w
Hofburgviertel
Tourenkarte | Übersichtskarten
Schatzkammer des Deutschen Ordens › Theater der Jugend › Café Frauenhuber › Malteserkirche › Kaisergruft › Dorotheum › Jüdisches Museum › Café Hawelka
Start: U Stephansplatz (U1, U3)
Ende: U Stephansplatz (U1, U3)
Wann: montags bis samstags, tagsüber
Distanz: 1,1 km
Von der Schatzkammer des Deutschen Ordens bis zum Jüdischen Museum – diese Tour deckt mehrere Jahrhunderte Wiener Historie ab. Ein kleines Stück Geschichte kann man – entsprechende Liquidität vorausgesetzt – im Dorotheum oder den Geschäften des Antiquitätenviertels erstehen und mit nach Hause nehmen.
Das wagt auch nicht jeder: Zum Auftakt dieser Tour lässt man den Stephansdom einfach links liegen – wenn auch nur, um in die rechts vom Wiener Wahrzeichen liegende Singerstraße einzubiegen. Dort wartet ein Kleinod: die Schatzkammer des Deutschen Ordens 1. Die Geschichte der »Brüder und Schwestern vom Deutschen Haus St. Mariens in Jerusalem« reicht bis ins 12. Jh. zurück. Entsprechend alt sind einige der Exponate, u.a. sakrale und profane Kunstgegenstände, Tafelgeschirr und prachtvoll verzierte Waffen aus dem Orient.
In der Liliengasse 3 hat das Theater der Jugend 2 eine seiner beiden Spielstätten. Gegeben werden Stücke für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren. Der Weg führt weiter in die versetzt zur Liliengasse liegende Rauhensteingasse. Dort schneidert der Herrenausstatter Alexander Moden Anzüge nach Maß (Nr. 10). Das 1824 gegründete Café Frauenhuber 3 in der Himmelpfortgasse ist das älteste durchgängig betriebene Kaffeehaus Wiens. Bereits 1314 befand sich hier eine Badestube, in der der Bademeister nicht nur wusch und rasierte, sondern auch schröpfte und seine Kunden zur Ader ließ.
Den Konsumverlockungen der Fußgängerzone stemmt sich die Malteserkirche 4 in der Kärtnerstraße tapfer entgegen. Das im 15. Jh. erbaute Gotteshaus bildet in seiner Ruhe und Beschaulichkeit einen Kontrast zum meist viel besuchten nahen Stephansdom.
Kaisergruft
Die schlicht gestaltete Kapuzinerkirche 5 wäre nur eine unter vielen, befände sich dort nicht die Kaisergruft. In den von Kapuzinerpatres bewachten Gewölben wurden seit dem 17. Jh. die Mitglieder des Hauses Habsburg bestattet. Makaber mutet es an, dass in den 138 Metallsärgen nicht die kompletten Körper der Verblichenen liegen. Die Herzen befinden sich in der Augustinerkirche, die Eingeweide im Stephansdom. Kein Besucher verlässt die Gruft, ohne einen Blick auf den prunkvollen Doppelsarkophag Maria Theresias und ihres Gemahls Franz I. geworfen zu haben.
Dorotheum
Über Tegethoffstraße und Gluckstraße geht es weiter in die Spiegelgasse. Aus dem 1707 von Kaiser Joseph I. gegründeten »Versatz- und Fragamt zu Wien«, einem Pfandleihhaus, entwickelte sich das in einem prachtvollen Palais untergebrachte Dorotheum 6 (s. Shopping, >>), heute eines der renommiertesten Auktionshäuser der Welt. Die auf drei Stockwerken ausgestellten Preziosen sind teils auch im Direktverkauf zu erwerben. Das Gebiet rund um das Dorotheum hat bei den Wienern den Namen »Antiquitätenviertel«. Die Zahl der Händler in der Planken- und Dorotheergasse und somit die Konkurrenz ist groß, was die Chance auf ein Schnäppchen erhöht.
Schon mal eine Limonana probiert? Im Café Eskeles im jüdischen Museum gibt es diese israelische Minze-Zitrone-Limonade – dazu mediterrane und israelische Spezialitäten.
Die heitere Schaufensterbummelstimmung kann bei einem Besuch des Jüdischen Museums 7 plötzlich umschlagen (Dorotheengasse 11, So–Do 10–18, Fr bis 17 Uhr). Anliegen des 1988 gegründeten Museums ist es, spannende Einblicke in die jüdische Geschichte und Gegenwart zu liefern. Die Kuratoren schrecken dabei auch vor kontroversen Themen nicht zurück.
Café Hawelka
Das Gesehene reflektieren kann man anschließend im Café Hawelka 8 2, einem der berühmtesten Kaffeehäuser der Stadt (Mi geschl., s. Restaurants, >>). Josefine und Leopold Hawelka widersetzten sich in ihrem 1936 gegründeten Unternehmen allen Modetrends – die Installation einer Espressomaschine war in den 1950er-Jahren das einzige Zugeständnis an den Zeitgeist. Viele Bilder an den Wänden stammen von Künstlern, die ihre Rechnung »in Naturalien« beglichen. Gegenüber sorgt eine andere Wiener Institution für oft lange Warteschlangen: Trzesniewski (s. Restaurants, >>) verkauft köstlich belegte Brote stückweise direkt vom Brett.