenden und Husten stillenden Kräuter in drei Unterkapiteln unterteilt:

14.1.7 Inhaltsstoffe und Geschmack

Schleim vertreibende Kräuter im oben beschriebenen Sinne sind unter den westlichen Heilpflanzen z. B. unter denjenigen zu finden, die das Abhusten fördern, Drüsenschwellungen behandeln (erweichend), Steinbildung und Kristallisationsneigung entgegenwirken, Fettablagerungen verhindern oder abbauen.

Saponine

Die stark ableitenden Kräuter, die Schleim zerteilen (Xiao Tán 消痰) oder nach außen ableiten (Huò Tán 豁痰), haben nach westlich naturheilkundlichem Denken oft eine „verflüssigende“ Wirkung. Sie setzen die Viskosität der Körperflüssigkeiten herab und wirken der Neigung von Eindickung der Säfte bis hin zur Kristallisation entgegen. Das tun vor allem Saponindrogen. Saponine verflüssigen alle Körperflüssigkeiten und reizen die Drüsen zur Sezernierung flüssigen Sekretes, machen so zähen Schleim ausscheidungsfähig; sie regen Diurese, Cholerese und Darm an und werden eingesetzt, um den Stoffwechsel allgemein vor allem in seinen Ausscheidungsvorgängen anzuregen. Unter den Expektorantia und den Antidyskratika sind sie stark vertreten. (Primula, rad., Hedera, fol., Verbascum, flor., Viola odorata, rad.)

Bitterstoffe und ätherische Öle

Die milderen Arzneien, die als Schleim transformierend eingestuft sind, sind unter den westlichen Heilpflanzen vor allem unter den Amara aromatica zu finden, also unter denen, die Bitterstoffe und ätherische Öle enthalten. Die Bitterstoffe verbessern die biochemischen Sekretions- und Resorptionsvorgänge und die Peristaltik der Magen-Darm-Passage, was eine Tonisierung von Milz- und Magen-Qi und eine Absenkung des Qi von Magen und Därmen bedeutet. Dadurch wird die Ausscheidung trüber Substanzen über den Stuhl angeregt.

Die Bitterstoffe wirken über einen reflektorischen Reiz auf die Geschmacksknospen der Zunge, diese anregende Wirkung ist andauernd, lässt also nach Absetzen eines Bittertees nicht gleich nach. Im Gegensatz dazu hört die genannte Saponinwirkung nach Absetzen der Einnahme auf, weil sie weniger ein energetischer Reiz als vielmehr eine chemisch-stoffliche Wirkung ist. Das Qi der Mitte wird vom bitteren Geschmack also langfristig angeregt.

In der chinesischen Pharmakologie wird vor zu viel Bitterem gewarnt, weil es die Säfte austrocknet. Dies ist biomedizinisch so zu erklären, dass die vermehrte Sekretion aller Drüsen längs der Magen-Darm-Passage, die durch den Reiz auf die Bitterknospen ausgelöst wird, kurzfristig die Säfte zum Fließen bringt (und Feuchtigkeit ableitet). Bei zu langer Anwendung oder übermäßiger Dosierung führt das aber dazu, dass die starke Drüsensezernierung eine zu große Menge von Flüssigkeit aus dem Inneren anfordert und zur Ausscheidung bringt, also systemisch austrocknet. Dieser Mechanismus ist noch deutlicher bei den Saponinen zu beobachten. Dem kann mit befeuchtenden Heilkräutern und Lebensmitteln entgegengewirkt werden.

Die ätherischen Öle sind für die „aromatische“ Wirkung im Sinne der TCM verantwortlich, sie wärmen, aktivieren und entstauen durch Hyper-ämisierung. Energetisch beleben der leichte, volatile aromatische und scharfe Geschmack und Geruch die Milz. Sie durchdringen trübe Feuchtigkeit, stimulieren das Milz-Qi und aktivieren die Qi-Bewegung.

14.2 Wärmende Kräuter, die Kälte-Schleim und Schleim-Feuchtigkeit vertreiben

Symptome bei kaltem Schleim können sein:

Die Arzneien sind warm, aromatisch (ätherische Öle), bitter und trocknend (Bitterstoffe, Gerbstoffe). Sie tonisieren Yun Hua 运化 der Milz durch ihre aromatische Wirkung und werden deshalb alle neben dem Ableiten von Kälte-Schleim auch zur langfristigen Tonisierung von Yang und Qi der Mitte, z. B. in der Behandlung gegen andere Formen von kaltem Schleim wie Übergewicht oder Schwellungen, verwendet.

14.2.1 Angelica archangelica

Siehe  Abb. 14.1 und  Tab. 14.4.

Tab. 14.4 Monografie Angelica archangelica.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Angelica archangelica, rad. Engelwurz warm aromatisch, bitter, scharf Lu, He, Mi, Ma, Di, Dü 1–3 g getr. Droge als Infus, 1–3 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
kalten Schleim der Lunge ableitend Bronchitis, Husten, Sinusitis mit viel Schleim
Lungen-Qi tonisierend Schwächezustände
Feuchtigkeit, Kälte und Wind ausleitend, Oberfläche befreiend Sinusitis
Rheuma
Milz-Qi stärkend, -Yang wärmend, Yun Hua tonisierend Magen-Qi stärkend Dyspepsie, Übergewicht, Magersucht, allgemeine Schwäche
Appetitlosigkeit, Gastritis
Qi der Därme regulierend Darmkoliken, Blähungen
Herz-Qi und -Yang stärkend, wärmend kalte Extremitäten, Mangel an Vitalität, Palpitationen, Durchblutungsstörungen
MAD 529f., FIS (1990) 67f., KRÖ1 120, Positivmonografien Kommission E, ESCOP
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Abb. 14.1 Angelica archangelica.

14.2.2 Thymus vulgaris

Siehe  Tab. 14.5.

Tab. 14.5 Monografie Thymus vulgaris.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Thymus vulgaris, herb. Thymian warm aromatisch, scharf, bitter, zusammenziehend Lu, Mi, Ma, He, Bl, Niere 1–5 g getr. Droge als Infus, 1–4 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Schleim-Kälte der Lunge transformierend, ableitend, trocknend; expektorierend Schnupfen, Bronchitis, Asthma mit hellem Schleim
Wind-Kälte der Oberfläche ableitend frische Atemwegsinfekte
Lungen-Qi absenkend, spasmolytisch spastischer Husten, Keuchhusten
Feuchtigkeit trocknend und Kälte-Schleim der Mitte transformierend Milz-, Magen-Yang wärmend, stärkend, regulierend Dyspepsie mit weichem/ungeformtem Stuhl, Appetitmangel, Übelkeit, schlechte Darmflora, Diarrhöe, Darmpilzen, Darmwürmern, Blähungen
Nieren-, Herz-Yang wärmend, Geist-Shen aufhellend Hypothyreose, depressive ängstliche Gemütslage
Feuchtigkeit und Kälte im Unteren Erwärmer transformierend, trocknend rezidivierende Harnwegsinfekte von Leere und Kälte, vaginaler Ausfluss mit Bakterien oder Pilzen
MAD 2707f., KRÖ1 353f., ROS (2003), Positivmonografien Kommission E, WHO, ESCOP

14.2.3 Foeniculum vulgare

Siehe  Tab. 14.6.

Tab. 14.6 Monografie Foeniculum vulgare.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Foeniculum vulgare, fruct., cont. Fenchel, Samen warm aromatisch, leicht scharf, süß Mi, Ma, Lu, Le, Ni 1–3 g getr. Droge als Infus, 1–5 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Qi der Mitte regulierend; Milz und Magen wärmend, tonisierend; Kälte ableitend Blähungen, krampfige Schmerzen, Dyspepsie, Aufstoßen, chronische Verstopfung, Durchfall
kalten Schleim der Lunge ableitend Husten mit hellem Schleim, Bronchospasmus
Qi der Lunge regulierend, absenkend spastischer Husten, Bronchospasmus
Leber-Qi bewegend und regulierend Dyspepsie, Krämpfe von Stagnation und Kälte in Magen, Darm, Blähungen
Uterus wärmend, Qi bewegend, Chong Mai regulierend, Laktation regulierend, anregend Amenorrhöe, verspätete/unregelmäßige Menstruation; Dysmenorrhöe; PMS; stockende, ungenügende Milchbildung
Nieren wärmend, Qi regulierend, Harn treibend Nykturie, häufiges Wasserlassen
MAD 1358, KRÖ2, 76f., POR (1978), HOM, Positivmonografien Kommission E, WHO, ESCOP

Anmerkung In den chinesischen Pharmakopöen wird der Fenchelsamen als sehr warm bis heiß kategorisiert und unter die Kräuter, die das Innere (Li Li 里) wärmen, eingeordnet. Dies geht aus der Erfahrung der westlichen Pflanzenheilkunde nicht hervor.

14.2.4 Origanum majoranum (Majorana hortensis)

Siehe  Abb. 14.2 und  Tab. 14.7.

Tab. 14.7 Monografie Origanum majoranum.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Origanum majoranum, herb. Majoran, Kraut warm aromatisch, bitter, zusammenziehend, wenig scharf Lu, Mi, Ma, Uterus 1–3 g getr. Droge als Infus, 1–5 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Feuchtigkeit und Kälte-Schleim der Lunge (spez. vom Kopf) ausleitend, transformierend Schleimhautkatarrhe am Kopf, bes. Nase, Nebenhöhlen, allerg. Rhinitis mit hellem Schleim; Bronchitis mit hellem Schleim
Milz-Magen-Yang wärmend, Yun-Hua stärkend, Qi regulierend Magen-Darm-Katarrhe und Dyspepsie mit Krämpfen, Blähungen
Feuchtigkeit, Schleim vom Kopf ableitend Dumpfheit, Kopfschmerzen, Schlafsucht
Uterus wärmend, Qi regulierend (hier ist Origanum vulgare, Oreganokraut stärker) Dysmenorrhöe, Geburtsstockung
Oberfläche von Wind-Kälte befreiend frische Erkältung, bes. Schnupfen, Grippe
KRÖ2 172, MOH 10/98, MAD, MTD (1992), Negativmonografie E (1992 wegen geringer Arbutin- und Hydrochinon-Konzentration, deshalb wird vom Langzeitgebrauch abgeraten)
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Abb. 14.2 Origanum majoranum.

14.2.5 Pimpinella anisum

Siehe  Tab. 14.8.

Tab. 14.8 Monografie Pimpinella anisum.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Pimpinella anisum, fruct., cont. Anis warm aromatisch, leicht scharf, süß Lu, Mi, Ma 1–3 g getr. Droge als Infus, 1–5 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Qi der Mitte regulierend, Magen und Milz wärmend Blähungskoliken, nervöse Dyspepsie, Übelkeit, Appetitmangel
Kälte-Schleim der Lunge transformierend, ableitend Erkältungen mit hellem Schleim, Bronchitis
Lungen-Qi regulierend Bronchitis, Asthma bronchiale
Laktation regulierend, anregend Milchstockung, Milchbildungsmangel
MAD 547, KRÖ2, 19, Positivmonografien Kommission E, WHO, ESCOP

14.2.6 Weitere Kräuter gegen kalten Schleim

14.3 Kühlende Kräuter, die Hitze-Schleim vertreiben

Symptome bei Hitze-Schleim können gelbes bis braunes, grünes, blutiges oder eingetrocknetes Sekret aus Bronchien, Nase und Nebenhöhlen sein.

Diese Kräuter sind oft scharf (zerteilend), manche bitter, meist kühl bis kalt. Sie werden auch in der Behandlung gegen Struma, Tumore und zur Apoplexieprophylaxe eingesetzt, wenn es sich um heißen Schleim handelt.

Wenn Hitze über Eindickung der Säfte zur Schleimbildung geführt hat, wird vor allem mit Innere Hitze ausleitenden Kräutern behandelt. Ist der Schleim sehr zäh und ausgetrocknet, so dass er kaum abgehustet werden kann, werden befeuchtende Kräuter (Schleimdrogen) zugefügt.

14.3.1 Verbascum

Siehe  Abb. 14.3 und  Tab. 14.9.

Tab. 14.9 Monografie Verbascum.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Verbascum, flor. Königskerze, Wollblume, Blüte kühl leicht kratzend-scharf, leicht süß Lu 0,5–3 g getr. Droge als Infus, 1–3 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
trockenen, zähen Hitze-Schleim der Lunge zerteilend, befeuchtend, ableitend Atemwegskatarrhe mit zähem Schleim von Nase, Nebenhöhlen, Hals, Bronchien, beginnende Otitis media
Wind-Hitze ausleitend, Lunge leicht befeuchtend trockene gereizte Atemwegsschleimhäute mit zähem Sekret, trockener Husten, Heiserkeit
MAD 2793, KRÖ1 399, FIS (1990) 139, Positivmonografie Kommission E
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Abb. 14.3 Verbascum.

14.3.2 Hedera helix

Siehe  Tab. 14.10.

Tab. 14.10 Monografie Hedera helix.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Hedera helix, fol. Efeu, Blätter kühl leicht scharf und bitter Lu, Le 0,5–3 g getr. Droge als Dekokt, 1–3 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
zähen Hitze-Schleim der Lunge zerteilend Atemwegskatarrhe mit grüngelbem Schleim, Sinusitis mit zähem Schleim, Otitis media, Husten mit klebrigem Schleim, Nasenpolypen, Asthma bronchiale
Lungen-Wind-Hitze ableitend Erkältung mit Fieber, Grippe
Lungen-Qi absenkend Asthma, spastische Bronchitis, Keuchhusten
Schleim-Tumore zerteilend, Feuchte-Hitze ausleitend Myome, Zysten, Polypen, Gallensteine, Ikterus
MAD 1517., KRÖ1 113, KAR 174, KRA (2000), Positivmonografie Kommission E

14.3.3 Plantago lanceolata/major

Siehe  Abb. 14.4 und  Tab. 14.11.

Tab. 14.11 Monografie Plantago lanceolata.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Plantago lanceolata/major, herb. Spitzwegerich/Breitwegerich, Kraut kühl bis kalt fad; leicht zusammenziehend, bitter, salzig Lu/Bl, Därme, Ma 1–10 g getr. Droge als Dekokt (evtl. vorher Mazerat), 3–10 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Spitzwegerich
Lungen-Hitze klärend und Hitze-Schleim ableitend akute und chronische Katarrhe der Atemwege mit gefärbtem, zähem bis blutig tingiertem Schleim, Fieber, Entzündung der Schleimhäute, auch bei Asthma, Keuchhusten, früher bei Tuberkulose
Breitwegerich
Hitze und Hitze-Schleim am Kopf klärend Otitis media (innerlich und lokal) Zahnschmerzen
Feuchte-Hitze aus den Därmen ableitend; adstringierend, Blutungen stoppend Dysenterie mit blutigen Durchfällen, Colitis, blutende Hämorrhoiden, Gastroenteritis, Magenulzera
Feuchte-Hitze der Blase ableitend Zystitis mit starkem Drang und Reizung
KAR 272, KRÖ1 328, MAD 2164, HOF, HOL, MTD (1992), ROS (2009), Positivmonografien Kommission E, WHO, ESCOP
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Abb. 14.4 Plantago lanceolata.

Anmerkung Beide Wegeriche leiten mild Feuchte-Hitze und Hitze-Schleim ab. Vor allem pflegen, schützen und kühlen sie die Schleimhäute. Der Spitzwegerich hat seinen wichtigen Platz in der Behandlung von Kindern und – ähnlich wie der Schachtelhalm – als Beigabe zu harscher wirkenden Drogen gegen Schleim und Hitze, um das zarte Yin der Lunge zu schützen und in der Nachbehandlung (z. B. nach Bronchitis, Pneumonie) die Schleimhäute wieder aufzubauen.

14.3.4 Primula veris/officinalis

Siehe  Abb. 14.5 und  Tab. 14.12.

Tab. 14.12 Monografie Primula veris.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Primula veris, rad. Schlüsselblume, Primel, Wurzel leicht warm scharf-kratzend, bitter Lu, He 0,2–1 g getr. Droge als Dekokt, 0,2–1,5 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
zähen Hitze-Schleim der Lunge zerteilend, ableitend Bronchitis mit zähem Schleim, Asthma, Keuchhusten, Sinusitis mit zähem Schleim
Feuchtigkeit trocknend und Hitze ausleitend Grieß, Steine in Blase und Niere, Blasenentzündung
Wind-Feuchtigkeit-Kälte/-Hitze ableitend (Bi-Syndrom) harnsaure Diathese, Gicht, Rheuma
Inneren Wind und Schleim absenkend, ableitend (eher die Blüten) Apoplex, Migräne, Schwindel
KAR 279, KRÖ1 315, MAD 2223, Positivmonografien Kommission E, ESCOP
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Abb. 14.5 Primula veris.

missing link Beachte: Die Primelwurzel ist recht scharf und trocknend, sie kann das Yin des Magens verletzen. Der hohe Saponingehalt reizt die Schleimhaut von Magen und Rachen. Es sollten Kräuter wie Althaea, Glycyrrhiza und/oder Chamomilla hinzugefügt werden, um das Yin von Magen und Lunge zu schützen. Die Primelwurzel ist leicht warm, wird aber eher bei heißem als bei kaltem Schleim eingesetzt, da sie sich vor allem eignet, sehr zähen Schleim zu zerteilen. Sie wird nicht als Einzeldroge angewendet, sondern innerhalb einer Rezeptur eher niedrig dosiert.

14.3.5 Marrubium vulgare

Siehe  Abb. 14.6 und  Tab. 14.13.

Tab. 14.13 Monografie Marrubium vulgare.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Marrubium vulgare, herb. Andorn, Kraut leicht warm bitter, etwas scharf Lu, Mi, Le 1–3 g getr. Droge als Infus, 1–5 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
zähen Hitze-Schleim der Lunge zerteilend, ableitend Bronchialkatarrhe, akute und besonders chronische mit zähem Schleim (z. B. Raucherhusten), Keuchhusten, auch unproduktiver Husten
Feuchtigkeit trocknend und Hitze klärend Ikterus, Fieber, Wechselfieber (früher Malaria), Durchfall, Gastritis, Colitis
Qi der Mitte tonisierend und regulierend, Magensaftsekretion anregend Dyspepsie, Völlegefühl und Blähungen, Schwäche, Appetitmangel, chronische Diarrhöe, Anämie
Qi regulierend Obstipation von Gallenstau stockende Geburt, Wochenfluss, Menstruation, Dysmenorrhöe
KRÖ1 42, MAD 1843, Positivmonografie Kommission E
missing link

Abb. 14.6 Marrubium vulgare.

14.3.6 Eucalyptus globulus

Siehe  Tab. 14.14.

Tab. 14.14 Monografie Eucalyptus globulus.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Eucalyptus globulus, fol. Eukalyptus, Blätter leicht kühl aromatisch, scharf Lu 2–15 g getr. Droge als Infus, 3–9 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Hitze-Schleim der Lunge transformierend, ableitend Atemwegsentzündungen von Kopf bis Lunge mit Verschleimung und schwierigem Abhusten, Keuchhusten, Asthma
Oberfläche befreiend, Wind-Hitze ausleitend Grippe, Halsentzündung, Sinusitis, Infekte mit Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Trigeminusneuralgien
Feuchte-Hitze ableitend Entzündung der Harnwege, rheumatische Beschwerden
MAD 1305f., KAR 138, KRA (2000), Positivmonografien Kommission E, WHO, ESCOP

missing link Nebenwirkungen

selten: Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall

missing link Kontraindikationen

Kinder unter 12 Jahren, erstes Schwangerschaftsdrittel

14.3.7 Glechoma hederacea

Siehe  Abb. 14.7 und  Tab. 14.15.

Tab. 14.15 Monografie Glechoma hederacea.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Glechoma hederacea (Hedera terrestris), herb. Gundermann, Kraut neutral leicht bitter, aromatisch, zusammenziehend Lu (Bl, Le) 1–5 g getr. Droge als Infus, 2–6 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
alten trüben Hitze-Schleim transformierend chronische Bronchitis, Asthma, Sinusitis mit Schleim, Eiter, Blut; Skrofulose
alte trübe Feuchtigkeit, Feuchte-Hitze, toxische Hitze ausleitend chronische Krankheiten mit Eiterung; Grieß und Steine in Harn-, Gallenwegen, Gicht, Toxine
Lungen-Qi stärkend Lungenschwäche, Nachbehandlung von Tuberkulose
lokale Anwendung schlecht heilende, eitrige Wunden, entzündete, juckende Augen
MAD 1463, FIS (1990) 101f., KRÖ1 150f., SCW 306, Jän 200, GES 458, keine Monografie der Kommission E
missing link

Abb. 14.7 Glechoma hederacea.

14.3.8 Weitere Kräuter gegen heißen Schleim

14.4 Kräuter, die Husten und Asthma lindern

Diese Kräuter gibt man mit dem Ziel, bestimmte Symptome wie Husten und Bronchospasmus zu lindern. Dies ist natürlich nur die Behandlung der Manifestation, nicht der energetischen Ursache der Erkrankung. Deshalb sind in dieser Gruppe Kräuter ganz verschiedener Energetik vertreten. Gemeinsam ist ihnen, dass sie das rebellierende Lungen-Qi regulieren, d. h. es dabei unterstützen, sich wieder abzusenken.

Dies geschieht zum Teil, indem sie zusammengeballtes Qi in der Brust zerstreuen (scharfe Kräuter wie Ammi visnaga, Lobelia, Ephedra), zum Teil, indem sie bei Leere oder mangelnder Kommunikation von Lunge und Niere das Qi adstringieren (Kräuter wie Hyssopus, Tussilago, Schisandra). Sie leiten fast alle zugleich Schleim ab.

Die Ursache der Stagnation des Lungen-Qi muss später oder parallel durch Hinzufügung anderer Kräuter in einer Rezeptur behandelt werden. Bei Husten, der durch pathogene Energien in der Oberfläche verursacht wird, werden Oberfläche befreiende ( Kap. 2), bei inneren Ursachen stärkende ( Kap. 18), Qi regulierende ( Kap. 9) oder zusammenziehende Kräuter ( Kap. 19) hinzugefügt.

14.4.1 (Tussilago) Farfara

Siehe  Abb. 14.8 und  Tab. 14.16.

Tab. 14.16 Monografie (Tussilago) Farfara.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
(Tussilago) Farfara, fol. Huflattich, Blätter neutral zusammenziehend, leicht bitter, süß Lu, Ma 1–6 g getr. Droge als Dekokt; 0,5–3ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Lungen-Qi absenkend, Husten stillend Husten mit Spasmus, bes. bei Schwäche und bei Kindern, Asthma, Botenpflanze zur Lunge
Hitze-Schleim ausleitend Hitze klärend und Toxine ausleitend trockene, gereizte, entzündete Mund- und Rachenschleimhaut, Magen- und Darmreizungen festsitzender Bronchialschleim, Reizhusten
Qi mild tonisierend Schwäche bei Kindern und alten Menschen
FIS (1990) 113, MAD 1338, Jän 234ff., BÜH 211, Positivmonografie Kommission E
missing link

Abb. 14.8 (Tussilago) Farfara.

missing link Kontraindikationen

Schwangerschaft und Stillzeit, Säuglinge (wegen der Pyrrolizidinalkaloide)

missing link Beachte: Für Erwachsene nicht länger als 2 × 2–3 Wochen pro Jahr.

14.4.2 Hyssopus officinalis

Siehe  Abb. 14.9 und  Tab. 14.17.

Tab. 14.17 Monografie Hyssopus officinalis.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Hyssopus officinalis, herb. Ysop neutral bitter, zusammenziehend, aromatisch, scharf Lu, Ma, Därme, Le 1–4 g getr. Droge als Dekokt, 6–12 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Lungen-Qi stärkend und regulierend, so Oberfläche stabilisierend spontanes Schwitzen durch Qi-Leere, Schwächezustände, nervöse Erschöpfung
Schleim aus der Lunge ausleitend und Husten stillend chron. Bronchialkatarrh mit zähem Schleim, Bronchitis Brustenge, Keuchhusten, Asthma
Qi der Mitte tonisierend, Qi regulierend Verdauungsschwäche, Appetitmangel, Blähungen, nervöse Erschöpfung Blähungen, Gelbsucht, „Lebertraurigkeit“ (Hildegard v. Bingen)
Oberfläche befreiend, Wind-Kälte ausleitend frische fiebrige Erkältung, Halsentzündung, Grippe
MAD 1597f., KRÖ1 404f., HOL, MTD 150, Negativmonografie Kommission E (da Wirksamkeit „nicht belegt“)
missing link

Abb. 14.9 Hyssopus officinalis.

14.4.3 Ammi visnaga

Siehe  Tab. 14.18.

Tab. 14.18 Monografie Ammi visnaga.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Ammi visnaga, fruct. Ammei, Früchte warm scharf, bitter aromatisch Lu, He, Le, Ni 0,5–2 g getr. Droge als Infus, 0,3–2 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
stagnierendes Qi und Blut des Herzens bewegend funktionelle Herz-Beschwerden, Angina pectoris (langfristig zur Vorbeugung), mangelnde Koronardurchblutung, Verkrampfungen der Koronargefäße
stagnierendes Lungen-Qi regulierend, entkrampfend Asthma bronchiale (langfristig zur Vorbeugung), Keuchhusten, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur
stagnierendes Qi der Leber erweichend und regulierend Nieren-, Gallen- oder Darmkoliken
WAG 261, Kar 17, WEI 227, 276, 311, JÄN 19, Negativmonografie Kommission E (1994), wegen seltener pseudoallergischer Reaktionen und eines reversiblen Ikterus, Positivmonografie WHO

missing link Nebenwirkungen

missing link Kontraindikationen

missing link Beachte: Während der Anwendung Sonnenbäder und Solarien meiden.

14.4.4 Sanguinaria canadensis

Siehe  Tab. 14.19.

Tab. 14.19 Monografie Sanguinaria canadensis.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Sanguinaria canadensis, rhiz. Kanadische Blutwurz warm bis heiß bitter, scharf Lu 0,18–1,5 g getr. Droge als Dekokt, 0,3–3 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Kälte-Schleim transformierend und ableitend chronischer Husten, keuchender Husten oder Asthma mit zähem Schleim, Sinusitis
Lungen- und Herz-Qi regulierend und bewegend Keuchhusten, Krupp, Herz-Qi-Stagnation
MAD 2426, MTD, ROS (2003) 843, FEM 396, keine Monografie der Kommission E

Cave

Vorsicht bei der Dosierung: toxisch: es können ab 0,3g-Dosen Erbrechen, Durchfall, Lähmungen durch die Alkaloide auftreten, die Pflanze wurde als Brechmittel benutzt.

14.4.5 Lobelia inflata

Siehe  Tab. 14.20.

Tab. 14.20 Monografie Lobelia inflata.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Lobelia inflata, herb. Indianischer Tabak neutral, leicht warm scharf Lu, Därme, He 1–3 g getr. Droge als Dekokt, 1–5 ml Tinktur
Wirkbeschreibung Indikationen
Lungen-Qi regulierend und entspannend Husten, Asthma, Krupphusten, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur, Bronchialspasmen
Schleim der Lunge ausleitend, expektorierend Atemwegserkrankungen mit Schleim
Qi der Därme regulierend und bewegend Bauchkrämpfe, Verstopfung, Reizdarm
Qi von Herz und Uterus regulierend Angina pectoris, Hypertonie Dysmenorrhöe, Schmerzen während der Geburt
ROS (2003) 55, STA 185, CUL, FEM 258

Hinweis Lobelia ist verschreibungspflichtig!

missing link Nebenwirkungen

Höhere Dosis als angegeben kann Erbrechen hervorrufen.

14.4.6 Ephedra sinica

Siehe  Tab. 14.21.

Tab. 14.21 Monografie Ephedra sinica.

Name (lat.) Name (dt.) Temperatur Geschmack Organbezug Tagesdosis
Ephedra sinica, herb. Ephedra (Meerträubchen), Kraut warm scharf Lu, He, Bl 0,5–7 ml Tinktur, 0,5–2 g getr. Droge als Infus oder Dekokt
Wirkbeschreibung Indikationen
das Äußere von Wind-Kälte befreiend, die Oberfläche öffnend, stark diaphoretisch akute Erkältung (Wind-Kälte) mit Frösteln, Kopfschmerzen, fehlendem Schwitzen allergische Rhinitis oder Urtikaria
Lungen-Qi verteilend, absenkend akutes Asthma, Keuchen, Husten
WEI 273, POR (1978), KAR 132, ROS (2003) 861, KOE (1991)

Hinweis Ephedrakraut ist zurzeit verschreibungspflichtig, da ephedrinhaltige Arzneimittel auf Grund der zentralstimulierenden Wirkung auf der Dopingliste des IOC und des deutschen Sportbundes stehen.

Bei Asthma und schweren Allergien können Patienten aber durchaus eine Verschreibung von ihrem Arzt bekommen. Zum Umgang mit der Dosierung s. u. Rezeptur in  Kap. 14.5.3.

missing link Nebenwirkungen

Schlaflosigkeit, diffuse Schweiße, Herzklopfen, motorische Unruhe, Kopfschmerzen, da Ephedra besonders im Oberen Erwärmer massiv das Qi zerstreut und es nach außen bringt

missing link Kontraindikationen

Cave

gleichzeitige Einnahme von Sympathikomimetika

14.4.7 Weitere Kräuter, die Husten lindern

14.5 Rezepturen

14.5.1 Akuter Atemwegskatarrh (Kälte-Schleim nach Eindringen von Wind-Kälte)

Siehe  Tab. 14.22.

Tab. 14.22 Rezeptur Akuter Atemwegskatarrh.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Angelica arch., rad. 40 g warm aromatisch, bitter, scharf kalten Schleim der Lunge ableitend, Oberfläche befreiend, Milz-Qi und Yun Hua stärkend, wärmend
Inula helenium, rad. 40 g warm süß, bitter, aromatisch, scharf Schleim der Lunge ableitend und transformierend, Lungen-Qi absenkend und tonisierend, Milz-Magen-Qi tonisierend
Farfara, fol. 30 g neutral zusammenziehend, leicht bitter, süß Husten stillend, Lungen-Qi absenkend, Schleim ausleitend
Hyssopus, herb. 30 g neutral bitter, aromatisch Schleim der Lunge ableitend, Husten stillend
Zingiber viride, rhiz. 3 Scheiben/Tag warm scharf, aromatisch Milz und Magen wärmend, Schleim transformierend
Zubereitung und Dosierung

Das Rezept ist berechnet auf 14 Tage bei 7–10 g/Tag.

Symptome und Befunde
Syndrome

Westliche Befunde akute Erkältungskrankheit mit Schnupfen oder Bronchitis

Therapieprinzip

14.5.2 Akute Bronchitis, Sinusitis (Hitze-Schleim der Lunge)

Siehe  Tab. 14.23.

Tab. 14.23 Rezeptur Akute Bronchitis, Sinusitis.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Primula, rad., tinct. 10 ml leicht warm scharf zähen Schleim der Lunge zerteilend, ableitend
Hedera, fol., tinct. 30 ml kühl leicht scharf und bitter zähen, heißen Schleim der Lunge zerteilend, Hitze der Lunge kühlend, Lungen-Qi absenkend
Eukalyptus, fol., tinct. 20 ml leicht kühl aromatisch, scharf Schleim der Lunge transformierend, ableitend, trocknend; Lungen-Qi absenkend
Thuja, herb., tinct. 20 ml neutral aromatisch Schleim der Lunge transformierend, ableitend
Marrubium, herb., tinct. 20 ml leicht warm bitter zähen, heißen Schleim der Lunge zerteilend, ableitend; Qi der Lunge regulierend

Anwendung Die Dosis sollte der aktuellen Situation angepasst werden, sie kann zwischen 3–5× 10–30 Tropfen betragen. Die Tropfen sollten nach dem Essen eingenommen werden, da die Saponine den Magen reizen können.

Die Gabe von schleimlösenden Kräutern als Tinktur ist sehr sinnvoll, da Saponine (hier Primula, Hedera) und ätherische Öle (hier Eukalyptus, Thuja) sehr gut alkohollöslich sind. Außerdem hat Alkohol eine warme, bewegende, Yang-betonte Energie und bringt die Wirkung der Kräuter schnell in den Körper, deshalb ist eine Tinktur generell gut geeignet, um eine schnelle, bewegende Wirkung zu erreichen. Um das Lungen-Yin zu schützen, das durch Hitze leicht verletzt wird, könnte ein Dekokt aus Althaea, Equisetum, Plantago lanceolata, Glycyrrhiza nebenbei getrunken werden, dies würde auch den Magen schützen.

Symptome und Befunde

Syndrome Hitze-Schleim in der Lunge

Westliche Befunde z. B. akute Sinusitis, Bronchitis mit oder ohne mikrobielle Infektion

Therapieprinzip

14.5.3 Krampfartiger Husten (Lungen-Qi kann sich nicht absenken)

Siehe  Tab. 14.24.

Tab. 14.24 Rezeptur Krampfartiger Husten.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Ephedra, herb., tinct. – verschreibungspflichtig! 25 ml warm scharf Lungen-Qi verteilend, absenkend
Lobelia, herb., tinct. (verschreibungspflichtig!) 25 ml neutral scharf Lungen-Qi regulierend
Hyssopus, herb., tinct. 25 ml neutral bitter, zusammenziehend, aromatisch Lungen-Qi regulierend, Schweiß hemmend
Salvia off., herb., tinct. 20 ml neutral zusammenziehend, bitter, aromatisch, leicht scharf Schweiß hemmend, Schleim der Lunge ableitend
Glycyrrhiza, rad., tinct. 5 ml neutral süß toxische Kräuter mildernd, antiallergisch

Anwendung Die Tinkturmischung wird in der akuten Phase eingenommen, um die Bereitschaft zum Bronchospasmus zu senken, oft kann die notwendige Menge an Asthmaspray so verringert werden. Es hat sich bewährt, Ephedratinktur und den Rest der Kräuter separat zu bestellen, um Ephedra tropfenweise dosieren zu können und so eine individuelle Dosierung zu finden. In dem Fall beginnt man mit Gaben von 3 Tropfen Ephedratinktur 3 × pro Tag, die anderen Kräuter mit 3 × 30 Tropfen dazu. Ephedra wird gesteigert, bis die Wirkung befriedigend ist bzw. reduziert, falls Nebenwirkungen auftreten. Der stark zerstreuenden Wirkung von Ephedra ist durch Hyssopus und Salvia entgegengewirkt, ohne die Heilwirkung zu mindern.

Symptome und Befunde
Syndrome

Verschiedene Ursachen können dazu führen, dass das Lungen-Qi nicht absteigen kann, z. B.:

Westliche Befunde Bronchospasmen: Es kann sich um die akute Verschlimmerung einer Bronchitis oder chronischen Asthmas handeln.

Therapieprinzip

Hinweis Die Rezeptur ist wegen Ephedra und Lobelia verschreibungspflichtig. Sie kann vom Arzt als Privatrezept verschrieben werden.

(Es empfiehlt sich, die Ephedra-Tinktur in einer Pipettenflasche zu bestellen, s. o.)

14.5.4 Struma (Schleimknoten, Qi-Schleim)

Siehe  Tab. 14.25.

Tab. 14.25 Rezeptur Struma.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Scrophularia, rad. 50 g kühl bitter, scharf heißen Schleim, bes. Knoten am Hals vertreibend, Leber-Qi bewegend
Acorus, rhiz. 50 g warm aromatisch, scharf, bitter Yun Hua stärkend, Feuchtigkeit ableitend; Schleim zerteilend
Taraxacum, herb. cum rad. 35 g kühl bitter Feuchtigkeit ableitend, Hitze von Leber und Magen klärend, Leber-Qi regulierend
Cichorium, rad. 40 g kühl bitter Leber-Qi regulierend, Magen-Hitze klärend
Urtica, herb. 30 g neutral fad, süß, salzig, zusammenziehend Feuchtigkeit und Schleim ableitend
Phaseolus, fruct. 25 g neutral fad Feuchtigkeit ableitend
Zubereitung und Dosierung
Symptome und Befunde
Syndrome

Westlicher Befund Struma nodosa et cystica bei eythyreoter Stoffwechsellage

Therapieprinzip
Kommentar

Um eine objektive (radiologischer Befund) und subjektive (Engegefühl) Verbesserung zu erreichen, muss die Behandlung mindestens sechs Monate durchgeführt werden. Die Rezeptur reicht so für 23 Tage und muss den Reaktionen und aktuellen Befunden angeglichen und dann wieder verordnet werden.

14.5.5 Lipome (Schleimknoten)

Siehe  Tab. 14.26.

Tab. 14.26 Rezeptur Lipome.

Kräuter Menge Temperatur Geschmack Wirkung in der Rezeptur
Cynara, herb. 55 g neutral bitter Schleim vertreibend, Leber-Qi bewegend, Fettstoffwechsel anregend
Cnicus benedictus, herb. 45 g warm bitter Qi der Mitte regulierend, stärkend, Schleim vertreibend, Feuchtigkeit ableitend
Urtica, herb. 40 g neutral fad, süß, salzig, zusammenziehend Feuchtigkeit und Schleim ableitend
Acorus, rhiz. 40 g warm bitter, scharf, aromatisch Yun Hua stärkend, Schleim zerteilend, transformierend und ableitend
Juniperus, fruct., cont. 45 g warm aromatisch Feuchtigkeit transformierend und ableitend, Milz und Magen tonisierend
Zanthoxylum, cort. 35 g warm scharf, aromatisch, bitter Qi und Blut in den Leitbahnen bewegend, Schleim vertreibend, Mitte wärmend
Mischung 1: Cynara, herb.; Cnicus ben., herb.; Urtica, herb.; Acorus, rhiz.; 180 g
Mischung 2: Juniperus, fruct., cont.; Zanthoxylum, cort.; 80 g

Zubereitung und Dosierung Rezeptur für ca. 20 Tage: 13g/Tag: 9 g aus Mischung 1 20Min. köcheln, danach 4 g aus Mischung 2 hinzugeben, Deckel sofort schließen, noch 1 Min. köcheln lassen und weitere 20 Min. ziehen lassen.

Symptome und Befunde
Syndrome

Westlicher Befund Lipome

Therapieprinzip
Kommentar

Um eine Verbesserung zu erreichen, muss die Behandlung mindestens sechs Monate durchgeführt werden. Die Rezeptur reicht für 20 Tage und muss den Reaktionen und aktuellen Befunden angeglichen und dann wieder verordnet werden.