Die Arzneien dieser Gruppe haben, ähnlich denen in ▶ Kap. 15, die Funktion, übermäßige Yang-Funktionen zu sedieren, abzusenken. Hier wird der pathologisch überhöhte, überaktive Leberfunktionskreis sediert, befriedet, übermäßige Erregung wird abgesenkt.
Die Symptome reichen von Kopfschmerzen, Reizbarkeit/Jähzorn, Schwindel über Tremor, Spasmen, hohes Fieber, aggressives Verhalten bis hin zu Epilepsie und Apoplex.
Emotionaler Stress, starke Konflikte mit Wut, Ärger, Zorn, aber auch Depression sind oft unmittelbare Auslöser von emporschlagendem Leber-Yang (Gan Yáng Shàng Kàng 肝阳上亢).
Mangelnde struktive Reserven wie Leber-Blut-Mangel, Leber-Yin-Mangel oder Nieren- und Leber-Yin-Mangel begünstigen das pathologische Aufsteigen des Leber-Yang, da das Yin zu wenig Substanz hat, um das Yang zu binden, festzuhalten, zu bändigen.
Das Emporschlagende Leber-Yang manifestiert sich in Symptomen wie:
Je nach bedingendem Substanzmangel treten Symptome in den Vordergrund, wie z. B. Sehstörungen, Schwindel bei Blut-Mangel oder Trockenheitssymptome, Hitzewallungen bei Yin-Mangel.
Typische klinische Diagnosen sind Kopfschmerzen, Migräne, Neigung zu Wutanfällen, Tinnitus, Schwindel und Hypertonie.
Zu den wichtigsten Medikamenten gehören Tanacetum/Chrysanthemum parthenium, Lavandula off., Petasitis, Matricaria/Chamomilla recutita, Stachys off./Betonica, Tribulus terrestris, Passiflora incarnata.
Die Folge des pathologisch überhöhten Aufsteigens der Energie ist eine Überlastung der primär absenkenden Funktionskreise, also des Magens (z. B. Übelkeit bei Migräne) und der Lunge (z. B. Asthma durch Lebereinfluss).
Chronischer Alkoholabusus, energetisch heiße Nahrung oder Medikamente/Drogen können die Symptome begünstigen und zusätzlich Hitze erzeugen.
Besteht die pathologische Situation länger, dann kann sich Leber-Wind (Gan Feng Nèi Dòng 肝风内动) herausbilden. Leber-Yang steigt immer gewaltiger auf, zieht das Blut mit sich, bis es sich am Schädeldach wie eine Sturmflut bricht. Die Leber-Yang-Symptome verschlimmern sich und werden anfallsartiger bis hin zu Leber-Wind:
Typische klinische Diagnosen sind Epilepsie, Apoplexie, Enzephalitis, Lähmungen und hypertone Krisen.
Steht in der Ätiologie von Leber-Wind Leber-Blut-Mangel im Vordergrund, variieren die Symptome:
Leber-Wind kann auch aus großer Hitze entstehen. Meist entwickelt sich die Hitze aus einer dramatischen Abflussbehinderung in Leber oder Gallenblase (Leberfeuer: ▶ Kap. 3) oder infektiösen Prozessen, wie z. B. Meningitis, Abszesse, Sepsis. Symptome sind:
Der Vollständigkeit halber die wichtigen Kräuter: Mandragora officinarum, Hyoscyamus niger, Lactuca virosa, Papaver spp., Viola odorata.
Schleim, der dem Qi folgend durch den gesamten Körper vagabundieren kann, verbindet sich gern mit Innerem Wind (z. B. Wind-Schleim führt zu Apoplex). Schleim ist als Zeichen einer Chronifizierung (Verschlackung, Dyskrasie) zu deuten. (▶ Kap. 14).
Hun 魂, die Geist- oder Wander-Seele, sozusagen der Holzanteil des Shen, wird von der pathologisch überhöhten Leber belastet, aus dem Frieden gedrängt. Diagnostisch fassbar als Schlafstörungen, Traumstörungen, übermäßiges Misstrauen, Boshaftig-, aber auch Zaghaftigkeit.
Einige Pflanzen mit besonderer Beziehung zu Hun:
Die Wirkungen der Kräuter dieser Gruppe lassen sich nicht mit Leitinhaltsstoffen beschreiben.
Durch die absenkenden Eigenschaften der Arzneimittel ist generell in der Schwangerschaft Vorsicht geboten.
Siehe ▶ Abb. 16.1 und ▶ Tab. 16.1.
▶ Tab. 16.1 Monografie Stachys officinalis.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Stachys officinalis, herb. (Betonica, herb.) | Heilziest, Kraut | neutral | süß, bitter, scharf, adstringierend | Le, Lu | 1–8 g getr. Droge für Infus; 10–30–120 Tr. Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
hyperakives Leber-Yang beruhigend, inneren Leber-Wind auslöschend; Hun stabilisierend | Kopfschmerzen, Migräne, Sehstörungen, Schwindel Hypertonie, Palpitationen; Unruhe, nervöse Anspannung geistige Stumpfheit, depressive Verstimmung Schmerzen (Neuralgien), Krämpfe, Apoplex, Paralyse Unruhe, schlechte Träume |
||||
Schleim und Feuchtigkeit ausleitend | Asthma, Bronchitis Exantheme, Wunden Gicht, rheumatische Erkrankungen Miktionsstörungen, Harnverhaltung, Ödeme Appetitmangel |
||||
Qi regulierend | verspätete Menstruation, Dysmenorrhöe Schmerzen unter dem Rippenbogen Obstipation |
||||
adstringierend | Diarrhöe, Leukorrhöe chronische Ulzera, Wunden, Ulzera Hämorrhagien |
||||
HUM 151, SCH 841, ITA 570f., UJH 547, LEX, MAD 2598f., KÖL 72, FUC 197, SPA 28 |
Kontraindikationen
Schwangerschaft, historisch: bei drohender Fehlgeburt
Siehe ▶ Tab. 16.2.
▶ Tab. 16.2 Monografie Passiflora incarnata.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Passiflora incarnata, herb. | Passionsblume | neutral-kühl | leicht aromatisch-bitter, süßlich, fade | He, Le | 1–8 g getr. Droge für Infus; 10–40–120 Tr. Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
hyperaktives Leber-Yang absenkend und inneren Wind auslöschend, so Shen beruhigend | Kopfschmerzen; Muskelverspannungen; Spannungszustände, Krämpfe, Schmerzen, Neuralgien, Zittern, Zuckungen, Glaukom, Eklampsie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit; Palpitationen; Hypertonie, Konjunktivitis | ||||
Shen und Hun beruhigend | Schlafstörungen Drogenentzug: Alkohol, Nikotin, Morphin Delirium, Depressionen, Unruhe, Angst Hysterie | ||||
Qi bewegend und regulierend | Krämpfe, Schmerzen, Asthma, Keuchhusten Wut, emotionale Anspannung | ||||
MTD 345, HOL 839f., TSF 376f., UJH 459f., LEX, MAD 2070f., ZIZ 310f., REK 123, HOM 386, LFA 274 |
Siehe ▶ Tab. 16.3.
▶ Tab. 16.3 Monografie Anacyclus pyrethrum.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Anacyclus pyrethrum, rad. | Bertramwurzel | warm | scharf, brennend | Lu, Ni, Mi | als Teedroge ungebräuchlich; 10–30–60– (90) Tr. Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Feuchtigkeit und Schleim transformierend | Bronchitis, verschleimte Lungen, Sinusitis, Husten, Heiserkeit, Kopfschmerzen Gelenksdeformationen, Mumps/Parotitis Apoplex, Lähmungen, Zungenlähmung Morbus Parkinson, Epilepsie | ||||
Nieren-Yang stärkend und erwärmend | Frigidität und Impotenz Müdigkeit, Erschöpfung Ischialgie, Lumbago Ödeme, Bettnässen; Zahnschmerzen | ||||
Kälte-Wind-Feuchtigkeit ausleitend, diaphoretisch | Rheuma, Gicht chronische Fieber | ||||
Milz tonisierend, Feuchtigkeit ausleitend | bleierne Schwere im Körper, Müdigkeit Kopfschmerzen, Völlegefühle, Geschmacksstörungen chronische Epilepsie | ||||
inneren Wind auslöschend | Kopfschmerzen, Kopfneuralgien Apoplex, Epilepsie | ||||
HUM 201, SCH 1029, LON 485, UJH 264, LEX, MAD 2251f., ZIZ 315, KÖL 70, HVB 55, AYU 135 |
Kontraindikationen
Schwangerschaft
Siehe ▶ Abb. 16.2 und ▶ Tab. 16.4.
▶ Tab. 16.4 Monografie Tanacetum parthenium.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Tanacetum/Chrysanthemum parthenium, herb. | Mutterkraut | neutralwarm | bitter, scharf | Le, Ni | 0,5–3 g getr. Droge für Infus; 10–30–60–90 Tr. Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
hyperaktives Leber-Yang absenkend | Schläfenkopfschmerzen; spezifisch bei Migräne Epilepsie Schwindel | ||||
Qi bewegend | Dysmenorrhöe, Harnstau Nahrungsstagnation im Magen | ||||
Wind-Hitze zerstreuend | Erkältung mit Fieber Kopfschmerzen; Migräne Herpes, Hautentzündungen | ||||
SCH 1080f., HOL 591f., TSF 368f., KOS 84, LEX, MAD 1855, HOM (Nestmann), Positivmonografien ESCOP, WHO |
Kontraindikationen
Schwangerschaft
Allgemeine Bemerkungen Die Wirkung im akuten Migräneanfall ist nur mäßig. Gut wirksam ist eine Kur über Wochen.
Siehe ▶ Abb. 16.3 und ▶ Tab. 16.5.
▶ Tab. 16.5 Monografie Lavandula officinalis.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Lavandula officinalis, flor. | Lavendel, Blüten | etwas warm | aromatisch, bitter, leicht scharf | Le, He, Därme, Mitte | 0,5–6 g getr. Droge für Infus; 10–45–90 Tr. Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Shen beruhigend, hyperaktives Leber-Yang absenkend | Ängstlichkeit, Schlafstörungen, Palpitationen Asthma, Spasmen Kopfschmerzen mit nervöser Anspannung, Schwindel, Tremor, Epilepsie, Apoplex | ||||
Qi der Mitte und der Därme tonisierend und regulierend | Darmkoliken, Reizdarmsyndrom Blähungen, Diarrhöe, Übelkeit, Völlegefühl | ||||
Herz- und Leber-Qi bewegend und regulierend | Verdauungsblockaden, Krämpfe, Koliken depressive Verstimmung, Ängstlichkeit, Herzklopfen | ||||
HUM 180, SCH 1072f., MON 254f., UJH 411f., LEX, MAD 1721f., AYU 353f., LIN 78, WAG 107f., Positivmonografien Kommission E, ESCOP, WHO |
Kontraindikationen
Schwangerschaft
Siehe ▶ Tab. 16.6.
▶ Tab. 16.6 Monografie Tribulus terrestris.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Tribulus terrestris, fruct. | Erd-Burzeldorn | neutral | bitter, scharf, süß | Le, Ni, He | 2–9 g getr. Droge für Dekokt; 10–30–120 Tr. Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Leber-Yang absenkend | Schwindel, Sehstörungen, Kopfschmerz Hypertonie Reizbarkeit | ||||
Leber-Wind auslöschend | gerötete, tränende Augen; Fotophobie, geschwollene Augen Hautjucken, Windpocken | ||||
Leber-Qi bewegend | hypochondrische Schmerzen, Ikterus, Hepatitis Menstruationsstörungen Blähungen, Appetitlosigkeit | ||||
Niere stärkend | Neurasthenie Impotenz (Aphrodisiakum) Ödeme, Steinleiden, Dysurie | ||||
LON 182, POR (1978) 304, CHE 801f., AYU 514f., GRE 240, LEX, LFA 236f., RÄT (1998) |
Kontraindikationen
Schwangerschaft
Siehe ▶ Abb. 16.4 und ▶ Tab. 16.7.
▶ Tab. 16.7 Monografie Helleborus niger.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Helleborus niger, rad. | Christrose | warm | sehr bitter, scharf | Le, He, Ni | 10–15–45 Tr. Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
inneren Wind sedierend, Leber-Yang absenkend (Purgativum), Shen harmonisierend | Apoplexie, Epilepsie Wutanfälle Kopfschmerzen Psychosen, Neurosen Schreck, Schock, Schockfolgen |
||||
Schleim lösend | chronische Sinusitis, Verwirrung | ||||
Herz-Qi stärkend | Herzinsuffizienz, Melancholie | ||||
Feuchtigkeit ausleitend | Ödeme, Nephritis | ||||
HUM 174, LEX, RÄT (1998), FBR 300, UJH 386, KÖL 227f. |
Cave
Sehr toxisch: In den oberirdischen Teilen der Christrose bestimmen Protoanemonin und Ranunculin die toxischen Eigenschaften. In den unterirdischen Teilen wurden verschiedene Saponine und Hellebrigenin (Bufadienolid) nachgewiesen. Hellebrigenin kann eine digitalisähnliche Symptomatik mit Bradykardie, Arrhythmie, Mydriasis, zentraler Erregung hervorrufen. Greift auch etwas den Magen an! Die Pflanze ist giftig für Pferde, Rinder, Hunde, Katzen u. a.
Allgemeine Bemerkung altes Schnupfmittel, um Schleim aus dem Gehirn zu purgieren: 0,5–1 g Pulver durch die Nase hochziehen, 2 Min. warten und dann herausniesen
Siehe ▶ Tab. 16.8.
▶ Tab. 16.8 Monografie Piscidia erythrina.
Name (lat.) | Name (dt.) | Temperatur | Geschmack | Organbezug | Tagesdosis |
---|---|---|---|---|---|
Piscidia erythrina, cort. rad. | Jamaikanische Fischfängerwurzel | kalt | bitter | Le, He, Uterus | 1–12 g getr. Droge für Dekokt, 0,5–45 ml Tinktur |
Wirkbeschreibung | Indikationen | ||||
Shen beruhigend | Schlaflosigkeit, Reizbarkeit | ||||
hyperaktives Leber-Yang absenkend | Migräne, Muskelspasmen | ||||
Schmerzen stillend | Neuralgien, Dysmenorrhöe | ||||
LEX, RÄT (1998), FBR 434, ROS (2009) |
Cave
Toxisch! Kann Schwitzen, Speichelfluss, Magenbeschwerden, Übelkeit, Benommenheit und Depression hervorrufen bei unsachgemäßer Verwendung.
Kontraindikationen
Kinder, ältere Menschen, stillende und schwangere Frauen
Wechselwirkungen
Piscidia ist ein wirkungsvolles Beruhigungsmittel und kann mit anderen Drogen oder Kräutern gegen Schlaflosigkeit oder Angstzustände interagieren.
Siehe ▶ Tab. 16.9.
Kräuter | Menge | Temperatur | Geschmack | Wirkung in der Rezeptur |
---|---|---|---|---|
Tanacetum/Chrysanthemum parthenium, herb. | 30 ml | neutralwarm | bitter!, scharf | senkt Leber-Yang |
Petasites off., fol. | * | warm | etwas bitter, etwas scharf | bewegt Leber-Qi, spasmolytisch |
Lavandula off., flor. | 20 ml | etwas warm | aromatisch, bitter, leicht scharf | senkt Leber-Yang |
Verbena off., herb. | 20 ml | neutral | bitter, adstringierend, (scharf) | bewegt Qi, beruhigt Hun und Shen, (altes Chlorose-Mittel) |
Berberis, fruct. | 15 ml | kühl | bitter, sauer | stärkt Leber-Blut, kühlt die Leber |
Cimicifuga rac., rhiz. | 10 ml | kühl | bitter | stärkt Yin, senkt Leber-Yang |
Glycyrrhiza glab., rhiz. | 5 ml | neutral-kühl | süß | stärkt Qi, harmonisiert die Rezeptur |
* wegen der Gesetzeslage (2011): Petadolex Kps. aus England beziehbar |
Dosierung 3× 30–40 Tr. tgl.
Syndrom Aufsteigendes Leber-Yang
Rezepturen
Historisches Tee-Rezept nach Mességué, Rp. Datenbank Roos, bei Kopfschmerzen
Historisches Rezept nach Madaus/Rose (S. 2224) bei Migräne (Schlaflosigkeit, Schwindel)
▶ Tab. 16.10 Basis-Rezeptur Krampfanfälle.
Kräuter | Menge | Temperatur | Geschmack | Wirkung in der Rezeptur |
---|---|---|---|---|
Stachys off., herb. (Betonica herb.) | 30 ml | neutral | süß, bitter, scharf, adstringierend | senkt Leber-Yang, senkt inneren Wind, Krämpfe, Lähmungen |
Passiflora incarn., herb. | 30 ml | neutral-kühl | leicht aromatisch-bitter, süßlich, fade | senkt Leber-Yang, senkt inneren Wind, Krämpfe, Zittern |
Cnicus benedictus, herb. | 15 ml | neutral | bitter, scharf, adstringierend | behandelt Schleim, stützt die Mitte, altes Epilepsiemittel |
Basis-Rezeptur, die angepasst und je nach Diagnose mit Yin oder Blut stärkenden und Schleim behandelnden Kräutern ergänzt werden sollte. Die Temperatur der Rezeptur sollte individuell angepasst werden (▶ Tab. 16.10).
Dosierung 4 × 30 Tr. tgl.
Siehe ▶ Tab. 16.11.
▶ Tab. 16.11 Rezeptur Tourette-Syndrom.
Kräuter | Menge | Temperatur | Geschmack | Wirkung in der Rezeptur |
---|---|---|---|---|
Lavandula off., flor. | 20 ml | etwas warm | aromatisch, bitter, leicht scharf | senkt Leber-Yang |
Helleborus niger, rad. | 5 ml | warm | sehr bitter, scharf | Epilepsie |
Stachys off., herb. (Betonica herb.) | 20 ml | neutral | süß, bitter, scharf, adstringierend | senkt Leber-Yang, senkt inneren Wind, Krämpfe, Epilepsie |
Passiflora incarn., herb. | 20 ml | neutral-kühl | leicht aromatisch-bitter, süßlich, fade | senkt Leber-Yang, senkt inneren Wind, Krämpfe, Zittern |
Convallaria maj., herb. | 15 ml | neutral | bitter, leicht süß | stärkt das Herz, behandelt Schleim |
Geum urbanum, rad. | 10 ml | warm | bitter-aromatischwürzig, wohlriechend, adstringierend | stärkt die Mitte, Blut stillend, behandelt Schleim |
Cnicus benedictus, herb. | 10 ml | neutral | bitter, scharf, adstringierend | behandelt Schleim, stützt die Mitte, altes Epilepsiemittel |
Dosierung 4 × 30 Tr. tgl.
Syndrome Leber-Wind und Schleim
Rezepturen
Historisches Rezept nach Schneider bei Herzschwäche, besonders im Alter, bei erhöhtem Blutdruck und bei Gefahr eines Schlaganfalls
Mistel-Fluidextrakt 20 ml
Weißdorn-Fluidextrakt 10 ml
3 × tgl. 15–20 Tr.
Siehe ▶ Tab. 16.12.
▶ Tab. 16.12 Rezeptur Schwindelanfälle.
Kräuter | Menge | Temperatur | Geschmack | Wirkung in der Rezeptur |
---|---|---|---|---|
Tanacetum/Chrysanthemum parthenium, herb. | 25 ml | kühl/warm | bitter!, scharf | senkt Leber-Yang |
Lavandula off., flor. | 25 ml | etwas warm | aromatisch, bitter, leicht scharf | senkt Leber-Yang, senkt inneren Wind |
Convallaria maj., herb. | 20 ml | neutral | bitter, leicht süß | stärkt das Herz, behandelt Schleim |
Melissa off., fol. | 20 ml | neutralwarm | sauer, aromatisch, leicht bitter | senkt Leber-Yang, hilft Shen, reguliert Qi |
Mentha pip., fol. | 10 ml | warm | scharf, aromatisch | reguliert Qi, hilft dem Magen |
Dosierung 5 × 30 Tr. tgl.
Syndrom Aufsteigendes Leber-Yang